Zugespitzt - Helmut Schleich - E-Book

Zugespitzt E-Book

Helmut Schleich

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Beschreibung

Der preisgekrönte Münchner Kabarettist Helmut Schleich steht seit fast 40 Jahren auf der Bühne und ist auch vom bayerischen Fernsehbildschirm nicht mehr wegzudenken. In seinem Live- Programm nimmt Helmut Schleich seine Zuschauer mit auf abenteuerliche Reisen in die Tiefen der deutschen Befindlichkeit und führt ihnen ganz nebenbei die ergötzlichen Absurditäten des Alltags vor Augen. Auch auf Bayern2 Radio hat er seinen Platz, wo er wöchentlich mit seinem ihm eigenen Humor aktuelle Themen unter die Lupe nimmt. In acht Jahren kommt so einiges zusammen, sodass nun eine feine Auswahl seiner besten Kolumnen in diesem Buch zusammengefasst werden. Ein Shortreader voller Witz, Hinterfotzigkeit und Schärfe. Ein Lesebuch, das Zurückliegendes in Erinnerung ruft und einen staunen lässt. Es war schließlich alles schon mal da.

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Seitenzahl: 239

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© 2024 LMV, ein Imprint der Langen Müller Verlag GmbH

Thomas-Wimmer-Ring 11, 80539 München, [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Wir behalten uns auch die Nutzung von uns ver.ffentlichter Werke für

Text und Data Mining im Sinne von §44b UrhG ausdrücklich vor.

Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel

Umschlagfoto: Susie Knoll

Innenlayout: Sibylle Schug, München

Satz und E-Book Konvertierung: VerlagsService Dietmar Schmitz, Erding

ISBN 978-3-7844-8507-2

www.langenmueller.de

Inhalt

Vorwort von Martin Frank

2017

Stoibers Stern

Pfandsammler

40 Jahre Benjamin Blümchen

Wolf

Kevin Spacey

EU-Finanzminister

Jahresrückblick

2018

#NoGroKo

Arbeiten im Stehen

Faschingsendspurt

Man lernt nie aus

Jugendwahn

Hartz IV

Welt-Tuba-Tag

Billiger Wohnraum

Qualifikationen

9. November

Ur-Kilo

Kindergarten-Polizei

Debattenkultur

Kohle-Ende

2019

Bienenhighways

Fridays For Future

Neue Arten

Franziskus und die Bescheidenheit

Was ist gesund?

Einschlafen mit Ikea

Bayernkurier am Ende

Europa ist weg

Habeck in Oberbayern

Von der Leyen

Alles- oder Nichts-Tag

Seehofer-Tennis

Flughafen-ICE

Messer-Hubert

Siegerpose

Männervereine

Grüne Nummern

2020

Bratwurst for Future

Pelzverbot

Zölibat

Fußball-Kultur

Selbstberührung

Lachen in Corona-Zeiten

Kunst und Kultur

Gesund bleiben

Pop-up

Formel 1

Herrenchiemsee

Wer hat was gesagt?

Schaum-Forschung

Alle Religionen in einer Klasse

EU-Ratspräsidentschaft

2021

Katholische Baustellen

Der Wald

90 Jahre Gorbi

Domspatz*innen

Hunde-Boom

Baerbock und das Abschreiben

Einwohner-Rekord

Hoeneß und die Veganer

Allerheiligen

Geräusche und Gerüche

Bayern schwach

2022

Weltuntergangsuhr

Bundespräsident

Sahara-Staub

Offene Briefe

Passionsspiele Oberammergau

Brückentage

Hitzewelle

Glühwein-Heizung

Das Riesenschiff

Klima-Kirche

Medikamente knapp

2023

Söder isst

Präkrastinieren

Cannabis

Schrumpf-Bundestag

Bär

Habeck und die Qualverwandtschaften

Spargel

160 Jahre SPD

Kreative KI

Das gestohlene Papst-Kreuz

Razzia in Köln

Tour de France

Kinder-Geld

Anthropozän

Wahlmodalitäten

Zeitumstellung

Bahn-Gespräche

Der neue alte Atari

Neues Schulfach

Frau Tandler

2024

Textwalken

Soldaten ohne deutschen Pass

Scheuer geht

Südhochdeutsch

Aktienrente

Kretschmann und das Kreuz

Politischer Sport

Schäubles Erinnerungen posthum

Bayerische Militärforschung

Deutsche Faulheit

Wehrpflicht

Wahl-o-mat

Sonnencreme-Spender

McDonald’s KI

Siebenschläfer

Markus, der Influencer

Staatsgeschenke

Vorwort

Einen schönen guten Tag! Oder Abend. Je nachdem zu welcher Uhrzeit Sie sich gerade dazu entscheiden, sich dieser Schleich’schen Kolumnensammlung zu widmen. Hier schreibt Martin Frank, und der hochgeschätzte Helmut Schleich bat mich, sein Vorwort zu übernehmen. Dabei beendete er seine Bitte mit den Worten: »Dein Vorwort soll natürlich Lust auf den Rest machen und 500 Wörter nicht überschreiten!« Da ist er schon wieder, dieser Leistungsdruck. Etwas, mit dem ich als Millennial gar nicht umgehen kann.

