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Die Niederlande bieten reichlich Stoff für einen abwechslungsreichen Urlaub: Kilometerlange Sandstrände und ursprüngliche Dünenlandschaften an der Nordsee und auf den Westfriesischen Inseln locken vor allem Familien hierher. Die landschaftlichen Reize werden ergänzt von einer Vielzahl kultureller Highlights: Die Amsterdamer Grachten, die dynamische Metropole Rotterdam oder die Museen von Den Haag überraschen immer wieder aufs Neue mit ihrem spannenden Nebeneinander von Innovation und Tradition. Vieles lässt sich in diesem kleinen, flachen Land mit dem Fahrrad erkunden. So tut man es nicht nur den Einheimischen gleich, sondern erlebt ganz nebenbei die Niederlande wie aus dem Bilderbuch: Windmühlen, Deiche und farbenprächtige Tulpenfelder säumen den Weg. Garniert mit der niederländischen "Gezelligkeit" und dem Spaß am Genießen verbindet sich all dies zu einem prickelnden Mix für den perfekten Urlaub. Detaillierte Informationen, praktische Tipps, übersichtliche Nutzung, handliches Format – das und noch viel mehr bietet der ADAC Reiseführer Niederlande zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis: Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach AmsterdamMit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu VerkehrsmittelnInformative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale BesonderheitenGanz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 198
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Autoren: Ralf Johnen, Alexander Jürgens
Redaktionsleitung: Benjamin Happel
Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher, Nadia Terbrack
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München; Eva Stadler, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-802-0
1. Auflage 2020
GuU 89-802 03_2020_02
Bildnachweis
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Niederlande Nord | Übersichtskarte Niederlande Süd
| Städtebauliches Ensemble |
Prächtige alte Patrizierhäuser säumen Amsterdams schönste Gracht, vom immensen Reichtum der Stadt im Goldenen Zeitalter zeugend. >
| Kunstmuseum |
In der von Kunstschätzen überquellenden Gemäldegalerie werden Meisterwerke wie Rembrandts »Nachtwache« und Vermeers »Milchmädchen« in bestem Licht präsentiert. >
| Insel |
Die ehemalige Ijsselmeerinsel ist ein urholländisches Idyll mit grün-weißen Holzhäuschen und dem Leuchtturm Het Paard van Marken, der schon seit 1839 seinen Dienst tut. >
| Insel |
Die Nordseeinsel begeistert mit Stränden, Dünen und dem Gefühl von Abgeschiedenheit. Im Wattenmeerzentrum Ecomare tummeln sich Seehunde und Kegelrobben. >
| Naturpark |
Lange Dünengürtel und kleine Wäldchen durchziehen das Naturgebiet, das seltene Tiere und Pflanzen beheimatet. Drei historische Landgüter locken mit wunderschönen Gärten. >
| Moderne Architektur |
Der Genusstempel der Superlative ist nicht nur ein Pilgerziel für Foodies, sondern auch das neue Wahrzeichen der experimentierfreudigen Architekturstadt Rotterdam. >
| Kirche |
In der gotischen Basilika liegen zahlreiche Mitglieder des Königshauses bestattet. Ihr Turm ist der zweithöchste des Landes – wer ihn erklimmt, wird mit einer formidablen Aussicht belohnt. >
| Stadt |
Die Stadt ist Sitz des Königshauses und der niederländischen Regierung. Sie punktet zudem mit einem noblen Stadtbild, hochkarätigen Museen und der grandiosen Lage am Meer. >
| Windmühlen |
Das fotogene Ensemble aus 19 Windmühlen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, als Meisterwerk der Wasserwirtschaft in einer typisch niederländischen Landschaft. >
| Kunstmuseum |
