12 Prinzipien für Erfolgreiches Futures Trading - Niclas Hummel - E-Book

12 Prinzipien für Erfolgreiches Futures Trading E-Book

Niclas Hummel

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Beschreibung

Möchtest du die Finanzmärkte erfolgreich manövrieren und von Futures Trading - eine der profitabelsten Vermögensaufbauchancen - profitieren? Hast du dazu genug Mut, Ausdauer und Wissensdurst mitgebracht? - Dann ist dieses Buch genau das richtige für dich. In diesem Buch fasst Futures Trader Niclas Hummel alle Prinzipien für erfolgreiches Trading mit Terminkontrakten zusammen, die er nach 11 Jahren Erfahrung entdeckt hat. Es wird erklärt wie auch du den Umgang mit Risiken erfolgreich managen kannst. Dabei geht der Autor Schritt für Schritt auf alle wichtigen Themen ein wie Broker und Marktauswahl bis hin zu Einstiegssignalen und Trademanagement Beispielen. Weitere wichtige Anliegen sind: Statistik, Erwartungshaltung und der Umgang mit mentalen Ressourcen. "Ich möchte, dass das Trading dir dient und ein großartiges Risk-Reward für deine Zeit bietet. Denn Trading heißt nicht immer aktiv zu sein, sondern den Markt für dich arbeiten zu lassen." Dieses Buch ist geeignet für angehende und interessierte Derivate Händler, dabei gehe ich auf folgende Produkte ein: - CME, NYMEX, CBOT, EUREX Futures - Mini-Futures, Micro-Futures - Knockout-Zertifikate - Cryptomärkte: Crypto Perpetual Futures, Dezentralisierte Crypto Derivate Ein guter Händler hat den Überblick über verschiedene Assetklassen: - Aktienindizes / Aktien - Rohstoffe - Währungen / Forex / Crypto - Zinspapiere Die meisten Händler starten mit einem negativen Erwartungswert, denn es liegt in der menschlichen Natur ohne Prinzipien mit ängstlichem und unkontrollierten Verhalten in die Fallen der Börse hineinzugeraten. Jedes einzelne Prinzip erhöht den Erwartungswert des Traders, da eine neue Denkweise in Bezug auf Chancen und Risiken sowie praktische Techniken vermittelt werden - bis dein Erwartungswert für den Trader positiv wird und der Zinseszinseffekt, der einzigartig für den kurzfristigen Futures-Handel ist, wirksam werden kann. Im Futures Trading ist Psychologie, Technik, Produktauswahl, Broker, Steuern und eine genaue Methodik wichtig. All diese Themen werden in diesem prägnanten Buchformat genauestens erläutert, sodass der Leser am Schluss einen umfassenden Blick über die Finanzmärkte bekommt und in dieser Welt klare Entscheidungen treffen kann.

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Risikohinweis

Der Handel mit Finanzinstrumenten wie Futures, Aktien, Optionen, Zertifikaten, Devisen, Kryptowährungen und anderen Anlagen birgt erhebliche Risiken und ist möglicherweise nicht für jedermann geeignet. Die im vorliegenden Buch beschriebenen Handelsstrategien und -techniken sind möglicherweise nicht für jede Person oder Situation angemessen. Die vergangenen Ergebnisse garantieren keine zukünftigen Gewinne.

Es ist wichtig zu betonen, dass der Handel mit Finanzmärkten potenziell zu Verlusten führen kann, und du solltest nur mit Kapital handeln, das du bereit bist zu verlieren. Du solltest dir aller Risiken bewusst sein und vor der Umsetzung der im Buch beschriebenen Strategien eine unabhängige Finanzberatung in Anspruch nehmen.

Der Autor und der Verlag dieses Buches übernehmen keine Verantwortung für etwaige finanzielle Verluste oder andere Schäden, die sich aus dem Handel oder der Anwendung der im Buch dargelegten Informationen ergeben könnten. Jeder Leser ist für seine eigenen Handelsentscheidungen verantwortlich und sollte seine finanzielle Situation, seine Risikobereitschaft und seine Anlageziele sorgfältig abwägen.

Der Inhalt dieses Buches dient ausschließlich zu Bildungszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Es liegt in deiner eigenen Verantwortung, vor dem Handel professionelle Beratung einzuholen und die Risiken sorgfältig zu prüfen, bevor du Handelsentscheidungen triffst.

Bitte beachte, dass die Finanzmärkte volatil sein können und sich die Marktbedingungen schnell ändern können. Handel stets verantwortungsbewusst und mit Vorsicht.

Bevor du mit dem Handel beginnst, solltest du dich über die geltenden Gesetze und Vorschriften in deinem Land informieren und sicherstellen, dass du alle erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen besitzt.

"It took me five years to learn to play the game intelligently enough to make big money when I was right."

Jesse Livermore (1877-1940), Aktienhändler und Spekulant

Inhaltsverzeichnis

12 Prinzipien für Erfolgreiches Futures Trading 0

Risikohinweis

Vorwort

Risiko

Umgang mit Verlusten

Ausgangslage - die Casino Situation

Der Erwartungswert

Zinseszinseffekt

Prinzip I: Alles ist erlaubt

Die Auswahl ist entscheidend

Crypto

Gesetze und Steuern

Futures Risikoberechnung

Knockout-Zertifikate als Alternative

Knockout Risikoberechnung

Einzelaktien

Mehrere Broker

Über Nacht halten

Mentales Kapital

Entscheidungsfindung in Unsicherheit

Prinzip II: Ein Trade nach dem Anderen

Der Gesamtmarkt

Marktteilnehmer

Offensichtliche Korrelationen

Extrem-Ereignisse

Serienkorrelation

Risikoaddierung

Pyramidisieren

Positionen in unterschiedlichen Märkten

Prinzip III: Großes Risk-Reward

Risiko Simulation

Return und Drawdown Statistik

Scalping

Prinzip IV: Große Stoploss-Distanz und keine Intraday Charts

Die Stoploss-Distanz

Prinzip V: Folge dem Trend

Punktzählung

Wichtige Levels im Trend

Eingehendes und ausgehendes Volumen

Trendqualität und Gegentrends

Candle-Trend

Nicht-zeitbasierte Charts

Korrekturwende

Punkt-2-Breakout

Kontinuierungskerze

Umkehrformationen

Entgegengerichtete Candle Trends

Moving Averages

Korrekturtiefe

Selbstähnliche Trends

Passive Einstiege

Der Relative Support/Resist

Der grobe Einstieg

Mehr Signale im Repertoire sind besser

Zwei Versuche

Prinzip VI: Sei dort, wo das Volumen ist

Nachrichten

Börsenfeiertage

Entscheidung vor einer Nachricht

Session-Volumen

Volumenreiche Märkte

Volumen bestätigt Preis

Volumenzonen

Prinzip VII: Durchziehen bis zur Exit Condition

Trailing

Risikohalbierung

Timed Close

Exit Conditions

Gewinn Pokern

Targets

Vorzeitige Schließung im Gewinn

Prinzip VIII: Gewinne laufen lassen

Timed Exits

Prinzip IX: Trade dein eigenes Geld

Management von Fremdkapital

Paper Trading

Propfirmen

Prinzip X: Sei rational

Overtrading

Rachetrading

Hoffnungstrading

Nonsense-Trading

Umgang mit Frustration

Glückliches Leben als Grundlage

Futures Trading neben dem Beruf

Meditation

Checklisten

Der Erste Trade

Prinzip XI: Reduziere dein Risiko wenn Dinge nicht gut laufen

Kelly-Kriterium & Kollateral

Der Start mit einem kleinen Konto

Risikosimulation für den Kontoaufbau

Risikoreduzierung

Tagesverlustgrenze

Prinzip XII: Nichts tun ist eine wichtige Aktion

Candlepricing

Trade-Management Beispiele

Nachwort

Schlagwort-Tabelle der Prinzipien

Danksagung

Kontakt

Quellen

Vorwort

Während meines VWL Studiums im Alter von 20 Jahren begann ich mit dem Trading im Währungsmarkt, um die für mich langweiligen Vorlesungen zu überbrücken. Der Handel im Finanzmarkt schien mir sogleich näher an der Realität als irgendeine Theorie über Preiselastizität oder dergleichen. Ich war immer jemand, der sofort loslegen musste - natürlich mit Echtgeld. Ich habe Möbel ausgeliefert, um meine ersten Konten wieder zu füllen, nachdem ich sie - oft schon nach 3 Monaten - in den Sand gesetzt habe.

Das hielt mich aber nicht auf, und ich habe immer wieder von neuem angefangen, ständig fasziniert von den Möglichkeiten der Börse. Wenn es nicht gut lief, stellte ich den Hebel oft auf Maximalstufe, um Verluste auszugleichen. Das war natürlich kein Erfolgsrezept - es war eher emotionale Zockerei.

Das sah ich natürlich irgendwann ein und versuchte, das Problem mit Wissensaneignung anzugehen. Ich las unzählige Bücher zum Thema Futures Trading, Chart-Patterns, Tradingpsychologie und dergleichen. Dieses methodische Studieren hatte zwar mein Wissen über die Börse und meine Überlegungen über verschiedene Trading-Methoden verschärft, aber besonders profitabel bin ich dadurch noch nicht geworden.

Es gab zwar durchaus positive Zwischenstände, aber das Jahresergebnis war auch nach 5 Jahren noch nicht profitabel. Das Futures Trading wurde zu einem frustrierenden Verlustgeschäft. Die Diskrepanz zwischen Wissen und Resultat war für mich damals unbegreiflich. An einem Punkt hatte ich alles vollkommen satt und habe den Märkten für 1 Jahr vollkommen den Rücken gekehrt. Dabei habe ich mich auf meine Arbeit als Softwareentwickler konzentriert, was mir auch wirklich gut tat. Doch die Börse war immer der rote Faden in meinem Leben und so nahm ich einen kleinen Teil aus einem größeren Krypto-Investment heraus und fing wieder mit dem Futures Trading an.

Da ich nicht die Zeit hatte den ganzen Tag vor den Kursen zu verbringen, war ich an dem Punkt kein Daytrader mehr, sondern jemand, der Positionen auch mehrere Tage hält - eine Mischung aus Day- und Swingtrader.

Aus 1.000€ wurden schnell 3.000€ und es ging weiter auf mehrstellige Beträge. Das Jahr entwickelte sich positiv, und die weiteren Jahre auch. Die Diskrepanz von Wissen und den Resultaten konnte ich endlich überwinden. Langsam wurde mir auch klar wieso.

Während eines Urlaubs in Griechenland habe ich meine Trading-Prinzipien, welche die Summe meiner Erkenntnisse über 11 Jahre widerspiegeln, in einem kleinen Notizbuch niedergeschrieben. Ich weiß genau, dass es diese 12 Prinzipien sind, die mir das bis dato 3-Jahre-anhaltende, positive Jahresergebnis im Trading ermöglichen. Sie sind die Grundlage für dieses Buch.

Warum aber sind es keine Regeln, sondern Prinzipien? Die Antwort darauf wird sich nach dem ersten Prinzip zeigen.

Vor dem Beginn des ersten Prinzips sind noch wichtige Themen in Bezug auf Risiko- und Verluste, Erwartungswert und Zinseszinseffekt zu klären - die Grundvariablen des Tradings.

Risiko

Risiken eingehen ist nichts anderes als Geld im Alltag für bestimmte Zwecke einzusetzen, denn Geld ausgeben ist immer mit Zielen und Erwartungen verbunden.

Ein ganz normales Ziel ist es, den Gegenwert für den bezahlten Preis zu bekommen. Es gibt möglicherweise Hindernisse, Ungewissheiten und Rückschläge bei einem normalen Einkauf, denn vielleicht stehen Preisverhandlungen, Lieferung oder anderes zwischen dem Kauf und dem Erhalt der Ware. Üblicherweise bekommst du jedoch ohne große Hindernisse oder Ungewissheit dein gekauftes Produkt.

An der Börse sieht es etwas anders aus: Das Eingehen von Risiken - der Kauf von Futures-Kontrakten beispielsweise - bedeutet, dass du standardmäßig mehr aus der Komfortzone herausgehen musst. Du musst mit Rückschlägen rechnen. Zusätzlich akzeptierst du eine nicht sofortige Belohnung, ähnlich wie bei einer Lieferung. Doch diese kommt erst nach ungewisser Zeit bei dir an. Es kommt noch hinzu, dass die Belohnung nicht über einen einzigen Einkauf stattfindet. Das Einkaufsresultat ist erst gegen Jahresende sichtbar, nach hunderten Einkäufen und Belohnungen. Dazwischen stehen Verluste und Rückgangsphasen.

Verzögerte Befriedigung, auch als "delayed gratification" bekannt, ist ein psychologisches Konzept, das sich auf die Fähigkeit einer Person bezieht, die unmittelbare Befriedigung eines Wunsches oder einer Belohnung zu verschieben, um später eine größere Belohnung oder ein größeres Ziel zu erreichen. Dieses Konzept wurde erstmals in den 1960er Jahren durch das berühmte Marshmallow-Experiment von Walter Mischel und seinen Kollegen erforscht.

Das Marshmallow-Experiment war ein psychologisches Testverfahren, bei dem Kindern ein Marshmallow angeboten wurde, mit der Option, entweder sofort zu essen oder 20 Minuten zu warten und später einen zweiten Marshmallow zu erhalten. Die Forscher fanden heraus, dass Kinder, die in der Lage waren, der Versuchung des sofortigen Genusses zu widerstehen und auf die größere Belohnung zu warten, in späteren Lebensphasen oft bessere soziale, akademische und berufliche Ergebnisse erzielten.

Im Trading geht es nicht nur um 20 Minuten, wie im Experiment, sondern es geht um ein ganzes Jahr. Deshalb wird es sehr wichtig sein Risiko und die damit einhergehenden temporären Verlustzustände als konstante Begleitvariable zu akzeptieren. Am besten warst du schon als Kind diszipliniert genug, um auf eine größere Belohnung warten zu können - wenn nicht, kannst du beim Trading sehr gut die delayed gratification erlernen.

Dein Umgang mit Risiken besteht immer aus zwei Ebenen: die Ebene deiner Ratio und die Ebene deiner psychologischen Wahrnehmung. An beiden Ebenen musst du als Trader arbeiten. In den Prinzipien gehe ich hinreichend mathematisch an das Thema Risiko heran und zeige psychologische Tricks für das bestmögliche Risikomanagement auf.

Umgang mit Verlusten

Menschen haben eine generelle Tendenz, Verluste stärker zu gewichten als Gewinne des gleichen Betrags. Ein kaputt gegangenes Handy, das 100€ Reparaturkosten mit sich zieht, wird als sehr ärgerlich wahrgenommen, während hingegen ein Gewinn von 100€ durch die tägliche Arbeit keine dem gegenüberliegende Freude bringt. Dieser starke Ärger über Verluste sitzt tief in uns Menschen und führt im Trading speziell zu einem gegen dich gerichteten Risk-Reward, denn um sich nicht über Verluste ärgern zu müssen werden Verlust-Positionenen länger gehalten - sie vergrößern sich dabei - und Gewinne werden oft blitzschnell, also zu früh realisiert.

"72% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter."

Laut Kundenstatistiken bei Forex-Brokern verlieren mehr als 70% der Trader insgesamt mehr als sie gewinnen. CFD-Broker sind gesetztlich verpflichtet diese Statistik anzugeben. Weitere veröffentlichte Statistiken von Forex Brokern zeigen, dass ein typischer Verlusttrader 60% seiner Trades gewinnt, doch die Gewinnertrades sind durchschnittlich halb so große wie die Verlusttrades. Das ist eine Bestätigung der Verlustaversion. Im Grunde geht der typische Verlusttrader gegen alle 12 Prinzipien für erfolgreiches Futures Trading. Er kompromittiert sich selbst. Diese Trader können noch so viel Wissen haben und sich mit Chartstudien auskennen, das Problem ist die psychische Natur der Entscheidungs- und Reaktionsmuster und nicht das Wissen über die Börse.

Interessanterweise wird dich diese Statistik wahrscheinlich nicht entmutigen, sondern sogar bestärken: "Ich gehöre nicht zu diesen 70%". Die Wahrheit ist jedoch, dass einiges dazugehört, damit du wirklich nicht Teil dieser Statistik wirst.

Der Umgang mit Verlusten, als normales Zwischenergebnis im Trading, sei es nach einem einzelnen Trade am Tages- oder Monatsende, ist sehr wichtig. Verluste schmerzen leider immer. Die Herausforderung besteht darin, die Verluste nicht persönlich zu nehmen und nicht in eine Spirale negativer Gedanken zu geraten, wenn sie auftreten.

Der Wille, das Jahr zu gewinnen, darf in einem erfahrenen Trader nicht durch das Zwischenergebnis eines kurzfristigen Zeitfensters wie z.B. einer Woche gebrochen werden. Das zu akzeptieren ist ein wichtiger Schritt für den Erfolg. Ich möchte dir eine statistische Sichtweise zeigen, um mit diesen einzelnen Zwischenergebnissen im Trading besser umgehen zu können. Außerdem möchte ich zeigen, wie eine realistische Erwartung aussehen kann.

Ausgangslage - die Casino Situation

Beim Öffnen und Schließen einer Trading-Position (Roundturn) entstehen Kosten. Ein Teil dieser Kosten besteht aus Kommissionen, die insgesamt etwa 5% der Gesamtkosten ausmachen. Zusätzlich fallen Exchange-, Clearing-, Brokerage- und NFA-Gebühren bei Futures an, die zusätzlich etwa 3-4% der Kosten ausmachen.

Verlustverteilung nach 3 Monaten Trading mit CME und EUREX Futures

Das heißt, dass ein Spekulant an der Börse - würde er wie im Casino auf Schwarz und Rot wetten - mit 50-50% Chance schon das Haus gegen sich hätte, denn bei einem Münzwurf, wenn Verlustrealisierungen zusätzlich Gebühren kosten, ist bei 1.000 Roundturns das eingesetzte Kapital definitiv weniger als am Anfang.

Eine Tradingstrategie muss deshalb immer so ausgewählt werden, dass sie die Kosten mit einberechnet. Dabei spielt auch die Broker- und Produktauswahl eine Rolle. Futures, Micro-Futures, Knockouts, Optionen, CFDs1 etc. - Je nach Gesetzesgrundlage und Kontostand musst du die richtigen Produkte für dein Trading auswählen.

Du musst es schaffen, dich aus der "Casino-Lose-Situation" Stück für Stück herauszuarbeiten, indem du das Börsengeschehen richtig für dich nutzt, Kosten richtig berechnest und nicht nur den Broker, sondern dich selbst reich machst. Dieses Unterfangen ist zweifellos keine leichte Aufgabe, doch es ist eine durchaus realisierbare Herausforderung, die durch Prinzipien geleitetes Verhalten und Wissen über verschiedene Finanzprodukte gemeistert werden kann.

1 Contract for Difference

Der Erwartungswert

"Möchte ich das 200€ Verlustrisiko eingehen, das 2 Tage arbeiten in einem Job entspricht, und potentiell 400€ in der Hand halten, um nächstes Wochenende 2 Nächte in einem Luxushotel zu verbringen?"

Das sind die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen - manchmal. Natürlich ist es nicht sinnvoll, während eines Trades direkt daran zu denken, was dir das noch nicht realisierte Geld kaufen kann. Es ist nur ein Beispiel. Ich schalte sogar lieber die direkte PnL (Profit und Loss) Anzeige in meiner Tradingplatform aus, denn ich muss mich auf den Moment konzentrieren, und nicht währenddessen die Zukunft ausmalen.

Mögliche positive Szenarien ins Verhältnis mit den negativen Konsequenzen zu setzen ist jedenfalls Teil der Formel für einen positiven Erwartungswert.

Was, wenn ich jetzt sage: "Sollte ich das 200€ Verlustrisiko mit 40% Wahrscheinlichkeit eingehen, um den Wochenendtrip zu realisieren?"

Wissend, dass ich weniger als 50% richtig liege, ist schonmal gut, denn jetzt weiß ich, dass ich nicht unbedingt das bekomme, was ich will. Zumindest nicht bei einer einzigen Wette.

Die Formel für den Erwartungswert einer diskreten Zufallsvariable x mit den möglichen Werten mit den dazugehörigen Wahrscheinlichkeiten (P für Probabilities) lautet:

Diese Formel sieht kompliziert aus, besagt aber lediglich, welcher Wert erwartet werden kann, wenn die Zufallsvariable X unendlich oft wiederholt wird, also unendlich viele Wetten eingegangen werden. Es ist eine durchschnittliche Vorhersage auf Basis gegebener Wahrscheinlichkeiten.

Die Wahrscheinlichkeiten sind natürlich von Situation zu Situation anders, hier gehe ich aber erstmal nur von einem Durchschnitt aller möglichen Chancen innerhalb eines Jahres aus. Ein positiver Erwartungswert ist z.B. dann vorhanden, wenn du mit einer 40% Wahrscheinlichkeit bei theoretisch unendlichen Trades durchschnittlich das Doppelte gewinnst.

Du kannst also pro Trade einen Gewinn von 40€ erwarten. Erst bei 33% Gewinnwahrscheinlichkeit wäre der Erwartungswert 0€. Um den Wochenendtrip zu realisieren, müsste ich 10 Roundturns, bzw. Trades ausführen.

Im Gegensatz dazu wäre der Erwartungswert eines typischen Verlusttraders genau gegenteilig:

Mit jedem Prozent mehr Wahrscheinlichkeit zu gewinnen und mit jedem Durchschnitts-€ mehr Gewinn gegenüber dem Verlust, kommst du als Trader zu einem positiveren Erwartungswert und damit zur Profitabilität. Diese Statistik zu verbessern ist die Hauptaufgabe, wenn du Trading lernst. Mit der Anwendung eines jeden Prinzips in diesem Buch geht der Erwartungswert ein bisschen weiter hoch und in Summe macht das einen großen Unterschied.

Zinseszinseßekt

Es hat mich immer unzufrieden gemacht zu hören, dass ich mit ETFs und Aktien-Sparplänen bei meinem ohnehin schon geringen Anfangskapital nur ca. 3-7% im Jahr ins Depot hole, bei einer Inflationsrate von 2-6%. Die Wahrheit, nach meiner Ansicht, ist, dass es völlig unsinnig ist, mit wenig Geld kleine, sichere Prozente zu erwirtschaften.

Auch mit einem kleinen Anfangskapital kannst du deine Gewinne mit kurzfristigem Trading schon nach 1-2 Jahren per Zinseszinseffekt in ungeahnte Höhen schießen lassen. Deshalb meine Meinung: Nimm 1.000€ in die Hand und fange mit 50€ Risiko pro Trade an, dein Vermögen mit Futures Trading aufzubauen.

Strebe mehr als 1.000% Depotentwicklung an, denn nur das wird dein Leben verändern. Viel zu verlieren hast du am Anfang nicht, denn wenn du einmal 1.000€ in den Sand gesetzt hast, ist das nicht das Ende der Welt und du hast etwas dabei gelernt. Mit mehr Kapital solltest du natürlich weniger riskieren. Bei Meilensteinen wie einer Verdopplung deines Geldes kannst du dann auf 100€, 200€ u.s.w. pro Trade erhöhen, bis du bei einer lebensverändernden Summe - nach Steuern - von mindestens 100.000€ angekommen bist. Erst dann solltest du meiner Meinung nach anfangen, vom Risiko her etwas mehr auf Kapitalsicherung zu schalten. Und erst, wenn du 500.000€ erreicht hast - erst dann - denke über die sicheren ETFs dieser Welt nach.

Equity Simulation: 750 Trades mit 1% Risiko pro Trade bei 40% Gewinnrate und Ø1:2 Risk-Reward, Startkapital: 1.000€

Prinzip I: Alles ist erlaubt

Strikte Regeln sind kein Erfolgsrezept. Es hört sich unintuitiv an, aber im Futures Trading ist alles erlaubt und jeder will dich mit seinen besten Tricks schlagen.