All your bitter tears (Dark Romance) - Alexa Kim - E-Book

All your bitter tears (Dark Romance) E-Book

Alexa Kim

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Beschreibung

Ich dachte, dass mir nichts passieren kann, doch ich habe mich geirrt. Meine Familie wurde ausgelöscht, und ich gehöre nun Cage - dem Mann ohne Gewissen. Ich weine nicht … denn meine Tränen wären vergebens ... Ich bin die Belohnung, die Cage verlangt hat … ich bin das Ziel seiner Rache ... Nachdem Richter Malone das Syndikat von Brackton vor Gericht gebracht hat, schlägt die Unterwelt gnadenlos zurück. Nach einem Restaurantbesuch explodiert sein Auto und seine Tochter Juliana fällt in die Hände des Syndikats … Cage hat Jahre auf Vergeltung gewartet! Nun gehört sie ihm - die Tochter des Mannes, der seinen Bruder auf dem Gewissen hat. Juliana soll zum Instrument seiner Rache werden - für die Wut und den Hass, die ihn jeden Tag begleiten ...

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Alexa Kim

All your bitter tears (Dark Romance)

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Epilog

Bisher erschienen von Alexa Kim

Impressum neobooks

Kapitel 1

Liebe Leser,

„All your bitter tears“ ist eine Dark Romance, die explizite Sprache und Szenen enthält!

Ihr taucht ein in eine Welt, die mit moralischen Grenzen und Fantasien spielt, diese großzügig ausdehnt und auch überschreitet … Thriller, BDSM, dunkle und fatalistische Anziehung, Dirty Talk und auch kriminelle Energie sollten euch nicht abschrecken.

Wenn ihr Geschichten solcher Art nicht mögt, dann habt ihr hier die Gelegenheit, euren Ausflug auf die „Dunkle Seite“ zu beenden.

Für alle Mutigen gilt:

Juliana

„Juliana, du hast deinen Teller kaum angerührt.“ Meine Mutter wirkt besorgt. „Du siehst aus, als würdest du an der Uni nichts zu essen bekommen.“

„Mom ...“, sage ich und verdrehe die Augen. „Die Universitätsmensa ist wirklich gut, und ich esse jeden Tag da.“

„Diese Uni ist ja auch teuer genug ...“, bekräftigt mein Vater. „Dafür kann ich wohl erwarten, dass meine Tochter anständiges Essen bekommt.“

„Ich wäre auch mit einer Universität in der Nähe von Brackton zufrieden gewesen ...“, wende ich ein. „Dann hätten wir uns öfter sehen können, anstatt nur an den Feiertagen.“

Mein Vater schüttelt den Kopf. Dieses Thema haben wir immer wieder durchgekaut … mit dem gleichen Ergebnis. „Nur die beste Universität ist gut genug für meine Tochter, und die findet man nun mal nicht in der Nähe von Brackton.“

Die zusammengekniffenen Lippen meiner Mutter sagen mir, dass noch etwas anderes hinter den Worten meines Vaters steckt. Ich ahne, dass es mit seiner Arbeit als Oberster Bezirksrichter zu tun hat. In Brackton lebt man als Vertreter des Gesetzes gefährlich. Nicht ohne Grund wird die Stadt auch das Las Vegas der Hölle genannt. Hinter hübschen Reihenhausvierteln mit weiß gestrichenen Fassaden, der kleinen Kirche, die von der Gemeinde selbst finanziert wird, der Grundschule und den ordentlichen Straßen, in denen im Sommer Straßenfeste stattfinden … hinter dieser heilen Kleinstadtfassade verbirgt sich Bracktons dunkle Seele – Prostitution, Glücksspiel und Drogenhandel. In Brackton sterben Menschen bei seltsamen Unfällen, von denen jeder weiß, dass es in Wirklichkeit keine Unfälle sind.

