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Das lifestylige Suppen-Kochbuch der bekannten Zen-Köchin. Die 50 Suppen-Rezepte von Susanne Seethaler helfen in allen Lebenslagen und nähren Körper und Seele. Eine klare Kartoffel-Suppe bringt gute Laune ins Büro, bei Stress hilft eine vegetarische Wohlfühl-Suppe. Bei Schlafproblemen schenkt eine Johannisbeeren-Suppe eine ruhige Nacht. Ob für angespannte Nerven, einen nervösen Magen, eine Schnupfnase oder schlicht zum Schwelgen mit Glücks-Suppen aus Kindertagen: die kreativen Koch-Ideen der leidenschaftlichen Genuss-Köchin zeigen, dass gesundes Essen die beste Medizin ist. Zur Ruhe kommt man beim Kochen mit den Ideen aus der Achtsamkeits-Küche: dem meditativen Start in den Tag mit Buddhas Frühstücks-Süppchen oder dem Power-Yoga-Gemüsetopf für eine bessere Konzentration. Mit Vanille und Honigmandeln wird eine Verführungs-Suppe für sexy Stunden zu zweit verfeinert. Und wenn's nicht klappt, hilft bei Liebeskummer eine heiße Brühe mit Bergkäse-Knödeln. Persönliche Geschichten zur Herkunft der Rezepte und Begegnungen aus der Welt des Suppen-Zaubers verbinden die einzelnen Rezepte. Die Koch-Anleitungen vermitteln die Freude der Zubereitung, eine Wertschätzung der Zutaten und geben Informationen zur Heilkraft und Energie der Inhaltsstoffe. Für Susanne Seethaler gibt es kein körperliches oder seelisches Leid, das nicht durch eine Suppe gelindert werden könnte: All you need is soup!
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Seitenzahl: 182
Susanne Seethaler
All you need is Soup
Von Bauchweh bis Fernweh – eine Suppe für jede Lebenslage
Knaur e-books
Das lifestylige Suppen-Kochbuch der bekannten bayerischen Zen-Köchin. Bei Susanne Seethaler.gibt es kein Leid für Körper und Seele, das nicht mit einer Suppe gelindert werden könnte. Ihre 50 Suppen-Rezepte haben nicht nur Heilwirkung, sondern sind auch Energiespender für den Alltag, helfen beim Einschlafen, entschlacken den Körper, verführen die Gäste und machen gute Laune. Mit kurzen Geschichten aus der Welt des Suppenzaubers, originellen Kochtipps und Infokästen über die spezielle Heilwirkungen der Zutaten.
ALL YOU NEED IS SOUP! ist ein sehr persönliches Kochbuch geworden – wie soll es auch anders sein, denn ich habe neben meinem Bauch auch mein Herz und meine Seele durch die Suppen sprechen lassen. Vor allem mit Suppen verbinden viele Menschen Wohlbehagen und schöne Erinnerungen. Sie symbolisieren für viele Wärme und Liebe. Ich lade dich ein, neben dem Kochen der Suppen und dem Ausprobieren meiner Rezepte, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen und deinen Bauch und dein eigenes Herz nach den Herz- und Seelensuppen in deinem persönlichen Leben abzufragen. Von meinen Kochkursen weiß ich, dass fast jeder Mensch ein mehr oder weniger großes Repertoire an Suppen hat, mit denen er Freundschaft, Dankbarkeit, Sehnsüchte, Heimat, Liebe und noch vieles mehr verbindet. Es wird Zeit, diese Suppen und auch andere Gerichte mal wieder hervorzukramen, oder?!
Wir leben in einer Zeit, in der, zumindest hier im Westen, große Veränderungen in Sachen Ernährung stattfinden. Viele Menschen beginnen sich vegan bzw. vegetarisch zu ernähren oder sie konsumieren, wenn überhaupt, nur noch Fleisch, das aus einwandfrei biologischer und nachhaltiger Zucht stammt. Ein Umdenken findet statt, das ist toll! Wir kümmern uns mehr um unseren Körper und möchten ihm nur das Beste zuführen – und wir achten dabei auch noch, soweit es uns möglich ist, auf unsere Umwelt und versuchen sie mit all ihren Pflanzen und Tieren zu bewahren und zu schützen. Wir haben außerdem das Glück, den neuesten Trends in Sachen Ernährung folgen zu können, weil wir hierzulande im Überfluss leben und kein Hunger herrscht.