Das im Nationalpark De Hoge Veluwe gelegene Museum besitzt einen weitläufigen Skulpturenpark und die weltweit zweitgrößte Sammlung von Van-Gogh-Werken. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Niederlande Nord | Übersichtskarte Niederlande Süd
| Kunstmuseum | >
| Markt | >
| Aussichtsturm | >
| Freilichtmuseum | >
| Restaurant | >
| Düne | >
| Stadtbild | >
| Hotel | >
| Naturkundemuseum | >
| Kunstmuseum | >
| Kunstmuseum | >
| Restaurant | >
| Historisches Spektakel | >
| Badeort | >
| Hotel | >
| Buchhandlung | >
| Höhlensystem | >
| Restaurant | >
| Museum | >
| Kindermuseum | >
| Ortsbild | >
| Wattenmeergebiet | >
| Museum | >
| Ortsbild | >
| Hotel | >
Eine der 20 Filialen von Bagels & Beans liegt immer in der Nähe. Bei der lokalen Kette bekommt man guten Kaffee und leckere Sandwiches. So gestärkt geht es ins Rijksmuseum 1B, wo sich der Besucheransturm in den Morgenstunden meist noch in Grenzen hält. Ein Blick auf Rembrandts »Nachtwache«, ein kurzes Innehalten vor anderen Meisterwerken des Goldenen Jahrhunderts, ein Rundgang durch das schön restaurierte Gebäude – so viel Muße muss sein. Nun geht es an Bord eines Panoramaboots (>) zur Rundfahrt über die Grachten. 60 Minuten genügen für die Erkenntnis: eine zeitlos schöne Stadt.
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Wenn das Wetter es zulässt, ist ein Picknick auf einer Parkbank im Grachtengürtel (>) eine gute Idee für den Mittag. Sonst locken hier die Negen Straatjes (>), wo es neben originellen Geschäften auch hübsche Cafés gibt. Ganz in der Nähe gewährt das Anne Frank Huis 19 berührende Einblicke in das kurze Leben des jüdischen Mädchens. Nach dem stillen Gedenken an die dunklen Zeiten des Zweiten Weltkriegs geht es weiter in den Jordaan (>) mit seinen kleinen Häuschen und engen Sträßchen.
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Den letzten Tagesabschnitt läuten die Amsterdamer gern beim »borrelen« ein. Dazu gehören Bier, Jenever und ein paar Bitterballen. Die Kneipen und Cafés an der Prinsengracht 18 sind hierfür bewährte Adressen. Anschließend zeigt sich Amsterdam bei einem abendlichen Spaziergang durch den Grachtengürtel von seiner beschaulichen Seite. Deutlich turbulenter geht es auf De Wallen 18 zu. Im Rotlichtbezirk prallen Welten aufeinander: Amsterdams »Schmuddelecke« mit leicht bekleideten Damen in Schaufenstern hat einige der ältesten Grachten als Kulisse. Einen schönen Ausklang garantiert das Café De Jaren (>) – ein Grand Café, wie es die Einheimischen lieben.
Kreativität und gelassene Weltläufigkeit sind ebenso typisch niederländisch wie Tulpen und Windmühlen
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Amsterdams Filetstück, flankiert von noblen Patrizierhäusern: die Keizersgracht
»Den Wind kann man nicht verbieten. Aber man kann Mühlen bauen.«
Niederländisches Sprichwort
Die gemütliche Weltstadt Amsterdam mit ihrem unverwechselbaren Erscheinungsbild. Als Gegenstück die dynamische Metropole Rotterdam. Eine fast unüberschaubare Zahl kleinerer Städtchen mit intaktem historischem Kern. Dazu mehr als 500 km makelloser Sandstrand, unberührte Dünenlandschaften, eine Handvoll Inseln und nicht zuletzt die launische Nordsee. Das sind die Hauptattraktionen der Niederlande – zumindest auf den ersten Blick. Einzigartig ist auch die Dichte sehenswerter Städte, die sich in Fahrraddistanz zum Meer befinden – allenfalls der Norden Italiens kann hier mithalten.
Das Prädikat Weltklasse gilt auch für das kulturelle Leben. Die Niederlande sind eine Nation, die auf eine reiche Kunstgeschichte zurückblickt. Im 17. Jh., dem Goldenen Zeitalter, blühte die noch junge Handelsnation auf, und viele Städte erhielten ihr heutiges Gesicht. In Amsterdam wurde der prächtige Grachtengürtel angelegt. Rembrandt malte seine »Nachtwache« und Vermeer sein »Mädchen mit dem Perlenohrring«.
