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Die Grachten mit ihren romantischen Brücken, enge Gassen und Giebelhäuschen, die sich im Wasser spiegeln - das ist der Zauber Amsterdams. Weltoffene Bewohner, eine Schifffahrt auf Amstel oder Ij sowie ein Besuch im Van Gogh- oder Rijksmuseum machen Ihren Städteurlaub zu einem einmaligen Erlebnis. Spüren Sie die vielbesungene Amsterdamer Geselligkeit in urigen Kneipen und einer kosmopolitischen Restaurantlandschaft. Der ADAC Reiseführer Amsterdam bietet Orientierung rund um Damplein, Begijnhof und Grachtengürtel, und inspiriert zu einem Ausflug ins Umland – im Frühjahr ja vielleicht zum Tulpentraum Keukenhof? Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Für Eilige: Vorschläge für einen spannenden Tag in AmsterdamMit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu VerkehrsmittelnInformative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale BesonderheitenGanz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 201
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
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Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)
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Autor: Ralf Johnen
Leitender Redakteur: Benjamin Happel
Nadia Terbrack ( verantw.), Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher
Bildredaktion: Barbara Schmid
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München; Eva Stadler, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-814-3
1. Auflage 2020
GuU 89-814 05_2020_02
Bildnachweis
ARTIS Amsterdam Royal Zoo: Ronald van Weeren > – A’DAM LOOKOUT: Martijn Kort > – AdobeStock: ArTo > – Amsterdam Museum> – Bijbels Museum> – Brasserie SenT> – Brouwerij t’IJ>, > – Crane Hotel: Dennis Bouman > – Diamond Museum Amsterdam> – eyefilm.nl> – Foam Fotografiemuseum Amsterdam: Christian van der Kooy > – frozen-fountain.nl> – Hotel not Hotel> – Huis Marseille: Edda Hartmann > – I love vintage> – KeukenhofL. Lindhout> – librijezusje.nl> – Lookphotos: age fotostock >, >, >, >, > – mauritius images: Alamy: Rich Bowen >; Peter Horree >; Frans Lemmens >; Maurice Savage >; Jochen Tack >; NielsVK3 >; Jan Wlodarczyk >; imageBROKER: Wilfried Wirth >; Hans Zaglitsch > – picture alliance: Robert Hardin >, >, > – seasons agency/Jalag: Marion Beckhäuser >, >; Georg Hänel >, >, >, >, > – Shutterstock.com: Max Topchi >, >; Juan R. Velasco >; DutchScenery >; Matt Ledwinka >; www.hollandfoto.ne >; Julia 700702 >; Valeri Potapova >; VanderWolf Images >; Ivica Drusany >; Caron Badkin >; S-F >; bellena >; TonyV3112 >; Prasit Rodphan >; Veniamin Kraskov >; PLOO Galary >; lornet >; Steven Bostock >; ingehogenbil >; Anibal Trejo >; Petr Kovalenkov >; Iryna Melnyk >; InnaFelker >; Dennis van de Water >; arkanto >; InnaFelker >; Ingus Kruklitis >; www.hollandfoto.net >, >; Winds >; Jpstock >; Rudmer Zwerver >; Gimas >; InnervisionArt >; Adam Szuly >; villorejo >; PHOTOCREO Michal Bednarek >; luismonteiro >; Jpstock >; Olena Z >; Inu >; Gertan >; TasfotoNL >; pxl.store >; Photodigitaal.nl >; Nick_Nick >; Everett Art > – Taschenmuseum Hendrikje>
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Amsterdam Innenstadt | Übersichtskarte Amsterdam Stadtgebiet
| Wohnanlage |
Für fromme, alleinstehende Frauen wurde dieses zauberhafte Ensemble im Mittelalter gebaut. Mitten in der Stadt gelegen, vermittelt es den Eindruck einer anderen Welt. >
| Stadtviertel |
Amsterdams Rotlichtviertel erstreckt sich entlang einiger der ältesten und schönsten Grachten der Stadt: der Oudezijds und Nieuwezijds Voorburgwal, kurz »De Wallen«. >
