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Alfred Bekker schrieb als Robert Gruber - Der Bergführer und die Gipfelstürmerin E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Roman von Alfred Bekker

Maria Oberhofer, die bildschöne Magd vom Kernmeier-Hof ist eine Klettererin, wie es so schnell keine zweite gibt. Sie ist schon seit frühester Jugend in jeder freien Minute in den Bergen. Bei einem Wetterwechsel stürzt sie einen Hang hinab und verstaucht sich den Knöchel. Doch sie hat Glück im Unglück. Der Greiner-Thomas, der als Bergführer seinen Lebensunterhalt verdient, findet sie in ihrer misslichen Lage. Doch dann gerät der Berg in Bewegung: Eine Lawine sucht sich ihren tödlichen Weg...

Eine dramatische Liebe in der Welt der Berge.


Alfred Bekker schrieb unter dem Pseudonym Robert Gruber fesselnde Romane über dramatische Schicksale im Schatten der Berge.
Als Robert Gruber verfasste er unter anderem auch den Roman zu dem Spielfilm DA WO DIE BERGE SIND mit Hansi Hinterseer.
Unter dem Namen Neal Chadwick begann der als Autor von Fantasy-Romanen, Jugendbüchern und Krimis bekannte Bekker seine Karriere. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman DER TEUFEL AUS MÜNSTER machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall.

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Alfred Bekker

Alfred Bekker schrieb als Robert Gruber - Der Bergführer und die Gipfelstürmerin

Cassiopeiapress Bergroman

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Der Bergführer und die Gipfelstürmerin

Roman von Alfred Bekker

 

 

 

Maria Oberhofer, die bildschöne Magd vom Kernmeier-Hof ist eine Klettererin, wie es so schnell keine zweite gibt. Sie ist schon seit frühester Jugend in jeder freien Minute in den Bergen. Bei einem Wetterwechsel stürzt sie einen Hang hinab und verstaucht sich den Knöchel. Doch sie hat Glück im Unglück. Der Greiner-Thomas, der als Bergführer seinen Lebensunterhalt verdient, findet sie in ihrer misslichen Lage. Doch dann gerät der Berg in Bewegung: Eine Lawine sucht sich ihren tödlichen Weg...

 

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker.

© by Author

© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

1

Flink glitten die geschickten Finger der Maria Oberhofer über die feinen Vorsprünge und Vertiefungen, die in der steilen Felswand zu finden waren.

Die bildschöne Magd vom Kernmeier-Hof war eine Klettererin, wie es so schnell keine zweite gab.

Einer Katze gleich zog sie sich empor und mit sicherem Gespür fanden ihre schlanken, zarten Finger immer wieder Punkte im Fels, an denen man sich festhalten konnte.

Mit traumwandlerischer Sicherheit fanden ihre schmalen Füße noch die kleinsten Tritte.

So schnell machte ihr das keiner nach!

Und obgleich man es der Maria nicht ansah, hatte sie eine enorme Ausdauer dabei. Sicher gab es so manchen Bergführer, der Mühe gehabt hätte, mit dem jungen Madel auch nur halbwegs mitzuhalten.

Aber Maria war schon seit frühester Jugend in jeder freien Minute in den Bergen gewesen. Die steilen Wände und die schneebedeckten Gipfel, hinter denen in der Ferne abends die Sonne unterging - das alles hatte sie schon von jeher fasziniert.

Das war bis zum heutigen Tag so geblieben.

Nichts Schöneres gab es für Maria, als neue Gipfel zu erklimmen und dann den Blick über das weitgespannte Panorama der Bergwelt zu genießen. Die Stunden vergingen für sie dann im Flug.

Maria atmete tief durch.

Ja, es gab nichts, was sich mit dem fantastischen Panorama der Bergwelt vergleichen ließ.

Aber diese idyllische Bergwelt barg auch Gefahren. Maria wusste das nur zu gut.

Von Ferne her war ein dumpfes Grollen zu hören, das Marias Kopf herumfahren ließ. Sie blickte zum Horizont, wo sich in der letzten halben Stunde ein immer bedrohlicher werdendes Wolkengebirge aufgetürmt hatte.

Maria Oberhofer wusste natürlich, was ein plötzlicher Wetterumschwung in den Bergen bedeuten konnte. Schon so mancher unerfahrener Bergwanderer hatte bei einem solchen Ereignis den Tod gefunden.

Und selbst erfahrene Kletterer waren schon in arge Gefahr geraten!

"Mei!", entfuhr es Maria.

Es klang fast wie ein sorgenvoller Seufzer.

Die junge Frau war bereits beim Abstieg. Die ersten Zeichen für den Wetterwechsel hatte sie nicht so ernst genommen.

Schließlich hatte sie es bis zum Gipfel schaffen wollen. Was war das für eine Bergtour, die bereits zu Ende war, kurz bevor man zum Ziel gelangt war!

