Abenteuer Diagnose Brustkrebs - Margit Theml - E-Book

Abenteuer Diagnose Brustkrebs E-Book

Margit Theml

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Beschreibung

Abenteuer Diagnose Brustkrebs beschreibt meine gesammelten Erlebnisse und gemachten Erfahrungen, die ich mit Ärzten, Krankenschwestern, beim Aufenthalt im Krankenhaus, bei der Strahlentherapie, bei der Nachsorge und in der Kurklinik. Leider wenig bis keine guten Erfahrungen. Als Alleinstehende hat man keinen Zeugen bei den Gesprächen mit den Ärzten und wundert sich nur, wie unterschiedlich Aussagen von Ärzten sind, obwohl es für alle, um die eine Diagnose Brustkrebs geht. An vielen Tagen fühlte ich mich so hilflos den Medizinern ausgeliefert. Man braucht lateinische Sprachkenntnisse, um die Herrschaften oder Unterlagen zu verstehen.

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Seitenzahl: 158

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Margit Theml

Abenteuer Diagnose Brustkrebs

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Wie alles begann und meine Vorgeschichte

Termin zur Röntgenuntersuchung Mammographie Screening

Vakuumbiopsie

Befundbesprechung der Vakuumbiopsie und die Diagnose Brustkrebs

Krebsregister (Quelle Internet)

Die nächsten Tage

Termin Zweitmeinung bei Herrn Dr. R.

Aufenthalt im Krankenhaus vom 14.8. bis 18.8.2017

Endlich wieder zu Hause

Nachsorge

Aufenthalt in der Strandklinik Boltenhagen vom 3.4. bis 24.4.2018

Krebsnachsorge und Leukozyten

Nachwort

Impressum neobooks

Vorwort

Liebe Leserin, bitte wundern Sie sich nicht über den von mir gewählten Titel des Buches, aber ich habe in meinen Augen abenteuerliches während der gesamten Behandlungszeit erlebt. Warum schreibe ich dieses Buch, fragen Sie? Weil ich seit der Diagnose Brustkrebs das Thema und wie man mich menschlich behandelt hat, nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Ich schlafe seit Monaten sehr schlecht und habe fast jede Nacht Albträume. Die grässliche Ungewissheit, ob bei der Operation (OP) auch der ganze Tumor entfernt wurde ist nervtötend. Vor allem die Wartezeit bis zur ersten Kontrollmammographie. Erst sechs Monate nach der OP darf diese Aufnahme gemacht werden lt. meiner Frauenärztin.

Ich danke meiner Klassenkameradin Sabine, die die Diagnose Brustkrebs ein halbes Jahr vor mir bekommen hat, für die vielen Telefonate, die wir zu dem Thema geführt haben und die vielen Mails , die wir ausgetauscht haben. Wenn man niemanden zum Sprechen hat, dann ist man den Weißkitteln ausgeliefert. Wichtig und hilfreich ist es mit jemanden sprechen zu können, der ähnliches erlebt und durchgemacht hat. Jemand anderes kann einen nicht wirklich verstehen. Man ist den Herrschaften im weißen Kittel völlig ausgeliefert, denn ohne Studium der Medizin und lateinischen Sprachkenntnissen versteht man nur Bahnhof. Sie können offenbar mit dem Patienten nicht mehr deutsch reden.

Wie alles begann und meine Vorgeschichte

Ende Mai 2017 kam ich aus meinem Urlaub zurück und wunderte mich, dass ich noch keine Einladung zum Mammographie Screening erhalten hatte. Das erfolgt alle zwei Jahre, wenn man zwischen 50 und 69 Jahre alt ist und 2015 war ich nach meinen Unterlagen zum letzten Mal dort. Mit 67 Jahren hat man noch Anspruch darauf. Also suchte ich mir im Internet die Mailadresse der zuständigen Stelle heraus und schickte per Mail meine Nachfrage, ob man mich übersehen hätte. Ein paar Tage später erhielt ich die Einladung mit dem Termin 23. Juni 2017 um 14:15 Uhr im Urban Krankenhaus (KKH).

