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Mehr als 77 Denkmäler städtischer Originale im Norden und Osten Deutschlands, vom Aalweber bis zur Zitronenjette, vom Fidel-Schultz bis zum Zither-Reinhold sind in diesem Bändchen zusammengetragen. Ein Einstieg für alle, die gerne Städte bereisen und mehr über lokale Originale und deren interessantes Leben erfahren möchten.
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Seitenzahl: 42
Vorwort
Einleitung
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Sachsen
Hamburg
Schleswig-Holstein
Bremen
Niedersachsen
Nordhessen
Schlusswort/Zum Autor
Tabellen
Quellennachweis
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1511 Städte besucht und im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei diesen vielen Städtebesuchen stieß ich immer wieder auf interessante Personendenkmäler. Im Sommer 2022 fasste ich den Entschluss, die 77 interessantesten Bronzestatuen in einem kleinen Taschenbuch darzustellen. Es hatten sich zudem etliche Denkmäler für städtische Originale angesammelt und so beschloss ich, ein Bändchen nur zu diesen Originalen zu publizieren. Im Herbst 2022 unternahm ich noch einige kleinere Reisen, um Lücken zu schließen. So kam schließlich eine ausreichende Zahl von Originalen zusammen und ich konnte zudem manche Denkmäler, die nicht ganz in die Sammlung passten, wieder entfernen. Im Oktober 2022 hatte ich dann 77 Originale und ihre Denkmäler gesammelt. Bis zur vierten Auflage hat sich die Zahl der gefundenen Originale-Denkmäler fast verdreifacht und diese wurden deshalb auf drei Bände aufgeteilt. Die vorliegende Zusammenstellung, die sich damit ergab, zeigt oft Bronzedenkmäler, aber auch Steindenkmäler, manchmal als Teil von Brunnenanlagen, Gräber und Tafeln.
Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet, die es lehrreich und unterhaltsam finden. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Figur selbst in Augenschein zu nehmen. Danken möchte ich Jörg Berkes (Langen) für Hinweise und Korrekturen.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Denkmäler.
Isny, im August 2024Richard Deiss
Seit der Veröffentlichung der dritten Auflage im März 2023 bin ich auf meinen Reisen auf weitere Denkmäler für lokale Originale gestoßen. 34 davon habe ich in die 4. Auflage neu aufgenommen. Um Platz zu schaffen, konzentriert sich die Neuauflage auf Nord-, Mittel- und Ostdeutschland. Denn für die Originale-Denkmäler in den anderen Regionen gibt es jetzt zwei weitere Bände. In der 4. Auflage sind folgende 34 Originale neu hinzugekommen:
Bundesland
Neue Ortiginale vierte Auflage
Berlin
Harfenjule, Agnes Kraus
Brandenburg
Rika Paaschen, 4 Spremberger Originale
Mecklenburg-V.
Fidel-Schultz
Sachsen-Anhalt
Hans Steinhoff
Sachsen
Seifert´s Oscar, Lene Voigt, Blumme-August,
Thüringen
Latte, Prof. Zwanziger, Der alte Ebersberg, Zethe-Fritz
Schleswig-H.
Onkel Ludwig, Otto Timmermann, Hein Lüth
Hamburg
Vogeljette, Domenica, Hanne Klein, Jan Fedder
Bremen
Lucie Flechtmann, Mutter Matschuk, Hein Mück
Niedersachsen
Seppchen Muthig, Jule Johler, Adolf Stöcker
Nordhessen
5 Korbacher Originale
Im Buch sind die Originale-Denkmäler folgendermaßen durch Symbole gekennzeichnet
Originale, zu denen es einen Wikipedia-Artikel gibt
Besonders interessante Originale
Besonders humorvolle Originale
Sozial engagierte Originale
Originale mit nur wenigen biographischen Infos (eventuell halb-fiktiv oder fiktiv)
In Berlin gibt es im Verhältnis zur Größe der Stadt eine geringere Zahl von Originalen, die durch ein Denkmal geehrt werden, als etwa in Hamburg oder Köln. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass das Zentrum der Stadt bis 1989 in der DDR lag. Während in Westdeutschland, auch um Innenstädte behaglicher und schöner zu machen und oft auf Initiative von engagierten Bürgern, Denkmäler für städtische Originale aufgestellt wurden, fehlte eine solche Bewegung im Osten. Dort galten neue Denkmäler meist sozialistischen Größen. Eine Ausnahme ist das Nikolaiviertel in Berlin, welches wieder aufgebaut wurde (mit historisierten Plattenbauten) und eine traditionelle historische Atmosphäre bekommen sollte. Am Eingang des Viertels stellte man 1987 eine Figurengruppe des Bildhauers Gerhard Thieme auf, welche Originale zeigte, wie den Eckensteher Nante, eine Marktfrau und einen Schusterjungen. Nach der Wende kamen im Osten der Stadt zusätzliche Denkmäler für Originale hinzu, zum Beispiel in Köpenick.
Ferdinand Stumpf war ein Berliner Dienstmann, welcher in der Innenstadt seinen Standort hatte und dort auf Gelegenheitsarbeit wartete. Der Witz, mit welchem er, auf Arbeit wartend, das kommentierte, was um ihn herum geschah, machte ihn zum Berliner Original. Bald jedoch erlangte er auch Theaterruhm, vor allem durch Friedrich Beckmanns Volksstück Eckensteher Nante, welches ab 1833 in Berlin aufgeführt wurde.
Bildhauer: Gerhard Thieme (1928-2018), Bronze, 1987Standort: Mitte, Spandauer Str./ Ecke Am Nußbaum
Der in Radeburg bei Dresden geborene Maler, Grafiker und Fotograf Heinrich Zille, auch Pinselheinrich genannt, zeichnete sich durch eine lokalpatriotische, sozialkritische Wiedergabe des Berliner Volkslebens aus. Im Nikolaiviertel wurde zu seinem 150. Geburtstag 2008 ein Denkmal für ihn aufgestellt. Mit Hut und Zigarre zeigt es ihn als kauziges Berliner Original.
Bildhauer: Torsten Stegmann, Kalkstein, 2008Standdort: Poststr. (Nikolaiviertel)
Der Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt ging durch eine Aufsehen erregende Besetzung des Rathauses der Stadt Cöpenick (heute als Köpenick Stadtteil von Berlin) in die Geschichte ein. Als Hauptmann verkleidet, hatte er Soldaten überzeugt, in das Rathaus einzudringen, den Bürgermeister zu verhaften und die Stadtkasse zu rauben. Dies Ereignis hat zum Begriff Köpenickiade geführt und es wurde literarisch unter anderem in Theaterstücken verarbeitet.
Bildhauer: Spartan Babajan (*1933), Bronze, 1996Denkmalstandort: Köpenicker Rathaus, Alt Köpenick/Rosenstr.
Der in Magdeburg geborenen Gustav Hartmann