Als mein Vater vor zehn Jahren das Amt als oberster Richter übernommen hat, gab es neben ihm keinen anderen Bewerber auf den Job. Niemand hatte Lust, sich mit dem Syndikat von Brackton anzulegen. Am Anfang glaubte die Unterwelt noch, meinen Vater wie seinen korrupten Vorgänger auf ihre Seite ziehen zu können. Sie versuchten es mit Bestechung, und als das nicht funktionierte mit Einschüchterung. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft in meiner Kindheit düstere Gestalten vor unserem Haus standen und ich Albträume hatte. Ein oder zweimal wurde das Auto meines Vaters demoliert – aber er hat sich durch nichts abschrecken lassen. Mein Vater hat sich seinen eigenen Ruf in Brackton erworben – als der Richter mit Nerven aus Stahl. Aber ich bin sicher, dass er besser schläft, seit ich eine Uni in einem anderen Bundesstaat besuche. Ich habe mir oft gewünscht, mein Vater hätte einen ganz normalen Job gehabt. Wir hätten eine glückliche, sorglose Familie sein können.

„Ich komme an der Uni wirklich gut klar, Dad … aber ich mache mir Sorgen um euch ...“, gebe ich zu.

„Das musst du nicht, Juliana ...“, antwortet mein Vater und schenkt mir ein Lächeln. „Bald wird Brackton der sicherste Ort sein, den du dir vorstellen kannst. Ich stehe kurz vor meinem Durchbruch im Kampf gegen das Syndikat.“

„Warum ist dir das so wichtig?“, frage ich kopfschüttelnd. „Wir wurden so oft bedroht, dass ich es nicht mehr zählen kann … soll doch zur Abwechslung mal ein anderer seinen Kopf hinhalten als du.“

Mein Vater legt die Serviette zur Seite und sieht mich ernst an. „Wir können uns nicht immer aussuchen, wohin unsere Bestimmung uns führt, Juliana. Meine liegt hier in Brackton ...“

Ich habe meinen Dad immer bewundert. Er ist erst achtundfünfzig, aber sein Haar ist silbergrau. Das ist das einzig sichtbare Zeichen, wie viel Kraft ihn der Kampf gegen das Syndikat kostet. Trotzdem strahlt mein Vater Würde aus. Auf eine skurrile Art erinnert er mich an eine weise Eule mit seinem Silberhaar und den Maßanzügen. Sie sind der einzige Luxus, den er sich von seinem Gehalt gönnt … und meine Ausbildung an der Universität. Dad ist der Meinung, dass man keinen Respekt von anderen erwarten kann, wenn man ihn nicht selbst ausstrahlt. Mir ist klar, dass er recht hat – ohne seine Disziplin hätte er sich kein Jahr in Brackton als Richter halten können. So aber hat er in mühseliger Kleinarbeit ein Netz von Vertrauten und Informanten aufgebaut, die ihn in seiner Arbeit unterstützen. In den ersten Jahren waren es nur Wenige, aber es wurden mehr, und das macht das Syndikat nervös.

Ich weiß, dass ich nie so sein könnte wie Dad. Deshalb studiere ich auch kein Jura, sondern Kunstgeschichte. Ich habe keine Ahnung, was ich mit diesem Studium anstellen soll … aber mir ist wichtig, dass meine Eltern stolz auf mich sind.

„Uns geht es gut, Juliana … du musst dir keine Sorgen machen ...“, bekräftigt Mom. Sie ist anders als mein Vater – nicht so mutig wie er, aber es käme ihr nie in den Sinn, ihm ihre Loyalität zu verweigern. Meine Mutter bewundert meinen Dad – das hat sie immer getan. In ihrem Bleistiftrock und der weißen Bluse wirkt sie zerbrechlich wie ein kleiner Vogel. Obwohl sie in diesem Jahr fünfzig geworden ist, hat meine Mutter nie diesen mädchenhaften Ausdruck in ihrem Blick verloren. Sogar ihr Haar trägt sie noch schulterlang und lockig.

Als Kind habe ich mich oft gefragt, ob ich vielleicht nur adoptiert bin – ich besitze weder den Mut meines Vaters noch den mädchenhaften Charme meiner Mutter. Manchmal habe ich mich gefühlt, wie ein wurmstichiger Apfel, der ihnen in den Schoß gefallen ist mit meinem dunklen Haar, das ich noch immer zu einem langweiligen Pferdeschwanz zusammengefasst trage. Immer wieder versuche ich, mir den Pony wachsen zu lassen, gebe aber jedes Mal auf, sobald er anfängt, mich zu stören.

