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Ein Buch, dass eine Brücke schlägt zwischen Psychotherapie und Seele. Jeder Mensch besitzt genügend Ressourcen um in seinem Leben mit allen Unwegsamkeiten klar zu kommen. Alles ist immer vorhanden aber nicht immer ist es auch griffbereit. Dieses Buch gibt eine Idee davon, was möglich ist. Marita hat sich getraut, Unterstützung anzunehmen und fängt an, sich an ihre eigene Stärke zu erinnern. Sie nimmt uns mit auf diesem Weg. Es geht auch um unsere Seele und das diese zwei Seiten hat. Die eine Hälfte ist im Außen unterwegs und die andere Hälfte wartet auf Erlösung. Diese Geschichte ist ein Einstieg in eine besondere Sichtweise der Arbeitsweise unserer Seele. Es geht um ELE und um SE. Eine geteilte Seele, die einen Weg findet, um erst sich zu finden und sich dann auch mit Marita zu vereinen.
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Seitenzahl: 158
Christine Haarhoff-Rulff
Texte: © Christine Haarhoff-Rulff
Verlag: Christine Haarhoff-Rulff
Coverbild: © Michael Larßen
Wie ist dieses Buch zu Ihnen gelangt? Was ist Ihre Motivation dieses Buch zu lesen? Was treibt Sie um und an und wo führt Ihr Weg Sie hin? Wird der Weg möglicherweise durch das lesen dieses Buches verändert, verkürzt oder gar ganz neu entdeckt? Alles Fragen, die ich nicht beantworten kann. Die Frage, wie dieses Buch entstanden ist dagegen schon. Dieses Buch ist entstanden aus vielen Jahren psychotherapeutischer Arbeit und einer Menge Notizen und mit dem was ich bin. Vom Sternzeichen bin ich Widder und mein Aszendent ist Skorpion. Beide Sternzeichen haben starke Planeten an ihrer Seite. Mars der Krieger und Pluto der in der griechischen Mythologie die Unterwelt beherrscht. Das ist für mein Leben und meine Arbeit genau richtig, da ich mich ausschließlich mit der Seele auseinandersetze bzw. beschäftige. Also auch und gerade, mit den Anteilen, die gerne versteckt werden weil sie vielleicht einem Wertesystem nicht entsprechen oder einer Moral entgegenstehen, die, wie wir ja wissen, subjektiv erlebt wird. Für mich stecken in diesen Anteilen viele Ressourcen die gerne auch genutzt werden sollten. Als ich vor vielen Jahren die Entscheidung für mich treffen sollte, ob ich den „Großen Heilpraktiker mache oder den Heilpraktiker für Psychotherapie, war es für mich ganz klar. Die Seele sollte es sein! Mit dem direkten Körperkontakt wollte ich nichts zu tun haben, auch das war klar! Das mag unmittelbar mit meiner eigenen Geschichte zusammenhängen, die ebenfalls geprägt ist von zwei Seiten meiner Seele. Natürlich ist das Erlebte eines Menschen immer subjektiv und ich kann und will hier auch ausschließlich über Erinnerungen schreiben, die mich persönlich betreffen. Eine Seite war von jeher auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit, Anerkennung und oft habe ich mir als Kind gewünscht, dass es jemanden gibt, der mich so ansehen kann, dass ich merke, es gibt mich. Das ich merke, ich habe ein Recht hier zu sein um meinen Weg gehen zu können. Diese verletzliche Seite habe ich relativ schnell unter Verschluss gelegt als klar wurde, dass nicht ich, sondern meine Handlungen kommentiert wurden und ich auf immer mehr Menschen traf, die wollten, dass ich so war wie sie es gerne hätten. Ich kann mich erinnern dass ich an einem Morgen, als ich zum Schulbus ging, ich mag sechs Jahre alt gewesen sein, ein einschneidendes Erlebnis hatte. An der Bushaltestelle standen zwei Schwestern, die sich ganz lieb ansprachen und sich beim reden