Manchmal jedoch beschleicht mich das ungute Gefühl, dass bei der Suche nach der optimalen Ernährung der Körper an sich, vor allem in unserer modernen, westlichen Gesellschaft, zu sehr in den Vordergrund bzw. an erste Stelle gerückt und ihm in einem Maße gehuldigt wird, das in manchen Fällen an Hysterie grenzt. Er soll gesund sein, so lange wie möglich jung und fit bleiben und obendrein natürlich schön und knackig aussehen. Gegen all das ist überhaupt nichts einzuwenden, im Gegenteil, denn es ist wichtig, sich um dieses Wunderwerk der Natur liebevoll und achtsam zu kümmern – solange wir dabei unser Herz und die Seele nicht außer Acht lassen oder gar völlig vergessen.
Ich arbeite regelmäßig in der Küche eines kleinen Münchner Cafés. Immer wieder kommen Gäste, hauptsächlich Frauen, zu uns, die sich einer speziellen Ernährung verschrieben haben und deswegen die abenteuerlichsten Wünsche äußern. Manche von ihnen essen Dinge, die zwar von den Medien und einschlägiger Literatur als gesund gepriesen werden, die ihrem Körper aber eigentlich gar nicht guttun. Oder sie verzichten auf Lebensmittel, ohne genau hingespürt zu haben, ob ihr Körper überhaupt damit einverstanden ist. Wir Frauen neigen dazu, unseren Körper immer weiter optimieren zu wollen – auch, um anderen zu gefallen. Dabei kommt uns das Gespür dafür, was dieser Körper wirklich will und braucht, manchmal vollkommen abhanden. Auch ich selbst kann davon ein leidvolles Lied singen.
Mittlerweile ist es zehn Jahre her, dass ich in einem kleinen Münchner Kino den Film »How to cook your life« von Doris Dörrie gesehen habe. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sehr mich der Protagonist Edward Espe Brown in seinen Bann gezogen hat. Edward lebt und arbeitet als Zen-Koch in einem Kloster an der kalifornischen Pazifikküste. Sein Umgang mit Lebensmitteln und seine Art, Speisen zuzubereiten, wirkten damals auf mich wie eine Liebeserklärung an die Fülle des Lebens. Ich war so beeindruckt, dass ich mich spontan dazu entschloss, nach Amerika zu gehen, um bei ihm das Kochen zu lernen. In den darauffolgenden Jahren wurde ich seine Assistentin und begann, selbst Kochkurse, die auf das achtsame Zubereiten und Essen von Speisen ausgerichtet sind, zu leiten.
Es ist der liebevolle und wache Umgang mit sich selbst – und damit auch mit Lebensmitteln –, der Herz, Bauch und Seele zusammenbringt.
Wir spüren wieder genau hin, was uns ganz persönlich wirklich guttut. Dieses »Guttun« bezieht alles mit ein: die Gefühle und die Empfindungen, die wir beim Essen wahrnehmen, den Geschmack der Speisen – und die grundsätzliche Freude am Genuss und am Genährtwerden. Wir lernen uns über das Kochen und Essen wieder selbst kennen und erneuern das Vertrauen, das wir in unseren Körper haben dürfen, denn er weiß ganz genau, was ihm guttut und was nicht.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Freude mit ALL YOU NEED IS SOUP!
© Shutterstock: Morphart Creation
© Shutterstock: Claudia Sanna
In diesem kurzen Kapitel findest du alle Brühen, die in den nachstehenden Rezepten von ALL YOU NEED IS SOUP! verwendet werden. Du kannst in Sachen Brühe aber auch hin und wieder auf Fertigprodukte zurückzugreifen, denn es versteht sich von selbst, dass es manchmal eben schnell gehen muss. Aus demselben Grund spricht meiner Meinung nach rein gar nichts gegen eine Instantbrühe, denn wer hat schon immer Selbstgemachtes auf Vorrat zu Hause? Besonders in Hinsicht auf Gemüsebrühen gibt es wirklich gute Bio-Instantprodukte ohne Geschmacksverstärker zu kaufen. Bei Rinder- bzw. Kalbsfond, und auch bei Geflügelbrühe, greife ich persönlich aber doch lieber zu qualitativ hochwertigen Produkten aus dem Glas als zum klassischen Brühwürfel. Du kannst es bei einem Rezept, dessen Basis Rinder- oder Geflügelbrühe ist, natürlich auch mit Gemüsebrühe versuchen. Das geschmackliche Resultat ist dann vielleicht ein bisschen anders, aber bestimmt nicht minder lecker!