Hier sitze ich also mit meinen perfekten Eltern im teuersten Restaurant von Brackton … in Jeans und einem schlabbrigen Pullover und frage mich, ob sie enttäuscht von mir sind. Eigentlich besuche ich nur die Uni, damit meine Eltern etwas Positives haben, das sie ihren Freunden über mich erzählen können. Kunstgeschichte interessiert mich nicht … zumindest brenne ich nicht leidenschaftlich dafür. Es erschien mir nur weniger langweilig als Jura, Wirtschaftswissenschaften oder Gott behüte … Mathematik ...

„Juliana …“, holt Mom mich aus meinen Gedanken. „Dein Vater weiß, was er tut. Das hat er immer ...“ Sie schenkt ihm ein Lächeln, und ich zwinge mich zu nicken.

„Sollen wir den Kaffee auf zu Hause verschieben?“, schlägt Dad vor, und ich nicke erleichtert. In Brackton habe ich immer das Gefühl, beobachtet zu werden … von allen Seiten, hinter jeder Ecke … in jeder Minute! Wahrscheinlich ist es die Paranoia meiner Kindheit, die mich so fühlen lässt, aber ich weiß, dass es meiner Mutter ähnlich geht.

„Dann zahle ich ...“, sagt Dad und holt sein Portemonnaie aus der Innenseite seines Jacketts. Innerlich muss ich lächeln. Ich habe ihm dieses Portemonnaie vor drei Jahren zu Weihnachten geschenkt - ein schlichtes schwarzes Lederetui, auf dem seine Initialen eingebrannt sind – R M … Raymond Malone.

„Ich gehe mich noch schnell frisch machen ...“, sage ich und stehe auf.

„Wir holen schon das Auto und warten draußen auf dich …“, ruft Dad mir hinterher.

Vor dem Spiegel im Waschraum krame ich den Lippenstift aus meiner Handtasche und drehe ihn zwischen den Fingern. Keine Ahnung, warum ich ihn gekauft habe. Ich schminke mich so gut wie nie. Seine Farbe hat mir gefallen … und der Name der Farbe … Flaming Heart. Vielleicht sollte ich endlich anfangen, Make Up zu tragen? Neben Unifreundinnen komme ich mir vor wie ein Trampel. Sie sind immer Up to Date, kennen den neuesten Klatsch und wissen, was klamottentechnisch gerade angesagt ist. Manchmal frage ich mich, warum sie überhaupt mit mir befreundet sind. Ich kann mich in der Regel nicht an ihren Gesprächen über Mode oder Trendfarben beteiligen … vielleicht hätte ich Modedesign studieren sollen … oder wenigstens Modejournalismus ...

Mit einem Seufzen werfe ich den Lippenstift zurück in die Handtasche zu dem anderen Krimskrams. Ich bin ein hoffnungsloser Fall und sollte mich auf die Uni konzentrieren – ein Studienabschluss ist das Einzige, womit ich eine Chance habe, jemanden zu beeindrucken.

Als ich den Waschraum verlassen will, gibt es einen ohrenbetäubenden Knall - gleichzeitig zittern die Spiegel an der Wand und der Boden unter meinen Füßen vibriert.

Erschrocken klammere ich mich an den Türgriff. Nach ein paar Sekunden ist alles vorbei. Aus dem Restaurant sind Schreie zu hören ...

Ich reiße die Tür auf und laufe in Panik zu unserem Tisch. Die Teller sind noch nicht abgeräumt worden, überall liegen Glasscherben, weil die Fenster gesplittert sind. Auf dem Tisch liegt noch die Rechnung für unser Abendessen.

„Mom … Dad?“, rufe ich, bekomme aber keine Antwort.

„Was ist hier los?“, frage ich einen Kellner, der ein Tablett mit Getränken in den Händen hält und wie schockgefroren dasteht.

„Ein Auto ist explodiert … genau vor unserer Tür!“

„Was?“ In meinem Bauch bildet sich ein harter Klumpen. Warum fühlt es sich plötzlich so an, als würde mein Verstand in Zeitlupe arbeiten? Ich laufe zum Ausgang. „Miss, bleiben Sie um Gottes willen hier!“, warnt mich der Kellner.

Hierbleiben?! Meine Eltern sind da draußen!

Ich stürze aus dem Restaurant und muss husten, weil mir beißender Rauch in Nase und Mund steigt. Überall liegt Glas, schwarzer Qualm steigt aus einem brennenden Auto oder dem, was einmal ein Auto war. Gesichter … einige erstarrt, andere entsetzt, starren auf den Klumpen brennenden Metalls. Meine Augen beginnen zu tränen, ich suche nach meinen Eltern, kann sie aber nirgends sehen.

„Was ist passiert?“, fragt eine der Frauen, und ein Mann antwortet: „Das war eine Bombe …“

„Wer saß in dem Auto?“ …

„Ein Mann und eine Frau … sie kamen aus dem Restaurant ...“

Nein! Sie können es nicht gewesen sein … vollkommen unmöglich …, höre ich mich selbst schreien, aber tatsächlich kommt kein einziges Wort über meine Lippen.

Ich starre auf das brennende Fahrzeug. Es ist eine schwarze Limousine … mein Vater fährt einen schwarzen Mercedes … aber es gibt unzählige schwarze Limousinen in Brackton. Warum sollte das hier ausgerechnet das Auto meiner Eltern sein?!

Dann fällt mein Blick auf ein angekokeltes Etwas, das neben meinem Fuß liegt. Langsam bücke ich mich und hebe es auf. Das Etui ist verbrannt, aber die Initialen R M sind noch zu erkennen. Aus meiner Kehle kommt ein trockenes Schluchzen, zu mehr bin ich nicht fähig. Ich lasse das verbrannte Portemonnaie fallen und stehe auf.

In diesem Moment legt sich eine Hand von hinten auf meinen Mund. Ich will schreien, werde aber brutal nach hinten gerissen und fortgezerrt … hinein in eine Seitenstraße.

Warum hilft mir denn niemand?!, Aber alle sind zu sehr damit beschäftigt, das anzustarren, was einmal das Auto meiner Eltern war. Der Rauch ist dicht, es ist dunkel … niemand achtet auf mich … wahrscheinlich haben sie mich noch nicht einmal bewusst wahrgenommen ...

Ich versuche, mich zu befreien, indem ich in die Hand vor meinem Mund beiße, werde herumgerissen und brutal an der Kehle gepackt. „Überleg dir das gut ...“, schnauzt eine Männerstimme.

Ich blinzele durch meine tränennassen Augen und versuche zu erkennen, wer der Mann ist. Er ist groß und hat breite Schultern, trägt schwarze Jeans und eine dunkle Lederjacke. Sein Haar ist kinnlang – er hat es sich nach hinten gekämmt, aber ein paar Strähnen fallen ins Gesicht. Ich erkenne einen Dreitagebart und darunter ein starkes maskulines Kinn. Seine Augen starren mich direkt an … obwohl ich ihre Farbe nicht erkennen kann, sehe ich, dass sie voller Zorn sind … voller Hass. Dieser Hass gilt mir, obwohl ich ihn überhaupt nicht kenne.

„Bitte, was ...“, setze ich an, aber er schüttelt den Kopf, um mir zu bedeuten, still zu sein.

Ich gehorche, weniger aus Angst, sondern weil der Schock zu tief sitzt.

Er lässt mich los und ich weiß, dass ich versuchen sollte, wegzulaufen; aber ganz davon abgesehen, dass weder meine Beine noch mein Verstand die Kraft dazu haben, bezweifle ich, dass ich eine Chance hätte … Woher ich das weiß? Jede Faser dieses Mannes strahlt Gefahr aus ...

