Zwergkaninchen - Viola Schillinger - E-Book

Zwergkaninchen E-Book

Viola Schillinger

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die ersten eigenen Kaninchen! Die Vorfreude ist groß, doch es gibt auch viele Fragen: Welche Tiere passen zusammen, wie sollte das Gehege gestaltet sein und was fressen sie am liebsten? Dieses Buch liefert kompakt und übersichtlich alle wichtigen Infos für den Einstieg: Themen wie Auswahl, abwechslungsreiches Gehege, artgerechte Ernährung, Gesundheit, Verhalten, Beschäftigung und Vergesellschaftung geben Ersttierhaltern Sicherheit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 104

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Stattdessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.

Kaninchen aussuchen

Vom Wunsch zum Einzug

© Anna Auerbach/Kosmos

Überlegungen vor dem Einzug

Kaninchen sind possierliche Tiere, die in Windeseile unsere Herzen erobern. Hat man sich erst einmal in ein Kaninchen verliebt, entscheidet oft nur noch das Gefühl. Gerade bei der Adoption neuer Kaninchen können jedoch viele Fehler vermieden werden, wenn man sich zuvor ein wenig erkundigt. Dann steht dem glücklichen Zusammenleben von Mensch und Tier nichts mehr im Wege.

Kosten im Überblick

Anschaffungskosten

Zwei Tiere

100 – 200 € (wenn bereits kastriert, parasitenfrei, geimpft …) oder ca. 60 – 80 € + ca. 15 € Kotprobe, 60 – 80 € je Kastration, 50 – 60 € je Impfung

Innengehege

Ca. 100 – 150 € (Gehegeumrandung, PVC-Boden, Wohnungssicherung …)

Außengehege

Großes, mardersicheres Gehege mit Volierendraht und Schutzhütte ca. 200 – 600 €

Zubehör

Ca. 100 € (Buddelkiste, Tunnel, große Häuschen mit 2 Eingängen, Etagen, Futternäpfe, Trinknapf, Beschäftigungszubehör, Raufen, …)

Laufende Kosten im Monat

Toiletteneinstreu

Ca. 10 – 20 €/Monat

Futter

Ca. 1 €/Tag/Tier, wenn im Sommer gepflückt und im Winter saisonal gekauft wird, sonst eher 2 €/Tag/Tier einplanen

Zubehör etc.

Ca. 10 €/Monat

Zusätzliche Kosten

Impfungen, Kotproben …

60 – 80 €/Impfung/Tier 1 – 2 x jährlich, Kotprobe ca. 20 € 1 – 2 x jährlich

Erkrankungen

Schnell im drei- oder vierstelligen Bereich, schwer kalkulierbar. Evtl. auch eine Tierkrankenversicherung abschließen (ab ca. 10 €/Monat/Tier) oder ein Geldpolster von 1 000 € je Kaninchen einplanen und monatlich Geld zurücklegen.

Mit Kaninchen zur Miete?

Kaninchen gelten im Mietrecht als Kleintiere, sie sind weder genehmigungspflichtig noch dürfen sie pauschal vom Vermieter verboten werden. Entsprechende Klauseln im Mietvertrag sind unwirksam. Große, fest verankerte Außengehege müssen vom Vermieter genehmigt werden. Für Schäden kommt häufig die private Haftpflichtversicherung auf.

„Das hätten wir gerne vorher gewusst“

Ich habe Kaninchenhalterinnen und -halter befragt, was sie am meisten unterschätzt haben, die Antworten waren überraschend:

Nimmersatt Die meisten hätten niemals gedacht, welch große Mengen Frischfutter Kaninchen fressen und auch, mit welchen Kosten diese Mengen im Winter verbunden sind.

Kaninchen kosten viel Geld Generell haben sehr viele Halterinnen und Halter geschrieben, dass sie die Kosten unterschätzt hätten. Hier spielten auch Tierarztkosten eine entscheidende Rolle, diese können bei manchen Erkrankungen durchaus in den vierstelligen Bereich gehen. Krankenversicherungen können diese Ausgaben kalkulierbar machen.

Eine Frage der Rasse Auch die Anfälligkeit vieler Rassen für Erkrankungen, wie z.B. Kaninchen mit Schlappohren, wurde häufig genannt. Daher lege ich bei den Rassevorstellungen ein besonderes Augenmerk darauf (siehe hier).

