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Drei absurde Kurzkrimis mit bösem Ende. In "Serienkiller" muntert eine mitfühlende alte Dame Patienten in einem Krankenhaus auf, in "Die Afrikareise" müht sich ein Ehemann vergeblich mit dem Mord an seiner Frau ab, und in der Geschichte "Ausgeträumt" führt ein Geburtstagsgeschenk zu mörderischem Ruhm.
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Seitenzahl: 19
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Charlie Meyer
3 Gute-Nacht-Krimis
Albträumerfreundlich, Band 1
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Serienkiller
Die Afrikareise
Ausgeträumt
Impressum neobooks
Elfriede Becker schlüpfte in ihren warmen Mantel, stülpte die Biberfellkappe über graue Locken und zog die Haustür hinter sich zu. Zwinkernd stapfte sie die schneebedeckten Parkwege hinunter. Am Teich blieb sie stehen. In einiger Entfernung stand eine Ente auf dem Eis. Reglos wie eine Statue. Ob die Ärmste festgefroren war? Elfriede zog sich das Herz zusammen. Sie wühlte in ihrer Handtasche nach einem Zwieback, und warf der Ente dicke Brösel vor die Füße. Die Ente rührte sich nicht.
„Mama, was macht die Oma da?“, fragte ein kleiner Steppke in einiger Entfernung.
„Ich weiß nicht, Micha. Und nimm deinen Finger runter, man zeigt nicht auf Leute.“ Die Mutter beobachtete die alte Frau stirnrunzelnd. Warum um alles in der Welt warf sie mit Zwiebackbröseln nach diesem dicken Ast im Eis? Es sah beinahe so aus, als wolle sie ihn füttern.
Die Ente stirbt, sie mag nicht einmal mehr fressen, dachte Elfriede und kramte nach ihrem Taschentuch. Schnüffelnd, sich schneuzend und durch Mitleidstränen blinzelnd, marschierte sie weiter.
Im Kaufhaus in der Innenstadt erstand sie fünf Marzipanschweine mit Kleeblättern im Maul. Die aus dem Werbeprospekt, von denen ihr die Nachbarin erzählt hatte.
„Marzipanschweine?“, fragte die Verkäuferin und betrachtete ratlos die fünf Ingwerknollen auf dem Verkaufstresen. Eine Kollegin eilte zu Hilfe.
Elfriede blinzelte lächelnd und verstand nicht, warum ihre Schweine gegen andere Schweine ausgetauscht wurden. Aber sie vertraute den Menschen und verließ, gerührt über dieses Übermaß an Aufmerksamkeit, den Laden. Die Verkäuferinnen gnickerten hinter ihr her.
Das Krankenhaus lag am Rande der Stadt. Nachdem Elfriede Becker eine Weile von Endstation zu Endstation gefahren war, änderte der Busfahrer kurzerhand seine Route, hielt direkt vor der Eingangshalle und bugsierte sie mit sanfter Gewalt hinein.
„Guten Morgen, Herr Doktor“, grüßte sie, doch das Mädchen am Empfang sah nicht auf. Elfriede drückte im Fahrstuhl wahllos einen Knopf. Sie hegte keine Vorliebe für eine bestimmte Station. Hauptsache, sie durfte Patienten Freude spenden. Egal, wem. Und heute war ein besonderer Tag. Neujahr!