| Stadtviertel |
Die am weitesten von der Innenstadt entfernte Wasserstraße ist die längste und lebendigste. >
| Museum |
Während des Zweiten Weltkriegs versteckte sich die junge Anne Frank in diesem Grachtenhaus, bis sie entdeckt wurde. Der Besuch gehört trotz langer Schlangen zur Allgemeinbildung. >
| Stadtviertel |
Die schmalen Gassen zwischen den herrschaftlichen Grachten dienten früher als Versorgungswege. Heute beherbergen die neun Sträßchen das charmanteste Einkaufsviertel der Stadt. >
| Museum |
Nicht nur Rembrandts Meisterwerk »Die Nachtwache« macht das aufwendig restaurierte und nunmehr mit einem lichtdurchfluteten Innenhof ausgestattete Haus zu einem der bedeutendsten Museen der Welt. Es sind die wichtigsten Künstler aus dem Goldenen Jahrhundert zu sehen. >
| Museum |
Fast 2,2 Mio. Besucher pro Jahr wollen das Werk des zu seinen Lebzeiten so erfolglosen Impressionisten sehen. Das nach ihm benannte Museum beherbergt die weltweit umfangreichste Sammlung seiner Gemälde. >
| Park |
Weitläufige Parks wirken in einer Stadt mit permanentem Platzmangel besonders majestätisch. Hier im Süden treffen sich die Menschen gerne zum Faulenzen, Sporttreiben, Sonnenbaden und Picknicken. >
| Stadtviertel |
Der auch bei den Amsterdamern ungemein populäre Jordaan blickt auf eine lange Vergangenheit als einfaches Arbeiterviertel zurück. Die Häuser und Straßen sind eng und verwinkelt, der Charmefaktor ist dafür umso höher. >
| Gebäude |
Die weithin sichtbare Landmarke am Nordufer der Flusses IJ war lange die Konzernzentrale von Shell. Mittlerweile sind hier ein Hotel, ein Restaurant und zahlreiche Kreative eingezogen. Auf dem Dach sorgt eine Schaukel für viel Nervenkitzel. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Amsterdam Innenstadt | Übersichtskarte Amsterdam Stadtgebiet
| Designladen | >
| Museum | >
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| Hotel | >
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| Fotomuseum | >
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| Stadtbild | >
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Eine der 20 Filialen der lokalen Kette Bagels & Beans ist immer in der Nähe. Hier gibt es guten Kaffee und leckere Sandwiches. Mit dieser Grundlage geht es ins Rijksmuseum, wo der Andrang in den Morgenstunden noch überschaubar sein kann. Ein Blick auf Rembrandts Meisterwerk »Die Nachtwache«, ein kurzes Innehalten vor anderen Klassikern des Goldenen Jahrhunderts von Jan Vermeer, Albert Cuyp oder Ferdinand Bol, ein paar schwärmerische Minuten in dem schön restaurierten Museumsgebäude – so viel Muße muss einfach sein. Nun geht es an Bord eines Panoramabootes zur Rundfahrt über die malerischen Grachten. 60 Minuten genügen für die Erkenntnis: eine zeitlos schöne Stadt.
© picture alliance: Robert Hardin
Wenn das Wetter es zulässt, könnte ein Picknick auf einer Parkbank im Grachtengürtel eine gute Idee für den Mittag sein. Sonst locken hier die Negen Straatjes19, wo es neben originellen Geschäften auch hübsche Cafés gibt. Ganz in der Nähe steht das Anne Frank Huis14, das jeder einmal besucht haben sollte. Nach dem stillen Gedenken an das bewegende Schicksal des jüdischen Mädchens und die dunklen Zeiten des Zweiten Weltkriegs geht es weiter in den trendigen Stadtteil Jordaan35, mit seinen kleinen Häuschen und schmalen Sträßchen.
Den letzten Tagesabschnitt leiten die Amsterdamer gerne beim »borrel« ein. Dazu zählen neben Bier und Genever gegen den ersten Hunger ein paar Bitterballen – panierte frittierte Fleischbällchen. Die Kneipen und Cafés der Prinsengracht13 bieten sich hierfür als verlässliche Adressen an.