in die Augen sahen. Damals traf es mich wie ein Stich in mein Herz, kannte ich diesen Ton und diese Blicke nicht, nicht so und doch war es das, was ich suchte. Mein Vater war alkoholkrank und ist auch am Ende daran verstorben. Ich bekam viel Schläge von meinem Vater, sei es, dass ich während seiner Abwesenheit Schinken gegessen hatte was mir seiner Meinung nach nicht zustand. Er nannte mich „Dicke“ Ich kann mich erinnern, dass er einmal einen ganzen Frühstückstisch umgeworfen hat mit allen Lebensmitteln, weil ich um Taschengeld gefragt hatte für einen Klassenausflug. Ich durfte dann mit zwei, fünf und 10 Pfennigstücken fahren und habe aus Scham nichts ausgegeben. Es war die Willkür, die es schwierig machte Angriffe von Erwachsenen, von ihm, vorhersehen zu können. Als Kind unmöglich und mir war klar, dass ich es anders machen wollte. Später habe ich dann gemerkt, dass alleine der Wunsch nicht ausreicht. Meine Mutter versuchte oft dazwischen zu gehen wenn mein Vater schlug. Immer schwebte im Hinterkopf, dass ich in ein Heim gehen müsse, wenn ich nicht so war, wie man mich haben wollte. Der Vater meines Vaters missbrauchte mich über Jahre bis zu meinem, ich glaube sechsten Lebensjahr und als es dann endlich herauskam, (was seine Drohungen lange verhindern konnten) nahm mein Vater seinen Vater in Schutz und zeigte mit dem Schuldfinger in meine Richtung. Ich hatte oft Schmuck von der Oma geklaut in der Hoffnung, dass ich dann nicht mehr dahin musste, aber die Hoffnung erfüllte sich nicht. Heute würde man so ein Verhalten vielleicht als Hilferuf erkennen können. Damals musste ich mich entschuldigen und dann wurde „großzügig“ darüber hinweggesehen. Meine Mutter trennte sich umgehend von meinem Vater und unterbrach sofort den Kontakt zu den Großeltern. Auch der Kontakt zum Vater brach ab. Er zahlte keinen Unterhalt und aus dieser Zeit, kenne ich Zuckerbrote, Milchsuppe mit Nudeln und einen knurrenden Magen. Dafür wurde das Leben insgesamt ruhiger und berechenbarer. Der Missbrauch wurde nicht angezeigt, und so habe ich mehr oder weniger, zunächst mit Verdrängung, einen Weg gefunden alleine damit klar zu kommen. Jahrelang habe ich nicht darüber gesprochen aus Scham und aus Angst doch Schuld zu sein mit meinen damals sechs Jahren. Später versuchte mein Vater Kontakt aufzunehmen und, kaum zu glauben, er bot mir großzügig Schinken an, den ich „aus meiner Sicht“ natürlich ablehnte. Damals erwachte mein Stolz. Als Jahre später der Vater meines Vaters verstorben war, ging ich zur Beerdigung, überzeugte mich davon, dass er weg war und spuckte auf das Grab. Als meine Mutter einmal ins Krankenhaus musste wegen einer Operation, wurde ich zur anderen Oma gebracht. Hier bin ich auch zur Kommunion gegangen. Meine Oma war sehr streng katholisch. Ich dachte immer, dass sie sich für alles schämt, dass mit unserer Familie zu tun hat und ich in ihren Augen nicht gut genug war für ihr Umfeld. Sobald ich ankam, musste ich Sachen anziehen, die sie mir bereitgelegt hatte und ihr Anspruch war es, dass ich mich sofort ihren Wertesystemen zu beugen hatte. Sie mochte mich nicht und ließ mich das auch spüren mit kleinen (und großen) spitzen Bemerkungen über meine Körperstatur, mein Benehmen, mein Aussehen… Ich kann mich erinnern, dass wir in der Küche noch eine Weile nach dem Essen zusammengesessen haben und meine Oma mit meiner Schwester lachte. Ich versuchte auch einen Witz zu machen und wurde dann darauf hingewiesen, dass ich nicht witzig sei und es mich sehr unsympathisch