Gerade als ich nach meiner üppigen Entlohnung fragen wollte, geriet Helmut Schleich in ein Funkloch. Vermutlich fuhr er gerade in eine Tiefgarage oder befand sich auf einer deutschen Bundesstraße. Typisch Boomer! Über Geld spricht man nicht.

Aber auch ohne Honorierung schwillt natürlich meine dünnbehaarte Hühnerbrust, dass ich für Deutschlands facettenreichsten Kabarettisten ein Vorwort verfassen darf. Auch wenn mir die Frage nicht bei einem romantischen Candle-Light-Dinner in einem Chalet am Tegernsee gestellt wurde, sondern mich lediglich eine nüchterne SMS erreicht hat. Ja, Sie haben richtig gelesen. Helmut Schleich kommuniziert auch heute noch mit Hilfe eines Telekommunikationsreliktes aus den 90ern. Es ist wohl das Los eines kritischen Geistes, sich den neuen Medien zu verweigern. Aber sind wir uns ehrlich, ihm bleibt auch vieles erspart. Ich denke nur an zwölfminütige Sprachnachrichten, von denen lediglich 30 Sekunden mit Inhalt gefüllt sind oder der tsunamiartigen Flut an Feiertag-Memes, deren grauenhafte grafische Aufarbeitung mein Großhirn regelmäßig an einem epileptischen Anfall vorbeischrammen lässt.

Aber zurück zum Thema. Falls Sie sich jetzt fragen, warum Sie für dieses Stück Belletristik Geld ausgeben sollten, wenn Sie doch bereits ein hochpreisiges Abo einer Tageszeitung besitzen und hier jede Woche die neuesten Kolumnen zum Thema »Männergesundheit«, »Sex im Alter« oder »Gendergerechtes Fluchen für Kleinkinder« lesen können?! Nun ja, es lohnt sich.

Gutes Handwerk kostet, und hier versteht jemand sein Handwerk ganz ausgezeichnet. Aber ist ja auch kein Wunder. Helmut Schleich schreibt seit seiner Pubertät satirische Texte und hat zwischendurch auch nichts Gescheites gelernt. Wahrscheinlich hockte er bereits als 4-Jähriger auf einem Bordstein im malerischen Schongau, bewaffnet mit Löschpapier und Wachsmalstift und verfasste seine ersten lyrischen Phrasen, während ich im selben Alter auf unserem Bauernhof die toten Hühner sezierte, um meiner Oma den Tod durch Marderbiss mitteilen zu können. Mit Lyrik hatte das wenig zu tun. Mehr mit Verhaltensauffälligkeit.

Außerdem tut dieses Buch gut. Denn es enthält eine geballte Portion an Meinungen. Erst mit einer Meinung wird ein Mensch greifbar und interessant. Eine Meinung sollte allerdings gut gereift sein. Deshalb erlauben Sie mir Ihnen zum Abschluss die »Meinungsbildung in drei Akten« meines Papas vorzustellen: Mein Papa liest morgens beim Frühstück immer die Zeitung von vorne nach hinten. Tagsüber reifen seine Gedanken zum Gelesenen. Abends liest er die Zeitung ein zweites Mal. Diesmal aber von hinten nach vorn, um die Geschehnisse nochmal von einer anderen Seite beleuchten und sich anschließend eine differenzierte und wohlüberlegte Meinung bilden zu können.

Da ich meine 500 Wörter bereits vollumfänglich ausgereizt habe, verzichte ich in meinem Schlussplädoyer auf Subjekt und Prädikat und beschränke mich auf catchy Adjektive:

witzig spitzzüngig gesellschaftskritisch genussvoll politisch lesenswert ehrlich albern pointiert erhellend böse wertvoll schleichend

Martin Frank, im August 2024

2017

Am 13. Mai feierte Kaiserin Maria Theresia von Österreich ihren 300. Geburtstag. Gut, sie ist auch schon 237 Jahre lang tot, aber sie hinterließ beachtliche Spuren und 16 Kinder.

Das wird man weder von Donald Trump behaupten können, der im Januar als US-Präsident ins Amt kam noch von Frank-Walter Steinmeier, der 2017 zum 12. deutschen Bundespräsidenten gewählt wurde und sein Amt damit zeitgleich mit dem Waldkauz als Vogel des Jahres antrat.

Helmut Kohl hinwiederum trat am 16. Juni von allen irdischen Ämtern zurück, dafür begann der steile Aufstieg eines gewissen Martin Schulz als SPD-Kanzlerkandidat, in der Selbstsicht ein »glühender Europäer«, der bei der Bundestagswahl im Löschwasser des eigenen Strohfeuers endete.

