5 Großartige Western Februar 2024 - Alfred Bekker - E-Book

5 Großartige Western Februar 2024 E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Geschichten aus der wilden Zeit des amerikanischen Westens. Männer im Kampf um Recht und Rache. Atemberaubend schöne Frauen, die diese Männer um den Verstand bringen. Einsame Gunfighter auf ihrem dunklen Trail. (599) Dieses Ebook beinhaltet folgende Western: Barry Gorman: Grainger und der Todeskult Alfred Bekker: Gunfighter-Rache Alfred Bekker: Die Rückkehr des Leslie Nelson Alfred Bekker: Virginia City Showdown Pete Hackett: Heißer Colt in zarter Hand Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

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Alfred Bekker, Barry Gorman, Pete Hackett

5 Großartige Western Februar 2024

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Dieses eBook wurde mit StreetLib Write ( https://writeapp.io) erstellt.
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Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

5 Großartige Western Februar 2024

Copyright

Grainger und der Todeskult

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GUNFIGHTER-RACHE

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Die Rückkehr des Leslie Morgan

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Virginia City Showdown

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​Heißer Colt in zarter Hand

5 Großartige Western Februar 2024

Von Alfred Bekker, Barry Gorman, Pete Hackett

Geschichten aus der wilden Zeit des amerikanischen Westens. Männer im Kampf um Recht und Rache. Atemberaubend schöne Frauen, die diese Männer um den Verstand bringen. Einsame Gunfighter auf ihrem dunklen Trail.

Dieses Ebook beinhaltet folgende Western:

Barry Gorman: Grainger und der Todeskult

Alfred Bekker: Gunfighter-Rache

Alfred Bekker: Die Rückkehr des Leslie Nelson

Alfred Bekker: Virginia City Showdown

Pete Hackett: Heißer Colt in zarter Hand

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Grainger und der Todeskult

Western vonBarry Gorman

Sie beteten zu einem falschen Messias, und eine gefährlich schöne Frau war ihre Hohepriesterin. Wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwand, griffen die Männer mit den spitzen Kapuzen und den langen Kutten zu den Waffen, stiegen auf ihre Pferde und zogen eine blutige Spur von Mord und Terror durch das Land. Sie töteten, raubten und brandschatzten in angeblich göttlichem Auftrag. Ganz Arizona zitterte vor ihren Taten. Niemand wagte es, sich ihnen entgegenzustellen, denn diese Männer kannten keine Gnade. Und wenn doch jemand den Aufstand wagte, fackelten sie nicht lange. Ihre Rache war immer fürchterlich.

In dieser Nacht war die Kirche von Ricosa ihr Ziel...

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Alles rund um Belletristik!

1

Reverend Jacob Mills war allein in seinem Gotteshaus. Der Geistliche bereitete gerade alles für die Andacht am nächsten Morgen vor. Mills war ein kleiner, drahtiger Mann mit wettergegerbtem Gesicht und grauem Haar.

Vor seiner Berufung zum Priester hatte er bei der Eisenbahngesellschaft gearbeitet. Ein Job, bei dem Überfälle durch Indianer und Banditen ebenso zum Alltag gehörten wie Naturkatastrophen und tödliche Unfälle. Mills war damals schon ein furchtloser Mann gewesen. Er verließ sich auf eine Macht, die stärker war als er selbst. Mills besaß ein tiefes Gottvertrauen.

Daher verfiel er auch nicht in Panik, als die Vermummten mit ihren Winchestern und Shotguns in den Fäusten seine Kirchentür aufstießen und ihn umringten. Es mussten ein Dutzend Männer sein.

Reverend Mills war unbewaffnet. Das hinderte ihn aber nicht daran, die Maskierten mutig anzuherrschen.

„ Was fällt euch ein? Weg mit den Waffen! Das hier ist ein Gotteshaus!“

Einer der Eindringlinge lachte höhnisch. Man konnte seinen Mund nicht sehen. Wie seine Kumpane trug er eine hohe, spitze Kapuze, in die nur zwei Löcher für die Augen geschnitten waren. Ansonsten hatten die Kerle wallende Gewänder über ihre Alltagskleidung gezogen. Und auf dieser Vermummung prangten die blutroten Buchstaben HR.

Der Schurke, der den Reverend auslachte, hob plötzlich seine Winchester. Er drosch dem Unbewaffneten den Gewehrkolben ins Gesicht. Jacob Mills’ Unterlippe platzte auf. Der Kerl mit der Winchester nickte zwei anderen Vermummten zu. Diese packten den Reverend von hinten und drehten ihm brutal die Arme auf den Rücken.

„ Das war nur ein kleiner Vorgeschmack“, drohte der Anführer. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass du es wagst, die Heiligen Rächer in deinen Predigten zu verleumden.“

„ Euch kann man gar nicht verleumden, weil es keine Schandtat gibt, die ihr noch nicht auf dem Gewissen habt“, stieß der Reverend voller Abscheu hervor. Der Gottesmann war durch die schmerzende Wunde an seinem Mund keineswegs eingeschüchtert.

„ Und die allergrößte Sünde ist euer selbsternannter Messias, den der Herr für seine Anmaßung furchtbar bestrafen wird!“

„ Du hast den Großen Hercurius beleidigt“, bellte der Kapuzenträger. „Das ist ein todeswürdiges Verbrechen. Aber du hast dein Leben ohnehin verwirkt. Schafft ihn nach draußen!“

Der Reverend schrie nicht um Hilfe. Er wollte sich nicht erniedrigen vor diesen Kreaturen, die in seinen Augen nichts anderes als Werkzeuge des Satans waren.

Seit einigen Monaten terrorisierten die Heiligen Rächer ganz Arizona. Von der mexikanischen Grenze bis nach St. George in Utah mordeten, raubten und schändeten die maskierten Verbrecher. Sie traten als verschworener religiöser Geheimbund auf. Doch das war in Reverend Mills’ Augen nur ein Deckmantel für ihre Untaten.

Daher hatte er immer wieder beherzt gegen die Heiligen Rächer gepredigt. Es war nicht verwunderlich, dass sie davon erfahren hatten. Denn

als Außenstehender wusste man nicht, wer alles zu ihnen gehörte...

Die Vermummten schleiften den Gottesmann vor die Kirchentür. Draußen bildeten einige weitere Rächer einen Halbkreis. Sie hielten Fackeln in den Händen.

Die Bürger von Ricosa sollten sehen, wie es denen erging, die sich gegen den Geheimbund stellten. Die Rächer waren sich sicher, dass keiner der Einwohner dem Reverend helfen würde. Den Sheriff hatten die Verbrecher in sein eigenes Jail gesperrt, bevor sie zur Kirche aufgebrochen waren.

Die Rächer zwangen Mills auf die Knie. Sie rissen ihm seinen Talar herunter und banden seine Handgelenke an eine Hitchrail.

„ Scharfrichter, walte deines Amtes“, rief der Anführer. Er wandte sich noch einmal an Reverend Mills.

„ Du bist wegen Beleidigung des Großen Hercurius, unseres Messias, zum Tode durch die Bullenpeitsche verurteilt worden.“

Der Geistliche würdigte den Geheimbündler keines Blickes mehr. Stattdessen senkte er den Kopf und murmelte ein Gebet.

„ Der Herr ist mein Hirte, es wird mir an nichts mangeln...“

Der Vermummte klang wütend, als er nun den sogenannten Scharfrichter anherrschte.

„ Beginne mit der Vollstreckung! Der wird noch um sein Leben winseln, bevor wir mit ihm fertig sind.“

Der Scharfrichter entrollte eine lange Bullenpeitsche. Er holte weit aus und zog das geflochtene Leder knallend über den nackten Rücken des Priesters. Die Haut platzte sofort auf, aber es kam kein Schmerzens-

laut über die Lippen des Gottesmannes.

Der Geheimbündler hob den Arm, um sein wehrloses Opfer erneut zu züchtigen. Da peitschte ein Schuss durch die Nacht.

Die Kugel hackte in die Kapuze des Scharfrichters. Im Handumdrehen färbte sich der Stoff rot. Blutrot. Der Feigling mit der Peitsche brach zusammen.

Die anderen Vermummten rissen ihre Waffen hoch, aber noch hatten sie nicht entdeckt, wo der Angreifer steckte. Der Schütze repetierte, feuerte blitzschnell erneut, repetierte wieder und zog den Stecher noch einmal durch.

Zwei weitere Geheimbündler wurden getroffen und sackten in sich zusammen.

„ Da ist der Hundesohn!“, schrie der Anführer. „Neben dem Mietstall! Macht den Bastard fertig!“

Es war nur ein einzelner Mann, der sich dieser vermummten Meute entgegenstellte. Aber spielte das eine Rolle? Er kämpfte so hart wie ein Berglöwe. Und er war klug wie ein Wüstenfuchs. Natürlich blieb er nicht auf seiner bisherigen Position.

Die Waffen der Rächer krachten. Der Mann warf sich zur Seite, feuerte mit der Winchester aus der Hüfte. Eine unterarmlange Flammenzunge leckte aus der Gewehrmündung.

Es erwischte einen weiteren Kapuzenträger. Er verlor seine Fackel, als er zu Boden stürzte. Seine Kutte und die Kapuze fingen Feuer und brannten schnell lichterloh. Seine grässlichen Schreie demoralisierten die übrigen Vermummten.