Am Abend ist Amsterdam besonders schön – der von Tausenden an Lichtern erleuchtete Grachtengürtel ist eine stimmungsvolle Umgebung für einen romantischen Spaziergang. Deutlich turbulenter geht es auf De Wallen6 zu. Hier prallen Welten aufeinander, denn der Rotlichtbezirk hat einige der ältesten Grachten als Kulisse. Ein Garant für einen schönen Ausklang ist das Café De Jaren – ein Grand Café, wie es die Einheimischen lieben.
In Amsterdam sind zahllose Brücken, prächtige Bauwerke und viel Wasser zu einem Gesamtkunstwerk verschmolzen
© mauritius images: Jan Wlodarczyk
Lebhaftes Treiben am Grachtengürtel
»… es sind auch die Menschen, die Amsterdam so attraktiv machen. Sie sind weltoffen und freundlich, haben keine Scheu vor dem Fremden, denn schon seit Jahrhunderten bevölkern Menschen aus aller Welt ihre Straßen.«
Wer heute an Bord eines Bötchens durch die Grachten schippert, auf dem Fahrrad durch die Gassen fährt oder auf der schwimmenden Terrasse eines Cafés einen Drink zu sich nimmt, wird sich dem Zauber Amsterdams kaum entziehen können. Noch intensiver wird die Zuneigung, sobald die Dunkelheit über die Stadt hereinbricht und sich die Lichter all der gemütlichen Häuser im Wasser zu spiegeln beginnen. In der Ferne zeichnen sich dann die mit zahllosen Glühbirnen besetzten Brücken ab. Und wenn zu allem Überfluss noch das alte Glockenspiel eines Kirchturms ertönt, möchte man nie wieder woanders sein als in dieser Stadt.
Dabei war von Anfang an Erfindungsreichtum gefragt, um eine Siedlung hier überhaupt zu ermöglichen. Als sich im 13. Jh. erste Bauern an der Amstel niederließen, fanden sie sumpfiges Terrain am Rande des Rheindeltas vor, auf dem keine Hütten und Ställe gebaut werden konnten. Der Kampf gegen das Wasser sollte zu einer ständigen Herausforderung, ja zu ihrer Lebensaufgabe werden. Mithilfe von Kanälen, Schleusen, Brücken, künstlichen Inseln, Hunderttausenden in den Boden gerammten Holzpfeilern und den kaum noch sichtbaren Dämmen aber konnten die Amsterdamer das Wasser immer weiter in die Schranken verweisen.
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Mit dem Rad lässt sich die Stadt gut erkunden (links) – Leben im Hausboot statt teurer Wohnung (rechts)
Dabei haben schon die frühen Generationen ihrer Stadt nicht nur eine unverwechselbare Anmut verliehen, sondern sie zu kaum ermesslichem Reichtum geführt. Im 17. und 18. Jh. war dafür vor allem die »Verenigde Oost-Indische Compagnie« (VOC) verantwortlich. Deren von Amsterdam ausgehende Aktivitäten spülten beispiellosen Reichtum in die Kassen der Stadt, mit denen der Grachtengürtel, um die 7000 Herrenhäuser und all die anderen fantastischen Bauwerke errichtet wurden, die den Zauber der Stadt heute ausmachen. Den folgenden Jahrhunderten konnten sie einschließlich der Wirren der Weltkriege fast unverändert trotzen.
Ihr Geld haben die begnadeten Kaufleute weiter investiert – zum Beispiel in die Kunstwerke von Rembrandt, Jan Vermeer, Albert Cuyp oder Ferdinand Bol. Es herrschte ein Klima, in dem auch die Wissenschaft und gesellschaftliche Werte wie Toleranz und Offenheit prächtig gedeihen konnten. Bis heute wird Amsterdam von diesen Errungenschaften geprägt: Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr wegen des historischen Stadtbildes, des unvergleichlichen Grachtengürtels oder wegen der im Rijksmuseum ausgestellten Kunstschätze in die Stadt.
Doch es sind auch die Menschen, die Amsterdam so attraktiv machen. Sie sind weltoffen und freundlich, haben keine Scheu vor dem Fremden, denn schon seit Jahrhunderten bevölkern Menschen aus aller Welt ihre Straßen. Sie wirken entspannt und fast unbekümmert. Dabei sind sie geschäftstüchtig und innovativ. Trotz der historischen Aura ist das Amsterdam der Gegenwart modern und kreativ.