Ich muss dazu erwähnen, dass ich schon seit vielen Jahren auch alle ein bis anderthalb Jahre zum Ultraschall meiner Brust von meiner Frauenärztin überwiesen wurde, weil mein Fettgewebe in der Brust sehr fest ist und mit der Tastuntersuchung nicht so richtig ein Ergebnis festgestellt werden konnte, nach Aussage meiner Frauenärztin. Diese Ultraschalluntersuchungen hatten ergeben, dass ich 1999 an der linken Brust operiert werden musste. Gutartig, lautete das Ergebnis der Gewebeentnahme. Aber auf 8 Uhr (Facharztangabe) eine fünf Zentimeter riesige rote wulstige Narbe, die mich immer an die OP erinnert, denn der Arzt vom KKH hatte mir damals ganz stolz erzählt, dass er die Haut geklammert hat, dann müssen keine Fäden gezogen werden. Ich bedanke mich noch heute für diese Lösung, denn jeder der die Brust betrachtet stolpert über diese Narbe. Im September 2009 wurde wieder links eine Auffälligkeit erkannt. Hier wurde erst eine Stanzbiopsie vorgenommen und im Oktober 2009 erfolgte die OP. Gutartig, lautete das Ergebnis der Gewebeentnahme, aber in dem Entlassungsbericht vom KKH wurde ich als Risikopatientin eingestuft und es wurden regelmäßige mammographische und mammasonographische Kontrollen empfohlen. Im Oktober 2010 wurde erneut eine Auffälligkeit links und rechts erkannt. Im November 2010 wurde an beiden Stellen wieder eine Stanzbiopsie vorgenommen. Im Januar 2011 kam endlich das Ergebnis der Gewebeprobe. Gutartig. Aber auch hier die Empfehlung zur regelmäßigen Kontrolle.

Termin zur Röntgenuntersuchung Mammographie Screening

Die Röntgenaufnahmen wurden von einer sehr freundlichen und rücksichtsvollen Röntgenassistentin gemacht. Ich habe schon andere schmerzhafte Erlebnisse gehabt. So nebenbei erzählte sie mir, dass sie, wenn in ihrer Brust Krebs festgestellt würde, sie sich die ganze Brust abnehmen lassen würde, damit der Krebs sich dort nicht wieder ausbreiten kann. Fand ich eine gute Idee. Mit Schreiben vom 26.6.2017 erhielt ich Post von dem KKH, wo die Röntgenaufnahmen gemacht wurden. Mit dem Text

<Auf Ihrer Röntgenaufnahme haben wir eine Auffälligkeit festgestellt. Dies sollte für Sie kein Anlass zur Sorge sein. Wir möchten diesen Befund aber gern abklären.>

Seit ich diesen zweiten Satz gelesen habe, mache ich mir nur noch Sorgen. Der Termin zur Abklärungsdiagnostik 6.7.2017 um 13:30 Uhr.

Am Empfang bekam ich zwei Seiten zur Gewebeentnahme aus der Brustdüse, die ich noch vor dem Gespräch mit dem Radiologen lesen sollte. U.a. stand darin, dass es sinnvoll sein kann, nach der Gewebeentnahme einen kleinen Metallclip von 1 – 2 mm einzubringen über die Hohlnadel. Er verbleibt dauerhaft im Gewebe, falls nicht operiert werden muss. Das erleichtert das Wiederauffinden der betroffenen Stelle bei einer evtl. notwendigen OP, bei späteren Kontrolluntersuchungen oder im Falle notwendiger Nachbehandlungen. Der Metallclip wäre für mich nicht spürbar. Es wurde wieder eine Röntgenaufnahme, aber nur von der linken Brust gemacht. Die Röntgenassistentin erklärte mir, um einen Aufnahmefehler bei der letzten Aufnahme auszuschließen. Dann wurde ich in ein halbdunkles Sprechzimmer gebeten. Dort stellte sich mir Herr Dr. med. W. (Facharzt für Diagnostische Radiologie) vor. Ich durfte mich vor zwei großen Bildschirmen hinsetzen. Der Dr. zeigte mir, wo die festgestellte Auffälligkeit zu sehen war. Aber es war nicht nur eine, sondern zwei!! Im weiteren Gespräch sprach der Dr. immer von zwei Herden. Ich solle mir keine Sorgen machen. Schon wieder das böse Wort. Es wird eine Biopsie gemacht, um Gewebe zu entnehmen, dass dann untersucht wird, ob es gut oder bösartig ist, erklärte er mir. Ich sagte ihm, dass ich erst im Februar zur Ultraschalluntersuchung war und da die Welt noch in Ordnung für mich war. Er forderte mich auf mich auf eine Liege zu legen und machte eine Ultraschalluntersuchung. Das kann man dort nicht erkennen war sein Kommentar. Dann fragte er mich, ob ich noch Fragen zu dem Vordruck habe. Was ich verneinte. Es wird bei ihnen eine Vakuumbiopsie gemacht. Er füllte den Vordruck Dokumentation der Aufklärung und der Einwilligung mit den bei mir erfragten Angabe aus: keine Allergien, keine Einnahme von Blutverdünner, Bluthochdruck. Er wies mich auf die Möglichkeit einer Nachblutung, einen Bluterguss und ggf. Infektion an der Einstichstelle der Hohlnadel hin. Es erfolgt eine lokale Betäubung. Wir unterschrieben beide die Einwilligung. Er verabschiedete sich mit dem Hinweis, dass ich mir einen Termin für die Biopsie geben lassen soll. Dann fragte er mich, ob ich mir den Raum und den Behandlungstisch schon einmal ansehen möchte. Was ich aber dankend ablehnte, denn mit Biopsie hatte ich ja schon einige Erfahrung. Am Empfang wurde mir der 19.7.2017 um 12:00 Uhr als Termin für die Biopsie gegeben mit dem Hinweis, ich müsste mit mindestens zwei Stunden Anwesenheit rechnen.