© Anna Auerbach/Kosmos

Ein ewiger Kreislauf? Kaninchen sind hoch soziale Tiere, deshalb müssen sie immer mindestens zu zweit gehalten werden. Sollte ein Kaninchen versterben, bleibt eins verwitwet zurück und braucht erneut ein Partnerkaninchen. Es kann schwer sein, aus der Haltung auszusteigen: „Kaninchen auf Zeit“ können dem einsamen Kaninchen Gesellschaft leisten oder aber man vermittelt es in gute Hände.

Passen Kanichen zu mir?

Bin ich gegen Kaninchen, Heu oder Staub allergisch (Probekuscheln oder Allergietest)?

Habe ich eine zuverlässige Urlaubsbetreuung (Tierpension, mobile Tierbetreuung, Freunde, Verwandte)?

Kaninchen können sehr teuer sein: Kann ich die Kosten für die Haltung und den Tierarzt stemmen?

Kaninchen werden 6 – 12 Jahre alt. Kann ich mir vorstellen, sie auch noch in zehn Jahren tagtäglich optimal zu versorgen?

Kaninchen machen gerade im Haus sehr viel Dreck. Kann ich mit umherfliegender Einstreu und Kötteln leben?

Kaninchen sind wechselaktiv und daher auch nachts unterwegs. Macht es mir nichts aus, wenn sie nachts laut nagen, Fangen spielen, herumkraxeln und Näpfe herumschieben? (Nachts sollten sie nicht im Schlaf- oder Kinderzimmer leben!)

Kaninchen brauchen so viel Platz wie eine Katze. Kann ich mir ein enges Zusammenleben mit ihnen vorstellen bzw. bin ich bereit, ihnen einen großen Lebensraum zur Verfügung zu stellen, und habe ich genug Platz dafür?

Kaninchen als Familientiere

Der Wunsch nach einem Tier

Viele Kinder entwickeln früher oder später den Wunsch nach einem eigenen Haustier, oftmals werden daraufhin Kaninchen als ideales Kindertier empfohlen. Leider werden sie diesem Ruf als pflegeleichtes Tier nicht gerecht, denn die Versorgung und Pflege benötigen im Schnitt eine halbe bis Stunde Zeit am Tag, und auch wenn viele von ihnen gerne auf dem Boden sitzend gestreichelt werden, mögen sie es nicht, hochgehoben und herumgetragen zu werden. Stehen die Eltern jedoch hinter der Haltung und begeistern sich für die Langohren, können sie durch eine gute Anleitung ihrer Kinder dafür sorgen, dass die Tiere eine Bereicherung sind. Durch die Fütterung mit Wildpflanzen, die Beobachtung der Kaninchen und regelmäßige Pflege bekommen die Kinder einen Zugang zur Natur und verantwortungsvolles Handeln vermittelt.

Mein Tipp

Kindergeschrei und Toben sind für die Langohren mit ihrem guten Gehör schwer auszuhalten, viele Kaninchen reagieren ängstlich. Aus diesem Grund, und weil Kaninchen nachts aktiv sind, ist eine Unterbringung im Kinderzimmer nicht zu empfehlen.

© Hanna Wenzel/Kosmos

Kinder brauchen Anleitung

Die Verantwortung für die Tiere liegt bei den Eltern. Kinder verlieren schnell das Interesse oder sind mit der regelmäßigen Pflege überfordert. Als Elternteil sollte einem bewusst sein, dass diese Phasen auftreten und letztendlich die Pflege an einem selbst hängen bleiben kann. Im Umgang mit den Kaninchen sollte den Kindern erklärt werden, dass Kaninchen Fluchttiere sind und beim Anheben das Gefühl haben, von einem Greifvogel gefangen zu werden. Um das Vertrauen der Tiere zu gewinnen, sollten Kinder erlernen, sich mit Futter in die Hocke zu begeben und ihnen nicht hinterherzujagen. Kleine Kinder müssen zudem beaufsichtigt werden – Schlösser an den Türen können helfen, damit es nicht zu Unfällen kommt. Lässt ein Kleinkind in einem unbeobachteten Moment ein Kaninchen fallen oder erdrückt es aus Versehen, ist das nicht nur für das Tier, sondern auch für das Kind traumatisch.

© Anna Auerbach/Kosmos

Kinder haben oftmals einen besonderen Zugang zu Tieren, wenn sie richtig durch verantwortungsvolle Erwachsene herangeführt werden.

Erstausstattung für Kaninchen

Die Grundausstattung sollte schon vor dem Einzug vorbereitet werden. Der Handel hält allerlei Zubehör für Kaninchen bereit, mit der Liste fällt es leicht, Wichtiges von Überflüssigem zu unterscheiden und Fehlkäufe zu vermeiden.

