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Als ich klein war, dachte ich … Jeder hat Erinnerungen an bestimmte Überzeugungen, die er oder sie als Kind hatte, und die sich mit dem Erwachsenwerden in Luft aufgelöst haben. Die schönsten, lustigsten, niedlichsten und wunderlichsten sind in diesem Buch versammelt. Ein originelles Geschenk, das uns in die Kindheit zurückversetzt.
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Seitenzahl: 75
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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1. Auflage 2012
© 2012 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Marion Appelt, Wiesbaden
Umschlaggestaltung: Kristin Hoffmann, München
Umschlagabbildung, Abbildungen Innenteil: iStockphoto
Satz: Georg Stadler, München
Epub: Grafikstudio Foerster, Belgern
ISBN Epub 978-3-86415-321-1
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.mvg-verlag.de
Ich dachte als Kind immer, dass man nur in der»Ess«-Bahn essen darf. Wie die korrekte Schreibweise lautet und wofür das S steht, habe ich erst recht spät herausgefunden.
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Ich dachte, dass Spatzen zu Tauben werden, wenn sie größer sind.
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Früher glaubte ich, dass die Frau von Gott die Blumen gießt, wenn es regnet.
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Bevor ich in die Pubertät kam, dachte ich trotz oder gerade wegen der Aufklärung, dass der erste Samenerguss urplötzlich kommt und man dagegen völlig machtlos ist. So hatte ich immer Angst, dass ich geschlechtsreif werde, wenn ich z. B. gerade in der Schule sitze und dann meine Hose auf einmal nass ist.
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Als Kind war ich immer verblüfft, wie viele Musiker im Radiosender sitzen müssten, da sie dort doch alle »live« vorspielen.
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Ich dachte, früher sei die Welt schwarz-weiß gewesen, wie in den alten Filmen.
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Als Kind habe ich mich immer gefragt, wer denn die ganzen Sachen bezahlt, die im Zeichentrickfilm kaputtgehen.
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Ich dachte, dass das Herz tatsächlich herzförmig ist.
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Ich habe mir als Kind überlegt, wenn Gott aussehen würde wie ein Mensch, dann müsste er so aussehen wie Thomas Gottschalk.
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Ich dachte, dass Regie ein Frauenname ist, und fragte meine Mutter mal, wieso sie in jedem Film mitspiele.
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Ich habe als Kind andere davon überzeugt, dass der Rauch aus Schornsteinen Wolken macht.
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Ich dachte, Filmstars müssten nie auf die Toilette.
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Ich habe als Kind mit meinem Vater eine Reportage über England geschaut und er meinte: »Schau mal, das Kind ist jünger als du und spricht schon perfekt Englisch.« Ich fühlte mich echt dumm!
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Ich dachte, dass Menschen in Filmen wirklich sterben, und konnte mir nicht vorstellen, dass jemand so was wirklich freiwillig macht.
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Ich dachte, Leute reden nur so komisch über Prostituierte, weil sie so lustige Kleidung anhaben.
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Ich habe immer »Mausezeichen« anstatt »Morsezeichen« verstanden und fand, dass das passt, weil es dabei ja auch immer piepst.
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Ich dachte, man kann von Beruf auch ein Tier werden, und wollte unbedingt Hund werden.
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Ich dachte, die Polizei kann jeden verhaften, den sie will, und habe es anderen angedroht, weil mein Papa Polizist war.
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Ich hatte Angst vor Leberflecken, weil ich dachte, sie seien ansteckend.
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Ich habe mich immer gefragt, wieso Michail Gorbatschow nie den Kaffeefleck von seinem Kopf gewischt hat.
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Ich glaubte, dass ein Mädchen umso hübscher ist, je länger seine Haare sind. Mädchen mit kurzen Haaren fand ich hässlich.
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Ich dachte, je schwieriger es ist, eine Berufsbezeichnung auszusprechen, umso mehr verdient man dabei. Demnach hätte ein Regisseur meiner Meinung nach sehr reich sein müssen.
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Ich habe wirklich geglaubt, dass es»Marienchenkäfer«und nicht»Marienkäfer«heißt und dass sie so alt sind, wie sie jeweils Punkte haben.
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Ich dachte, Mädchen könnten wirklich nur auf Toilette, wenn sie zusammen gehen.
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Ich hatte als Kind keinerlei Zeitgefühl und habe mich immer geärgert, die Dinosaurier nur um ein paar Wochen verpasst zu haben.
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Nach einer Schulstunde über Afrika wollte ich mein Essen sparen, aß nicht mehr alles auf und ließ die Stullen für Hungerzeiten in meinem Ranzen. Dass Brot schimmelt, wusste ich damals noch nicht.
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Ich dachte, alle Menschen auf der Welt könnten Deutsch, und habe mich gewundert, warum sie alles umständlich in andere Sprachen übersetzen.
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Ich dachte früher, der Pfarrer unserer Kirche wäre der liebe Gott und flöge jeden Sonntag vom Himmel hinab, um den Gottesdienst zu halten.
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In meiner Kindheit gab es in meinem Dorf eine Frau, die karitativ in Afrika unterwegs war. In der Zeit fiel auch der Name Mutter Teresa. Von da an dachte ich, die Frau sei Mutter Teresa, und war immer stolz, dass sie aus meinem Dorf kam.
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Als ich elf war, hörte ich das Wort»onanieren«und dachte, es würde dasselbe wie»urinieren«bedeuten. Als ich mich dann auf einer Feier mit»Ich geh mal onanieren«entschuldigte, war die Verwirrung groß.
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Ich dachte, dass UPS eine US-Militär-Eliteeinheit sei und in den Wagen Soldaten säßen, die im Notfall eingreifen. Erst durchKing of Queensweiß ich, was die wirklich machen.
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Immer wenn ich als Kind den Slogan»Keine Macht den Drogen«hörte, habe ich mich gefragt, wer denn dieser verdammte Keine ist und wieso es in seinem Werbeslogan nicht»die Drogen«heißt, wie es grammatikalisch richtig gewesen wäre.
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Ich dachte bis vor Kurzem, es heiße »Spätsünder« entsprechend der Annahme, man würde spät sündigen. Nach 28 Jahren wurde ich endlich aufgeklärt. Ich bin ein echter Spätzünder.
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Ich dachte früher, dass»vergewaltigen«ein anderes Wort für»verprügeln«ist, weil darin das Wort»Gewalt«enthalten ist. Wenn sich also in der Grundschule Kinder prügelten, habe ich dann immer erzählt, sie wollten sich gegenseitig vergewaltigen.
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Als Kind nahm ich an, dass ich meine Brille nicht tragen muss, wenn ich jeden Tag zwei Stunden aus dem Fenster gucke. »Glas ist Glas«, dachte ich.
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Ich dachte, der Pfarrer sonntags vorne in der Kirche wüsste immer von Gott, was genau ich die Woche über angestellt hatte. Ich hatte immer Angst, dass er das gleich allen verkündet.
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Ich dachte, dass Burma eine Frau ist. Überall waren Graffiti mit der Aufschrift »Free Burma« und einem traurigen Frauengesicht. Ich habe mich immer gefragt, warum diese Burma wohl im Gefängnis sitzt.
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Als Kind hatte ich das Wort »Kondom« aufgeschnappt und dachte, es sei ein Gebäude, ein spezieller Dom oder so.
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Als Kind dachte ich, dass man beim Sprechen Buchstaben verbraucht und durch das Lesen von Büchern wieder für Nachschub sorgen müsste.
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Als ich klein war, dachte ich, dass Fruchtzwerge wirklich größer machen.
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Ich dachte, immer wenn Kirchenglocken läuten, gäbe es eine Hochzeit.
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Als Kind dachte ich, man könnte nur laut lesen. Als meine Tante einmal zu mir meinte, sie müsse sich einen wichtigen Text durchlesen, saß ich neben ihr und fragte mich, wieso sie die ganze Zeit das Blatt anstarrte und nicht anfing zu lesen.
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Ich dachte als Kind, dass die Nachbarn nicht Türkisch, sondern nur rückwärts reden.
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Ich dachte als Kind, dass Meister Proper ein böser Mann ist. Ich hatte immer Angst, bei meiner Oma aufs Klo zu gehen, weil dort immer eine Flasche Meister Proper stand.
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Ich dachte immer,»Zubehör«müsste eigentlich»Zugehör«heißen, da es von»gehören«käme. Ich weiß immer noch nicht, wieso man»Zubehör«sagt.
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Ich dachte bis vor Kurzem, dass es »Auto Normalverbraucher« heißt und nicht »Otto Normalverbraucher«. Ich fand, jemand, der ein normales Auto benutzt, beschreibe den Durchschnitt–aber wer ist dieser Otto?
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Als Kind dachte ich, es heiße »umgeschriebenes« statt »ungeschriebenes Gesetz«, und ich habe mich oft gefragt, wer denn Gesetze umschreibt.
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Ich dachte als Kind, dass Amerika ein Rieseneinkaufsladen ist, weil mein Onkel mir immer so schöne Sachen von dort mitgebracht hat.
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Als Kind dachte ich immer, dass nachts Einbrecher bei uns im Haus sind. Deshalb bin ich immer sehr ungern aufs Klo gegangen. Wenn ich doch einmal musste, bin ich immer den ganzen Weg gerannt, damit die mich nicht kriegen.
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Ich habe früher gedacht, ein Kloster sei schlicht und ergreifend eine öffentliche Toilette, weil das Wort »Klo« darin enthalten ist. Und auch heute habe ich immer noch solch ein absurdes Bild im Kopf.
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Ich dachte als Kind, Ingolf Lück hieße Ingo Pflück.
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Als Kind stellte ich mir vor, dass Jesus Christus an Himmelfahrt auf einem Motorrad über eine Rampe in den Himmel aufgefahren ist.
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Als Kind dachte ich, dass es nicht »Rigips«, sondern »Rehgips« heißt und von Tierärzten bei Wildunfällen benutzt wird.
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Ich dachte immer, die Wellen im Meer kämen von den Schwanzflossen-Schlägen der Fische.
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Als Kind war ich der festen Überzeugung, dass ich durch Gegenstände »gucken« könnte, wenn ich sie vor mein rechtes Auge halte. Dass ich mit dem anderen normal durch die Gegend geschaut habe, war mir nicht bewusst.
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Früher dachte ich mir, dass Atomkraftwerke Wolkenmaschinen sind, und habe mich gewundert, warum alle gegen Atomkraft sind.
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Als Kind dachte ich, »jemanden anzeigen« heißt, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen.
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