Vakuumbiopsie

Termine sind dazu da nicht eingehalten zu werden. War ja schon irgendwie klar, dass um 12 Uhr Mittagspause ist und ich 45 Minuten warten musste bis ich in den Raum zur Biopsie gebeten wurde. Da war nun die Schlachtbank, die ich mir vorher nicht ansehen wollte. Vier Schwestern wirbelten in dem Raum umeinander und waren sehr fröhlich. Eine erklärte mir, dass ich den Oberkörper freimachen muss und mich dann auf den Tisch legen soll und zwar auf den Bauch. Wobei ich aber darauf achten sollte, dass die linke Brust in dem vorhandenen Loch zum liegen kommt. Ich wurde freundlichst noch hin und her gerückt, bis alle zufrieden waren. Mit netten Worten wurde mir erklärt, dass ich eine Betäubungsspritze bekomme, keine Angst haben muss und mich nicht erschrecken soll, wenn es einen Knall gibt, das Geräusch macht die Stanze. Wichtig ist, dass ich ganz still liegen bleibe. Plötzlich war ganz es still im Raum. Da ich ja auf dem Gesicht lag, erklärte mir die Schwester, jetzt ist Dr. E. (Facharzt für Radiologie) gekommen, der ihnen die Spritze gibt und die Stanzen vornimmt. So jetzt bekommen sie die Spritze, erklärte mir die freundliche Schwester und nicht der Dr. . Weiter sagte sie, ich mache einen Test, ob sie noch etwas an der Brust spüren. Da ich nichts mehr spürte, fügte sie hinzu, dann beginnt der Herr Dr. jetzt mit der Stanze. Wie gesagt jetzt nicht erschrecken und ganz ruhig liegen bleiben. Von vier Händen wurde ich auf die Schlachtbank gedrückt. Es gab wirklich einen fürchterlichen Knall. Sie haben ja nicht einmal gezuckt, das war sehr gut. Das haben wir selten. Ich finde es unmöglich, da werkelte der Dr. an meinem Körper ohne mir etwas zu erklären, was er macht. So geht man nicht mit einem Menschen um. Es wurde in meiner Brust, wie ich später dem Pathologisch-anatomischen Erstbefund vom 26.7.2017 entnehmen konnte, 7 x Gewebezylinder bis 14 mm Größe und 5 x Gewebezylinder bis 21 mm Größe entnommen. Außerdem wurden fünf Aufnahmen von meiner Brust gemacht. Ergebnis der Fallkonferenz: brusterhaltende Therapie (BET steht nur im Befundbericht) links nach Drahtmarkierung. Die Schwester erkundigte sich zwischendurch immer nach meinem Befinden und sprach mir Mut zu. Jetzt wird noch die Führungskanüle mit einer Flüssigkeit gereinigt. Das brennt aber sehr sagte ich ihr. Ist gleich vorbei, dann haben sie es überstanden. So jetzt können sie sich ganz langsam aufrichten. Plötzlich gab es wieder fröhliche Unterhaltung in dem Behandlungsraum. Ich schaute mich um, denn ich wollte ja den schweigenden Dr. mir einmal ansehen, aber der hatte den Raum schon wieder verlassen. Da ich den Dr. nicht fragen konnte, weil er durch Abwesenheit glänzte, fragte ich eine Schwester: wurde mir ein Chip gesetzt, wie in der Unterlage zur Gewebeentnahme aus der Brustdrüse steht. Nein, hat der Dr. nicht gemacht. Wenn ihr Kreislauf wieder stabil ist, dann können sie sich anziehen. Sie bekommen aber erst noch ein Pflaster auf die Wunde von dem Stichkanal und ein Kühlelement, das sie bitte 30 Minuten fest auf diese Stelle drücken. Die Kollegin am Empfang prüft dann, ob es nicht mehr blutet, gibt ihnen einen Termin für die Befundbesprechung und dann können sie gehen. Es blutete nicht mehr und mein nächster Termin war der 27.7.2017 um 15:00 Uhr. Ich bat die Schwester am Empfang mir alle Röntgenaufnahmen, die hier jemals in der Screening Abteilung von mir gemacht wurde, zur Verfügung zu stellen. Sie wollte es bis zu meinem nächsten Termin erledigen. Warum dauert der Befund so lange, fragte ich noch nach. Zuerst muss die Pathologie die entnommenen Proben untersuchen und dann entscheidet die Fallkonferenz, die nur einmal in der Woche tagt, wie die Behandlung fortzusetzen ist.

