A Not So Meet Cute - Meghan Quinn - E-Book
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A Not So Meet Cute E-Book

Meghan Quinn

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Beschreibung

Milliardär Huxley ist attraktiv, erfolgreich und kann sich kaufen, was er möchte. Nur eines fehlt ihm: eine Verlobte. Und dabei wäre es für seinen neuesten Business Deal so unglaublich wichtig, eine Frau an seiner Seite zu haben. Doch wie soll er das anstellen? Durch Zufall trifft er bei einem Spaziergang auf Lottie, und es könnte nicht besser laufen: Lottie lässt sich auf seinen Vorschlag ein und schlüpft in die Rolle seiner Fake-Verlobten - mit allem was dazu gehört: Sie wohnen zusammen, gehen auf Dates, spielen das glücklich verliebte Traumpaar, und sie begleitet ihn bei allen gesellschaftlichen Verpflichtungen. 

Nur eines ist nicht Bestandteil ihrer Abmachung: sich zu verlieben …

Der Bestseller aus den USA - endlich auch in Deutschland.

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Liebe Leserin, lieber Leser,

Danke, dass Sie sich für einen Titel von »more – Immer mit Liebe« entschieden haben.

Unsere Bücher suchen wir mit sehr viel Liebe, Leidenschaft und Begeisterung aus und hoffen, dass sie Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Freude im Herzen bringen.

Wir wünschen viel Vergnügen.

Ihr »more – Immer mit Liebe« –Team

Über das Buch

Milliardär Huxley ist attraktiv, erfolgreich und kann sich kaufen, was er möchte. Nur eines fehlt ihm: eine Verlobte. Und dabei wäre es für seinen neuesten Business Deal so unglaublich wichtig, eine Frau an seiner Seite zu haben. Doch wie soll er das anstellen? Durch Zufall trifft er bei einem Spaziergang auf Lottie, und es könnte nicht besser laufen: Lottie lässt sich auf seinen Vorschlag ein und schlüpft in die Rolle seiner Fake-Verlobten - mit allem was dazu gehört: Sie wohnen zusammen, gehen auf Dates, spielen das glücklich verliebte Traumpaar, und sie begleitet ihn bei gesellschaftlichen Verpflichtungen.

Nur eines ist nicht Bestandteil ihrer Abmachung: sich zu verlieben …

Der Bestseller aus den USA - endlich auch in Deutschland!

Über Meghan Quinn

Meghan Quinns Leidenschaft für Bücher begann als sie einen e-Reader geschenkt bekam und die große Welt der Romance-Bücher entdeckte. Heute ist sie selbst erfolgreiche Bestseller Autorin und wird von ihren Leser:innen weltweit für ihre mitreißenden, emotionalen und spicy Geschichten gefeiert. Sie lebt mit ihrer Ehefrau, ihrem Adoptivsohn, zwei Hunden, vier Katzen und ganz vielen Book Boyfriends in Colorado.

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Meghan Quinn

A Not So Meet Cute

Aus dem Amerikanischen von Ivonne Senn

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Grußwort

Informationen zum Buch

Newsletter

PROLOG — Lottie

1. KAPITEL — Huxley

2. KAPITEL — Lottie

3. KAPITEL — Huxley

4. KAPITEL — Lottie

5. KAPITEL — Huxley

6. KAPITEL — Lottie

7. KAPITEL — Huxley

8. KAPITEL — Lottie

9. KAPITEL — Huxley

10. KAPITEL — Lottie

11. KAPITEL — Huxley

12. KAPITEL — Lottie

13. KAPITEL — Huxley

14. KAPITEL — Lottie

15. KAPITEL — Huxley

16. KAPITEL — Lottie

17. KAPITEL — Lottie

18. KAPITEL — Huxley

19. KAPITEL — Lottie

20. KAPITEL — Huxley

21. KAPITEL — Lottie

22. KAPITEL — Huxley

23. KAPITEL — Lottie

EPILOG — Huxley

Impressum

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PROLOG

Lottie

»Hey, Girl.«

Hmm. Die Fröhlichkeit in ihrer Stimme gefällt mir nicht.

Genauso wenig wie ihr Grinsen.

Oder ihr zu stark aufgetragenes, erstickend süßes Parfüm.

»Hey, Angela«, erwidere ich mit leichter Beklemmung, als ich mich an den Tisch in ihrem Büro setze.

Sie wirft sich die hellblonden Haare über die Schulter, faltet die Hände und signalisiert Interesse, als sie sich vorbeugt und fragt: »Wie geht es dir?«

Ich streiche mit den Händen über meinen knallroten Bleistiftrock und antworte: »Ganz gut. Danke.«

»Das freut mich zu hören.« Sie lehnt sich zurück und lächelt, sagt aber nichts weiter.

Ooookay. Was zum Teufel geht hier vor?

Ich werfe einen Blick hinter mich auf die Reihe an Männern in Anzügen, die mit Laptops auf dem Schoß auf ihren Stühlen sitzen und unsere Unterhaltung beobachten. Ich kenne Angela seit der Middle School. Uns verbindet eine dieser wechselhaften Freundschaften, bei denen ich oft unter ihrer schwankenden Zuneigung gelitten habe. Den einen Tag war ich ihre beste Freundin, am nächsten war es Blair – die in Finanzen arbeitet – oder Lauren – die drüben im Verkauf tätig ist. Und dann war es wieder ich. Wir sind austauschbar. Wer ist diese Woche die beste Freundin? Das habe ich mich oft gefragt, und auf eine leicht kranke, verrückte Weise war ich immer ganz aufgeregt, wenn diese Karte mir zugeteilt wurde.

Warum ich an so einer toxischen Freundschaft festgehalten habe, fragt ihr?

Das hat drei Gründe.

Erstens: Als ich Angela kennenlernte, war ich noch jung. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit so einer Achterbahnfahrt umgehen sollte. Also habe ich mich einfach an den Haltebügel geklammert, als hinge mein Leben davon ab, denn ehrlich gesagt war es aufregend, mit Angela zusammen zu sein. Es war anders. Teilweise kühn.

Zweitens: Wenn sie nett zu mir war, wenn wir mal wieder unzertrennlich waren, hatte ich die besten Zeiten meines Lebens. Wenn man als das arme Mädchen in Beverly Hills aufwächst, stehen Abenteuer nicht unbedingt auf der Tagesordnung, aber mit einer reichen Freundin, die über dein leeres Portemonnaie großzügig hinwegsieht und dich in ihrer Welt willkommen heißt, kann man viel Spaß haben. Nennt mich oberflächlich, aber ich hatte trotz aller Höhen und Tiefen eine gute Zeit auf der Highschool.

Drittens: Ich bin schwach. Ich hasse Konfrontationen und vermeide sie, wo ich nur kann. Ich hebe sozusagen jedes Mal die Hand, wenn jemand einen Fußabtreter braucht.

»Angela?«, flüstere ich.

»Hmm?« Sie lächelt.

»Darf ich fragen, warum du mich zu dir gerufen hast und warum mir das FBI im Nacken zu sitzen scheint?«

Angela legt den Kopf zurück und lacht herzhaft auf, während sie ihre Hand auf meine legt. »Oh, Lottie. Mein Gott, ich werde deinen Humor vermissen.«

»Vermissen?« Unwillkürlich spanne ich mich an. »Was meinst du damit, du wirst ihn vermissen? Fährst du in den Urlaub?«

Bitte lass es das sein. Bitte lass es das sein. Ich kann es mir nicht leisten, diesen Job zu verlieren.

»Das tue ich.«

Gott sei Dank.

»Ken und ich fliegen nach Bora-Bora. In ungefähr zehn Minuten habe ich einen Termin für einen Spraytan, deshalb müssen wir uns ein wenig ranhalten.«

Warte mal, was?

»Womit ranhalten?«, frage ich.

Der joviale Ausdruck verschwindet, und ihre Miene wird ernst. Die Art von ernst, wie ich sie bei Angela nicht oft sehe. Denn ja, sie mag die Chefin ihres eigenen Lifestyle-Blogs sein, aber sie ist nicht diejenige, die die Arbeit leistet. Das tun die anderen. Deshalb gibt es für sie nie einen Grund, ernst zu sein.

Sie setzt sich aufrechter hin. Die Partie um ihren Kiefer wirkt mit einem Mal angespannt, und sie sieht mich unter ihren dichten, falschen Wimpern hervor an. »Lottie, du bist eine wahre Pionierin für Angeloop. Deine Kunst hinter der Tastatur ist unerreicht, und der Humor, den du in diese Gelddruckmaschine einbringst, hat diese Reise nach Bora-Bora überhaupt erst möglich gemacht.«

Habe ich das richtig gehört? Wegen meiner Arbeit kann sie sich diesen Urlaub leisten?

»Aber unglücklicherweise müssen wir dich gehen lassen.«

Warte mal … was?

Mich gehen lassen?

Wie in mich meines Jobs berauben?

Blitzartig erheben sich die drei Männer und stellen sich wie Bodyguards um mich herum auf. Ihre breiten Schultern schirmen mich ab, und einer von ihnen lässt eine Mappe auf den Tisch vor mir fallen und schlägt sie auf. Mein Blick ist zu verschwommen, um lesen zu können, was dort steht, aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, es ist ein Kündigungsschreiben.

