Affekte, Triebe und Leidenschaften - und deren Beherrschung - in Johann Gottfried Schnabel's 'Insel Felsenburg' - Anika Peschel - E-Book

Affekte, Triebe und Leidenschaften - und deren Beherrschung - in Johann Gottfried Schnabel's 'Insel Felsenburg' E-Book

Anika Peschel

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Universität zu Köln (Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Seminar für Deutsche Sprache und ihre Didaktik), Veranstaltung: Robinsonaden, Sprache: Deutsch, Abstract: Johann Gottfried Schnabels „Wunderliche Fata einiger Seefahrer“, heute meist nur „Insel Felsenburg“ genannt, enthält zwei konträre Auffassungen von Liebe und Sexualität: einerseits die der ‚keuschen, tugendhaften Liebe’ und andererseits die der ‚geilen Brunst’. Demnach gibt es die vernünftige und die unvernünftige Liebe. Letztere kennzeichnet sich z.B. durch Ehrgeiz, Wolllust und Habgier, die zwar negativ assoziiert, aber dennoch stark repräsentiert und daher zu bekämpfen sind. Stark repräsentiert sind sie deshalb, weil sie dem Menschen „anthropologisch eingeschrieben“ sind. Nur durch ihren Gegenpart, die Vernunft, ist diese zu unterdrücken. Im Folgenden sollen beide Formen erläutert und konkrete Beispiele aus der „Insel Felsenburg“ aufgeführt werden. „So stehen“ im Werk „einander gegenüber die moralisch erbauende, letztlich aber wenig interessante empfindsame Utopie und die interessante Unmoral.“ Letztere entsteht durch unredliches Verhalten. Doch die Affekte – Leidenschaften – „sind es, die das Tun des Menschen bestimmen.“ Durch sie entstehen unter anderem auch Eifersucht und Wolllust. Zuvor jedoch soll kurz auf den Wertewandel im 18. Jahrhundert eingegangen werden. Typisch für Robinsonaden ist die überall vorzufindende Abneigung gegen die Unredlichkeit in Europa. Auch die redlichen Protagonisten der „Insel Felsenburg“ sind in Ereignisse involviert, die von den unredlichen entstammen – sie selbst sind also meist unschuldig. Da die Unredlichkeit, die negativen Affekte, in Europa aber omnipotent sind, entfaltet sich der gesellschaftliche Zusammenhang als rechtloser, wird von den Subjekten auch so erfahren. So bietet die Insel Felsenburg den Redlichen Asyl – auch diese Tatsache soll, neben den Lebensgeschichten einiger Bewohner, im Folgenden genauer erläutert werden. Außerdem werden die Maßnahmen genannt, derer sich die Felsenburger bedienen, um ihr Asyl vor Fremden zu schützen. Schließlich soll der Besonderheit der „Insel Felsenburg“ im Wandel von Robinsonade zu Utopie nachgegangen werden.

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