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Eine interessante Auswahl von personenbezogenen Denkmälern (Bronze- und Steinstatuen, Büsten, Gedenktafeln) in und an deutschen Bahnhöfen ist in diesem kleinen Bändchen zusammengestellt. Von Harkort bis Hundertwasser, von Thomas Mann bis Martin Walser, vom Spritzkuchenverkäufer bis zum Auswanderer. Eine originelle und anregende Denkmal-Sammlung für alle, die auf Bahnhöfe(n) abfahren und wissen wollen, was es dort und in ihrem Umfeld zu sehen gibt.
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Seitenzahl: 41
Vorwort
1. Berlin und Brandenburg
2. Hamburg und Schleswig-Holstein
3. Niedersachsen und Bremen
4. Nordrhein-Westfalen
5. Hessen
6. Rheinland-Pfalz
7. Saarland
8. Baden-Württemberg
9. Bayern
10. Sachsen-Anhalt
11. Thüringen
12. Sachsen
13. Mecklenburg-Vorpommern
Schlusswort
Zum Autor
Quellennachweis
Denkmal Ankommende, von Christoph Markus Pommer (2002) vor dem Bahnhof Donauwörth
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits 1466 Städte besucht, darunter alle Städte zwischen Saarbrücken und Flensburg. Die meisten dieser Städtereisen unternahm ich per Bahn. Deshalb habe ich auch bereits mehr als 1000 deutsche Bahnhöfe gesehen.
Nachdem ich in den letzten zwei Jahren mehrere Bände zu den interessantesten Denkmälern, die ich auf meinen Reisen sah, in kleinen Bändchen publizierte, darunter Zusammenstellungen von Denkmälern für Berufe, Humoristen, Architekten und Stadtplaner sowie für städtische Originale, also meist personenbezogene Denkmäler, beschloss ich, einen Band zu personenbezogenen Denkmälern in und an Bahnhöfen zu publizieren. Auch wenn diese in Bahnhöfen eher selten sind, war ich auf meinen Reisen doch gelegentlich auf solche gestoßen. Um das Buch zu füllen, war die Abgrenzung eher großzügig, auch bahnhofsnahe Denkmale wurde teilweise eingeschlossen, falls ein Bahnbezug bestand. Dies ermöglichte ein Bändchen nur zu Deutschland. Ein weiterer Band zu Europa ist geplant.
Die vorliegende Zusammenstellung zeigt somit personenbezogene Bronze- und Steindenkmäler, Büsten und Gedenk- und Infotafeln in und an Bahnhöfen oder in Bahnhofsnähe, geordnet nach Bundesländern und Bahnhöfen. Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, das eine oder andere Denkmal selbst in Augenschein zu nehmen. Für Hinweise auf weitere bahnhofsbezogenen Personendenkmale bin ich immer dankbar.
Viel Spaß beim Lesen und Betrachten der Denkmäler.
Isny im Mai 2024Richard Deiss
Vorwort zur 2. Auflage
In der zweiten Auflage wurden folgende sechs Personendenkmale aufgenommen:
Bahnhof
Persönlichkeit
Ahlen
Sidney Hinds/Paul Rosenbaum
Buldern
Baron Gisbert von Romberg
Frankfurt-Ostendstraße
Mustafa Alptug Sözen
Buchloe
Marc Ulrich
Halle Hbf
Ursula Warmus
Schwerin Hbf
Marianne Grunthal
Außerhalb des Bahnhofsbereichs wurde in der Bayern-Einleitung zusätzlich Anton Böck (Mindelheim) erwähnt.
Gestrichen wurden, weil nicht direkt am Bahnhof oder wenig Bezug zur Bahn:
Mönchengladbach-Wickrath:
Mutter Ey
Melsungen-Bartenwetzerbrücke:
Bartenwetzer
Stendal Hbf:
Winckelmann
Neubrandenburg:
Mudder Schulten
Berlin ist als Nabel der jüngeren deutschen Geschichte, und durch seine Gedenktafelpolitik reich an Denkmalen und Gedenktafeln. Der erst 2006 eröffnete Berliner Hauptbahnhof steht jedoch in einer sich nur zögernd füllenden städtebaulichen Wüste. Kein Wunder, dass hier noch nicht viel passiert ist und kaum Denkmäler und Gedenktafeln vorhanden sind.
In Bahnhofsnähe wurde im Februar 2015 die 3,5 m hohe Bronzeskulptur Partenza (Abreise) des italienischen Künstlers Giampaolo Talani enthüllt. Sie zeigt einen jüngeren Reisenden mit Mantel und im Wind wehender Krawatte- zugig ist es ja um den Bahnhof- erhöht aufgestellt zwischen Bäumen und Bänken.
Standort: südwestlicher Vorplatz
Günter Litfin (1937-1961) war der erste DDR-Grenzflüchtling, der nach der Errichtung der Mauer im August 1961 durch DDR-Grenzposten erschossen wurde. Am 24. August 1961 wollte Litfin über die Humboldthafenbrücke zum in Westberlin gelegenen Lehrter Stadtbahnhof (heutiger Hbf) gelangen. DDR-Transportpolizisten sahen ihn und gaben Warnschüsse ab. Er sprang in den Humboldthafen und wollte ans Westufer schwimmen. Ein Schuss traf ihn vor Erreichen des Ufers in den Hinterkopf und er ging unter. Heute steht am Ort des Geschehens ein Litfin-Gedenkstein. Auf der anderen Uferseite ist der Hauptbahnhof zu sehen.
Standort: Östliches Ufer des Humboldthafens
Dies ist eine von fünf Skulpturen zur Kindertransportgeschichte 1938-39, die der gebürtige Danziger Künstler und Zeitzeuge Frank Meisler (1925-2018) geschaffen hat. Das Denkmal wurde genau 70 Jahre nach dem Tag der ersten Kindertransporte, also am 30. November 2008 eingeweiht. Neben dem Bildhauer Meisler, der selbst einem Kindertransport nach Groß-britannien sein Überleben verdankte, waren weitere 60 Zeitzeugen zugegen. Das Denkmal erinnert jedoch auch an die Millionen, vor allem jüdischer Kinder, die per Bahn in den Tod reisen mussten.
Standort: Südausgang
An der am 30. November 2007 anlässlich „175 Jahre Eberswalder Spritzkuchen“ in der Bahnhofshalle aufgestellten Bronzefigur eines Spritzkuchenverkäufers informiert eine Metalltafel:
Eberswalder SpritzkuchenSeit 1832 Gustav Louis Zietermann, Konditor und Lebküchler, eröffnete am 1.4.1832 seine Konditorei am Markt in Eberswalde. Er überraschte die Menschen mit einem neuen Gebäck: dem Spritzkuchen. Am 1. 8.1842 wird die Eisenbanlinie Berlin-Eberswalde eröffnet. Der engagierte Geschäftsmann Zietermann verkauft dazu seine Spritzkuchen als Eberswalder Spezialität auf dem Bahnsteig. Schnell wird das ausgerufene „Eberswalder Spritzkuchen gefällig“ zum geflügelten Wort und idealen Werbeträger für das besondere Gebäck der Stadt. In Erinnerung daran diese Skulptur des Eberswalder Spritzkuchenburschens – geschaffen vom Eberswalder Metallbildhauer Eckhard Herrmann. Eberswalde und seinen Gästen zum 175-jährigem Jub. gewidmet..