Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli - E-Book

Zürcher Bibel E-Book

Ulrich Zwingli

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Beschreibung

Die Zürcher Bibelübersetzung geht zurück auf den schweizerischen Reformator Ulrich Zwingli. In den Jahren 1524 bis 1529 erschienen beim Zürcher Buchdrucker Christoph Froschauer zuerst das Neue Testament und dann die einzelnen Teile des Alten Testaments. Der deutsche Text orientierte sich zunächst an der Übersetzung Martin Luthers, wurde dann aber drei Jahre früher vollendet. Neben Zwingli war insbesondere sein Freund Leo Jud beteiligt. Die Zürcher Bibelübersetzung hat besonders in der Schweiz eine große Verbreitung gefunden. Die Bibel legt besonderen Wert auf sprachliche Genauigkeit und reicht am ehesten an die Wortgenauigkeit der Elberfelder Bibel heran. Diese eBook-Ausgabe enthält den unveränderten Text von 1931. Sie ist optimiert für digitales Lesen und bietet eine einfache und schnelle Navigation zu jedem Buch und Kapitel. Aus jedem Kapitel gelangt man mit einem Klick wieder zurück zur Kapitelauswahl und dann zur Inhaltsübersicht.

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Zürcher Bibel

übersetzt von Ulrich Zwingli

Impressum

Der Text dieser Bibelübersetzung ist gemeinfrei.

eBook-Erstellung: 2020 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Ulrich Zwingli

Cover: Eduard Rempel, Düren

ISBN: 978-3-95893-268-5

Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

Kontakt: [email protected]

Die Zürcher Bibel geht auf den schweizer Reformator Ulrich Zwingli zurück und ist erstmals in den Jahren 1524 bis 1529 erschienen.

Inhalt

Das Alte Testament

Das erste Buch Mose (Genesis)

Das zweite Buch Mose (Exodus)

Das dritte Buch Mose (Levitikus)

Das vierte Buch Mose (Numeri)

Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium)

Das Buch Josua

Das Buch der Richter

Das Buch Ruth

Das erste Buch Samuel

Das zweite Buch Samuel

Das erste Buch der Könige

Das zweite Buch der Könige

Das erste Buch der Chronik

Das zweite Buch der Chronik

Das Buch Esra

Das Buch Nehemia

Das Buch Ester

Das Buch Hiob

Die Psalmen

Die Sprüche

Der Prediger

Das Lied der Lieder (Das Hohelied)

Der Prophet Jesaja

Der Prophet Jeremia

Die Klagelieder

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Der Prophet Daniel

Der Prophet Hosea

Der Prophet Joel

Der Prophet Amos

Der Prophet Obadja

Der Prophet Jona

Der Prophet Micha

Der Prophet Nahum

Der Prophet Habakuk

Der Prophet Zefanja

Der Prophet Haggai

Der Prophet Sacharja

Der Prophet Maleachi

Das Neue Testament

Das Evangelium nach Matthäus

Das Evangelium nach Markus

Das Evangelium nach Lukas

Das Evangelium nach Johannes

Die Apostelgeschichte

Der Brief an die Römer

Der erste Brief an die Korinther

Der zweite Brief an die Korinther

Der Brief an die Galater

Der Brief an die Epheser

Der Brief an die Philipper

Der Brief an die Kolosser

Der erste Brief an die Thessalonicher

Der zweite Brief an die Thessalonicher

Der erste Brief an Timotheus

Der zweite Brief an Timotheus

Der Brief an Titus

Der Brief an Philemon

Der Brief an die Hebräer

Der Brief an Jakobus

Der erste Brief an Petrus

Der zweite Brief an Petrus

Der erste Brief des Johannes

Der zweite Brief des Johannes

Der dritte Brief des Johannes

Der Brief des Judas

Die Offenbarung

Das Alte Testament

Das erste Buch Mose (Genesis)

Kapitel:1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50

1. Mose 1

1. IM Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.

2. Die Erde war aber wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

3. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

4. Und Gott sah, daß das Licht gut war, und Gott schied das Licht von der Finsternis.

5. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend und ward Morgen: ein erster Tag.

6. Und Gott sprach: Es werde eine Feste inmitten der Wasser, und sie scheide die Wasser voneinander! Und es geschah also.

7. Gott machte die Feste und schied die Wasser unter der Feste von den Wassern über der Feste.

8. Und Gott nannte die Feste Himmel. Und es ward Abend und ward Morgen: ein zweiter Tag.

9. Und Gott sprach: Das Wasser unter dem Himmel sammle sich an einen Ort, daß das Trockene sichtbar werde! Und es geschah also.

10. Und Gott nannte das Trockene Land, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.

11. Und Gott sprach: Die Erde lasse sprossen junges Grün: Kraut, das Samen trägt, und Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen auf der Erde, in denen ihr Same ist! Und es geschah also.

12. Die Erde ließ sprossen junges Grün: Kraut, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist, je nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war.

13. Und es ward Abend und ward Morgen: ein dritter Tag.

14. Und Gott sprach: Es sollen Lichter werden an der Feste des Himmels, Tag und Nacht zu scheiden, und sie sollen als Zeichen dienen und zur Bestimmung von Zeiten, Tagen und Jahren,

15. und sie seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie auf die Erde leuchten! Und es geschah also.

16. Gott machte die zwei großen Lichter: das größere Licht, daß es den Tag beherrsche, und das kleinere Licht, daß es die Nacht beherrsche, dazu auch die Sterne.

17. Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie auf die Erde leuchten

18. und Tag und Nacht beherrschen und Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, daß es gut war.

19. Und es ward Abend und ward Morgen: ein vierter Tag.

20. Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebenden Wesen, und Vögel sollen fliegen über der Erde an der Feste des Himmels! Und es geschah also.

21. Gott schuf die großen Seetiere und alles, was da lebt und webt, wovon das Wasser wimmelt, und alle geflügelten Tiere, ein jegliches nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.

22. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Wasser des Meeres, und die Vögel sollen sich mehren auf der Erde!

23. Und es ward Abend und ward Morgen: ein fünfter Tag.

24. Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebende Wesen: Vieh, kriechende Tiere und Wild des Feldes, ein jegliches nach seiner Art! Und es geschah also.

25. Gott machte alle die verschiedenen Arten des Wildes und des Viehs und alles dessen, was auf dem Erdboden kriecht. Und Gott sah, daß es gut war.

26. Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen nach unserm Bilde, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Wild des Feldes und über alles Kriechende, das auf der Erde sich regt.

27. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie.

28. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan, und herrschet über die Fische im Meer und die Vögel des Himmels, über das Vieh und alle Tiere, die auf der Erde sich regen!

29. Und Gott sprach: Siehe, ich gebe euch alles Kraut, das Samen trägt, auf der ganzen Erde, und alle Bäume, an denen samenhaltige Früchte sind; das soll eure Speise sein.

30. Aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, was Lebensodem in sich hat, gebe ich alles Gras und Kraut zur Nahrung. Und es geschah also.

31. Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es ward Abend und ward Morgen: der sechste Tag.

1. Mose 2

1. Also wurden vollendet der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer.

2. Und Gott vollendete am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebenten Tage von all seinem Werke, das er gemacht hatte.

3. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn an ihm hat Gott geruht von all seinem Werke, das er geschaffen und vollbracht hat.

4. Dies ist die Entstehung des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden. ZUR Zeit, da Gott der Herr Erde und Himmel machte -

5. noch gab es aber kein Gesträuch des Feldes auf Erden und noch wuchs kein Kraut auf dem Felde; denn Gott der Herr hatte noch nicht regnen lassen auf die Erde, und es war kein Mensch da, den Boden zu bebauen;

6. ein Wasserschwall aber brach hervor aus der Erde und tränkte alles Land -

7. da bildete Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Ackerboden und hauchte ihm Lebensodem in die Nase; so ward der Mensch ein lebendes Wesen.

8. Dann pflanzte Gott der Herr einen Garten in Eden gegen Osten und setzte den Menschen darein, den er gebildet hatte.

9. Und Gott der Herr ließ allerlei Bäume aus der Erde wachsen, lieblich anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen.

10. Es entspringt aber ein Strom in Eden, den Garten zu bewässern; von da aus teilt er sich in vier Arme:

11. der erste heißt Pison; das ist der, welcher das ganze Land Hawila umfließt, wo das Gold ist;

12. und das Gold jenes Landes ist köstlich. Da findet man auch das Bdellionharz und den Edelstein Soham.

13. Der zweite Fluß heißt Gihon; das ist der, welcher das ganze Land Kusch umfließt.

14. Der dritte Fluß heißt Hiddekel (d. h. Tigris); das ist der, welcher östlich von Assur fließt. Der vierte Fluß ist der Euphrat.

15. Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaue und bewahre.

16. Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von allen Bäumen im Garten darfst du essen;

17. nur von dem Baume der Erkenntnis des Guten und des Bösen, von dem darfst du nicht essen; denn sobald du davon issest, mußt du sterben.

18. Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Hilfe schaffen, die zu ihm paßt.

19. Da bildete Gott der Herr aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zum Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und ganz wie der Mensch sie nennen würde, so sollten sie heißen.

20. Und der Mensch gab allem Vieh und allen Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen fand er keine Hilfe, die zu ihm paßte.

21. Da ließ Gott der Herr einen Tiefschlaf auf den Menschen fallen, sodaß er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen heraus und schloß die Stelle zu mit Fleisch.

22. Und Gott der Herr baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, und führte sie dem Menschen zu.

23. Da sprach der Mensch: «Diese ist nun endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleische. Die soll Männin heißen; denn vom Mann ist sie genommen.»

24. Darum verläßt der Mann Vater und Mutter und hängt seinem Weibe an, und sie werden ein Leib.

25. Und die beiden, der Mensch und sein Weib, waren nackt und schämten sich nicht.

1. Mose 3

1. DIE Schlange aber war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der Herr gemacht hatte, und sie sprach zum Weibe: Gott hat wohl gar gesagt: «Ihr dürft von keinem Baume des Gartens essen!»

2. Da sprach das Weib zur Schlange: Wir dürfen essen von den Früchten der Bäume im Garten;

3. nur von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: «Esset nicht davon; rühret sie auch nicht an, daß ihr nicht sterbet!»

4. Da sprach die Schlange zum Weibe: Mitnichten werdet ihr sterben;

5. sondern Gott weiß, daß, sobald ihr davon esset, euch die Augen aufgehen werden und ihr wie Gott sein und wissen werdet, was gut und böse ist.

6. Und das Weib sah, daß von dem Baume gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen sei und begehrenswert, weil er klug machte, und sie nahm von seiner Frucht und aß und gab auch ihrem Manne neben ihr, und er aß.

7. Da gingen den beiden die Augen auf, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.

8. Als sie nun hörten, wie Gott der Herr in der Abendkühle im Garten wandelte, verbarg sich der Mensch mit seinem Weibe vor dem Angesichte Gottes des Herrn unter den Bäumen im Garten.

9. Und Gott der Herr rief dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du?

10. Er sprach: Ich hörte dich im Garten; da fürchtete ich mich, weil ich nackt bin, und verbarg mich.

11. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baume gegessen, von dem ich dir zu essen verboten habe?

12. Der Mensch sprach: Das Weib, das du mir zugesellt hast, das hat mir von dem Baume gegeben; da habe ich gegessen.

13. Da sprach Gott der Herr zum Weibe: Was hast du da getan? Das Weib antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen.

14. Da sprach Gott der Herr zur Schlange: Weil du das getan, bist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren des Feldes. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang.

15. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs: er wird dir nach dem Kopfe treten, und du wirst ihm nach der Ferse schnappen.

16. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Beschwerden machen in deiner Schwangerschaft; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Manne wirst du verlangen; er aber soll dein Herr sein!

17. Und zum Menschen sprach er: Weil du auf deines Weibes Stimme gehört und von dem Baume gegessen hast, von dem ich dir gebot: du sollst nicht davon essen, so ist um deinetwillen der Erdboden verflucht. Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang.

18. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und das Kraut des Feldes sollst du essen.

19. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn Erde bist du, und zur Erde mußt du zurück.

20. Und der Mensch nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller Lebenden.

21. Und Gott der Herr machte dem Menschen und seinem Weibe Röcke von Fell und legte sie ihnen um.

22. Und Gott der Herr sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, daß er weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch von dem Baume des Lebens breche und ewig lebe!

23. So schickte ihn Gott der Herr fort aus dem Garten Eden, daß er den Erdboden bebaue, von dem er genommen war.

24. Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherube sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baume des Lebens zu bewachen.

1. Mose 4

1. DER Mensch aber wohnte seinem Weibe Eva bei, und sie ward schwanger und gebar den Kain. Da sprach sie: Ich habe einen Sohn bekommen mit des Herrn Hilfe.

2. Und weiter gebar sie den Abel, seinen Bruder. Abel ward ein Schäfer, Kain aber ward ein Ackerbauer.

3. Es begab sich aber nach geraumer Zeit, daß Kain von den Früchten des Ackers dem Herrn ein Opfer brachte.

4. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Schafe dar und von ihrem Fette. Und der Herr sah wohlgefällig auf Abel und sein Opfer,

5. auf Kain aber und sein Opfer sah er nicht. Da ergrimmte Kain gar sehr und blickte finster.

6. Und der Herr sprach zu Kain: Warum ergrimmst du, und warum blickst du so finster?

7. Ist's nicht also? Wenn du recht handelst, darfst du frei aufschauen; handelst du aber nicht recht, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir steht ihre Begierde; du aber sollst Herr werden über sie!

8. Darauf sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Laß uns aufs Feld gehen! Und als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.

9. Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht. Bin ich denn meines Bruders Hüter?

10. Er aber sprach: Was hast du getan! Horch, das Blut deines Bruders schreit zu mir empor vom Ackerland.

11. Und nun - verflucht bist du, verbannt vom Ackerland, das seinen Mund aufgetan hat, aus deiner Hand das Blut deines Bruders zu empfangen.

12. Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht mehr geben: unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.

13. Da sprach Kain zu dem Herrn: Meine Strafe ist größer, als daß ich sie tragen könnte.

14. Siehe, du vertreibst mich heute vom Ackerland, und ich muß mich vor deinem Angesicht verbergen; unstet und flüchtig muß ich sein auf Erden. So wird mich denn totschlagen, wer mich antrifft.