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Vermeers Gemälde »Milchmädchen« im Rijksmuseum (oben) – Im Vondelpark herrscht reges Treiben (unten links) – Das moderne Finanzzentrum von Amsterdam (unten rechts)
Die Einheimischen lieben und pflegen ihre einmalige Stadt, wobei sie sich nach Jahrhunderten strenger calvinistischer Enthaltsamkeit neuerdings vermehrt den Freuden und Genüssen des Lebens zuwenden: Sobald die Sonne zu scheinen beginnt, öffnen sich die Fenster und Türen von Wohnhäusern, Cafés und Bars. Es werden Kissen auf die Fensterbänke gelegt, Tische und Stühle auf die schmalen Bordsteine gestellt, dazu wird ein schöner Wein entkorkt oder ein »Pilsje« getrunken.
Amsterdamer, die das Glück haben, ein eigenes Boot zu besitzen, befreien dieses von den Planen, um es mit gut gefüllten Kühlboxen zu bestücken. Andere packen voller Euphorie ihre Picknickkörbe für einen Nachmittag im Vondelpark. Dann herrscht Lebensfreude pur. »Gezellig« sagen die Amsterdamer dazu, ein schwer übersetzbares Wort, das alles, was Spaß macht und dabei gemütlich und gesellig ist, unter einen Hut bringt.
»Gezellig« aber ist es in Amsterdam auch bei Wind und Regen. In diesem Fall zieht man sich eben zurück in die verwinkelten Cafés und Restaurants des Jordaan, wo Kachelöfen, uralte Holzpaneele, Apfelkuchen mit Sahne und »een Kopje Koffie« (eine Tasse Kaffee) für Behaglichkeit sorgen. Ist es hingegen richtig kalt, geraten die Einheimischen regelrecht in Ekstase: Auf Schlittschuhen auf den zugefrorenen Grachten unterwegs zu sein – das ist und bleibt das Allergrößte. Kurzum: Wer seinen Aufenthalt in Amsterdam richtig genießen und die Seele der Stadt aufspüren möchte, sollte sich vor allem treiben lassen.
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Lebensfreude und Gemütlichkeit bestimmen die Atmosphäre in Amsterdam
Eine ebenso willkommene Möglichkeit zum Kennenlernen der Stadt sind die Grachtenrundfahrten in den charakteristischen Booten mit den Sonnendecks und den Panoramafenstern. Das ist zu jeder Tages- und Jahreszeit schön, wird auch beim zehnten Mal kaum langweilig, und die Passagiere gewinnen einen vagen Überblick über das, was sie vielleicht nochmal aus der Nähe sehen möchten. Bliebe noch das überwältigende Kulturangebot: Rembrandts »Nachtwache« und die farbenfrohen Meisterwerke im Van Gogh Museum sollte jeder einmal gesehen haben. Das gilt auch für das Gebäude an der Prinsengracht 263, das zum Synonym für die düstersten Jahre der lokalen Geschichte geworden ist: das Anne-Frank-Haus. In der heute so herzergreifend schönen Umgebung des Grachtengürtels hat das junge Mädchen deutscher Herkunft jahrelang versteckt gelebt, ehe sie entdeckt und deportiert wurde – ein bewegendes Schicksal, das sie mit 106.000 Amsterdamer Juden geteilt hat.
Die Besucherschlangen reichen hier nicht selten bis um die nächste Straßenecke. Wie Amsterdam ohnehin zu den Städten gehört, wo der Tourismus langsam an seine Grenzen stößt: Die Zuneigung der Menschen aus aller Welt ist so enorm, dass der Andrang bei den großen Museen riesig ist. Auch die Kosten – vor allem für Unterkünfte – sind ordentlich in die Höhe geschnellt. Wer dem so weit wie möglich aus dem Weg gehen möchte, ist mit einer rechtzeitigen Buchung für seinen Aufenthalt gut beraten. Bei der Versorgung mit Speisen und Getränken ist die Lage deutlich entspannter: Gute Restaurants existieren in allen Preisklassen, wobei die neue holländische Küche deutlich besser als ihr Ruf ist.