mache, wenn ich versuchen würde mich in den Vordergrund zu stellen und das ich mich nicht wundern solle, wenn ich nicht gemocht würde…ich war acht? Es war für mich demütigend dass sie ganz offensichtlich meine Schwester vorzog. Wenn ich dann nichts mehr sagte, aus Angst wieder zurechtgewiesen zu werden, bekam ich zu hören, dass ich nur schweige um mich in den Vordergrund zu stellen und dass man mit mir nichts anfangen könne und überhaupt habe ich zu viel Ähnlichkeit mit dem Aussehen der anderen Oma und die sei nicht erwünscht in diesem Haus. Zu meiner Kommunion war ich dann das einzige Kind, dass statt eines silbernen, ein bronzenes Kreuz bekam, da ich auch nicht zur Gemeinde gehörte. Schon damals habe ich nicht verstanden, dass Menschen in der Kirche etwas ganz anderes sagen und singen als sie es im Alltag praktizieren. Mein Panzer wuchs und ich wurde gemein und zynisch. Das half mir dabei meine Verletzungen nicht zeigen zu müssen. Je stärker die Verletzungen waren desto sarkastischer und ironischer wurde ich. Ich stelle mich über die Dinge und über die Menschen. Genauso, wie es mir vorgemacht worden war. Dafür las ich viel. Ich las alles was mir in die Finger kam und dann entdeckte ich auch meine Liebe zur ägyptischen Geschichte. Heute lese ich noch immer sehr gerne und sehr viel. Viele Strategien, die ich mir in meiner Kindheit und Jugend angeeignet hatte um mit dem klar zu kommen, was das Leben für mich bereit gestellt hatte, haben mir geholfen nicht nur alles zu überstehen, sondern aus heutiger Sicht auch einen Nutzen daraus zu ziehen, und mir somit die Möglichkeit geben, anderen Menschen, zu helfen mit ihren eigenen Schicksalen und den Unwegsamkeiten des Lebens zurecht zu kommen. Als 13 jährige lernte ich die Lieder von Udo Lindenberg kennen. Alles Texte, die ausdrückten, was in mir vorging und indem ich sie sang, rebellierte ich. Menschen hatten Angst vor mir, da ich eine perfekte Maske angelegt hatte, überlegen war, selbstbestimmt und ich hatte eine niedrige Toleranzgrenze. Dafür war ich jederzeit in der Lage die Situation in der ich mich befand zu kontrollieren. Menschen, die dahinter meine Schwäche erkannten, mied ich oder griff an. Später, ich war schon verheiratet, hatte drei Kinder und natürlich auch Schwierigkeiten in der Ehe. Die heben sich ja nicht einfach auf, sondern sind wie ein treuer Freund der überall mit hinkommt. Ich habe eine Fortbildung gemacht und dort war der ehemalige Chef der Telefonseelsorge in Hamm einer meiner Dozenten. Grund der Fortbildung war, dass meine kleine Tochter an Neurodermitis erkrankt war, dass mit „Tragen der Wut der Eltern“ übersetzt wird, was ich heute weiss“ Der Dozent hat mich durch meine Maske, durch all meinen Zynismus, meine Ironie und meinen Sarkasmus gesehen. Er hat zu mir gesagt, dass ich gut sei wie ich sei und das ich schön sei wie ich sei und das ich wütend sei und in Not. Sätze, die alle Dämme haben brechen lassen bei mir weil er sie in so einer ruhigen Gelassenheit und Bestimmtheit sagte, dass es keinen Zweifel geben konnte. Er hat mir gesagt, dass ich nicht Schuld sei und das Kinder geschützt werden müssen und das er sich freut, dass ich alles überlebt habe und es zu schade sei, wenn ich auf meinem Schmerz ausruhen würde weil ich dann die Stärke in mir nicht spüren könne. Er erreichte mich und und ich weiß heute, dass er mir den Glauben an das Menschsein zurückgegeben hat, dass ich gemerkt habe, dass es mich gibt. Er war in anderen Ausbildung als Supervisor tätig, was