15. Der Herr aber sprach zu ihm: Nicht also! Wer immer Kain totschlägt, an dem wird es siebenfältig gerächt. Und der Herr versah Kain mit einem Zeichen, daß keiner ihn erschlüge, der ihn anträfe.

16. Also ging Kain hinweg vom Angesichte des Herrn und wohnte im Lande Nod, östlich von Eden.

17. Und Kain wohnte seinem Weibe bei; da ward sie schwanger und gebar den Henoch. Und er ward Erbauer einer Stadt; die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.

18. Dem Henoch wurde Irad geboren; Irad aber zeugte Mehujael, Mehujael zeugte Methusael, Methusael zeugte Lamech.

19. Lamech aber nahm zwei Frauen; die eine hieß Ada, die andre Zilla.

20. Und Ada gebar den Jabal; der wurde der Vater derer, die in Zelten und bei Herden wohnen.

21. Sein Bruder hieß Jubal; der wurde der Vater aller derer, die Zither und Schalmei handhaben.

22. Aber auch Zilla gebar einen Sohn, den Thubal-Kain; der wurde der Vater aller derer, die Erz und Eisen schmieden. Und die Schwester Thubal-Kains war Naema.

23. Und Lamech sprach zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört meine Rede, / ihr Weiber Lamechs, vernehmt meinen Spruch! / Einen Mann erschlug ich für meine Wunde / und einen Jüngling für meine Strieme. /

24. Denn wird Kain siebenmal gerächt, / so Lamech siebenundsiebzigmal.

25. Und Adam wohnte seinem Weibe abermals bei, und sie gebar einen Sohn, den hieß sie Seth, denn Gott hat mir (, so sprach sie,) einen andern Sproß gegeben für Abel, weil Kain ihn erschlagen hat.

26. Und auch dem Seth ward ein Sohn geboren; den hieß er Enos. Damals fing man an, den Namen Jahwes (der bes. Name des Gottes Israels lautete ursprünglich Jahwe. In der Reformationszeit kam dafür irrtümlicherweise die Namensform Jehova in Gebrauch. Die meisten Üs. wählten statt dessen nach jüd. Vorgang die allgemeine Bez. «der Herr», die in der Regel auch in unsrer Zürcher Bibel beibehalten ist.) anzurufen.

1. Mose 5

1. DIES ist das Verzeichnis der Nachkommen Adams: Als Gott den Adam erschuf, machte er ihn Gott ähnlich;

2. als Mann und Weib schuf er sie. Und er segnete sie und gab ihnen den Namen Adam d. h. Mensch), damals als sie geschaffen wurden.

3. Als Adam 130 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn, ihm selbst ähnlich, nach seinem Bilde; den hieß er Seth.

4. Und nachdem Adam den Seth gezeugt, lebte er noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

5. So betrug Adams ganze Lebenszeit 930 Jahre; dann starb er.

6. Als Seth 105 Jahre alt war, zeugte er den Enos.

7. Und nachdem Seth den Enos gezeugt, lebte er noch 807 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

8. So betrug Seths ganze Lebenszeit 912 Jahre; dann starb er.

9. Als Enos neunzig Jahre alt war, zeugte er den Kenan.

10. Und nachdem Enos den Kenan gezeugt, lebte er noch 815 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

11. So betrug Enos' ganze Lebenszeit 905 Jahre; dann starb er.

12. Als Kenan siebzig Jahre alt war, zeugte er den Mahalaleel.

13. Und nachdem Kenan den Mahalaleel gezeugt, lebte er noch 840 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

14. So betrug Kenans ganze Lebenszeit 910 Jahre; dann starb er.

15. Als Mahalaleel 65 Jahre alt war, zeugte er den Jared.

16. Und nachdem Mahalaleel den Jared gezeugt, lebte er noch 830 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

17. So betrug Mahalaleels ganze Lebenszeit 895 Jahre; dann starb er.

18. Als Jared 162 Jahre alt war, zeugte er den Henoch.

19. Und nachdem Jared den Henoch gezeugt, lebte er noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

20. So betrug Jareds ganze Lebenszeit 962 Jahre; dann starb er.

21. Als Henoch 65 Jahre alt war, zeugte er den Methusalah.

22. Und Henoch wandelte mit Gott; und nachdem er den Methusalah gezeugt, lebte er noch dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

23. So betrug Henochs ganze Lebenszeit 365 Jahre.

24. Henoch wandelte mit Gott, und auf einmal war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn hinweggenommen.

25. Als Methusalah 187 Jahre alt war, zeugte er den Lamech.

26. Und nachdem Methusalah den Lamech gezeugt, lebte er noch 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

27. So betrug Methusalahs ganze Lebenszeit 969 Jahre; dann starb er.

28. Als Lamech 182 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn;

29. den hieß er Noah, indem er sprach: Dieser wird uns Erquickung schaffen von unsrer Arbeit und der Mühsal unsrer Hände durch den Acker, den der Herr verflucht hat.

30. Und nachdem Lamech den Noah gezeugt, lebte er noch 595 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

31. So betrug Lamechs ganze Lebenszeit 777 Jahre; dann starb er.

32. Als Noah fünfhundert Jahre alt war, zeugte er den Sem, den Ham und den Japhet.

1. Mose 6

1. ALS aber die Menschen anfingen, sich auf der Erde zu mehren, und ihnen Töchter geboren wurden,

2. sahen die Gottessöhne, daß die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Weibern, welche sie nur wollten.

3. Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht auf immer im Menschen walten, dieweil auch er Fleisch ist, und seine Lebenszeit sei 120 Jahre.

4. Zu jenen Zeiten - und auch nachmals noch -, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen sich gesellten und diese ihnen Kinder gebaren, waren die Riesen auf Erden. Das sind die Recken der Urzeit, die hochberühmten.

5. Als aber der Herr sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden, und daß alles Dichten und Trachten ihres Herzens die ganze Zeit nur böse war,

6. da reute es den Herrn, daß er den Menschen geschaffen hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn tief.

7. Und der Herr sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, die Menschen sowohl als das Vieh, auch die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.

8. Noah aber hatte Gnade gefunden vor dem Herrn.

9. Dies ist die Geschichte Noahs: Noah war ein frommer Mann, unsträflich unter seinen Zeitgenossen; mit Gott wandelte er.

10. Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Japhet.

11. Aber die Erde ward verderbt vor Gott, und voll ward die Erde von Frevel.

12. Da sah Gott auf die Erde, und siehe, sie war verderbt; denn alles Fleisch hatte seinen Wandel verderbt auf Erden.

13. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist bei mir beschlossen; denn die Erde ist voller Frevel von den Menschen her. So will ich sie denn von der Erde vertilgen.

14. Mache dir eine Arche von Tannenholz; aus lauter Zellen sollst du die Arche machen, und verpiche sie inwendig und auswendig mit Pech.

15. Und so sollst du sie machen: dreihundert Ellen sei die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe;

16. nach der Elle sollst du sie fertigstellen. Ein Dach (aÜs: eine «Lichtöffnung») aber sollst du oben an der Arche machen, und die Türe der Arche sollst du an der Seite anbringen. Ein unteres, ein zweites und ein drittes Stockwerk sollst du darin machen.