Die Elbphilharmonie in Hamburg wurde tatsächlich fertig, am 20. August starb der US-Komiker Jerry Lewis und die Air Berlin stellte unter der Schirmherrschaft von Hartmut Mehdorn ihren Flugbetrieb ein. Immerhin das hat er bei der deutschen Bahn nicht geschafft.

Was sonst noch war lesen Sie auf den folgenden Seiten.

24.02.2017

Stoibers Stern

Waren Sie schon einmal in Hollywood? Nein? Brauchen Sie im Grunde genommen auch nicht.Weil es ja alles, was auf dieser Welt besonders super ist, sowieso auch bei uns in Bayern gibt.

Den Walk of Fame zum Beispiel. Das haben wir diese Woche gelernt. In Wolfratshausen gibt es einen Loisachtaler Walk of Fame. Gut, der hat jetzt nicht 2500 Sterne wie das Original in Hollywood, sondern nur zwei. Aber im Herbst kommt ein dritter dazu und dann wird das ein Touristenmagnet erster Kajüte, davon darf man ausgehen.

Weil diesen Stern schließlich kein Geringerer bekommt als der Rüdiger Rudi, besser bekannt als Edmund Rüdiger Rudi Stoiber.

Man muss sagen, die Entscheidung war zwangsläufig. Den ersten Stern hat schließlich der Kinderchor unter japanischer Leitung inne und den zweiten eine Künstlerin, die mit der längsten Filzschnur der Welt Wolfratshausen einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde gebracht hat.

Da darf ein Vollblutpolitiker, der in grenzenloser Genialität eine marode Balkanbank unter bayerische Leitung und damit den ganzen Staatshaushalt ins Wanken gebracht hat, nicht fehlen.

Zumal er die politischen Filzschnüre der Ära Strauß in Bayern gekappt und eine fast russische Zonenwachtel namens Merkel legendär in Wolfratshausen abgefrühstückt hat.

Insofern schaut’s auf den ersten Blick fast schon nach einem Skandal aus, dass der Stoiber-Stern nicht glamourös auf einer prächtigen Flaniermeile liegt, sondern etwas schäbig am Parkplatz vor der Loisachhalle.

Aber letztendlich hebt das doch die Bedeutung der Auszeichnung noch mal, ein Parkplatz!

Das bedeutet doch nichts anderes, als dass sie diesen Stern mit dem Auto »vom Hauptbahnhof in München aus locker in zehn Minuten erreichen können.

Sie parken auf dem Platz und steigen praktisch direkt in den Stern ein, weil das ja klar ist, weil ja durch den Stern der Himmel näher an den Parkplatz heranrückt …

Schauen Sie sich mal die großen Parkplätze an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonst wo, … äh, Charles de Gaulle in Frankreich oder in … in … in Rom. Dann brauchen sie da locker zehn Minuten, bis sie einen Parkplatz finden, obwohl da gar kein Stern von mir liegt …«

Gut, man könnte jetzt noch einwenden, der Goppel hat eine Stiftung, Strauß hat einen Flughafen und was hat der Stoiber? Einen Blechstern.

Aber er soll sich nicht grämen oder gar traurig sein, dass er mit seinem Parkplatz-Sternderl keine Straußschen Dimensionen erreicht.

Ein Vorteil ist nämlich unumstößlich – im wahrsten Sinne des Wortes:

Ein Stern, der am Boden liegt, kann nicht mehr sinken!

Eben alles eine Frage der Perspektive.

02.06.2017

Pfandsammler

Die Kriminalität ist auf dem Vormarsch. Gewalt und Verbrechen sind an der Tagesordnung.

Drum bin ich ja so froh, dass unsere Sicherheitsbehörden so gut auf uns aufpassen.

Gut, jeden Terroranschlag können sie jetzt nicht verhindern.

Und einen unbescholtenen Menschen wie Anis Amri, der sich unter 14 verschiedenen Identitäten angemeldet hatte, bevor er in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt zwölf Menschen umgebracht und zig weitere verletzt hat, den kann die Staatsanwaltschaft auch nicht einfach beobachten lassen, nur weil ausländische Geheimdienste vor ihm warnen.

Aber dort, wo das Verbrechen entsteht, ganz unten, da steht der Staat Gewehr bei Fuß!

Da hat sich doch in München das unfassbare Verbrechen zugetragen, dass ein Rentnerpärchen 18 Pfandflaschen im Wert von 1,44 Euro aus einem Glascontainer gefischt hat.

Der Schock saß tief. Ein lähmendes Entsetzen legte sich über die Isarmetropole und es wäre wohl auch bis heute nicht gewichen, wenn die Staatsanwaltschaft München in diesem unfassbaren Fall von Aneignung fremden Eigentums nicht beherzt durchgegriffen und Anklage erhoben hätte.