mich letztendlich auch dazu bewogen hat, meinen Weg weiter zu gehen. Leider lebt er nicht mehr. Der Glaube an Menschlichkeit und die Dankbarkeit aber leben weiter in mir. In der Arbeit die ich heute mache, stehen der Respekt und die Liebe zu den Menschen im Vordergrund. Ich versuche immer den Menschen hinter all dem Leid das sie mitbringen zu sehen und es gelingt mir, wie ich finde, mittlerweile auch. Ich sehe die Menschen in ihrer schönsten Vollkommenheit und das macht mich sehr dankbar für das was ich tue. Seid 10 Jahren arbeite ich als heilpraktische Psychotherapeutin mit vielen unterschiedlichen Zusatzausbildungen, da ich gelernt habe, dass das Leben eines Menschen sehr vielschichtig ist und es deshalb auch vielschichtige Ansätze braucht um am Ende den Glauben an sich zurück zu bekommen. Ich lerne sehr gerne und so lerne ich auch viel. Alle Ausbildungen die ich gemacht habe und noch mache, sind in erster Linie für mich. Mein Mann, mit dem ich in zweiter Ehe schon sehr viele Jahre zusammen bin, versteht, respektiert und akzeptiert mich und meine Arbeit. Er kann ebenfalls gut für sich sorgen und das macht unsere Beziehung so wertvoll. Natürlich gibt es Menschen, die mit meiner Art nicht zurechtkommen, denen ich vielleicht zu direkt bin, oder in ihren Augen zu viel weiss oder die Angst haben, ich könne in deren Köpfe gucken. Damit komme ich zurecht denn eines ist für mich klar. Es ist mein Weg den ich gehe und das ist sehr beruhigend und sehr erfüllend. Das nachfolgende Buch resultiert also aus meinem Leben, den Erfahrungen die ich in meiner Arbeit mit Menschen mache und es resultiert aus der Liebe die ich zu Menschen spüre, aus meiner Achtung und meinem Respekt jedem gegenüber, der sich traut sich mit seinem Leben und den sich daraus ergebenden Ressourcen auseinanderzusetzen. Was ich schaffe ist schaffbar! Herzlichst Ihre Christine Haarhoff
und es passiert manchmal, sagte der liebe Gott, dass kleine Seelen ein bisschen sterben. Sie teilen sich dann und die kranke Hälfte kommt in das Haus der Gefühle. Dort werden sie ganz behutsam mit der Sehnsucht, mit Zärtlichkeit, mit sensiblen Gedanken, mit dem Erkennen für das Schöne, mit Lachen, mit Traurigkeit und Wehmut und mit allen anderen Gefühlen zusammengeführt. Eines allerdings kann die kleine Seele dort nicht lernen „Die LIEBE“. Sie lernt Zuneigung und Liebe zu Blumen, zu anderen Menschen oder Tieren aber nicht „DIE LIEBE“ Wo liegt denn der Unterschied zwischen diesen Lieben? fragte eine kleine Seele, die dem lieben Gott sehr gerne zuhörte. Der liebe Gott lächelte und sagte:“ Der Unterschied zwischen diesen Lieben ist so klein, dass er durch falsch gewählte Worte ganz verschwindet. Der Unterschied ist so groß, dass man ihn nicht erklären sondern nur erkennen kann.“ Aber das, kleine Seele ist sehr selten. Wenn du dich jetzt auf den Weg machen würdest, um deinen anderen Teil zu suchen, würdest du voll sein von freudigem Erwarten, von Furcht, von Eile getrieben, der Angst daran vorbei zu laufen und du würdest nie finden, weil der Weg über das Zwitschern der Vögel, dem Rauschen des Baches, dem Schmelzen des Schnees, dem Lachen eines Kindes, der Schönheit einer Blumenwiese oder dem sanften hinab gleiten eines Regentropfen an einer Fensterscheibe führt. Der liebe Gott hatte sehr gut aufgepasst. Tatsächlich fühlte sich die kleine Seele irgendwie nicht komplett. Sie spürte Unruhe, sie spürte das was fehlte, aber sie wusste nicht was es war. Ein paar Tage später wurde sie auf die große Reise