Sie wurden mit diesem Fremden nicht fertig. Der einsame Kämpfer schoss wie der Teufel. Er feuerte und blieb dabei ständig in Bewegung. Und nicht nur das. Er sorgte dafür, dass er niemals in den Schein der Fackeln geriet.

Kaum eine seiner Kugeln ging daneben. Schon nach wenigen Augenblicken lagen sechs Maskierte tot oder verwundet auf dem kleinen Kirchvorplatz.

„ Fackeln aus! Rückzug!“, kommandierte der Anführer. Seine Stimme klang hasserfüllt. „Wir sehen uns wieder, Fremder!“

Mit diesen Worten sprang der Kapuzenmann in den Sattel seines Pferdes. Er gab dem Gaul die Sporen und fegte in vollem Galopp davon. Die anderen Vermummten zerrten die Verwundeten mit sich auf die Pferde und folgten ihm. Der einsame Kämpfer schoss seinen fliehenden Gegnern nicht in den Rücken. Er eilte zu dem Reverend, zog ein Bowiemesser und schnitt die Fesseln des Geistlichen durch.

„ Ich danke dir und natürlich dem Herrn, weil er dich zu meiner Rettung geschickt hat, mein Sohn“, sagte Jacob Mills. „Wie heißt du?“

„ Grainger“, erwiderte der Kämpfer mit den sandfarbenen Haaren.

8

Die Hohepriesterin legte ihre Kapuze und ihr Gewand mit den beiden blutroten Buchstaben darauf ab. Darunter war sie splitternackt.

Auf den ersten Blick war Lidia nur eine junge Frau von ungewöhnlicher Schönheit. Viel älter als Mitte zwanzig konnte die höchste weibliche Würdenträgerin des Geheimbundes der Heiligen Rächer nicht sein. Doch es war auffallend, wie geschmeidig sie ihren perfekt geformten Körper mit der alabasterfarbenen Haut bewegte. Ihr Haar war von Natur aus rot, die Augen smaragdgrün.

Von außen war ihr Refugium nur ein unauffälliger Schuppen am Rande von Tucson. Doch innen waren die Wände mit roter Seide ausgeschlagen. Ein Dutzend weißer Kerzen tauchten den Raum in ein flackerndes Licht.

Und Lidia war nicht allein. Auf einem weichen, samtenen Lager hatte sich ein Hombre ausgestreckt. Er machte nicht viel her. Klein war sein Wuchs und seine Muskeln an den Armen und Beinen eher dürftig. Einen Hungerhaken - so würden die meisten Männer im Westen ihn genannt haben. Es war wirklich nur eins an ihm, was aus dem Rahmen fiel.

Seine vor Kraft strotzende Männlichkeit.

Lidias frivoler Tanz hatte den sonst so schmächtigen Hombre aufs Äußerste erregt. Die Hohepriesterin wagte kaum zu atmen. Sie war immer wieder stolz darauf, wenn sie durch ihre bloßen Tanzdarbietungen den Messias in eine solche Erregung versetzen konnte.

Denn diese ungewöhnlich ausgeprägte Männlichkeit gehörte keinem anderen als Hercurius, dem selbsternannten Messias der Heiligen Rächer.

„ Tue nun deine Pflicht, Hohepriesterin!“, befahl Hercurius mit seiner einlullenden Stimme. Bevor er sich selbst zum gottgleichen Anführer der Heiligen Rächer erkoren hatte, war er Verkäufer für Wundermedizin gewesen. Schon damals hatte Hercurius - der in Wahrheit Lionel G. Armstrong hieß - erkannt, dass man die meisten Menschen übers Ohr hauen konnte, wenn man nur überzeugend genug log.

Der Ton macht die Musik, sagte sich Hercurius. Und er schaffte es mit seiner Stimme, die Leute in seinen Bann zu ziehen. Das funktionierte sogar bei dieser Lidia, die Hercurius zu seiner Hohepriesterin gemacht hatte.

Obwohl er Lidia für klüger hielt als die meisten anderen seiner Anhänger, fiel auch sie auf ihn herein. Das merkte Hercurius an der Inbrunst, mit der sie jetzt seine Liebeslanze umfasste und nach allen Regeln der Kunst verwöhnte.

Lidia musste beide Hände verwenden, um den mächtigen Pfahl umschließen zu können. Von unendlicher Liebe durchglüht fuhr sie mit ihren Fingerspitzen zart daran auf und ab. Gleichzeitig setzte sie ihre Lippen und ihre Zunge ein, um Hercurius die höchste Ehre zu erweisen.

Und wie sie das tat, ließ den selbsternannten Messias vorübergehend fast an das Vorhandensein höherer Mächte glauben. Die Wonne, die ihm zuteilwurde, war einfach überirdisch. Doch im Normalfall glaubte Hercurius nur an die Allmacht des Geldes.

Jetzt hingegen zog Lidia alle Register ihres Könnens. Es war, als würde sie die übermenschliche Energie des Sonnengeborenen, wie sich Hercurius auch nennen ließ, in sich aufnehmen. Die Hohepriesterin glaubte wirklich an das, was sie tat.

Sie konnte in Hercurius keinen normalen Mann sehen. Wie denn auch? Er war für sie der Messias, der sie und alle rechtgläubigen Heiligen Rächer ins Gelobte Land führen würde. Einstweilen wär es hingegen Lidia, die Hercurius in paradiesische Gefilde beförderte. Durch ihren aufreizenden Tanz und die anschließende Behandlung war er kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.

Der Sektenboss brüllte wie ein Jungstier, der zum ersten Mal gebrannt wird und verströmte seinen Lebenssaft in Lidias Kehle. Die Hohepriesterin konnte nicht verhindern, dass ihr einige Tropfen aus den Mundwinkeln liefen. Aber das war sowohl Hercurius als auch ihr in diesem Moment völlig egal.

Der Hungerhaken bewies ein beachtliches Stehvermögen. Er wurde kaum müde und war schon nach wenigen Augenblicken wieder einsatzbereit. Aber nun wollte Hercurius selbst aktiv werden. Er erhob sich von dem Lager und packte Lidias zuckende Hüften.

„ Ich werde dir nun die höheren Weihen zukommen lassen“, keuchte er. Und was der selbsternannte Messias darunter verstand, sollte Lidia auch sofort erfahren.

Er schob die rothaarige Frau so vor sich, dass sie ihm ihren knackigen runden Po entgegenstrecken konnte. Hercurius hatte Lidia schon oft genug auf diese Art genommen. Aber es erregte ihn immer wieder, ihr anbetungswürdiges Hinterteil vor sich aufragen zu sehen und die zarte Pfirsichhaut ihrer Pobacken an seinen Handflächen zu spüren.

Hercurius brachte sein Monstrum in Position. Dann drang er ohne viel Federlesen ein in die dunklen, feuchten Regionen, in denen er nur allzu willkommen war.

Lidia stöhnte unbeherrscht auf, als sie von ihrem Meister auf so lustvolle Weise gepfählt wurde. In diesen Momenten konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es war wie ein fiebriger Rausch. Aber das wunderte Lidia nicht.

Ihrer Meinung nach war Hercurius ein überirdisches Wesen. Wenn sie sich mit ihm vereinigte, ging ein Teil seiner ungeheuren Macht auf sie über. Davon war Lidia überzeugt.

Dank seines vorherigen Höhepunktes konnte der schmächtige Mann mm forsch drauflosarbeiten, ohne allzu schnell wieder die Gefilde höchster Seligkeit zu erreichen. Er schaffte es, sein Schwert fast ganz in Lidia zu versenken. Dann zog er sich zurück, stieß aber gleich wieder zu und fand so schnell einen rasenden Rhythmus

Die Hohepriesterin wurde förmlich überwältigt von der Urgewalt dieses kleinen Mannes. Sie bebte und zuckte unter den Stößen. Die süße Qual überflutete ihren Körper. Und während Hercurius nun mit unverminderter Wucht weitermachte, erlebte Lidia geradezu überirdisches Glück. Der schmächtige Mann war ja in ihren Augen das höchste vorstellbare Wesen. Umso größer erlebte sie ihre Seligkeit, die ihr eben nicht von einem Sterblichen bereitet wurde.

Die Hohepriesterin krallte ihre Finger in das seidene Lager, als sie gleich zweimal hintereinander auf das höchste Plateau der Lust gelangte.

Und sie erkannte nicht, dass sie diesem selbsternannten Messias längst hörig war...

9

Reverend Jacob Mills nickte Grainger zu.

„ Sie sind ein Mann, der viel erlebt hat, Grainger. Das kann ich an ihrem Gesicht erkennen. Es ist ein gutes und ehrliches Gesicht, obwohl Sie gewiss auch viel Böses gesehen haben.“

Der große Mann ging nicht auf die Bemerkung ein.

„ Mir fehlt nichts, Reverend. Aber Ihre Peitschenwunde sollte sich mal der Doc ansehen. Am Mund haben Sie auch etwas abgekriegt, wie ich sehe. So etwas kann sich entzünden oder vereitern.“

Während Grainger sprach, untersuchte er die Leichen der Maskenmänner, die auf dem Kirchenvorplatz zurückgeblieben waren. Er zog den Toten die Kapuzen von den Schädeln.