»Hier unterschreiben.« Der Mann hält mir einen Stift hin.

»Warte mal, was?« Ich schiebe die Hand des Mannes zurück, doch sie schnellt sofort wieder vor. »Du feuerst mich?«, frage ich Angela.

Sie zuckt zusammen. »Lottie, bitte mach keine große Sache daraus. Du musst doch wissen, wie schwer das alles für mich ist.« Sie schnippt mit den Fingern, und wie durch Zauberhand taucht ihre Assistentin auf. Angela reibt sich über die Kehle und sagt: »Diese Unterhaltung hat mir wirklich zugesetzt. Wasser bitte. Zimmertemperatur. Limone und Zitrone, aber nimm sie raus, bevor du es mir bringst.« Und schon ist die Assistentin wieder verschwunden. Als Angela sich umdreht, sieht sie mich und fasst sich an die Brust. »Oh. Du bist noch hier.«

Ähhh …

Ja.

Ich blinzle ein paarmal. »Angela, was ist hier los? Du hast gerade gesagt, dass ich dir eine Stange Geld eingebracht habe …«

»Wirklich? An so eine Aussage kann ich mich nicht erinnern. Jungs, habe ich etwas in der Art gesagt?«

Sie alle schütteln den Kopf.

»Siehst du? Das habe ich nicht gesagt.«

Ich glaube … Jupp. Riecht ihr das? Das ist mein rauchendes Gehirn, das Überstunden schiebt und versucht, NICHT DURCHZUDREHEN!

Ruhig, und ich meine … ruhig, frage ich: »Angela, kannst du mir bitte erklären, warum du mir kündigst?«

»Oh.« Sie lacht. »Du bist schon immer so ein neugieriges kleines Ding gewesen.« Die Assistentin bringt das Wasser und verschwindet wieder. Angela saugt an dem unnötigen Strohhalm und sagt: »Am Freitag wäre dein Einjähriges.«

»Ja. Das stimmt.«

»Tja, gemäß deinem Vertrag stünde dir danach ein richtiges Gehalt anstelle des Mindestlohns zu.« Sie zuckt mit den Schultern. »Warum sollte ich dir mehr bezahlen, wenn ich jemanden finden kann, der deinen Job für weniger macht? Das ist eine ganz einfache Rechnung. Ich bin mir sicher, dass du das verstehst.«

»Nein, das verstehe ich nicht.« Meine Stimme wird lauter, und zwei große Hände landen warnend auf meinen Schultern.

Oh, verflucht.

»Angela, das hier ist mein Leben und nicht irgendein Spiel, das du spielst. Als du mich angefleht hast, für dich zu arbeiten, hast du gesagt, dass dieser Job mein Leben verändern wird.«

»Und hat er das nicht?« Sie breitet die Arme aus. »Angeloop ist für jeden lebensverändernd.« Sie schaut auf ihre Uhr. »Oh, ich muss mich in fünf Minuten nackig machen. Spraytans warten nicht.« Sie zeigt mit dem Finger auf die Männer, die links und rechts neben mir stehen. »Bringt es zu einem Ende, Jungs.«

Zwei Paar Hände packen mich und helfen mir, aufzustehen.

»Das kann nicht dein Ernst sein«, sage ich, weil ich immer noch nicht ganz kapiere, was hier vor sich geht. »Du lässt mich von der Security aus dem Büro begleiten?«

»Das war nicht meine Entscheidung«, erwidert sie unschuldig. »Aber deine feindselige Haltung lässt mir keine Wahl.«

»Feindselig?«, frage ich. »Ich bin feindselig, weil du mich ohne Grund feuerst.«

»Ach, Honey, ich kann nicht glauben, dass du das so siehst«, sagt sie herablassend. »Das hier ist nichts Persönliches. Du weißt, dass ich dich liebe und immer noch auf deine monatliche Einladung zum Brunch zähle. Das hier ist rein geschäftlich.« Sie wirft mir eine Kusshand zu. »Du bist immer noch meine beste Freundin.«

Sie hat den verdammten Verstand verloren.

Ich werde zur Tür gezogen, grabe aber die Absätze meiner Jimmy-Choos – vorletzte Saison – in den Teppich. »Angela, ernsthaft jetzt. Du kannst mich nicht feuern.«

Sie schaut auf, legt den Kopf schief und presst sich eine Hand aufs Herz. »Ach, sieh dich an, wie du um deinen Job kämpfst. Mein Gott, du warst schon immer rauflustig.« Sie wirft mir einen weiteren Kuss zu. »Ich rufe dich später an. Dann kannst du mir alles über deine schreckliche Chefin erzählen. Oh … und vergiss nicht, auf die Einladung zum Klassentreffen zu antworten. Das ist in zwei Monaten, und wir müssen wissen, wie viele Leute kommen.«

Und einfach so verlässt mich mein Kampfgeist, meine Absätze lösen sich wie von selbst aus den Teppichschlingen, mein Körper erschlafft, und ich werde an den Armen durch die Büros von Angeloop geschleppt, dem dümmsten und idiotischsten Lifestyle-Blog im Internet. Einem Ort, an dem ich gar nicht hatte arbeiten wollen.

Meine Kollegen schauen mir hinterher.

Die Security zögert nicht, sondern zerrt mich bis durch die großen Glastüren nach draußen.

Und bevor ich noch den nächsten Atemzug nehmen kann, starre ich das obszön große Angeloop-Schild vor dem Büro an, in der Hand einen Pappkarton mit meinen Sachen.

Wie zum Teufel konnte das passieren?

1. KAPITEL

Huxley

»Ich werde jemanden umbringen!«, brülle ich und werfe mein Sakko quer durchs Büro, bevor ich die Tür hinter mir zuknallen lasse.

»Das Meeting scheint gut gelaufen zu sein«, sagt JP, der an der nur aus Fenstern bestehenden Wand meines Büros lehnt.

»Ich würde sagen, es sieht sogar so aus, als wäre es hervorragend gelaufen«, wirft Breaker ein, der auf meiner Ledercouch lümmelt.

Ich ignoriere den Sarkasmus meiner Brüder, raufe mir die Haare und wende mich der Aussicht auf Los Angeles zu. Heute ist ein klarer Tag. Der Regen von letzter Nacht hat den Smog für einen Moment vertrieben. Die Palmen am Straßenrand recken sich hoch in den Himmel, doch von hier oben sehen sie winzig klein aus.

»Willst du darüber reden?«, fragt JP und geht zu einem Sessel, um sich zu setzen.

Ich drehe mich zu ihnen um, den beiden Idioten, die mit mir durch dick und dünn gegangen sind. Mit denen ich alle Höhen und Tiefen ausgesessen habe. Sie haben alles stehen und liegen lassen, um meiner verrückten Idee zu folgen, den Immobilienmarkt in Los Angeles mit dem Geld, das Dad uns nach seinem Tod hinterlassen hat, aufzumischen. Wir haben dieses Imperium gemeinsam aufgebaut.

Aber ihre spöttischen Mienen wecken in mir den Wunsch, sie aus meinem Büro zu werfen.

»Sehe ich so aus, als ob ich darüber reden will?«

»Nein.« Breaker grinst. »Aber wir wollen trotzdem alles darüber hören.«

Natürlich wollen sie das.

Denn sie waren es, die mir gesagt haben, ich solle mich nicht mit Dave Toney treffen.

Sie waren es, die mir gesagt haben, es wäre die reinste Zeitverschwendung.

Sie waren es auch, die gelacht haben, als ich ihnen sagte, dass ich heute ein Meeting mit ihm hätte.

Und sie waren es, die mir sarkastisch viel Glück gewünscht haben, als ich das Büro verließ.

Doch ich wollte ihnen beweisen, dass sie sich irren.

Ich wollte ihnen zeigen, dass ich Dave Toney davon überzeugen könnte, mit Cane Enterprises zusammenzuarbeiten.

Spoiler-Alarm: Ich habe ihn nicht überzeugt.

Ich kapituliere unter den Blicken meiner Brüder, lasse mich in den anderen Sessel fallen und stoße einen langen Seufzer aus. »Fuck.«

»Lass mich raten, er hat sich nicht von deinem Charme einwickeln lassen«, sagt Breaker. »Dabei bist du so sympathisch.«

»So ein Scheiß sollte egal sein.« Ich packe die Armlehnen meines ledernen Polstersessels. »Es geht hier ums Geschäft und nicht um lebenslange Freundschaften und gemeinsame Kuschelabende.«

»Ich glaube, er hat im Studium was verpasst«, sagt JP zu Breaker. »Denn gab es nicht einen ganzen Kurs darüber, wie man Geschäftsbeziehungen pflegt?«

Sein Sarkasmus zerrt an meinen Nerven.

»Ja, ich glaube schon«, stimmt Breaker ihm zu.

»Ich bin zu ihm gegangen und habe ihm den Hintern geküsst. Was will er noch?«

»Hast du Lippenstift getragen? Ich bin mir nicht sicher, ob seine Freundin es gut finden würde, fremde Lippenabdrücke auf dem Hintern ihres Mannes zu entdecken.« Breaker grinst wieder.