17. Ich aber lasse jetzt die Sintflut über die Erde kommen, um alles Fleisch, das Lebensodem in sich hat, unter dem Himmel zu vertilgen; alles, was auf Erden ist, soll hinsterben.

18. Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten: du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und dein Weib und deine Schwiegertöchter mit dir.

19. Und von allen Tieren, von allem Fleisch, sollst du je ein Paar in die Arche führen, um sie bei dir am Leben zu erhalten; ein Männchen und ein Weibchen sollen es sein.

20. Von jeder Art der Vögel und des Viehs und alles dessen, was auf Erden kriecht, von allem soll je ein Paar zu dir hineingehen, um am Leben zu bleiben.

21. Du aber nimm dir von jeglicher Speise, die man ißt, und lege dir einen Vorrat an, damit er dir und ihnen zur Nahrung diene.

22. Und Noah tat es; ganz wie ihm Gott geboten hatte, so tat er.

1. Mose 7

1. Und der Herr sprach zu Noah: Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden unter diesem Geschlechte.

2. Nimm dir von allen reinen Tieren je sieben, Männchen und Weibchen, von den unreinen Tieren aber je ein Paar, ein Männchen und ein Weibchen,

3. auch von den Vögeln des Himmels je sieben, Männchen und Weibchen, damit auf der ganzen Erde Nachwuchs am Leben bleibe.

4. Denn nach sieben Tagen will ich regnen lassen auf die Erde, vierzig Tage und vierzig Nächte lang, und will alle Wesen, die ich gemacht habe, vom Erdboden vertilgen.

5. Und Noah tat, ganz wie ihm der Herr geboten hatte.

6. Noah aber war sechshundert Jahre alt, als die Sintflut über die Erde kam.

7. Und Noah ging mit seinen Söhnen und mit seinem Weibe und seinen Schwiegertöchtern vor den Wassern der Sintflut in die Arche.

8. Von den reinen und von den unreinen Tieren, von den Vögeln und von allem, was auf Erden kriecht,

9. ging je ein Paar, ein Männchen und ein Weibchen, zu Noah in die Arche, wie Gott dem Noah geboten hatte.

10. Und nach den sieben Tagen kamen die Wasser der Sintflut über die Erde.

11. Im sechshundertsten Lebensjahre Noahs, am siebzehnten Tage des zweiten Monats, an diesem Tage brachen alle Brunnen der großen Urflut auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich.

12. Und der Regen strömte auf die Erde, vierzig Tage und vierzig Nächte lang.

13. An eben diesem Tage ging Noah mit seinen Söhnen Sem, Ham und Japhet, mit seinem Weibe und seinen drei Schwiegertöchtern in die Arche;

14. sie und alle die verschiedenen Arten des Wildes und des Viehs und alles dessen, was auf Erden kriecht, und auch der Vögel, alles dessen, was fliegt, was Flügel hat:

15. die gingen zu Noah in die Arche, je zwei von allem Fleische, das Lebensodem in sich hatte.

16. Und die hineingingen, waren je ein Männchen und ein Weibchen von allem Fleische, wie ihm Gott geboten hatte. Und der Herr schloß hinter ihm zu.

17. Da kam die Sintflut über die Erde, vierzig Tage lang, und die Wasser wuchsen und hoben die Arche, und sie schwamm hoch über der Erde.

18. Und die Wasser nahmen mächtig überhand und wuchsen gewaltig über der Erde, und die Arche fuhr auf den Wassern dahin.

19. Und die Wasser wurden immer mächtiger über der Erde, sodaß alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.

20. Fünfzehn Ellen stiegen die Wasser darüber hinaus, sodaß die Berge bedeckt wurden.

21. Da starb alles Fleisch dahin, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an Wild und allem, was auf Erden wimmelte, auch alle Menschen.

22. Alles, was Lebensluft atmete, was auf dem Trockenen war, das starb.

23. So vertilgte er alle Wesen, die auf dem Erdboden waren: die Menschen sowohl als das Vieh, das Kriechende und die Vögel des Himmels, die wurden vertilgt von der Erde; nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.

24. Und die Wasser nahmen zu auf der Erde, 150 Tage lang.

1. Mose 8

1. Da gedachte Gott des Noah und all des Wildes und des Viehs, das bei ihm in der Arche war. Und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, und die Wasser sanken;

2. und es schlossen sich die Brunnen der Urflut und die Fenster des Himmels. Dem Regen vom Himmel ward gewehrt,

3. und die Wasser verliefen sich nach und nach von der Erde. So nahmen die Wasser ab nach den 150 Tagen,

4. und am siebzehnten Tage des siebenten Monats ließ sich die Arche auf den Bergen von Ararat nieder.

5. Die Wasser aber sanken noch weiter, bis zum zehnten Monat; am ersten Tage des zehnten Monats wurden die Spitzen der Berge sichtbar.

6. Nach Verlauf von vierzig Tagen aber öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte,

7. und ließ den Raben ausfliegen; der flog hin und her, bis die Wasser auf Erden vertrocknet waren.

8. Da wartete Noah sieben Tage; dann ließ er die Taube ausfliegen, um zu sehen, ob sich die Wasser vom Erdboden verlaufen hätten.

9. Da aber die Taube keine Stätte fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche; denn noch war Wasser auf der ganzen Erde. Da streckte er seine Hand aus, faßte sie und nahm sie zu sich herein in die Arche.

10. Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage; dann ließ er die Taube abermals aus der Arche fliegen.

11. Die kam um die Abendzeit zu ihm zurück, und siehe da! sie trug ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da merkte Noah, daß sich die Wasser von der Erde verlaufen hatten.

12. Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube ausfliegen; sie kam aber nicht wieder zu ihm.

13. Im 601. Lebensjahre Noahs, am ersten Tage des ersten Monats, waren die Wasser auf Erden versiegt. Da tat Noah das Dach von der Arche, und siehe da! der Erdboden war trocken geworden.

14. Am 27. Tage des zweiten Monats war die Erde ganz trocken.

15. Da redete Gott mit Noah und sprach:

16. Geh aus der Arche, du und dein Weib und deine Söhne und deine Schwiegertöchter mit dir;

17. und alle die Tiere, die bei dir sind, alle Geschöpfe: Vögel, Vieh und alles, was auf Erden kriecht, die laß heraus mit dir, daß sie sich tummeln auf der Erde und fruchtbar seien und sich mehren auf Erden.

18. Da ging Noah hinaus mit seinen Söhnen, mit seinem Weibe und seinen Schwiegertöchtern.

19. Auch alles Wild und alles Vieh, alle Vögel und alles, was auf Erden kriecht, die gingen hinaus aus der Arche, Art um Art.

20. Noah aber baute dem Herrn einen Altar; dann nahm er von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte Brandopfer auf dem Altar.

21. Und der Herr roch den lieblichen Duft und sprach bei sich selbst: Ich will hinfort nicht mehr die Erde um der Menschen willen verfluchen; ist doch das Trachten des menschlichen Herzens böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen, was da lebt, wie ich getan habe.

22. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

1. Mose 9

1. UND Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!

2. Furcht und Schrecken vor euch komme über alle Tiere der Erde, über alle Vögel des Himmels, über alles, was auf Erden kriecht, und über alle Fische im Meer: in eure Hand sind sie gegeben.

3. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das Kraut, das grüne, gebe ich euch alles.

4. Nur Fleisch, das seine Seele - sein Blut - noch in sich hat, dürft ihr nicht essen.

5. Euer eignes (vergossenes) Blut aber will ich einfordern; von allen Tieren will ich es einfordern, und von den Menschen untereinander will ich das Leben des Menschen einfordern:

6. wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen nach seinem Bilde gemacht.

7. Ihr nun, seid fruchtbar und mehret euch, breitet euch aus auf der Erde und herrscht über sie!

8. Dann sprach Gott zu Noah und zu seinen Söhnen, die bei ihm waren:

9. Ich aber, siehe, ich richte einen Bund auf mit euch und euren Nachkommen

10. und mit allen lebenden Wesen, die bei euch sind, Vögeln, Vieh und allem Wild des Feldes bei euch, mit allen, die aus der Arche gekommen sind.

11. Ich will einen Bund mit euch aufrichten, daß niemals wieder alles Fleisch von den Wassern der Sintflut soll ausgerottet werden und niemals wieder eine Sintflut kommen soll, die Erde zu verderben.

12. Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und allen Lebewesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten:

13. meinen Bogen stelle ich in die Wolken; der soll ein Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.

14. Wenn ich nun Wolken häufe ob der Erde und sich der Bogen in den Wolken zeigt,

15. dann will ich des Bundes gedenken, der da besteht zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen, und niemals wieder sollen die Wasser zu einer Sintflut werden, die alles Fleisch verderbe.

16. Und wenn der Bogen in den Wolken steht, will ich ihn ansehen, um des ewigen Bundes zu gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, die auf Erden sind.

17. Und Gott sprach zu Noah: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich aufrichte zwischen mir und allem Fleische, das auf Erden ist.

18. Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem, Ham und Japhet. Ham aber ist der Vater Kanaans.

19. Diese drei sind die Söhne Noahs, und von ihnen aus hat sich die ganze Erde bevölkert.

20. Noah aber, der Landmann, war der erste, der Weinreben pflanzte.

21. Und da er von dem Weine trank, ward er berauscht und lag entblößt im Innern seines Zeltes.

22. Als nun Ham, der Vater Kanaans, seines Vaters Blöße sah, sagte er es seinen beiden Brüdern draußen.

23. Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, legten es auf ihre Schultern und gingen rückwärts hinzu und bedeckten ihres Vaters Blöße, indem ihr Angesicht rückwärts gewendet war, sodaß sie ihres Vaters Blöße nicht sahen.

24. Als aber Noah von seinem Rausch erwachte und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn getan,

25. sprach er: Verflucht sei Kanaan! / Knecht der Knechte / sei er seinen Brüdern!

26. Und weiter sprach er: Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, / Kanaan aber sei ihm Knecht! /

27. Raum schaffe Gott dem Japhet, / daß er wohne in den Zelten Sems, / Kanaan aber sei ihm Knecht!

28. Noah lebte nach der Sintflut noch 350 Jahre,

29. und Noahs ganze Lebenszeit betrug 950 Jahre; dann starb er.

1. Mose 10

1. DIES sind die Nachkommen der Söhne Noahs, Sem, Ham und Japhet; diesen wurden Söhne geboren nach der Sintflut.

2. Die Söhne Japhets sind: Gomer, Magog, Madai (d. h. Meder), Jawan d. h. Jonier, Griechen), Thubal, Mesech und Thiras.

3. Die Söhne Gomers sind: Askenas, Riphath und Thogarma.

4. Die Söhne Jawans sind: Elisa, Tharsis (in Spanien), die Chittäer (d. h. Cyprier) und die Rhodier.

5. Von ihnen haben sich die Inselvölker abgezweigt. Das sind die Nachkommen Japhets nach ihren Ländern, ihren Sprachen, ihren Geschlechtern, ihren Völkerschaften.

6. Die Söhne Hams sind: Kusch, Mizraim (d. h. Ägypter), Put und Kanaan.

7. Die Söhne Kuschs sind: Seba, Hawila, Sabtha, Ragma und Sabthecha. Die Söhne Ragmas sind: Saba und Dedan.

8. Kusch aber zeugte den Nimrod; der war der erste Gewaltherrscher auf Erden.

9. Dieser ward ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn. Daher sagt man: ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod.

10. Und der Anfang seines Reiches war Babel, Erech, Akkad und Kalne im Lande Sinear (d. h. Babylonien).

11. Von diesem Lande zog er aus nach Assur und baute Ninive, Rehoboth-Ir und Kelah,

12. und Resen zwischen Ninive und Kelah; dies ist die große Stadt.

13. Mizraim aber zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naphthuhiter,

14. die Pathrusiter, die Kasluhiter und die Kaphthoriter (d. h. Kreter), von denen die Philister ausgegangen sind.

15. Kanaan aber zeugte Sidon, seinen Erstgebornen, und Heth,

16. und die Jebusiter, die Amoriter, die Girgasiter,

17. die Hewiter, die Arkiter, die Siniter,

18. die Arwaditer, die Zamariter und die Hamathiter. Später zerstreuten sich die Geschlechter der Kanaaniter;

19. so reichte das Gebiet der Kanaaniter von Sidon an gegen Gerar hin bis nach Gaza und gegen Sodom, Gomorrha, Adma und Zeboim hin bis nach Lesa.

20. Das sind die Nachkommen Hams nach ihren Geschlechtern, ihren Sprachen, ihren Ländern, ihren Völkerschaften.

21. Aber auch Sem, dem Vater aller Söhne Hebers, dem ältern Bruder Japhets, wurden Söhne geboren.

22. Die Söhne Sems sind: Elam (d. h. Südwestpersien), Assur, Arpachsad, Lud und Aram (d. h. Syrien).

23. Die Söhne Arams aber sind: Uz, Hul, Gether und Mas.

24. Arpachsad aber zeugte Selah, und Selah zeugte Heber.

25. Heber wurden zwei Söhne geboren; einer hieß Peleg (d. h. Teilung), weil zu seiner Zeit die Menschheit sich zerteilte, und sein Bruder hieß Joktan.

26. Joktan aber zeugte Almodad, Seleph, Hazarmawet, Jerah,

27. Hadoram, Usal, Dikla,

28. Obal, Abimael, Saba,

29. Ophir, Hawila und Jobab. Diese alle sind die Söhne Joktans.

30. Und ihre Wohnsitze reichten von Mesa an gegen Sephar hin bis an das Ostgebirge.

31. Das sind die Nachkommen Sems nach ihren Geschlechtern, ihren Sprachen, ihren Ländern, ihren Völkerschaften.

32. Das sind die Geschlechter der Nachkommen Noahs nach ihrer Abstammung, nach ihren Völkerschaften; und von diesen aus verzweigten sich die Völker auf der Erde nach der Sintflut.

1. Mose 11

1. ES hatte aber alle Welt einerlei Sprache und einerlei Worte.

2. Als sie nun im Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Lande Sinear, und sie liessen sich dort nieder.

3. Und sie sprachen untereinander: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und es diente ihnen der Ziegel als Stein, und der Asphalt diente ihnen als Mörtel.

4. Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis in den Himmel reicht; so wollen wir uns ein Denkmal schaffen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.

5. Da fuhr der Herr hernieder, um die Stadt zu besehen und den Turm, den die Menschenkinder gebaut hatten.

6. Und der Herr sprach: Siehe, sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache. Und dies ist erst der Anfang ihres Tuns; nunmehr wird ihnen nichts unmöglich sein, was immer sie sich vornehmen.

7. Wohlan, lasst uns hinabfahren und daselbst ihre Sprache verwirren, dass keiner mehr des andern Sprache verstehe.

8. Also zerstreute sie der Herr von dort über die ganze Erde, und sie liessen ab, die Stadt zu bauen.

9. Daher heisst ihr Name Babel (in dem Namen Babel hörte man einen Anklang an ein hebrW., das «verwirren» bedeutet), weil der Herr daselbst die Sprache aller Welt verwirrt und sie von dort über die ganze Erde zerstreut hat.

10. DIES sind die Nachkommen Sems: Als Sem hundert Jahre alt war, zeugte er, zwei Jahre nach der Sintflut, den Arpachsad.

11. Und nachdem Sem den Arpachsad gezeugt, lebte er noch fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

12. Als Arpachsad 35 Jahre alt war, zeugte er den Selah.

13. Und nachdem Arpachsad den Selah gezeugt, lebte er noch 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

14. Als Selah dreissig Jahre alt war, zeugte er den Heber.

15. Und nachdem Selah den Heber gezeugt, lebte er noch 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

16. Als Heber 34 Jahre alt war, zeugte er den Peleg.

17. Und nachdem Heber den Peleg gezeugt, lebte er noch 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

18. Als Peleg dreissig Jahre alt war, zeugte er den Regu.

19. Und nachdem Peleg den Regu gezeugt, lebte er noch 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

20. Als Regu 32 Jahre alt war, zeugte er den Serug.

21. Und nachdem Regu den Serug gezeugt, lebte er noch 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

22. Als Serug dreissig Jahre alt war, zeugte er den Nahor.

23. Und nachdem Serug den Nahor gezeugt, lebte er noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

24. Als Nahor 29 Jahre alt war, zeugte er den Tharah.

25. Und nachdem Nahor den Tharah gezeugt, lebte er noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

26. Als Tharah siebzig Jahre alt war, zeugte er den Abram, den Nahor und den Haran.

27. Und dies sind die Nachkommen Tharahs: Tharah zeugte den Abram, den Nahor und den Haran; und Haran zeugte den Lot.

28. Haran aber starb bei Lebzeiten seines Vaters Tharah in seiner Heimat, zu Ur in Chaldäa.

29. Da nahmen sich Abram und Nahor Frauen; Abrams Weib hiess Sarai, und Nahors Weib hiess Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und der Jiska.

30. Sarai aber war unfruchtbar; sie hatte keine Kinder.

31. Da nahm Tharah seinen Sohn Abram und seinen Enkel Lot, den Sohn Harans, und seine Schwiegertochter Sarai, das Weib seines Sohnes Abram, und führte sie hinweg aus Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu ziehen; und sie kamen bis Haran und liessen sich dort nieder.

32. Und Tharahs Lebenszeit betrug 205 Jahre; dann starb Tharah in Haran.

1. Mose 12

1. UND der Herr sprach zu Abram: Ziehe hinweg aus deinem Vaterlande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen werde;

2. so will ich dich zu einem grossen Volke machen und dich segnen und deinen Namen berühmt machen, dass er zum Segensworte wird.

3. Segnen will ich, die dich segnen, und wer dir flucht, den will ich verfluchen; und mit deinem Namen werden sich Segen wünschen alle Geschlechter der Erde.

4. Da zog Abram hin, wie ihm der Herr geboten hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er aus Haran wegzog.

5. Und Abram nahm sein Weib Sarai und Lot, seines Bruders Sohn, und all ihre Habe, die sie gewonnen, und die Leute, die sie in Haran erworben hatten, und sie wanderten aus, um ins Land Kanaan zu ziehen. Und sie kamen ins Land Kanaan.

6. Da zog Abram durch das Land bis zu der Stätte von Sichem, bis zur Orakel-Terebinthe. Damals aber waren die Kanaaniter im Lande.

7. Da erschien der Herr dem Abram und sprach zu ihm: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben. Und er baute daselbst dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar.

8. Darnach brach er von dannen auf nach dem Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel im Westen und Ai im Osten; da baute er dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.

9. Dann zog Abram immer weiter nach dem Südland.

10. ES kam aber eine Hungersnot über das Land. Da zog Abram nach Ägypten hinab, um dort eine Weile zu verbleiben; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Lande.

11. Und da er sich Ägypten nahte, sprach er zu seinem Weibe Sarai: Ich weiss recht wohl, dass du ein schönes Weib bist.

12. Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie denken: «Das ist sein Weib», und sie werden mich erschlagen und dich am Leben lassen.

13. So sage doch, du seiest meine Schwester, auf dass es mir um deinetwillen wohl gehe und ich durch dich am Leben bleibe.

14. Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter, dass das Weib sehr schön war.

15. Und die Grossen des Pharao sahen sie und rühmten sie vor dem Pharao. Da wurde das Weib in den Palast des Pharao geholt.

16. Dem Abram aber tat er Gutes um ihretwillen: er bekam Schafe, Rinder und Esel, Sklaven und Sklavinnen, Eselinnen und Kamele.

17. Doch der Herr schlug den Pharao und sein Haus mit schweren Plagen um Sarais, des Weibes Abrams, willen.

18. Da liess der Pharao den Abram rufen und sprach: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mich nicht wissen lassen, dass sie dein Weib ist?

19. Warum hast du gesagt, sie sei deine Schwester, sodass ich sie mir zum Weibe genommen habe? Nun, da hast du dein Weib, nimm sie und ziehe hin!

20. Und der Pharao entbot seinethalben Leute; die mussten ihn und sein Weib und alles, was er hatte, geleiten.

1. Mose 13

1. ALSO zog Abram mit seinem Weibe und mit all seiner Habe, mit ihm auch Lot, aus Ägypten in das Südland hinauf.

2. Abram aber war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold.

3. Und er wanderte weiter von Lagerplatz zu Lagerplatz, aus dem Südland bis nach Bethel, bis zu der Stätte, wo im Anfang sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bethel und Ai,

4. an die Stätte des Altars, den er vordem daselbst gemacht hatte, und dort rief Abram den Namen des Herrn an.

5. Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe, Rinder und Zelte.

6. Und das Land ertrug es nicht, dass sie beieinander blieben; denn ihre Habe war gross, und darum konnten sie nicht beieinander bleiben.

7. So kam es zum Streite zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh. Damals aber wohnten die Kanaaniter und Pheresiter im Lande.

8. Da sprach Abram zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; wir sind ja Brüder.

9. Steht dir nicht das ganze Land offen? So trenne dich doch von mir. Willst du zur Linken, so gehe ich zur Rechten; oder willst du zur Rechten, so gehe ich zur Linken.

10. Da erhob Lot seine Augen und sah, dass die ganze Jordanaue ein wasserreiches Land war - ehe der Herr Sodom und Gomorrha zerstörte -, wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin.

11. Da erwählte sich Lot die ganze Jordanaue und brach auf nach Osten. So trennten sie sich voneinander:

12. Abram blieb im Lande Kanaan, Lot aber liess sich nieder in den Städten der Aue und zog mit seinen Zelten bis gegen Sodom.

13. Aber die Leute von Sodom waren arge Sünder und Frevler wider den Herrn.

14. Als sich nun Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Hebe deine Augen auf und schaue von der Stätte, da du stehst, gegen Mitternacht und gegen Mittag, gegen Morgen und gegen Abend.

15. Denn das ganze Land, das du siehst - dir will ich es geben und deinen Nachkommen für ewige Zeiten.

16. Und deine Nachkommen will ich mehren wie den Staub der Erde, sodass, wenn man den Staub der Erde zählen kann, man auch deine Nachkommen wird zählen können.

17. Auf, durchziehe das Land in die Länge und in die Breite; denn dir will ich es geben.

18. Da brach Abram mit seinen Zelten auf, zog hin und liess sich nieder bei der Terebinthe Mamres zu Hebron und baute daselbst dem Herrn einen Altar.

1. Mose 14

1. UND es begab sich zur Zeit Amraphels, des Königs von Sinear, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam, und Thideals, des Königs von Gojim,

2. dass sie Krieg anfingen mit Bera, dem König von Sodom, Birsa, dem König von Gomorrha, Sineab, dem König von Adma, Semeber, dem König von Zeboim, und dem König von Bela - das ist Zoar;

3. diese alle kamen zusammen im Tale von Siddim - das ist das Salzmeer.

4. Zwölf Jahre waren sie Kedor-Laomer untertan gewesen, im dreizehnten Jahre waren sie abgefallen.

5. Im vierzehnten Jahre aber kamen Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm verbündet waren, und schlugen die Rephaiter in Astharoth-Karnaim, die Susiter in Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjathaim

6. und die Horiter auf dem Gebirge Seir bis nach El-Paran, das am Rand der Wüste liegt.

7. Darnach kehrten sie um und kamen nach En-Mispat (dieser Name bed. «Rechtsquell») - das ist Kades - und schlugen das ganze Land der Amalekiter sowie die Amoriter, die in Hazazon-Thamar wohnten.

8. Aber der König von Sodom, der König von Gomorrha, der König von Adma, der König von Zeboim und der König von Bela - das ist Zoar - zogen aus und stellten sich im Tale von Siddim auf, mit ihnen zu streiten:

9. mit Kedor-Laomer, dem König von Elam, Thideal, dem König von Gojim, Amraphel, dem König von Sinear, und Arjoch, dem König von Ellasar - vier Könige mit den fünfen.

10. Das Tal von Siddim aber war voll Asphaltgruben. Als nun die Könige von Sodom und Gomorrha flohen, fielen sie dort hinein, und was übrigblieb, floh ins Gebirge.

11. Da nahmen sie (d. h. die Feinde) alle Habe von Sodom und Gomorrha und alle Nahrungsmittel darin fort und zogen davon.

12. Sie nahmen auch Lot, den Neffen Abrams, und seine Habe mit und zogen davon; der wohnte nämlich in Sodom.

13. Da kam einer, der entronnen war, und brachte dem Hebräer Abram Kunde; der weilte bei der Terebinthe des Amoriters Mamre, des Bruders Eskols und Aners. Diese waren Abrams Bundesgenossen.

14. Als nun Abram hörte, dass sein Verwandter gefangen sei, bewaffnete er seine erprobten Leute, die in seinem Haus gebornen Sklaven, 318 Mann, und jagte (den Feinden) nach bis Dan.

15. Und er teilte seine Leute, überfiel jene bei Nacht mit seinen Sklaven, schlug sie und jagte ihnen nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt.

16. Er brachte alle Habe zurück; auch seinen Verwandten Lot und dessen Habe brachte er zurück, ebenso die Frauen und das Volk.

17. Als nun Abram von seinem Siege über Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Könige zurückkam, ging der König von Sodom ihm entgegen in das Tal Sawe - das ist das Königstal.

18. Melchisedek aber, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; er war ein Priester des höchsten Gottes.

19. Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet ist Abram vom höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde,

20. und gepriesen der höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.

21. Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute; die Habe behalte für dich.

22. Abram aber sprach zum König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem Herrn, dem höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde:

23. Nicht einen Faden noch Schuhriemen, nichts von allem, was dein ist, will ich behalten, dass du nicht sagest, du habest Abram reich gemacht.

24. Nichts will ich! nur was die Leute gegessen haben, und den Anteil der Männer, die mit mir gezogen sind; Aner, Eskol und Mamre, die mögen ihren Anteil bekommen.

1. Mose 15

1. DARNACH erging an Abram in einem Gesichte das Wort des Herrn: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein wartet reicher Lohn.

2. Abram aber sprach: O Herr, mein Gott, was wolltest du mir geben? Muss ich doch von hinnen gehen ohne Kinder, und Erbe meines Hauses wird Elieser von Damaskus!

3. Und Abram sprach: Mir hast du ja keine Kinder gegeben; so wird mein Haussklave mich beerben.

4. Aber siehe, es erging an ihn das Wort des Herrn: Nicht er soll dein Erbe sein, sondern dein eigner leiblicher Sohn, der soll dein Erbe sein.

5. Und er führte ihn hinaus und sprach: Schaue gen Himmel und zähle die Sterne - ob du sie zählen kannst? Und er verhiess ihm: So sollen deine Nachkommen sein.

6. Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.

7. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, dass ich dir dieses Land zu eigen gebe.

8. Er aber sprach: O Herr, mein Gott, woran soll ich erkennen, dass ich es besitzen werde?

9. Da gebot er ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube.

10. Und er brachte ihm die Tiere alle, schnitt sie mitten entzwei und legte je einen Teil dem andern gegenüber; die Vögel aber zerschnitt er nicht.

11. Und die Raubvögel stiessen auf die Toten Tiere herab, doch Abram scheuchte sie weg.

12. Als nun die Sonne sich zum Untergange neigte, fiel ein Tiefschlaf auf Abram, und siehe, grosser Schrecken überfiel ihn.

13. Da sprach Gott zu Abram: Du sollst wissen, dass dein Geschlecht als Fremdling weilen wird in einem Lande, das nicht sein ist; und sie werden daselbst Sklaven sein, und man wird sie drücken, vierhundert Jahre lang.

14. Doch will ich auch über das Volk, dem sie dienen müssen, Gericht halten. Darnach werden sie mit reicher Habe ausziehen.

15. Du aber sollst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in hohem Alter begraben werden.

16. Erst das vierte Geschlecht wird hierher zurückkehren; denn noch ist nicht voll die Schuld der Amoriter.

17. Als nun die Sonne untergegangen und es ganz finster geworden war, siehe da! ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, das fuhr zwischen diesen Stücken hin.