„ Kennen Sie einen von den Kerlen, Reverend?“

Der Geistliche schüttelte daraufhin den Kopf.

„ Nein, Grainger. Hier aus Ricosa stammt jedenfalls keiner dieser Männer, die den Pfad des Bösen beschritten haben. - Was führt Sie übrigens in unsere kleine Stadt?“

Der große Mann zuckte mit den Schultern.

„ Nichts Besonderes. Ich bin auf der Durchreise. Ich bin von Scottsdale Mesa auf dem Weg nach Südwesten. Es war schon dunkel, als ich hier ankam. Ich wollte in Ricosa nur übernachten. Ich bin genau in dem Moment eingetroffen, als diese Bastarde Sie auspeitschen wollten. Da habe ich natürlich eingegriffen.“

„ So natürlich ist es nicht zu helfen“, erwiderte der Reverend. Er sagte es laut, denn inzwischen kamen einige Bürger der kleinen Stadt vorsichtig in Richtung Kirche geschlendert. Wahrscheinlich hatten sie das Feuergefecht aus sicherer Entfernung beobachtet und wagten sich erst jetzt aus ihren Löchern, als alles vorbei schien.

„ Das ist Mr. Grainger“, sagte Jacob Mills. „Er hat mir beigestanden, während ihr...“

„ Was hätten wir denn tun sollen?“, jammerte ein schwitzender Gent, dessen rundes Gesicht an das eines Präriehundes erinnerte. „Das sind Mörder, gegen die wir als friedliche Bürger keine Chance haben.“ Er wandte sich an einen halbwüchsigen, barfüßigen Burschen. „Lauf und hol Doc Flanagan, damit er unseren Reverend verarztet.“

Einen weiteren Einwohner beauftragte der schwammige Mann damit, den Sheriff aus seinem Jail zu befreien. Dann hielt er Grainger seine Rechte hin.

„ Ich bin Timothy Walker, der Bürgermeister von Ricosa. Wir alle sind Ihnen dankbar, dass Sie unseren Reverend gerettet haben, Mr. Grainger. Ich fürchte nur, dass die Heiligen Rächer zurückkommen werden. Sie haben einige von den Kerlen erschossen. Das schreit nach Vergeltung.“

„ Ich habe gegen die Maskierten gekämpft, also werden sie sich auch an mir rächen wollen“, vermutete Grainger. „Was sind das überhaupt für Typen?“

Der Mann der U.S. Government Squad stellte diese Frage bewusst beiläufig. Dabei war gerade diese Sekte der Grund für Graingers Ritt nach Ricosa. Seit Monaten terrorisierten die Heiligen Rächer ganz Arizona. Kein Sheriff oder US-Marshal war bisher mit ihnen fertig geworden. Daher hatte man in Washington den besten Mann auf diesen Fall angesetzt. Graingers Auftrag war eindeutig: Er sollte den Geheimbund zerschlagen und die Verantwortlichen vor Gericht bringen.

Bürgermeister Walker wischte sich immer noch nervös den Schweiß von der Stirn.

„ Was das für Typen sind, fragen Sie?“ Unwillkürlich hatte der massige Mann zu flüstern begonnen. „Ich weiß es nicht. Das ist ja das Unheimliche an ihnen. Jeder könnte dazugehören, weil sie eben maskiert auftreten. Auch das Gesicht von diesem Messias hat noch kein Außenstehender gesehen.“

„ Das ist nicht der Messias, sondern ein Verbrecher“, wies der Reverend den Bürgermeister zurecht. „Und auch wenn die Heiligen Rächer sich kleiden wie spanische Mönche, sind sie doch nichts anderes als Diener des Satans!“

Grainger sagte nichts. Er musste mehr Fakten sammeln, um diesem Geheimbund auf den Leib rücken zu können. Aber von den Männern, mit denen er bisher gesprochen hatte, wusste keiner etwas Genaues. Oder zumindest wollte keiner es preisgeben.

In diesem Moment kam der Doc mit seiner ledernen Medizinertasche herbeigeeilt. Er warf einen kurzen Blick auf Mills und nahm ihn dann sanft am Arm.

„ Komm mal mit in die Kirche, Jacob. Da kann ich dich in Ruhe verbinden.“

Bürgermeister Walker wandte sich erneut an Grainger.

„ Es ist schon spät. Werden Sie heute Nacht in Ricosa bleiben?“

„ Hätte nichts dagegen“, erwiderte der große Mann. „Wo ist denn hier das Hotel?“

„ Ein richtiges Hotel haben wir nicht. Aber ich betreibe außer dem Saloon auch noch ein Etablissement, wenn Sie verstehen... Dort können Sie gerne schlafen.“

Grainger nickte dem Bürgermeister zu. Es würde nicht die erste Nacht sein, die er in einem Bordell verbrachte...

10

Das Girl war jung, blond und sehr hübsch. Außer den schwarzen Seidenstrümpfen hatte sie keinen Faden Stoff auf ihrem hellhäutigen Körper. Ihr schlanker Leib betonte noch den großen Busen.

Gewaltige Brüste mit daumendicken Warzen reckten sich dem großen Mann entgegen. Grainger saß auf dem Bett der Blonden und war gerade dabei, seine Stiefel von den Füßen zu kicken. Doch nun hielt er inne, als sie hüftschwingend auf ihn zukam. Ihr straffer Busen wippte im Rhythmus ihrer Schritte.

Grainger ließ für den Moment die Stiefel Stiefel sein und widmete sich ganz der blonden Hure. Und es gab gewiss keinen anderen richtigen Mann auf der Welt, der nicht genauso gehandelt hätte. Denn dieses Girl war wirklich eine Wucht.

„ Ich heiße Rita“, sagte sie mit einem süßen Lächeln. „Sei lieb zu mir.“

„ Das werde ich, Rita. Das werde ich. Und mein Name ist Grainger.“

Während er sprach, war das Busenwunder in seine Reichweite gekommen. Grainger saß immer noch auf dem Bett. Er streckte seine Arme aus und zog sie an sich. Sein Gesicht verschwand zwischen den weichen und seidigen Massen des Busengebirges.

Graingers harte Hände ruhten auf den prallen Pobacken der jungen Hure. Doch dort blieben sie nicht. Der große Mann schickte seine Finger auf Wanderschaft. Sie liebkosten den Rücken und die Hinterseiten von Ritas Oberschenkeln.

Die Hure begann zu schnurren wie ein Kätzchen. Es war ein später Gast, den Mr. Walker an diesem Abend zu ihr gebracht hatte. Grainger sollte die ganze Nacht über im Bordell bleiben. Und Rita ahnte bereits instinktiv, dass sie mit diesem Grainger das große Los gezogen hatte...

Nun spürte sie auch noch seine heiße Zunge, die das Tal zwischen ihren Brüsten erkundete. Die raffinierten Berührungen heizten Rita erst richtig an. Grainger knöpfte sein Hemd auf. Er streifte es ab, während er nicht aufhörte, Rita mit den Fingern und der Zunge zu verwöhnen.

Die junge Hure schmolz dahin. Sie wollte nun endlich sehen, was sie erwartete. Kichernd stieß sie gegen Graingers Schultern. Der große Mann hatte ihre Bewegung kommen sehen und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen.

Als Grainger auf dem Rücken lag, zog Rita ihm kichernd die Jeans herunter. Routiniert ertastete sie dann,

was sich dort wild, heiß und zuckend unter dem Stoff des Unterzeugs regte. Ungläubig kniff Rita die Augen zusammen. Die Blonde arbeitete ja schon einige Jahre in Bordellen. Aber was ihre sanften Fingerspitzen mm berührten, sprengte ihre Vorstellungskraft. Sie musste sich sofort Gewissheit verschaffen. Das hübsche Girl zog Graingers Männlichkeit in ganzer Größe ans Licht.

Unwillkürlich hielt Rita den Atem an, als sich ihr die geballte Manneskraft entgegen reckte.

Die Adem an diesem Pfahl erschienen ihr so dick wie die Ankertaue eines Mississippi-Dampfers. Das war sicher übertrieben. Tatsache blieb aber, dass sie diesen wundervollen Lustspender mit ihrer kleinen Faust nicht ganz umschließen konnte.

Während Rita mit offenem Mund staunte, blieb Grainger nicht untätig. Er schälte sich gänzlich aus seinen Sachen und warf das Unterzeug achtlos zur Seite. Nun war er nackt. Nackter noch als Rita, die immer noch ihre Strümpfe trug.

Aber wenn es nach Grainger ging, konnte sie die gerne anbehalten. Der Kontrast zwischen dem schwarzen Seidenstoff und der weißen Haut von Ritas wohlgeformten Oberschenkeln war überaus reizvoll. Grainger lag immer noch auf dem Rücken. Er zog die über ihm kauernde Rita sanft zu sich herunter. Das blonde Girl wollte etwas sagen. Aber der große Mann verschloss ihr den Mund mit einem heißen Kuss.

