Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies - Erin Odya - E-Book

Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies E-Book

Erin Odya

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Beschreibung

Ihr Fahrplan für den menschlichen Körper

Ergründen Sie den menschlichen Körper und seine Funktionsweise! Die Fächer Anatomie und Physiologie sind komplex, aber mit der richtigen Herangehensweise beherrschen Sie diese spannenden Themen im Nu. Der Schlüssel zum Erfolg heißt: erst verstehen und dann durch Üben nachhaltig einprägen. Dieses farbig illustrier-te Lehr- und Übungsbuch zeigt Ihnen, wie die unterschiedlichen Systeme des Körpers zusammenarbeiten. Sie erfahren alles über Organe, Knochen, Muskeln, Zellen, Hormone und vieles mehr. Mit Abbildungen zum Beschriften und Ausmalen sowie zahlreichen Übungsaufgaben ist die Prüfungsvorbereitung ganz einfach.

Sie erfahren

  • Wie Sie Knochen, Muskeln und Organe erkennen und lokalisieren
  • Wie Kreislauf und Nerven-system funktionieren
  • Was Sie über die Biochemie des Stoffwechsels wissen sollten
  • Wie sich Krankheiten auf den Körper auswirken

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Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies

Schummelseite

DIE ANATOMISCHE GRUNDPOSITION

Alle anatomischen Lagebeschreibungen beziehen sich auf die anatomische Grundposition, damit jeder genau weiß, was gemeint ist. Und das bedeutet: Der Körper steht aufrecht, die Augen sind geradeaus nach vorn gerichtet und die oberen Extremitäten hängen seitlich vom Körper herab. Die Handflächen zeigen nach vorne.

ANATOMISCHE BEGRIFFE

anterior oder ventral: zur Vorderseite des Körpers hinposterior oder dorsal: zur Rückseite des Körpers hincranial: zum Kopfende des Körpers hincaudal: zum Schwanzende des Körpers hinsuperior: über einem Teil gelegeninferior: unter einem Teil gelegenmedial: zur Mittellinie des Körpers (Medianebene) hinlateral: von der Mittellinie des Körpers weg, zu den Seiten hinproximal: zur Körperansatzstelle hindistal: entfernt von der Körperansatzstelleintern: zur Körperinnenseite hinextern: zur Körperaußenseite hinparietal: eine Membran, die eine innere Körperwand bekleidetviszeral: eine Membran, die ein Organ umhüllt

KÖRPEREBENEN

sagittal: Ebene, die den Körper in eine rechte und linke Hälfte teilt mediosagittal: verläuft durch die Medianebene und teilt den Körper entlang der Symmetrieachseparasagittal: liegt parallel zur Medianebene und teilt den Körper in gleich große rechte und linke Anteilefrontal: Ebene, die den Körper in Vorder- und Hinterseite teilt (anterior und posterior)transversal: Horizontalebene, die den Körper in einen oberen und einen unteren Abschnitt teilt

ORGANSYSTEME DES KÖRPERS

Skelettsystem: Knochen und KnorpelMuskelsystem: quergestreifte Muskulatur, glatte Muskulatur sowie HerzmuskulaturIntegument: Haut, Nägel, Haare, Hautdrüsen, Nervenendungen und Rezeptoren der HautNervensystem: Gehirn, Rückenmark, Ganglien, Nerven, SinnesorganeKreislaufsystem: Herz, Blutgefäße, BlutLymphsystem: Mandeln, Milz, Thymus, Lymphknoten, Lymphgefäße und LympheVerdauungsapparat: Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm (alle zusammengefasst im Gastrointestinaltrakt); akzessorische Organe umfassen Speicheldrüsen, Pankreas, Leber und GallenblaseAtmungsapparat: Nase, Pharynx, Larynx, Trachea, Bronchien und LungenExkretionssystem: Nieren, Harnleiter, Harnblase und HarnröhreEndokrines System: Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Nebennieren, endokriner Anteil des Pankreas, Ovarien (Eierstöcke), Testes (Hoden). Allen gemein ist die Hormonabgabe in die Blutbahn.Reproduktionssystem: Eierstöcke, Eileiter, Uterus, Vagina und Vulva bei Frauen; Hoden, Nebenhoden, Hodenbläschen, Penis, Harnleiter, Prostata und Bulbourethraldrüse bei Männern

KÖRPERHÖHLEN

dorsale Körperhöhle: von den Knochen des Schädels und der Wirbelsäule gebildet, zur Rückseite des Körpers gerichtet (posterior) craniale Höhle: beherbergt das GehirnRückenmarkshöhle: beinhaltet das Rückenmark, das die Verlängerung des Gehirns darstelltventrale Körperhöhle: vordere (anteriore) Oberfläche des Torso; durch das Diaphragma (Zwerchfell) in obere und untere abdominopelvine Höhle unterteiltThorakalhöhle: die Brust; beinhaltet Trachea, Bronchien, Lungen, Speiseröhre, Herz und große Blutgefäße, Thymus, Lymphknoten und Nerven. Besteht aus zwei kleineren Höhlen: Pleurahöhle: umgibt die LungePerikardhöhle: beherbergt das Herz. Die Pleurahöhle umgibt gleichzeitig die Perikardhöhle.abdominopelvine Höhle: eine imaginäre waagerechte Linie durch die Hüftknochen; trennt die Unterleibs- (abdominale) von der (pelvinen) Beckenhöhleabdominale Höhle (Bauchhöhle): beinhaltet Magen, Leber, Gallenblase, Pankreas, Milz, Nieren, Dünn- und Dickdarm, Ovarien (bei Frauen); das Peritoneum (Bauchfell) umhüllt die Unterleibsorgane.pelvine Höhle (Beckenhöhle): beinhaltet Mastdarm, Rektum, Harnblase, Uterus (bei Frauen)

LATEIN UND GRIECHISCH IN ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE

Die Wissenschaft, allen voran die Medizin, ist durchsetzt von lateinischen und griechischen Begriffen. Jeder Teil des menschlichen Körpers besitzt einen lateinischen Namen – und seit die Griechen die moderne Me-dizin erfunden haben, sind auch griechische Bezeichnungen in der medizinischen Terminologie nicht mehr wegzudenken.

LATEINISCHE UND GRIECHISCHE WURZELN

Nachfolgende Tabelle listet die geläufigsten lateinischen und griechischen Wurzeln auf, die in der Anatomie und Physiologie verwendet werden:

Deutsche Form

Bedeutung

Beispiel

angi(o)-

Gefäß

Angiogramm

arthr(o)-

Gelenk

Arthritis

bronch(o)-

Atemwege

Bronchitis

calc(i)-

Calcium

Kalzifikation

card(i)-

Herz

kardiovaskulär/cardiovaskulär

cili-

Härchen

ciliär, Zilien

corp-

Körper

Corpus luteum

crani-

Schädel

Kranium, cranial

cut(an)-

Haut

cutan/kutan

gastr(o)-

Magen, Bauch

Gastritis

gluc(o)-

Zucker

Glucose/Glukose

hemat(o)-

Blut

Hämatologie

hist(o)-

Gewebe

Histologie

hyster(o)-

Gebärmutter

Hysterektomie

lig-

Verbindung

Ligament

osteo-

Knochen

Osteoblast

pleur(o)-

Flanke, Rippe

Pleurahöhle

pulm(o)-

Lunge

Pulmonie

ren-

Niere

renal

squam-

Schuppe

Sutura squamosa

thorac-

Brust

Thorax

vasc-

Gefäße betreffend

vaskulär

LATEINISCHE UND GRIECHISCHE VOR- UND ENDSILBEN

Untenstehende Tabelle führt lateinische und griechische Vor- und Endsilben auf, die Sie auf jeden Fall kennen sollten:

Deutsche Form

Bedeutung

Beispiel

a(n)-

ohne, nicht

anaerob

aut(o)-

selbst

autonom

dys-

miss-, un-, gestört

Dysplasie

ec-, ex(o)-, ect-

außen, außerhalb

ektopisch

end(o)-

innen, innerhalb

Endometrium

epi-

über, auf

Epidermis

hyper-

übermäßig, hoch

Hypertrophie

hypo-

unterhalb, gering

Hypotrophie

inter-

zwischen

Interphase

intra-

innerhalb

intrazellulär

iso-

gleich(artig)

Isotope

meta-

zwischen, danach

Metaphase

ortho-

richtig, gerade

Orthopädie

para-

neben, entlang

Parathyroidea

peri-

(her-)um

Perikard

sub-

unter

subkutan

trans-

jenseits, über

Transplantat

-blast

wachsen, bilden

Osteoblast

-clast

abbauen

Osteoklast

-crine

ausscheiden, sekretieren

endokrin

 

Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2024

© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

Original English language edition Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2018, Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2007 and Anatomy & Physiology For Dummies © 2002 by Wiley Publishing, Inc.

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2018, Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2007 und Anatomy & Physiology For Dummies © 2002 by Wiley Publishing, Inc.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: dc222 – stock.adobe.comKorrektur: Dr. Matthias Delbrück

Print ISBN: 978-3-527-72131-3ePub ISBN: 978-3-527-84464-7

Über die Autoren

Erin Odya ist Anatomie- und Physiologielehrerin an der Carmel High School in Carmel, Indiana, die als eine der besten Schulen Indianas gilt, und sie ist sehr stolz auf ihre wichtige Rolle als Pädagogin.

Donna Rae Siegfried hat Anatomie und Physiologie am College unterrichtet. Seit über 15 Jahren schreibt sie über pharmazeutische und medizinische Themen in Publikationen wie »Prevention«, »Runner's World«, »Men's Health« und »Organic Gardening« und ist außerdem Co-Autorin von »Biologie für Dummies«.

Janet Rae-Dupree ist freie Wissenschaftsautorin. Seit 1993 publiziert sie zu den Themen Wissenschaft und Technologie im Silicon Valley, darunter »U.S. News & World Report«, »BusinessWeek«, »San Jose Mercury News« und »Silicon Valley/San Jose Business Journal«. Sie war ein häufiger Gast in der Technologie-Talkshow »Silicon Spin« des Kabelsenders Tech TV und gehörte zum mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Team der Los Angeles Times, das über die Unruhen in der Stadt im Jahr 1992 berichtete.

Pat Dupree unterrichtete 24 Jahre lang Anatomie/Physiologie, Biologie, medizinische Terminologie und Umweltwissenschaften an mehreren Colleges und Universitäten in der Region um Los Angeles. Sie hat zwei Bachelor-Abschlüsse in Biowissenschaften, einen Master-Abschluss von der Auburn University und leitete die Krebsforschung am Southern Research Institute in Birmingham, Alabama, bevor sie zum Muscogee Health Department in Columbus, Georgia, wechselte. Mittlerweile ist Pat Dupree im Ruhestand.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Was Sie nicht lesen müssen

Törichte Annahmen über die Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie Sie dieses Buch lesen sollten

Teil I: Am Start, um Anatomie zu lernen

Kapitel 1: Vom Kleinen zum Großen

Anatomie, Physiologie oder Pathophysiologie?

Zellen – von Individualisten zu Generalisten

Die Zellorganisation in Geweben und Organen

Anatomisch korrekte Angaben machen

Kapitel 2: Wie Ihr Körper das Leben meistert

Am Anfang waren Atome und Elemente

Die wichtigsten Bindungsarten

Organische Verbindungen: Die vier Naturstoffe

Den Körper auf Trab halten: der Metabolismus

Energiegewinnung im Überblick

Kapitel 3: Erhalt der Spezies:

Was Zellen ausmacht

Sexuelle und asexuelle Reproduktion

DNA, Chromosomen und Gene

Vom Gen zum Protein

Teil II: Anatomie von Kopf bis Fuß

Kapitel 4: Umbau vorprogrammiert: Das Skelettsystem

Knochenjobs und Knochenarten

Aufbau und Struktur der Knochen

Ihr Knochengerüst – das Skelett

Von den Knochen zu den Gelenken: Die Arthrologie

Pathophysiologie des Skelettsystems

Kapitel 5: Die Muskeln spielen lassen

Muskeln und ihre Eigenschaften

Erwartet Sie mit Spannung: Die Skelettmuskelkontraktion

Muskeltonus und Muskelarbeit

Muskelgruppen kennenlernen

Welcher Skelettmuskel wo zu finden ist

Pathophysiologie des Muskelsystems

Kapitel 6: Ihr größtes Organ:

Dreifach hält besser: die Schichten der Haut

Spüren, was vor sich geht

Allerlei attraktive Applikationen

Taskforce Hautschutz und Vitaminproduktion

Störungen und Krankheiten der Haut

Teil III: Physiologie: Körpersysteme im Fokus

Kapitel 7: Sinnig: Das Nervensystem

Ein engmaschiges Netzwerk

Neuron, Nerv und Gliazelle

Navigieren im Nervensystem

Das zentrale Nervensystem

Jetzt mal was Sinnvolles: Die Wahrnehmung

Pathophysiologie des Nervensystems

Kapitel 8: Hormone: Das endokrine System

Die Drüsen des endokrinen Systems

Pathophysiologie des endokrinen Systems

Kapitel 9: Lässt Ihr Herz höherschlagen: Das Kreislaufsystem

Was Sie so alles im Blut haben

Herz(ens)angelegenheiten: Das kardiovaskuläre System

Das Herz im Takt: Die Erregungsleitung

Im Netz der Blutgefäße

Pathophysiologie des Kreislaufsystems

Kapitel 10: Tief Luftholen: Der Atmungsapparat

Die Anatomie des Respirationssystems

Tief durchatmen, bitte!

Pathophysiologie des Atmungsapparats

Kapitel 11: Meister des Abbaus:

Der Weg der Nahrung

Die Verdauung beginnt im Mund

Auf zum Darm!

Akzessorische Verdauungsorgane: Pankreas, Leber und Gallenblase

Pathophysiologie des Verdauungssystems

Kapitel 12: Erledigt den Aufwasch:

Putzkolonne des Stoffwechsels

Die Homöostase erhalten

Pathophysiologie der Harnwege

Kapitel 13: Drainage und immunologische Abwehr:

Was die Lymphe so unverzichtbar macht

Lymphatische Organe: Drainage und Schutz

Die Verteidigungsstrategien unseres Körpers

Die angeborene (unspezifische) Immunantwort

Die adaptive (erworbene) Immunantwort

Immunität hat ihren Preis

Fehlfunktionen des Immunsystems

Teil IV: Neues Leben schaffen

Kapitel 14: Geschlechtliche Fortpflanzung:

Ladies first: Das weibliche Reproduktionssystem

Das männliche Reproduktionssystem

Die Produktion der Gameten: Meiose und mehr

Schwangerschaftsverhütung

Pathophysiologie des Reproduktionssystems

Kapitel 15: Der Lebenszyklus:

Von der Furchung bis zur Morphogenese

Die Trimester in Angriff nehmen

Die Geburtsstadien

Wenn schwanger werden schwierig ist

Das Leben »danach«

Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 16: Zehn Wege, Ihren Körper gesund zu halten

Trinken Sie Wasser!

Iss dein Obst (und Gemüse), Schatz!

Treiben Sie regelmäßig Sport (nicht nur sporadisch)!

Vergessen Sie nicht Ihre Sonnencreme!

Nehmen Sie nicht nur »eine Mütze voll« Schlaf!

Entspannen Sie sich doch mal!

Greifen Sie ins volle Korn!

Händewaschen nicht vergessen!

Tasten Sie sich ab!

Lassen Sie sich regelmäßig durchchecken!

Kapitel 17: Zehn nützliche Internetadressen für das Selbststudium

Medizinische Fakultät Bern

Interaktive 3D-Darstellung des menschlichen Körpers

Groscurth-Anatomie

Tutorial Anatomie vom Team des New Media Centers der Universität Basel

Anatomie-Arbeitsblätter

Humanembryologie

Das Roche Lexikon Medizin

Medi Design: Anatomie

Innerbody – Human Anatomy Online

Kapitel 18: Zehn Lerntipps

Mit eigenen Worten aufschreiben oder malen

Besseres Wissen durch Merktraining

Der ganz eigene Lernstil

Fremdwörter, Fremdwörter …

Querverbindungen markieren

Lerngruppen

Vorlesungen vor- und nachbereiten

Üben, üben, üben

Allen (!) Hinweisen nachgehen

Aus eigenen Fehlern lernen

Lösungen zu den Übungsaufgaben

Lösungen Kapitel 1

Lösungen Kapitel 2

Lösungen Kapitel 3

Lösungen Kapitel 4

Lösungen Kapitel 5

Lösungen Kapitel 6

Lösungen Kapitel 7

Lösungen Kapitel 8

Lösungen Kapitel 9

Lösungen Kapitel 10

Lösungen Kapitel 11

Lösungen Kapitel 12

Lösungen Kapitel 13

Lösungen Kapitel 14

Lösungen Kapitel 15

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 1

Tabelle 1.1: Epitheliale Zelltypen

Tabelle 1.2: Regionen des Körpers

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Merkmale unterschiedlicher Knochentypen

Tabelle 4.2: Die fünf Abschnitte der Wirbelsäule

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Strukturen eines Sarkomers

Tabelle 5.2: Benennung von Muskeln

Tabelle 5.3: Die Muskeln des Körpers

Kapitel 6

Tabelle 6.1: Nagelveränderungen als Zeichen möglicher Erkrankungen

Kapitel 7

Tabelle 7.1: Funktionen der Lobi innerhalb der Cerebralhemisphäre

Tabelle 7.2: Die Hirnnerven

Tabelle 7.3: Rezeptoren der Sinnesorgane

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Wichtige Hormone, ihre Herkunft und Funktionen

Tabelle 8.2: Symptome des Hypothyreoidismus, bezogen auf den Ablauf der Erkrankun...

Kapitel 9

Tabelle 9.1: Die Funktion der Leukozyten

Kapitel 11

Tabelle 11.1: Die Aufgaben der Pankreasenzyme

Kapitel 12

Tabelle 12.1: Stickstoffverbindungen im Urin und ihre Quellen

Kapitel 13

Tabelle 13.1: Die Zellen des Immunsystems

Kapitel 14

Tabelle 14.1: Begriffe zur Reproduktion, die Sie kennen sollten

Kapitel 15

Tabelle 15.1: Körperliche Veränderungen im Alter und damit verbundene Gesundheits...

Kapitel 18

Tabelle 18.1: Lateinische Wortstämme für gebräuchliche anatomische Begriffe

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Das Bakterium Escherichia coli

Abbildung 1.2: Verschiedene Epithelien

Abbildung 1.3: Weißes Fettgewebe mit gut gefüllten Fettzellen

Abbildung 1.4: Verschiedene Arten von Muskelgewebe

Abbildung 1.5: Aufbau eines Neurons

Abbildung 1.6: Organsysteme wie das Verdauungssystem bestehen aus vielen Organen ...

Abbildung 1.7: Die anatomische Grundposition

Abbildung 1.8: Die Ebenen des Körpers: frontal, transversal und sagittal

Abbildung 1.9: Die Körperhöhlen

Abbildung 1.10: Die Körperhöhlen zuordnen

Abbildung 1.11: Die Körperebenen

Kapitel 2

Abbildung 2.1: Elektronen auf Elektronenschalen oder Orbitalen

Abbildung 2.2: Die Ionenbindung

Abbildung 2.3: Die kovalente Bindung

Abbildung 2.4: Partialladung und Wasserstoffbrückenbindung

Abbildung 2.5: Aus den Monosacchariden Glucose und Fructose wird das Disaccharid ...

Abbildung 2.6: Bildung eines Triglycerids

Abbildung 2.7: Aufbau von Fettsäuren

Abbildung 2.8: Die 20 proteinogenen Aminosäuren plus Hydroxyprolin und ...

Abbildung 2.9: Aminosäuren werden durch eine Peptidbindung zu langen Ketten verkn...

Abbildung 2.10: Die Nukleobasen

Abbildung 2.11: Die DNA-Doppelhelix

Abbildung 2.12: Die Struktur von ATP und ADP

Abbildung 2.13: Wie die Energie aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in der A...

Abbildung 2.14: Wie Zellen ATP erzeugen: eine Übersicht

Abbildung 2.15: Die Elektronentransportkette

Kapitel 3

Abbildung 3.1: Schnittansicht einer tierischen Zelle und ihrer Organellen

Abbildung 3.2: Die Phospholipidschicht der Zellmembran mit Proteinen

Abbildung 3.3: Schnitt durch ein Mitochondrium

Abbildung 3.4: Makrophagen kriechen auf Bakterienzellen zu

Abbildung 3.5: Zilien auf den Zellen des Respirationstraktes

Abbildung 3.6: Spermien schwimmen mit ihrer Geißel zur Eizelle.

Abbildung 3.7: Unterschiede zwischen eukaryotischen (links) und prokaryotischen (...

Abbildung 3.8: Tierischen Zelle mit Zellorganellen

Abbildung 3.9: Mitotische Teilungen einer befruchteten Eizelle

Abbildung 3.10: Die DNA-Replikation

Abbildung 3.11: Die Phasen der Mitose: Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophas...

Abbildung 3.12: Zellstrukturen und die verschiedenen Phasen der Mitose zuordnen

Abbildung 3.13: Translation am Ribosom

Abbildung 3.14: Der Ablauf der Proteinsynthese im Überblick: Transkription im Ker...

Kapitel 4

Abbildung 4.1: Aufbau eines Röhrenknochens

Abbildung 4.2: Havers-System (Osteon)

Abbildung 4.3: Spongiosa (Schwammknochen)

Abbildung 4.4: Der lange Röhrenknochen

Abbildung 4.5: Der menschliche Schädel

Abbildung 4.6: Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (Thomas Talknerpeopleimages/

stock.adob

...

Abbildung 4.7: Das Zungenbein

Abbildung 4.8: Die Wirbelsäule in der Seitenansicht

Abbildung 4.9: Das menschliche Skelett

Abbildung 4.10: Anatomie des Schultergelenks

Abbildung 4.11: Die Schlüsselbeine

Abbildung 4.12: Anatomie der Hand

Abbildung 4.13: Seitliche Ansicht des Schädels

Abbildung 4.14: Ansicht der Nasennebenhöhlen

Abbildung 4.15: Die Wirbelsäule

Abbildung 4.16: Das Extremitätenskelett

Abbildung 4.17: Das Synovialgelenk

Abbildung 4.18: Synoviale Gelenkarten

Abbildung 4.19: Synovialgelenk

Abbildung 4.20: Die Skoliose im Röntgenbild

Abbildung 4.21: Gesunder Knochen (links) und Knochen mit Osteoporose (rechts) im ...

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Die drei Arten von Muskelgewebe

Abbildung 5.2: Aufbau eines Skelettmuskels

Abbildung 5.3: Aufbau einer Skelettmuskelfaser

Abbildung 5.4: Das Sarkomer. (a) Sarkomer vor der Kontraktion; (b) Kraftschlag; (...

Abbildung 5.5: Die Muskeln des Kopfes und des Halses

Abbildung 5.6: Die Gesichtsmuskeln

Abbildung 5.7: Einige der wichtigsten Muskeln des Menschen

Abbildung 5.8: Die Muskeln des Armes: anterior (A) und posterior (B)

Abbildung 5.9: Einige der wichtigsten Muskeln der Hand

Abbildung 5.10: Laterale Ansicht der Muskeln der unteren Extremität

Abbildung 5.11: Posteriore Ansicht der Muskeln der unteren Extremität

Abbildung 5.12: Anteriore Ansicht der Muskeln der unteren Extremität

Abbildung 5.13: Symptome bei Fibromyalgie

Kapitel 6

Abbildung 6.1: Querschnitt durch die Schichten der Haut mit einigen spezialisiert...

Abbildung 6.2: Ein unwillkommener Gast – die Bettwanze (Cimex lectu...

Abbildung 6.3: Sinneszellen der Haut

Abbildung 6.4: Das Haar im Detail

Abbildung 6.5: Der Aufbau eines Nagels

Abbildung 6.6: Der Fingernagel (designua/

stock.adobe.com

)

Abbildung 6.7: Hautkrebs (Malignes Melanom)

Abbildung 6.8: Die Neunerregel: Ermittlung des Prozentanteils verbrannter Körpero...

Kapitel 7

Abbildung 7.1: Das Nervensystem

Abbildung 7.2: Aufbau eines typischen Neurons

Abbildung 7.3: Zellstruktur und Reizleitung im Motoneuron (links) und sensor...

Abbildung 7.4: Verschiedene Arten von Gliazellen (Neuroglia)

Abbildung 7.5: Weiterleitung eines Nervenimpulses: Ruhe- und Aktionspotenzial

Abbildung 7.6: Signalübertragung an einer chemischen Synapse

Abbildung 7.7: Querschnitt durch das Rückenmark mit den Spinalnerven

Abbildung 7.8: Sagittalschnitt des Gehirns

Abbildung 7.9: Ein Reflexbogen bei Schmerz

Abbildung 7.10: Längsschnitt durch das Gehirn

Abbildung 7.11: Anatomie der Ohren

Abbildung 7.12: Innerer Aufbau des Auges

Abbildung 7.13: Aufbau der Retina mit Stäbchen und Zapfen

Abbildung 7.14: Das olfaktorische System

Abbildung 7.15: Zunge, Papille und Geschmacksknospe

Abbildung 7.16: Die inneren Strukturen des Auges

Abbildung 7.17: Typische Veränderungen im Alzheimer-Gehirn

Abbildung 7.18: Das Tau-Protein bei Alzheimer

Kapitel 8

Abbildung 8.1: Das endokrine System des Menschen

Abbildung 8.2: Der Second Messenger, der die Information in den Zellkern bringt: ...

Abbildung 8.3: Das endokrine System

Abbildung 8.4: Lage von Hypothalamus, Hypophyse und Epiphyse (Zirbeldrüse) im Geh...

Abbildung 8.5: Zusammenarbeit zwischen Hypothalamus und Hypophyse am Beispiel des...

Abbildung 8.6: Die Schilddrüse

Abbildung 8.7: Die Thymusdrüse

Abbildung 8.8: Insulin und Glucagon regulieren den Blutzuckerspiegel

Abbildung 8.9: Wie Insulin wirkt

Abbildung 8.10: Niere und Nebenniere

Abbildung 8.11: Cortisol

Abbildung 8.12: Ultraschallscan der menschlichen Schilddrüse

Abbildung 8.13: Typische Veränderungen bei Morbus Basedow. Links: Morbu...

Kapitel 9

Abbildung 9.1: Rote und weiße Blutzellen und die kleinen Blutplättchen als Illust...

Abbildung 9.2: Oxyhämoglobin, der Sauerstofftransporter im Blut

Abbildung 9.3: Die verschiedenen Arten von weißen Blutzellen (Leukozyten)

Abbildung 9.4: Blutplasma und feste Blutbestandteile im Hämatokritröhrchen

Abbildung 9.5: Das kardiovaskuläre System aus Lungen- und Körperkreislauf

Abbildung 9.6: Die Herzklappen

Abbildung 9.7: Die Herzkranzgefäße

Abbildung 9.8: Anatomie des menschlichen Herzens

Abbildung 9.9: Das Herz und seine Hauptgefäße

Abbildung 9.10: Die Herzklappen

Abbildung 9.11: Das Erregungsleitungssystem des Herzens

Abbildung 9.12: Ein typisches EKG

Abbildung 9.13: Der Aufbau einer Arterie

Abbildung 9.14: Das arterielle System

Abbildung 9.15: Das venöse System

Abbildung 9.16: Der Kapillaraustausch im Gewebe

Abbildung 9.17: So entsteht Arteriosklerose

Abbildung 9.18: Sichelzellenanämie

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Anatomischer Aufbau des Respirationstrakts

Abbildung 10.2: Die feinen Verzweigungen der Bronchien

Abbildung 10.3: Die Alveolen

Abbildung 10.4: Der respiratorische Trakt

Abbildung 10.5: Frontansicht (a) und Seitenansicht (b) des Larynx

Abbildung 10.6: Bewegung des Zwerchfells bei Inspiration und Exspiration

Abbildung 10.7: Gasaustausch in den Alveolen; blau: sauerstoffreiches Blut; ...

Abbildung 10.8: Die Bronchiolen

Abbildung 10.9: Mit Tuberkulose infizierte Lunge; (A) Illustration; (B): Tuberkul...

Abbildung 10.10: Gesunde Alveolen und Lungenemphysem

Abbildung 10.11: Lungenkrebs im Röntgenbild

Kapitel 11

Abbildung 11.1: Die Organe des Verdauungsapparats

Abbildung 11.2: Die wichtigsten Strukturen von Mund und Pharynx

Abbildung 11.3: Das erwachsene Gebiss

Abbildung 11.4: Aufbau eines Zahnes

Abbildung 11.5: Die Organe und Drüsen des Verdauungstrakts

Abbildung 11.6: Die Strukturen eines Zahnes

Abbildung 11.7: Der Magen mit Pankreas und Gallenblase

Abbildung 11.8: Mikrovilli im Dünndarm

Abbildung 11.9: Der Dickdarm

Abbildung 11.10: Die akzessorischen Verdauungsorgane

Abbildung 11.11: Die Strukturen des Magens

Abbildung 11.12: Gallensteine

Abbildung 11.13: Das Bakterium

Helicobacter pylori

Abbildung 11.14: Durch

Helicobacter

verursachte Schäden

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Der Harnapparat

Abbildung 12.2: Die Nieren

Abbildung 12.3: Die Feinstruktur der Niere

Abbildung 12.4: Aufbau eines Nephrons

Abbildung 12.5: Glomeruläre Filtration

Abbildung 12.6: Hämodialyse

Abbildung 12.7: Der Aufbau der Niere

Abbildung 12.8: Die Struktur eines Nephrons

Abbildung 12.9: Nierensteine

Abbildung 12.10: Arten von Inkontinenz (Incontinentia versicae) u...

Kapitel 13

Abbildung 13.1: Das lymphatische System

Abbildung 13.2: Der Aufbau eines Lymphknotens im Querschnitt

Abbildung 13.3: Typisches Erscheinungsbild einer Tonsillitis (PobladuraFCG/iStock...

Abbildung 13.4: Phagozytose durch Leukozyten

Abbildung 13.5: Antikörper binden an Antigene auf der Oberfläche e...

Abbildung 13.6: T- und B-Zellen

Abbildung 13.7: Der Aufbau eines Antikörpers

Abbildung 13.8: Lymphozyten produzieren Antikörper

Abbildung 13.9: Die Immunglobulin-Klassen

Abbildung 13.10: Histaminausschüttung der Mastzellen löst allergische Reaktionen ...

Abbildung 13.11: Das HI-Virus

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Seitenansicht der Lage der weiblichen Reproduktionssystems

Abbildung 14.2: Die inneren Anteile des weiblichen Reproduktionssystems

Abbildung 14.3: Das Ovar

Abbildung 14.4: Ovarieller und uteriner Menstruationszyklus

Abbildung 14.5: Befruchtung der Eizelle

Abbildung 14.6: Das weibliche Fortpflanzungssystem

Abbildung 14.7: Lage der männlichen Geschlechtsorgane

Abbildung 14.8: Der Hoden

Abbildung 14.9: Spermiumzelle

Abbildung 14.10: Das männliche Reproduktionssystem von vorn

Abbildung 14.11: Die Aufteilung der Chromosomen in der Meiose

Abbildung 14.12: Gesunde und vergrößerte Prostata

Kapitel 15

Abbildung 15.1: Die frühe Embryonalentwicklung

Abbildung 15.2: Die Gastrulation

Abbildung 15.3: Die Organogenese

Abbildung 15.4: Die Versorgung des Embryos im Uterus

Abbildung 15.5: Die Entwicklungsschritte in den neun Monaten der Schwangerschaft ...

Abbildung 15.6: Amniozentese

Abbildung 15.7: Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT)

Abbildung 15.8: Der Fötus im dritten Trimester

Abbildung 15.9: Die frühe Phase der Geburt: Der Fötus drückt gegen den Muttermund...

Abbildung 15.10: Ein Baby wird geboren

Abbildung 15.11: Die Gastrula

Kapitel 16

Abbildung 16.1: Für Ihre Gesundheit – die Ernährungspyramide: je w...

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Lösungen zu den Übungsaufgaben

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

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Einführung

Willkommen zum Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies, Ihrem persönlichen Benutzerleitfaden für, nun ja, Ihren Körper! Schließlich ist Ihr Körper auch eine Art »Gerät«, das Sie während Ihres ganzen Lebens benutzen. Für Ihr Smartphone oder das Auto holen Sie die Bedienungsanleitung bestimmt auch ab und an aus dem Regal, wenn Sie sich informieren wollen oder irgendetwas nicht ganz so funktioniert, wie es sein sollte.

Egal, ob Sie Physiotherapeut, Apotheker, Arzt oder Akupunkteur, Ernährungsberater oder Fitnesstrainer, Gesundheits- oder Krankenpfleger, Alternativmediziner, Vater oder Mutter sind oder einfach nur ein gesunder Mensch bleiben wollen – für all diese Bereiche sind Grundkenntnisse der Anatomie und der Physiologie entweder absolut erforderlich oder zumindest sehr hilfreich.

Die Funktionsweise des Körpers hat Menschen schon immer fasziniert; die ersten Hinweise auf anatomische Untersuchungen stammen aus dem alten Ägypten um 1600 vor unserer Zeitrechnung. Aber erst die Griechen (zum Beispiel Hippokrates) sezierten vor etwa 2500 Jahren erstmals systematisch Tote für wissenschaftliche Zwecke. Das griechische Wort »anatomein« bedeutet übrigens »aufschneiden, zerteilen«, und aus diesem Grund verwenden wir noch heute griechische beziehungsweise lateinische Ausdrücke für anatomische Strukturen, auch wenn sich der Anatomieunterricht dadurch für Sie manchmal anfühlen mag wie ein Fremdsprachenstudium. Das Problem ist zumindest Anatomiestudierenden auf der ganzen Welt bekannt, aber daher kann Sie eben auch jeder andere Anatom verstehen, wenn Sie diese Begriffe verwenden.

Über dieses Buch

Dieses Buch soll kein Lehrbuch ersetzen und erst recht keinen Anatomie- oder Physiologieunterricht, es eignet sich aber sehr gut als Ergänzung des Unterrichts und zur Prüfungsvorbereitung. Das Format von Anatomiebüchern ist fast immer gleich: Sie fangen mit dem Zellenaufbau an und konzentrieren sich Kapitel für Kapitel auf ein bestimmtes Körpersystem. Anatomiebücher sind nun einmal so aufgebaut, wie der menschliche Körper organisiert ist, und das ist ja auch sinnvoll.

Nun gut, mit ein paar Traditionen wird in diesem Buch doch gebrochen; hier werden nicht so viele anatomische Fachausdrücke der medizinisch-wissenschaftlichen Fachsprache verwendet, wie es in älteren Werken der Fall ist. Die Klassiker der Anatomie mögen mehr Erkenntnisse enthalten, als Sie eigentlich wissen wollten, aber dafür müssen Sie sich in diesem Buch nicht mit Sätzen herumquälen wie »… ist am posterioren Teil des Humerus lokalisiert«, »… entspringt an der dorsalen Fläche des Cartilago cricoidea«, »… wird durch zahlreiche Foramina perforiert« oder »… führt eine Vene zum lateralen Sinus und eine kleine Arterie aus der Occipitalregion zur Versorgung der Dura mater«. Die Ausdrucksweise ist in diesem Buch möglichst »normal« gehalten, denn in vielen Einführungskursen der Anatomie und Physiologie für Studierende hat sich die Fachsprache als nicht immer hilfreich erwiesen. Aber ganz ohne »Fachchinesisch« geht es auch nicht – die Anatomie und Physiologie verwendet nun einmal Ausdrücke, die aus dem Lateinischen oder Griechischen abgeleitet wurden, und diese müssen Sie kennen.

Konventionen in diesem Buch

Wie bereits gesagt, um in die Anatomie und Physiologie einzutauchen, müssen Sie sich mit der Fachsprache vertraut machen. Damit Sie sich in diesem Buch auf einen Blick zurechtfinden, sind die Schreibweisen unterschiedlich gestaltet:

Alles, was besonders betont werden soll, und neue Fachbegriffe werden

kursiv

dargestellt – diese Stichwörter finden Sie auch am Ende dieses Buches im Stichwortverzeichnis.

Schlüsselbegriffe in Aufzählungen oder Vorgängen, die nacheinander ablaufen, sind

fett

gedruckt.

Dieser Schrifttyp

wird bei Webadressen verwendet. Sie werden feststellen, dass sich einige Webadressen über zwei Textzeilen erstrecken. Wenn Sie eine dieser Webseiten besuchen möchten, geben Sie einfach die Webadresse ohne Zeilenumbruch in den Internetbrowser ein.

An vielen Stellen werden Ihnen lateinische Fachbegriffe begegnen, die dort, wo es die Grammatik erfordert, auch im Plural stehen. Falls Sie nicht ganz so fit in der lateinischen Grammatik sind, mag das mitunter verwirren – sehen Sie einfach im Stichwortverzeichnis nach, dort sind alle Begriffe im Singular aufgeführt.

Was Sie nicht lesen müssen

Fühlen Sie sich bitte nicht dazu verpflichtet, jedes einzelne Wort in diesem Buch der Reihe nach zu lesen, sondern achten Sie mehr auf das große Ganze – schließlich sollen Sie Zusammenhänge verstehen, denn das ist hier wichtiger als ein einzelner Begriff. Kästen sind zum Beispiel dazu gedacht, die Textinformation zu strukturieren. Diese sind jedoch nicht notwendig für das Verständnis des Kapitels, sondern einfach informativ oder »nice to know«.

Törichte Annahmen über die Leser

Sie gehören vermutlich zu einer der folgenden Personengruppen:

ein Schüler oder eine Schülerin, der/die sich auf das Abitur vorbereitet,

ein Erwachsener, der sich im Beruf mit Anatomie und Physiologie auseinandersetzen muss,

ein Student oder eine Studentin, der/die Ordnung in die Massen an Informationen bringen will, die während eines Kurses in Anatomie und Physiologie vermittelt werden, bestimmte Inhalte wiederholen will oder für eine Anatomie- und Physiologieprüfung lernt.

Aber vielleicht sind Sie auch einfach nur der stolze Besitzer eines menschlichen Körpers und möchten wissen, wie diese fantastische »Maschine Mensch« funktioniert. Was auch immer Ihr Anliegen war, als Sie dieses Buch in die Hand nahmen –wir Autoren haben uns bemüht, die Themen der Anatomie und Physiologie einfach zu erklären und auf den Punkt zu bringen!

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Der Aufbau ist ganz einfach: Bevor Sie ins »Fleisch« der anatomischen Strukturen eintauchen, müssen Sie ein wenig über die anatomische Terminologie lernen, gefolgt von etwas Biochemie, damit Sie die Vorgänge im Körper verstehen und einordnen können. Ab dann wird es wirklich anatomisch-physiologisch: wir sehen uns alle Körpersysteme und ihre Besonderheiten im Detail an. Zu jedem Thema finden Sie Übungsaufgaben, mit denen Sie das Gelernte vertiefen können – und natürlich auch die Lösungen am Ende des Buches.

Teil I: Am Start, um Anatomie zu lernen

In diesem ersten Teil werfen Sie einen Blick auf den menschlichen Körper als gesamten Organismus. Kapitel 1 wird Ihnen zeigen, dass Organismen von Organsystemen aus einzelnen Organen gebildet werden, die sich wiederum aus bestimmten Gewebetypen mit verschiedenen Zellarten zusammensetzen. Bevor Sie aber beginnen, sich mit den verschiedenen Strukturen und ihrer Lage im Körper zu beschäftigen, brauchen Sie einige anatomische Grundbegriffe, die Sie durch den Rest des Buches leiten werden. Und die finden Sie hier!

In Kapitel 2 geht es um die organische Chemie, auf der alle Prozesse des Körpers basieren. Hier beleuchten wir den zellulären Stoffwechsel, aus dem auch Sie Energie gewinnen für alles, was in Ihrem Körper abläuft.

In Kapitel 3 sehen wir uns genauer an, wie Ihre Zellen aussehen und was Sie und uns von Bakterien unterscheidet. Außerdem kümmern wir uns hier um die Zellvermehrung (Mitose) – also darum, wie Sie heranwachsen und im Laufe des Lebens immer wieder alte Zellen ersetzen können.

Teil II: Anatomie von Kopf bis Fuß

Der einführende anatomische Teil ist wie der menschliche Körper gegliedert: Von innen nach außen werden Knochen (Kapitel 4), Muskeln (Kapitel 5) und die Sie ringsum bedeckende Haut (Kapitel 6) als Ihr größtes Organ vorgestellt. Außerdem finden Sie in diesen Kapiteln erstmals am Ende einen Abschnitt zu verbreiteten Krankheiten und Störungen des normalen Gefüges. Die Pathophysiologie ist ein Zweig der Physiologie, der sich mit der Krankheitsentwicklung durch Untersuchung von Funktionsveränderungen in den Körperteilen und -systemen beschäftigt, wenn doch einmal etwas schiefläuft.

Teil III: Physiologie im Fokus

Nun wird es ernst, wir sehen uns jedes System Ihres Körpers im Detail an. Dieser Teil des Buches ist lang, aber lediglich aus dem Grund, weil Ihr Organismus aus sehr vielen einzelnen Systemen besteht, die sehr spezielle Aufgaben erfüllen und doch alle interagieren, damit Sie gesund bleiben. In Kapitel 7 sehen Sie, wie Ihre Nerven arbeiten, Kapitel 8 erklärt, was Hormone mit dem Gleichgewicht des Körpers (der Homöostase) zu tun haben, in Kapitel 9 wird das Kreislaufsystem des Blutes beschrieben, danach folgen der Atmungsapparat in Kapitel 10, der Verdauungsapparat in Kapitel 11 und das System, das alle anderen Reste des Stoffwechsels beseitigt – der Harnapparat in Kapitel 12. In Kapitel 13 können Sie sich das Immunsystems genauer ansehen, ohne das Sie definitiv nicht lange überleben würden.

Teil IV: Körper-Kreationen

Ja, nun geht es um die Fortpflanzung, die Geburt und Entwicklung bis hin zum Tod, also um den Kreis des Lebens. Wir stellen in Kapitel 14 die Fortpflanzungssysteme von Frauen und Männern vor und erklären, wie die Gameten (Eizelle und Spermium) durch Meiose entstehen. Weiter geht es mit Kapitel 15 und dem Wachstum einer befruchteten Eizelle, der Geburt und allem, was danach noch so folgt über Säugling, Kleinkind, Teenager und Erwachsener bis zu den körperlichen Veränderungen im Alter.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Dieser Spaßteil beinhaltet drei dennoch auch hilfreiche Kapitel. Das eine zeigt Ihnen zehn großartige Wege, Ihren Körper gesund zu erhalten. Das zweite Kapitel versorgt Sie mit zehn Internetadressen, unter denen Sie weiterführende Informationen zur Anatomie und Physiologie finden können, und das dritte Kapitel hilft Ihnen hoffentlich, eine perfekte individuelle Lernstrategie zu entwickeln. Viel Freude beim Lesen!

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Im Buch finden Sie am Rand immer wieder Symbole, die Abschnitte mit besonderen Informationen markieren. Diese Symbole bedeuten Folgendes:

Dieses Symbol weist auf einen Tipp hin, wie Sie sich einen Zusammenhang mit einer Eselsbrücke leichter merken können. Außerdem finden Sie hier Lernstrategien, die Ihnen das Erfassen des Stoffes erleichtern.

Hier finden Sie wichtige Schlüsselinformationen knackig-knapp verpackt. Das sollten Sie sich merken, damit Sie sich nicht im Dschungel der Anatomie und Physiologie verlaufen.

Das Warnsymbol weist Sie auf Stellen hin, an denen Sie leicht in die Irre geführt werden könnten.

Durch Ausmalen kann man sich die anatomischen Strukturen besser merken, also ran an die Stifte. Oft sind die Abbildungen zum Ausmalen ein kleines bisschen anders als die Abbildung im Text, und das hat seinen Grund. Das ist mit Absicht geschehen, denn so setzen Sie sich genauer mit den Strukturen auseinander und sind eher in der Lage, das eigene Wissen auf unbekannte Abbildungen zu übertragen.

Dieses Symbol zeigt Ihnen an, wo wir wissenschaftliche oder technische Fachbegriffe erklären.

Die Information neben diesem Zeichen versorgt Sie mit interessantem Wissen über den Körper, aber Sie brauchen diese Informationen nicht unbedingt, um die übrigen Aussagen des Kapitels zu verstehen.

Wie Sie dieses Buch lesen sollten

In den meisten … für Dummies-Büchern können Sie mit einem beliebigen Teil beginnen und hier und da ein paar Passagen lesen, wenn Sie sich schon etwas besser mit dem Thema auskennen. Für alle »Newcomer« empfehlen wir allerdings, die Reihenfolge der Kapitel in diesem Buch einzuhalten, denn die haben wir uns schon gut überlegt.

