Der historische Kern
Marienplatz – Viktualienmarkt – Jüdisches Zentrum – Sendlinger Straße – Asamkirche – Frauenkirche – Michaelskirche – Bürgersaal – Karlstor/Stachus
Der Rundgang ist auf der Faltkarte rot eingezeichnet.
Der Spaziergang durch den im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörten und mit viel Liebe zum Detail wieder aufgebauten historischen Kern der oberbayerischen Landeshauptstadt beginnt am MarienplatzaL6, dem urbanen Mittelpunkt seit der Stadtgründung 1158. Im Mittelalter diente er als Markt-, Richt- oder Turnierplatz bzw. auch als Tanzsaal bei Fürstenhochzeiten. Heute findet man hier eine Mischung aus Nachkriegsbauten und Rekonstruktionen historischer Gebäude.
Das Hauptinteresse der Gäste aus aller Welt gilt dem Glockenspiel an der neogotischen Zuckerbäcker-Fassade des Neuen Rathauses. Dreimal täglich während der Sommermonate (11, 12 und 17 Uhr) beginnen die fast lebensgroßen Figuren mit ihrem Tanz. Dargestellt ist das Ritterturnier zu Ehren der Hochzeitsfeierlichkeiten von Wilhelm V. mit Renata von Lothringen. Als Zugabe gibt es den traditionellen Schäfflertanz. Mitten auf dem Platz steht die Mariensäule. Ganz in Gold schwebt jung und grazil die Patrona Bavariae auf der elf Meter hohen Säule. Ihr zu Füßen kämpfen vier Putti gegen Hunger, Krieg, Pest und Ketzerei. Den östlichen Abschluss des Platzes bildet das Alte Rathaus mit seinem gotischen Turm (heute Spielzeugmuseum). An der Rückseite des Alten Rathauses blickt der Stadtgründer, Heinrich der Löwe, auf das Tal – einst zogen über diese Straße die schweren Salzfuhrwerke durch das Torhaus nach München ein. Der ursprünglich gotischen HeiliggeistkircheaL6 verpassten die Brüder Asam einen lichtdurchfluteten Innenraum im verspielten Stil des Rokoko.
Spezialitäten kaufen die Münchener seit über 200 Jahren gern auf dem Viktualienmarkt
»So lang der Alte Peter am Petersplatz noch steht ...«, heißt es im bekannten Volkslied, »geht München nicht unter«. Der Grundstein zur dreischiffigen Pfeilerbasilika St. Peter wurde schon im 11. Jahrhundert gelegt. Zur kostbaren Innenausstattung gehört das Deckenfresko mit Szenen aus dem Leben des hl. Petrus von Johann Baptist Zimmermann. Der Viktualienmarkt unterhalb der Kirche ist das Schlaraffenland Münchens. Jede noch so ausgefallene Zutat für ein Gourmet- Dinner lässt sich hier finden.
Seit 2007 gibt es auf dem nahen Jakobsplatz das Jüdische ZentrumaL/aM5 mit dem spektakulären Bau seiner Hauptsynagoge, einem Gemeinde- und Kulturzentrum sowie einem Museum.
In der Sendlinger Straße lässt es sich gut bummeln
Nicht weit entfernt verlockt die Sendlinger StraßeaL5 mit ihren zahlreichen Geschäften zu einem ausgedehnten Einkaufsbummel. Dazu gehört auch die 12 000 Quadratmeter große Hofstatt, eine weitere Einkaufspassage in der Innenstadt zwischen Sendlinger-, Hacken-, Hottererstraße und Färbergraben mit Passagen und Innenhöfen.
Eine überragende architektonische Kostbarkeit ist die Asamkirche. Mit diesem Sakralbau erfüllten sich die berühmten Rokoko-Baumeister Asam, die Brüder Egid Quirin und Cosmas Damian, ihren privaten Lebens- traum.