Die Maria hatte geglaubt, es wagen zu können, doch nun schien es, als würde sie eines besseren belehrt.

Das schlechte Wetter war schneller herangekommen, als sie geglaubt hatte.

Und wieder grollte es dumpf, ein Geräusch, das sie unwillkürlich erschauern ließ.

Mit gewandten Bewegungen setzte sie ihren Abstieg fort.

Endlich!

Sie hatte festen Boden unter den Füßen und stand auf einem vorspringenden Felsplateau, das wie eine flache Kanzel über den tiefen Abgrund ragte.

Inzwischen fing es an zu regnen und die ersten Blitze zuckten über den Himmel.

Maria wickelte das Seil auf, mit dem sie sich zuvor gesichert hatte. Ihre Bewegungen wurden immer schneller. Sie wusste, dass sie sich beeilen musste.

Dicke Regentropfen kamen vom Himmel und es dauerte nicht lange, da klebte dem Madel das lange blonde Haar nur so am Kopf.

Mit schnellen Schritten stieg sie einen schmalen, rutschigen Pfad hinab. Sie musste aufpassen, um nicht auszugleiten und in die Tiefe zu stürzen. Aber sie war sehr behände.

Dann ging es über einen schmalen Grat. Wenn man nach unten blickte, so konnte einem schwindelig werden - doch die Oberhofer-Maria kannte dieses Gefühl nicht. Ihr machte die Höhe nichts aus - und ebenso wenig konnte der Blick in die Tiefe ihr einen Schrecken einjagen.

Aber vor dem Wetter, da hatte sie Respekt. Sie wusste nur zu gut, dass bei einem solche Wetterwechsel die Temperatur urplötzlich fallen konnte - und damit natürlich auch die Grenze von Schnee und Eis. Immer wieder hörte man von unvorsichtigen Kletterern, die erfroren waren - sogar mitten im Sommer. Eine andere Gefahr waren die Erdrutsche, die durch heftige Regenfälle ausgelöst werden konnten. Wenn der Berg erst einmal in Bewegung geriet, dann gab es kaum noch eine Rettung.

Die Blitze zuckten jetzt immer öfter über den Himmel und der Regen nahm an Heftigkeit noch zu.

Maria war inzwischen klar, dass sie es nicht mehr bis zum heimatlichen Kernmeier-Hof schaffen würde. Das war völlig undenkbar.

Aber die junge Frau kannte sich in der Gegend aus. Und so wusste sie, dass es da eine Berghütte gab, zu der sie es schaffen konnte.

Bis auf die Haut war Maria inzwischen nass. Aber das Madel behielt die Ruhe. Sorgfältig verankerte sie das Seil, um sich an einem Steilhang hinabzulassen.

Sie prüfte, ob es wirklich hielt, dann ging es hinunter.

Die Hütte lag etwas oberhalb des Hochwaldes und bis dahin war es noch ein ganzes Stück.

Diesmal war ich zu leichtsinnig!, erkannte das Madel. Aber diese Erkenntnis nützte ihr jetzt auch nichts mehr.

Den Steilhang brachte sie gekonnt hinter sich. Dann ging es weiter.

Wenn sie Glück hatte, dann würde von der ganzen Sache nichts weiter bleiben, als eine kräftige Erkältung.

So oft war ihr das Glück treu geblieben.

Doch diesmal schien es nicht so.

Rasch huschten ihre Füße über den glitschigen Untergrund, doch dann verlor sie auf einmal das Gleichgewicht. Sie rutschte ein Stück den Hang hinunter, bis sie sich an einer knorrigen Wurzel festhalten konnte.

Nur ein paar Dutzend Meter war sie herabgerutscht - und dieser Hang war noch nicht einmal steil.

Schon glaubte das Madel, dass dies nur ein dummes Missgeschick war, ohne schlimmere Folgen. Doch als sie sich dann zu erheben versuchte, fühlte sie einen Schmerz am Knöchel...

"Nein!", hörte sie sich selbst rufen. "Das darf doch net war sein!"

2

Das hatte ihr gerade noch gefehlt! In Bergnot und dann auch noch verletzt!

Maria biss die Zähne aufeinander. Aber der Schmerz trieb ihr ein paar Tränen über die Wangen.

Und niemand weit und breit, der mir zu Hilfe kommen könnte! ging es ihr durch den Kopf.

Sie versuchte mehrfach, sich aufzurichten und den Hang wieder hinaufzukommen. Aber es gelang ihr nicht. Und der Fuß schien immer schlimmer zu werden.

Bitterkalt war es in der Zwischenzeit geworden und Maria zitterte wie Espenlaub.

Und dann hörte sie auf einmal, durch die Geräusche von Wind und Regen hindurch eine Stimme.

Einer Männerstimme.

"Hallo! Ist da wer?"