Multidisziplinäre Fallkonferenzen verbessern die Patientenversorgung (Quelle Internet)

Fragestellung: Brustkrebs ist eine komplexe Erkrankung, eine optimale und individualisierte multidisziplinäre Versorgung bewirkt dabei nachweislich ein verbessertes Outcome der betroffenen Patientinnen. Während regelmässige prä- und postoperative Fallkonferenzen an zertifizierten Brustzentren mittlerweile zum Standard zählen, sind sie an kleineren Institutionen der Grundversorgung jedoch weiterhin oft nicht implementiert. Ziel der Studie war die Untersuchung des Einflusses multidisziplinärer Beschlüsse von Fachexperten eines Brustzentrums auf den Behandlungsplan assoziierter externer Netzwerkspitäler.

Methodik und Ergebnis: Zwischen Januar und Dezember 2015 wurden im Rahmen der multidisziplinären prä- und postoperativen Fallkonferenzen mehr als 400 Brustkrebsfälle von externen Netzwerkspitälern vorgestellt und diskutiert. Bei mehr als der Hälfte der Fälle führte die Vorstellung zu Veränderungen im Behandlungsplan und betraf dabei vor allem Fälle mit komplexen diagnostischen oder histologischen Befunden sowie die postoperative adjuvante Therapie. Die Gründe für die Abweichung vom initialen Behandlungsvorschlag wurden von uns kategorisiert und den unterschiedlichen Therapiebausteinen (Diagnostik/operative Therapie, Radiotherapie, Systemtherapie) zugeordnet.

Schlussfolgerung: Die wöchentliche präoperative und postoperative Fallkonferenz mit den Netzwerkspitälern führte aufgrund der multidisziplinären Bewertung zu signifikanten Veränderungen im Management der diskutierten Brustkrebspatientinnen. Neben der Vermeidung unnötiger operativer Interventionen und der Wahl einer optimalen Systemtherapie ist dabei auch bereits die präoperative fachkundige Bewertung der Bildgebung bedeutsam. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit der multidisziplinären Versorgung dieser Patientinnengruppe vor allem auch an Institutionen mit kleinen Fallzahlen, um eine gleichwertige Behandlungsqualität zu erzielen.