Der Betrag sei zwar sehr gering, gibt man offen zu, aber da es sehr häufig zu Diebstählen aus öffentlich aufgestellten Containern kommt, besteht ein Interesse der Containerbetreiber an Aufklärung.

Aha. So ist das also.

Wenn Leute Pfandflaschen aus Glascontainern fischen, die sonst eingeschmolzen würden, dann ist das Diebstahl. Sag einmal, geht’s noch??

Wenn das so ist, dann bin ich dafür, dass staatsanwaltschaftliches Korinthenkacken auch unter Strafe gestellt wird.

Zum Beispiel als Verrichten geistiger Notdurft in der Öffentlichkeit.

Anstatt sich für einen Staat zu schämen, der es mit neoliberaler Agendapolitik geschafft hat, dass sich solche traurigen Formen sozialer Grundsicherung herausgebildet haben, spielt man da auch noch Sheriff Gnadenlos oder wie?

Zum Glück haben vernünftige Richter das Verfahren eingestellt, aber vermutlich nur bis zum nächsten Fall.

Manchmal brauchts echt einen guten Humor!

Besonders wenn ich mir noch vor Augen führe, wer den Stein ins Rollen gebracht hat.

Anwohner.

»Anwohner haben die Sammler beobachtet und die 110 gewählt.«

Ich muss sagen, bei mir verursacht schon das Wort latenten Brechreiz.

Der Anwohner als solcher ist kein Bürger im herkömmlichen Sinn. Das ist das kleine Arschloch von nebenan.

Der mit dem Blockwart-Blick durch die Gardine und der Standleitung ins Polizeipräsidium.

Im konkreten Fall sehe ich ihn vor mir, den klassischen Alt-Münchner Vorstadt-Fascho, den sein eigenes Leben ankotzt und der sich deshalb bevorzugt darin ergeht, anderen Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

Wenn Sie jetzt denken, hä? Diese Spezies ist doch längst ausgestorben:

Der Fascho stirbt nicht aus, er zieht sich nur ab und zu um.

Eben alles eine Frage der Perspektive.

07.07.2017

40 Jahre Benjamin Blümchen

Töröööö!

Entschuldigung, das hat’s jetzt gebraucht. Ich meine, schließlich feiern wir in dieser Woche den 40. Geburtstag vom Benjamin Blümchen.

Vierzig Jahre Töröööööö!

Das heißt, es gibt heute bereits Rentner, die ihre Kinder auf dem Weg in den Urlaub schon mit Benjamin Blümchen ruhiggestellt haben. Damals noch auf Kassette.

Bis zum Brenner war die schon viermal durchgelaufen und am Strand in Rimini hast du’s zwei Wochen lang nicht mehr aus dem Ohr gebracht: »Benjamin, der kleine Elefant«.

Und dann die ganze Welt um den Benjamin Blümchen herum:

Otto, sein menschlicher Freund, Theodor Tierlieb, Karla Kolumna, die aufgeregte Reporterin von der Presse.

Gestalten, die alle Probleme, die entstehen, mit Bravour lösen. Wo Benjamin aufkreuzt, da gibt’s bald keinen Kummer mehr und keine Sorgen, da ist die heile Welt.

Nun werden Kinder natürlich schnell größer und dann merken sie, die Welt ist viel komplizierter als das Benjamin-Blümchen-Paradies. Wenn du in der vierten Klasse für deinen Übertritt ins Gymnasium kämpfen sollst, weil man in Bayern immer noch der unumstößlichen Meinung ist, dass man bei 10-Jährigen am klarsten entscheiden kann, wohin die schulische Karriere geht, dann kommt kein Benjamin Blümchen ins Klassenzimmer und trötet dir mit seinem Rüssel den Mathe-Dreier aus dem Zeugnis.

Nein, da musst du schon allein damit fertig werden, dass du als Looser angeschaut wirst, weil du nicht auf das blöde Gymnasium darfst.

Deswegen hören die Kinder ja heute auch gar keinen Benjamin Blümchen mehr, die machen gleich Computerspiele.

Aber ich fürchte, bei diesen Generationen von Erwachsenen, die den Benjamin von ihren Kindern ins Innenohr gepflanzt bekommen haben, da hat der womöglich Spuren hinterlassen.

Ein Wesen, das mit allen reden kann, das heiße Luft aus dem Rüssel bläst und damit Probleme beseitigt, dem die Presse hinterherläuft und jeden Schritt des Trampeltiers in eine Erfolgsmeldung verwandelt, das haben wir auch. Gut, es ist kein Elefant, sondern eine Watschel-Ente, die auf den Namen Merkel hört, aber sie fühlt sich an wie eine Märchentante, die uns hilft, Probleme auszublenden und die heile Welt zu spüren.

Die Infantilisierung der Gesellschaft schreitet voran. Wir werden immer blöder und merken’s nicht.

So gesehen wäre das doch eigentlich ein schöner Wahlkampfslogan für die Union, grade wenn man die fehlende Substanz im Wahlprogramm beklagt.