geschickt. Sie war auserwählt. Sie bekam eine Hülle, die sehr klein war, sehr zart und sehr beengt. Die kleine Seele konnte sich mit diesem kleinen Menschen um sich, nicht bewegen. Sie war darauf angewiesen, mit Menschenohren zu hören, mit Menschenaugen zu sehen und mit Menschenfingern und Füßen zu ertasten und zu erfühlen. Der kleine Mensch spürte, dass etwas in ihm war. Etwas Schönes, etwas Warmes, das ihm half zu sehen und zu fühlen. Die beiden schmiegten sich eng aneinander und fühlten sich wohl. Bald merkte der kleine Körper, dass er auch wahrnehmen konnte, ohne sich an die kleine Seele anzulehnen. Der kleine Mensch wurde größer und um ihn herum wurde alles immer lauter, schneller, bunter und er wurde von anderen Menschen dazu angehalten, so viel wie möglich in seinem Gehirn zu speichern. Dinge, mit denen sich Menschen gerne beschäftigen. Die Größe von Autos, das gegenseitige Aussehen. Zahlen und Buchstaben, die nichts weiter sind als Zahlen und Buchstaben. Der kleine immer wachsende Mensch fing an, seine Augen nicht mehr auf Blumenwiesen verweilen zu lassen, nicht mehr die Sonne zu genießen. Er ließ seine Augen gerade so lange auf Dingen verweilen, das er sie sehen konnte aber immer weniger so lange, das er etwas erkannte und somit auch der kleinen Seele Gelegenheit gab daran Teil zu haben. Die Sensibilität und die Gabe des Sehens ging ihm mehr und mehr verloren. Viele Dinge in seinem Leben wiederholten sich und er funktionierte. Die kleine Seele blieb trotz allem wachsam und nahm alles auf, was zu ihr durchdrang. Manchmal waren es herrliche, bunte, warme Sachen, doch oft drangen Verletzung, Trauer, Wut oder Angst zu ihr durch. Dann musste die kleine Seele aufpassen, dass sie nicht ein bisschen starb. Sie deckte die dunklen Sachen vorsichtig mit dem Schönen ab. Irgendwann durchzuckte den Menschen ein heller Blitz, der auch bis zur kleinen Seele durchdrang. Große Hoffnung durchströmte die kleine Seele. Eine Hoffnung, das andere ICH gefunden zu haben aber als der Mensch mit seinen Augen in die Augen eines anderen Menschen blickte, streifte nur ein Windhauch die kleine Seele. „Das muss die Zuneigung und die Liebe zu anderen Menschen zu anderen Tieren, zu Blumen sein“, überlegte die kleine Seele, die erkannte. Der Mensch aber verstand nicht, er sah nicht und hörte auch nicht auf die Zweifel, die von der kleinen Seele zu ihm strömten. Er glaubte fest, seine große Liebe gefunden zu haben. Diesem hellen Blitz folgten bald wieder Trauer, Verletzung, Wut und Angst. Der Mensch suchte nach Ablenkung und vergaß sich immer mehr selber. Er wurde krank und mit ihm die kleine Seele. Das dauerte sehr lange. Manchmal dachte die kleine Seele sie könne den Menschen wieder spüren aber sie irrte sich und musste aufpassen, dass sie nicht ein bisschen starb. Unmerklich dann fing der Mensch an sich zu erinnern; an seine Seele, an die er sich so wohlig lehnen konnte, bei der er sich wohl fühlte. Er wollte sie suchen, er wollte sie finden und er wollte sich wieder anlehnen. Der Mensch lehnte sich zurück. Er forschte und fand seine kleine Seele. Um die war es sehr schlecht bestellt. Doch als er das erkannte, war das ein guter Gedanke, der Wärme brachte und die Angst vor weiterem Erkennen nahm. Er lehnte sich immer enger an die kleine Seele und je mehr er erkannte, um so wohler fühlten sich beide. Der Mensch genoss es wieder seine Sinne verweilen zu lassen, aufzunehmen und die Seele konnte sich baumeln lassen und musste nicht immer auf der Hut sein vor Dunklem, das