Da im Buch übrigens kein einziges Fischsuppen-Rezept auftaucht, habe ich an dieser Stelle auch auf eine hausgemachte Fischbrühe oder besser gesagt auf einen traditionellen Fischfond verzichtet. Und weil ich hin und wieder mit Ghee, also ausgelassener Butter arbeite, findest du das Rezept dazu ebenfalls hier. Das Ghee entspricht also dem »Co.« aus der Kapitelüberschrift. Und zu guter Letzt: Die meisten Rezepte in ALL YOU NEED IS SOUP! sind für 4 Personen berechnet, wenn nicht anders angegeben.
Klassische Geflügelbrühe vom Huhn
Knochenbrühe vom Kalb oder Rind
Gemüsebrühe
Ghee – Das Tausendsassa-Butterschmalz aus Indien
(ergibt ca. 2,5–3 l)
In eine klassische Geflügelbrühe kommen traditionell auch ein paar Kalbsknochen, das hat mir jedenfalls der Metzger meines Vertrauens erzählt. Ich liebe es, ihn dabei zu beobachten, mit welcher Freude er hinter der Theke seiner kleinen Metzgerei steht und seine Kunden bedient, als wären sie allesamt Könige und Königinnen. Die Knochen, bevorzugt Mark- und Gelenkknochen, verleihen der Brühe einen feineren Geschmack.
Zutaten:
200 g Hühnerklein, wahlweise Gänseklein
1 Suppenhuhn (ca. 1,5–2 kg), innen und außen gewaschen
2 Gelenkknochen und 1 Markknochen vom Kalb, insgesamt ca. 1 kg
1 kräftiger Schuss Apfelessig, wahlweise
Haushaltsessig
2 mittelgroße Möhren, ca. 200 g, gewaschen
2 mittelgroße Stangen Lauch, ca. 250 g, gewaschen, geputzt und in 5 cm lange Stücke geschnitten
100 g Knollensellerie, gewaschen und geviertelt
3–5 getrocknete Lorbeerblätter
evtl. 1–2 frische Rosmarinzweige
6 Pimentkörner
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 Bund Petersilie, gewaschen, im Ganzen
1–2 TL Salz
Außerdem:
feinmaschiges Sieb 1 großer Topf (5 l), 1 große Schüssel
Zubereitung:
Das Hühner- bzw. Gänseklein in die Bauchhöhle des Huhns stecken. Zusammen mit allen weiteren Zutaten für die Brühe, mit Ausnahme des Salzes, in den Topf geben und mit kaltem (!) Wasser aufgießen, bis alles gut bedeckt ist. Zum Kochen bringen, anschließend die Hitze reduzieren und das Ganze auf kleiner Flamme 5 Stunden ohne Deckel (die Hitze kann nach oben abziehen, so bleibt die Brühe schön klar) köcheln lassen. Nicht umrühren, weil sonst die Eiweißpartikel aufgewirbelt werden und die Brühe dadurch trüb wird. Entstehenden Schaum an der Oberfläche immer wieder abschöpfen, ohne dabei umzurühren.
Nach 2 Stunden Kochzeit 500 ml kaltes Wasser nachgießen.
Zum Ende der Kochzeit das Huhn herausnehmen und das Fleisch von den Knochen lösen. Beiseitestellen. Das Hühnchenfleisch eignet sich besonders gut als Suppeneinlage oder für Hühnerfrikassee und kann abgekühlt portionsweise eingefroren werden.
Knochen, Kräuter und Gemüse nun ebenfalls herausnehmen und den Sud etwas abkühlen lassen. Mit einer Schöpfkelle Fett abschöpfen, dann die Brühe abschließend durch ein feines Sieb in eine große Schüssel abgießen.
Mit Salz abschmecken.
Nach dem kompletten Abkühlen portionsweise einfrieren oder noch kochend heiß in luftdichte Weckgläser füllen und an einem kühlen Ort lagern, so hält sich die Brühe einige Monate lang.
