Zum Motiv der Geheimen Gesellschaft in Goethes Wilhelm-Meister-Romanen - Aneka Schult - E-Book

Zum Motiv der Geheimen Gesellschaft in Goethes Wilhelm-Meister-Romanen E-Book

Aneka Schult

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2008
Beschreibung

Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Fachbereich für Geistes- und Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: „Des Maurers Wandeln, Es gleicht dem Leben, Und sein Bestreben, Es gleicht dem Handeln Der Menschen auf Erden.“ Diese erste Strophe des von Goethe mit großer Wahrscheinlichkeit im Anschluß an eine Meisterloge ersonnenen Gedichtes mit dem Titel „Symbolum“ ist tatsächlich ein verbor-gener Hinweis auf jenen geheimnisvollen Zusammenhang zwischen dem menschlichen Leben, dem sittlichen Streben und der durchgeistigten Tätigkeit in den Bruderschaften der Freimaurer, den der Dichter mit zunehmender Lebenserfahrung empfunden haben mochte. In der Vorstellung von der Lebensmeisterung des Einzelnen innerhalb einer auf das Subjekt bezogenen und von diesem wiederum mitgestalteten Welt, formuliert das Gedicht zugleich den ideellen Kern von Goethes „Wilhelm-Meister“-Romanen . Bereits zu einem früheren Zeitpunkt, im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zu dem Thema: Interpretation des Gedichtes „Selige Sehnsucht“ aus Goethes großartiger alters-lyrischen Sammlung „West-Östlicher Divan“ aus dem Jahre 1819, war ich auf dichteri-sche Elemente gestoßen, die bei intensiverer Beschäftigung mit dem Wesen der Freimau-rerei zunehmend an freimaurerischer Substanz gewonnen haben. In ähnlicher Weise wie Goethe in Vers 18 seines Gedichtes, seiner Aufforderung zu „Stirb und Werde!“, unsere gewöhnlichen Vorstellungen von Leben und Tod umkehrt und das Sterben zur Bedin-gung des menschlichen Lebens macht, bereitet der Dichter auch den Wilhelm der „Wan-derjahre“ durch die Gebote der Entsagung auf das wahre, erfüllte Leben vor. Allein die Gelassenheit des Weisen vermag in dieser Selbstüberwindung das zu erkennen, was man gewinnt, wenn man scheinbar Bedeutendes verliert. Inwieweit die Freimaurerei den Ge-danken der maßvollen Lebensgestaltung als Grundlage sittlicher Vervollkommnung ihr eigen nennen darf, aufgrund welcher gesellschaftlichen Voraussetzungen die moralischen Ideale zu freimaurerischen erhoben wurden und von welchem Einfluß auf das dichteri-sche Schaffen Goethes die Symbolik dieser vom Geist der Aufklärung geprägten, im Handwerk begründeten Bruderschaften gewesen war, soll in der folgenden Arbeit unter-sucht werden. Die Berücksichtigung von Goethes Tätigkeit innerhalb des Bundes der Freimaurerei ist dabei ebenso erforderlich wie die Abgrenzung des ursprünglichen Mau-rerwesens von anderen, mysteriösen Geheimbünden dieser Zeit. Erst im rein sittlichen Gedanken, liegt die geistige Verbundenheit Goethes mit diesen gesellschaftlichen Krei-sen begründet.

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