Der Körper ist nach einem bestimmten Schema aufgebaut, das von einfach zu kompliziert führt: Einzelne Zellen formen Gewebe, die sich zu Organen, dann Organsystemen und ganzen Organismen verbinden. Auch das Wissen über die Anatomie und Physiologie baut auf grundlegenderen Informationen auf. Es ist zum Beispiel schwer zu verstehen, wie das Immunsystem funktioniert, wenn Sie sich nicht zuvor mit den Zellen vertraut gemacht haben. Natürlich können Sie aber den Lernprozess handhaben, wie Sie wollen.

Ein anderer Vorschlag ist, das Buch mehr als nur einmal zu lesen; eventuell lesen Sie es beim ersten Mal von vorne bis hinten durch und blättern dann von Zeit zu Zeit zurück, um gewisse Inhalte nach dem Zufallsverfahren zu wiederholen. Je mehr Sie über anatomische Sachverhalte lesen, desto leichter verständlich wird Ihnen die Physiologie insgesamt erscheinen. Nach einer Weile wird Ihnen dann der ganze Körper immer weniger kompliziert erscheinen. Jedenfalls hoffen wir, dass Ihnen diese Reise durch den Körper Spaß macht und Sie viele spannende Dinge entdecken, die Sie noch nicht wussten!

Teil I

Am Start, um Anatomie zu lernen

IN DIESEM TEIL …

sehen wir uns einige der grundlegenden Prozesse genauer an: Wie wird aus einer Zelle ein Gewebe, ein Organ und dann ein ganzes Organsystem?lernen Sie auch ein paar Anatomievokabeln, die Sie einfach kennen müssen, wenn Sie die Lage einer Struktur im Körper korrekt beschreiben oder sich mit einem Anatomen unterhalten wollen.werden Sie von etwas Chemie nicht verschont: Welche biochemischen Prozesse laufen ab, wenn unser Organismus eine Portion Pommes frites mit Salat in die Bausteine und Energie umwandelt, die er für seinen Erhalt braucht?erklären wir kurz die Grundlagen der Zellvermehrung und Reproduktion: Mitose, Meiose, Transkription, Translation und die Entstehung von Mutationen.

Kapitel 1

Vom Kleinen zum Großen

IN DIESEM KAPITEL

Untrennbar verbunden: Anatomie und PhysiologieVon der Zelle zum OrgansystemVokabeln: Abschnitte und Höhlen des Körpers

Der griechische Philosoph Aristoteles fasste um 350 v. Chr. sehr treffend in einem Satz zusammen, worum es in diesem Buch geht: »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«. Denn das gilt auch für die Anatomie. Wenn Sie einen Körper in alle Einzelteile zerlegen und diese untersuchen, erfahren Sie trotzdem bei Weitem nicht alles über deren kompliziertes Zusammenspiel in einem lebenden, atmenden Organismus. Trotzdem hilft es nichts, liebe Leser – wir müssen klein anfangen und uns die Einzelteile ansehen, bevor wir das große Ganze verstehen können.

Dieses Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die Wissenschaften Anatomie und Physiologie und erklärt, warum beide so oft zusammengefasst werden. Außerdem finden Sie hier eine kurze Anleitung zur Navigation durch den Körper und erfahren, wie der Körper Zelle für Zelle und Schicht für Schicht aufgebaut ist.

Anatomie, Physiologie oder Pathophysiologie?

Die Anatomie beschäftigt sich mit der Form und Lokalisation der Körperteile. Sie gibt keine Antworten, was Leben eigentlich ist, wie es bewahrt wird oder wie es entsteht. Natürlich klingt das ein bisschen so, als würde man behaupten, Kunst sei einfach nur Malen mit Farben oder Autofahren bestünde lediglich darin, das Lenkrad hin- und herzudrehen. Anatomie betrachtet und beschreibt alle Körperteile, während in der Physiologie die Funktion dieser Teile hinterfragt wird. Wenn Sie beispielsweise die Anatomie des Herzens studieren, sehen Sie sich die Klappen, Kammern und Blutgefäße ganz genau an. Wenn Sie die Herzstruktur kennen, können Sie auch die Physiologie des Herzens besser begreifen, also wie das Herz Blut durch seine Klappen, Kammern und Adern pumpt. Ein Körperteil sieht so und nicht anders aus, weil er eine bestimmte Funktion erfüllen muss.

Natürlich ist da noch Luft nach oben in der Evolution des Menschen; unsere Knochen und Gelenke sind leider nicht unbedingt dafür ausgelegt, dass wir heute durchschnittlich 79 Jahre alt werden – aber das ist ein ganz anderes Thema. Während ein Körper altert, verlieren viele Lebensprozesse an Effektivität. Die Gesundheit wird beeinträchtigt, wenn die Arbeit der Organe »ins Stottern« gerät, und da kommt die Pathophysiologie mit ins Spiel.

In Wissenschaft und Medizin wird der Wortstamm patho- in vielen Begriffen gebraucht: Die Pathologie ist die Lehre struktureller Veränderungen, die durch Krankheiten hervorgerufen werden (zum Beispiel wie Tumore bei Krebs entstehen und andere Organe beeinflussen), ein Pathogen ist ein Krankheitserreger (zum Beispiel ein Virus oder Bakterium), und in diesem Abschnitt wollen wir eben einen Blick auf die Pathophysiologie werfen, die Lehre der funktionellen Abnormitäten, die sich bei einer Krankheit entwickeln. Im Griechischen bedeutet das Wort »pathos« so viel wie »Leiden«.

Anatomen konzentrieren sich bei Weitem nicht allein auf den Menschen, denn manche Vorgänge im menschlichen Körper lassen sich an anderen (kleineren und schneller wachsenden!) Säugetieren viel unkomplizierter untersuchen. Wozu das gut sein soll? Nun, die Arbeit der Anatomen trägt unter anderem zum medizinischen Fortschritt bei, so etwa der Entwicklung verbesserter Operationstechniken oder der Entwicklung biotechnischer Prothesen.

Vom Nutzen biotechnischer Ersatzteile

Sollten Sie oder jemand, den Sie kennen, eine Arm- oder Beinprothese tragen, dann können Sie einem Anatomen dafür danken, dass er die Bewegung in dieser erkrankten oder zerstörten Gliedmaße ermöglicht hat. Ohne die Arbeit von Anatomen würde das Feld der Biotechnologie nicht existieren, die Prinzipien der Ingenieurswissenschaften mit medizinischen oder biologischen Fragen verbindet. Die Wissenschaftler mussten zuerst jede Struktur des menschlichen Körpers komplett verstehen, bevor sie sich daran machen konnten, dieses Wissen für die Herstellung künstlicher Ersatzteile einzusetzen. Heute gibt es neben Armen und Beinen noch viele weitere biotechnische Prothesen: Hüften, Kniegelenke, Herzklappen und immer kleinere Teile können inzwischen ersetzt werden. Selbst Brillengläser und Kontaktlinsen hätten nicht ohne die Vorarbeit jener Anatomen erfunden werden können, die sich mit dem Aufbau des Auges beschäftigten. Dank moderner Entwicklungen wie dem 3D-Druck lassen sich heute bereits viele Prothesen individuell fertigen – Ohrmuscheln für Hörgeräte etwa oder auch Prothesen, die passgenau fehlende Gliedmaßen ersetzen.

Zellen – von Individualisten zu Generalisten

Ihr Körper als Ganzes stellt einen Organismus dar, und der besteht aus zahllosen Einzelteilen. Je mehr Sie ins Detail gehen, desto mehr Einzelheiten können Sie erkennen – Organsysteme, Organe und einzelne Gewebe. Und wenn Sie eines dieser Gewebe unter dem Mikroskop betrachten, werden Sie Millionen von Zellen entdecken. Noch weiter vergrößert sehen Sie, dass jede Zelle aus Molekülen besteht, die wiederum aus noch kleineren Komponenten aufgebaut sind, den Atomen.

Sie haben bestimmt nicht unbedingt damit gerechnet, etwas über Chemie in einem Anatomiebuch zu lesen, aber die Chemie ist nun einmal ein zentrales Thema für die meisten naturwissenschaftlichen Disziplinen und insbesondere die Lebenswissenschaften. Mal ganz nüchtern betrachtet sind lebende Zellen nichts anderes als wundervolle Container für Millionen von Molekülen, die Millionen von chemischen Reaktionen ausführen (ob es wirklich 42 Millionen Moleküle sind, wie im Internet zu lesen ist, sei jetzt mal dahingestellt). Mehr zur Chemie finden Sie in Kapitel 2, in dem auch die wichtigsten Stoffwechselreaktionen kurz erklärt werden.

Von der Chemie zur Biologie

Die ersten »Lebewesen« entstanden vermutlich vor etwa vier Milliarden Jahren aus einfachen organischen Verbindungen aus Wasserstoff und Kohlenstoff in der »Ursuppe«. Darunter dürfen Sie sich allerdings keine Zellen vorstellen, wie wir sie heute kennen: Am Anfang standen vermutlich nur einfache Reaktionsräume, die von einer Lipidschicht (ähnlich einer Membran) umhüllt waren und die Vorläufer der Enzyme enthielten, also Stoffe, die Reaktionen beschleunigen wie zum Beispiel die Replikation eines kurzen RNA-Abschnitts und später auch von DNA. Diese chemische Evolution ging der biologischen Evolution kompletter Lebewesen voraus. Über Milliarden von Jahren entwickelten sich aus den ersten Einzellern mehrzellige Organismen bis hin zum Menschen. Dabei teilten sich die Evolutionswege in drei Domänen auf: Prokaryoten sind einfache Zellen ohne echten Zellkern (Bakterien und Cyanobakterien), Eukaryoten sind beziehungsweise bestehen aus Zellen mit Zellkern (also alle mehrzelligen Organismen, Pilze, Insekten, Pflanzen und wir). Die Archaeen sind ebenfalls Prokaryoten ohne Zellkern, teilen aber gewisse Ähnlichkeiten mit den Eukaryoten. Archaeen sind oft an sehr ungewöhnliche Lebensbedingungen angepasst, verursachen aber anders als Bakterien keine Krankheiten beim Menschen.

Viren zählen übrigens (für die meisten Wissenschaftler) nicht zu den Lebewesen, denn sie haben keinen eigenen Stoffwechsel und sind für ihre Vermehrung vollständig auf eine Wirtszelle angewiesen.

Abbildung 1.1: Das Bakterium Escherichia coli (© Dr_Microbe/iStock/Thinkstock)

Ihre Zellen erledige für Sie all die wichtigen Aufgaben, ohne die Sie nicht in der Lage wären, zum Beispiel Ihrer momentanen Beschäftigung nachzugehen (lesen nämlich). Während Sie atmen, tauschen Ihre Zellen Kohlenstoffdioxid gegen Sauerstoff aus. Während Sie essen, produzieren andere Zellen Enzyme (Eiweiße oder Proteine, die eine chemische Reaktion beschleunigen), die Nahrung verdauen und die so gewonnenen Nährstoffe in eine verwertbare Energieform umwandeln. Kurz gesagt, Ihre Zellen sind wie winzige Motoren, die Sie am Laufen halten.

Jedes einzellige Lebewesen ist in der Lage, die folgenden wesentlichen Aufgaben zu erfüllen, die auch Ihr gesamter Körper ausführt:

Energie- und Stoffumwandlung

Verdauung von Nahrung

Ausscheidung von Abfallstoffen

Reproduktion

Atmung

Sinneswahrnehmung

Das bedeutet, dass jede noch so winzige Zelle uneingeschränkt lebens- und vermehrungsfähig ist – ein typisches Beispiel ist das Bakterium Escherichia coli (abgekürzt mit E. coli), das auch Sie in großen Mengen in Ihrem Darm beherbergen (siehe Abbildung 1.1). Ihr Körper besteht zwar auch aus einzelnen Zellen, jedoch haben diese Körperzellen die Fähigkeit verloren, noch alle diese wichtigen Funktionen ausführen zu können. Stattdessen haben sie sich spezialisiert. So gibt es zum Beispiel besondere Zellen für die Fortpflanzung (Eizellen und Spermien) oder Zellen im Auge, die einzig der Lichtwahrnehmung dienen. Die grundlegenden Fähigkeiten der Atmung sowie der Energie- und Stoffumwandlung sind zwar allen Zellen erhalten geblieben, dennoch sind sie im Körper alle von ihren vielen spezialisierten Verwandten abhängig, die etwa aufgenommene Nahrung an einem zentralen Ort, dem Darm, in verwertbare Bausteine und Energie zerlegen oder ihnen diese wie auch den Sauerstoff aus den Lungen über das Blut liefern. Diese Spezialisierung war der »Preis«, den die Einzeller zahlten, als sie begannen, ihre Individualität zugunsten eines Zellverbands aufzugeben und sich schließlich zu einem Organismus entwickelten, sei es nun der eines Menschen, einer Qualle oder eines Maiglöckchens.

Die Zellorganisation in Geweben und Organen

Der Körper enthält viele verschiedene Zelltypen. Wenn mehrere Zellen derselben Art »zusammen rumhängen«, um miteinander zu kommunizieren und die gleiche Funktion auszuführen, ist ein Gewebe entstanden. Dieser Abschnitt verdeutlicht Ihnen, wie sich Gewebe aus Zellen bilden können, und welche unterschiedlichen Aufgaben Gewebe übernehmen.

Ihr Körper besteht insgesamt aus vier Klassen von Geweben, die wir uns im Folgenden genauer ansehen werden:

Deckgewebe (Epithel): Eine Gewebeform, die die gesamte Körperoberfläche bedeckt; dazu zählen auch eingestülpte, also im Körper liegende Oberflächen wie die der Verdauungsorgane, die auch in Kontakt mit der Außenwelt stehen.Bindegewebe: Das finden Sie zum Beispiel in Knochen, also in solchen Strukturen, die Körperteile stützen oder sie miteinander verbinden. Es schützt unter anderem vor Verletzungen und dient als Wasserspeicher.Muskelgewebe: Überraschung! – bildet die Muskulatur, die Ihre Körperteile durch Kontraktion und Relaxation (An- und Entspannung) bewegt.Nervengewebe: Es bildet die Nerven und überträgt elektrische Impulse.

Die Haut – das Epithelgewebe

Das Interessante an der Haut (Epithel) ist, dass sie eine nahtlose Fläche bildet, die die gesamte Körperoberfläche überzieht und die Körperhöhlen begrenzt (siehe Kapitel 6). Epithelien schützen Sie in vielerlei Hinsicht:

Sie bewahren den Körper vor Flüssigkeitsverlust und Austrocknung.

Sie schützen vor einer Verletzung innerer Strukturen.

Sie verteidigen Sie gegen Eindringlinge wie Bakterien, Pilze oder Viren.

Das Epithel schützt auch den Magen vor seinen eigenen aggressiven Enzymen und Säuren, indem es einen Schleim absondernden Mantel bildet, der das Innere des Magens auskleidet (falls das mal nicht klappt, bekommen Sie ein Magengeschwür …). Das Epithel der Nase wiederum trägt haarähnliche Fortsätze, die Zilien, die Schmutz, Staub und andere Partikel einfangen, bevor sie den Weg hinunter in die empfindlichen Lungen finden.

Die drei Arten epithelialer Zellen sind in Tabelle 1.1 aufgeführt.

Typ

Beschreibung

Lokalisation im Körper

Zylinderepithel

Säulen- oder zylinderförmig; der Zellkern befindet sich immer am Grund der Zelle

im Verdauungstrakt

kubisches Epithel

Zellen sind würfelförmig

in den Nieren

Plattenepithel

Zellen sind flach

in Lungen und Blutgefäßen

Tabelle 1.1: Epitheliale Zelltypen

Der Spaß hört mit diesen drei Zelltypen aber noch lange nicht auf. Verbinden Sie diese mit einigen Adjektiven, entstehen zur großen Begeisterung der meisten Anatomiestudenten noch ganz andere Varianten, die mitunter nur sehr schwer zu unterscheiden sind. Epitheliale Gewebe können noch wie folgt beschrieben werden:

Einschichtige Gewebe

bestehen nur aus einer einzigen Zellschicht.

Mehrschichtige Gewebe

setzen sich aus mehreren Zellschichten zusammen, die aufeinandergestapelt sind.

Mehrreihige Gewebe

erscheinen zwar gestreift, sind aber nicht aus echten Schichten aufgebaut.

Zusammengesetzt ergeben sich dann Begriffe wie »einschichtiges Plattenepithel«, »mehrschichtiges kubisches Epithel« oder »mehrreihiges Zylinderepithel«. Einschichtiges Plattenepithel bildet die Auskleidung vieler Hohlorgane wie der Alveolen in den Lungen (Abbildung 1.2). Das eher seltene mehrschichtige kubische Epithel findet sich an einigen Drüsenausführgängen. Das mehrreihige Zylinderepithel bedeckt die oberen Abschnitte der Lungen. Addieren wir nun noch das Wörtchen »ziliar«, was so viel bedeutet wie »Zilien besitzend«, bekommen wir den Ausdruck »mehrreihiges ziliares Zylinderepithel«. Dieser letzte Gewebetyp bildet die Nasen- und Luftröhrenauskleidung und stellt Schleimstoffe her. Es gibt noch viele weitere Kombinationen, aber das reicht wohl schon auch so, um Ihnen eine Vorstellung der verwirrenden Vielfalt zu vermitteln.

Sehr verbindlich: Das Bindegewebe

Bindegewebe ist schwierig zu definieren, da es so viele verschiedene Funktionen besitzt und dadurch so unterschiedlich beschaffen sein kann. In einigen Körperteilen wie den Knochen erfüllt es stützende und schützende Aufgaben. An anderen Orten füllt Bindegewebe Räume aus und speichert Fett, um den Körper an diesen Stellen stoßdämpfend auszupolstern.

Abbildung 1.2: Verschiedene Epithelien (© ClusterX /iStock/Thinkstock)

Generell besteht Bindegewebe aus einem weitmaschigen Zellnetz, dessen Zwischenräume von einer flüssigen bis gelartigen Matrix (einer Art Grundsubstanz) ausgefüllt werden. Zudem enthalten zahlreiche Bindegewebe auch Blutzellen, die dann aus dem Knochenmark stammen.

Die Bindegewebsmatrix kann drei Faserarten enthalten:

Weiße Fasern

enthalten das feste und dehnfähige Protein Kollagen.

Gelbe Fasern

bestehen aus dem noch elastischeren, dafür aber weniger festen Protein Elastin.

Retikuläre (Netz-)Fasern

sind sehr dünne, stark verzweigte Fäden, die stützend wirken.

Die beiden Hauptarten des Bindegewebes sind lockeres und fibröses (faseriges) Bindegewebe.

Lockeres Bindegewebe

Ganz im Gegensatz zu dem Eindruck, den der Name vermittelt, ist lockeres Bindegewebe durchaus in der Lage, Strukturen fest zusammenzuhalten. In den meisten Fällen ist lockeres Gewebe dazu da, Epithel am Körper zu fixieren. So verbindet lockeres Bindegewebe die äußeren Hautschichten mit der darunter liegenden Muskulatur. Wenn Sie die Haut von einer Hühnchenbrust abziehen, reißen Sie gleichzeitig das lockere Bindegewebe mit ab, das die Haut an der Brustmuskulatur befestigt. Außerdem ist diese Art des Bindegewebes Teil der inneren Hautschichten, welche die Organe in Ihrem Unterleib umhüllen.

Lockeres Bindegewebe besteht aus Zellen, die Fibroblasten genannt werden und aussehen wie große, lang gestreckte Sterne. Die Fibroblasten liegen relativ weit auseinander, und die Matrix dazwischen enthält Kollagen- und Elastinfasern. Es gibt zwei Hauptarten:

Fettgewebe

besteht aus Fibroblasten-ähnlichen

Fettzellen

, die umso mehr wachsen, je mehr Lipide (Fette) sie einlagern (

Abbildung 1.3

). Die Fähigkeit zur Fettspeicherung bietet viele Vorteile, denn Fett isoliert den Körper, schützt die inneren Organe und stellt eine Energiequelle für Notzeiten dar. Wenn sich Fettzellen jedoch extrem ausdehnen, bekommen Sie möglicherweise gesundheitliche Probleme. Fettgewebe zwischen der Haut und den Organen des Unterleibs bildet unbeliebte Röllchen an den Hüften (Winterspeck!).

Abbildung 1.3: Weißes Fettgewebe mit gut gefüllten Fettzellen (© Dr_Microbe/iStock/Thinkstock)

Lymphatisches Gewebe

findet sich in Lymphknoten, Milz, Thymusdrüse und rotem Knochenmark – allesamt Orte, die an den Immunfunktionen beteiligt sind (siehe

Kapitel 13

). Auch dieses Gewebe besitzt Zellen, die wie Fibroblasten aussehen, nur werden sie hier als

retikuläre

Zellen bezeichnet. Die Matrix des lymphatischen Gewebes ist mit retikulären Fasern ausgefüllt, die so dünn und verzweigt sind, dass sie filigrane Netzwerke bilden.

Faseriges Bindegewebe

Faseriges Bindegewebe hält auch Körperstrukturen zusammen, es ist jedoch etwas fester als loses Bindegewebe. Die Fibroblasten dieses Gewebetyps sind dichter gepackt, und die Matrix enthält zueinander parallel liegende Kollagenfasern. Faseriges Bindegewebe findet man in Ligamenten (Bändern), die zwei Knochen zu einem Gelenk verbinden, und in Sehnen, die Muskeln an den Knochen befestigen.

Knorpel ist auch aus faserigem Bindegewebe aufgebaut, er ist jedoch noch stärker als Ligamente und Sehnen, da seine Matrix noch mehr festigende Fasern enthält. Knorpel ist jedoch nicht so fest wie Knochengewebe, da die Matrix sich leichter verformen lässt. Der Nachteil von Knorpelgewebe ist seine geringe Durchblutung: Bricht es trotz seiner relativ hohen Flexibilität doch einmal, verläuft die sich anschließende Heilung nur sehr langsam.

Es gibt drei Arten Knorpelgewebe, je nach Fasertyp der Matrix:

Elastischer Knorpel

besitzt viele Kollagen- und Elastinfasern. Er ist sehr biegsam und findet sich zum Beispiel in der Ohrmuschel.

Fibröser Knorpel

enthält hauptsächlich Kollagenfasern. Er ist stark, reduziert die Reibung in den Gelenken und absorbiert Stöße, sodass er (sehr sinnvoll!) zwischen den Wirbeln des Rückgrats und im Kniegelenk zu finden ist.

Hyaliner Knorpel

besteht ausschließlich aus Kollagenfasern. Er ist fest und der häufigste Knorpeltyp im Körper.

Hyaliner Knorpel

sieht glatt, weiß und durchscheinend aus (denken Sie an die Verbindung zwischen einer Hühnerbrust und dem Rippenfleisch). Beim Menschen findet man hyalinen Knorpel in der Nase, in den Ringen, die die Luftröhre (Trachea) umspannen und stützen, sowie an den Enden der langen Knochen (an Armen und Beinen) und der Rippen. Das Skelett eines Fötus besteht nur aus hyalinem Knorpel, der im Laufe der Entwicklung immer mehr durch Knochengewebe ersetzt wird.

Sicherlich ist Ihnen aus eigener Erfahrung bestens bekannt, dass Knochen sehr stabil sind – doch wissen Sie auch, warum? Knochen bestehen aus dem stärksten fibrösen Bindegewebe des Körpers. Die Knochenmatrix ist extrem hart, da sie Mineralsalze und Proteinfasern enthält. Calcium ist das wichtigste Mineral, daher müssen Sie täglich für eine ausreichende Calciumaufnahme sorgen, um Ihre Knochen gesund und stark zu erhalten. Wenn Sie wissen möchten, was bei einer mangelnden Calciumversorgung mit Ihren Knochen geschieht, blättern Sie gern weiter zu Kapitel 4.

Massig Infos über Muskelgewebe

Sie haben drei Arten von Muskelgewebe im Körper: Herz-, glatte und quergestreifte Muskulatur (Abbildung 1.4). Alle drei Typen bestehen aus Muskelfasern. Eine Muskelfaser setzt sich aus vielen Myofibrillen zusammen. Die perfekte Ausrichtung der Myofibrillen in der Muskelfaser lässt den Muskel gestreift erscheinen. Die hellen und dunklen Abschnitte dieser Streifung wiederholen sich entlang der ganzen Faser und bilden erkennbare Einheiten, die Sarkomere. Sehen wir uns das einmal etwas genauer an:

Herzmuskelgewebe

finden Sie – unschwer zu erraten – im Herzen. Herzmuskelfasern sind gestreift, zylindrisch und verzweigt wie ein Baum in kleine und immer kleiner werdende Fasern. Eine Kontraktion (Zusammenziehung) muss das gesamte Herz rasch erfassen, daher sind die Herzfasern miteinander eng verbunden. Zwischen den einzelnen Kontraktionen entspannen sich die Fasern vollständig, sodass es zu keiner Ermüdung des Herzmuskels kommt. Schließlich muss Ihr Herz ständig schlagen, auch wenn Sie selbst noch so müde oder gar eingeschlafen sind. Die Kontraktion des Herzmuskels läuft unwillkürlich ab und unterliegt nicht Ihrer bewussten Kontrolle. (Eine Sache weniger, auf die sich Ihr Gehirn konzentrieren muss.)

Glattes Muskelgewebe

ist Bestandteil der Wände innerer Hohlorgane wie beispielsweise des Magens, der Blase, der Därme und der Lungen. Die Fasern dieses Muskelgewebes sind in parallelen Reihen angeordnet und bilden streifenlose Muskelblätter. Die Kontraktion der glatten Muskulatur erfolgt wie beim Herzmuskel unbewusst, sie verläuft langsam und bleibt länger erhalten als bei der quergestreiften (Skelett-)Muskulatur. Glatte Muskulatur ermüdet nur in Ausnahmefällen.

Quergestreifte (Skelett-)Muskulatur

ist die Muskulatur, die Ihre Arme, Beine und den Torso bewegt. Die quergestreiften Muskelfasern verlaufen entlang des gesamten Muskels, daher können sie sehr lang sein – etwa so lang wie Muskeln auf der Rückseite Ihrer Oberschenkel. Anders als bei Herz- oder glatter Muskulatur kontrolliert jedoch das Gehirn die Kontraktion der quergestreiften Skelettmuskeln, die damit Ihrem Willen unterworfen sind (daher heißt es auch

willkürliche Muskulatur

). Obwohl einige Bewegungen sehr schnell und scheinbar unbewusst ausgeführt werden können wie das Zurückziehen der Hand von einer heißen Flamme oder die Abwehrbewegung, die Sie ausführen, wenn Ihnen jemand unerwartet etwas zuwirft, ist immer das Nervensystem für die Bewegung dieser Muskeln verantwortlich (siehe

Kapitel 5

für nähere Details).

Abbildung 1.4: Verschiedene Arten von Muskelgewebe (© blueringmedia/iStock/Thinkstock)

Macht Sie Nervengewebe nervös?

Das muss nicht sein. Schauen Sie nur einmal auf Abbildung 1.5 oder auch auf die Abbildungen in Kapitel 7