(ergibt ca. 3 l)
Das folgende Rezept ist von Knochen und Fleisch her auf Kalbsbrühe ausgerichtet. Knochenbrühe vom Kalb ist vom Geschmack her feiner als herkömmliche Brühe vom Rind. Du kannst aber die Kalbsknochen und das Kalbfleisch ganz einfach durch Markknochen vom Rind und Rindfleisch ersetzen. Damit die Rinderbrühe nicht allzu streng schmeckt, ist es ratsam, Knochen und Fleisch in einem ersten Kochgang ohne die restlichen Zutaten mit kaltem Wasser aufzusetzen und 30 Minuten köcheln zu lassen. Anschließend das Wasser abgießen und den Topf gut säubern, damit keine Trübstoffe an den Wänden kleben bleiben. Dann Knochen und Fleisch erneut, dieses Mal mitsamt den restlichen Zutaten, in kaltem Wasser aufsetzen.
Kaltes Wasser ist beim Kochen von Fleischbrühen aller Art oberstes Gebot, damit die Brühe klar bleibt. Der Apfelessig sorgt dafür, dass sich beim Kochen die Nährstoffe leichter aus den Knochen lösen.
Zutaten:
3 kg Kalbs- oder Rinderknochen (Mark- und Gelenkknochen)
500 g mageres Suppenfleisch vom Kalb, z.B. Keule, Brust oder Rippchen, wahlweise vom Rind
1 Schuss Apfelessig, wahlweise Haushaltsessig
evtl. 2–3 frische Zweige Thymian, gewaschen
1 Bund Petersilie, gewaschen, im Ganzen
5 getrocknete Lorbeerblätter
1 TL schwarze Pfefferkörner
6 Pimentkörner
1 Möhre, ca. 100 g, gewaschen
2 dünne Stangen Lauch, ca. 250 g, gewaschen, geputzt und in ca. 5 cm lange Stücke geschnitten
100 g Knollensellerie, gewaschen und geviertelt
1 mittelgroße Petersilienwurzel, gewaschen
ca. 1 EL Salz
Außerdem:
1 großer Topf (5 l oder 10 l), feinmaschiges Sieb,
1 große Schüssel
Zubereitung:
Knochen mit allen anderen Zutaten, mit Ausnahme des Salzes, in einen großen Topf geben und mit kaltem (!) Wasser aufgießen, bis alles bedeckt ist. Alles zum Kochen bringen, anschließend Hitze auf kleine Flamme reduzieren und das Ganze mindestens 3 Stunden ohne Deckel (die Hitze kann nach oben entweichen, so bleibt die Brühe klar) köcheln lassen, zwischendurch immer wieder den entstandenen Schaum an der Oberfläche abschöpfen, aber keinesfalls umrühren!
Nach 2 Stunden Kochzeit noch mal 1 l kaltes Wasser nachgießen.
Nach 3 Stunden die Brühe vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen.
Anschließend überschüssiges Fett mit einer Schöpfkelle abschöpfen und Knochen, Kräuter und Gemüse entfernen.
Die Brühe vorsichtig durch ein feines Sieb in eine große Schüssel abgießen und danach komplett auskühlen lassen. Restliches Fett abheben.
Die Brühe zum Gebrauch erhitzen, den Rest portionsweise einfrieren oder noch kochend heiß in geeignete Weckgläser luftdicht abfüllen. Gläser an einem kühlen Ort lagern.
(ergibt ca. 2,5 l)
© Shutterstock: Zigzag Mountain Art
Vor vielen Jahren sah ich, wie bereits im Vorwort erwähnt, im Kino den Film »How to cook your life«, eine Dokumentation über das Leben des amerikanischen Zen-Kochs Edward Espe Brown. Ich war so beeindruckt von seiner meditativen Arbeit in der Küche seines Zen-Klosters nahe San Francisco, dass ich mich spontan entschloss, einen Flug in die Staaten zu buchen und auf gut Glück für ein paar Wochen in besagtem Kloster als Küchenhilfe anzuheuern. Und tatsächlich, ein paar Monate später fand ich mich im Vorraum der Klosterküche von Green Gulch, direkt am Pazifik, wieder und konnte es kaum fassen, dass ich gerade dabei war, mit den »Küchen-Nonnen« buddhistische Lieder zu singen. Diese Lieder, auch Chants genannt, deren Texte sich auf das achtsame Kochen und Arbeiten in der Küche bezogen, gehörten zu unserem täglichen Morgenritual, bevor wir schließlich schweigend darangingen, das Mittagessen für etwa 120 Mönche, Nonnen und Gäste des Klosters zuzubereiten. In der Küche herrschte tatsächlich ein striktes Schweigegebot, das lediglich hin und wieder von kurzen Anweisungen des Tenzos, des Küchenchefs – in diesem Fall eine ältere Nonne –, unterbrochen wurde.
