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Im Büchlein werden mehr als 100 Städte- und Ortsteilnamen vorgestellt, zu denen es Wortspiele, interessante Beinamen oder Redewendungen gibt. Zu jedem Ort gibt es ein Foto und einzelne Beiträge sind zusätzlich mit einem kleinen Gedicht zur Stadt versehen. Unterhaltsames aus der (W)Ortspielhölle.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 47
Vorwort
Aachen
Aalst (Belgien)
Amsterdam
Antwerpen
Augsburg
Bad kissingen
Baden-Baden
Bayreuth
Berlin
Bielefeld
Bitterfeld
Boppard
Bouillon (Belgien)
Buxtehude
Castrop-Rauxel
Celle
Cottbus
Darmstadt
Datteln
Dortmund
Dresden
Düsseldorf
Eisleben
Erlangen
Essen
Ewigkeit
Finsterwalde
Frankenberg (Eder)
Frankfurt (Main)
Frankfurt (Oder)
Fucking/Fugging
Fürth
Geilenkirchen
Gent (Belgien)
Gießen
Göttingen
Graz
Habenichts
Halle (Saale)
Haste
Hünfeld
Huy (Tihange)
Isny
Kassel
Kleve
Konstanz
Kupferdreh (Essen)
Leer
Letter (Seelze)
Leverkusen
Liège (Lüttich)
Lingen
Linz
Lohne
Madrid
Mainz
Marl
Meiningen
Meppen
Mol (Belgien)
Mons
Mönchengladbach
Montabaur
Münster
Namur
Neckarsulm
Neuss
Norden
Neustadt am Rübenberge
Oschatz
Oberhausen
Oberkirch
Oldenburg(Oldb)
Osnabrück
Paderborn
Passau
Pattensen
Potsdam
Pypegale (Belgien)
Recklinghausen
Schweinfurt
Schwerin
Schwerte
Siegen
Silly (Belgien)
Twistringen
Ulm
Unna
Varel
Villach
Wangen (Allgäu)
Waren (Müritz)
Wiesbaden
Wilhelmshaven
Wolfsburg
Worms
Wuppertal
Wurzen
Zürich
Zwickau
In diesem Buch kommen verschiedene meiner Leidenschaften zusammen. Erstens reise ich viel, meist mit der Bahn, und besuche dabei etliche Städte, vor allem in Mitteleuropa. Eigentlich bin ich sogar Städtesammler. Meist mache ich dabei Fotos, welche ich im Internet poste.
Dann spiele ich gerne mit Worten. Manchmal bietet sich der Name einer Stadt für ein Wortspiel an und beim Posten sieht man, ob es gefällt und verstanden wird.
Dann schreibe ich aber auch gerne Gedichte. Auf Anregung einer Leserin des Manuskriptentwurfs habe ich deshalb an manchen Stellen den wortspielerischen Untertitel zum Städtenamen zu einem kleinen Gedicht ausgebaut. Manchmal gibt es auch bestehende Redensarten, die sich reimen und kleine Gedichte darstellen. So finden sich nun unter einem Drittel der Ortsnamen kleine Gedichte.
Ich hoffe, das kleine Büchlein mit den 100 Orten von Aachen bis Zwickau und den (mehr als) 100 Worten ist für den Leser unterhaltsam. Ich werde es ab und zu neu auflegen, und dabei um weitere Orte ergänzen, auch wenn dadurch die Zahl von 100 überschritten wird. Anregungen von Lesern zu Orten und Worten werden dabei dankend aufgenommen.
Berlin, im Dezember 2021
Richard Deiss
Mit Aachen (ohne Krachen) erster.Auf die Uni und auf Karl den Großenwird man hier fast überall stoßen.
Aachen ist eigentlich eine Bäderstadt und dürfte sich deshalb Bad Aachen nennen. Aber Aachen gibt nicht gern den Status auf, an erster Stelle im Städtealphabet zu stehen. Einst Pfalz Karls des Großen möchte man keine B-Stadt sein. Außerdem kommt das Bad im internationalen Kontext gar nicht so gut an. Im lokalen Dialekt ist man allerdings sogar eine O-Stadt (Oche). In Aachen möchte nicht Bbchen sein, aber hier kuriert man gern Wwchen, könnte man sagen.
Aal, Taal, Staal…
Das Bild zeigt ein Metallband auf dem Bahnhofsplatz der flämischen Mittelstadt Aalst (70 000 Einwohner) auf welchem sich der Name der Stadt bandwurmartig wiederholt. Zugleich ein Wortspiel, denn es sind folgende niederländischen Worte zu lesen:
AAL (aal)
TAAL (Sprache)
STAAL (Stahl)
Und natürlich der Name der Stadt.
I amsterdam
In Amsterdam war an einem Teich hinter dem Rijksmuseum in großen rot-weißen Lettern der Schriftzug I amsterdam zu lesen. Der Slogan sollte bei Einheimischen und Touristen die Identifikation mit der Stadt stärken. Er war jedoch bei Touristen als Selfie-Hintergrund so beliebt, dass während der Coronapandemie die Buchtstaben wieder abgebaut werden mussten, um eine Überfüllung zu vermeiden. Manche kommentierten mit Bedauern ‘We amsterdamned’. Angesichts wachsender Bevölkerungsanteile mit Migrationshintergrund meinte einer, ob der nächste Slogan vielleicht Islamsterdam wäre.
Lange Stadtnamen werden in Unterhaltungen oft gemieden oder abgekürzt. Deshalb wird auch manchmal ein aus dem Jüdischen kommender Spitzname der Stadt genutzt, Mokum. Amsterdam steht auch für die liberale holländische Drogenpolitik. In der amerikanischen TV-Serie The Wire heißt ein Plan, Drogen zu entkriminalisieren Hamsterdam.
Hand werpen?
Silvius Brabo war ein mythologischer römischer Soldat, der einen Riesen tötete, woraus sich angeblich der Regionsname Brabant ableitete. Dieser Riese verlangte Geld für eine Überquerung der Antwerpener Scheldebrücke. Wer nicht bezahlen konnte oder wollte, dem schnitt der Riese die Hand ab und schmiss sie in den Fluss. Brabo drehte den Spieß um und schnitt dem Riesen die Hand ab und warf sie in den Fluss. Auf dem Rathausplatz von Antwerpen zeigt eine Plastik diese Szene, gekrönt von Brabo, die abgeschnittene Hand haltend. Manche meinen, der Name von Antwerpen leite sich vom Werfen (Ndl.: werpen) einer Hand ab. Nicht nur in der Brabo-Legende spielt der Fluss eine wichtige Rolle für die Existenz der Stadt. Antwerpen verdankt die Schelde Gott und alles andere der Schelde, sagt man in Antwerpen, denn ohne die Schelde gäbe es den Welthafen Antwerpen nicht.
Augsburger Puppenkiste, Pupsburger Augenkiste
Augsburg, in Römerzeiten Augusta Vindelicorum, gehört zu den ältesten deutschen Städten. Einst hieß es Augsburgs Pracht, Nürnbergs Macht, Ulmer Geld regiert die Welt.
Im Freistaat Bayern blieb Augsburg verglichen mit dem nahen München immer eine Provinzstadt. Der in Augsburg geborene Bertolt Brecht (1898-1956) sagte angeblich, das Beste an Augsburg wäre der D-Zug nach München.