Transportbox (mind. 50 x 30 x 50 cm)

Kaninchenbuch

Zubehör

Heuraufe (oben geschlossen, sonst Verletzungsgefahr!)

Trinknapf (standsicher aus Keramik, keine Trinkflasche)

Einstreu, z.B. Holzpellets und Stroh als Überstreu

Mindestens ein Häuschen je Kaninchen (zwei Eingänge, mind. 50 x 40 cm, handelsübliche Häuschen sind meistens zu klein)

Buddelkiste, die mit Einstreu, Erde oder Sand gefüllt werden kann

Tunnel

Etagen

Beschäftigungszubehör

Pflege

Besen und Handfeger mit Kehrblech zur Reinigung des Geheges

Zupfbürste bei langhaarigen Kaninchen oder bei Problemen mit dem Fellwechsel (häufig in Innenhaltung)

Hausapotheke, siehe hier

Krallenschere

Essigessenz oder Zitronensäure, die den Urinstein in den Toiletten löst

Schaue nach kaninchenkundigen Tierärztinnen oder Tierärzten in deiner Umgebung (siehe hier)! Die meisten Tierärzt:innen kennen sich zu wenig mit Kaninchen aus.

Futter

Heu

blättriges Gemüse oder Wiese

Leckerlies (Trockenkräuter, Obst …)

Zweige oder Tunnel aus Weide als Knabbermaterial

Haltung in der Wohnung

Eine Umzäunung für ein Innengehege (keinen Käfig!)

Wandschutz

Toiletten/Käfigwannen/Katzentoiletten (Käfigwannen gibt es z.B. im Zoohandel, Plastikkisten im Möbelhaus oder im Baumarkt), mind. 80 x 50 cm (handelsübliche Toiletten sind zu klein!)

PVC-/Vinylboden als Unterlage, z.B. aus dem Möbelhaus oder vom Baumarkt (größer als das Gehege, damit die Ränder nicht benagt werden können!)

Kleine Flickenteppiche (bei Bedarf waschbar) zum Auslegen und Sitzplätze Auspolstern

Buddelkiste

© Anna Auerbach/Kosmos

Plane von Anfang an genug Platz für deine Kaninchen ein – der Bewegungsdrang wird häufig unterschätzt. Wand- und Bodenschutz helfen, den Bereich sauber zu halten.

Haltung im Garten

Ein mardersicheres Außengehege (gekauft oder selbst gebaut)

Schutzhütte (niemals Kaninchen darin einsperren)

Ein ausreichend hoher Zaun für den Tagfreilauf

Teichnetz oder Obstbaumnetz als Greifvogelschutz (Tagfreilauf)

Buddelschutz für den Tagfreilauf und das Nachtgehege

Haltung auf dem Balkon/Dachterrasse

Ein Balkongehege (ggf. auch bei den Außengehegen schauen)

Schutzhütte

Buddelkiste

Toiletten/Käfigwannen/Katzentoiletten (Käfigwannen gibt es z.B. im Zoohandel, Plastikkisten im Möbelhaus oder im Baumarkt), mind. 80 x 50 cm (handelsübliche Toiletten sind zu klein!)

Bodenschutz: PVC-/Vinylboden als Unterlage (größer als das Gehege, damit die Ränder nicht benagt werden können!)

Evtl. Rasenteppich oder kleine Flickenteppiche (bei Bedarf waschbar zum Auslegen und Sitzplätze Auspolstern)

Mein Tipp

© Anna Auerbach/Kosmos

Im Handel wird jede Menge gesundheitsschädliches, gefährliches oder ungeeignetes Zubehör angeboten, das unsere Kaninchen krank machen kann. Erstkaninchenhalter erwerben häufig zu kleine Häuschen mit nur einem Eingang, Nippeltränken (sie spenden zu wenig Wasser), Leinen, in denen sich Kaninchen erdrosseln können, Salzlecksteine, handelsübliches Kaninchenfutter (es macht Kaninchen krank), gefährliche Raufen ohne Abdeckung oder auch klassische Käfige, bei denen Verletzungsgefahr an den Gitterstäben (Türchen oder Deckel) besteht und die einfach viel zu klein für Kaninchen sind. Informiere dich von Anfang an und vermeide so, deine Kaninchen zu gefährden oder viel Geld für ungeeignetes Zubehör auszugeben!

Welche Kaninchen passen zu mir?

Pärchen oder Gruppe?

Kaninchen dürfen nicht alleine gehalten werden, denn das wäre absolut nicht artgerecht und widerspricht dem deutschen Tierschutzgesetz, das festlegt, dass Kaninchen „ihrer Art und ihren Bedürfnissen“ entsprechend gehalten werden müssen.

Ein Pärchen, bestehend aus einem kastrierten Rammler und einer Häsin oder drei gemischtgeschlechtlichen harmonischen Kaninchen (die bereits zusammen übernommen werden) sind die beste Kombination, da sie lebenslang harmonisch bleiben und somit ideal für Anfänger geeignet sind. Von gleichgeschlechtlichen Pärchen ist abzuraten, da sich viele in der Pubertät zerstreiten. Wer größere Gruppen halten möchte, sollte mit einer kleinen Gruppe anfangen und erst einmal Erfahrungen sammeln, bevor die Gruppe vergrößert wird.

© Anna Auerbach/Kosmos

Ein Pärchen aus einem kastriertem Rammler und einer Häsin harmonieren in der Regel gut miteinander.

Jungtiere oder erwachsene Kaninchen?

Der Wunsch nach jungen Kaninchen ist nachvollziehbar, da man sie aufwachsen sehen kann und von Anfang an eine Bindung zu den Wunschkaninchen aufbaut. Allerdings gibt es auch gute Gründe, erwachsenen Kaninchen ein Zuhause zu geben, die man sich durch den Kopf gehen lassen sollte. Ausgewachsene Kaninchen sind leichter zu halten und weniger anfällig, zum Beispiel können Jungtiere an Darmparasiten versterben, wenn man diese nicht behandelt, oder durch Fütterungsfehler schneller und schwerer erkranken, wenn man noch nicht so gut informiert ist. Während bei älteren Kaninchen der Charakter klar ist und Eigenschaften wie eine gute Stubenreinheit oder Zutraulichkeit bereits unter Beweis gestellt wurden, können Jungtiere ein Überraschungspaket sein. Zudem sollte die Lebenserwartung beachtet werden, Jungtiere können einen mehr als ein Jahrzehnt begleiten – in diesem Zeitraum können sich die Lebensumstände ändern. Kannst du bereits so weit in die Zukunft planen?

Kaninchenrassen

Farbenzwerge

Die typischen „Zwergkaninchen“ gibt es in allen Farben. Wegen ihrer geringen Größe gehören sie zu den beliebtesten Rassen.

Gewicht 1 – 1,5 kg

Charakter flink, aktiv, frech

Darauf solltest du achten Seriöse Züchter verpaaren Zwergkaninchen immer mit einem größeren Kaninchen, um den Letalfaktor zu verhindern, ein Teil der Geschwisterchen kommt bei diesem nicht lebensfähig zur Welt. Wähle keine Kaninchen mit platter Schnauze, blauen oder roten Augen.

© Tatjana Drewka/Kosmos

Je ähnlicher Kaninchen wie Wildkaninchen aussehen, desto weniger sind sie von rassetypischen Erkrankungen betroffen – so wie dieser putzige Farbenzwerg.

Löwenköpfchen

Löwenköpfchen erkennt man an ihrer Mähne, sie sind nur in wenigen Farben offiziell als Rasse anerkannt, werden aber in vielen Farben gezüchtet.

Gewicht ca. 1,4 – 1,8 kg je nach Rassestandard, oft jedoch etwas schwerer

Charakter aktiv, frech, neugierig, freundlich

Darauf solltest du achten Neben den bei den Farbenzwergen genannten Risiken ist es bei den Löwenköpfchen wichtig, sein Augenmerk darauf zu richten, dass die Tiere nicht zu stark behaart sind, sonst sind sie unter Umständen extrem aufwendig in der Pflege, insbesondere wenn die Afterregion dicht behaart ist und Kot und Urin im Fell hängen bleiben. Manche Löwenkopfkaninchen haben als Mähne und am Hinterteil sehr buschiges Fell, das leicht verfilzt. Schau dir bei Jungtieren die Elterntiere an, um zu sehen, wie sie behaart sind, da es bei Jungtieren meistens wenig ausgeprägt ist.

© Anna Auerbach/Kosmos

Löwenköpfchen kann man gut an ihrer buschigen Mähne erkennen.

Sachsengold

Diese Rasse ist rot mit hellem Bauch und heller Unterseite des Schwanzes (Blume).

Gewicht ca. 2,75 – 3,25 kg

Charakter zutraulich, ruhig, ausgeglichen