Befundbesprechung der Vakuumbiopsie und die Diagnose Brustkrebs

Ich durfte wieder warten. Kurz vor 15:30 Uhr kam eine Frau weinend aus dem Sprechzimmer in das ich anschließend auch gehen durfte. Herr Dr. E. stellte sich mir vor. Er betrachtete seine Unterlagen (was er übrigens das ganze Gespräch über tat) und teilte mir mit, dass ich Brustkrebs im Anfangsstadium habe. Bei mir setzte eine Schockstarre ein. Wieso ich, fragte ich mich. Keine Krebserkrankungen in meiner Familie. Keine Hormone eingenommen in den Wechseljahren. Die früheren Stanzen waren alle gutartig. Der Dr. teilte mir weiter mit, dass eine OP erforderlich ist. Möglichst bald, aber wenn noch Urlaub geplant ist, dann danach. Bei der OP wird ein Schnitt von 2 cm gemacht. 4 – 5 Tage Aufenthalt im KKH. Danach Bestrahlung. Jetzt hatte ich mich wieder im Griff. Ich versuchte ihm in die Augen zu sehen, denn ich kenne es eigentlich aus meinem Berufsleben, dass man sich bei einem Gespräch ansieht. Ich fragte: Bestrahlung mit Haarausfall?Er hob kurz den Blick von seinen Unterlagen und blaffte mich an <das ist eine Bestrahlung und keine Chemo!!> und betrachtete wieder seine Unterlagen. Das bei der OP entnommene Gewebe muss wieder untersucht werden und es muss geschaut werden, wie die Schnittränder aussehen. Danach kann erst entschieden werden, ob nochmals eine OP erforderlich ist. Also ich war kurz davor mich zu entschuldigen, dass ich noch keine Krebserfahrung und auch kein Medizinstudium hatte und deshalb den Unterschied zwischen Bestrahlung und Chemo nicht kannte. Oder was so wichtig an den Schnitträndern ist. Da ich ja den Termin zu einer Befundbesprechung und nicht zu einem Vortrag hatte, setzte ich jetzt das Gespräch fort, denn er hatte schon seine Gesprächszeit. Es geht hier schließlich um meinen Körper und wollte deshalb noch einige Fragen loswerden. Warum nehmen sie nicht gleich die ganze Brust ab? Es sind an ihr ja schon in den Jahren zuvor einige Stanzen und OP `s vorgenommen worden. NEIN!! Eine richtige Plaudertasche. Ich wartete noch einen Moment auf eine ausführliche Begründung von ihm, aber es kam nichts. Ich war versucht mir auch seine Unterlagen anzusehen, aber ich hatte ja noch weitere Fragen. Warum kann man nicht das Gewebe gleich während der OP untersuchen, dann muss ich nicht ein weiteres Mal eine Narkose verkraften. NEIN!! Das war alles. Mehr kam wieder nicht von ihm. Als ich hier zur Abklärungsdiagnostik war, wurde mir noch ein zweites auffälliges Gebiet in dieser Brust auf der Röntgenaufnahme gezeigt. Was ist damit? NEIN!! Das war alles. Mehr kam wieder nicht von ihm. Jetzt wollte ich nicht mehr. In mir reifte der Entschluss eine Zweitmeinung einzuholen. Ich fühlte mich wie ein Kleinkind behandelt, dem man nur mit nein antwortet, weil es nichts anderes versteht. Er gab mir ein Faltblatt. Hier sind alle Berliner Krankenhäuser aufgeführt, die diese OP durchführen können. Suchen sie sich eins aus. Hier ist der Überweisungsschein für das KKH und Unterlagen. Da ich von meiner Klassenkameradin Sabine die Information hatte, dass sie im Urban KKH operiert wurde und sehr zufrieden mit den freundlichen Schwester auf der Station war, sagte ich dem Dr. , dass ich hier im Urban KKH operiert werden möchte. Außerdem liegen ja auch meine aktuellen Röntgenaufnahmen und Untersuchungsberichte hier vor. Dann muss ich sie noch fragen, sagte der Dr. ,ob sie einverstanden sind, dass ihre Daten an das klinische Krebsregister der Länder Berlin und Brandenburg gemeldet werden. Davon hatte ich schon im Fernsehen gehört. Ja ,ich bin einverstanden. Der Dr. gab mir drei dicht bedruckte Seiten zu dem Thema. Dann gehen sie gleich in das Erdgeschoss und lassen sich dort im Brustzentrum einen OP-Termin geben. Es war inzwischen 16:00 Uhr. Ich ging erst zum Empfang, bekam die beim letzten Termin bestellten Unterlagen als CD `s und dann weiter in das Erdgeschoss (EG). Natürlich war in dem zuständigen Büro niemand mehr. Ich fand aber in einem anderem Zimmer eine hilfsbereite Schwester, die mir mitteilte, dass die Kollegin nur bis 15:00 Uhr zu erreichen ist. Ich bat um eine Telefonnummer der bereits im Feierabend befindlichen Mitarbeiterin, die ich auch bekam. Zu Hause rief ich gleich meine Klassenkameradin Sabine an und erzählte ihr von meiner Begegnung mit dem Dr. E. . Sie war auch von der Diagnose, die mir mitgeteilt worden war, betroffen. Sie begrüßte aber meine Entscheidung die OP im Urban KKH machen zu lassen. Ich solle mir für den Aufnahmetag was Essbares und ein Getränk mitzunehmen, denn sie war acht Stunden im KKH unterwegs. Man bekommt einen Laufzettel und muss u. a. zur administrativen Aufnahme, zum EKG, in die Anästhesieambulanz zum Gespräch über die Narkose und dann zum Mammographie Screening zur Drahtmarkierung für die OP. Sie hatte auch mit Dr. E. zu tun. Hatte aber inzwischen vergessen, wie sein auftreten war. Also befragte sie schnell ihren Ehemann, der bei ihrer Befundbesprechung mit anwesend war. Er lies mir ausrichten, dass Dr. E. bei ihnen auch nur seine Unterlagen intensiv betrachtet hat. Sabine informierte mich noch, dass ich nach Abschluss der Bestrahlung Anspruch auf eine Anschlussheilbehandlung (AHB) habe und einen Schwerbehindertenausweis beantragen kann. Darüber würde mich im KKH aber eine Dame vom Sozialdienst informieren. Sie war im KKH Neukölln zur Bestrahlung und empfand dort die Schwestern auch als sehr freundlich.