Edward Espe Brown sah ich während der gesamten Zeit übrigens nur aus der Ferne, denn er arbeitet längst nicht mehr in der Küche, sondern ist bereits seit längerem zum Abt des Klosters aufgestiegen. Die Zubereitung der hausgemachten Gemüsebrühe, die in Green Gulch jeden zweiten Tag in einem großen Topf angesetzt wurde und die auch in ALL YOU NEED IS SOUP! Einzug gehalten hat, basiert aber trotzdem auf einem seiner Rezepte.
Zutaten:
3 EL Olivenöl
1 Zwiebel, gewaschen und samt Schale in 4 Teile geschnitten
2 Bund Suppengrün (gibt es frisch abgepackt in jedem Supermarkt), Gemüse gewaschen und in grobe Stücke geschnitten, Petersilie gewaschen
1 Knoblauchzehe mit Schale
1 Pastinake, ca. 200 g, gewaschen und in grobe Stücke geschnitten
2 EL Tomatenmark
3 l Wasser
2 Tomaten, gewaschen und grob geviertelt gesammelte, gewaschene Gemüse-Küchenabfälle aus den vergangenen Tagen (Zwiebel- und Möhrenschalen, Lauchreste und Kräuterstengel, z.B. von Petersilie)
2 Zweige frischer Rosmarin, gewaschen
4 Wacholderbeeren, mit der breiten Messerseite zerdrückt
2–3 getrocknete Lorbeerblätter
½ TL Pfefferkörner
Sojasoße
grobes Meersalz
Außerdem:
1 große beschichtete Pfanne, 1 Topf (5 l),
feinmaschiges Sieb, 1 große Schüssel
Zubereitung:
Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebelstücke, das Gemüse aus den Suppengrün-Bunden sowie die Knoblauchzehe und die Pastinakenstücke mindestens 10 Minuten darin scharf anbraten – dabei immer wieder umrühren. Haben sich die Schnittflächen des Selleries und der Pastinake bräunlich verfärbt, das Tomatenmark
dazugeben und kräftig unterrühren. Noch mal ca. 3 Minuten braten. Währenddessen 3 l kaltes Wasser zusammen mit der Petersilie aus den Suppengrün-Bunden, den Tomatenstücken und den Gemüseabfällen in einem großen Topf zum Kochen bringen. Dann die Hitze auf kleine Flamme reduzieren und das angebratene Gemüse aus der Pfanne, Rosmarin, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter und Pfefferkörner zugeben. Alles zusammen 2 Stunden ohne Deckel köcheln lassen, damit sich die Brühe schön reduziert und intensiver im Geschmack wird. Anschließend durch ein feines Sieb in eine große Schüssel abgießen und mit Sojasoße und Meersalz abschmecken. Noch heiß in sterilisierte Weckgläser füllen und luftdicht verschließen, oder die Brühe komplett abkühlen lassen und portionsweise einfrieren.
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Ghee wird in der indischen Küche sehr häufig verwendet. Es benötigt keine übermäßige Kühlung und hält sich in gut verschließbaren Gläsern oder in Tongefäßen über viele Monate, wenn nicht sogar Jahre hinweg. Ich habe auf einer meiner Indienreisen einmal in Mumbai Ghee, das mit getrockneten Heilkräutern versetzt war, zu Gesicht bekommen, das laut seinem Besitzer angeblich mehrere hundert Jahre alt war. Es roch wunderbar und keineswegs, wie man vielleicht vermuten würde, ranzig oder gammelig!
Wichtig: Ghee am besten in lichtundurchlässigen Gefäßen aufbewahren und immer mit einem sauberen und trockenen Löffel, bevorzugt aus Holz, entnehmen, sonst kann es zu Schimmelbildung kommen.