sie abdecken musste. Der Mensch sah anderen Menschen mit den Augen seiner Seele entgegen und es war nichts zögerliches mehr in seinem Blick. Die kleine Seele und der Mensch waren sehr glücklich. Sie hatten sich gefunden, Sie waren nicht mehr zu trennen. Sie brauchten nichts anderes mehr als nur sich selber. Alles hätte so bleiben können, wenn nicht die kleine Seele plötzlich etwas gespürt hätte. Es war ein Moment, in dem ihr Mensch mit ihr durch zwei andere Menschenaugen sah. Nur ein kleiner Moment und sie hatten gesehen. Sie hatten ihr fehlendes Teilchen gefunden. Sie hatten „DIE LIEBE“ erkannt
Schon sehr früh habe ich mich dafür interessiert wie Heilung funktioniert. Mit 13 Jahren bekam ich ein Buch über die Pharaonin Hatschepsut geschenkt. Das Buch hat mich dermaßen fasziniert, dass ich seit dem alles verschlungen habe, was mit ägyptischer Geschichte zu tun hatte. Dazu gehörten natürlich auch die Heilweisen und das Wissen der Ägypter. Bei uns zu Hause wurden noch alte Hausmittel angewendet, wenn sich jemand verletzte oder erkrankte. Das war spannend aber oft auch langwierig. Immer wieder begegneten mir in meinem Leben Wegweiser, die ich erst nach und nach entschlüsselte. Ich wollte von jeher die Dinge hinter den Dingen sehen. Das allerdings hat mich in meiner Jugend nicht davon abhalten können zynisch, ironisch, sarkastisch und auch durchaus verletzten zu sein. Ich gegen den Rest der Welt. Alle und jeder wollte mir was und noch ehe es dazu kam, reagierte ich schon. Ich war ein Opfer meines Lebens und ein Opfer der Umstände jeglicher Art. Erst viel später habe ich erkennen können, dass ich dadurch auch eine Menge Ressourcen freigelegt habe, die mich dann auf meinen „richtigen“ Weg gebracht haben. Nichts war gut genug, nichts war mir gewachsen. In meiner Kindheit habe ich Strategien entwickelt, die mir zum damaligen Zeitpunkt sicher geholfen haben zu überleben aber das reicht bei weitem nicht aus um zufrieden und glücklich zu sein. Mein Vater war sehr streng und schlug, wenn er sich nicht anders zu helfen wusste. Ein Werkzeug, dass ich erst einmal nutzte, wenn ich in Not geriet. Zwar eher mit Worten aber wer sagt, dass es weniger weh tut als mit Fäusten? Nach vielen verschiedenen Berufen habe ich mich vor vielen Jahren ehrenamtlich bei einem Verein für psychisch kranke Menschen engagiert. Hierbei bin ich auf Krankheitsbilder gestoßen die mir fremd waren. Um Sicherheit zu bekommen einmal für mich im Umgang mit psychisch Erkrankten und auch um den Menschen Sicherheit zu geben, habe ich angefangen zu studieren. Daraus ist eine Berufung geworden und heute habe ich eine eigene Praxis, in der ich ganzheitlich Menschen berate und behandle. Im Laufe des Lebens eignen wir uns bestimmte Muster an, die uns helfen bestimmte Situationen gut zu meistern. Manche davon retten uns das Leben. Da wir Menschen gerne das, was wir gefunden haben auch behalten möchten, passiert es manchmal, dass genau die Dinge und Methoden die uns einmal geholfen haben, plötzlich im Hier und Jetzt ins Gegenteil umschlagen und uns daran hindern unser Leben gut zu leben. Doch stellt sich die Frage ab wann ist es angebracht über unser Leben nach zu denken? Viele Menschen suchen sich erst dann neue Anreize oder Hilfe, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Oder wenn sie selber keinen Ausweg mehr kennen aus der Situation. Scheinbar verlieren immer mehr Menschen den Überblick über ihr Leben. Damit meine ich wirklich den Überblick mit ein wenig Abstand zu den Dingen.