Absonderung und Dienst - James Hudson Taylor - E-Book

Absonderung und Dienst E-Book

James Hudson Taylor

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Beschreibung

James Hudson Taylor (1832 – 1905) gehörte zu den bedeutend­sten China-Missionaren aller Zeiten. In der Reife seines Lebens schrieb er die Broschüre »Abson­derung und Dienst«.

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Hudson Taylor

 

 

Absonderung und Dienst

 

 

 

 

 

 

 

1898

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright:

Jeremia-Verlag GbR

Breite Str. 155

76135 Karlsruhe

0721 / 47 05 19 15

[email protected]

www.jeremia-verlag.com

1. Auflage 2021

Originaltitel: Separation and Service

Verfasser: James Hudson Taylor

Übersetzung: Benjamin Fotteler

Satz: Harry Kran

Portrait Rückseite: London, Morgan & Scott, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HudsonTaylorin1893.jpg

Umschlaggestaltung: Oleg Merkel, avineos, Pforzheim

Druck: Druckmaxx, Weinheim

ISBN: 978-3-944834-47-4

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Absonderung und Dienst

Einleitung

I. Absonderung zu Gott

Die Verfügung der Ordnung des Nasiräers

Unbedingter Gehorsam

Ganzheitliche Weihe

Heilig dem Herrn

Unabsichtliche Besudelung

Die Abscheulichkeit der Sünde

Reinigung nur durchs Opfer

Annahme nur in Christus

Die Darstellung des Nasiräers

Das Gesetz der Opfer

Das Brandopfer

Das Sündopfer und das Friedensopfer

II. Die Segnung von Gott

Warum ist er hier zu finden?

Die echte Bedeutung eines Segens?

Der dreifache Segen

Der Segen des Vaters

Die zweite Person der Dreieinigkeit

Der Segen des Sohnes und des Bräutigams

Der Herr, der Geist

Der Segen des Heiligen Geistes

Sein Antlitz

Der Frieden des Geistes

Versiegelung mit dem Namen Gottes

III. Fürstlicher Dienst

Dem Zwang der Liebe dienen

Gottes Gefallen an Liebesgaben

Freiwillige Opfer

Fröhliche Annahme

Gemäß seinem Dienst

Die Einweihungsopfer

Die Darstellung der Gaben

Die Person des Darbringers

Die Wichtigkeit des Altars

Vorwort

Der bekannte China-Missionar Hudson Taylor lebte von 1832 bis 1905. In seinen reifen Jahren schrieb er das Buch „Separation and Service“ mit dem Untertitel „or thoughts on Numbers VI, VII“. Dieses wurde 1898 von der China-Inland-Mission in England veröffentlicht und ist bislang nicht in deutscher Sprache erschienen. Da mir seine Gedanken erbaulich und auch für die heutige Christenheit nützlich erscheinen, habe ich mich entschlossen auch dieses Werk der deutschen Leserschaft zugänglich zu machen.

Die Wortformatierungen, wie Kursiv- und Kapitälchendruck, sind von der englischen Originalausgabe übernommen worden. Fußnoten, die von Hudson Taylor selbst stammen werden mit (H.T.) eingeleitet.

Absonderung und Dienst

Numeri 6, 7

 

Einleitung

 

Viele Jahre lang hatte ich kein besonderes Interesse an diesen Kapiteln; aber ich habe nie aufgehört dankbar zu sein, dass ich früh dazu hingeführt wurde, das Wort Gottes im regulären Verlauf zu lesen: Durch diese Gewohnheit wurden diese Kapitel erst besonders wertvoll für mich. Ich war auf einer Missionsreise in der Provinz Cheh-kiang und musste die Nacht in einer sehr schlechten Stadt verbringen. Alle Gasthäuser waren schreckliche Orte; und die Leute schienen ihr Gewissen versengt zu haben und ihre Herzen versiegelt gegen die Wahrheit. Mein eigenes Herz war bedrückt und konnte keine Erleichterung finden; und ich erwachte am nächsten Morgen sehr niedergeschlagen und war tatsächlich geistig hungrig und durstig.