Nicht: Für ein Deutschland in dem wir gerne und gut leben«, sondern einfach nur Töröööööö!

Eben alles eine Frage der Perspektive.

12.10.2017

Wolf

Wenn Sie sehen wollen, wie gute Lobby-Arbeit funktioniert, dann empfehle ich Ihnen: Schauen Sie sich die Diskussion um den Wolf in Bayern an.

Eine blutrünstige Bestie, vor der wir uns schützen müssen und gegen die nur der Abschuss durch unsere Jäger wirklich hilft.

Jetzt ist die Zahl von Wolfsattacken auf Menschen in Bayern mit 1 in den letzten 40 Jahren durchaus überschaubar und verglichen mit der Zahl der Verkehrstoten im gleichen Zeitraum, die weit über 10 000 liegt, statistisch kaum messbar, aber das kann man auch nicht vergleichen.

Schließlich hat das Auto in Bayern seine Heimat, der Wolf nicht.

Die hat er hier vielleicht einmal gehabt, aber das ist Jahrhunderte her und jetzt hat er eben Pech gehabt.

Außerdem ist er ja selber schuld, dass er seine Heimat hier verloren hat: Was für ein Barbar er ist, der Isegrim, das ist doch literarisch-historisch belegt:

Denken Sie nur an Rotkäppchen oder den Wolf und die sieben Geißlein.

Wenn er lesen könnte, der Wolf, dann wüsste er doch schon durch diese Geschichten, dass wir uns das von ihm nicht bieten lassen, dass er Großmütter frisst oder kleine Ziegen.

Er kann ja froh sein, dass wir ihn bloß abschießen. Beim Rotkäppchen haben wir ihm noch Wackersteine in den Bauch hineingenäht, dass er beim Trinken ersäuft.

Aber durch die Flussbegradigungen und die Flurbereinigung ist die Zahl der Wackersteine in Bayern natürlich stark rückläufig.

Leider, muss man sagen, leider, leider ist unser Altministerpräsident Dr. Stoiber nicht mehr im Amt!

Der hat sich damals, 2006, als von Italien her eine schreckliche Bärenplage über Bayern hereingebrochen ist, noch hingestellt und gehandelt.

Der hat, als diese Bestie namens Bruno da bei Kochel einen Hühnerstall verwüstet hat, klipp und klar gesagt: »Problembär!« – und aus war’s.

Zumal wir in Bayern ja überhaupt nichts gegen den Wolf haben.

Solange er sich vernünftig verhält.

Er braucht sich doch bloß den Hund anschauen. Der frisst statt Hühnern und Schafen eine Wurst und geht an der Leine. Das passt zu uns.

Wie ein Wolf kann er sich in der Wildnis benehmen, der Wolf, aber nicht bei uns in Bayern!

Schließlich ist unsere Heimat heute von allen Seiten bedroht:

Von der Globalisierung, der Migration, der Homoehe, von Brüssel, den Preußen, den Veganern und jetzt käme die Natur auch noch daher.

Da muss man schon einmal deutlich fragen: San mir überhaupt noch mir?

Alles eine Frage der Perspektive!

09.11.2017

Kevin Spacey

Jetzt also Sexismus.

Wenn in der amerikanischen Hochglanz-Welt angezogene Menschen mit nackten Fingern aufeinander zeigen, dann ist das zumeist durchschaubar und wäre unter dem Wort »Publicity« im Grunde hinreichend subsumiert.

Das Wort »Sexismus« ist allerdings ungemein wirkungsmächtiger.

Ganz ehrlich, ich habe mich von Anfang an gefragt, schon als die Nummer mit diesem Weinstein losging:

Wäre das ein Thema geworden, wenn es sich nicht um einen mächtigen Hollywood-Produzenten und berühmte Frauen gehandelt hätte, sondern um die kleine Angestellte aus Kleinkleckersdorf?

Eher nicht. Die ist schließlich mächtig und einflussreich genug, um selbst mit dem Problem fertig zu werden, ganz im Unterschied zu einer Gwyneth Paltrow oder einer Angelina Jolie.

Gut, jetzt kann man natürlich argumentieren, durch das Outing von Prominenten wird die kleine Angestellte ja ermutigt, sich auch zu wehren.

Und zwar genau so, wie es die mächtigen und reichen Damen aus der Glamour-Welt machen.

Mit einem Hashtag. Die sagen nicht: »Nimm Deine Drecksgriffel weg von mir, Du Sack!!« wenn die Situation da ist.

Die schreiben es dann ins Internet, wenn alle hineinschauen.

Sie könnten auch klagen, aber die Internet-Justiz hat halt den gewaltigen Vorteil, dass das Urteil in aller Regel VOR der Verhandlung fällt.

Das sieht man jetzt bei Kevin Spacey.