Eine der insgesamt vier Orgelnder Frauenkirche
Die patinagrünen Welschen Hauben der FrauenkircheaL6 (Dom zu unserer Lieben Frau) sind von jeher das Wahrzeichen der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude fast völlig zerstört. Nicht nur von außen beeindruckt der wieder aufgebaute Ziegelbau durch seine Monumentalität. Im Inneren tragen schlanke, achteckige Pfeiler das Sterngewölbe des eher schlichten Raums. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Fußabdruck des Teufels unter der Orgelempore. Um den Bau termingerecht beenden zu können, schloss Baumeister Jörg von Halspach mit dem Teufel einen Pakt und versprach, die Kirche ohne Fenster zu errichten. Überzeugt, dass dann niemand zum Gebet in das stockdunkle Gotteshaus käme, schuftete Luzifer wie besessen. Nach der termingerechten Fertigstellung führte der Baumeister, so die Legende, den Teufel an eine Stelle unterhalb der Orgelempore, von wo aus kein einziges Fenster zu sehen war – denn weiter kam der Herrscher der Unterwelt natürlich nicht, da die Kirche schon geweiht war. Außer sich vor Wut stampfte der Betrogene so kräftig auf, dass noch immer sein Fußabdruck zu sehen ist. Hier muss hinzugefügt werden, dass dieses architektonische Täuschungsmanöver heute nicht mehr nachvollziehbar ist. Jetzt sieht man von dieser Stelle ein Fenster vom Chor, das vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg vom Hochaltar verdeckt war.
Zu den überragenden Kunstwerken der Innenausstattung wird das Prunkgrabmal für Kaiser Ludwig den Bayer im südlichen Seitenschiff gerechnet. Wittelsbacher Fürsten sind in der Krypta beigesetzt. Entlang der Kaufinger und Neuhauser Straße Richtung Karlsplatz führt der Weg vorbei an der MichaelskircheaK/aL5 (St. Michael), dem ersten Sakralbau der Renaissance nördlich der Alpen. Von der imposanten dreistöckigen Fassade blicken rund um den Erzengel Michael Repräsentanten der Wittelsbacher auf die Fußgänger hinab. In der Fürstengruft unter dem riesigen Tonnengewölbe mit einer Spannweite von 20 Metern steht der immer mit frischen Blumen geschmückte Sarkophag von Ludwig II.
Zu den erstaunlichsten Bauwerken dieser Straße gehört der BürgersaalaK5 in der Neuhauser Straße. Hinter der zweigeschossigen rosa Barockfassade verbergen sich zwei sehr unterschiedliche Kirchenräume. In der niedrigen Unterkirche liegt das Grab des Jesuitenpaters Rupert Mayer. Der katholische Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten überlebte das Kriegsende 1945 nur knapp und wurde 1987 vom Papst selig gesprochen. Der Versammlungsraum in der ersten Etage wurde einst von der Marianischen Männerkongregation, einer den Jesuiten nahe stehenden Männervereinigung, genutzt.
Der Stachus mit dem Karlstor im Hintergrund
Am Ende der Fußgängerzone erreicht man durch das Karlstor den Karlsplatz/StachusaK4. Hier endete die mittelalterliche Stadt. Das Karlstor war Teil jenes zweiten Befestigungsrings, den Ludwig der Bayer um die viel zu klein gewordene Stadt Heinrichs des Löwen ziehen ließ.
Weltstadt mit Herz
München
München, Bayern
München ist nicht nur der Ort des Oktoberfests, sondern eine hochmoderne Messe- und Hightech-Stadt, zudem eine Fußballmetropole, eine aufregende Film- und Modestadt sowie die zweitgrößte Verlagsstadt Deutsch- lands nach Berlin. Dennoch kommt einem die Weltstadt mit Herz bisweilen wie ein großes Dorf vor. Die räumliche Enge in einer der am dichtesten bebauten Städte Deutschlands hat für Besucher Vorteile: Alles ist nah beieinander und übersichtlich.
Diese Stadt hat viele Gesichter: schick, lieb und gemütlich für die einen – ausgelassen, wild und allzeit neu für die anderen. Und dann wieder romantisch, ruhig, geschichtsträchtig und zeitentrückt. Ein Widerspruch? Ja mei, München ist nun mal eine Stadt voller Widersprüche.
Die Metropole an der Isar wird immer wieder mithilfe vieler Attribute beschrieben, an die sich stets große Erwartungen knüpfen. Lange wurde München als Isar-Athen oder nördlichste Stadt Italiens bezeichnet. Grund dafür war die tiefe Sehnsucht der Wittelsbacher nach klassisch-südlichem Lebensgefühl, dem sie während ihrer 700-jährigen Herrschaft freien Lauf ließen. Sie machten die Stadt zu einem Panoptikum bedeutender Architektur, die als außergewöhnliche Kulisse für alle gegenwärtigen Eindrücke dient.
Heute werden meist andere Akzente gesetzt: bei einer Bratwurst am Standl auf dem Viktualienmarkt, bei einer Maß Bier im Englischen Garten, wenn der Kleinhesseloher See im Abendlicht funkelt und die Vögel, die in den Schwabinger Türmen leben, noch einmal eine letzte Runde fliegen und den Himmel beinahe schwarz färben. Oder beim Spaziergang durch den Englischen Garten, wo sich im Schatten hoher Baumgruppen die Klänge afrikanischer Trommler mit den Tänzen brasilianischer Samba-Musiker und den Reimen deutscher Rapper vermischen. Ein jeder wird in München auf seine Kosten kommen, also: Grüß Gott und Servus in München!
Info München: München Tourismus, Tel. (089) 23 39 65 00, www.muenchen.de, visit- muenchen-bayern.de.
München-Panorama vor den schneebedeckten Alpen
Das schönste Rokoko-Ensemble Münchens
Asamkirche St. Johann Nepomuk
München, Bayern
Die von den genialen Brüdern Cosmas Damian und Egid Quirin Asam gestiftete und erbaute Kirche St. Johann, dem heiligen Johann Nepomuk geweiht, ist den meisten Münchnern nur als Asamkirche bekannt. Das Gotteshaus wurde von 1733 bis 1746 direkt neben dem Wohnhaus Egid Asams in der Sendlinger Straße errichtet. Es war zunächst als Privatkirche der Brüder gedacht und wurde der Bevölkerung erst nach Protesten öffentlich zugänglich gemacht. Hier konnten die beiden Bildhauer ihr künstlerisches Konzept voll ausleben, denn es gab ja keinen Auftraggeber, der ihnen hineingeredet hätte. Herausgekommen ist ein Hauptwerk der bayerischen Sakralarchitektur des 18. Jahrhunderts. Architektur, Malerei und Ausstattung der Kirche wurden genau aufeinander abgestimmt und bilden so das schönste Rokoko-Ensemble Münchens.
Auf nur neun mal 28 Metern wurde ein Meisterwerk spätbarocker Architektur geschaffen. Fügt sich die Kirchenfassade außen noch bescheiden in die Häuserzeile ein, so quillt der Kirchenraum innen förmlich über vor Figuren und Schnitzereien, die italienischen Kirchen nachempfunden sind. Am Hochaltar befinden sich sogar vier gedrehte Säulen, die an die Bernini-Säulen erinnern sollen, die den Baldachin über dem Petrusgrab im Petersdom in Rom tragen. Anders als sonst üblich liegt der Hochaltar im Westen der Kirche – es heißt, so habe der Erbauer Egid Asam direkt von einem Fenster seines Wohnhauses auf den Altar blicken können.
Ein großes Deckenfresko zeigt Szenen aus dem Leben des heiligen Nepomuk. Die subtile Steuerung des Lichteinfalls ist äußerst beeindruckend: Figuren werden effektvoll von hinten beleuchtet, und die Kirche wird von unten nach oben hin immer heller – symbolhaft für die Leiden der Welt im unteren Bereich und die Ewigkeit in der hellen oberen Zone. Sieben Beichtstühle mit allegorischen Darstellungen vervollständigen das Ensemble.
An der Außenfassade tragen zwei äußere Pilaster das reich gegliederte obere Giebelwerk und bilden konkav nach innen gedreht den Rahmen für die gesamte Fassade. Innerhalb wölbt sich in einer Gegenbewegung nach außen die eigentliche doppelgeschossige Portalzone.Die Asamkirche wurde während des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört, jedoch wieder liebevoll und detailgetreu restauriert. Ein Besuch des Gotteshauses empfiehlt sich vor allem morgens, wenn das Hauptlicht durch das große Ostfenster hereinfällt.
Info: In der Münchner Altstadt gelegen. Info Asamkirche: Sendlinger Str. 32, 80331 München, Öffnungszeiten tägl. 9–18 Uhr (keine Besichtigung während der Gottesdienste).
Süddeutsches Rokoko: Vanitas-Symbole in der Asamkirche (München)
Von der Residenz Richtung Schwabing
Fünf Höfe – Max-Joseph-Platz – Residenz – Cuvilliés Theater – Nationaltheater – Maximilianeum – Odeonsplatz – Hofgarten – Ludwigstraße – Siegestor (Schwabing)
Der Rundgang ist auf der Faltkarte blau eingezeichnet.
Zu den Edeleinkaufsmeilen der Stadt, nur wenige Schritte vom Marienplatz entfernt, gehören
Theatiner-, Maffei-, Residenz- und Maximilianstraße. Und mit den Fünf HöfenaK6 zwischen Theatiner- und Kardinal-Faulhaber-Straße hat nicht nur die Hypo-Kulturstiftung ein zeitgemäßes Domizil für ihre Kunstausstellungen bekommen, sondern auch die Stadt ein weiteres Shoppingparadies des Hochpreissegments.
Antiquarium der Münchner Residenz
Repräsentativer Mittelpunkt der königlich-bayerischen Residenzstadt ist der Max-Joseph-PlatzaK6/7 mit dem Denkmal des ersten bayerischen Königs, Max I. Joseph. Der alles beherrschende Blickfang ist aber die dem Palazzo Pitti in Florenz nachempfundene lange Fassade des sogenannten Königsbaus der Residenz, mit der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter König Ludwig I. die Schlossanlage nach Süden hin abgeschlossen wurde. Wer die ResidenzaK7 – Eingang am Max-Joseph-Platz – besichtigen möchte, muss viel Zeit einplanen. Der riesige Gebäudekomplex war von 1508 bis 1918 zunächst Wohnsitz der bayerischen, dann der pfälzischen Linie der Wittelsbacher. Zu den Prunkstücken der Innenausstattung, die nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg rekonstruiert wurde, zählen die Reichen Zimmer mit Grüner Galerie von François de Cuvilliés und auch die Nibelungensäle von Leo von Klenze.
Das Cuvilliés-Theater in der Münchner Residenz
Einzigartig ist auch das Cuvilliés-Theater. Die gesamte Innenausstattung wurde während des Kriegs ausgelagert und konnte später im Original wiederhergestellt werden. Sehenswert ist ebenfalls die Schatzkammer mit den Hauskleinodien der Wittelsbacher. Ausgestellt sind Goldschmiedearbeiten aus der Zeit des Barock, Rokoko und Klassizismus.
Zu den weiteren Repräsentationsbauten des Platzes gehört das Königliche Hof- und Nationaltheater, heute NationaltheateraK7. Nach den Plänen des erst 21-jährigen Karl von Fischer wurde 1811 der Grundstein zu diesem Musentempel gelegt, und schon 1823 Leo von Klenze mit dem Wiederaufbau des zwischenzeitlich abgebrannten Gebäudes beauftragt. Zum dritten Mal musste das Nationaltheater nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg neu errichtet werden.
Ein Münchner Prunkbau:das Maximilianeum
Zwischen den Luxusgeschäften der noblen Maximilianstraße versteckt sich das einzige Jugendstiltheater Deutschlands, die KammerspieleaL7. Den krönenden Abschluss dieses Flanierboulevards bildet das MaximilianeumaL9 am Hochufer der Isar, in dem heute der Bayerische Landtag residiert.
Nach dem Beispiel der florentinischen Loggia dei Lanzi setzte Leo von Klenze am Odeonsplatz die FeldherrnhalleaK6 mit den Statuen der bayerischen Feldherren Tilly und Wrede. Blickfang der Platzanlage ist jedoch die leuchtend ockergelbe Barockfassade der Theatinerkirche St. KajetanaK6. Als nach zehn kinderlosen Ehejahren endlich 1662 der ersehnte Erbprinz Max Emanuel das Licht der Welt erblickte, dankte sein Vater, Kurfürst Ferdinand Maria, Gott mit dem Bau dieser Kirche und seiner Frau mit Schloss Nymphenburg. Hinter der imposanten Doppelturmfassade öffnet sich der dreischiffige Innenraum in üppigem italienischem Stuck. Schräg gegenüber betritt man durch das von Leo von Klenze gebaute Hofgartentor den HofgartenaJ/aK7. Dieser kleinen Innenstadtoase, ehemals Garten der Residenz, wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Errichtung des Armeemuseums ein brutaler Schaden zugefügt. Nach der Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg wurde entgegen dem Willen des Volks unter Miteinbeziehung der Kuppel des Vorgängerbaus die StaatskanzleiaJ/aK7 hochgezogen. Der monströse Bau ist Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten.
Die im Rundbogenstil errichtete Ludwigskirche
Von der Feldherrnhalle zieht sich bis zum Siegestor in eindrucksvoller architektonischer Geschlossenheit die Ludwigstraße, die König Ludwig I. 1816 in Auftrag gab. Flankiert wird die rund einen Kilometer lange Prachtstraße von Bauten wie der Bayerischen StaatsbibliothekaH7, leicht zu erkennen an den Statuen der vier Denker Thukydides, Homer, Aristoteles und Hippokrates. Die LudwigskircheaH7, erbaut nach Plänen von Friedrich von Gärtner, unterbricht mit ihrer in die Höhe strebenden Doppelturmfassade die einheitliche Baulinie. Kurz hinter der Ludwig-Maximilians-UniversitätaG/aH7 markiert das Siegestor mit der Inschrift »Dem Sieg geweiht, vom Krieg zerstört, zum Frieden mahnend« unterhalb der nach Norden fahrenden Löwenquadriga den Übergang zur Leopoldstraße und damit nach Schwabing.
Ein ausgedehnter Bummel durch die Türken-, Schelling-, Adalbert- und Amalienstraße aG/aH6/7 rund um die Universität bietet sich an. Wenn das Semester auf vollen Touren läuft, tobt hier, wie sollte es auch anders sein, das junge Leben. Das Angebot der Lokalszene reicht vom schlichten Stehtisch in der Bäckerei um die Ecke bis hin zum durchgestylten Bistro-Café oder dem schicken Speiselokal. Im Sommer locken z. B. die gemütlichen, nicht immer gerade preiswerten Lokale im Innenhof der Amalienpassage.
Wo immer es die begrenzten Platzverhältnisse zulassen, werden in der warmen Jahreszeit Tische und Stühle nach draußen gerückt. In den vielen kleinen Geschäften, egal ob Mode für Sie oder Ihn, Geschenkartikel, Buchhandlungen oder Schnick-Schnack-Läden, richtet sich das Angebot nach den speziellen Wünschen der jungen Kundschaft. Auch ein Spaziergang entlang der Leopoldstraße ist vor allem an einem warmen Sommerabend reizvoll.
Biergarten
Der bayerische Biergarten ist eine Institution. An lauen Sommerabenden trifft man sich dort mit Familie und Freunden. Zu einer zünftigen Brotzeit gehört frisches Bauernbrot, Brezen, der Radi, das Ripperl und der Kas. Inklusive Tischdecke, Teller und Besteck wird alles in einem Korb transportiert. Dazu kauft man sich die frisch gezapfte Maß Bier. Wer diese »Ausrüstung« nicht parat hat, kann sich im traditionellen Biergarten an den Ständen die Schmankerl besorgen. Übrigens ist der Biergarten der beste Platz, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen.
Service-Informationen München
5 Tourist Informationen
– am Hauptbahnhof aK3Luisenstr. 1, 80333 München
(089) 23 39 65 00, visit-muenchen-bayern.de
Infos Stadt München: www.muenchen.de
Mo–Sa 9–20, So/Fei 10–18 Uhr
– im Neuen Rathaus aL6Marienplatz 8, 80331 München
Mo–Fr 10–18, Sa 9–17, So/Fei 10–14 Uhr
Sommerlicher Tag auf dem Marienplatz
Gehören zum Stadtbild: die Zeitungskioske
5 Monatsprogramm
Das Fremdenverkehrsamt veröffentlicht jeden Monat das offizielle Monatsprogramm »München im …«. Man findet darin alle aktuellen Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, kulturellen sowie sportlichen Veranstaltungen und ein Hotel- und Gaststättenverzeichnis. Erhältlich in Buchhandlungen und Zeitungsläden und online unter www.monatsprogramm-muenchen.de.
wT Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV)
Bus, Tram, U- und S-Bahn
(089) 41 42 43 44, www.mvv-muenchen.de
Für die Benutzung von Bus, Tram, U- und S-Bahnen gibt es je nach Aufenthaltsdauer verschiedene Angebote wie z. B. Streifen- und Tageskarten, Kongress-Ticket oder MVV-Fahrrad-Tageskarte/Gesamtnetz. Detaillierte Informationen zu dem nicht immer leicht verständlichen System erteilen die Service-Stellen am Hauptbahnhof, Marienplatz, Ostbahnhof und Holzkirchen. Tickets und Fahrplanauskünfte bekommt man auch über die kostenlose, mobile MVV-App.
Das Tagesticket (für den Innen- oder Außenraum oder das Gesamtnetz) gibt es als Single- oder Partnerticket (bis zu fünf Personen, zwei Kinder zwischen 6 und 14 J. zählen als eine Person).
– Streifenkarte: 10 Streifen € 15,20
– Einzelfahrkarte Innenstadtbereich Erwachsene: € 3,50
– Tageskarte Innen- oder Außenraum: Single € 8,20, Gruppe bis 5 Pers. € 15,60
– Airport-Plus-Ticket (gültig ab Flughafen und für Innenstadt): Single € 14,80, Gruppe bis 5 Pers. € 27,50
I Münchner Stadtführungen aL6
(089) 24 23 17 67 oder touren@muenchenstadtfueh rungen.de, www.munichwalktours.de
Tägl. ab 10.40 Uhr, 1,5 Std., € 18 pro Pers.
Treffpunkt für die täglichen Führungen ist vor der Tourist Information am Marienplatz im Neuen Rathaus. Die Tourleiter sind an dem gelben Schild mit »Münchner Stadtführung« in roter Schrift oder einem solchen T-Shirt zu erkennen. Angeboten werden neben Themen-Spaziergängen durch die Innenstadt auch Touren zum Schloss Nymphenburg und zur Gedenkstätte Dachau.
Mit dem Bus auf Sightseeing-Tour
I Stattreisen München e.V.
(089) 54 40 42 30, www.stattreisen-muenchen.de
Auswahl an Spaziergängen ab € 13 pro Pers.
Umfangreiches Besichtigungsprogramm. Die Touren finden üblicherweise Sa/So oder an Feiertagen bei jedem Wetter statt. Für die jeweiligen Spaziergänge gibt es keine begrenzte Teilnehmerzahl. Keine Anmeldepflicht.
ISm Spurwechsel aL6, aM4/5
(089) 692 46 99, www.spurwechsel-muenchen.de
Fr–So/Fei ab 11.15 Uhr, 2,5–3 Std., € 29 inkl. Leihrad
Auf dem Programm stehen Stadterkundungen mit dem Fahrrad (Fahrradverleih), los geht‘s am Fischbrunnen. Auch viele andere Touren zu Fuß möglich.
IS Rikscha-Mobil aL6
(089) 51 61 99 11, www.pedalhelden.de
Während der Sommermonate stehen die Fahrrad- Rikschas am Marienplatz. Gefahren wird entsprechend der persönlichen Wünsche des Kunden. Auch Verleih von Rikschas und Fahrrädern aller Art.
Der Rikscha-Fahrer wartet am Marienplatz auf Kunden
IS Radius Tours & Bike Rental aK3
Hauptbahnhof, gegenüber Gleis 32, München
(089) 54 34 87 77 40, www.radiustours.com
Tägl. April–Okt. 9.30–19, Mai–Aug. 9–20 Uhr, Nov.–März abhängig vom Wetter, Fahrradverleih ab € 16
Wer auf eigene Faust München mit dem Rad erkunden will, kann sich das Gefährt im Bahnhof mieten. Angeboten werden auch geführte Touren.
S MVV-Radrouten-Planer
www.mvv-muenchen.de/rad
Der MVV, der ADFC und das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt haben diesen Routenplaner entwickelt. Integriert ist zusätzlich eine flächendeckende Fahrplanauskunft für den gesamten MVV-Raum. Somit ist eine individuelle Routennavigation möglich. Damit man unterwegs immer den schönsten Radweg findet, gibt es den MVV-Routenplaner auch als App, sowohl für Android wie iOS.
IR Taxi Guide München e.V.
(01 75) 481 28 48, www.taxi-guide-muenchen.de
Angeboten werden qualifizierte Rundfahrten in zehn Sprachen für Einzelgäste oder Kleingruppen bis zu maximal acht Personen. Persönliche Wünsche werden berücksichtigt.
Iw Yellow Cab aK4
www.citysightseeing-muenchen.de, ab € 18
Die Doppeldeckerbusse starten täglich zwischen 10 und 17 Uhr gegenüber vom Hauptausgang des Bahnhofs: Bahnhofsvorplatz vor dem Elisenhof.
