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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Franz Kafka - Ausgewählte Erzählungen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Wir werden in der Erzählung ,In der Strafkolonie' an die Grenzen des menschlichen Denkens versetzt. Ja, an diesem Werk ist im wahren Sinne des Wortes alles wesentlich. Es stellt das Problem des Absurden in seiner Gesamtheit dar. Es ist das Schicksal und vielleicht auch die Größe dieses Werkes, dass es alle Möglichkeiten darbietet und keine bestätigt." Albert Camus Franz Kafkas Werk einer bestimmten literarischen Richtung eindeutig zuzuordnen fällt schwer. Seine Erzählungen weisen sowohl expressionistische Züge auf – existentielle Themen wie Identitätsverlust und Machtmechanismen sind immer wieder Gegenstand seiner Arbeiten, wobei sich auch stilistische Gemeinsamkeiten mit expressionistischen Autoren zeigen– als auch surrealistische – kennzeichnend ist das tiefe Eindringen in die eigene Gedankenwelt, das Vordringen in psychische Tiefenschichten, sowie das Verschwimmen von Traum und Realität. Für eine eindeutige Zuordnung zu einer der Richtungen reichen die Gemeinsamkeiten jedoch nicht aus. Charakteristisch für Kafkas Werke ist ein klarer, fast karger Stil, der zu einer beängstigenden, klaustrophobischen Wirkung beiträgt. Deutlich erkennbar erscheint der Einfluss der Existenzphilosophie Kirkegaards, nach welcher sich das menschliche Leben nicht in einem System erklären lässt, sondern durch Zwiespältigkeit gekennzeichnet ist. Die Realität entzieht sich einer vernünftigen und objektiven Deutung, die Wahrheit bleibt von der subjektiven Wahrnehmung abhängig – ein für Kafka im allgemeinen und für seine Erzählung „In der Strafkolonie“ im besonderen relevanter Aspekt. Die Erzählung ist ein Paradebeispiel für Kafkas Auseinandersetzung mit konträren Sichtweisen, von denen keine zu einer befriedigenden Lösung zu führen scheint. Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine Deutung dieser Erzählung unter besonderer Berücksichtigung des aspektes Schuld und Strafe, der einen Schwerpunkt in Kafkas Gesamtwerk darstellt. Das Aufzeigen der verschiedenen Bedeutungsebenen, welches auf textimmanenter Ebene geschehen muss, innerhalb des hermeneutischen Zirkels, in dem wir uns hierbei befinden, wird verschiedene moralphilosophisch deutbare Sichtweisen und das mit ihnen verbundene Dilemma einer Unentscheidbarkeit zeigen, welche sich, ihn Bezug zur Leserwelt gesetzt, geradezu als Essenz aller psychischer und weltlicher Konflikte offenbart.
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