Und es wunderte ihn überhaupt nicht, dass sie sich so bereitwillig von ihm küssen ließ. Denn Rita hatte mit dem untrüglichen Instinkt ihres Berufs erkannt, dass sie einen ganz

besonderen Mann in ihrem Bett hatte. Einen Kerl, der selbst ihr die höchste Lust schenken würde. Einen Hombre, der genau wusste, wonach sich eine Frau in ihrem tiefsten Inneren sehnte. Und aus diesen Gründen erwiderte Rita Graingers Kuss voller Inbrunst und Leidenschaft. Sozusagen als Vorgriff auf das, was nun folgen würde...

Rita löste ihre Lippen schließlich von seinem Mund. Sie glitt tiefer, wobei sie mit ihren Fingernägeln leicht über die breite Brust ihres Liebhabers kratzte. Grainger ahnte, was sie vorhatte. Und er ließ es sich schmunzelnd gefallen.

Die Blonde rutschte so weit nach unten, bis ihre beachtliche Oberweite Graingers Männlichkeit umrahmte.

Mit den Händen drückte Rita ihre Brüste zusammen.

„ Jetzt bist du gefangen“, rief sie lachend. Nur noch der große Kopf des Lustspenders schaute zwischen den mächtigen Globen hervor.

„ Diese Art von Kerker lässt er sich gerne gefallen“, grinste Grainger.

„ Meinst du wirklich?“, flachste Rita. „Er hat ja schon einen ganz roten Kopf, kriegt bestimmt keine Luft mehr.“

Grainger wollte mit einem weiteren flotten Spruch kontern. Aber nun begann die Hure mit ihrem raffinierten Spiel. Und das ließ ihm nicht nur Hören und Sehen vergehen, sondern verschlug ihm auch glatt die Sprache.

Die seidige weiche Haut von Ritas Brüsten war perfekt geeignet für eine lustvolle Massage. Das Girl glitt mit ihrem Oberkörper auf und ab, so regelmäßig wie ein Uhrwerk. Eine Uhr, die Graingers Erregung anzeigte. Und schon bald würde es bei dieser Uhr zwölf schlagen.

Doch so weit wollte es der große Mann nicht kommen lassen. Noch nicht. Er spannte seine Muskeln an. Die ersten Vorboten der süßen Erlösung machten sich bereits am unteren Ende seiner Wirbelsäule bemerkbar. Doch Grainger beachtete sie nicht, soweit das möglich war.

Ritas sanfte Brustmassage war eine herrliche Qual für ihn. Denn dieses liebevolle Luder verstand es, ihre Raffinesse immer noch zu steigern. Sie begann nun damit, ihre Zungenspitze gegen das pochende rote Ende des Knüppels zu drücken. Jetzt musste Grainger wirklich auf passen, nicht allzu schnell das höchste aller Gefühle zu erleben.

Er entzog sich der Blonden. Aber bevor sie protestieren konnte, hatte er sie blitzschnell herumgedreht. Nun lag Rita wieder auf Grainger. Aber sein bestes Stück reckte sich immer noch direkt vor ihrem Gesicht stolz in die Luft. Grainger wiederum konnte mit seiner Zunge zwischen ihren gespreizten Schenkeln in ihre feuchte Weiblichkeit eindringen. Und der große Mann hatte keine Hemmungen, das zu tun...

Nun revanchierte er sich für die prickelnden Gefühle, die Rita soeben in ihm ausgelöst hatte. Und weiterhin auslöste, denn sie verwöhnte sei¬nen Pfahl weiterhin nach allen Regeln der Kirnst. Und zwar mit Lippen, Zunge und Fingerspitzen gleichzeitig.

Ritas ganzer Körper war bis in die Zehen gespannt. Grainger erwies sich tatsächlich als der Liebhaber, nach dem sie so lange gegiert hatte. Viele der Gents, die Rita besuchten, waren zwar ganz nett. Aber so ein feuriger Mann wie Grainger blieb die große Ausnahme. Ganz abgesehen von den Abmessungen seiner Männlichkeit, die wirklich ihresgleichen suchten...

Der Gedanke an die anderen Gentlemen konnte die Ekstase der Hure nicht schmälern. Bald war sie ohnehin zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Das, was Grainger in ihrem Inneren verursachte, war einfach zu schön, um wahr zu sein. Daher wunderte sie sich nicht, dass sie plötzlich und unerwartet von einem unglaublichen Höhepunkt davongerissen wurde.

Es war der erste seit Tagen. Herausschreien, konnte sie ihre Lust nicht, denn sie hatte ja den Mund ziemlich voll. Der große Mann merkte trotzdem, wie es um sie stand. Die schlangengleichen Bewegungen ihres wundervollen Körpers waren eindeutig genug. Außerdem war es nicht das erste Mal, dass Grainger einer Lady auf diese Weise die schönsten Gefühle schenkte. Und es würde wohl auch kaum das letzte Mal sein...

Als die Nachwehen des Höhepunktes abgeklungen waren, wechselte Grainger wieder die Stellung. Sie hatten beide schon eine Menge Spaß gehabt. Aber es fehlte doch die klassische Vereinigung von Mann und Frau.

Auch Rita sehnte sich offenbar danach. Sie drehte sich auf den Rücken. Ihre Augen glänzten. Schamlos spreizte sie die Schenkel und zog die Knie an ihre üppigen Brüste. Sie bot sich Grainger eindeutig dar.

Und der große Mann ließ sich nicht lange bitten. 

Rita atmete schnell und stoßweise. Ihr Höhepunkt hatte ihre Erregung offenbar kaum gemindert. Grainger setzte seinen Pfahl dort an, wo die Natur es vorgesehen hat. Durch seine Vorarbeit mit der Zunge war das Terrain schon mehr als empfangsbereit.

Mit einem langsamen, aber kräftigen Stoß drang der große Mann vor. Er konnte nicht ganz in das Girl eindringen. Aber das wäre wohl auch zu viel verlangt gewesen. Jedenfalls wurde sein Pfahl sofort warm und weich umschlossen. Es war herrlich, das Muskelspiel der Blonden so intensiv zu spüren.

Grainger stützte sich auf seine muskulösen Arme, während er sich über Rita schob. Bald fand er einen Rhythmus, der beiden gut gefiel. Das Girl warf ihren Kopf auf dem Kissen hin und her, krallte ihre Finger ins Laken. Durch ihr ausgiebiges Vor¬piel hatten sie sich schon ziemlich stark gegenseitig erregt. Und so kam es, wie es kommen musste.

Lange hielt es Grainger in dieser Stellung nicht aus. Zu süß waren das Gesicht und der Körper des Girls unter ihm. Er war eben auch nur ein Mann. Und irgendwann gab Grainger seine Zurückhaltung auf. Es blieb ihm auch keine andere Wahl. Denn die Natur war stärker.

Mit einem heiseren Aufschrei jagte er seinen Lebenssaft in langen Schüben hinaus. Sein Prügel zuckte tief im Inneren dieser schönen jungen Frau. Rita klammerte sich an ihn. Sie bog ihr Kreuz durch. Graingers Höhepunkt war wie ein Vulkanausbruch und riss die junge Hure noch ein zweites Mal in die höchsten Gefilde der Wonne...

Danach lagen sie eng aneinandergeschmiegt im Bett, die Decke bis zur Brust hochgezogen, während Grainger eine Zigarette rauchte.

„ Was waren das eigentlich für Schüsse vorhin?“, fragte das Girl.

Der große Mann erzählte es ihr. Es gab keinen Grund, es zu verschweigen. Wozu auch? Spätestens am nächsten Tag würde jeder Einwohner von Ricosa wissen, dass Grainger gegen die Maskierten gekämpft hatte.

Rita nickte nur. Die Hure sagte nichts. Es war, als würde sie angestrengt über etwas nachdenken. Als sie wieder sprach, war nur ein leises Flüstern zu vernehmen. Sie bewegte ihre Lippen direkt an Graingers Ohr.

„ Dann hast du also auf die Heiligen Rächer geschossen?“

„ Ja, und ich habe ein paar von ihnen erwischt. Es war ja sonst niemand da, um dem Reverend zu helfen.“

„ Ich will dir ein Geheimnis anvertrauen“, flüsterte Rita. „Aber du musst versprechen, dass du niemandem sagst, dass du es von mir hast. Diese Kerle sind nämlich sehr gefährlich. Ich will nicht, dass dir etwas passiert, Grainger.“

„ Danke, Rita. Ich verspreche, dass ich nicht darüber rede.“

„ Ich vertraue dir, Grainger. Also, vor einigen Wochen haben sich ein paar von diesen Gestalten hier im Etablissement getroffen.“

„ Diese Maskierten, meinst du? Die Heiligen Rächer, wie sie sich nennen?“

„ Genau die, Grainger. Ich habe nicht mitgekriegt, worüber sie geredet haben. Getrunken haben sie nichts. Die Kapuzen haben ja keine Mundschlitze.“

„ Und was wollten sie hier? Sich mit den Mädchen amüsieren?“

Rita lachte leise.

„ Das glaube ich nicht, Grainger. Bei mir war jedenfalls keiner von denen. Obwohl, wer kann das schon sagen. Wenn sie nicht maskiert sind - wie soll man da wissen, wer dazugehört und wer nicht?“

„ Wie ist es denn mit deinem Mr. Walker? Gehört dein Boss dazu?“, fragte Grainger scheinbar gleichgültig. In Wahrheit arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren.