»Ich hasse dich. Ich hasse dich wirklich.«

Breaker lacht laut auf, während JP anmerkt: »Ich sage das nur ungern, aber … wir haben es dir gesagt, Bruder. Dave Toney arbeitet nicht mit jedem zusammen. Er ist in dieser Stadt eine Rarität. Es haben schon viele versucht, Zugriff auf die Unmengen an Immobilien zu bekommen, die er in der Stadt besitzt. Die meisten von ihnen sind gescheitert. Warum hast du geglaubt, dass es bei dir anders sein würde?«

»Weil wir Cane Enterprises sind!«, stoße ich aus. »Jeder will mit uns zusammenarbeiten. Weil wir das größte Immobilienportfolio in Los Angeles haben. Weil wir ein heruntergekommenes Gebäude in einem Jahr in ein Millionengeschäft verwandeln können. Wir wissen, was wir tun, und Dave Toney – so erfolgreich er auch sein mag – hat ein paar tote Grundstücke an der Hand, die seinem Unternehmen schaden. Er weiß es, ich weiß es, und ich will ihm diese Grundstücke abnehmen.«

JP fasst sich ans Kinn und fragt: »Was genau hast du zu ihm gesagt? Ich hoffe, nicht das? Denn auch wenn sich meine Nippel unter deiner kleinen Ansprache aufgerichtet haben, bezweifle ich, dass ihm dieser Ton gefällt.«

Ich verdrehe die Augen. »Ich habe etwas in der Art gesagt.«

»Du weißt schon, dass Dave Toney ein sehr stolzer Mann ist, oder?«, fragt Breaker. »Wenn du ihn beleidigst, wird er niemals mit dir arbeiten.«

»Ich habe ihn nicht beleidigt!«, rufe ich. »Ich wollte ihm nur zeigen, dass ich ein ganz normaler Typ bin.«

Meine Brüder schnauben.

»Ich bin ein normaler Typ.«

JP und Breaker tauschen einen Blick, dann beugen sich beide vor, und ich weiß, was jetzt kommt: Sie werden mir die Leviten lesen. Das machen sie ab und zu gerne zusammen.

»Du weißt, dass wir dich lieb haben, richtig?«, fragt Breaker.

Und es geht los.

Ich fahre mir mit der Hand übers Gesicht. »Spuckt es einfach aus.«

»Du bist alles andere als normal. Keiner von uns ist normal. Wir wohnen in Beverly Hills, werden ständig auf Premieren und Promifeiern eingeladen und standen schon viele Male in den Schlagzeilen. An uns ist nichts normal. Dave Toney hingegen … der ist normal.«

»Wieso?«, frage ich. »Weil er nicht auf Aftershow-Partys mit Promis eingeladen wird?«

Breaker schüttelt den Kopf. »Nein, weil er mit beiden Beinen auf der Erde steht. Er ist nahbar. Man könnte problemlos mit ihm ein Bier in einer Bar trinken und sich nicht im Geringsten eingeschüchtert fühlen. Du bist das genaue Gegenteil. Du bist protzig.«

»Bin ich nicht.«

JP nickt zu meiner Armbanduhr. »Nette Movado – ist die neu?«

Ich sehe die Uhr an. »Die habe ich letzte Woche gekauft …« Ich schaue auf und fange die wissenden Blicke meiner Brüder auf. »Darf ich mein schwer verdientes Geld nicht ausgeben?«

»Doch, das darfst du«, sagt JP. »Dein Lebensstil ist vollkommen akzeptabel. Das Haus, das Auto … die Uhr. Das alles hast du dir rechtmäßig verdient. Aber wenn du eine Verbindung zu Dave Toney aufbauen willst, musst du das auf einer anderen Ebene tun. Und das bedeutet nicht, dich auf einmal legerer zu geben, denn das wird er sofort durchschauen. Er kennt dich bereits als auffälligen Typen. Er muss dich in einem anderen Licht sehen.«

»Ohhhh, das gefällt mir«, wirft Breaker ein. »Ein anderes Licht. Ja, genau das braucht es.« Er tippt sich ans Kinn. »Aber was für ein Licht könnte das sein?«

Gereizt stehe ich auf und sammle mein Sakko ein. »Während ihr Idioten darüber nachdenkt, gehe ich zum Mittagessen.«

»Wenn Toney nur diesen Moment miterleben könnte, in dem Huxley Cane nicht seine Assistentin bittet, ihm etwas zu essen zu holen, sondern wie ein Bürgerlicher selbst über die Straßen von Los Angeles wandert«, spottet JP.

Ich ignoriere die beiden, ziehe mir trotz der draußen herrschenden Hitze das Sakko an und gehe zur Tür.

»Kannst du uns was mitbringen?«, ruft mir Breaker hinterher.

Seufzend antworte ich: »Schick mir ’ne Nachricht, was du vom Deli willst.«

»Pickles. So viele Pickles, wie nur geht!«, ruft JP.

Ich gehe den Flur hinunter zu den Fahrstühlen. Zum Glück gleiten bei einem gerade die Türen auf, und ich trete ein, drücke den Knopf fürs Erdgeschoss und lehne mich mit den Händen in den Hosentaschen gegen die Wand.

Eine andere Ebene. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Und ich weiß, dass ich als Geschäftsmann schon viele Deals mit Leuten gemacht habe, mit denen ich gut zurechtgekommen bin, aber auch mit welchen, die ich zutiefst verabscheue. Der Unterschied zwischen mir und Dave Toney ist, dass es mir scheißegal ist, wer mein Geld nimmt oder an wen ich verkaufe. Geschäft ist Geschäft, und wenn ein Deal gut ist, lasse ich mich darauf ein.

Ich habe Dave heute einen verdammt guten Deal angeboten. Einen, der besser ist, als er es verdient hat, wenn ich ehrlich bin. Aber anstatt mir die Hand zu schütteln und ihn zu akzeptieren, hat er sich in seinem Bürostuhl zurückgelehnt, sich die Wange gekratzt und gesagt: »Ich weiß nicht. Darüber muss ich erst nachdenken.«

Nachdenken.

Über meinen verdammten Deal muss er nachdenken.

Niemand denkt über meine Angebote nach. Sie nehmen sie an und danken dem Herrgott persönlich dafür, dass sie Geschäfte mit Cane Enterprises machen können.

Als die Fahrstuhltüren aufgehen, dränge ich mich hindurch, durchquere die Lobby und verlasse das Gebäude in Richtung des kleinen Deli am Ende der Straße. Zwei Blocks. Ich schicke meine Assistentin Karla eigentlich nie los, um mir was zu essen zu holen. Erstens, weil ich mich dann wie ein Arsch fühle – was mir nicht gefällt, auch wenn die Leute etwas anderes glauben. Und zweitens, weil ich es genieße, mal rauszukommen und frische Luft zu schnappen. Okay, wir sind in L. A., also ist frische Luft ein wenig übertrieben. Aber es gibt mir eine Sekunde, um runterzukommen, bevor ich mich wieder an meinen Tisch setze, von dem aus ich unser Milliarden-Dollar-Imperium leite.

Das Handy vibriert in meiner Tasche, doch ich sehe nicht nach, weil mir klar ist, dass es JPs und Breakers Bestellung sein muss. Ich weiß nicht mal, warum ich ihnen gesagt habe, dass sie mir eine Nachricht schicken sollen, denn sie bestellen jedes Mal dasselbe: Philly-Cheesesteak mit extra vielen Pilzen. Und natürlich Pickles. Das ist unser Standardsandwich. Wir essen es nicht oft, aber wenn wir zu diesem Deli gehen, bestellen wir es jedes Mal.

Der Bürgersteig ist voller als üblich. Der Sommer ist in Los Angeles eingetroffen, was bedeutet, dass die Touristen einfallen. Bustouren zu den Promi-Hotspots erreichen ihre maximale Kapazität, und auf der 101 zu fahren, ist ein Albtraum. Zum Glück wohne ich nur dreißig Minuten vom Büro entfernt.

Als ich mich dem Deli nähere, hält gerade ein mir bekannter schwarzer SUV davor an. Die Tür geht auf, und ich sehe Dave Toney aussteigen – wo wir gerade vom Teufel sprechen. Wie stehen die Chancen, ihn hier zu treffen?

Wie auch immer, es sieht aus, als stünden sie zu meinen Gunsten. Es geht doch nichts über ein gutes Nachgespräch, um einen Deal einzutüten. Vielleicht hat JP recht. Dave Toney könnte seine Meinung ändern, wenn er mich beim Holen meines Mittagessens sieht. Denn das hier ist definitiv eine andere Ebene.

Ich knöpfe mein Sakko zu und beschleunige meine Schritte. Mein Motto ist, mir im Geschäft niemals eine Möglichkeit entgehen zu lassen. Niemals. Im Näherkommen sehe ich überrascht, dass hinter Dave eine weibliche Hand aus dem Fahrzeug kommt. Ich gehe langsamer und konzentriere mich auf die Hand … Es ist eine kleine Hand mit einem sehr großen Verlobungsring.

Heilige Scheiße, Dave ist verlobt?

Angesichts dessen, dass er die Hand der Frau ergreift, schätze ich ja.

Aber verlobt … Wie zum Teufel konnte mir das entgehen?

Normalerweise bin ich über solche Dinge informiert …

Meine Gedanken halten inne, und ich blinzle ein paarmal, als die Verlobte aussteigt und ich ihr Profil sehe.

Heilige … Scheiße.