18. An jenem Tage schloss der Herr mit Abram einen Bund und sprach: Deinem Geschlechte gebe ich dieses Land, vom Bach Ägyptens bis an den grossen Strom, den Euphratstrom;

19. die Keniter, die Kenissiter und die Kadmoniter,

20. die Hethiter, die Pheresiter und die Rephaiter,

21. die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter und die Jebusiter.

1. Mose 16

1. SARAI, Abrams Weib, hatte ihm kein Kind geboren. Nun hatte sie eine ägyptische Magd, die hiess Hagar.

2. Und Sarai sprach zu Abram: Der Herr hat mir nun einmal Kinder versagt. So gehe denn zu meiner Magd; vielleicht, dass ich durch sie einen Sohn bekomme. Und Abram hörte auf Sarai.

3. Da nahm Sarai, Abrams Weib, die Ägypterin Hagar, ihre Magd, nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt hatte, und gab sie ihrem Manne Abram zum Weibe.

4. Und er ging zu Hagar, und sie ward schwanger. Als sie nun merkte, dass sie schwanger war, sah sie auf ihre Herrin herab.

5. Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir geschieht, komme über dich! Ich selbst habe dir meine Magd in die Arme gelegt. Nun, da sie sich schwanger weiss, sieht sie auf mich herab. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir!

6. Abram aber sprach zu Sarai: Nun, deine Magd ist ja in deiner Gewalt; mache mit ihr, was dir gefällt. Da nun Sarai sie hart behandelte, entfloh sie ihr.

7. Da traf sie der Engel des Herrn am Wasserquell in der Wüste, am Quell auf dem Wege nach Sur,

8. und sprach: Hagar, Magd Sarais, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie antwortete: Vor meiner Herrin Sarai fliehe ich.

9. Aber der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre zurück zu deiner Herrin und ertrage ihre Härte.

10. Und er gab ihr die Verheissung: Zahlreich machen will ich dein Geschlecht, dass man vor Menge es nicht zählen kann.

11. Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären, den sollst du Ismael (d. h. Gott hört) nennen, weil der Herr gehört hat, wie du littest.

12. Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel - seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn; und allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.

13. Und sie nannte den Namen des Herrn, der mit ihr redete: Du bist der El-Roi (d. h. Gott des Schauens). Denn, sprach sie, wahrlich, hier habe ich dem nachgeschaut, der mich erschaute.

14. Darum nennt man diesen Quell den Quell von Lahai-Roi; der liegt zwischen Kades und Bered.

15. Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den Hagar ihm geboren hatte, Ismael.

16. Abram war 86 Jahre alt, als Hagar ihm den Ismael gebar.

1. Mose 17

1. ALS Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott, wandle vor mir, dann wirst du unsträflich sein,

2. und ich will einen Bund stiften zwischen mir und dir und will dich über alle Massen mehren.

3. Da warf sich Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach:

4. Siehe, das ist mein Bund mit dir, dass du ein Vater vieler Völker werden sollst.

5. Darum sollst du nicht mehr Abram heissen, sondern Abraham-1- soll dein Name sein; denn ich mache dich zum Vater vieler Völker. -1) der Erzähler hörte aus dem Namen Abraham etwas wie «Vater der Menge» heraus.

6. Ich will dich über alle Massen fruchtbar machen und dich zu Völkern werden lassen, und Könige sollen von dir abstammen.

7. Ich richte meinen Bund auf zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht als einen ewigen Bund, dass ich dein und deiner Nachkommen Gott sei.

8. Und ich gebe dir und deinen Nachkommen das Land, wo du als Fremdling weilst, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz, und ich will ihnen Gott sein.

9. Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Geschlecht für Geschlecht.

10. Das aber ist der Bund zwischen mir und euch und deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, das soll beschnitten werden.

11. An der Vorhaut sollt ihr beschnitten werden. Das soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.

12. Im Alter von acht Tagen soll alles, was männlich ist unter euch, beschnitten werden, Geschlecht für Geschlecht. (Auch der Sklave,) der im Haus geborne wie der von irgendeinem Fremden um Geld gekaufte, der nicht deines Stammes ist:

13. beide sollen beschnitten werden, der in deinem Haus geborne wie der von dir um Geld gekaufte. Das soll mein Bund an eurem Leibe sein, ein ewiger Bund.

14. Ein Unbeschnittener aber - nämlich was männlich ist und unbeschnitten bleibt an der Vorhaut -, dessen Seele soll aus seinen Volksgenossen ausgerottet werden: meinen Bund hat er gebrochen.

15. Und Gott sprach zu Abraham: Dein Weib Sarai sollst du nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara (d. h. Fürstin) soll ihr Name sein.

16. Ich will sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; ich will sie segnen, und sie soll zu Völkern werden, und Könige von Nationen sollen von ihr kommen.

17. Da warf sich Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach bei sich selbst: Einem Hundertjährigen sollte noch (ein Sohn) geboren werden? und Sara sollte mit neunzig Jahren noch gebären?

18. Und Abraham sprach zu Gott: Ach, möchte nur Ismael vor dir am Leben bleiben!

19. Da sprach Gott: Vielmehr, dein Weib Sara soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und ich will meinen Bund mit ihm aufrichten als einen ewigen Bund, dass ich sein Gott und seiner Nachkommen Gott sei.

20. Aber auch wegen Ismaels erhöre ich dich: Siehe, ich segne ihn und mache ihn fruchtbar und überaus zahlreich; zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zu einem grossen Volke machen.

21. Meinen Bund aber will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären wird um diese Zeit im nächsten Jahr.

22. Als Gott mit Abraham zu Ende geredet hatte, fuhr er auf von ihm.

23. Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Sklaven, die in seinem Hause geboren, und alle, die von ihm um Geld gekauft waren, alles, was männlich war unter seinen Hausgenossen, und beschnitt ihre Vorhaut noch am selben Tage, wie ihm Gott geboten hatte.

24. Abraham war 99 Jahre alt, als er an der Vorhaut beschnitten wurde.

25. Sein Sohn Ismael aber war dreizehn Jahre alt, als er an der Vorhaut beschnitten wurde.

26. Noch am selben Tage wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten,

27. und alles, was männlich war in seinem Hause, der im Haus geborne wie der von Fremden um Geld gekaufte (Sklave), wurde mit ihm beschnitten.

1. Mose 18

1. UND der Herr erschien ihm bei der Terebinthe Mamres, während er am Eingang seines Zeltes sass, als der Tag am heissesten war.

2. Wie er nun seine Augen erhob und sich umschaute, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Sobald er sie sah, eilte er ihnen vom Eingang seines Zeltes entgegen, verneigte sich zur Erde

3. und sprach: Mein Herr, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so gehe doch nicht an deinem Knechte vorüber.

4. Man soll ein wenig Wasser bringen, dass ihr euch die Füsse waschet, dann lagert euch unter dem Baume,

5. und ich will einen Bissen Brot holen, dass ihr euch erlabet; darnach mögt ihr weiterziehen. Ihr seid nun einmal bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie sprachen: Du magst tun, wie du gesagt hast.

6. Nun eilte Abraham ins Zelt zu Sara und sprach: Nimm schnell drei Scheffel Mehl! Knete es und backe Kuchen!

7. Auch zu den Rindern lief Abraham, holte ein zartes, schönes Kalb und gab es dem Knechte; der rüstete es eilends zu.

8.