Das weiß ich nicht, Grainger. An dem Tag wollte er nach Phoenix und dort auch über Nacht bleiben. Aber vielleicht hat er unter einer von den Kapuzen gesteckt. Wer kann das sagen?“

„ Werden sich die Kapuzenmänner noch öfter hier im Bordell treffen?“, wollte der Agent wissen.

„ Das weiß ich nicht. Ich gehöre nicht zu diesem Mörderclub, Grainger. Ich wollte dich nur warnen. Diese Kerle sind überall. Und sie werden es dir heimzahlen wollen, wenn du einige von ihnen erschossen hast.“

„ Ich werde gut auf mich aufpassen, Rita. Das verspreche ich dir. Dabei es gibt hier im Westen noch ein paar mehr Leute, die mir schon mal ans Leder wollten. Und wie du siehst, lebe ich immer noch.“

„ Das habe ich nicht nur gesehen, sondern auch gespürt“, flüsterte Rita und küsste Grainger auf den Hals. Der große Mann drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. Und so kam es, dass sie sich bald für eine neue Runde des ewigen Spiels zwischen Mann und Frau in die Arme sanken...

11

Der Reiter brach mit den ersten Strahlen der Morgensonne auf. Trotzdem war es schon fast Mittag, als er Tucson erreichte. Der Mann saß nicht besonders gut im Sattel. Aber das, was er zu sagen hatte, musste er seinem Meister höchstpersönlich überbringen.

Mit einem geheimen Klopfzeichen meldete er sich in der getarnten Zentrale der Heiligen Rächer. Die Tür wurde einen Spalt weit geöffnet. Die Mündung einer Greener richtete sich auf das Gesicht des Besuchers. Gleich darauf wurde die Shotgun wieder gesenkt. Ein Kapuzenmann öffnete die Tür gerade so weit, dass der Neuankömmling eintreten konnte.

„ Der Messias erwartet dich bereits“, sagte die Stimme unter der Kapuze Unheil verkündend. Dem Mann ohne Maske war nicht wohl in seiner Haut. Aber es gab nun kein Zurück mehr.

Von außen war die Zentrale des dunklen Kultes nur ein schäbiger, wenn auch ziemlich großer Lagerschuppen. Doch innen hatte die Sekte alles im Sinne ihrer Lehre eingerichtet. Geheimnisvolle Symbole bedeckten die Wände, goldene Kandelaber und Seidentapeten zeugten von dem Reichtum, den die Heiligen Rächer mit ihren Verbrechen erworben hatten.

Ein Wächter führte den Besucher in den Huldigungssaal, wo der Messias auf einem Thron saß. Gleich neben ihm stand, die Hohepriesterin. Zwar war sie maskiert. Aber da sie als einzige in der Sekte eine blutrote Kutte und eine Kapuze in der gleichen Farbe trug, konnte sich unter dem Stoff nur die höchste Würdenträgerin der Heiligen Rächer befinden.

Der Neuankömmling fiel vor den beiden maskierten Gestalten auf die Knie und berührte mit seiner Stirn den Boden. Doch der selbsternannte Messias Hercurius ließ sich mit der Unterwerfungsgeste nicht besänftigen.

„ Wie konnte es zu dieser Katastrophe in Ricosa kommen?“, bellte der Sektenführer. „Drei unserer Brüder sind tot, und Verletzte hat es auch gegeben.“

„ Das war nicht vorhersehbar, Höchster“, winselte der Besucher. Er lag immer noch auf den Knien. „Woher hätte ich wissen können, dass ein Fremder auftaucht und dem Pfaffen beisteht? Von den Einwohnern Ricosas hat sich keiner gerührt, wie ich es vorausgesagt habe.“

„ Ein Fremder also“, knurrte Hercurius. „Hat er auch einen Namen, dieser Fremde?“

„ Er heißt Grainger. Er ist ein Herumtreiber, der durchs Land zieht.“

„ Das glaube ich nicht“, widersprach die Hohepriesterin. „Warum sollte ein einfacher Herumtreiber oder Satteltramp eingreifen, wenn unsere Brüder diesen Pfaffen bestrafen wollen?“

Hercurius wandte seinen Kopf in Richtung der Hohepriesterin. Wieder einmal musste er innerlich zugeben, dass ihm eine solche Schlussfolgerung nicht eingefallen wäre. Schon oft hatte Lidia einen schärferen Verstand bewiesen als er, der selbsternannte Messias. Aber nach außen hin ließ er sich das natürlich nicht anmerken. Denn für seine Sektenanhänger war er ja allwissend und allmächtig...

„ Du hast die Lage erkannt, Hohepriesterin“, sagte Hercurius daher huldvoll. „Was schlägst du vor?“

„ Ich glaube, dass dieser Grainger ein getarnter Gesetzesreiter ist. Bisher waren die Sheriffs und US-Marshals ja machtlos gegen uns. Aber wenn ein einzelner Mann uns solche Verluste zufügen kann, dann ist er gefährlich. Am besten wäre es, ihn lebend zu fangen. Dann kann er noch gestehen, wer ihn auf uns angesetzt hat.“

Das feiste Gesicht des Besuchers verzerrte sich zu einem gemeinen Grinsen.

„ Ich bin mir sicher, dass du Grainger zum Reden bringen kannst, Ehrwürdigste.“

„ Da gibt es Methoden“, bestätigte die Hohepriesterin. Ihre Stimme wurde härter, als sie weitersprach. „Aber nun zu dir, Bruder Walker. Das Todesurteil gegen den Reverend muss immer noch vollstreckt werden. Wir haben dich von der letzten Aktion entbunden, damit dich niemand in Ricosa verdächtigt. Aber damit ist jetzt Schluss. Deine Schonfrist ist abgelaufen. Du führst persönlich die Gruppe unserer Brüder an, die Grainger fangen wird. Und wenn du versagst, dann werde ich mir nicht Grainger für eine Spezialbehandlung vornehmen, sondern dich.“

Bürgermeister Walkers Knie wurden weich wie Büffelfett. Aber was konnte er schon tun? Der schwammige Mann hatte sich mit Haut und Haaren der Sekte verschrieben. Also drückte er noch einmal seine Stirn auf den Boden.

„ So sei es, Ehrwürdigste.“

12

Als Grainger an diesem Morgen aufgestanden war, wollte er sich als erstes diesen Walker zur Brust nehmen. Aber der Bürgermeister, Saloon- und Bordellbetreiber war ausgeflogen.

„ Mr. Walker ist nach Tucson geritten, Sir“, sagte der Kerl, der in dem Freudenhaus als männliches Mädchen für alles arbeitete. „Schon in aller Herrgottsfrühe.“

Der Agent hatte keinen Grund, an dieser Aussage zu zweifeln. Grainger durchschaute die meisten Lügner ohnehin sofort. Das hatte er seiner Erfahrung und seiner großen Menschenkenntnis zu verdanken. Ob Walker wirklich etwas mit den Heiligen Rächern zu tun hatte? Das wollte Grainger umgehend herausfinden.

„ Ich reite heute ebenfalls nach Tucson“, verkündete er am Frühstückstisch in der Bordell-Küche. Die Huren umschwärmten den großen Mann wie die Motten das Licht. Jede von ihnen warf Rita neidische Blicke zu. Es war den Ladys deutlich anzusehen, dass sie alle gerne eine Nacht mit diesem Kerl verbracht hätten...

„ Wann kommst du zurück?“, fragte Rita schüchtern.

„ Das weiß ich noch nicht“, erwiderte Grainger wahrheitsgemäß. Eigentlich war ihm auch nicht klar, ob er wirklich nach Tucson reiten würde. Es war besser, sich nicht zu sehr in die Karten schauen zu lassen. Schließlich konnte der Agent nicht wissen, ob nicht eine von den Schönen der Nacht vielleicht auch eine Kapuze der Heiligen Rächer unter dem Bett hatte.

Bisher gab es keine Beweise dafür, dass nur Männer in den Geheimbund aufgenommen wurden.

Nach dem Frühstück mit gebratenem Speck, Eiern, Roggenbrot und viel starkem Kaffee verabschiedete sich Grainger mit einem zärtlichen Zungenkuss von Rita. Dieser Anblick ließ die anderen Ladys endgültig grün anlaufen vor Missgunst.

Der große Mann schwang sich in den Sattel seines Falben, tippte mit zwei Fingern gegen die Stetsonkrempe und ließ das Tier antraben.

Solange er noch in Sichtweite des Ortes war, blieb Grainger auf dem Trail Richtung Tucson. Die Landschaft bestand aus weiten Plains, die nur spärlich mit Büffelgras bewachsen waren. In Richtung der Sonora- Wüste gab es kaum noch Vegetation. Im Norden erhoben sich graublau schimmernd einige Hügel.

Grainger suchte zunächst nach Hufspuren. Wohin waren die Geheimbündler am Vorabend geflohen? Gab es einen oder sogar mehrere Treffpunkte der Maskenmänner? Der Agent vermutete, dass die Kerle ein unauffälliges, normales Leben führten und nur für ihre Untaten zusammenkamen und ihre Gewänder anlegten. Aber sicher war das keineswegs.

Der große Mann presste die Lippen aufeinander. Diese Geheimnistuerei ging ihm auf die Nerven. Grainger zog den ehrlichen Kampf Mann gegen Mann vor. Aber Verbrecher hielten sich mm mal nicht an solche Spielregeln. Vor allem nicht, wenn sie das Land mit feigem Terror überzogen...

Grainger fand wirklich die Fährte einer größeren Gruppe Berittener. Er folgte ihr und ritt auf die Hügelkette zu.

Da tauchten plötzlich seine Feinde wie aus dem Nichts auf. Einer neben dem anderen trieben die Kapuzenmänner ihre Pferde auf den Hügelkamm. Es waren viele Kämpfer, mindestens zwanzig. Grainger war mutig, aber kein Selbstmörder. Wenn er sich jetzt auf einen Kampf einließ, konnten sie ihn durch ihre bloße Übermacht zusammenschießen. Und wenn er tot war, würde die Sekte unbehelligt weitermorden...

Grainger trat einstweilen den Rückzug an. Er riss seinen Falben auf der Hinterhand herum und galoppierte dorthin zurück, woher er gekommen war. Doch sie hatten ihn schon entdeckt. Unter schrillem Geschrei jagten die Kapuzenmänner ihm nach. Graingers Pferd war schnell, aber die Sektenmänner fegten hinter ihm her, und langsam k¬men sie näher.

Da tauchte plötzlich links von ihm eine weitere Abteilung auf. Die versuchte, ihm den Weg abzuschneiden. Grainger jagte seinen Falben voran. Da entdeckte er am Horizont dunkle Rauchwolken, die sich bewegten. Außerdem hörte er das wohlbekannte Schnaufen einer Lokomotive.

Bald darauf konnte der große Mann auch die Gleise erkennen. Er trieb sein Pferd an ihnen entlang. Und dann sah er auch den Zug. Er bestand aus einer William-Mason-Lokomotive und zehn Güterwaggons. Der Zug war nicht so schnell wie ein gutes Reitpferd. Doch im Gegensatz zu einem Tier konnte die Lokomotive ein gleichmäßiges Tempo halten, ohne zu ermüden.

Grainger erreichte bald den letzten Waggon. Der große Mann stand in den Steigbügeln. Nun war er auf Armeslänge an den fahrenden Zug herangekommen. An dem Waggon war eine kleine eiserne Leiter ange bracht, über die man auf das Dach klettern konnte. Grainger packte die Sprossen und sprang hinüber.

Sein Falbe wieherte überrascht, als der Reiter plötzlich die Zügel fallen ließ. Dann bog er ab und galoppierte hinaus in die Weite der Plains. Grainger umklammerte die Sprossen der Leiter. Nachdem er auch mit den Stiefeln Halt gefunden hatte, warf er einen Blick zurück über die Schulter.

Die Kapuzenmänner jagten hinter dem Zug her. Allerdings schossen sie noch nicht auf Grainger. Einer von ihnen löste sein Lasso vom Sattel. Er ließ die Schlinge über dem Kopf kreisen. Wenn der Sektenmann Grainger mit dem Lasso erwischte, würde der Agent von dem fahrenden Zug stürzen und sich alle Knochen brechen.

Als der Maskierte das Seil werfen wollte, riss Grainger blitzschnell seinen Remington aus dem Holster. Die Waffe bellte auf. Dem Agenten gelang ein Meisterschuss. Seine Kugel streifte nur den rechten Arm des Rächers. Aber es reichte. Der Mann ließ das Lasso fallen.

Grainger ruhte sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Er stieß die Waffe wieder ins Holster und kletterte flink auf das Wagendach.

Jetzt eröffneten die Kapuzenträger das Feuer. Die Geschosse sirrten zunächst weit an Grainger vorbei. Es schien, als wollten sie ihn gar nicht treffen, sondern nur in Deckung zwingen. Aber für den großen Mann machte das keinen Unterschied. Er hatte jedenfalls nicht vor, sich von dieser verbrecherischen Sekte gefangen nehmen zu lassen. Im Gegenteil - Grainger wollte diese Leute ausschalten und vor einen Richter bringen. Momentan waren die Maskierten ihm allerdings zahlenmäßig weit überlegen.

Flach auf dem Waggondach liegend nahm Grainger seinen Remington in beide Hände. Er spannte den Hahn, zielte, zog den Stecher durch. Eine lange Flammenzunge leckte aus der Revolvermündung. Ein Kapuzenträger stürzte getroffen aus seinem Sattel.

Die Sektenmitglieder antworteten mit wütendem Geballer. Grainger schnellte auf die Füße und lief geduckt auf dem Waggondach weiter nach vorne. Ein Sprung - und er landete auf dem vorletzten Wagen. Die Rächer trieben ihre Gäule nun nicht nur hinter, sondern auch auf beiden Seiten neben dem Zug her. Grainger bückte auf. Weiter voraus war ein Tunnel. Wenn der Güterzug dort einfuhr, gab es eine gute Chance, die Verfolger abzuschütteln.

Der große Mann arbeitete sich auf den Waggondächern weiter vor. Er schoss noch mehrere Male auf die Kapuzenmänner. Einen weiteren holte er aus dem Sattel.

Schließlich sprang er auf den Kohlentender der Lokomotive. Der Heizer glotzte den Agenten an, als hätte er einen Geist gesehen. Der Junge schien etwas schlicht im Kopf zu sein. Grainger grinste ihn beruhigend an.

„ Tut mir leid, dass ich euren Zug entern musste“, sagte der große Mann.

Nun drehte sich auch der Lokführer um. Breitbeinig stand er im Führerstand der schweren Zugmaschine. Er hantierte mit dem Dampfschieber und Sicherheitsventil, kontrollierte den Wasserstand, das Bremsmanometer und den Regulatorhebel. Die blau und weiß gestreifte Dienstmütze saß verkehrt herum auf seinem Kopf. Falls der Lokführer Angst hatte, weil sein Zug angegriffen wurde, merkte man ihm das zumindest nicht an.

Grainger zog in dem Kohlentender den Kopf ein, denn die links und rechts vom Gleiskörper dahin jagenden Geheimbündler gaben ihm schon wieder Zunder.

„ Sorry, wenn Sie durch mich Ärger kriegen“, rief der große Mann dem Lokführer und dem Heizer zu, während er zurückfeuerte. Die Maschine machte einen Höllenlärm. „Aber diese Bastarde sind zu allem fähig. Können Sie noch mehr aus der Lok rausholen?“

Grainger wartete die Antwort nicht ab. Er schoss auf die angreifenden Maskenmänner. Gerade hatte er die letzte Kugel aus der Walze seines seinen Waffengürtel, um schnell nachzuladen.

Das war der Moment, in dem der Lokführer zuschlug. .

Grainger sah nur kurz das rußgeschwärzte Gesicht des Mannes, die hoch erhobene Kohlenschaufel. Instinktiv wollte Grainger abblocken. Aber da krachte das eiserne Schaufelblatt bereits auf seinen Schädel. Bei dem großen Mann gingen die Lichter aus. Ohnmächtig sank er auf den Kohlenvorrat.

Der Lokführer begann mit einer Vollbremsung. Außerdem ließ er die Dampfpfeife ertönen. Kurz vor dem Tunneleingang brachte er die William-Mason-Lokomotive zum Stehen.

Die Maskenmänner enterten die Maschine. Der Lokführer grinste. Weiße Zähne zeigten sich in seinem verrußten Gesicht. Er machte ein Handzeichen, das nur die Mitglieder des Geheimbundes kannten.

„ Wer ist der stinkende Kojote?“, fragte der Lokführer und stieß mit seinem Arbeitsstiefel gegen den bewusstlosen Grainger. „Jedenfalls war es Pech für ihn, dass ausgerechnet ein Heiliger Rächer wie ich auf dieser Lok das Kommando hat.“

Die Männer brachen in ein dreckiges Gelächter aus. Nur der junge Heizer verzog keine Miene. Er war wirklich schlichten Gemüts. Er hatte gar nicht richtig mitgekriegt, was passiert war. Und warum der Lokführer ihm plötzlich seine Kohlenschaufel entrissen hatte...

13

Graingers Schädel dröhnte, als ob hundert Komantschen einen Kriegstanz auf seiner Stirn veranstalten würden.

Der Agent schlug die Augen auf. Er lag in einer Art Kerker, auf einem Strohsack. Das vergitterte Fenster war nicht größer als eine Schiefertafel für Kinder. Der große Mann lauschte. Aus weiter Entfernung vernahm er das Rattern von Frachtwagen, das Wiehern von Pferden, Rufe, Gelächter, sogar die Melodie eines mechanischen Klaviers aus einem Saloon.

Die Kapuzenmänner mussten ihn in eine Stadt geschafft haben. Vielleicht nach Tucson? Das würde sich zeigen. Auf jeden Fall wollten die Geheimbündler auf Nummer sicher gehen. Das wurde dem Agenten klar, als er versuchte, seine Arme zu bewegen.

Die Heiligen Rächer hatten seine Handgelenke gefesselt.

Grainger griente. Er beherrschte einen Apachen-Trick, mit dem viele gängige Fesselungen zu lösen waren. Einfach gestaltete sich die Sache trotzdem nicht. Die Anstrengung trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Aber wenigstens war er momentan in seinem Gefängnis ungestört. Außer dem winzigen Fenster gab es noch eine Tür aus schweren Holzbohlen. Die Decke des Raumes war recht niedrig. Ein hochgewachsener Mann wie Grainger konnte hier gewiss nicht aufrecht stehen.

