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Margo Wolf

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Beschreibung

Eine nicht ganz wissenschaftlich korrekte Hommage an Teneriffa und ihren mächtigsten Bewohner. Die Insel des ewigen Frühlings, die vielen stressgeplagten Menschen einen Traumurlaub beschert und mir zur zweiten Heimat geworden ist.

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Veröffentlichungsjahr: 2018

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Margo Wolf

Am Anfang war das Feuer

Allen Menschen gewidmet, denen diese Insel zur zweiten Heimat geworden ist und vor allem den Tinerfeños, die trotz des Touristenansturms ihre gute Laune nicht verloren habenBookRix GmbH & Co. KG81371 München

Am Anfang war das Feuer

 

von Margo Wolf

 

 

Er war jung, er war groß und mächtig und er war vor allem jähzornig, ungestüm und sehr oft wütend. Eine Wolke, die ihm die Sicht verhüllte, oder die Sonne, die zu heiß auf ihn niederbrannte, genügte, dass er wütend wurde und explodierte.

 

Selten war er müde, aber manchmal schlief er sehr lange und wenn er wieder erwachte, war er von neuer Kraft durchflutet, stärker als je zuvor, er streckte und reckte sich dann und manchmal schüttelte er sich, als ob er die Müdigkeit abschütteln wollte. Es kam auch vor, dass er aufwachte, weil ihn etwas gestört hatte und schon reagierte er auf gewohnte Weise, zornig, explosiv…

 

Es gab vor allem Eine, die ihn immer wieder heiß laufen ließ…

Sie lag zu seinen Füßen, ausgebreitet in ihrem großen Bett, schön und meistens ruhig, aber sie konnte auch anders sein, zornig und hoch aufbrausend. Oft lockte sie ihn mit leisen, säuselnden Worten, vom Wind zu ihm empor getragen, aber wenn er zu lange nicht reagierte, schleuderte sie ihm Beschimpfungen entgegen, stürmisch, ebenso wütend wie er, versuchte, zu ihm zu kommen. Das brachte ihn zum Lachen, zu groß war er, nie konnte sie ihn erreichen, wenn er nicht wollte.

Sie stritten und versöhnten sie sich wieder, fern und doch so nah. Unentwegt lockte sie ihn, mal mit schmeichelnden Worten, mal mit Forderungen und dem Versprechen, dass er noch nie Schöneres erlebt hätte.

Noch konnte er widerstehen, sie abwehren oder ganz einfach nicht reagieren, sich schlafend zurückziehen, aber sie wurde immer aufdringlicher und je weniger sie Ruhe gab, desto wütender wurde er.

Sie sollte endlich aufhören!

 

„Komm“, lockte sie ihn zum wiederholten Male, „komm zu mir, du willst es doch auch.“

„Lass mich in Ruh‘!“ zischte er, seine Wut wurde immer größer, zu lange nervte sie ihn schon, er kochte fast über. Sie sollte ihn nicht ständig so locken, er hielt das fast nicht mehr aus!

Aber sie ließ ihn nicht in Ruhe, sie lockte ihn, versuchte beharrlich, ihn zu überzeugen. Sie strich an seiner Seite entlang, ganz sanft und verlockend, aber er blieb hart, wollte hart bleiben.

Sie säuselte, schmeichelte ihm so lange, bis er doch reagierte.

„Was willst du eigentlich von mir?“ fragte er noch immer grollend, „warum lässt du mir keine Ruhe?“

„Dich lieben, mich mit dir vereinigen“, ihre Stimme war so sanft wie die Brise, die über beide strich.

„Ich will nicht“, wehrte er ab.

„Oh doch, du willst“, ihr Lachen perlte hoch, brach sich an seiner mächtigen Flanke.

„Wenn du es erst einmal ausprobiert hast, wirst du es ständig machen wollen.“

„Nein“, grollte er, eine Wolke, die ihn gerade verdeckte und sonst ein Ärgernis für ihn, kam ihm gerade recht, damit er nicht weiter auf sie reagieren musste.

Aber sie gab nicht auf, kitzelte ihn, versuchte, ihn mit langen Fingern zu erreichen.

„Komm schon, ich weiß, du willst es auch“, gab sie nicht auf, „außerdem werden wir etwas Neues schaffen, du und ich.“

„Etwas Neues?“ nun wurde er doch neugierig, „was denn?“