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Kubuswohnungen in Rotterdam (links) – »Vincents Schlafzimmer in Arles« im Van Gogh Museum (rechts)
Niederländer haben also die Welt mitgestaltet. Der Wille dazu ist bis heute ungebrochen. Immer wollen sie die Besten sein. Als Designer. Als Unternehmer. Als Erfinder. Und ganz besonders beim Sport.
Zum Glück für den Reisenden haben sie neuerdings auch den Spaß am Genießen entdeckt. Mit einem Bierchen, einem Glas Wein und einem »Borrelhapje« in der Sonne sitzen, ist das eine. Doch längst ist die Bevölkerung des einstmals so genügsamen Landes auch der Spitzengastronomie verfallen. Heute wollen die Chefs die Sterne vom Himmel kochen. Mit dem Resultat, dass 2019 mehr als 100 Restaurants mit einem oder mehr Michelin-Sternen dekoriert waren.
Damit nicht genug: So ist die Anzahl der Brauereien zwischen Maastricht und Groningen inzwischen höher als in Belgien, dessen vielfältige Bierkultur bekanntlich zum immateriellen Welterbe der UNESCO gehört. Und neuerdings erzielen sogar die Winzer ordentliche Erfolge. Schon seit mehr als zehn Jahren schenkt die KLM in der Business Class Wein aus Zeeland aus – er schmeckt hervorragend.
Genuss muss aber nicht mit Aufwand verbunden sein, es geht auch informell und günstig. In den indonesischen Tokos zum Beispiel, die überall im Lande die Küche des Kolonialzeitalters am Leben erhalten. Noch populärer sind die Strandpavillons, wo die Köche mittlerweile viel mehr können als nur die Fritteuse bedienen – auch wenn nach einem Tag am Meer wenig über eine Portion »Bitterballen« geht.
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Frische Brise am Strand von Renesse (oben) – Käsefans können in den Niederlanden aus dem Vollen schöpfen (unten links) – Segelregatta bei Sneek (unten rechts)
Überhaupt sind die Strandpavillons so etwas wie der Inbegriff einer neuen Gemütlichkeit geworden. »Gezellig« nennen es die Niederländer, wenn sie auf dicken Polstern um ein offenes Feuer sitzen, die Sonne im Meer versinken sehen, ein Craft-Bier trinken und leiser Lounge-Musik lauschen.
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Bei Kinderdijk streckt ein fotogenes Mühlenensemble seine Flügel in den Wind
Das Bewundern des Sonnenuntergangs am Nordseestrand ist ein preiswertes Vergnügen – gleiches gilt auch für den Besuch von Haarlem, Leiden, Delft oder Utrecht, die als Städte allesamt Gesamtkunstwerke sind und die im Grunde keine weiteren Attraktionen als Anreiz benötigen.
In den zurückliegenden drei oder vier Jahrhunderten haben sie sich nur so viel verändert wie unbedingt nötig. Entsprechend ist kaum etwas schöner, als in einer lauen Sommernacht an den Grachten einer dieser Städte entlangzuspazieren und einen Blick in gardinenlose Fenster zu werfen, deren warmes Licht sich im Wasser spiegelt. Unterwegs entdeckt man vielleicht einen alten Kahn, der ein zweites Leben als Biergarten führt, und vergisst bei einem Absacker an Deck die Zeit, zumindest für eine Weile …
Nun mag der Instinkt dem Reisenden vorgeben, Zeeland, die Westfriesischen Inseln oder die entzückenden Städtchen an der Küste anzusteuern. Doch auch weite Teile des Hinter- und Binnenlandes sind touristisch gut aufgestellt. Wie die Themenparks Efteling, Walibi und Beekse Bergen beweisen, beherrschen die Niederländer die Kunst des Entertainments für die ganze Familie. Sie verstehen es, im Zuiderzeemuseum oder in Madurodam ihre Geschichte und ihre Errungenschaften auf völlig unterschiedliche Weise zu inszenieren. Ja, sogar die permanente Bedrohung durch die Nordsee thematisieren sie im Deltapark Neeltje Jans auf erhellende Weise.