So oder so verfügt die Stadt über alle Zutaten für einen unvergesslichen Aufenthalt – vor allem dann, wenn man sie wie die Amsterdamer genießt: zu Fuß oder auf dem Fahrrad.
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Sprachen Amtssprache ist Niederländisch, doch Englisch wird als Geschäftssprache immer üblicher
Währung Euro
Fläche 219 km², davon rund ein Viertel Wasser (zum Vergleich: Köln hat eine Fläche von 405 km²)
Einwohner Rund 812.000, das Ballungsgebiet Rotterdam, Utrecht und Amsterdam umfasst mehr als 7 Mio. Einwohner
Status Hauptstadt der Niederlande (Regierungssitz Den Haag)
Tourismus Zuletzt wurden pro Jahr über 19 Mio. Übernachtungen gezählt
Religion Die religiöse Vielfalt gehört zum Selbstverständnis Amsterdams, gleichwohl erklären heute 56 %, sich keiner Religion zugehörig zu fühlen
Typisch Amsterdam Windmühlen: 8 Grachten: 165 Brücken: 1281 Hausboote: 2500
Darauf sind alle Amsterdamer stolz Die 207 Gemälde von Van Gogh
Wichtigste Vokabel »gezellig«
Das lieben alle Amsterdamer Fahrräder: 881.000 (1,1 pro Kopf) Parks: 40 Märkte: 30
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Die Grachten und die schiefen Häuser sind majestätisch – wenn sich dann noch das Abendlicht im Wasser spiegelt, schmilzt jeder dahin
Grachten, Brücken und die herrlichen Giebelhäuser bilden ein einzigartiges Stadtbild, das seit Jahrhunderten fast unverändert ist. In der Museumslandschaft jagt ein Highlight von Weltformat das andere. Hinzu kommt die typisch Amsterdamer »gezelligheid«, das Gespür für Gemütlichkeit und angenehme Situationen, das mit viel Lebensfreude einhergeht. Urige Kneipen und eine kosmopolitische Restaurantlandschaft machen die Wahl zur Qual. Und Attraktionen wie der A’DAM-Toren und der Aufstieg des Stadtviertels Noord beweisen, dass die Amsterdam immer in Bewegung ist.
© Brouwerij t’IJ
Die schönen Momente des Lebens gemeinsam genießen. Dies haben die Amsterdamer regelrecht zu einer Kunstform erhoben. Dazu gehören leckeres Essen, gute Drinks, offenherzige Leute, hier und da ein Schwätzchen – und vor allem ein Gespür dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Stadt bietet zu diesem Zweck die Auswahl aus Märkten, Vierteln und Lokalen für jeden Geschmack.
Stimmungsvoller Markt mit Bio-Delikatessen
Rasend populäres Bilderbuchviertel im Westen
Biergarten im Schatten einer Windmühle
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Die Museen der Stadt beherbergen eine sagenhafte Menge an Kunstschätzen. Das Goldene Jahrhundert mit Rembrandt, Jan Vermeer, Frans Hals und Jan Steen sowie die beginnende Moderne mit Picasso, Monet, Renoir, Chagall, Cézanne u.a. sind dabei gleichmäßig vertreten.
Meisterwerke wie »Die Nachtwache« lohnen den Besuch
Über 200 Werke des begnadeten Autodidakten (links)
Auch moderne Kunst ist in Amsterdam stark vertreten
Berühmte Werke der Porträtmalerei aus dem 17. Jh.
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Im 17. Jh. war Amsterdam eine Metropole von Weltrang. Die folgenden Jahrhunderte brachten einzigartige Bauwerke und kulturhistorische Denkmäler hervor. Ein bewegender Sonderfall ist das Anne Frank Huis.
Das einstige Rathaus steht im Herzen der Stadt
Eine authentisch mittelalterliche Wohnanlage
Die versteckte Kirche ist Sinnbild der Toleranz
Die Gegenwart der kleinen Anne ist bis heute spürbar
© Shutterstock.com: Ivica Drusany
Die prächtigen Bauwerke aus den vergangenen Jahrhunderten sind beeindruckend. Doch die Architekten der Stadt haben im frühen 20. Jh. auch einen modernen Stil geprägt, der von Amsterdam aus einen Siegeszug ins ganze Land angetreten hat.
