Zwei oder drei Dinge - Jürg Amann - E-Book

Zwei oder drei Dinge E-Book

Jürg Amann

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Beschreibung

Ein von seiner Frau verlassener Mann versinkt in seelischer und körperlicher Erstarrung. Zufallsbegegnungen führen ihn ins Leben zurück.

Das E-Book Zwei oder drei Dinge wird angeboten von Haymon Verlag und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Schweizer Literatur, Liebesgeschichte, Belletristische Darstellung, Trennungsschmerz, Beziehung, Verzweiflung, Weg zurück, Heilung

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Seitenzahl: 55

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Amann: Zwei oder drei Dinge

Jürg Amann

Zwei oder drei Dinge

Novelle

© 1993

HAYMON verlag

Innsbruck-Wien

www.haymonverlag.at

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-7099-7625-8

Einbandgestaltung: Helmut Benko

Diese Novelle erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.haymonverlag.at.

I

Nachdem mich meine Frau verlassen hatte, war ich zuerst wie tot. Ja, ich muß es so sagen. Mit dem ganzen Pathos des Schmerzes, das meinen damaligen Zustand am genauesten ausdrückt. Und es war auch wirklich nicht sicher, ob ich am Leben bleiben wollte. Als es klar geworden war, daß mein monatelanger Kampf, sie zurückzugewinnen, erfolglos verlaufen würde, fehlte mir für mich selber am Ende die ganze Kraft. Wenn ich sie nicht mehr haben konnte, war ich auch bereit, den ganzen Rest der Welt, was immer er sein würde, mich selber eingeschlossen, der mir neben der Ungeheuerlichkeit dieses unbegreiflichen Verlusts gering vorkam, dranzugeben. Von allem Anfang an hatte ich dieses Gefühl gehabt: der Boden unter mir war ins Rutschen gekommen, ein Stein löste den andern, es war nicht mehr aufzuhalten. Ein Freund sagte, begreif es als Freiheit. Aber ich konnte mit der Freiheit, die ich ja nicht gewollt hatte, nichts anfangen.

Zwar hatte ich meiner Frau, als sie mich verließ, versprechen müssen, daß ich es ihr vorher sagen würde, wenn ich nicht mehr könnte, aber ich hatte das Versprechen bald darauf wieder rückgängig gemacht, mit der Begründung, daß das doch, wenn ich ihm nachkäme, auch wenn es von mir nicht so gemeint wäre, von ihr gar nicht anders denn als eine wehleidige Erpressung aufgefaßt werden könnte. Das hatte sie schließlich akzeptiert.

Zu mir selber hatte ich immer gesagt, du mußt das nicht überleben, niemand kann dich dazu verpflichten, das zu überleben. Du kannst dich später immer noch umbringen. Du bist nicht verpflichtet, am Leben zu bleiben, ungeachtet dessen, was für ein Leben es ist. Das nahm ein wenig den Druck.

Eine Frau, die ich gut kannte, erzählte mir von einem Freund, der sich in einer ähnlichen Lage wie ich befunden habe und der sich vorgenommen hatte, zwei Jahre zuzusehen, um sich nicht im Affekt umzubringen, der sich nach zwei Jahren ganz ruhig umgebracht habe. Und obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, daß überhaupt jemand auf der Welt in einer ähnlichen Lage wie ich sein konnte, blieb mir sein Fall als etwas Tröstliches in Erinnerung.

Da ich heute, zwei Jahre später, immer noch am Leben bin, und darum auch in der Lage, dafür dankbar zu sein, will ich mich in Dankbarkeit der Dinge und Ereignisse erinnern, die daran schuld sind — wenn Schuld hier das richtige Wort ist —, daß es so ist, oder die wenigstens dazu beigetragen haben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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