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Farborgie auf 32 Hektar: die Tulpenblüte in Keukenhof
Auch Aktivitäten in freier Natur stehen in den Niederlanden hoch im Kurs. Wo etwa könnte man besser entspannen als an Bord eines Bootes auf den friesischen Seen und Kanälen? Und wo lässt es sich ungestörter radeln als in Nationalparks wie De Hoge Veluwe oder in den Hügeln Limburgs?
Von Kreativität, Fleiß und Erfindungsreichtum der Niederländer war bereits die Rede. Das aber sind nicht die einzigen Tugenden des rund 17 Mio. Individuen zählenden Volkes. Den nationalen Charakter prägten von jeher auch Liberalität und Toleranz. Nur so konnte aus Amsterdam eine Stadt werden, in der über 180 Nationalitäten weitgehend friedlich zusammenleben.
Durch die zunehmende Bevölkerungsdichte, die Probleme infolge anhaltender Migration und die Instrumentalisierung vermeintlicher Missstände durch Populisten hat das freundliche Image in jüngerer Vergangenheit Kratzer erhalten. Dafür steht Deutschland so hoch im Kurs wie noch nie: vor allem bei jungen Niederländern ist das Nachbarland populär.
Geteilt sind die Meinungen nach wie vor dazu, ob man sich pauschal als Holländer bezeichnen lassen möchte. Historisch gesehen trifft diese Bezeichnung nur auf die Bewohner der Provinzen Noord- und Zuid-Holland zu. Doch auch bei dieser Frage scheint sich mehr und mehr Toleranz auszubreiten. Genug auf jeden Fall, um als Reisender bei einer unabsichtlichen Verallgemeinerung keine strafenden Blicke zu ernten.
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Wichtige Vokabel »Gezellig«. Der Begriff steht für die gemütlichen Seiten des Lebens, wird aber mehr und mehr für alles Angenehme verwendet.
Oft gehörtes Sprichwort »Benimm dich normal, dann bist du schon verrückt genug.«
Darin sind die Niederländer Weltmeister Radfahren, auf 17,02 Mio. Einwohner kommen 22,7 Mio. Velos
Exportschlager Tulpen, und das seit über 400 Jahren. Zuletzt wurden pro Jahr über 2 Mrd. Stück produziert.
Hauptstadt Amsterdam
Sprache Niederländisch, Friesisch (in der Provinz Friesland)
Währung Euro
Staatsform Konstitutionelle Monarchie
Fläche 41.543 km²
Einwohner 17,02 Mio.
Religion 53 % der Niederländer fühlen sich keiner Konfession zugehörig. Rund 26 % sind Katholiken, 16 % Protestanten und 5 % Muslime
Tourismus Jährlich verbringen etwa 15,7 Mio. Besucher aus dem Ausland zumindest eine Nacht in den Niederlanden, etwa ein Drittel davon sind Deutsche
© laif: Michael Amme
Himmelhohe Dünen, Sand und Wellen, so weit das Auge reicht. Dazu eine frische Brise. Mit diesem prickelnden Mix sorgt die niederländische Nordseeküste für bleibende Urlaubserinnerungen.
Mondäne Metropolen und mittelalterliche Städtchen, windschiefe Häuschen und futuristische Bauten, dazu endlose Strände und ursprüngliche Dünenlandschaften. All das macht den Reiz der Niederlande aus. Auch zum Shoppen eignen sich die historischen Orte perfekt. Außerdem wären da noch die opulente Museumslandschaft, die zu neuen Höhenflügen ansetzende Esskultur und die einzigartige Institution der Strandpavillons. Ganz zu schweigen von den technischen Errungenschaften, die das Leben in dem vom Meer bedrohten Land erst ermöglichen. Reichlich Stoff für einen spannenden Urlaub.