Krebsregister (Quelle Internet)

Pressemitteilung

Gemeinsames Klinisches Krebsregister Brandenburg und Berlin erfolgreich

Potsdam, 01.09.2016.Zwei Monate nach Inkrafttreten des gemeinsamen klinischen Krebsregisters Brandenburg und Berlin sind Interesse und Meldebereitschaft für dieses bundesweit einzige länderübergreifende Krebsregister hoch. Das hoben Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze und Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja auf der offiziellen Eröffnungsveranstaltung heute in Berlin hervor. Am 1. Juli war der Staatsvertrag der Länder Brandenburg und Berlin in Kraft getreten. Er ist Grundlage der klinischen Krebsregistrierung in beiden Bundesländern.

Gesundheitsministerin Diana Golze: „Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen ein Schock. Sie belastet und schwächt nicht nur körperlich und seelisch, sie verändert auch die familiären und sozialen Beziehungen. Doch Krebs muss nicht tödlich enden. Dank verbesserter Diagnose- und Therapieverfahren und besserer Früherkennungsprogramme überleben inzwischen etwa 60 Prozent aller Krebspatientinnen und Krebspatienten ihre Erkrankung mindestens 5 Jahre. Noch vor 20 Jahren waren es lediglich 30 Prozent. Es ist auch in Zukunft wichtig, den an Krebs erkrankten Menschen zu einer höheren Lebenserwartung und mehr Lebensqualität zu verhelfen. Mit Hilfe des Klinischen Krebsregisters werden die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erfasst, in ihrer Qualität bewertet und die Ergebnisse zeitnah an Kliniken und ambulant Tätige rückgemeldet. Damit ist die klinische Krebsregistrierung Dreh- und Angelpunkt für die weitere Entwicklung der Onkologie – zum Nutzen der Patientinnen und Patienten.“

Kritisch äußerte sich die Ministerin zu dem kürzlich vom GKV-Spitzenverband vorgelegten PROGNOS-Gutachten, wonach der Aufbau der Klinischen Krebsregister in den meisten Bundesländern, u.a. in Brandenburg und Berlin, nur schleppend vorankäme.Golze:Das trifft für beide Bundesländer nicht zu. Das gemein-same Register arbeitet bereits seit zwei Monaten erfolgreich. Wir freuen uns über eine hohe Meldebereitschaft und großes Interesse der Berliner Ärztinnen und Ärzte.“ In Brandenburg gibt es bereits seit 1995 eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung. Die Erfahrungen, die hier über 20 Jahre gesammelt wurden, kommen dem Neuaufbau in Berlin zu Gute. Nachdem jetzt auch die neue Berliner Registerstelle in Betrieb genommen wird, ist die Struktur des neuen gemeinsamen Krebsregisters komplett.

Gesundheitssenator Mario Czaja: