Desert Winds - Die Gefangene der Wüste - Alexa Kim - E-Book

Desert Winds - Die Gefangene der Wüste E-Book

Alexa Kim

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Beschreibung

Altor ist alles andere als begeistert, die spröde Fürstentochter Ladla am Hals zu haben. Sein Bruder und Stammesführer Rafai hat ihm aufgetragen, Bündnisse mit den südlichen Stämmen von Antaror zu schließen – nicht gerade einfach mit einer widerspenstigen Frau im Schlepptau! Und neben dem bevorstehenden Krieg mit dem Stadtfürsten von Tigman quält Altor noch ein anderes sehr persönliches Problem. Wo soll er eine Frau finden, mit der er eine Familie gründen kann? Ihm ist klar, dass er schon immer anders war, als seine Brüder … getrieben von seiner dunklen Seite. Altor will eine Frau, die er besitzen kann und die vor seiner harten Leidenschaft nicht zurückschreckt – könnte Ladla diese Frau sein? Als ein verbündeter Stammesführer sich für Ladla interessiert und sie als Frau fordert, erhebt Altor endlich selbst Anspruch auf Ladla … es kommt zum Zerwürfnis der Stämme ... Ladla hat bereits früh in ihrem Leben erfahren, dass nichts an ihr dem Bild entspricht, das Männer reizen könnte. Selbst ihr Vater hat ihre Schwester ihr vorgezogen. Kurz hatte Ladla geglaubt, ihr Leben könnte sich doch noch zum Besseren wenden – als ihre Schwester Neyla entführt wurde und ihr Vater beschloss, Ladla mit Prinz Darjan zu verheiraten. Doch alles ist anders gekommen – Darjan ist tot und sie die Gefangene eines wortkargen Wüstenbarbaren … Als sie auf der anstrengenden Reise an Altors Seite das Letzte verliert, was ihr Halt gegeben hat – ihr ungeborenes Kind – gibt Ladla sich endgültig auf. Eine Frau wie sie hat keine Zukunft … für eine Frau wie sie gibt es keine Liebe …

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Seitenzahl: 127

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Alexa Kim

Desert Winds - Die Gefangene der Wüste

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

1. Das Herz eines Barbaren

2. Sein Wille

3. Prinzessin

4. Das Geschenk

5. Hochzeitsvorbereitungen

6. Wie man sich eine Frau nimmt

7. Entdeckt

8. Wiedersehen

Epilog

Vorschautext Band 1

Vorschautext Band 2

Bisher erschienen von Alexa Kim

Impressum neobooks

1. Das Herz eines Barbaren

Ladla

Ich bin stark! Das war ich schon immer … nie war ich eine von diesen verhätschelten Frauen, die sich vor ihrer Hochzeitsnacht fürchten oder hinter vorgehaltener Hand über Dinge mit ihren Freundinnen tuscheln, die sie für skandalös halten. Ich habe mein Schicksal angenommen – egal, wie unglücklich es mir auch erschien. Meine Schwester Neyla war der Liebling unseres Vaters … immer stand sie im Mittelpunkt, jede Aufmerksamkeit gehörte ihr, jede Zuwendung, jeder noch so winzige Funken Glück schien ihr zuzufliegen, wie er mich mied.

Ich habe mich nie darüber beschwert. Ich wusste ja, dass ich anders bin … anders als Neyla … und anders als andere Frauen. Mein Lebensglück habe ich mir heimlich gesucht … beim Reiten oder Üben mit dem Langbogen. Mein Vater ließ mich tun, wonach mir war. Es gab keine Rolle für mich in seinem Spiel der Macht. Neyla war die Tochter, die ihm seine Allianz mit Darjans Vater sichern sollte.

Doch als meine Schwester vor ihrer Hochzeit mit Prinz Darjan entführt wurde, änderte sich alles. Nun sollte ich Darjan heiraten. Spätestens da wurde mir klar, dass mein Vater meine Schwester ebenso wenig liebte, wie er mich liebt. Sie hatte nur einen größeren Wert für ihn. Als man Neyla verschleppte, war mein Vater bereit, seine Lieblingstochter bis ans Ende ihres Lebens bei den Wüstenbarbaren verrotten zu lassen.

Nach dieser Entscheidung kam er zu mir – der Tochter, der er bisher kaum Beachtung geschenkt hatte. „Ladla … du wirst Darjan heiraten. Die Allianz mit dem Prinzen und seinem Vater ist wichtig für mich. Heute Abend kommt eine Elegen-Priesterin in deine Räume und bereitet dich vor. Einen Brautzug in den Tempel wird es nicht geben. Ich kann es mir nicht leisten, dass diese Wüstenrebellen mir noch eine Tochter verschleppen.“

Ich konnte kaum glauben, was ich hörte. Und vor allem konnte ich nicht glauben, dass Darjan zugestimmt hatte, mich zu heiraten. Ich bin keine Frau, die Männer begehren oder heiraten wollen. Das war ich noch nie.

Aber Darjan stimmte tatsächlich zu. Er war nicht besonders begeistert – kein Vergleich zu der winselnden Aufmerksamkeit, mit der er Neyla hinterher gelaufen war. Doch auch sein Vater wollte die Allianz mit Tigman … Darjan wurde von seinem Vater genauso hin- und hergeschoben, wie ich oder Neyla von unserem Vater. Allerdings stellte Darjan eine Bedingung, bevor er der Hochzeit mit mir zustimmte.

„Ich habe schon lange genug auf deine Tochter Neyla gewartet. Ärgerlich genug, dass ich sie nun nicht bekommen werde. Ich werde deine andere Tochter Ladla heiraten. Aber ich warte nicht noch einmal so lange auf meine Hochzeitsnacht.“

Mein Vater stimmte ohne große Hemmungen zu. Ihm war wichtig, dass er die Allianz bekam, wegen der die Heirat überhaupt geschlossen werden sollte. „Die Hochzeit kann erst in drei Wochen stattfinden. Dann kann ich Neyla verstoßen. Aber du kannst Ladla vorher auf deinem Lager haben, so oft du willst. Schließlich ist es ja nur noch eine Formalität, bis ihr verheiratet seid.“

Darjan machte Gebrauch von seinem Recht … obwohl er wenig Freude an mir hatte und ich noch weniger Freunde an ihm. In der ersten Nacht lag ich unter ihm wie ein Brett. Weder tat er mir weh, noch erregte er mich. Darjan spürte das … und schon in der zweiten Nacht machte er sich nicht mehr die Mühe, mich zu erregen. Er benutzte einfach ein wenig Öl, um meine fehlende Lust auszugleichen.

Ich musste vor seinem Lager knien, als er mich von hinten nahm. Ob er Neyla auch so genommen hätte? Ich bezweifle es. Aber seltsamerweise machte es mir nichts aus. Ich fühlte mich noch nicht einmal gedemütigt. Es war, als berühre es mich gar nicht.

Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass ich anders bin als andere Frauen. Sollte ich nicht irgendetwas fühlen, wenn ein Mann mich will? Lust … Abneigung … irgendetwas? Aber tatsächlich hat mich noch nie ein Mann interessiert.

Als Neyla dann überraschend nach Tigman zurückkehrte, tat mein Vater so, als hätte es nie eine Verlobung zwischen Darjan und mir gegeben. Und Darjan hielt es genauso. Spätestens jetzt hätte ich etwas fühlen sollen. Wut, Enttäuschung, Verrat, weil meine Ehre einfach so fortgeworfen worden war. Aber alles, was ich empfinden konnte, war die Ungerechtigkeit darüber, dass Neyla mir schon wieder etwas fortzunehmen drohte.

Alles ist anders gekommen! Darjan ist tot, Neyla ist mit diesem Stammesführer geflohen - Rafai … und bin die Gefangene seines Bruders Altor - einem Riesen mit düsterem Blick, der wenig spricht. Noch nie habe ich einen so großen muskulösen Mann gesehen – Altor entspricht all dem, wie ich mir einen Wüstenbarbaren vorgestellt habe, als ich noch ein Kind war. Er trägt sein Haar lang und bindet es sich zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sein Gesicht ist markant, seine dunklen Augen scheinen immer auf der Hut zu sein. In seiner dunklen Barbarentracht mit dem Gesichtstuch wirkt er noch bedrohlicher. Und nun treibt er mich seit fast zwei Monaten durch die verdammte Wüste - immer auf der Suche nach Stämmen, die er als Verbündete für seinen Bruder Rafai gewinnen kann. Die Düsternis, die ihn umgibt, erweckt dabei nicht gerade Vertrauen – selbst unter seinesgleichen begegnet man Altor mit Misstrauen.

Ich hätte mich längst aufgegeben. Was bleibt mir denn noch nach Darjans Tod und dem Verrat meines Vaters? Doch es gibt etwas, für das ich stark sein muss. Ich weiß es erst seit zwei Wochen. Vorher war es eine Ahnung, aber ich habe nicht gewagt, zu hoffen, weil ich weiß, dass das Glück sich mir entzieht, sobald ich versuche, danach zu greifen.

Ich bin schwanger. Es ist Darjans Kind, aber was macht das schon? Darjan ist tot! Dieses Kind wird also allein mein Kind sein … das erste Mal in meinem Leben gibt es etwas, auf das ich mich freue. Für dieses Kind will ich stark sein … es ist mein Geheimnis, das ich durch die sengende Wüste trage. In Gedanken spreche ich mit dem Kind, während ich scheinbar fügsam neben Altor reite. Ich sage ihm, dass es sich keine Sorgen machen soll, und dass ich einen Ausweg für uns finden werde.

Ich weiß, dass ich fließen muss, weil mich niemand retten wird. Immer wieder bin ich den Plan in meinem Kopf durchgegangen, bis ich davon überzeugt war, dass er funktionieren kann.

Seit Altor mich aus Tigman entführt hat, habe ich nicht zu erkennen gegeben, dass ich eine gute Reiterin bin. Er hält mich für eine verwöhnte Stadtfrau. Zwar ist mein Pferd langsamer als seines, aber dafür bin ich leichter als Altor und habe das Überraschungsmoment auf meiner Seite. Ich muss nur warten, bis wir nahe genug an einer Stadt sind. Allein in der Wüste überlebe ich nicht, das weiß ich. Aber wenn eine Stadt in der Nähe ist, kann ich es bis dahin schaffen!

Und nun ist dieser Augenblick gekommen. Die Stadt Wahai liegt keinen halben Tagesritt entfernt. Ich weiß, ich habe nur eine einzige Chance. Wenn ich die vertue, wird Altor meine Hände an den Sattel meines Pferdes fesseln, wie er es anfangs getan hat. Eine Flucht ist dann unmöglich.

Ich beobachte ihn aus den Augenwinkeln. Sein Blick ist wie immer verschlossen. Sein Pferd, ein großer Fuchshengst, ist müde vom langen Ritt. Allerdings ist mein Pferd das auch. Bald wird Altor einen Platz suchen, an dem wir den Tag über rasten … eine Oase … manchmal nur einen Felsen, an dem er Decken auslegt, auf denen wir schlafen. Ich habe mich längst daran gewöhnt, auf dem harten Boden zu schlafen.

Woran ich mich nicht gewöhnen kann, ist Altors Nähe. Nachts fesselt er meine Hände; zu allem Überfluss verbindet er meine Fesseln durch ein Seil mit seinen Handgelenken – so spürt er jede meiner Bewegungen und bemerkt sofort, falls ich versuche zu fliehen.

Wenn ich meine Freiheit zurückwill und die meines Kindes, muss ich jetzt fliehen. Falls ich noch länger darüber nachdenke, verliere ich vielleicht den Mut.

Ich gebe meinem Pferd ein für Altor unsichtbares Zeichen mit den Fersen. Sofort macht es einen Satz nach vorne und galoppiert los.

Altor neben mir ist tatsächlich überrumpelt. Zuerst glaubt er, mein Pferd hätte sich erschreckt und würde mit mir durchgehen, doch dann wird ihm klar, was ich vorhabe.

Als ich über die Schulter zurückblicke, gibt er seinem Hengst die Fersen und treibt ihn an, mir zu folgen.

„Wind und Sonne … helft mir ...“, presse ich ein Stoßgebet hervor. „Wenigstens einmal! Seid wenigstens einmal auf meiner Seite!“

Zuerst sieht es so aus, als würde mein Plan aufgehen. Der Abstand zwischen Altor und mir wird größer – doch dann holt der Fuchshengst auf. Ich recke meinen Kopf in den Wind und schreie. „Nur einmal … beim heißen Atem der Sanddämonen ... Bitte!“

Beim nächsten Blick über die Schulter hat Altor mich fast eingeholt. Ich weine unsichtbare Tränen. Ich weiß, dass ich meine Chance vertan habe, aber ich kann einfach nicht aufgeben. Ich will nicht! Ein letztes Mal treibe ich mein Pferd an.

Plötzlich trifft mich etwas hart gegen die Hüfte. Ein scharfer Schmerz fährt durch mein Bein und ich verliere das Gleichgewicht. Altor hat mir einen Tritt mit dem Fuß versetzt.Nein!, denke ich und schlage im nächsten Augenblick hart im Sand auf. Ich sehe Sterne, und mir ist schlecht. Ein scharfer Schmerz durchzuckt meinen Unterleib.Es ist nichts … es ist alles gut …, beruhige ich mich, und tatsächlich lässt der Schmerz in meinem Bauch schnell nach.

Als ich mich aufrappeln will, ist Altor schon bei mir und springt von seinem Pferd. Wie ein Wüstendämon kommt er durch den Sand auf mich zugestapft, sein Blick so wütend, wie ich ihn selten gesehen habe. Ich bin keine Frau, die schnell Angst bekommt, aber Altors Anblick versetzt selbst mich in Panik. Trotzdem bin ich viel zu stolz und zu wütend, ihm das zu zeigen. Es würde mich ohnehin nicht retten.

Als Altor meinen Arm packt und mich auf die Beine zieht, funkele ich ihn wütend an.

„Du willst wohl wieder an dein Pferd gefesselt werden. Das kannst du haben!“ Seine Stimme ist dunkel und grollend.

Obwohl sie mir durch Mark und Bein geht, recke ich ihm das Kinn entgegen. „Und wenn schon … das war es mir wert!“

Wir starren uns an, und einen Augenblick kommt es mir so vor, als würden wir unsere Kräfte messen, obwohl das lächerlich ist. Ich bin seine Gefangene, daran besteht kein Zweifel.

Als er mir mit einem Lederband die Handgelenke fesselt, tut Altor es gründlich und nimmt sich Zeit dafür. Ich habe den Eindruck, dass es ihn tief in seinem schwarzen Herzen gefällt, mich zu fesseln. Dieses unzivilisierte Tier!

„Mal schauen, wie weit du jetzt noch kommst“, knurrt er und betrachtet zufrieden sein Werk.

Ich starre ihn an, herausfordernd … wütend. Wenigstens mein Blick soll ihm zeigen, dass ich jederzeit wieder versuchen würde, zu fliehen, wenn ich die Chance dazu bekomme.

Altor kneift die Augen zusammen … er fühlt sich von mir provoziert. Dann packt er mich und hebt mich auf mein Pferd. Als er meine Handgelenke an den Sattel fesselt, habe ich das Gefühl, dass er mir dabei mit voller Absicht immer wieder zwischen die Beine greift.

„Ich hoffe, es ist bequem genug für dich Prinzesschen“, sagt er, als er fertig ist.

„Was kümmert es dich“, zische ich kalt, und das erste Mal, seit Altor mich verschleppt hat, zeichnet sich so etwas wie ein Grinsen auf seinem Gesicht ab. „Da hast du recht … es kümmert mich nicht im Geringsten.“

Ich sage nichts mehr … etwas in seinem Blick warnt mich. Ich kann nicht sagen, was es ist … und ich will es auch gar nicht wissen. Aber ich habe plötzlich das ungute Gefühl, dass es hinter der verschlossenen Miene dieses Wüstenbarbaren etwas gibt, das er aus gutem Grund verbirgt.