Der wird gerade aus seinem neuen Kinofilm kurz vor dem Start fein säuberlich herausgeschnitten, weil ein anderer Schauspieler sagt, »der hat mich vor 31 Jahren angelangt, ohne dass ich es wollte«.

Juristisch ist der Fall verjährt, aber manche Straftaten sind einfach moralisch zu ergiebig, um sie der Justiz zu überlassen.

Weg damit, mit dem Dreckskerl!

Überhaupt alles rausschneiden aus der Welt, was unerwünscht ist. Ein super Rezept Made in USA!

Gut, die Zeitung in der Früh würde ausschauen wie ein Schweizer Käse, wenn alles rausgeschnitten wäre, was im Verdacht steht, nicht sauber zu sein, aber das Weltbild wäre wieder in Ordnung.

Herrlich. Keine Graustufen mehr, nur noch schwarz und weiß.

Keine aufwändige Beweisführung vor Gericht, nur noch Dreckschweine und moralische Überflieger.

Ein Hashtag reicht, um die Welt in Gut und Böse zu unterteilen. Ob ein Unschuldiger so einen Vorwurf jemals wieder loswird? Scheißegal.

Ob das menschliche Vertrauen der Millionen und Abermillionen anständigen Menschen, Männer und Frauen, die ganz normalen Umgang pflegen dabei auf der Strecke bleibt, was kümmert’s?

Das ist der feine Unterschied:

Für die einen ist sexueller Missbrauch ein lebenslanges Trauma, für die anderen eine billige Publicity.

Eben alles eine Frage der Perspektive.

07.12.2017

EU-Finanzminister

Heute setze ich mal ganz oben an, ganz oben:

Bei einem Friedensnobelpreis-Träger. Und zwar bei dem von 2012. Richtig, es geht um die EU.

Und damit um nicht weniger als um uns alle.

Wie sagen schon die pro-europäischen jungen Pioniere von Pulse of Europe:

»Europa braucht jetzt jeden Menschen.«

Genau.

Vor allem braucht es einen gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftsminister!

Finden zumindest Macron und Juncker.

Jetzt darf man natürlich vermuten, dass sich der Großsprecher in Paris als Präsident des ewig klammen Frankreichs von einem EU-Finanzminister ziemlich unverhohlen einen Einstieg in die europäische Transfer-Union erhofft. Vor allem, weil Macron genau das nachhaltig abstreitet.

Denn wie sagte schon der große preußische Frankreich-Freund von 1870, Otto von Bismarck:

»Erst durch das Dementi darf die Behauptung als gesichert gelten!«.

Beim Luxemburger Steuerstaubsauger Juncker sieht die Sache anders aus.

Wenn der einen gemeinsamen europäischen Finanzminister fordert, dann will er sein Lebenswerk krönen.

Der will Europa einen und sonst nichts. Und dazu soll es möglichst nach seiner Pfeife tanzen oder vielmehr nach der seiner EU-Kommission. Dass es die in Sachen lupenreiner Demokratie fast schon mit Putin aufnehmen kann, ja nuu …

Fällt auch keinem weiter auf.

Weil es ja eine europäische Öffentlichkeit eh nicht gibt. Drum gibt es auch keine europäische Willensbildung und schon gar keinen europäischen Bürger.

Wenn der Katalane sich von Madrid lossagen will, dann wird er für Brüssel ganz schnell vom Europäer zum Spanier.

Stellt sich also die Frage, was würde aus einem europäischen Finanzminister, wenn er uns Deutschen in die Tasche greifen würde?

Sollte er damit die französischen Staats-Finanzen sanieren wollen, würden wir womöglich die deutsch-französische Freundschaft noch mal nachverhandeln?

Entweder im Spiegelsaal von Versailles oder im Wald von Compiègne, in einem Eisenbahnwaggon. Wer weiß?

Womöglich war das mit dem Euro als paneuropäischem Kitt doch keine so gute Idee, wie uns immer weisgemacht wird. Schließlich hört beim Geld die Freundschaft bekanntlich auf.

Und Demokratie lebt ja auch von der Vielfalt und davon Uneinheitlichkeit auszuhalten.

Juncker sieht das naturgemäß anders.

Wie hat er im Zusammenhang mit CETA gesagt:

»Mehrheiten in Nationalen Parlamenten sind ihm schnurzegal.«

Das ist ein Demokratieverständnis, mit dem er schon fast bei Erdogan anfangen kann.

Das Nobelkomitee in Oslo hätte womöglich gar nichts dagegen, denn wie heißt es in der Begründung für den Friedensnobelpreis an die EU so schön:

»In der Türkei hat die Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft Demokratie und Menschenrechte gefördert«.

Erdogan darf also stolz sein auf sein Land.

Eben alles eine Frage der Perspektive.

14.12.2017

Jahresrückblick

Was gehört zum Dezember wie der Topf zum Deckel – der Gamsbart zum Trachtler und der Kaschperlanzug zum Dobrindt?

Weihnachten?

Auch, aber ich meine jetzt den Jahresrückblick. Und da muss man aus kabarettistischer Sicht sagen, ja, 2017 war ein arbeitsreiches Jahr. Grade nach der Bundestagswahl haben die Pointen zum Teil ja nur noch eine Halbwertszeit gehabt wie Honecker-Witze im Herbst ’89.

Ich selber habe eine ganze Kubicki-Nummer, die fix und fertig war, über Nacht in die Tonne treten müssen, weil dem Lindner plötzlich die Erkenntnis gekommen ist, »Besser nicht regieren als falsch regieren!«

Wo das doch die FDP bis 2013 so gut gemacht hat – falsch regieren …

Dann unser Außenminister Gabriel.

Macht der einfach eine Diät und halbiert sein äußeres Erscheinungsbild. Gefühlte Myriaden von Kabarett-Pointen über den kugeligen Sigmar waren obsolet geworden. Und da waren Premium-Pointen dabei!

»Immer wenn ich den Gabriel sehe, denk’ ich mir: Dick und doof, das waren doch früher zwei …«

Ein Brüller!

Aus. Vorbei.

Bei Schulz war’s genau anders rum. Als der Kanzlerkandidat wurde und auf einmal der sogenannte Schulzzug seine klassenkämpferische Fahrt aufgenommen hatte, von wegen: »weg mit Hartz IV« und »ja zu staatlicher Investitionspflicht«, da haben wir schon angefangen, unsere ganzen Sozen-Pointen über die ewigen Umfaller und Posten-Schieler einzupacken, bis es dann – oh Wunder – doch anders gekommen ist und die Pointen ko-ko-nnten wieder raus aus der Gro-ko-ßen Mottenkiste.

Wie gut, dass wenigstens die Kanzlerin beständig bleibt. Der Merkelsche Mehltau lag im Januar genauso über dem Land wie im Dezember und auch in den kommenden Jahren werden uns wohl zwei Mundwinkel regieren.

Die regiert, bis der letzte Kabarettist vor ihr kapituliert hat. Das passt ja auch irgendwie zu ihrem Ostdeutschen Migrationshintergrund: »Wer zuletzt lacht, lacht im Westen!«

Bundeskanzlerin scheint ja ein ähnlich attraktiver Posten zu sein wie bayerischer Ministerpräsident.

Wie sonst wäre der ewige Kampf Söder-Seehofer zu erklären, der die bayerischen Schlagzeilen immer wieder bestimmt hat in diesem Jahr?

Zumal ich ja erstaunt feststellen muss: So wie der Söder seit einer Woche grinst, freut er sich offenbar wirklich, dass er demnächst diesen Job hat!?

So, jetzt hätte das ein Jahresrückblick werden sollen und ich bin bei den Namen pappen geblieben.

Das kriegen sie aber auch gut hin in der Politik: Die drehen so lange am Personalkarussell, bis uns vom Zuschauen schlecht wird. Und wenn’s dann um die Inhalte geht, dann hängt der Bürger schon über der Kloschüssel. Bildlich gesprochen.

Eben alles eine Frage der Perspektive.

2018

Nach einem halben Jahr Koalitionsverhandlungen tritt die GroKo in Berlin an. Das halbe Jahr ohne gewählte Regierung fiel in Deutschland niemandem negativ auf. Schäden blieben dem Vernehmen nach aus.

Die CSU beschließt mit ihrer absoluten Mehrheit im bayerischen Landtag ein neues Polizeiaufgabengesetz, verliert im Herbst mit einem gewissen Markus Söder als Spitzenkandidat die absolute Mehrheit und regiert fortan mit den freien Wählern. Weil lustige Namen für Regierungsbündnisse grade in sind, nennt man dieses Bündnis »Papaya-Koalition«. Orange das Drumrum, aber schwarz der Kern.

In Frankreich gründen sich die »Gelbwesten«, in Spanien löst sich die »ETA« auf und im saudischen Konsulat in Istanbul wird der Regimekritiker Jamal Kashoggi zersägt.

Vor der Fußball-WM in Russland lässt sich der Nationalspieler Mesut Özil im türkischen Wahlkampf mit Erdogan fotografieren, wird dafür in Deutschland kritisiert, ist beleidigt und tritt aus der Nationalmannschaft ab. Der alte römische Grundsatz »wo es Dir gut geht ist dein Vaterland« ist ihm unbekannt.

Merkel gibt den CDU-Vorsitz an AKK ab, die in der Folge den Karren gründlich an die Wand bauert.

Was sonst noch war lesen sie auf den folgenden Seiten.

26.01.2018

#NoGroKo

10 Euro für zwei Monate. Also ich finde, da kann man echt nichts sagen. Gut, man kriegt nicht wirklich viel dafür, nur eine SPD-Mitgliedschaft, aber immerhin.