Maria blickte auf. Im ersten Moment glaubte sie schon, sich verhört zu haben.

Das konnte es doch nicht geben, dass sich jemand bei diesem Wetter hier her verirrt hatte!

Aber als der Unbekannte dann ein zweites Mal rief und das Echo zwischen den Steilwänden verhallte, da wusste die junge Frau, dass sie sich nicht verhört und sich auch nichts eingebildet hatte.

"Hier! Hierher!", rief sie daher sogleich aus vollem Halse.

Wenig später sah sie etwas oberhalb eine Gestalt auftauchen, die sicherlich genauso durchnässt war wie sie selbst.

"Mei, ein Madel!", sagte der Mann.

Verwunderung sprach aus der Art, wie er das sagte. Damit schien er nicht gerechnet zu haben.

Die Stimme kam der Maria Oberhofer bekannt vor, aber im Moment konnte sie nicht sagen, wer es war. Es war ihr auch nicht so wichtig.

Ein Seil kam hinab und der Mann ließ sich zu ihr hinunter.

Der Filzhut klebte ihm am Kopf und troff nur so.

Er runzelte verwundert die Stirn und brachte dann erstaunt hervor: "Mei, bist du net die Oberhofer-Maria? Die Magd vom Kernmeier-Hof? Ich kenn dich!"

Maria sah zu ihm auf und nickte.

"Freilich bin ich die!", presste sie heraus, denn der Fuß schmerzte immer noch sehr.

Maria erkannte den jungen Mann. "Und du bist doch der Greiner-Thomas, net wahr?"

Er lächelte matt.

"So ist es."

Der Greiner-Thomas war Bergführer und lebte mehr schlecht als recht von diesem Gewerbe.

Doch insgeheim hatte Maria den Thomas immer darum beneidet, dass er sein Geld mit einer Sache verdienen konnte, die auch ihr die größte Freude war.

Auch wenn der Thomas sicher kein reicher Mann durch sein unsicheres Gewerbe geworden war - er war sicherlich zufriedener als manch anderer, der sich seinen Lebensunterhalt mit saurer Arbeit verdienen musste. Insgeheim beneidete die Maria den jungen Bergführer dafür ein bisschen.

"Den Fuß hab ich mir wohl verstaucht - oder gar schlimmeres!", berichtete Maria und hielt sich den Knöchel.

"Mei, was machst du denn hier droben - bei einem solchen Wetter!"

Maria lachte.

"Klettern natürlich. Allerdings war es leichtsinnig von mir, weiterzumachen, als die ersten Vorboten des Wetterwechsels sichtbar wurden... Mei, in Zukunft weiß ich es besser!"

Um die Lippen des Greiner-Thomas spielte ein freundliches Lächeln.

"Ich will's hoffen", meinte er.

"Ganz bestimmt!"

"Es ist wirklich net ungefährlich bei diesem Wetter. Aber was rede ich klug daher - ich bin ja selbst hier oben!"

Der junge Bergführer sah sie dabei einen Moment lang an, in dem sich ihrer beider Blicke trafen. Maria wurde dabei ganz warm ums Herz, obwohl sie doch so fröstelte.

Ein fescher Bursche!, ging es ihr durch den Kopf. Schon allein der Klang seiner Stimme schien einen seltsamen Zauber auf das Madl auszuüben. Einen Zauber, dem sie sich kaum entziehen konnte.

"Komm", sagte der Thomas dann, während er vorsichtig ihren Arm nahm. "Ich werde dir helfen, sonst holst dir hier noch den Tod!"

"Ich hoffe, dass es gehen wird...", murmelte das Madl.

Thomas zog sie empor und stützte sie, während Maria das Gesicht schmerzerfüllt verzog.

"Es geht schon...", flüsterte sie gepresst. Denn sie wusste, dass sie hier nicht bleiben konnte.

Sie mussten weiter.

"Kennst du die Hütte vom alten Graudl?", fragte Thomas.

Maria nickte.

"Freilich kenne ich die. Dahin war ich ja unterwegs! Meine letzte Hoffnung war diese Hütte, bis ich dann von dort oben abgerutscht und allein net mehr hinaufgekommen bin!"

"Zu zweit werden wir es schon schaffen!", versprach Thomas auf eine Art und Weise, die Maria nicht einen einzigen Augenblick lang daran zweifeln ließ, dass der junge Bergführer recht behalten würde.

Mit einiger Mühe schafften sie es schließlich wieder den Hang hinauf, wo sie auf dem schmalen Pfad weitergehen konnten.

"Wie kommt es, dass du mich hier gefunden hast, Thomas?", erkundigte sich Maria dann nach einer Weile, in der sie allerdings noch nicht sehr viel voran gekommen waren.

"Mei, gesehen hab ich dich! Vom gegenüberliegenden Hang aus!", berichtete der junge Bergführer.

Maria war erstaunt.