Als ich meine Bibel im siebten Kapitel Numeri öffnete, fühlte ich mich, als ob ich dieses lange Kapitel der Wiederholungen nicht lesen könnte; dass ich zu einem Kapitel übergehen müsste, das meine Seele nähren würde. Und trotzdem war ich nicht glücklich damit, meinen regulären Teil zu verlassen; also habe ich nach einem kleinen Konflikt beschlossen ihn zu lesen, wobei ich zu Gott betete, mich zu segnen, auch durch Numeri 7. Ich befürchte, dass in dem Gebet nicht viel Glauben lag; aber oh, wie reichlich wurde es beantwortet, und was für ein Fest gab Gott mir! Er offenbarte mir Sein eigenes großes Herz der Liebe und gab mir den Schlüssel, um dieses und das vorherige Kapitel zu verstehen, wie nie zuvor. Möge Gott unser Nachsinnen über sie so hilfreich für andere machen, wie sie es damals für mich waren und seitdem fortwährend geblieben sind.

In diesen Kapiteln wird vieles im Keim geoffenbart, was im Neuen Testament ausführlicher dargelegt wird. Unter dem Alten Bund wurden viele Segnungen in Maßen und für eine Zeit genossen, die in diesem Zeitalter1 unser in ihrer Fülle und Beständigkeit sind. Zum Beispiel: Das Sühneopfer des siebten Monats musste jedes Jahr wiederholt werden; aber Christus hat, indem Er Sich selbst ein für alle Mal dargebracht hat, für immer die vollendet, die geheiligt werden. Der Psalmist musste beten: „Nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir“; aber Christus hat uns den Tröster gegeben, damit er für immer bei uns bleibe. In gleicher Weise könnte der Israelit das Gelübde eines Nasiräers geloben und sich für eine Zeit für Gott absondern; aber es ist das Vorrecht des christlichen Gläubigen, sich selbst als immer für Gott abgesondert zu wissen. Viele andere Lektionen, die vor achtlosen und oberflächlichen Lesern verborgen sind, werden durch diese Kapitel empfohlen, die der Heilige Geist den betenden Studenten Seines kostbarsten und vollkommensten Buches offenbaren wird.

Die Teile, die wir gewählt haben, bestehen zunächst aus einem kurzen Kapitel und dann aus einem sehr langen, das auf den ersten Blick keine besondere Verbindung mit ihm zu haben scheint. Aber bei sorgfältigerer Betrachtung werden wir sehen, dass die Reihenfolge der betreffenden Themen zeigt, dass zwischen ihnen wirklich eine natürliche und enge Verbindung besteht. Wir werden herausfinden, dass der Absonderung zu Gott die Segnung von Gott folgt; und dass diejenigen, die großen Segen von Ihm empfangen, Ihm wiederum einen annehmbaren Dienst erweisen: einen Dienst, an dem Gott sich erfreut und den Er in immerwährender Erinnerung hält.

I. Absonderung zu Gott

Numeri 6.1-21

 

Die Verfügung der Ordnung des Nasiräers

Die ersten einundzwanzig Verse von Numeri 6 geben uns einen Bericht über die Verfügung und Ordnungen der Nasiräer. Und lasst uns gleich zu Beginn bemerken, dass diese Verfügung, so wie jede andere gute und vollkommene Gabe, von oben kam; dass Gott selbst dieses Privileg – ungefragt – Seinem Volk gab; wodurch er Seinen Wunsch zeigt, dass „wer auch immer“ von Seinem Volk „will“, in engste Beziehung zu Ihm selbst gebracht werden möge.

Es war sehr gnädig von Gott, Seinen Leuten zu erlauben, Nasiräer zu werden. Israel hätte „ein Königreich von Priestern“ gewesen sein können; aber durch ihre eigene Sünde hatten sie dieses Privileg national verwirkt und eine besondere Familie war für das Priestertum abgesondert worden. Gott jedoch öffnete immer noch den Weg für Individuen, die sich Ihm nähern wollten, und zwar für jede Zeit, die ihr eigenes Herz vorschreiben würde.