Wie es aussieht, ist der Verlobungsring heute nicht die größte Überraschung.

Dank des eng anliegenden Kleids und ihrer schmalen Figur habe ich keinen Zweifel, dass Dave Toneys Verlobte schwanger ist.

Dave Toney, verlobt und mit einem Baby auf dem Weg. Wie … wann?

Er winkt dem Fahrer zu, schließt die Tür und schaut hinter sich. Gerade lange genug, dass unsere Blicke sich treffen. Überrascht zieht er die Augenbrauen in die Höhe, dann dreht er sich komplett herum und winkt mir zu. »Cane. Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie hier auf der Straße zu treffen.«

Ja, keiner von uns hat erwartet, den anderen zu sehen, aber ich werde mich von dieser neuen Entwicklung nicht aus der Fassung bringen lassen.

Es ist Showtime.

Ich setze ein Lächeln auf.

»Ich genieße nur die schwüle kalifornische Sonne auf dem Weg, um Lunch für meine Brüder und mich zu holen.« Ich gehe zu ihm und reiche ihm die Hand, die er kurz schüttelt. »Das hier ist unser Lieblingsdeli.«

»Wirklich?«, fragt Dave überrascht. »Ellies auch. Ich war hier noch nie, aber sie meinte, hier gäbe es die besten Pickles.«

»Meine Brüder sind auch verrückt danach.« Ich reiche seiner Verlobten die Hand. »Sie müssen Ellie sein.«

»Oh, wie unhöflich von mir«, sagt Dave und lacht verlegen. »Ja, das ist Ellie. Ellie, das ist Huxley Cane.«

»Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«, sagt Ellie mit einem süßem Südstaatenakzent, der mir bekannt vorkommt.

Ich schüttle ihre Hand. »Lassen Sie mich raten, Sie sind aus Georgia?«

Ihr Lächeln wird breiter. »Richtig. Woher wissen Sie das?«

Jupp, das läuft bisher gut für mich.

»Meine Grandma ist eine selbst ernannte Südstaatenblume. Ich habe viele brutale, von Luftfeuchtigkeit geschwängerte Sommer hinter dem Fliegengitter auf ihrer Veranda verbracht, während sie mir den neuesten Klatsch und Tratsch aus dem Ort erzählt hat.«

»Wirklich? Wo war das?«

»Peachtree City.«

Ihre Augen weiten sich erfreut, und sie presst sich eine Hand aufs Herz. »Ich bin in Fayetteville aufgewachsen, das liegt östlich von Peachtree. Wow, wie klein die Welt doch ist.«

Ja. Ja, das stimmt. Vor allem, weil meine Grandma in Wahrheit in San Diego wohnt und ich nie in Georgia gewesen bin. Aber das müssen sie nicht wissen. Genauso wenig wie sie wissen müssen, dass ich ihren Akzent nur deshalb erkannt habe, weil ich auf dem College mal mit einem Mädchen aus Peachtree City zusammen war. Reine Semantik.

Erfreut über die kleine Verbindung, die ich mit Daves Welt geschaffen habe, wende ich mich ihm zu, nur um einen mir sehr territorialen Blick einzufangen. Oh, oh. Angespannter Kiefer, zusammengezogene Augenbrauen und ein Ausdruck in den Augen, der mir verrät, dass er unsere kleine Welt nicht amüsant zu finden scheint.

Der Kerl fletscht förmlich die Zähne. Ich wäre nicht überrascht, wenn er anfangen würde, Ellie zu umkreisen und einen Ring um sie herum zu pinkeln.

Angesichts dessen, was er über mich weiß – protzig, ein Flirter, Mr. Schlagzeilen (wenn auch Gott sei Dank schon länger nicht mehr) –, muss er mich für eine Bedrohung halten. Die ich nicht bin. Ich meine, ja, Ellie ist eine hübsche junge Frau mit ihren blonden Haaren und den blauen Augen, aber sie ist auch schwanger – totaler Albtraum – und verlobt und damit komplett tabu.

Laut dem, was meine Brüder gesagt haben, sieht Dave das vermutlich nicht so.

Doch wie …

Wie kann ich sicherstellen …

*Gedankenblitz*

Habt ihr den hellen Lichtstrahl gesehen? Ja, mir kam eine Idee. Die vielleicht nicht klug ist. Sie ist definitiv nicht die intelligenteste Idee, die ich je hatte, aber Dave scheint sich mit jeder Sekunde mehr anzuspannen, also …

Auf geht’s.

Ich hoffe, dass ich das hier nicht bereuen werde.

»Fayetteville, mhm?« Ich befeuchte mir die Lippen. »Das ist verrückt. Ich glaube, die Eltern meiner Verlobten sind aus Palmetto. Liegt das nicht nur ein kleines bisschen weiter nördlich?«

Ja, Verlobte. Ich sagte doch, dass es nicht die intelligenteste Idee war. Aber was Besseres habe ich nicht.

»Richtig. Palmetto ist nicht weit entfernt«, bestätigt Ellie mit unglaublicher Freude, während Dave ihr in einer beschützenden Geste den Arm um die Taille legt.

»Verlobte?«, fragt er, nachdem er sich geräuspert hat. »Sie sind verlobt, Cane?« In seinen Augen funkelt aufrichtiges Interesse, und die Anspannung weicht langsam aus seinen Schultern.

»Jupp.«

»Mhm. Das überrascht mich.«

Ich kann ihn nicht deuten. Glaubt er mir? Testet er mich? Mache ich das Ganze exponentiell schlimmer? Ich hoffe nicht. Ich will diesen Deal nicht verlieren.

Ich weigere mich, ihn mir durch die Finger gleiten zu lassen, wo ich so nah dran bin. Diese Grundstücke zu besitzen würde unser Portfolio massiv verbessern. Vor allem mit dem, was wir damit vorhaben. Und einen Deal mit Dave Toney einzutüten würde den Sieg umso süßer machen. Also übernimmt mein Geschäftssinn und lässt meinen gesunden Menschenverstand in der sommerlichen Brise zurück.

Bevor ich meine Meinung über das, was da aus meinem Mund kommt, ändern kann, schlucke ich schwer und sage: »Jupp, verlobt und … in freudiger Erwartung.«

In der Sekunde, in der die Lüge über meine Lippen kommt, überfällt mich ein ekelhaftes Gefühl, denn ich weiß, wie sehr sich einige Frauen bemühen, schwanger zu werden, und bei so etwas zu lügen … Verdammt, das fühlt sich nicht richtig an. Aber wie gesagt, mein gesunder Menschenverstand ist nirgendwo zu finden, und ich handle rein aus idiotischen Instinkten heraus.

»Wirklich?«, fragt Ellie. »O mein Gott.« Sie streicht sich über den Bauch. »Genauso wie wir. Ist das nicht aufregend, Dave?«

»Das ist es wirklich.« Daves Miene wechselt von unsicher zu beschützendem Verlobten zu … einem Ausdruck, den ich noch nie zuvor an ihm gesehen habe. Mitgefühl.

Verständnis.

Wage ich zu sagen: Kameradschaft?

Ich stecke die Hände in die Hosentaschen, um mich davon abzuhalten, herumzuzappeln, während ich die größte Lüge meines Lebens erzähle.

»Ja, meine Grandma hat mich ihr in Peachtree vorgestellt. Es war Liebe auf den ersten Blick.«

Ellie klatscht in die Hände. »Oh, ich liebe es!«

Ich zucke mit den Schultern. »Wir sind dann ziemlich schnell zusammengekommen.« Ich schaue in den Himmel hinauf, während ich an meine imaginäre, schwangere Verlobte denke und daran, wie sehr ich sie *schluck* liebe. »Mit der Schwangerschaft haben wir das Ganze vermutlich ein wenig von hinten aufgezäumt, aber ich schätze, dass wir laut den gesellschaftlichen Normen sowieso nie etwas richtig gemacht haben.«

»Das kenne ich nur zu gut«, sagt Dave, und in diesem Moment sehe ich es in seinen Augen. Eine neue Wertschätzung für mich. Das ist es, wovon meine Brüder gesprochen haben. Das ist es, was Dave braucht. Er muss mich als »Menschen« sehen.

Das hier bin ich, wie ich Dave auf einer neuen Ebene kennenlerne. Eine andere Verbindung mit ihm finde. In diesem Augenblick sieht er mich nicht als protzigen, halsabschneiderischen Geschäftsmann, sondern als jemanden, mit dem er bei einem Bier über seine Sorgen als werdender Vater sprechen kann.

Das hier könnte genau der Fuß in der Tür sein, den ich brauche. Ein wenig Geplauder, eine harmlose Lüge, die niemandem wehtut. Er muss meine angebliche Verlobte ja nicht kennenlernen. Er muss nicht mal viel über sie erfahren. Allein die Vorstellung von ihr macht mich für ihn gleich wesentlich ansprechender.

Hm, vielleicht war das Ganze doch keine so schlechte Idee.

Vielleicht war sie sogar brillant.

Merkt euch meine Worte – morgen um diese Zeit wird er mich anrufen, weil er nicht länger über mein Angebot nachdenken muss, sondern es annehmen will.

Huxley Cane, du bist ein absolutes Genie.

»Dave, wäre es nicht himmlisch, Huxley und seine Verlobte zum Essen zu uns einzuladen?«

Äh, was?

Essen?

Ellie klatscht erneut in die Hände und fährt fort: »Es wäre reizend, mit Leuten zu sprechen, die sich in derselben Situation befinden.« Dann beugt sie sich vor. »Unsere Familien waren nicht sonderlich erfreut darüber, dass wir mit der Hochzeit bis nach der Geburt des Babys warten wollen. Meine Eltern sind ziemlich konservativ.«

Schweiß bildet sich auf meiner Oberlippe, während ich versuche, eine neutrale Miene zu bewahren.

Eine Einladung zum Abendessen.

Mit meiner »Verlobten«.

Oh … fuck.

Abbruch, Cane. ABBRUCH!

»Das wäre wundervoll«, sagt Dave mit einem jovialen Lächeln.

FUCK!

»Wie wäre es mit nächstem Samstag?«, fragt er.

Samstagabend?

Doppelt fuck.

Das ist in vier Tagen.

Vier verdammte Tage, um nicht nur eine Verlobte zu finden, sondern eine schwangere Verlobte.

Huxley Cane, du bist kein Genie, du bist ein absoluter Volltrottel.

»Oh, gib ihm doch einen Moment, um es mit seinem Mädchen zu besprechen«, sagt Ellie. Ich würde Gott gerne für sie danken, aber das verfluchte Abendessen war ihre Idee. »Warum melden Sie sich nicht später bei Dave und sagen, ob es passt? Ich liebe es, zu kochen. Ich könnte uns ein echtes Südstaatenmahl zubereiten, wenn Sie mögen.«

Im Kopf formuliere ich bereits Ausreden, warum meine Verlobte und ich am Samstag leider nicht können.

»Und vielleicht können wir noch ein wenig ausführlicher über Ihr Angebot reden«, wirft Dave ein und lächelt aufrichtig.

Fuck.

Fuck. Fuck. Fuck.

Jetzt kann ich nicht mehr Nein sagen. Nicht, wenn der Deal in Gefahr ist.

Mein Gott.

Trotz der absoluten Trockenheit in meinem Mund schlucke ich schwer und nicke. »Jupp.« Meine Stimme bricht. »Samstag klingt super.«

»Wie schön!« Ellie strahlt. »Ich kann es kaum erwarten. Ich werde einen Peachcobbler und Blattkohl machen. Dave wird Ihnen alle nötigen Informationen zukommen lassen.«

»Perfekt«, sage ich und lächle zittrig. Wo habe ich mich da nur hineingeritten?

»Baby, wir sind spät dran. Lass uns nach dem Kurs beim Deli anhalten, okay?«, fragt Dave.

»Solange ich die doppelte Menge Pickles bekomme«, erwidert Ellie und gibt ihm einen Kuss auf die Lippen.

Diese öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung dreht mir den Magen um. Nicht, weil ich die beiden abstoßend finde, sondern weil es eine Erinnerung an die Grube ist, die ich mir selbst gegraben habe.

»Okay, wir sind auf dem Weg zum Lamaze-Kurs. Wir hören voneinander«, verabschiedet sich Dave.

Ich winke ihnen nach und hoffe, dass man das Zittern meiner Hand nicht sieht. Dann drehe ich mich um, ohne das Deli zu betreten, und gehe zum Büro zurück. Die ganze Zeit über kreisen meine Gedanken darum, wie ich aus dieser Nummer wieder rauskomme.

Huxley Cane, du bist ein kompletter Vollidiot.

2. KAPITEL

Lottie

Mit den Händen am Lenkrad starre ich hinüber zum Haus meiner Kindheit – in dem ich derzeit auch wohne. Es ist ein kleiner Bungalow, der seit Jahren im Besitz der Familie ist. Und ich meine … seit Jahren. Grandma Pru hat ihn in den Fünfzigern gekauft und meiner Mom überlassen, die mich und meine Schwester Kelsey ganz allein aufgezogen hat.

Der weiße Stuck ist im Laufe der Jahre verwittert und sieht jetzt eher cremefarben aus, und es müssten mehr der roten Schindeln ersetzt werden, als meine Mom sich leisten kann, obwohl ihr Freund Jeff, mit dem sie seit dreizehn Jahren zusammenwohnt, ihr angeboten hat, die Kosten zu übernehmen.

Wo wir gerade von Jeff reden, er schiebt in weiten Jeansshorts und einem klassischen weißen Unterhemd den Rasenmäher durch den Vorgarten. Dabei hat er eine nicht angezündete Zigarette zwischen den Lippen, denn obwohl er nicht raucht, sagt er, dass er Trost darin findet, es tun zu können, sollte er es wollen. Keine Ahnung, was psychologisch dahintersteckt. Aber das ist auch egal, denn er ist wunderbar zu meiner Mom und war in den letzten zehn Jahren ein guter Zuhörer und Ratgeber für mich und für meine Schwester. Wenn er also eine Zigarette im Mundwinkel haben will – soll er doch. Es könnte schlimmer sein.

Aber dass Jeff im Vorgarten ist, macht mir einen Strich durch die Rechnung, den Karton mit meinen Sachen aus dem Büro ungesehen in mein Zimmer zu bringen. Und ich will keine Fragen von Jeff oder meiner Mom beantworten müssen. Sie dürfen nicht erfahren, dass Angela mich gefeuert hat. Das wäre die reinste Katastrophe.

Nein, sie dürfen es NIEMALS erfahren.

Warum?

Nun, weil sie mich angefleht haben, mir einen anderen Job zu suchen, in dem ich nicht für jemanden arbeiten muss, mit dem ich seit Jahren eine toxische Beziehung pflege.

Aber ihr wisst, wie das läuft. Wir glauben, Eltern hätten keine Ahnung, wir hingegen wüssten alles, und dann müssen wir heftig zurückrudern, wenn wir erkennen … dass wir doch auf unsere Eltern hätten hören sollen.

Uff.

Da ich nicht will, dass Jeff misstrauisch wird, steige ich aus meinem zerbeulten VW‑Käfer, lasse den Karton auf dem Rücksitz, hänge mir die Handtasche über die Schulter und setze ein wunderschönes Lächeln auf, das, wie ich weiß, Freude in Jeffs Tag bringen wird.

»Hey, Lottie-Bug«, begrüßt er mich mit dem Spitznamen, den meine Mutter mir vor Jahren gegeben hat.

»Hey, Jeff.« Ich winke ihm zu, als er den Rasenmäher ausstellt und die Sonnenbrille auf der Nase gerade rückt. »Der Garten sieht super aus.«

»Danke. Ich glaube, das Komitee für Stadtverschönerungen wird uns dieses Jahr bemerken müssen.«

Ach Jeff, immer so voller Hoffnung.

Wir wohnen an der Grenze zu The Flats in Beverly Hills. Und damit meine ich: nur eine Straße weiter. Und jeden Sommer gibt es ein Komitee, das von einem Haus zum nächsten geht und die besten Gärten der Nachbarschaft prämiert. Wir sind immer durch The Flats spaziert und haben uns die fabelhaft gepflegten Gärten angeschaut, die von professionellen Landschaftsarchitekten angelegt wurden und nicht von den Eigentümern selbst. Die Woche, bevor die Juroren das Viertel inspizieren, ist immer ein wahres Blutbad, auch hier bei uns, denn das letzte Haus auf ihrer Route liegt unserem gegenüber, und um das Haus sehen zu können, muss man an unserem vorbei. Und Jeff ist fest entschlossen, irgendwann einmal bemerkt zu werden.

»Du wirst Mom dazu bringen müssen, das Dach zu reparieren, wenn du auch nur den Hauch einer Chance haben willst.«

Um ehrlich zu sein, friert eher die Hölle zu, als dass unser Garten je bemerkt wird. Das Komitee besteht aus reichen Snobs, die niemals einen Blick auf die andere Straßenseite werfen würden. Aber es ist nett, Jeff Hoffnung zu machen, vor allem, weil er so hart arbeitet.

Seine Schultern sacken geschlagen nach unten. »Das habe ich ihr auch gesagt. Das Dach muss makellos sein. Mit den gebrochenen Schindeln werden wir niemals gewinnen. Ich glaube, ich werde dieser Tage die Jungs herbestellen und es reparieren, während sie bei der Arbeit ist. Erst machen, dann um Vergebung bitten.«

»Das ist ein sehr kluger Ansatz.«

»Wie war die Arbeit?«

Ich halte auf dem Weg zur Haustür inne und behalte mein Lächeln bei. »Super. Ein ganz normaler Tag.« Jupp, ein ganz normaler Tag, an dem ich durch die Straßen von Los Angeles gewandert bin, um Zeit zu schinden, damit ich nicht zu früh nach Hause komme, denn meine Mutter und Jeff kennen meine Arbeitszeiten, und wenn ich früher heimkäme als üblich, würden sie misstrauisch werden. Weil ich ein ausgesprochener Glückspilz bin, hat mir auf meinem Spaziergang ein bezaubernder Obdachloser, der meine nackten Beine mit finsterem Blick gemustert hat, geraten, mir eine Strumpfhose zu kaufen. Ich habe mir stattdessen ein Trosteis gekauft – Pfefferminz mit Schokostückchen – das der kalifornischen Sonne zum Opfer gefallen und mir auf die weiße Bluse getropft ist. Das Sahnehäubchen war, dass ich über einen Gitterrost gestolpert bin und mir einen Absatz meiner Jimmy-Choos abgerissen habe, weshalb ich gerade barfuß auf dem Weg ins Haus bin.