© gemeinfrei
Niederländische Künstler haben die europäische Kunstgeschichte maßgeblich geprägt. Im Goldenen Zeitalter setzten Rembrandt van Rijn, Jan Vermeer, Frans Hals und Zeitgenossen neue Maßstäbe. Später sollte das verkannte Genie Vincent van Gogh die Malerei mit seiner besonderen Pinselführung abermals revolutionieren.
Das Glanzstück ist Rembrandts »Nachtwache«
Weltgrößte Sammlung des berühmten Porträtmalers
Das Museum besitzt gleich drei Vermeers
Van Gogh & Co. im Nationaal Park De Hoge Veluwe
© mauritius images: Washington Imaging/Alamy
In den Niederlanden lässt es sich wunderbar shoppen. Die meisten Städte besitzen ansprechende Fußgängerzonen mit netten Cafés und einer Vielzahl von Geschäften. Das Spektrum reicht von Antiquitäten über Mode und Wohndesign bis zu regionalen Spezialitäten. Die Outlet-Center haben es derweil auf Schnäppchenjäger abgesehen.
Jeder Shop hat seinen eigenen Style
Pilgerziel für deutsche Grenzgänger
Mittelalterliche Straßen mit hohem Bummelfaktor
© Shutterstock.com: Gerard Koudenburg
Die Genusskultur ist in den Niederlanden auf dem Vormarsch. In der Spitzengastronomie äußert sich dies in einer nie da gewesenen Vielzahl von Sternerestaurants, doch auch auf einem niedrigeren kulinarischen Level lässt man sich neuerdings gern verwöhnen.
Der futuristische Bau ist ein Pilgerziel für Foodies
Muschelfans kommen hier voll auf ihre Kosten
Sterneküche im Frauenknast
© Jahreszeiten Verlag: Gerald Hänel
Der Begriff geistert durch alle Lebensbereiche. Ein Abend in einem urigen Restaurant oder einer Kneipe mit hohem Wohlfühlfaktor, das Stöbern in originellen kleinen Geschäften oder der Bummel über einen urholländischen Markt: Einfach alles kann »gezellig« sein – wenn Umgebung und Gesellschaft stimmen.
Die urigsten dieser Kneipen finden sich im Jordaan
Enge Gassen mit blumengeschmückten Häuschen
»Borrelen« unter alten Bäumen
© Shutterstock.com: Photodigitaal.nl
Die Niederlande sind ein hochzivilisiertes Land, das unter permanentem Platzmangel leidet. Die Nordseeküste ist dennoch heilig. Vielerorts hat sie ihr ursprüngliches Gesicht bis in die Gegenwart bewahrt. Outdoor-Freunde können aus einem reichen Fundus von Natur- und Nationalparks schöpfen.
Strand, Sand und kleine Seen – auch zum Baden
Dünen erstrecken sich bis zum Horizont
Mit 25 km² die größte Sandfläche Europas
© picture alliance: Arco Images GmbH
Aus der Not eine Tugend machen. So lässt sich der Werdegang dieser niederländischen Institution beschreiben. Anfangs nicht viel mehr als Frittenbuden mit Windschirmen, setzen die Strandpavillons neuerdings zu kulinarischen Höhenflügen an: Die Speisekarten werden immer verlockender.
Von Gastrokritikern mehrfach ausgezeichnet
Stammgäste schätzen die relaxte Atmosphäre
Nirgendwo ist das Seafood frischer
© Shutterstock.com: Olena Tselykh
Die erfinderischen Niederländer mischen auch in der Unterhaltungsindustrie fleißig mit. Rasante Achterbahnen, Miniaturen von berühmten Monumenten und opulent ausgestattete Märchenwälder sorgen bei Kindern und Erwachsenen wahlweise für Nervenkitzel oder eine entschleunigte Form von Kurzweil.
Niederländische Topattraktionen im Kleinformat
Märchenwelten werden Realität
Die Achterbahnen brechen stets neue Rekorde
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Als Volk der Händler und Kaufleute besitzen die Niederländer eine höchst lebendige Marktkultur. Von Gemüse über Blumen bis hin zu Kleidung und Haushaltswaren steht fast alles zum Verkauf. Ein Spektakel für Touristen sind die Käsemärkte – aber ein durchaus charmantes.
