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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,3, Fachhochschule Kiel (Soziale Arbeit und Gesundheit), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Einteilung der Menschheit in Männer und Frauen, die Koppelung der Geschlechtsrolle an das körperliche Geschlecht und die starre Dichotomie des Geschlechtersystems haben starke Auswirkungen auf unsere Realität. Jedoch ist auch die Sicht auf die biologische Geschlechtlichkeit komplex, wie die wechselnden Definitionen im Laufe der Geschichte zeigen. Heute gelten andere Faktoren als „Beweis“ für das Geschlecht eines Menschen als noch vor einigen Jahrzehnten. Die starre Festlegung von Menschen auf zwei Geschlechter mit all den daran geknüpften Erwartungen führt oft zu einer Entwicklungsbeschränkung für die einzelnen Individuen, schlimmstenfalls – wie in dieser Arbeit berichtet - zu gravierenden Verletzungen und Traumatisierungen. Daher ist es für notwendig, sich gerade im sozialpädagogischen Feld kontinuierlich mit Normen und Zuschreibungen auseinanderzusetzen. Aus den genannten Gründen setzt sich diese Arbeit mit Intersexualität und den Auswirkungen der Geschlechterdichotomie auseinander und untersucht sie anhand der These der Autorin, dass es sich bei ihr um ein Normensystem und ein Dogma handelt. Nach einer kurzen Einführung zu Definition und Häufigkeit von Intersexualität wird die Ausprägung der Zweigeschlechtlichkeit als politische, rechtliche, soziale und kulturelle Norm betrachtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den medizinischen und gesundheitlichen Aspekten der Intersexualität. Die meisten intersexuellen Menschen haben Erfahrungen mit medizinischer Einordnung, Eingriffen und Behandlungen und leiden teilweise massiv unter ihren körperlichen und seelischen Folgen. Die folgenreiche Zuweisung eines Geschlechts findet in den Kliniken statt und wird im Allgemeinen von ÄrztInnen vorgenommen. Daher richten sich Kritik und Forderungen der Betroffenen auch zunächst an diese. Breiten Raum nehmen persönliche Erfahrungen erwachsener Intersexueller ein. Auch das Selbsthilfesystem und die aktuelle medizinische Situation werden betrachtet. Im weiteren Kapiteln geht es um die psychosozialen Auswirkungen der Zweigeschlechtlichkeitsnorm auf die Betroffenen und die Konsequenzen für die Sozialarbeit. Zum Schluss wird die Frage betrachtet, inwiefern soziales und biologisches Geschlecht immer neu konstruiert werden und was hieraus folgt. Dabei wirft die Autorin einen polemischen Blick auf die Reproduktion von Rollenstereotypen in verbreiteten natur- und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen.
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