Altor

Verdammt, das war knapp! Fast ist mir dieses kleine Biest entwischt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie reiten kann … vor allem nicht so. Frauen aus Städten können nicht reiten. Ladla aber kann reiten; und die ganze Zeit hat sie so getan, als wäre sie fügsam. Heute habe ich in ihren Augen gesehen, dass sie alles andere als eine ängstliche Fürstenstochter ist. Und ich habe etwas gefühlt, das ich nicht fühlen darf … nicht fühlen will.

Ich hoffe, dass sie nicht noch einmal versucht zu fliehen oder mich zu provozieren. Sie weiß nicht, was sie tut. Wie sollte sie das auch wissen? Ich verberge alles, was mit meiner dunklen Seite zu tun hat … und ich halte es unter Kontrolle. In einem Lager, wo Rafai und Jiadir um mich herum sind, geht das gut. Aber hier in der Wüste sind wir allein … und mir kommen Gedanken, die ich nicht haben will. Da reicht allein ein Blick, meine Selbstbeherrschung ins Wanken zu bringen.

Während Ladla neben mir reitet, beobachte ich sie heimlich von der Seite. Bisher hatte sie wenig Interessantes für mich, aber nun sehe ich sie mir genauer an … ihre Arme, ihre Beine … Ladla ist muskulöser als andere Frauen … so, als wäre sie viel geritten … und ihre Arme sind nicht kraftlos wie die anderer Frauen … als hätte sie mit Waffen geübt. Sie ist schlank und stark … eine Frau mit harten Zügen … zumindest äußerlich. Stark genug für mich? Ich versuche, andere Gedanken in meinen Kopf zu bekommen, aber mein Schwanz ist schon zur Hälfte in meiner Hose hart geworden.

Ladla sollte lieber nicht mein Interesse wecken. Alle Frauen, denen es gelungen ist, haben es später bereut. Keiner von ihnen hat gefallen, was sie bekommen hat. Deshalb nehme ich nur noch selten eine Frau mit in mein Zelt. Ich weiß, wie das ausgeht. Weder für sie noch für mich ist es befriedigend. Meine Hand ist der beste Freund meines Schwanzes geworden. Ich weiß, dass es besser so ist.

Wir sind nahe der Stadt Wahai … obwohl mein Stamm selten in den südlichen Gegenden von Antaror unterwegs ist, kennt jeder Wüstenkrieger die freien Wasserstellen in ganz Antaror. Das ist überlebenswichtig für uns. Deshalb weiß ich, dass wir heute Nacht in einer Höhle schlafen werden, in der es Wasser gibt. Ich werde Ladla fesseln müssen. Der Gedanke lässt meinen Schwanz zucken, obwohl ich versuche, es zu unterdrücken. Bisher habe ich Ladla einfach gefesselt … aber jetzt wird es anders sein … ab jetzt werden mich dabei Gedanken begleiten, die ich nicht haben darf.

Bei Washuu und Bawaa, reiß dich zusammen … du sollst sie nur bewachen und von Tigman fernhalten. Rafai wird dich umbringen, wenn du …

Ich zwinge mich, tief durchzuatmen und mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Wir sind an unserem Lagerplatz angekommen. Vor uns liegt ein Felsen, hinter dem der Eingang der Höhle ist.

„Wir bleiben den Tag über hier“, lasse ich Ladla wissen und steige vom Rücken meines Fuchshengstes Rajim. Ich vermeide es, Ladla anzusehen, als ich sie vom Sattel ihres Pferdes losbinde. Aber ich weiß, dass ich sie fesseln muss, während ich die Pferde versorge. Ich kann ihr nicht trauen … jetzt nicht mehr. Wahai liegt nicht weit entfernt, und sie würde noch einmal versuchen zu fliehen.Denk nicht mal daran …, ermahne ich mich noch einmal und führe Ladla in die Höhle.

„Hinsetzen ...“, weise ich sie an, nachdem ich eine Decke auf den Boden gelegt habe.