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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Lebenswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Gender, Diversity und sexuelle Vielfalt im Fachunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit wird zu Beginn die aktuelle Situation von homosexuellen Schüler*innen an Schulen sowie das Verhalten von Lehrkräften in den Blick nehmen, bevor dann basierend auf verschiedenen empirischen Befunden die wichtigsten Aspekte eines professionellen und damit förderlichen Umgangs von Lehrkräften mit Homosexualität vorgestellt und diskutiert werden sollen. Die Hausarbeit schließt mit einem Ausblick. „Immer noch die ‚Scheißschwuchtel‘.“ So lautet der Titel eines Zeit-Online-Artikels von Parvin Sadigh aus dem Jahr 2019 und an diesen lehnt sich auch der Titel dieser Hausarbeit an. In dem Artikel wird einerseits die These aufgegriffen, dass es für Jugendliche heutzutage ja viel leichter sein müsse, mit ihrer Homosexualität umzugehen oder sich gar zu outen, als noch vor einigen Jahren. Man könnte naiv behaupten, dass ja in den letzten Jahren viel passiert sei, um Gleichberechtigung und Akzeptanz zu erreichen und Vorurteile sowie Diskriminierungen zu vermindern. Diesen Glaubenssatz scheint auch eine beträchtliche Anzahl an Lehrer*innen zu pflegen, denn es ist eines der Hauptargumente für Nicht-Thematisierung von Homosexualität im Unterricht. Der Artikel zeigt dann jedoch an zwei Beispielen auf, wie viel Aufklärung tatsächlich noch notwendig ist. Stefan Timmermanns hat bereits in seinem 2008 erschienenen Buch zum Thema klargestellt, wie „weit entfernt [wir] von einem selbstverständlichen, akzeptierenden Umgang mit Mädchen oder Jungen sind, die sich in eine Person des gleichen Geschlechts verlieben“ . Neuere empirische Daten zeigen entgegen der weitläufigen Meinung, dass sich daran bis heute, zumindest bezogen auf den Umgang mit dem Thema in der Schule, eher wenig geändert hat. Vor dem Hintergrund, dass statistisch betrachtet in jeder Schulklasse ein bis zwei Lernende sitzen, die lesbisch oder schwul sind, ist das eine prekäre Lage. Blumenthal (2015) schätzt diese Zahl sogar noch als „konservativ geschätzt“ ein und betont darüber hinaus, dass „eine noch höhere Anzahl von Jugendlichen [existiert], welche gleichgeschlechtliche Erfahrungen gemacht hat oder noch machen wird.“ Trotzdem ist das Thema bisher in den Schulen kaum präsent und Schmidt & Schondelmayer (2015) zeigen auf, wie unprofessionell sich Lehrkräfte auf diesem Terrain teilweise verhalten und wie hilflos und unwissend sie sich im Umgang mit dem Thema fühlen.
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