Ein architektonischer Meilenstein und seine Meisterwerke
Alte Pinakothek
München, Bayern
Seinen Status als heimliche Hauptstadt verdankt München hauptsächlich seinen Museen erster Güte. Mit zahlreichen Räumen, in denen Alte Meister und Meisterwerke der frühen nordeuropäischen Renaissance vom 14. bis 18. Jahrhundert ausgestellt werden, konkurriert Münchens renovierte Alte Pinakothek bei hochrangigen Ausstellungen heute mit dem Pariser Louvre. Sie ist Teil des Münchner Kunstareals, auf dem sich neben der Münchner Universität auch das Museum Brandhorst, die Neue Pinakothek und die Pinakothek der Moderne befinden.
Rund 700 Gemälde europäischer Malerei aus dem 14. bis 18. Jahrhundert sind in den 19 Sälen und 47 Kabinetten der Alten Pinakothek ausgestellt – vor allem natürlich die berühmten niederländischen, italienischen und altdeutschen Meister. Hier hängen zahlreiche herausragende Werke; wer durch das Museum hastet, um Leonardo da Vincis »Maria mit dem Kind« oder Tizians »Dornenkrönung« zu sehen, dem entgehen womöglich die Werke von Memling, Brueghel, Hals und Dürer. Insbesondere Dürers letztes Werk, »Die vier Apostel«, ist eine große Attraktion des Museums.
Die Alte Pinakothek beherbergt auch eine der weltweit größten Sammlungen der Werke des flämischen Malers Peter Paul Rubens aus dem 17. Jahrhundert: Von seinen 62 Werken sind »Das Große Jüngste Gericht« und »Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube« besonders bemerkenswert. Sein bedeutendster Schüler Anthonis van Dyck ist hier ebenfalls gut vertreten.
Das imposante Backsteingebäude im Stil der venezianischen Renaissance ist an sich ein architektonisches Meisterwerk, das Anfang des 19. Jahrhunderts von Leo von Klenze für die persönliche Kunstsammlung König Ludwigs I. erbaut wurde. Im Krieg stark zerstört, wurden die fehlenden Fassadenteile durch unverputztes Mauerwerk ersetzt, sodass »Verwundungen« sichtbar bleiben.
Info: In München-Maxvorstadt gelegen. Info Alte Pinakothek: Barer Str. 27, 80333 München, Tel. (089) 23 80 52 16, www.pina kothek.de, Öffnungszeiten Do–So 10–18, Di/Mi 10–20.30 Uhr, Eintritt € 7, ermäßigt € 5, So € 1, unter 18 J. frei.
Peter Paul Rubens’ »Rubens und Isabella Brant in der Geißblattlaube« (um 1609) in der Alten Pinakothek München
8 Alte Pinakothek aH5
Barer Str. 27, München
(089) 23 80 52 16, www.pinakothek.de/alte-pinakothekTägl. außer Mo 10–18, Di/Mi bis 20.30 Uhr
Eintritt € 7/5, unter 18 J. frei, So € 1, Tagesticket für Pinakotheken, Museum Brandhorst und Sammlung Schack, 5er-Gruppe, nachfragen, nicht immer erhältlich
Europäische Malerei des 14. bis 18. Jh.
8 BMW-Welt mit Museum aA3
Am Olympiapark 2, München
(089) 125 01 60 01, www.bmw-welt.com/de.html
Tägl. außer Mo 10–18 Uhr, Eintritt € 10/7, Familie € 24
Mit seinem Erlebnis- und Auslieferungszentrum hat der Autobauer BMW einen extravaganten architektonischen Coup gelandet, der sich zum absoluten Besuchermagneten entwickelt hat. Der Komplex gehört zum Spektakulärsten, was München zum Thema zeitgenössische Architektur zu bieten hat. Er steht am Rand des denkmalgeschützten Ensembles Olympiapark. Neben Wechselausstellungen begeistern in der Dauerausstellung u. a. die BMW-Roadster und die rollenden Kunstwerke der BMW Art Collection Autofans.
Ausgefallene Architektur: die BMW-Welt nahe dem Olympiapark
Technische Pionierleistungen
BMW Museum
München, Bayern
Das auch als Salatschüssel oder Weißwurstkessel bekannte silbern-futuristische Gebäude ist zu einem Wahrzeichen Münchens geworden. Zusammen mit dem angrenzenden Flachbau beheimatet es die BMW Welt, die zugleich Ausstellungs-, Auslieferungs- und Erlebnisstätte sowie Museum ist. Das Museum bietet eine spannende Zeitreise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Automobilherstellers BMW.