Und rund 2000 Menschen haben davon auch schon Gebrauch gemacht in den letzten Tagen, ganz nach dem neuen Juso-Motto: »Tritt ein – sag nein!« Nein zur verhassten GroKo.

Juso heißt übrigens Jung-Sozialisten. Klar. Alte Sozialisten gibt’s nicht in der SPD. Je länger man dabei ist, desto mehr spürt man scheint’s diese gewaltige »staatspolitische Verantwortung«, die auf der Partei lastet. Und da können die Jusos schon froh sein, dass es heutzutage nur Neuauflage der Groko ist, die dabei herauskommt, wenn die SPD Verantwortung spürt.

Der Brandt ist Revoluzzern noch mit einem Radikalenerlass begegnet und Noske hat gleich schießen lassen. Also im Grunde schon ein gewaltiger Fortschritt.

Als am vergangenen Sonntag der Sonderparteitag in Bonn erst für vier weitere Jahre Merkel gestimmt und gleich drauf lauthals gesungen hat »mit uns zieht die neue Zeit!«, da habe ich mich sogar gefragt, hat die SPD neuerdings Humor?

Nicht, wenn es um Juso-U-Boote als Parteimitglieder geht, die die GroKo torpedieren wollen.

Und, liebe Jusos, 2000 Neumitglieder reichen ja auch bei Weitem nicht aus. Die SPD hat 440 000 Mitglieder. Um beim Mitgliederentscheid wirklich sicherzugehen, müssten also mindestens 440 001 GroKo-Gegner in die SPD eintreten.

Wo nimmt man die her?

Man beachte: Es müssen keine deutschen Staatsbürger sein und im Ausland leben darf man auch.

Der Ortsverein Diepholz bietet für jedes geworbene Neumitglied einen Buchgutschein über 50 Euro an.

Würde also zum Beispiel Gerhard Schröder seine zukünftige Gemahlin aus Südkorea als SPD-Mitglied werben, dann könnte er sich dafür sogar noch einen Eheratgeber vom Lothar Matthäus dazu bestellen oder die Steinmeier-Biografie zum Einschlafen.

Jetzt wird natürlich die Schröder-Gemahlin Nummer 5 eher nicht gegen eine GroKo stimmen, drum lohnt ein Blick über den 38. Breitengrad. Nach Nordkorea. Der Kim, der könnte in die SPD eintreten. Kim Yong Un. Und 440 000 Leute bereitstellen, das ist für den ein Klacks. Das macht der in Pjöngjang einfach per Tagesbefehl. Ab in die SPD.

Für den Schulz wird’s dann natürlich schwierig. Der passt nicht zum Kim. Die Nahles schon eher. Und richtig super könnte es für den Schröder rausgehen. Der kann mit Diktatoren. Wenn der gut verhandelt und seine südkoreanische Frau geschickt dolmetscht, dann wird er vielleicht sogar noch zum Kanzler der Einheit!

Der koreanischen zwar, aber das hat er ja schon als Juso gerufen: »Ich will hier rein!«

Eben alles eine Frage der Perspektive.

02.02.2018

Arbeiten im Stehen

Darf ich fragen:

Sitzen Sie gerade?

Also ich meine, während Sie das hören. Ja?

Dann stehen’s auf. Schnell. Im Stehen verbrennen Sie nämlich sagenhafte 0,15 Kalorien mehr als im Sitzen!

Das hat WER herausgefunden? Genau: Amerikanische Wissenschaftler. Und was macht der Deutsche am liebsten? Das, was amerikanische Wissenschaftler sagen.

Gut, jetzt kann man nicht überall einfach aufstehen, nur um mehr Kalorien zu verbrennen. Nehmen Sie das Autofahren. Oder wenn Sie als Mann beim Bieseln aufstehen.

Dann verbrennen sie zwar mehr Kalorien als im Sitzen, ziehen dafür aber den Hass der Frauen auf sich und das ist auch nicht gesund.

Der Michelangelo zum Beispiel, hat das Deckengemälde in der sixtinischen Kapelle im Liegen (!) gemalt. Im Stehen wäre das sicher gesünder gewesen. Da hätte er vielleicht fünf Jahre länger gelebt. Dafür wäre das Bild scheiße geworden und er wäre heute vergessen …

Trotzdem ist es eine erstaunliche Zahl:

0,15 Kalorien! Wenn Sie da nur vier Jahre stehen bleiben, dann haben Sie ganze zehn Kilo abgenommen – vorausgesetzt natürlich, Sie gönnen sich keine extra Brotzeit zwischendurch.

Aber wer sich was gönnt, der ist eh aus dem Rennen.

Disziplin ist heute angesagt.

Das ist wie in der Betriebswirtschaft. Man optimiert Prozesse und engineert seinen Body. Früher hat man in den Spiegel geschaut, um sich seiner selbst zu vergewissern, heute sammeln wir Daten.

»Du bist, was Du isst« war gestern. Heute heißt’s: »Du bist, was Du misst!«