Ghee ist reinstes Butterfett ohne Wasser und Eiweißrückstände – deshalb kann es auch nicht ranzig werden! – und wird als Heilmittel im Ayurveda sehr hoch geschätzt. Es soll Agni, das Verdauungsfeuer, das in Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse sitzt, aktivieren und ist sehr bekömmlich. Es reinigt und entschlackt das Körpergewebe und wirkt beruhigend auf den Geist. Ghee auf schlecht heilende Wunden oder Brandwunden aufgetragen, beschleunigt den Heilungsprozess. Zudem gilt Ghee im Ayurveda als Verjüngungsmittel und Lebenselixier, es intensiviert den Geschmack von Speisen und bewahrt deren Vitamin- und Vitalstoffgehalt.
Zutaten:
250 g ungesalzene Butter – da sich Ghee quasi unbegrenzt hält, kannst du aber im Grunde so viel Butter verarbeiten, wie du willst
Außerdem:
Topf, feines Küchensieb, 2–3 saubere Zelltücher oder 1 sauberes Geschirrtuch, 1 sterilisiertes Glas mit Deckel
Zubereitung:
Die Butter in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze
sanft zum Köcheln bringen. Wenn die Butter beginnt, Schaum und Blasen zu bilden, die Hitze reduzieren und
den Schaum abschöpfen. Das Ghee weiter sicht- und hörbar köcheln lassen, aber NICHT umrühren!
Nach ca. 12–15 Minuten sollte sich am Boden des Topfes ein heller, manchmal auch leicht bräunlicher Satz gebildet haben. Das ist das Eiweiß, das sich nun ablagert. Aufpassen, dass die Eiweißpartikel nicht schwarz werden, sonst schmeckt das Ghee bitter.
Das Ghee ist fertig, wenn alle Flüssigkeit verdampft, d.h. kein Blubbern mehr zu hören ist und wenn es eine klare, goldgelbe Farbe angenommen hat und wunderbar nussig duftet.
Ein feinmaschiges Sieb doppellagig mit Zelltuch oder mit einem Geschirrtuch auslegen und das Ghee langsam in ein steriles Glas filtern. Komplett auskühlen lassen und erst dann verschließen. Ghee nicht im Kühlschrank, sondern bei Zimmertemperatur lagern.
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Suppen können richtige Energiespender sein. Sie päppeln uns auf, geben uns Kraft und wirken wohltuend auf Körper und Geist. Die Suppen in diesem Kapitel helfen dem Körper auf ganz unterschiedliche Weise, seine Batterien wieder aufzuladen, um kraftvoll und fokussiert durch den Tag zu kommen. In Asien werden solche »Suppen-Kraftpakete« vielerorts bereits am frühen Morgen mit großer Freude verspeist, so wird der Körper gleich mit der ersten Mahlzeit des Tages mit ausreichend Flüssigkeit und Vitaminen versorgt.
Eine gute Suppe beschert uns Wohlbehagen und Zufriedenheit und entspannt dadurch Körper und Seele – die Grundvoraussetzung schlechthin für Kraft und Energie im Alltag.
Flüssiges Kraftpaket – Feine Suppe für mehr Energie: Nudelsuppe aus Asien mit pochiertem Ei
Relax and calm down – Anti-Stress-Suppe: Vegetarisches Wohlfühlcurry mit Mandel-Orangen-»Kuss-Kuss« à la Herzensköchin
Ab ins Samadhi – Konzentrationssuppe: Schneller Poweryoga-Gemüsetopf mit Tofu, Tamari-Mandeln und Sprossen
Fröhlicher Lunch – Die leichte Gute-Laune-Powersuppe fürs Büro: Klare Kartoffelsuppe »Munich Style« mit Kümmel und Kräuterschmand
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Auf einer vierwöchigen Reise durch Myanmar, ehemals Burma, aß ich diese herrliche Suppe fast jeden Morgen zum Frühstück. Für Menschen wie mich, die es zu früher Stunde schon deftig mögen, ist das wirklich ein toller Start in den Tag – zudem es in der Regel immer ein großes Glas Milchtee zur Suppe gibt, den die Einheimischen mit Unmengen dieser zähflüssigen, gesüßten Kondensmilch servieren, die man bei uns noch als »Milchmädchen« kennt. Ich wurde schnell süchtig nach dieser tollen Suppe, vor allem aber auch nach dem Tee. Ich trank jeden Tag nicht nur ein Glas, sondern bis zum Abend hin mindestens vier Gläser davon. Aber vor allem am Morgen passt dieses heiße, süße Getränk für mein geschmackliches Empfinden perfekt zu der feinwürzigen Nudelsuppe, die es in Myanmar in jeder Garküche am Straßenrand zu kaufen gibt.