Zu sehen sind Motoren und Turbinen, Motorräder und Fahrzeuge in den unterschiedlichsten Variationen. Neben aktuellen und älteren, kleinen wie großen Ausstellungsstücken zeigt es extravagante Studien aus den letzten 20 Jahren. Aktuelle Prognosen richten den Blick in die Zukunft. Ziel der Museumsmacher ist es, den Besuchern nicht nur die zahlreichen historischen Exponate zu präsentieren, sondern durch die Begegnung mit spannenden Darstellungen rund um Mobilität, Kommunikation und Gesellschaft zu faszinieren.
Das 1972 eröffnete Museum wurde in den Jahren 2004–08 aufwendig umgebaut. Der Flachbau, in dem sich die Dauerausstellung befindet, ist nun mit der sogenannten Museumsschüssel, dem markanten Bau in Form einer Silberschale, verbunden. Die Dauerausstellung, die sich über rund 4000 Quadratmeter erstreckt, umfasst sieben Ausstellungshäuser sowie den Bereich Visionen, wo alternative Antriebsformen im Mittelpunkt stehen. Sie zeigt ausgewählte BMW Roadster sowie immer mindestens eines der von internationalen Künstlern gestalteten BMW Art Cars. Die Ausstellungshäuser präsentieren sieben Themenblöcke: Design, Firmengeschichte, Motorräder, Technik, Motorsport, Werbung, Baureihen. Hinzu kommen Wechselausstellungen. Zusammen mit dem BMW-Auslieferungszentrum, der Werksführung, Gastronomie und Shops ist das Museum Teil der neuen BMW Welt, die die Bedeutung des Unternehmens als Weltkonzern widerspiegeln soll.
Info: In München-Milbertshofen gelegen. Info BMW Welt: Am Olympiapark 1, 80809 München, Tel. (089) 125 01 60 01, www.bmw-welt.com/de.html, Öffnungszeiten Museum Di–So 10–18, letzter Einlass 17.30 Uhr, Eintritt € 10, ermäßigt € 7, Familienticket € 24.
Die markanten »Vierzylinder« der BMW-Konzernzentrale ragen über hundert Meter in den bayerischen Himmel
Welttechnologie in knapper Form
Deutsches Museum
München, Bayern
Das größte, älteste und vollständigste Museum seiner Art weltweit umfasst jeden denkbaren Aspekt naturwissenschaftlicher und technischer Entwicklung. Vorführungen und interaktive Medien präsentieren Bereiche wie Musik, Luft- und Raumfahrt, Fotografie, Physik, Textil und vieles mehr. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen faszinierend ist die Fülle an Ausstellungsstücken zum Mitmachen.
Hier einen ganzen Tag in Gesellschaft historischer Originale zu verbringen ist ein Leichtes: z. B. Deutschlands erstes U-Boot (erbaut 1906), die erste elektrische Lokomotive (Siemens, 1879), der Labortisch, auf dem die erste Atomspaltung stattfand, und Dutzende Automobile, u. a. der erste Benz von 1886. Unter den weiteren unbezahlbaren Artefakten findet man einen echt erscheinenden Nachbau der spanischen Altamira-Höhlen: eine Botschaft aus der Steinzeit, zu finden in der Abteilung für Kommunikation zwischen modernen Medien von Funk bis zur IT.
Der Abschnitt zur Raumfahrt reicht von frühen Versuchen auf diesem Feld, etwa Hitlers V-2, Codename A4, bis zu Spacelab-Ausstellungen. Die Zeiss-Grupppe, neu im Gründerkreis, sponsert die neue Dauerausstellung Physik. Landwirtschaft und Ernährung lautet das Thema einer erst seit 2022 bestehenden Dauerausstellung und zum 125. Jubiläum im Jahr 2028 soll alles fertig sein, auch die Restaurierung der historischen Eingangshalle.
Info: Auf der Museumsinsel im Zentrum von München gelegen. Info Deutsches Museum: Museumsinsel 1, 80538 München, Tel. (089) 217 93 33, www.deutsches-museum.de, Öffnungszeiten tägl. 9–17 Uhr, Eintritt € 14, ermäßigt € 4,50, Familien € 29, Modernisierung erfolgt bis 2029.
Auf einer Insel in der Isar: das Deutsche Museum München
8h Deutsches Museum aN7
Museumsinsel 1, München
(089) 217 93 33, www.deutsches-museum.de, Infos zur Modernisierung: modernisierung.deutsches-museum.de
Tägl. 9–17 Uhr, Eintritt € 14/4,50, Familie € 29