Es waren vielleicht zehn Minuten vergangen, als der Agent seine Fesseln gelöst hatte. Er massierte seine Handgelenke. Da vernahm er Schritte vor der Tür. Schnell verbarg er den Strick hinter sich und legt auch die Arme wieder auf den Rücken. Sollten die Kerle denken, er wäre immer noch gefesselt. Das konnte ihm nur nützen.

Die Tür öffnete sich langsam. Ein Maskierter betrat den kleinen Kerker. Unter der Kutte musste sich ein großer Mann verbergen, denn der Hombre ging gebückt. In der rechten Hand trug er eine Blendlaterne. Von einer Waffe konnte Grainger nichts sehen. Wozu auch? Der Geheimbündler musste ja davon ausgehen, dass der Gefangene unbewaffnet war...

Grainger blinzelte, als der Strahl der Laterne ihn blendete. Er tat so, als wäre er gerade erwacht. Der Maskierte verpasste ihm einen Fußtritt.

„ Hoch mit dir, du fauler Hund! Ich werde...“

Weiter kam er nicht. Denn nun schnellte der Agent blitzartig hoch und packte seinen völlig überraschten Gegner am Kragen. Der ließ die Blendlaterne fallen, um sich zu wehren. Bevor er mit seiner Deckung hochkam, schlug Grainger eine Links-Rechts-Kombination. Der große Mann konnte nur vermuten, wo in etwa sich unter der spitzen Kapuze das Kinn befand.

Der Maskenmann taumelte zurück. Grainger setzte nach. Dabei stieß er mit dem Schädel gegen die Kerkerdecke. Das erinnerte ihn schmerzhaft an den Schlag mit der Kohlenschaufel. Aber nun konzentrierte er sich ganz darauf, den Sektenmann kaltzustellen. Der griff unter seine Gewänder. Wahrscheinlich wollte er einen Revolver ziehen. Doch dazu gab Grainger ihm keine Gelegenheit.

Schon sprang der Agent seinen Widersacher erneut an. Er drückte die Waffenhand des Maskierten herunter. Der Hombre mit der spitzen Kapuze war ein harter Knochen. Aber Grainger war härter. In einem wilden Ringkampf wälzten sich die beiden Männer über den schmutzigen Kerkerboden.

Der Rächer hatte es nun doch geschafft, seinen Sechsschüsser zu ziehen. Aber bevor er auf den großen Mann anlegen konnte, hatte der mit seinen Fäusten den Kampf beendet. Ein erster Hieb krachte gegen den Unterkiefer des Kapuzenmannes. Dann riss Grainger ihm die Tarnung herunter. Das schockierte den Sektenanhänger so, dass er für einen Moment aus dem Konzept kam. Grainger nutzte die kurzzeitige Verwirrung seines Gegners. Er verpasste dem Rächer einen trockenen Schlag gegen die linke Schläfe.

Der Hombre verdrehte die Augen so weit, dass man nur noch das Weiße darin erkennen konnte. Er wurde ohnmächtig und sackte zusammen.

Grainger nahm dem Bewusstlosen die Waffe ab. Mit dem tödlichen Stahl in den Fingern fühlte er sich schon bedeutend besser. Der Agent schlich zur Tür und stieß sie vorsichtig mit dem Revolverlauf auf. Draußen war niemand. Außer einem dunklen Flur konnte Grainger nichts erkennen.

Plötzlich kam ihm eine verrüc¬te Idee.

Warum nicht mit dem Ohnmächtigen die Rollen tauschen?

Gewiss, die Rächer von dem Trupp, der ihn verfolgt hatte, wussten natürlich, wie er aussah. Aber die anderen Bastarde? Der Agent hatte ja keine Ahnung, wie viele Mitglieder diese Sekte eigentlich besaß. Konnte man die Heiligen Rächer überhaupt noch als Sekte bezeichnen? Waren sie nicht eher eine Art Privatarmee?

Umso schlimmer. Grainger beschloss, es zu riskieren. Er zog dem Ohnmächtigen die Kutte aus. Darunter trug er eine Jeans und Treiberstiefel. Genau wie Grainger. Nur die Hemden der beiden Männer unterschieden sich voneinander. Schnell tauschte der Agent sein schwarzweiß kariertes Flanellhemd gegen das abgeschabte grüne Cordhemd des Sektenmannes. Dieser war zum Glück fast genauso groß wie Grainger. Nachdem der Agent auch noch die Waffengürtel getauscht hatte, warf er sich die Kutte und die Kapuze über.

Grainger griff sich das Blendlicht, ging hinaus und legte den Riegel von außen vor die Kerkertür. Dann stiefelte der große Mann den leeren Gang hinunter.

Auf jeden Fall hatte er jetzt bessere Karten als noch vor wenigen Minuten. Selbst wenn seine Tarnung aufflog, konnte er sich immer noch den Weg freischießen. Außerdem befand er sich in einer Stadt, vermutlich in Tucson. Da konnte der Agent auf Unterstützung durch den Sheriff oder Town-Marshal hoffen.

Allerdings waren die normalen Ordnungskräfte bisher nicht mit der Sekte fertig geworden. Sonst hätte sich nicht die U.S. Government Squad eingeschaltet und Grainger als ihren besten Agenten nach Arizona geschickt...

„ He, Allan!“

Am Ende des Ganges befand sich eine kurze Treppe. Daneben war ein Vorratsraum. Dort hockten im Schein einer Stalllaterne einige Maskierte zusammen und pokerten. Einer von ihnen winkte Grainger zu.

„ Was gibt’s?“, fragte der große Mann. Er bemühte sich, den Tonfall des Mannes nachzuahmen, den er ausgeknockt hatte. Aber durch die Stoffkapuzen klangen die Stimmen ohnehin mehr oder weniger verfremdet.

„ Was es gibt? Mann, du solltest doch checken, ob dieser Grainger inzwischen wach ist.“

Unter der Kutte machte der Agent seinen neuen Revolver schussbereit. Es war kein Remington, sondern ein Peacemaker. Aber Grainger konnte praktisch mit allen Waffenmodellen gut umgehen.

„ Er ist noch ziemlich weggetreten“, sagte Grainger. „Aber wir könnten ihm ja eine Ladung Wasser auf den Skalp gießen.“

„ Nur keine Eile.“ Falls die anderen Geheimbündler Verdacht geschöpft hatten, ließen sie es sich jedenfalls nicht anmerken. Der Sprecher wandte sich wieder an den getarnten Grainger. „Die Hohepriesterin ist momentan sowieso noch beschäftigt. Sie gibt einem Neuen die Höheren Weihen. Lassen wir also diesen Grainger erst noch schlafen. Wenn du willst, kannst du noch in diese Runde einsteigen, Allan.“

„ Aber immer doch“, erwiderte Grainger. Er tastete nach den Silberdollars und den kleineren Münzen in seiner Hosentasche. Das Geld hatten die Banditen ihm nicht weggenommen. Auch seinen Geldgürtel hatten sie ihm gelassen. Während er sich zu den Kapuzenmännern hockte und einer von denen die Karten austeilte, ordnete Grainger seine Gedanken.

Erstens fragte er sich, wie die Kerle sich gegenseitig unterscheiden konnten. Kannten sie einander so gut, dass die Kapuzen keine Rolle spielten? Dann würde Graingers Tarnung nicht lange aufrecht zu erhalten sein.

Zweitens war ihm aufgefallen, dass die Sektierer seinen Namen kannten. Woher wussten sie, dass ihr Gefangener Grainger hieß? Der Agent hatte keine Papiere oder ähnliches bei sich. Also musste es ihnen jemand gesteckt haben. Und dafür kam eigentlich nur Bürgermeister Walker in Frage. Graingers Verdacht gegen den schwammigen Kerl verdichtete sich.

Und drittens rätselte der Agent darüber, was wohl eine Hohepriesterin in dieser Sekte für Aufgaben hatte. Worin mochten diese Höheren Weihen bestehen, von denen der andere Kapuzenmann geredet hatte?

Grainger blieb jedenfalls wachsam, während die Pokerpartie begann...

14

Joey Flanagan zitterte vor Aufregung. Der neunzehnjährige Rotschopf wollte Mitglied der Heiligen Rächer werden. Ihn reizte das Abenteuer. Aber auch die Macht. Es gefiel ihm, wie die Leute in Arizona sich vor den maskierten Reitern fürchteten.

Joey hatte oft genug in aller Öffentlichkeit herum getönt, dass er zu den Heiligen Rächern gehören wollte. Und nun war es so weit. Die Sektierer hatten ihn entführt und für ihr Aufnahmeritual bereitgemacht.

Und darum stand der junge Mann jetzt splitternackt in dem mit roter Seide ausgeschlagenen Tempelraum.

Der Neuling hatte keine Ahnung, was hier mit ihm geschehen sollte. Er bemühte sich, seine Furcht nicht zu zeigen. Das war gar nicht so einfach, denn seine Zähne schlugen aufeinander.

Plötzlich ertönte ein perlendes Gelächter. Joey erschrak. Instinktiv hielt er seine Hände vor seine Männlichkeit. Denn es war eine weibliche Stimme, die er vernommen hatte.

„ Finger weg!“, herrschte die Frau ihn an. „Oder glaubst du, ich hätte noch nie einen nackten Mann gesehen?“

Joey fühlte, dass er erbleichte. Viel wusste er ja noch nicht über die Heiligen Rächer. Aber immerhin hatte er mitgekriegt, dass eine geheimnisvolle Hohepriesterin an der Spitze der Bruderschaft stand. Sie hörte nur auf den Befehl des Messias, des Großen Hercurius höchstpersönlich...

„ Du weißt, weshalb du hier bist?“

Joey musste sich eingestehen, dass die Stimme der Hohepriesterin gar nicht so furchterregend klang. Aber immerhin war sie eine Frau. Und er war es nicht gewöhnt, sich vor Frauen nackt zu zeigen. Nur seine Mum hatte ihn mal ohne Kleider gesehen, wenn sie ihn als Kind in den Waschzuber gesteckt hatte. Und das war wohl doch etwas anderes...

„ Nimm die Hände weg!“, herrschte die Hohepriesterin ihn an. Nun klang sie gereizt. „Noch einmal sage ich es nicht.“

Joey nahm gehorsam seine Finger zur Seite und legte sie an die Schenkel. Wie ein Soldat stand er nun stramm. Und nicht nur Joey selbst. Auch seine junge Männlichkeit hatte die Paradestellung eingenommen. Der junge Kandidat biss sich auf die Unterlippe. Er wäre beinahe gestorben vor Scham. Aber sein Pfahl führte offenbar ein Eigenleben. Er schien keinen Einfluss darauf zu haben.

Die Hohepriesterin in ihrem blutroten Gewand stemmte die Fäuste in die Hüften.

„ Was haben wir denn da?“, fragte sie. Joey war unsicher, ob sie wirklich eine Antwort auf diese Frage erwartete. Während das Greenhorn noch darüber nachdachte, legte die Hohepriesterin ihre spitze Kapuze ab. Joey erblickte das lächelnde Gesicht einer wunderschönen jungen Frau.

Er wusste nicht, womit er gerechnet hatte. Jedenfalls war er beinahe schockiert davon, wie attraktiv die Hohepriesterin war. Und als ob die Enthüllung ihres Gesichtes noch nicht genug wäre, ließ sie nun auch noch ihre Kutte fallen.

Splitternackt stand sie vor dem ebenfalls unbekleideten Aufnahmekandidaten. Ihre Nähe, die spürbare Wärme ihres Körpers trugen natürlich nicht gerade dazu bei, Joeys Erregung zu bremsen. Sein kleiner Soldat stand immer strammer.

Mit sanften, streichelnden Fingern umfasste Lidia ihn ganz direkt.

„ Weißt du denn schon, worin die Höheren Weihen bestehen, Joey?“

Der Junge schüttelte nur stumm den Kopf. Seine Kehle war schlagartig wie ausgedörrt. Es kam ihm vor, als ob er eine Handvoll Baumwolle im Mund hätte. Jedenfalls konnte er unmöglich sprechen.

„ Du wirst dich mit mir, deiner Hohepriesterin, vereinigen“, fuhr Lidia fort. Sie legte ihre Arme um Joeys Nacken und gab ihm einen heißen Kuss auf seine kalten, zitternden Lippen. „Durch diesen Akt unterwirfst du dich gleichzeitig den Ewigen Gesetzen der Heiligen Rächer. Und wenn du gegen diese Gesetze verstößt, dann bist du des Todes. Willst du dich trotzdem mit mir vereinigen?“

Joey konnte abermals nichts anderes tun, als stumm zu nicken. Ansonsten zeugte der Zustand seines Freudenspenders ebenfalls von seiner unumstößlichen Absicht. Lidias zärtliche Hände gingen auf Erkundungstour. Sie glitten über Joeys unbehaarte Brust, seinen flachen Bauch, seine Hüften, die sehnigen Schenkel. Schließlich kehrten die Finger dorthin zurück, wo sie dem jungen Mann die größte Wonne bereiten. Doch Lidia beschränkte sich nicht darauf, den zukünftigen Rächer mit den Händen zu verwöhnen.

Die Hohepriesterin sank vor ihm auf die Knie. Sie tat mit ihren warmen weichen Lippen Dinge, die Joey niemals für möglich gehalten hätte. Der Rotschopf hatte keine Ahnung gehabt, dass Frauen solche Dinge mit Männern anstellen können. Ohnehin hatte er keine Erfahrungen, was Girls anging.

Daher war Lidia für ihn nicht irgendeine Lady. Das sowieso nicht. Sie war die allmächtige Hohepriesterin der Heiligen Rächer. Die Wonnen, die sie ihm bereitete, erschienen dem Greenhorn als einmaliges Erlebnis. Er glaubte, diese Gefühle nur bei den Höheren Weihen zu bekommen.

Kein Wunder, dass Joey diesen Moment so lange wie nur irgend möglich auskosten wollte. Doch Lidias Raffinesse gepaart mit seiner Unerfahrenheit ergaben eine eruptive Mischung. Schon bald glaubte der junge Mann, sein ganzer Unterleib würde in Flammen stehen wie ein verdorrter Dornenbusch in der Wüste. Und so kam es, wie es kommen musste. Joey stieß ein heiseres Gurgeln aus, als er sich verströmte.

Lidia war darauf nicht unvorbereitet. Trotzdem wurde sie mit den Mengen an Lebenssaft nicht fertig. Sie rannen größtenteils an ihrem schönen Hals hinunter. Sie schaute zu Joey auf. Der tadelnde Blick aus ihren grünen Augen traf den entsetzten Jüngling tief.

„ Verzeih mir, große Hohepriesterin. Ich, ich wollte mich beherrschen. Aber ich habe versagt...“

„ Du musst noch viel lernen“, entgegnete Lidia. Obwohl sie selbst noch jung war, hatte sie viele Erfahrungen mit Männern sammeln können. Daher wusste sie erstens, dass sich Greenhorns wie Joey nur selten lange beherrschen können. Zweitens war ihr aber auch klar, dass er sehr schnell für eine zweite Runde bereit sein würde.

Und genau so war es. Nach einigen zärtlichen Küssen und Umarmungen durch Lidia reckte sich Joeys tapferer Krieger erneut tatendurstig empor.

„ Nun ist es Zeit“, sagte Lidia mit heiserer Stimme, „für die eigentliche Vereinigung.“

Sie nahm den Jüngling bei der Hand und zog ihn mit sich auf das weiche, mit roten Seidenstoffen bedeckte Lager. Die Hohepriesterin drehte sich auf den Rücken. Lockend spreizte sie ihre wohlgeformten Schenkel. Das bezaubernde Lächeln auf ihrem schönen Gesicht zog Joey in seinen Bann. Er war dieser Lady bereits mit Haut und Haaren verfallen.

Lidia hielt seinen harten Pfahl umfasst. Sie dirigierte ihn dorthin, wo sie selbst bereits voller Erwartung und Sehnsucht war. Joey drang in sie ein. Er stellte sich noch etwas ungeschickt an. Immerhin war es das erste Mal in seinem jungen Leben. Aber sein Instinkt sagte ihm, was er zu tim hatte. Und als er dann loslegte, war es gut und richtig so.

Trotz seines ersten Höhepunktes hatte der Jüngling schnell wieder eine große Standfestigkeit erlangt. In Kombination mit dem Feuer der Jugend glich das seine Unerfahrenheit aus. Die Hohepriesterin konnte sich jedenfalls nicht beklagen. Ekstatisch kratzte sie mit ihren langen Fingernägeln über Joeys Rücken, während das Greenhorn fleißig zwischen ihren Schenkeln arbeitete.

Lidia genoss es sehr, den Neumitgliedern die Höheren Weihen angedeihen zu lassen. Die Hohepriesterin geriet außer Rand und Band, wenn einer der Männer gut bestückt war. Allerdings hatte sie noch keinen getroffen, der es in dieser Hinsicht mit Hercurius aufnehmen konnte. Aber der war in Lidias Augen ohnehin ein überirdisches Wesen...

Joey hingegen konnte noch als guter Durchschnitt gelten. Mit der Zeit und zunehmender Erfahrung würde er gewiss ein besserer Liebhaber werden. Doch nun strengte er sich so an, dass auch die abgebrühte Hohepriesterin immer stärker in den Strudel der Leidenschaft gerissen wurde. Ihre Brustwarzen fühlten sich so hart an wie Felsnadeln in den Rockies.

Für Joey war es sicher das erste Mal. Dafür machte er seine Sache sehr gut, wie Lidia zugeben musste. Aber es fiel ihr ohnehin schwer, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Allmählich, aber unaufhaltsam steuerte ihr Körper auf den schönsten aller Momente zu Kalte und heiße Blitze schienen gleichzeitig durch ihre Adem zu zucken...

15

Grainger pokerte einige Partien mit den Kapuzenmännern. Es war die seltsamste Runde, in der er jemals gezockt hatte. Da alle Spieler maskiert waren, konnte man an den Gesichtszügen nicht erkennen, wer gerade gewann oder verlor.