Die Börse war ein Vorläufer modernen Bauens
Innovative Baukultur im Arbeiterviertel
Beeindruckendes Zeugnis frischer Architekturkonzepte
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Amsterdam schläft nur selten. In den Clubs und Bars wird elektronische Musik, Indie und Rock gespielt. Extrem lang sind die Nächte im Rotlichtviertel, das für die meisten Besucher vor allem als Kuriosum sehenswert ist.
Betriebsamer Platz unweit des legendären Paradisos
Ein Treffpunkt vor allem für die Amsterdamer
An lauen Sommerabenden unschlagbar
Dance-Club mit 24-Stunden-Lizenz
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Von Frau Antjes Käse über Coffeeshops bis zu den viel besungenen Tulpen: Klischees gehören zum Hollandbild der Deutschen. Der Aufenthalt in Amsterdam zeigt, dass es sich dabei keineswegs nur um die Erfindungen von Marketinggenies handelt.
Das Rotlichtviertel ist der Sündenpfuhl der Hauptstadt
Blumenzwiebeln in allen Variationen prägen den Markt
Zauberhafte Holzbrücke über die Amstel
© mauritius images: Hans Zaglitsch
Innerhalb der engen Stadtgrenzen besitzt Amsterdam erstaunlich viele Grünflächen. Die zahlreichen Parks bieten einen Ausgleich zum Trubel der Stadt, wo sich Besucher die Sonne ins Gesicht scheinen lassen können.
Amsterdams wohl schönster Park ist eine Welt für sich
Prächtiger Rückzugsort im angesagten Viertel De Pijp
Weitläufiger Park mit Kulturangebot
Herrlicher Botanischer Garten mitten im Stadtzentrum
© librijezusje.nl
Neben Kroketten, Käse und Matjes besitzt die niederländische Hauptstadt auch ganz andere Qualitäten: 16 Restaurants schmücken sich mit einem Michelin-Stern – nicht schlecht für eine Stadt dieser Größe. Die Vielfalt der aus aller Welt stammenden Ethno-Küchen reichert das Angebot um weitere Komponenten an.
Kulinarische Erfahrung für alle Sinne
Tolle Küche in spektakulärem Grachtenhaus
Holländische Wohlfühlküche wie zu Omas Zeiten
© Shutterstock.com: Caron Badkin
Lassen Sie die Fußgängerzonen und die großen Einkaufszentren am besten links liegen. Betriebsame Sträßchen mit kleinen Geschäften und die vielen großen Märkte sind die charmantesten Seiten der vielfältigen Amsterdamer Einkaufslandschaft – nur die Öffnungszeiten sind ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Herrliches Einkaufsrevier im Grachtengürtel
Der größte Markt seiner Art in Europa
Eine der besten Einkaufsstraßen der Niederlande
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Amsterdams Grachtengürtel ist ein auf der Welt einmaliges Wasserstraßensystem. Wer hier unterwegs ist, entdeckt die romantischsten Orte der Stadt.
Perfektes Stadtbild mit Prachtbauten und Brücken
Ein seltener Einblick in die Hausbootkultur
Alles über die Entstehung der romantischen Grachten
So hat es sich in einem Grachtenpalast gelebt
© Crane Hotel: Dennis Bouman
Noch bis vor wenigen Jahren mussten Besucher einen der Kirchtürme von Amsterdam erklimmen, um einen Blick von oben auf das faszinierende, von Grachten durchzogene Stadtbild zu erhaschen. Mittlerweile sind die Möglichkeiten, in die Ferne oder die Tiefe zu blicken, vielfältiger und aufregender geworden.
Toller Blick von der Terrasse der Bibliothek
Coole Cocktailbar im obersten Stockwerk des Okura
Auf einer Schaukel 100 m in die Tiefe schauen
Wo der Damm über die Amstel gebaut wurde, liegen die Fundamente der Stadt, und es entstand das heute so charakteristische Stadtbild