Aber es ist wichtig zu bemerken, dass, obwohl das Gelübde nur eins der temporären Weihe sein konnte, es doch, so lange sie anhielt, eine

Absolute Akzeptanz

des Willens Gottes einbezog, sogar in Bezug auf Angelegenheiten, die trivial und unwichtig erscheinen mögen. So ist, an dem heutigen Tag, Gott willens, Seinem Volk die Fülle des Segens zu geben, aber es muss auf Seiner eigenen Linie sein. Obwohl wir nicht unsere eigen sind, ist es leider möglich, so zu leben, als ob wir es wären; Hingabe an Gott ist immer noch eine freiwillige Sache; darum die Unterschiede in den Leistungen unter den Christen. Während die Erlösung ein freies Geschenk ist, kann es den „siegenden Christ“ nur durch die vorbehaltlose Weihe und bedingungslosen Gehorsam geben. Dies ist auch keine Härte, sondern das höchste Privileg.

Lasst uns nun in das Gesetz des Nasiräers schauen.

 

Unbedingter Gehorsam

Verse 3, 4

„Er soll sich vom Wein und starken Getränk absondern und soll keinen Weinessig oder Essig des starken Getränks trinken, weder soll er irgendeinen Traubenlikör trinken noch saftige oder getrocknete Trauben essen. An allen Tagen seiner Absonderung soll er nichts essen, was von dem Weinstock hervorkommt, von den Kernen bis zur Schale.“

 

Die erste Sache, die wir bemerken, ist, dass wie der Gehorsam Adams in dem Garten durch den Entzug eines Baums geprüft wurde – ein Baum angenehm anzuschauen und gut zur Speise –, so wurde der Gehorsam des Nasiräers geprüft. Es war ihm nicht verboten, Giftbeeren zu essen, noch wurde von ihm lediglich verlangt, sich des Weins und starken Getränks zu enthalten, die leicht zur Schlinge werden könnten; frische Trauben und getrocknete Rosinen wurden gleichermaßen entzogen. Es war nicht so, dass die Sache an sich schädlich war, sondern dass das Tun des Willens Gottes in einer scheinbar neutralen Angelegenheit wesentlich für seine Annahme war.

Für den christlichen Nasiräer ist es nicht weniger wahr. Ob er isst oder trinkt oder was auch immer er tut, der Wille Gottes und nicht Zügellosigkeit muss sein einziges Ziel sein. Christen geraten oft in Ratlosigkeit über weltliche Verlockungen, indem sie fragen: „Wo ist die Sünde bei diesem oder die Gefahr bei jenem?“ Es könnte Gefahr da sein, die der Fragende nicht sehen kann: Satans Köder haben oft einen geschickt verborgenen scharfen Haken; aber nehmen wir an, dass die Sache harmlos wäre, so folgt nicht, dass sie Gott gefallen oder geistlich hilfreich sein würde.

Die Frucht des Weinstocks ist ein Typus der erdgeborenen Freuden; diejenigen, die nasiräische Nähe zu Gott genießen wollen, müssen seine Liebe „besser als Wein“ erachten. Um Christus zu gewinnen, hat der Apostel Paulus gerne den Verlust aller Dinge erlitten und hat sie als Unrat und Mist erachtet um der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Jesu Christi, seines Herrn, willen. Die Dinge, die er aufgab, waren keine schlechten Dinge, sondern gute – Dinge, die an und für sich Gewinn für ihn waren; und Christus selbst hat Sich selbst für unsere Erlösung geleert und ist gekommen, um nicht Seinen eigenen, sondern den Willen dessen zu suchen, der Ihn gesandt hat.

Der höchste Dienst fordert das größte Opfer, aber er sichert den vollsten Segen und die größte Fruchtbarkeit. Christus konnte nicht an Seines Vaters Busen bleiben und die Welt erlösen; Missionare können die Heiden nicht gewinnen und ihre häusliche Umgebung genießen; noch können sie ohne die liebevollen Opfer vieler Freunde und Spender angemessen unterstützt werden. Du, lieber Leser, kennst die Entscheidung des Meisters; wie ist deine? Ist sie, seinen Willen zu tun, auch wenn es bedeutet, alles für Ihn zu verlassen, alles Ihm zu geben?

 

Ganzheitliche Weihe

Vers 5

„An allen Tagen des Gelübdes seiner Absonderung soll kein Rasiermesser auf sein Haupt kommen: bis die Tage erfüllt sind, in welchen er sich selbst für den Herrn absondert, wird er heilig sein und soll er die Haarlocken seines Hauptes wachsen lassen.“