Es ist einfach einer dieser Tage.

»Die Beförderung ist nächste Woche, oder?«, fragt Jeff. »Freust du dich schon? Dann kannst du dir endlich eine eigene Wohnung suchen.«

Stellt euch hier einen tiefen Seufzer vor.

Ich recke den Daumen in die Luft. »Das wird super.«

Dann öffne ich die Haustür und rieche sofort Moms hausgemachte Fischstäbchen. Guter Gott, nicht schon wieder.

Ist mir denn gar keine Pause gegönnt?

»Jeff, das Essen ist gleich fertig.«

»Ich bin’s, Mom«, sage ich und gehe zu meinem Zimmer. Doch noch bevor ich den Flur hinunter bin, steckt meine Mutter den Kopf aus der Küchentür.

»Lottie-Bug, gerade rechtzeitig zum Abendessen.«

»Ich bin nicht wirklich hungrig«, winke ich ab und presse mir eine Hand auf den Bauch. »Spätes Mittagessen. Vielleicht esse ich nachher noch einen Apfel.«

»Sei nicht albern. Geh und wasch dir die Hände.« Ja, sie ermahnt mich immer noch vor jeder Mahlzeit, mir die Hände zu waschen. »Und mach dich frisch. Ich habe für dich mitgedeckt.«

Seufzend sage ich: »Danke, Mom.« Dann gehe ich in mein Zimmer, schließe die Tür hinter mir und gleite daran hinunter, bis mein Po auf dem Boden landet. »Mein Gott, ich brauche was zu trinken.« Ich hole mein Handy heraus und schreibe meiner Schwester.

Lottie:Brauche Alkohol. Fange morgen früh an, sobald Mom und Jeff weg sind. Bist du dabei?

Kelsey, meine irische Zwillingsschwester, wie meine Mom sie gerne nennt, ist nur zwölf Monate jünger als ich und eine aufstrebende Organisatorin. Ja, als sie mir das erzählt hat, war ich auch erst verwirrt. Sie hat ihr eigenes Unternehmen aufgezogen, in dem sie zu anderen Leuten geht und ihnen zeigt, wie sie ihre Vorratskammern und Schränke besser organisieren können. Ich habe sie gefragt, was sie von all denen unterscheidet, die auf den Aufräum-Zug aufgesprungen sind, und ihre Antwort hat mich umgehauen, denn sie war tatsächlich gut durchdacht. Sie konzentriert sich auf nachhaltige Ordnung. Anstatt ihre Kunden dazu zu animieren, Acrylboxen zu benutzen, arbeitet sie mit einer Firma zusammen, die nachhaltig produzierte Organisationshelfer sowie Produkte aus komplett recycelten Materialien verkauft. Das ist besser für die Umwelt und besser für dein Zuhause. Seht ihr? Umgehauen. Offenbar ist sie nur einen Promi davon entfernt, entdeckt zu werden. Was ich ihr glaube. Sie verdient im Moment gerade genug, um ihr Unternehmen wachsen zu lassen und sich ein kleines Apartment in West Hollywood leisten zu können.

Mein Handy piept mit einer Nachricht.

Kelsey:Musst du morgen nicht arbeiten?

Ich stehe auf und ziehe meine Bluse aus der Hose, bevor ich ihr antworte.

Lottie:Ich müsste …

Dann lege ich mein Handy ab und ziehe mich aus. Die getragene Kleidung schmeiße ich in den Wäschekorb, ohne mich um die Fleckentfernung zu kümmern. Der Schaden ist sowieso schon angerichtet. Ich schlüpfe in Shorts und Tanktop und binde mir die Haare zu einem Dutt hoch.

Kelsey:Sag mir nicht, dass die Schlampe dich gefeuert hat.

Lottie:Betrachte mich offiziell als arbeitslos.

Kelsey:Ich habe dir VERDAMMT noch mal gesagt, dass das passieren wird. Sie ist so eine … Mein Gott, Lottie, solltest du jemals wieder mit ihr reden, werde ich dich enterben. Hast du mich verstanden?

Lottie:Vertrau mir, Angela ist für mich gestorben, egal, was SIE vielleicht denkt.

Kelsey:Lass mich raten, die Narzisstin denkt immer noch, dass ihr Freundinnen seid.

Lottie:Jupp. Wie auch immer, ich erzähle es Mom und Jeff nicht, bevor ich nicht eine Lösung gefunden habe. Sie glauben, dass ich nächste Woche ausziehe, sobald ich meine »Beförderung« erhalten habe – aka zur Arbeitslosen degradiert wurde.

Kelsey:Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Ich komme gegen neun mit Tequila und allem, was man für Margaritas braucht.

Lottie:Kannst du dein Ideenbuch mitbringen?

Kelsey:Habe ich schon eingepackt. Ich bin für dich da, Schwesterherz.

Lottie:Ich hab dich lieb.

Kelsey:Ich dich auch. Und keine Sorge. Wir kriegen das schon hin.

Erleichtert lege ich mein Handy auf die Kommode, denn wenn Mom ein Handy auch nur in der Nähe des Esstischs sieht, nimmt sie es und wirft es in die Toilette. Das ist mir einmal passiert und nie wieder. Nachdem man sein mit Toilettenwasser getränktes Handy über Nacht in Reis gelagert hat, hat man seine Lektion für immer gelernt.

Ich gehe den Flur hinunter ins Esszimmer, wo ich Jeff dabei ertappe, wie er meiner Mutter einen keuschen Kuss auf die Wange gibt. Dann flüstert er ihr »Danke« zu, bevor er sich setzt. Er hat sich auch umgezogen und seine Hände von allen Spuren der Gartenarbeit befreit. Ich weiß, er wird nach dem Essen sofort wieder rausgehen, aber ich bin dankbar, dass er die Tischregeln meiner Mutter versteht und respektiert.

»Das riecht gut, Mom«, lüge ich, als ich mich setze. Jeff liebt ihre selbst gemachten Fischstäbchen. Ich hasse sie. Aber ich esse sie, weil mir schon in sehr jungen Jahren beigebracht wurde, dass man isst, was auf den Tisch kommt, und man sich nicht darüber beschwert. Man soll froh sein, dass man überhaupt etwas zu essen hat.

»Danke. Zum Nachtisch gibt es einen deiner Lieblingscobbler.«

Na, das klingt doch verlockend. Für einen guten Obstauflauf würge ich auch ein paar Fischstäbchen runter.

»Du bist unglaublich. Danke.«

Mom nimmt Platz, und dann fassen wir uns alle an den Händen, und sie spricht ein kleines Gebet, bevor wir reinhauen. Zum Glück hat Mom mir nur eine kleine Portion gegeben. Die schaffe ich locker, wenn es danach einen Cobbler gibt.

»Wie war die Arbeit, Süße?«, fragt Mom und gibt sich einen Klecks Remoulade auf den Teller. Danach reicht sie die Schüssel an Jeff weiter, der sich auch etwas nimmt und sie mir weitergibt. Ich fülle meinen Teller mit der Remoulade, weil ich es nur so über mich bringe, die Fischstäbchen zu essen.

»Super«, erwidere ich und spüre die Lüge rau auf meiner Zunge.

Es gibt drei Dinge, die ich beim Aufwachsen mit einer starken, unabhängigen Frau gelernt habe: Man lügt nicht, man betrügt nicht, und man arbeitet immer für das, was man will. Tja, ich habe gerade gelogen, aber ich ertrage es nicht, ihnen die Wahrheit zu sagen. Nicht, wenn Mom und Jeff mich – genau wie Kelsey – gewarnt haben, was für eine schlechte Idee es ist, einen Job von Angela anzunehmen. Der mal heißen, mal kalten Angela. Der narzisstischen und unberechenbaren Angela. Sie haben mir gesagt, dass ich auf einen anderen Job warten soll, dass schon etwas auftaucht für jemanden, der die UC Irvine mit einem Master in Business abgeschlossen hat.

Irgendetwas wird kommen.

Aber nichts kam.

Absolut gar nichts.

Ich wurde immer verzweifelter.

Der Studienkredit klopfte an meine Tür, während Verbindlichkeiten um meine Füße schwappten.

Ich brauchte einen Job.

Angela war meine einzige Option. Sie hat mir eine vorübergehende Anstellung in ihrer Firma angeboten, deren Mindestlohn mich dazu zwang, weiterhin bei meiner Mutter zu wohnen, damit ich in Südkalifornien bleiben konnte. Sie hat mir auch versprochen, wenn ich meinen Job gut mache, würde sich mein Gehalt nach einem Jahr verdreifachen – ja, verdreifachen, so einen geringen Lohn habe ich akzeptiert –, und sie würde mir einen festen Vertrag geben. Mom und Jeff meinten, ich wäre dumm, wenn ich das Angebot annähme. Dass sie mich irgendwie über den Tisch ziehen wird.

Aber ich hatte keine Alternative. Absolut gar keine. Also hatte ich meiner Meinung nach auch keine Wahl und habe den Job angenommen.

Und ich habe mich abgerackert.

In den ersten Monaten habe ich das extreme Wachstum des Lifestyle-Blogs mitansehen können. Promis haben angefangen, davon zu reden, und ehe ich mich’s versah, war Angeloop zu einem bekannten Namen geworden. Und ich war Teil davon. Nachdem wir das erste Mal in der Today Show erwähnt worden waren, habe ich Mom und Jeff ein »Ich habe es euch doch gesagt« an den Kopf geworfen. Ich hatte gesagt, dass ich nur Zeit und Energie in den Job stecken müsse, dann würden gute Dinge passieren.

Hört ihr mein sarkastisches Lachen?

Jetzt habe ich nicht nur kein Geld, sondern auch keinen Job und in einer Woche kein Dach mehr über dem Kopf – außer ich sage Jeff und meiner Mutter die Wahrheit.

Wie Rachel Green sagen würde: Ist das nicht un‑fucking-fassbar fabelhaft?

»Hast du schon einen Mietvertrag unterschrieben? Ich weiß, du hast was in West-Hollywood in der Nähe deiner Schwester gefunden.«

Das habe ich, aber Gott sei gedankt für meine Angst, Verpflichtungen einzugehen, denn ich habe den Mietvertrag noch nicht unterschrieben. Das hätte diesen Albtraum noch schlimmer gemacht.

»Irgendwie war die Wohnung doch nicht das Richtige. Die Energie stimmte nicht.«

Jeff lacht. »Maura, erinnerst du dich noch, wie es war, fünfundzwanzig zu sein und nach einer Wohnung mit der richtigen Energie zu suchen?« Er schlägt sich spielerisch eine Hand aufs Herz. »Die Erinnerungen.«

Meine Mom lacht leise und streicht ihm über den Rücken. »Ich erinnere mich, eine Einzimmerwohnung in Koreatown gefunden zu haben, in der sich die Toilette direkt neben dem Bett befand, sodass ich sie als Nachttisch benutzen konnte. Und es war in einem dieser Toilettensitz-als-Nachttisch-Momente, dass ich dachte: Wow, diese Energie hier ist echt …« Meine Mutter sieht mich an. »Echt arm, meine ich.«

Jeff lacht ebenfalls und nickt. »Toilette als Nachttisch – damit hast du mich übertrumpft. Ich hatte nur einen Nachbarn mit einem Besenstil, der meine Energie ständig gestört hat.«

Ich schaue zwischen den beiden hin und her. »Ihr wisst, dass ich fast zur Generation Z gehöre; euer Sarkasmus kann manchmal ganz schön wehtun.«

Jetzt lachen beide laut auf, und Mom sagt: »Du bist eine weiche Millennial. Und das ist in Ordnung, Honey. Du kannst bei Mommy und Stiefdaddy bleiben, solange du willst. Wir lieben es, keine Privatsphäre zu haben.« Sie grinst, und ich weiß, dass sie mich nur aufzieht. Nie würde sie mich rausschmeißen. Aber ich weiß auch, dass sie sich beide auf meinen Auszug gefreut haben.

»Wenn es euch gefällt, keine Privatsphäre zu haben, können wir heute ja eine Pyjamaparty veranstalten und es uns in eurem Doppelbett gemütlich machen.«

Jeff hebt abwehrend eine Hand. »Bitte lasst mich da raus.«

Der arme Jeff; er ist so ein guter Kerl, und ich spüre, dass er wirklich gern ein wenig mehr Privatsphäre mit Mom hätte. Er ist bei uns, seitdem ich fünfzehn war. Ich glaube, er ist bereit, ernsthaft Alleinezeit mit meiner Mutter zu haben. Und einfach so bauen sich die Schuldgefühle in mir auf. Ist es ätzend, dass Angela mich über den Tisch gezogen hat? Natürlich. Aber noch ätzender ist: Wenn ich nicht eine Lösung finde, werde ich Jeff und meine Mom um die Freiheit bringen, auf die sie sich so freuen.

»Wir wollen wirklich gerne nackt im Haus herumlaufen«, sagt Mom aus dem Nichts heraus. Als ich sie entsetzt anschaue, fügt sie an: »Das machen wir immer, wenn du bei deiner Schwester bist. Wir legen Harry Connick jr. auf, ziehen uns aus und tanzen nackt im Wohnzimmer.«

»O mein Gott, warum erzählst du mir das?« Ich lege meine Gabel ab, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich hiernach weiteressen kann, wird immer geringer. Ja, Jeff und meine Mutter sind attraktive Leute. Jeff hebt in der Garage Gewichte, und Mom achtet auf ihre Figur. Aber guter Gott! Das ist etwas, das ich mir nicht vorstellen möchte.

»Ich sage das nur, damit du weißt, worauf wir uns freuen.« Sie zwinkert mir zu und dippt ein Fischstäbchen lässig in die Remoulade.

»Ich hätte gut ohne dieses Wissen leben können.« Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück und verschränke die Arme vor der Brust.

Mom deutet mit ihrer Gabel auf meinen Teller. »Iss auf, Süße. Der Cobbler wartet auf dich.«

Wie konnte ich das nur vergessen?

Vorsichtig spähe ich durch die Büsche und beobachte, wie Jeff meine Mutter für einen Kuss zu sich heranzieht, ihr einen Klaps auf den Po gibt – uff, alte Leute – und sie beide dann in ihre Autos steigen und zur Arbeit fahren. Ich warte vorsichtshalber noch zwei Minuten, bevor ich aus dem Gebüsch heraustrete – für den Fall, dass sie etwas vergessen haben. Bei meinem Glück würden sie genau in dem Moment zurückkommen, in dem ich eine Tüte Chips aufmache.

Als ich das Gefühl habe, dass die Luft rein ist, gehe ich um den Busch herum, wobei ich versuche, nicht mit meinem Bleistiftrock an einem Zweig hängen zu bleiben – ich kann es mir nicht leisten, gute Sachen für mögliche Bewerbungsgespräche kaputt zu machen –, und trotte in meinen schwarzen Pumps über die Straße. Gott sei für hohe Hecken gedankt, denn ich glaube nicht, dass sie etwas bemerkt haben. Auf Zehenspitzen gehe ich zum Haus, öffne die Tür, schlüpfe hinein und stoße den Atem aus.

Mission erledigt. Auch wenn ich mich jetzt frage, warum ich nicht einfach zu Kelsey gefahren bin, anstatt mich mit dieser List zu stressen.

Das Summen des Kühlschranks füllt das ansonsten stille Haus. Alles ist an seinem Platz, nicht ein Dekokissen tanzt aus der Reihe, nicht ein einziger Teller steht in der Spüle. Das ist vermutlich das, was Mom will. Frieden. Die Möglichkeit, das Haus zu genießen, für das sie so hart arbeitet.

Nicht, dass ich laut oder unerträglich oder eine schlechte »Mitbewohnerin« bin, aber es hat was, ein Haus für sich zu haben und tun und lassen zu können, was man will, ohne fürchten zu müssen, dass plötzlich jemand hereinkommt. Und das ist genau das, wonach Mom und Jeff sich verzweifelt sehnen.

Das weiß ich, weil sie es beinahe jeden Tag erwähnen.

Ich muss einen Job finden, und zwar schnell.

Nicht nur, weil ich meiner Mutter und Jeff ihre Ruhe schenken will, sondern auch, weil ich nicht viel auf dem Konto habe und der Studienkredit sich nicht von allein abzahlt. Ganz zu schweigen davon, dass das Klassentreffen ansteht und es wie ein Kaktus unter der Achsel wäre, wenn ich dort arbeitslos, bis zum Hals in Studienkrediten, in einem fünf Jahre alten Kleid und mit der Tatsache auftauche, dass ich noch bei meiner Mutter wohne.

Und ich kann auch nicht nicht hingehen, denn dann wird Angela wissen, warum, und ich gönne ihr nicht die Befriedigung, zu wissen, dass ich von ihr abhängig war.

Nein, ich muss eine Lösung finden.

Ich gehe in mein Zimmer, ziehe meine Arbeitskleidung aus und schlüpfe in Shorts und ein altes Taylor-Swift‑T-Shirt, das ich schon seit über zehn Jahren habe.

Auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer piept mein Handy.

Kelsey:Ist die Luft rein?

Lottie:Ja.

Ein paar Minuten später platzt Kelsey mit allem, was man für Margaritas braucht, durch die Tür. »Die Zutaten, um deine Sorgen zu vergessen, sind da.«

Ich gehe zu ihr, nehme ihr den Tequila ab und umarme sie. »Danke, dass du hergekommen bist.«

»Wofür sind Schwestern denn da? Außerdem habe ich heute einen ruhigen Tag. Ich muss nur ein paar E‑Mails beantworten. Deshalb habe ich meinen Laptop mitgebracht.«

»Du arbeitest, während wir trinken?« Ich hebe eine Augenbraue. »Das klingt nicht nach einer klugen Idee.«

»Wir gehen es langsam an.« Sie sieht mich streng an. »Alkohol kann den Schmerz betäuben, aber er wird nichts ändern. Außer … Hast du entschieden, es Mom und Jeff zu erzählen? Denn falls ja, betrinke ich mich auf der Stelle mit dir. Du musst es nur sagen, und in zwei Stunden kämpfen wir um den besten Platz vor der Toilette.«

Ich schüttle den Kopf. »Nein. Ich werde es Mom und Jeff nicht sagen.« Wir gehen in die Küche, wo wir alle Zutaten auf die Arbeitsfläche stellen. »Ich glaube, ich bringe das nicht über mich. Du hättest ihre Mienen gestern Abend sehen sollen, als sie darüber geredet haben, wie schön es sein wird, das Haus für sich zu haben und endlich nackt herumtanzen zu können.«

»Igitt.« Kelsey verzieht das Gesicht.

»Wem sagst du das? Das war ein Bild, das ich nicht brauchte, während ich versucht habe, Moms Fischstäbchen runterzuwürgen.« Ich schnappe mir zwei Gläser und einen Cocktailshaker aus dem Schrank. Kelsey holt eine Schale mit Eiswürfeln aus dem Gefrierfach – Mom glaubt, dass ihr Kühlschrank genauso wenig ausgetauscht werden muss wie die Dachziegel. »Sie freuen sich so darauf, dass ich bald ausziehe. Ihnen zu sagen, dass das im Moment in weite Ferne gerückt ist, weckt in mir den Wunsch, diese Flasche Tequila in einem Zug zu leeren.« Ich presse mir eine Hand an die Wange. »Ich bin so eine Versagerin, Kelsey.«

Sie stellt sich hinter mich und zieht mich an sich. Ich schlinge meine Arme um ihre und halte sie ganz fest.

»Du bist keine Versagerin«, beharrt Kelsey. »Dir wurde nur ein Hindernis in den Weg gelegt.«

»Ihr alle habt mir gesagt, dass sie mich eines Tages über den Tisch ziehen wird, und vielleicht fürchtete ich das am Anfang auch, aber nachdem ich mich eingearbeitet und meinen Wert in der Firma bewiesen hatte, dachte ich, dass ich ihr vertrauen könnte. Ich dachte wirklich, ich hätte meinen Platz gefunden.« Ich schüttle den Kopf. »Ich bin so eine Idiotin.«

»Das bist du nicht.« Sie tätschelt meine Hand, bevor sie mich loslässt. »Aber vielleicht triffst du ab und zu schlechte Entscheidungen.«

»Ich treffe nur schlechte Entscheidungen. Erinnerst du dich noch daran, wie du mir gesagt hast, ich solle Tyler Dretch nicht auf ein Date einladen, weil er meinte, er würde dich mögen? Aber ich habe versucht, es dir zu beweisen, und es trotzdem getan. Er meinte, er wolle mit der jüngeren Version von mir ausgehen. Das war auf der Highschool, Kelsey. Auf der HIGHSCHOOL.«

Sie lacht leise. »Ich weiß. Ich habe dir damals davon abgeraten.«

»Und als ich diese pfirsichfarbenen Seersucker-Shorts gekauft habe? Ich habe dich davon überzeugt, dass sie der letzte Schrei sind, aber der Markt noch nicht so weit ist, und dann habe ich sie am Strand getragen, und der Saum ist im Schritt gerissen, als ich mich vornübergebeugt habe. Noch nie in meinem Leben habe ich die Arschbacken so schnell und so fest zusammengekniffen.«

»Ich sehe immer noch dein entsetztes Gesicht vor mir, als du die erste Meeresbrise gespürt hast. Keine Unterwäsche zu tragen, war noch eine schlechte Entscheidung.«

»Siehst du? Ich weiß nicht mal, was eine gute Entscheidung ist.«

»Das stimmt nicht. Das sind alles nur Kleinigkeiten. Du hast auch einige gute Entscheidungen getroffen.«

»Ach ja?«, frage ich und gebe die Zutaten für die Margaritas in den Cocktailshaker. »Bitte, kläre mich über meine umwerfenden Entscheidungen auf.«

Kelsey lehnt sich gegen den Tresen und tippt sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. »Äh … du … nun ja, da war das eine Mal … mhmmm, oh, oder was war mit … äh … Nein, das eher nicht …«

»Bitte, halte dich nicht zurück«, merke ich trocken an. »Du überhäufst mich geradezu mit all meinen guten Entscheidungen. Ich kriege vor lauter Lobhudelei kaum noch Luft.«

»Gib mir eine Sekunde. Mein Gott … Oh, dein Abschluss in Betriebswirtschaft. Das war eine tolle Idee.«

»War es das?«, frage ich. »Denn ich habe das letzte Jahr damit zugebracht, meinen mageren Gehaltsscheck darauf zu verwenden, meine Studienkredite abzubezahlen. Und der Master hat mir absolut nichts anderes eingebracht als einen Job bei Angela, der … Nun ja, wir wissen, wie das geendet hat.«

»Ah, die Studienkredite hatte ich ganz vergessen. Sind sie sehr schlimm?« Kelsey verzieht das Gesicht.

Ich schüttle den Shaker. »Ehrlich gesagt mag ich nicht mal hinsehen, weil ich zu viel Angst habe. Ich lasse sie im Lastschriftverfahren abbuchen.«

»Wie viel hast du auf dem Konto?«

Ich zucke zusammen.

Es ist schlimm.

Und ich wusste, dass sie diese Frage stellen würde, aber das macht es nicht leichter.

Ich verteile die Margarita auf die beiden Gläser. »Ich weiß es nicht. Weil ich auch hier zu viel Angst habe, nachzusehen.«

Kelsey atmet tief ein, nimmt ihr Glas und sagt: »Tja, wenn wir eine Lösung finden wollen, müssen wir das Pflaster abreißen und uns ansehen, womit wir es hier zu tun haben. Wir müssen den Grad deiner Verzweiflung kennen.«

Sie zieht ihren Laptop aus der Tasche und nickt zum Esstisch.

»Es ist an der Zeit«, sagt sie.

Mist … Ich fürchte, sie hat recht. Es ist an der Zeit.

Ich hebe das Glas an die Lippen und trinke einen großen Schluck. Ich werde den flüssigen Mut brauchen.

Wir starren beide blicklos auf die Wand vor uns.

Kein Wort.

Keine Bewegung.

Nur … starren.

Die Klimaanlage dreht alle paar Minuten auf und bläst kalte Luft über meinen Körper. Aber das ist alles. Das ist die einzige Bewegung im Haus; ein leichtes Wehen meiner Haare über mein von Trauer gezeichnetes und unglaublich geschocktes Gesicht.

Ich habe schon mal vom absoluten Tiefpunkt gehört. Ich habe davon gelesen. Ich habe ihn sogar an einigen Menschen gesehen.

Und gestern dachte ich, ich hätte meinen Tiefpunkt erreicht.

Aber ich habe mich geirrt.

Das … das hier, das ist der Tiefpunkt.

Nach gut fünf Minuten unterbricht Kelsey das Schweigen schließlich: »Also, ich würde sagen, dein Verzweiflungslevel ist Alarmstufe Rot.«

Mit einem großen Zug leere ich mein Glas. »Jupp«, sage ich nur.

Über dreißigtausend Dollar Schulden und weniger als dreitausend Dollar auf dem Konto.

Das reicht nicht für die Kaution und die erste Miete einer eigenen Wohnung.

Es reicht nicht, um meine Studiengebühren abzubezahlen.

Es reicht nicht als Sicherheitsnetz.

Nein.

Alarmstufe Rot ist genau das, womit wir es hier zu tun haben – eine atomare Katastrophe.

»Du hast wirklich nicht viel verdient, oder?«, fragt Kelsey.

»Nein, habe ich nicht.« Ich presse eine Hand gegen meine Stirn, als der Ernst der Lage zu sacken beginnt. »Ich hasse es, das zuzugeben, aber ich fürchte, ich werde anfangen müssen zu strippen.«

»Was?«, fragt Kelsey.

»Jupp. Strippen. Ich habe gesehen, wie viel Geld diese Frauen verdienen. Die schaufeln die Kohle nur so rein.« Ich ziehe den Ausschnitt meines T‑Shirts vor und schaue an meinem Körper herunter. »Ich habe hübsche Brüste. Vielleicht etwas kleiner als das, was die meisten sich wünschen, aber das gefällt den Männern, oder? Sie sehen auch ziemlich keck aus. Und ich kann … mich zur Musik wiegen.«

»Stripclubs suchen nicht nach Leuten, die sich zu Taylor Swift wiegen. Sie wollen, dass du die Hüften kreisen lässt. Weißt du, wie man das macht?«

»Man ist nie zu alt, um etwas Neues zu lernen. Mit den Hüften zu kreisen ist dasselbe, wie mit dem Becken zu wippen, oder? Ich würde sagen, wir suchen uns die Adressen von ein paar Stripclubs heraus und gucken uns die Konkurrenz an. Mal sehen, was die Penisse in Hollywood dieser Tage so zum Aufrichten bringt.«

»Ich kann dir jetzt schon sagen, dass es sich dabei nicht um den ›Zwei Schritte nach links, zwei nach rechts‹-Tanz handelt, den du machst. Außerdem würde Mom dich umbringen. Und du weißt schon, dass du in einem Tanga tanzen müsstest und jeder deine Brüste sehen kann?«

Ich verdrehe die Augen. »Natürlich weiß ich, was Stripperinnen tun. Ich bin nicht blöd.« Nachdenklich tippe ich mir ans Kinn. »Meinst du, es würde meine Chancen verbessern, wenn ich mir die Nippel piercen lasse?«