Ohne mich aus den Augen zu lassen, öffnet er seine Lederjacke – darunter trägt er ein Shirt, unter dem sich seine Muskeln abzeichnen. An seinem Hals kann ich ein Tattoo erkennen – es ist ein mit einem Dolch durchstoßenes Herz …

Als er ein Tuch und eine kleine Flasche aus der Innentasche seiner Jacke zieht, ahne ich, in welche Richtung die Reise gehen soll, und es gelingt mir endlich, meine Starre zu lösen.

Ich wirbele herum und schaffe zwei Schritte zu laufen, bis sein Arm sich von hinten um meine Kehle legt. Ich huste und würge, weil ich keine Luft bekomme.Es ist ein schreckliches Gefühl. Kurz, bevor alles schwarz wird, verstehe ich, dass dieser Mann mich tatsächlich hasst …

Cage

„Du bist ein kranker Bastard, Cage ...“, stellt Ron kopfschüttelnd fest, während er den Käfig umrundet. „Ich wusste immer, dass da oben bei dir irgendetwas nicht stimmt. Der Richter ist tot. Seine Tochter hat mit der Sache nichts zu tun. Willst du sie etwa in diesen Käfig einsperren?“

Ich bedenke Ron mit einem Blick, der so unmissverständlich ist, dass er die Hände hebt. Ron ist mein Boss, allerdings leitet er nur einen Bezirk von Brackton. Der Kopf des Syndikats und damit der wahre Boss ist der General.

„Ernsthaft, Cage … du willst sie doch nicht wirklich wie ein Tier halten?“

Ich bleibe ihm eine Antwort schuldig, weil ich genau das vorhabe! Der General hat ein für alle Mal beschlossen, den Richter loszuwerden. Malone hat in den letzten Jahren zu viele Verbündete rekrutiert und damit sein Todesurteil unterschrieben. Es war nicht meine Idee, das Auto des Richters in die Luft zu jagen … ich wollte ihn für Shanes Tod bezahlen lassen, bevor er stirbt … dafür, dass er mir die einzige Familie genommen hat, die ich je hatte! Aber der General hat entschieden, dass die Sache schnell und sauber gelöst werden muss. Mein persönlicher Racheplan hat ihn nicht interessiert. Eigentlich hat der Richter Glück gehabt. Er ist mir entkommen, aber Juliana Malone gehört jetzt mir.

Auch wenn Ron das nicht passt - ich bin ein zu wichtiger Geschäftspartner, als dass er mich wegen einer persönlichen Angelegenheit beim General verpfeift.

„Du weiß, das darf niemals rauskommen ...“, wendet Ron ein. „Das Mädchen ist offiziell tot … wenn der General erfährt, dass sie noch lebt ...“

„Ich will ein paar Wochen mit ihr ...“, sage ich ruhig, während ich auf das betäubte Mädchen im Käfig herunterschaue.

„Ich will gar nicht wissen, was du mit ihr tust …“, stimmt Ron schließlich zu. „Aber wenn du mit ihr fertig bist, darf nichts von ihr übrig bleiben – nicht eine DNA-Spur!“

„Keine Sorge …“

Ron fährt sich durch das lichte Haar. Er ist Mitte Vierzig, aber die Natur hat es nicht gut mit ihm gemeint. Ron ist klein und hatte bereits mit Mitte Dreißig Geheimratsecken. Außerdem hat er den Blick einer Kobra – kalt und mitleidlos. Aber Ron ist der Grund, aus dem ich noch lebe, und deshalb bin ich ihm gegenüber loyal.

„Sorge dafür, dass sie deinen Loft nicht verlässt ...“, weist Ron mich an, bevor er das Gitter des Lastenaufzugs hochschiebt. „Eigentlich schade um die Kleine … sie ist hübsch … hätte gut in einem meiner Clubs arbeiten können ...“

Als hätte mich ein hübsches Gesicht je abhalten können … Seit ich den Loft vor ein paar Jahren gekauft habe, nennt Ron ihn meine Höhle. Er weiß, dass ich hier ungestört dunklen Fantasien nachgehe, wenn ich nicht gerade für das Syndikat arbeite. Meinen Namen – Cage – hat mir Ron verpasst … wegen des Käfigs!