Gilt als größter Wochenmarkt des Landes
Hier wird Käse gehandelt wie schon seit 600 Jahren
Erzeugermarkt mit Nachbarschaftsflair
© mauritius images: Karl F. Schöfmann/imageBROKER
Nicht jedes Museum kann mit einem Rembrandt glänzen. Das muss aber auch nicht sein, denn abseitige Themen, originelle Konzepte oder skurrile Exponate ermöglichen oft die spannenderen Entdeckungen. Auch in Bereichen wie Naturkunde oder Technik.
Versteckkirche auf einem Dachboden in Amsterdam
Beherrschendes Thema: kuriose Todesfälle bei Tieren
Entführt Besucher in eine Welt der Illusionen
Hommage an den niederländischen Autobauer
© mauritius images: Peter Horree/Alamy
Schon im frühen Mittelalter gab es reiche Bürger, die sich karitativ betätigten. Für alleinstehende Frauen, Arme und Alte errichteten sie Wohnanlagen, die sich um idyllische Innenhöfe gruppieren. Oasen im Trubel der Stadt, von denen noch heute viele bewohnt sind.
Aus der Zeit gefallenes barockes Ensemble
Das Café blickt auf den malerischen Proveniershof
Heute leben hier alleinstehende Frauen
© stock.adobe.com: Hiko
Die Niederlande machen ihrem Namen topografisch alle Ehre. Das hat seine Bewohner nie daran gehindert, sich exponierte Aussichtspunkte zu schaffen – sei es auf schlanken Leuchttürmen, auf mächtigen Kirchtürmen oder kühnen Wolkenkratzern.
Vom roten Leuchtturm überblickt man das Watt
Auf 100 m Höhe kann man auch in Suiten nächtigen
Der höchste Kirchturm des Landes
Amsterdam ist mit seinen Grachten und Giebelhäusern ein Gesamtkunstwerk; an der Küste locken endlose Strände und hohe Dünen
Die Hauptstadt der Niederlande zählt zweifellos zu den schönsten Städten des Planeten. Ein Spaziergang durch den Grachtengürtel in der Dämmerung ist herzerweichend romantisch, die Museumslandschaft spektakulär. Die Stadtteile Noord und Oost aber beweisen, dass Amsterdam nicht nur eine Kunststadt mit großer Geschichte ist, sondern auch eine moderne Metropole mit multikulturellem Flair.
Nur ein paar Kilometer entfernt lockt mit den kleinen Städtchen entlang der Ijsselmeer-Küste ein Bilderbuch-Holland. An der Nordseeküste hingegen lebt die Natur ihre schroffe Seite aus – hier bestimmen weitläufige Strände und hohe Dünen das Landschaftsbild. Das Licht inspiriert Künstler schon seit Generationen zu Großtaten.
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| Städtebauliches Ensemble |
Amsterdams schönste Gracht mit prächtigen alten Stadtpalästen. >
| Kunstmuseum |
Die Gemäldegalerie ist nicht nur wegen Rembrandts »Nachtwache« ein Museum der Weltklasse. >
| Insel |
Die ehemalige Ijsselmeerinsel ist ein urholländisches Idyll mit grün-weißen Holzhäuschen. >
| Insel |
Die Nordseeinsel begeistert mit Stränden, Dünen und dem Gefühl von Abgeschiedenheit. >
| Naturpark |
Von herrlichen Dünen durchzogenes Naturgebiet. >
© stock.adobe.com: TasfotoNL
| Kunstmuseum |
Weltgrößte Sammlung an Gemälden des Ausnahmekünstlers. >
| Markt |
Auf dem größten Markt des Landes findet man alles vom Alltäglichsten bis zum Außergewöhnlichsten. >
| Aussichtsturm |
Einst Shell-Zentrale, nun Aussichtsturm und Abenteuerspielplatz. >
| Freilichtmuseum |