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Denkmäler für mehr als 70 meist städtische Originale in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, im Saarland und in Thüringen werden im Buch auf jeweils einer Seite vorgestellt. Band 3 einer Serie zu Denkmälern für Originale in Deutschland. Für alle, die sich für weniger beachtete Sehenswürdigkeiten und das oft schwierige Leben früherer Originale interessieren.
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Seitenzahl: 39
Vorwort
1. Rheinland-Pfalz
2. Saarland
3. Hessen
4. Thüringen
Schlusswort/Zum Autor
Anhang
Quellennachweis
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits 1545 Städte besucht. Bei diesen vielen Städtebesuchen stieß ich immer wieder auf interessante Personendenkmäler. Besonders beeindruckt hatte mich dabei die Bronzestatue des Hamburger Originals Zitronenjette. Im Spätsommer 2022 fasste ich dann den Beschluss, weitere Originale-Denkmäler für ein eigenes Buch zu diesem Thema zu sammeln. Im November 2022 publizierte ich dann das erste Originalebuch Aalweber und Zitronenjette. Als nach Städtebesuchen weitere Originale-Denkmäler hinzukamen, beschloss ich, die Sammlung in zwei Bände aufzuspalten. Der zweite Band (Bienenkönig und Zementgretchen) umfasste die originalereichen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, sowie die Niederlande und Belgien. Mittlerweile habe ich weitere Denkmäler besucht und die Zahl reicht nun für 4 Bändchen, darunter das vorliegende mit mehr als 70 Originalen im Südwesten und der Mitte Deutschlands, sowie für einen weiteren Band zum europäischen Ausland. Die vorliegende Zusammenstellung zeigt hauptsächlich Bronzedenkmäler, aber auch Steindenkmäler, manchmal als Teil von Brunnenanlagen, teilweise auch Tafeln und ausnahmsweise auch Gräber.
Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Figur selbst in Augenschein zu nehmen.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Denkmäler.
Isny, im September 2024
Richard Deiss
In Rheinland-Pfalz gibt es eine hohe Anzahl von in Denkmalen dargestellten Originalen. In diesem Buch sind 37 enthalten, also etwa 9 pro 1 Million Einwohner, der höchste Wert in Deutschland. Die höchste Dichte hat dabei die Region Trier (bzw. der ehemalige Regierungsbezirk Trier). In der Stadt Trier gibt es ein Brunnendenkmal mit fünf Figuren, in Wittlich eines mit sechs Figuren, weitere Denkmäler finden sich in Prüm und Traben-Trarbach. Die höchste absolute Zahl von Originale-Denkmälern sowie die meisten Einzeldenkmäler gibt es in der Region Koblenz. Alle Denkmäler finden sich hier südlich des Rheins. Dabei ist Koblenz eine ‚Originale-Hauptstadt‘. Dort sind in der Altstadt seit den 1980er Jahren drei von der örtlichen Karnevalsgesellschaft spendierte Steindenkmäler und drei von den Stadtwerken finanzierte Bronzeplastiken Koblenzer Originale zu finden. Das wurde damals von Kunstsinnigen als Kitsch bzw. als Hummelfiguren kritisiert, doch sind diese mittlerweile Teil des Stadtbildes. Damit ist Koblenz heute eine der deutschen Städte mit den meisten Denkmälern für lokale Originale. In Bad Kreuznach sind an einem Brunnen gleich fünf Originale zu finden. Es gibt in der Region zudem sechs weitere Orte mit Originale-Denkmälern. Solche Denkmäler gibt es in Rheinhessen nur in Mainz. In der Pfalz gibt es sie in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Zweibrücken. Auch hier ist ihre Dichte weit geringer als in den nördlicher gelegenen Regionen des Bundeslandes.
Region
Orte
Denkmäler
Dargestellte-Originale
Bevölkerung (Mio)
Origin. pro 1 Mio Einw.
Koblenz
8
13
17
1.5
11.3
Trier
4
4
14
0.5
28
Rheinhessen
1
2
2
0.65
3.1
Pfalz
3
4
4
1.4
2.9
Rheinland-P.
16
25
37
4.05
9.1
Am Koblenzer Münzplatz findet sich das Bronzedenkmal einer Marktfrau, neben einem Polizisten, dem Schutzmann Otto. Obwohl es keine biographischen Daten zur Marktfrau Ringelstein und zum Schutzmann gibt, hat es ähnliche Personen wohl gegeben. Die Polizei hatte in der Davidswache am Platz von 1952 bis 1978 ein Revier und originelle Marktfrauen gab es damals einige, neben Frau Ringelstein auch Borns Käth, Hassels Liss und Lewersch Bäb.
Inschrift auf der Tafel am Standbild der Marktfrau
„Die Maatfrau sät zom Schutzmann, dat es mir jetzt zo bont. Do hat gepinkelt an mein Mann dä Nobersch ihre Hond“
Bildhauer: Fritz Berlin (1924-1997), Bronze, 1987
Standort: Münzplatz
Von der aus Bonn stammenden Annemarie Stein ist kein genaues Geburtsjahr bekannt. Sicher ist nur, dass sie in den Wirren des Zweiten Weltkriegs starb. Weil sie sich ihr Geld mit dem Verkauf von Süßigkeiten, vor allem von Pfefferminz, verdiente, kam sie zu ihrem Spitznamen. Sie soll sehr gesellig gewesen sein und tanzte auf den Tischen von Gaststätten, reimte und wurde zu Alkohol und Bier eingeladen. Einmal soll sie zur Weihnachtszeit zur Krippe der Liebfrauenkirche gegangen sein und sich für Schnäpse und Zigarren beim Jesuskind bedankt haben. Darauf antwortete der Küster mit verstellter Stimme: „Muss es denn Schnaps, kann es denn nicht Wasser sein?“ Darauf beschimpfte die Pfefferminzje das ‚JesusKind‘ „Was weißt du Schisser, was einer alten Frau gut tut“.
Bildhauer: unbekannter Bildhauer, Steinfigur, 1980er Jahre
Standort: Etzegäßchen
Der Hausierer Peter Schneider verkaufte in den 1920er Jahren aus seinem Bauchladen Kurzwaren und Zeitungen. Gesundheitsbedingt hatte er ein unstabiles Gangbild, das ihn zur Seite hin ausschlagen und einknicken ließ. Die Altstadtkinder hänselten ihn und wegen seines Ganges wurde er Gummi genannt. Auf seinem Grabstein stand später: ‚Der Volksmund nannte mich Gummi, der Herrgott warf mich ummi.‘
Bildhauer: