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Ihr Fahrplan für den menschlichen Körper
Ergründen Sie den menschlichen Körper und seine Funktionsweise! Die Fächer Anatomie und Physiologie sind komplex, aber mit der richtigen Herangehensweise beherrschen Sie diese spannenden Themen im Nu. Der Schlüssel zum Erfolg heißt: erst verstehen und dann durch Üben nachhaltig einprägen. Dieses farbig illustrier-te Lehr- und Übungsbuch zeigt Ihnen, wie die unterschiedlichen Systeme des Körpers zusammenarbeiten. Sie erfahren alles über Organe, Knochen, Muskeln, Zellen, Hormone und vieles mehr. Mit Abbildungen zum Beschriften und Ausmalen sowie zahlreichen Übungsaufgaben ist die Prüfungsvorbereitung ganz einfach.
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Seitenzahl: 803
Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies
Alle anatomischen Lagebeschreibungen beziehen sich auf die anatomische Grundposition, damit jeder genau weiß, was gemeint ist. Und das bedeutet: Der Körper steht aufrecht, die Augen sind geradeaus nach vorn gerichtet und die oberen Extremitäten hängen seitlich vom Körper herab. Die Handflächen zeigen nach vorne.
Die Wissenschaft, allen voran die Medizin, ist durchsetzt von lateinischen und griechischen Begriffen. Jeder Teil des menschlichen Körpers besitzt einen lateinischen Namen – und seit die Griechen die moderne Me-dizin erfunden haben, sind auch griechische Bezeichnungen in der medizinischen Terminologie nicht mehr wegzudenken.
Nachfolgende Tabelle listet die geläufigsten lateinischen und griechischen Wurzeln auf, die in der Anatomie und Physiologie verwendet werden:
Deutsche Form
Bedeutung
Beispiel
angi(o)-
Gefäß
Angiogramm
arthr(o)-
Gelenk
Arthritis
bronch(o)-
Atemwege
Bronchitis
calc(i)-
Calcium
Kalzifikation
card(i)-
Herz
kardiovaskulär/cardiovaskulär
cili-
Härchen
ciliär, Zilien
corp-
Körper
Corpus luteum
crani-
Schädel
Kranium, cranial
cut(an)-
Haut
cutan/kutan
gastr(o)-
Magen, Bauch
Gastritis
gluc(o)-
Zucker
Glucose/Glukose
hemat(o)-
Blut
Hämatologie
hist(o)-
Gewebe
Histologie
hyster(o)-
Gebärmutter
Hysterektomie
lig-
Verbindung
Ligament
osteo-
Knochen
Osteoblast
pleur(o)-
Flanke, Rippe
Pleurahöhle
pulm(o)-
Lunge
Pulmonie
ren-
Niere
renal
squam-
Schuppe
Sutura squamosa
thorac-
Brust
Thorax
vasc-
Gefäße betreffend
vaskulär
Untenstehende Tabelle führt lateinische und griechische Vor- und Endsilben auf, die Sie auf jeden Fall kennen sollten:
Deutsche Form
Bedeutung
Beispiel
a(n)-
ohne, nicht
anaerob
aut(o)-
selbst
autonom
dys-
miss-, un-, gestört
Dysplasie
ec-, ex(o)-, ect-
außen, außerhalb
ektopisch
end(o)-
innen, innerhalb
Endometrium
epi-
über, auf
Epidermis
hyper-
übermäßig, hoch
Hypertrophie
hypo-
unterhalb, gering
Hypotrophie
inter-
zwischen
Interphase
intra-
innerhalb
intrazellulär
iso-
gleich(artig)
Isotope
meta-
zwischen, danach
Metaphase
ortho-
richtig, gerade
Orthopädie
para-
neben, entlang
Parathyroidea
peri-
(her-)um
Perikard
sub-
unter
subkutan
trans-
jenseits, über
Transplantat
-blast
wachsen, bilden
Osteoblast
-clast
abbauen
Osteoklast
-crine
ausscheiden, sekretieren
endokrin
Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2024
© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Original English language edition Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2018, Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2007 and Anatomy & Physiology For Dummies © 2002 by Wiley Publishing, Inc.
All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2018, Anatomy & Physiology Workbook For Dummies © 2007 und Anatomy & Physiology For Dummies © 2002 by Wiley Publishing, Inc.
Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: dc222 – stock.adobe.comKorrektur: Dr. Matthias Delbrück
Print ISBN: 978-3-527-72131-3ePub ISBN: 978-3-527-84464-7
Erin Odya ist Anatomie- und Physiologielehrerin an der Carmel High School in Carmel, Indiana, die als eine der besten Schulen Indianas gilt, und sie ist sehr stolz auf ihre wichtige Rolle als Pädagogin.
Donna Rae Siegfried hat Anatomie und Physiologie am College unterrichtet. Seit über 15 Jahren schreibt sie über pharmazeutische und medizinische Themen in Publikationen wie »Prevention«, »Runner's World«, »Men's Health« und »Organic Gardening« und ist außerdem Co-Autorin von »Biologie für Dummies«.
Janet Rae-Dupree ist freie Wissenschaftsautorin. Seit 1993 publiziert sie zu den Themen Wissenschaft und Technologie im Silicon Valley, darunter »U.S. News & World Report«, »BusinessWeek«, »San Jose Mercury News« und »Silicon Valley/San Jose Business Journal«. Sie war ein häufiger Gast in der Technologie-Talkshow »Silicon Spin« des Kabelsenders Tech TV und gehörte zum mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Team der Los Angeles Times, das über die Unruhen in der Stadt im Jahr 1992 berichtete.
Pat Dupree unterrichtete 24 Jahre lang Anatomie/Physiologie, Biologie, medizinische Terminologie und Umweltwissenschaften an mehreren Colleges und Universitäten in der Region um Los Angeles. Sie hat zwei Bachelor-Abschlüsse in Biowissenschaften, einen Master-Abschluss von der Auburn University und leitete die Krebsforschung am Southern Research Institute in Birmingham, Alabama, bevor sie zum Muscogee Health Department in Columbus, Georgia, wechselte. Mittlerweile ist Pat Dupree im Ruhestand.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über die Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie Sie dieses Buch lesen sollten
Teil I: Am Start, um Anatomie zu lernen
Kapitel 1: Vom Kleinen zum Großen
Anatomie, Physiologie oder Pathophysiologie?
Zellen – von Individualisten zu Generalisten
Die Zellorganisation in Geweben und Organen
Anatomisch korrekte Angaben machen
Kapitel 2: Wie Ihr Körper das Leben meistert
Am Anfang waren Atome und Elemente
Die wichtigsten Bindungsarten
Organische Verbindungen: Die vier Naturstoffe
Den Körper auf Trab halten: der Metabolismus
Energiegewinnung im Überblick
Kapitel 3: Erhalt der Spezies:
Was Zellen ausmacht
Sexuelle und asexuelle Reproduktion
DNA, Chromosomen und Gene
Vom Gen zum Protein
Teil II: Anatomie von Kopf bis Fuß
Kapitel 4: Umbau vorprogrammiert: Das Skelettsystem
Knochenjobs und Knochenarten
Aufbau und Struktur der Knochen
Ihr Knochengerüst – das Skelett
Von den Knochen zu den Gelenken: Die Arthrologie
Pathophysiologie des Skelettsystems
Kapitel 5: Die Muskeln spielen lassen
Muskeln und ihre Eigenschaften
Erwartet Sie mit Spannung: Die Skelettmuskelkontraktion
Muskeltonus und Muskelarbeit
Muskelgruppen kennenlernen
Welcher Skelettmuskel wo zu finden ist
Pathophysiologie des Muskelsystems
Kapitel 6: Ihr größtes Organ:
Dreifach hält besser: die Schichten der Haut
Spüren, was vor sich geht
Allerlei attraktive Applikationen
Taskforce Hautschutz und Vitaminproduktion
Störungen und Krankheiten der Haut
Teil III: Physiologie: Körpersysteme im Fokus
Kapitel 7: Sinnig: Das Nervensystem
Ein engmaschiges Netzwerk
Neuron, Nerv und Gliazelle
Navigieren im Nervensystem
Das zentrale Nervensystem
Jetzt mal was Sinnvolles: Die Wahrnehmung
Pathophysiologie des Nervensystems
Kapitel 8: Hormone: Das endokrine System
Die Drüsen des endokrinen Systems
Pathophysiologie des endokrinen Systems
Kapitel 9: Lässt Ihr Herz höherschlagen: Das Kreislaufsystem
Was Sie so alles im Blut haben
Herz(ens)angelegenheiten: Das kardiovaskuläre System
Das Herz im Takt: Die Erregungsleitung
Im Netz der Blutgefäße
Pathophysiologie des Kreislaufsystems
Kapitel 10: Tief Luftholen: Der Atmungsapparat
Die Anatomie des Respirationssystems
Tief durchatmen, bitte!
Pathophysiologie des Atmungsapparats
Kapitel 11: Meister des Abbaus:
Der Weg der Nahrung
Die Verdauung beginnt im Mund
Auf zum Darm!
Akzessorische Verdauungsorgane: Pankreas, Leber und Gallenblase
Pathophysiologie des Verdauungssystems
Kapitel 12: Erledigt den Aufwasch:
Putzkolonne des Stoffwechsels
Die Homöostase erhalten
Pathophysiologie der Harnwege
Kapitel 13: Drainage und immunologische Abwehr:
Was die Lymphe so unverzichtbar macht
Lymphatische Organe: Drainage und Schutz
Die Verteidigungsstrategien unseres Körpers
Die angeborene (unspezifische) Immunantwort
Die adaptive (erworbene) Immunantwort
Immunität hat ihren Preis
Fehlfunktionen des Immunsystems
Teil IV: Neues Leben schaffen
Kapitel 14: Geschlechtliche Fortpflanzung:
Ladies first: Das weibliche Reproduktionssystem
Das männliche Reproduktionssystem
Die Produktion der Gameten: Meiose und mehr
Schwangerschaftsverhütung
Pathophysiologie des Reproduktionssystems
Kapitel 15: Der Lebenszyklus:
Von der Furchung bis zur Morphogenese
Die Trimester in Angriff nehmen
Die Geburtsstadien
Wenn schwanger werden schwierig ist
Das Leben »danach«
Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 16: Zehn Wege, Ihren Körper gesund zu halten
Trinken Sie Wasser!
Iss dein Obst (und Gemüse), Schatz!
Treiben Sie regelmäßig Sport (nicht nur sporadisch)!
Vergessen Sie nicht Ihre Sonnencreme!
Nehmen Sie nicht nur »eine Mütze voll« Schlaf!
Entspannen Sie sich doch mal!
Greifen Sie ins volle Korn!
Händewaschen nicht vergessen!
Tasten Sie sich ab!
Lassen Sie sich regelmäßig durchchecken!
Kapitel 17: Zehn nützliche Internetadressen für das Selbststudium
Medizinische Fakultät Bern
Interaktive 3D-Darstellung des menschlichen Körpers
Groscurth-Anatomie
Tutorial Anatomie vom Team des New Media Centers der Universität Basel
Anatomie-Arbeitsblätter
Humanembryologie
Das Roche Lexikon Medizin
Medi Design: Anatomie
Innerbody – Human Anatomy Online
Kapitel 18: Zehn Lerntipps
Mit eigenen Worten aufschreiben oder malen
Besseres Wissen durch Merktraining
Der ganz eigene Lernstil
Fremdwörter, Fremdwörter …
Querverbindungen markieren
Lerngruppen
Vorlesungen vor- und nachbereiten
Üben, üben, üben
Allen (!) Hinweisen nachgehen
Aus eigenen Fehlern lernen
Lösungen zu den Übungsaufgaben
Lösungen Kapitel 1
Lösungen Kapitel 2
Lösungen Kapitel 3
Lösungen Kapitel 4
Lösungen Kapitel 5
Lösungen Kapitel 6
Lösungen Kapitel 7
Lösungen Kapitel 8
Lösungen Kapitel 9
Lösungen Kapitel 10
Lösungen Kapitel 11
Lösungen Kapitel 12
Lösungen Kapitel 13
Lösungen Kapitel 14
Lösungen Kapitel 15
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Epitheliale Zelltypen
Tabelle 1.2: Regionen des Körpers
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Merkmale unterschiedlicher Knochentypen
Tabelle 4.2: Die fünf Abschnitte der Wirbelsäule
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Strukturen eines Sarkomers
Tabelle 5.2: Benennung von Muskeln
Tabelle 5.3: Die Muskeln des Körpers
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Nagelveränderungen als Zeichen möglicher Erkrankungen
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Funktionen der Lobi innerhalb der Cerebralhemisphäre
Tabelle 7.2: Die Hirnnerven
Tabelle 7.3: Rezeptoren der Sinnesorgane
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Wichtige Hormone, ihre Herkunft und Funktionen
Tabelle 8.2: Symptome des Hypothyreoidismus, bezogen auf den Ablauf der Erkrankun...
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Die Funktion der Leukozyten
Kapitel 11
Tabelle 11.1: Die Aufgaben der Pankreasenzyme
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Stickstoffverbindungen im Urin und ihre Quellen
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Die Zellen des Immunsystems
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Begriffe zur Reproduktion, die Sie kennen sollten
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Körperliche Veränderungen im Alter und damit verbundene Gesundheits...
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Lateinische Wortstämme für gebräuchliche anatomische Begriffe
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Das Bakterium Escherichia coli
Abbildung 1.2: Verschiedene Epithelien
Abbildung 1.3: Weißes Fettgewebe mit gut gefüllten Fettzellen
Abbildung 1.4: Verschiedene Arten von Muskelgewebe
Abbildung 1.5: Aufbau eines Neurons
Abbildung 1.6: Organsysteme wie das Verdauungssystem bestehen aus vielen Organen ...
Abbildung 1.7: Die anatomische Grundposition
Abbildung 1.8: Die Ebenen des Körpers: frontal, transversal und sagittal
Abbildung 1.9: Die Körperhöhlen
Abbildung 1.10: Die Körperhöhlen zuordnen
Abbildung 1.11: Die Körperebenen
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Elektronen auf Elektronenschalen oder Orbitalen
Abbildung 2.2: Die Ionenbindung
Abbildung 2.3: Die kovalente Bindung
Abbildung 2.4: Partialladung und Wasserstoffbrückenbindung
Abbildung 2.5: Aus den Monosacchariden Glucose und Fructose wird das Disaccharid ...
Abbildung 2.6: Bildung eines Triglycerids
Abbildung 2.7: Aufbau von Fettsäuren
Abbildung 2.8: Die 20 proteinogenen Aminosäuren plus Hydroxyprolin und ...
Abbildung 2.9: Aminosäuren werden durch eine Peptidbindung zu langen Ketten verkn...
Abbildung 2.10: Die Nukleobasen
Abbildung 2.11: Die DNA-Doppelhelix
Abbildung 2.12: Die Struktur von ATP und ADP
Abbildung 2.13: Wie die Energie aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten in der A...
Abbildung 2.14: Wie Zellen ATP erzeugen: eine Übersicht
Abbildung 2.15: Die Elektronentransportkette
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Schnittansicht einer tierischen Zelle und ihrer Organellen
Abbildung 3.2: Die Phospholipidschicht der Zellmembran mit Proteinen
Abbildung 3.3: Schnitt durch ein Mitochondrium
Abbildung 3.4: Makrophagen kriechen auf Bakterienzellen zu
Abbildung 3.5: Zilien auf den Zellen des Respirationstraktes
Abbildung 3.6: Spermien schwimmen mit ihrer Geißel zur Eizelle.
Abbildung 3.7: Unterschiede zwischen eukaryotischen (links) und prokaryotischen (...
Abbildung 3.8: Tierischen Zelle mit Zellorganellen
Abbildung 3.9: Mitotische Teilungen einer befruchteten Eizelle
Abbildung 3.10: Die DNA-Replikation
Abbildung 3.11: Die Phasen der Mitose: Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophas...
Abbildung 3.12: Zellstrukturen und die verschiedenen Phasen der Mitose zuordnen
Abbildung 3.13: Translation am Ribosom
Abbildung 3.14: Der Ablauf der Proteinsynthese im Überblick: Transkription im Ker...
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Aufbau eines Röhrenknochens
Abbildung 4.2: Havers-System (Osteon)
Abbildung 4.3: Spongiosa (Schwammknochen)
Abbildung 4.4: Der lange Röhrenknochen
Abbildung 4.5: Der menschliche Schädel
Abbildung 4.6: Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (Thomas Talknerpeopleimages/
stock.adob
...
Abbildung 4.7: Das Zungenbein
Abbildung 4.8: Die Wirbelsäule in der Seitenansicht
Abbildung 4.9: Das menschliche Skelett
Abbildung 4.10: Anatomie des Schultergelenks
Abbildung 4.11: Die Schlüsselbeine
Abbildung 4.12: Anatomie der Hand
Abbildung 4.13: Seitliche Ansicht des Schädels
Abbildung 4.14: Ansicht der Nasennebenhöhlen
Abbildung 4.15: Die Wirbelsäule
Abbildung 4.16: Das Extremitätenskelett
Abbildung 4.17: Das Synovialgelenk
Abbildung 4.18: Synoviale Gelenkarten
Abbildung 4.19: Synovialgelenk
Abbildung 4.20: Die Skoliose im Röntgenbild
Abbildung 4.21: Gesunder Knochen (links) und Knochen mit Osteoporose (rechts) im ...
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Die drei Arten von Muskelgewebe
Abbildung 5.2: Aufbau eines Skelettmuskels
Abbildung 5.3: Aufbau einer Skelettmuskelfaser
Abbildung 5.4: Das Sarkomer. (a) Sarkomer vor der Kontraktion; (b) Kraftschlag; (...
Abbildung 5.5: Die Muskeln des Kopfes und des Halses
Abbildung 5.6: Die Gesichtsmuskeln
Abbildung 5.7: Einige der wichtigsten Muskeln des Menschen
Abbildung 5.8: Die Muskeln des Armes: anterior (A) und posterior (B)
Abbildung 5.9: Einige der wichtigsten Muskeln der Hand
Abbildung 5.10: Laterale Ansicht der Muskeln der unteren Extremität
Abbildung 5.11: Posteriore Ansicht der Muskeln der unteren Extremität
Abbildung 5.12: Anteriore Ansicht der Muskeln der unteren Extremität
Abbildung 5.13: Symptome bei Fibromyalgie
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Querschnitt durch die Schichten der Haut mit einigen spezialisiert...
Abbildung 6.2: Ein unwillkommener Gast – die Bettwanze (Cimex lectu...
Abbildung 6.3: Sinneszellen der Haut
Abbildung 6.4: Das Haar im Detail
Abbildung 6.5: Der Aufbau eines Nagels
Abbildung 6.6: Der Fingernagel (designua/
stock.adobe.com
)
Abbildung 6.7: Hautkrebs (Malignes Melanom)
Abbildung 6.8: Die Neunerregel: Ermittlung des Prozentanteils verbrannter Körpero...
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Das Nervensystem
Abbildung 7.2: Aufbau eines typischen Neurons
Abbildung 7.3: Zellstruktur und Reizleitung im Motoneuron (links) und sensor...
Abbildung 7.4: Verschiedene Arten von Gliazellen (Neuroglia)
Abbildung 7.5: Weiterleitung eines Nervenimpulses: Ruhe- und Aktionspotenzial
Abbildung 7.6: Signalübertragung an einer chemischen Synapse
Abbildung 7.7: Querschnitt durch das Rückenmark mit den Spinalnerven
Abbildung 7.8: Sagittalschnitt des Gehirns
Abbildung 7.9: Ein Reflexbogen bei Schmerz
Abbildung 7.10: Längsschnitt durch das Gehirn
Abbildung 7.11: Anatomie der Ohren
Abbildung 7.12: Innerer Aufbau des Auges
Abbildung 7.13: Aufbau der Retina mit Stäbchen und Zapfen
Abbildung 7.14: Das olfaktorische System
Abbildung 7.15: Zunge, Papille und Geschmacksknospe
Abbildung 7.16: Die inneren Strukturen des Auges
Abbildung 7.17: Typische Veränderungen im Alzheimer-Gehirn
Abbildung 7.18: Das Tau-Protein bei Alzheimer
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Das endokrine System des Menschen
Abbildung 8.2: Der Second Messenger, der die Information in den Zellkern bringt: ...
Abbildung 8.3: Das endokrine System
Abbildung 8.4: Lage von Hypothalamus, Hypophyse und Epiphyse (Zirbeldrüse) im Geh...
Abbildung 8.5: Zusammenarbeit zwischen Hypothalamus und Hypophyse am Beispiel des...
Abbildung 8.6: Die Schilddrüse
Abbildung 8.7: Die Thymusdrüse
Abbildung 8.8: Insulin und Glucagon regulieren den Blutzuckerspiegel
Abbildung 8.9: Wie Insulin wirkt
Abbildung 8.10: Niere und Nebenniere
Abbildung 8.11: Cortisol
Abbildung 8.12: Ultraschallscan der menschlichen Schilddrüse
Abbildung 8.13: Typische Veränderungen bei Morbus Basedow. Links: Morbu...
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Rote und weiße Blutzellen und die kleinen Blutplättchen als Illust...
Abbildung 9.2: Oxyhämoglobin, der Sauerstofftransporter im Blut
Abbildung 9.3: Die verschiedenen Arten von weißen Blutzellen (Leukozyten)
Abbildung 9.4: Blutplasma und feste Blutbestandteile im Hämatokritröhrchen
Abbildung 9.5: Das kardiovaskuläre System aus Lungen- und Körperkreislauf
Abbildung 9.6: Die Herzklappen
Abbildung 9.7: Die Herzkranzgefäße
Abbildung 9.8: Anatomie des menschlichen Herzens
Abbildung 9.9: Das Herz und seine Hauptgefäße
Abbildung 9.10: Die Herzklappen
Abbildung 9.11: Das Erregungsleitungssystem des Herzens
Abbildung 9.12: Ein typisches EKG
Abbildung 9.13: Der Aufbau einer Arterie
Abbildung 9.14: Das arterielle System
Abbildung 9.15: Das venöse System
Abbildung 9.16: Der Kapillaraustausch im Gewebe
Abbildung 9.17: So entsteht Arteriosklerose
Abbildung 9.18: Sichelzellenanämie
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Anatomischer Aufbau des Respirationstrakts
Abbildung 10.2: Die feinen Verzweigungen der Bronchien
Abbildung 10.3: Die Alveolen
Abbildung 10.4: Der respiratorische Trakt
Abbildung 10.5: Frontansicht (a) und Seitenansicht (b) des Larynx
Abbildung 10.6: Bewegung des Zwerchfells bei Inspiration und Exspiration
Abbildung 10.7: Gasaustausch in den Alveolen; blau: sauerstoffreiches Blut; ...
Abbildung 10.8: Die Bronchiolen
Abbildung 10.9: Mit Tuberkulose infizierte Lunge; (A) Illustration; (B): Tuberkul...
Abbildung 10.10: Gesunde Alveolen und Lungenemphysem
Abbildung 10.11: Lungenkrebs im Röntgenbild
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Die Organe des Verdauungsapparats
Abbildung 11.2: Die wichtigsten Strukturen von Mund und Pharynx
Abbildung 11.3: Das erwachsene Gebiss
Abbildung 11.4: Aufbau eines Zahnes
Abbildung 11.5: Die Organe und Drüsen des Verdauungstrakts
Abbildung 11.6: Die Strukturen eines Zahnes
Abbildung 11.7: Der Magen mit Pankreas und Gallenblase
Abbildung 11.8: Mikrovilli im Dünndarm
Abbildung 11.9: Der Dickdarm
Abbildung 11.10: Die akzessorischen Verdauungsorgane
Abbildung 11.11: Die Strukturen des Magens
Abbildung 11.12: Gallensteine
Abbildung 11.13: Das Bakterium
Helicobacter pylori
Abbildung 11.14: Durch
Helicobacter
verursachte Schäden
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Der Harnapparat
Abbildung 12.2: Die Nieren
Abbildung 12.3: Die Feinstruktur der Niere
Abbildung 12.4: Aufbau eines Nephrons
Abbildung 12.5: Glomeruläre Filtration
Abbildung 12.6: Hämodialyse
Abbildung 12.7: Der Aufbau der Niere
Abbildung 12.8: Die Struktur eines Nephrons
Abbildung 12.9: Nierensteine
Abbildung 12.10: Arten von Inkontinenz (Incontinentia versicae) u...
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Das lymphatische System
Abbildung 13.2: Der Aufbau eines Lymphknotens im Querschnitt
Abbildung 13.3: Typisches Erscheinungsbild einer Tonsillitis (PobladuraFCG/iStock...
Abbildung 13.4: Phagozytose durch Leukozyten
Abbildung 13.5: Antikörper binden an Antigene auf der Oberfläche e...
Abbildung 13.6: T- und B-Zellen
Abbildung 13.7: Der Aufbau eines Antikörpers
Abbildung 13.8: Lymphozyten produzieren Antikörper
Abbildung 13.9: Die Immunglobulin-Klassen
Abbildung 13.10: Histaminausschüttung der Mastzellen löst allergische Reaktionen ...
Abbildung 13.11: Das HI-Virus
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Seitenansicht der Lage der weiblichen Reproduktionssystems
Abbildung 14.2: Die inneren Anteile des weiblichen Reproduktionssystems
Abbildung 14.3: Das Ovar
Abbildung 14.4: Ovarieller und uteriner Menstruationszyklus
Abbildung 14.5: Befruchtung der Eizelle
Abbildung 14.6: Das weibliche Fortpflanzungssystem
Abbildung 14.7: Lage der männlichen Geschlechtsorgane
Abbildung 14.8: Der Hoden
Abbildung 14.9: Spermiumzelle
Abbildung 14.10: Das männliche Reproduktionssystem von vorn
Abbildung 14.11: Die Aufteilung der Chromosomen in der Meiose
Abbildung 14.12: Gesunde und vergrößerte Prostata
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Die frühe Embryonalentwicklung
Abbildung 15.2: Die Gastrulation
Abbildung 15.3: Die Organogenese
Abbildung 15.4: Die Versorgung des Embryos im Uterus
Abbildung 15.5: Die Entwicklungsschritte in den neun Monaten der Schwangerschaft ...
Abbildung 15.6: Amniozentese
Abbildung 15.7: Nicht-invasiver Pränataltest (NIPT)
Abbildung 15.8: Der Fötus im dritten Trimester
Abbildung 15.9: Die frühe Phase der Geburt: Der Fötus drückt gegen den Muttermund...
Abbildung 15.10: Ein Baby wird geboren
Abbildung 15.11: Die Gastrula
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Für Ihre Gesundheit – die Ernährungspyramide: je w...
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Willkommen zum Anatomie und Physiologie Lehr- und Übungsbuch für Dummies, Ihrem persönlichen Benutzerleitfaden für, nun ja, Ihren Körper! Schließlich ist Ihr Körper auch eine Art »Gerät«, das Sie während Ihres ganzen Lebens benutzen. Für Ihr Smartphone oder das Auto holen Sie die Bedienungsanleitung bestimmt auch ab und an aus dem Regal, wenn Sie sich informieren wollen oder irgendetwas nicht ganz so funktioniert, wie es sein sollte.
Egal, ob Sie Physiotherapeut, Apotheker, Arzt oder Akupunkteur, Ernährungsberater oder Fitnesstrainer, Gesundheits- oder Krankenpfleger, Alternativmediziner, Vater oder Mutter sind oder einfach nur ein gesunder Mensch bleiben wollen – für all diese Bereiche sind Grundkenntnisse der Anatomie und der Physiologie entweder absolut erforderlich oder zumindest sehr hilfreich.
Die Funktionsweise des Körpers hat Menschen schon immer fasziniert; die ersten Hinweise auf anatomische Untersuchungen stammen aus dem alten Ägypten um 1600 vor unserer Zeitrechnung. Aber erst die Griechen (zum Beispiel Hippokrates) sezierten vor etwa 2500 Jahren erstmals systematisch Tote für wissenschaftliche Zwecke. Das griechische Wort »anatomein« bedeutet übrigens »aufschneiden, zerteilen«, und aus diesem Grund verwenden wir noch heute griechische beziehungsweise lateinische Ausdrücke für anatomische Strukturen, auch wenn sich der Anatomieunterricht dadurch für Sie manchmal anfühlen mag wie ein Fremdsprachenstudium. Das Problem ist zumindest Anatomiestudierenden auf der ganzen Welt bekannt, aber daher kann Sie eben auch jeder andere Anatom verstehen, wenn Sie diese Begriffe verwenden.
Dieses Buch soll kein Lehrbuch ersetzen und erst recht keinen Anatomie- oder Physiologieunterricht, es eignet sich aber sehr gut als Ergänzung des Unterrichts und zur Prüfungsvorbereitung. Das Format von Anatomiebüchern ist fast immer gleich: Sie fangen mit dem Zellenaufbau an und konzentrieren sich Kapitel für Kapitel auf ein bestimmtes Körpersystem. Anatomiebücher sind nun einmal so aufgebaut, wie der menschliche Körper organisiert ist, und das ist ja auch sinnvoll.
Nun gut, mit ein paar Traditionen wird in diesem Buch doch gebrochen; hier werden nicht so viele anatomische Fachausdrücke der medizinisch-wissenschaftlichen Fachsprache verwendet, wie es in älteren Werken der Fall ist. Die Klassiker der Anatomie mögen mehr Erkenntnisse enthalten, als Sie eigentlich wissen wollten, aber dafür müssen Sie sich in diesem Buch nicht mit Sätzen herumquälen wie »… ist am posterioren Teil des Humerus lokalisiert«, »… entspringt an der dorsalen Fläche des Cartilago cricoidea«, »… wird durch zahlreiche Foramina perforiert« oder »… führt eine Vene zum lateralen Sinus und eine kleine Arterie aus der Occipitalregion zur Versorgung der Dura mater«. Die Ausdrucksweise ist in diesem Buch möglichst »normal« gehalten, denn in vielen Einführungskursen der Anatomie und Physiologie für Studierende hat sich die Fachsprache als nicht immer hilfreich erwiesen. Aber ganz ohne »Fachchinesisch« geht es auch nicht – die Anatomie und Physiologie verwendet nun einmal Ausdrücke, die aus dem Lateinischen oder Griechischen abgeleitet wurden, und diese müssen Sie kennen.
Wie bereits gesagt, um in die Anatomie und Physiologie einzutauchen, müssen Sie sich mit der Fachsprache vertraut machen. Damit Sie sich in diesem Buch auf einen Blick zurechtfinden, sind die Schreibweisen unterschiedlich gestaltet:
Alles, was besonders betont werden soll, und neue Fachbegriffe werden
kursiv
dargestellt – diese Stichwörter finden Sie auch am Ende dieses Buches im Stichwortverzeichnis.
Schlüsselbegriffe in Aufzählungen oder Vorgängen, die nacheinander ablaufen, sind
fett
gedruckt.
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wird bei Webadressen verwendet. Sie werden feststellen, dass sich einige Webadressen über zwei Textzeilen erstrecken. Wenn Sie eine dieser Webseiten besuchen möchten, geben Sie einfach die Webadresse ohne Zeilenumbruch in den Internetbrowser ein.
An vielen Stellen werden Ihnen lateinische Fachbegriffe begegnen, die dort, wo es die Grammatik erfordert, auch im Plural stehen. Falls Sie nicht ganz so fit in der lateinischen Grammatik sind, mag das mitunter verwirren – sehen Sie einfach im Stichwortverzeichnis nach, dort sind alle Begriffe im Singular aufgeführt.
Fühlen Sie sich bitte nicht dazu verpflichtet, jedes einzelne Wort in diesem Buch der Reihe nach zu lesen, sondern achten Sie mehr auf das große Ganze – schließlich sollen Sie Zusammenhänge verstehen, denn das ist hier wichtiger als ein einzelner Begriff. Kästen sind zum Beispiel dazu gedacht, die Textinformation zu strukturieren. Diese sind jedoch nicht notwendig für das Verständnis des Kapitels, sondern einfach informativ oder »nice to know«.
Sie gehören vermutlich zu einer der folgenden Personengruppen:
ein Schüler oder eine Schülerin, der/die sich auf das Abitur vorbereitet,
ein Erwachsener, der sich im Beruf mit Anatomie und Physiologie auseinandersetzen muss,
ein Student oder eine Studentin, der/die Ordnung in die Massen an Informationen bringen will, die während eines Kurses in Anatomie und Physiologie vermittelt werden, bestimmte Inhalte wiederholen will oder für eine Anatomie- und Physiologieprüfung lernt.
Aber vielleicht sind Sie auch einfach nur der stolze Besitzer eines menschlichen Körpers und möchten wissen, wie diese fantastische »Maschine Mensch« funktioniert. Was auch immer Ihr Anliegen war, als Sie dieses Buch in die Hand nahmen –wir Autoren haben uns bemüht, die Themen der Anatomie und Physiologie einfach zu erklären und auf den Punkt zu bringen!
Der Aufbau ist ganz einfach: Bevor Sie ins »Fleisch« der anatomischen Strukturen eintauchen, müssen Sie ein wenig über die anatomische Terminologie lernen, gefolgt von etwas Biochemie, damit Sie die Vorgänge im Körper verstehen und einordnen können. Ab dann wird es wirklich anatomisch-physiologisch: wir sehen uns alle Körpersysteme und ihre Besonderheiten im Detail an. Zu jedem Thema finden Sie Übungsaufgaben, mit denen Sie das Gelernte vertiefen können – und natürlich auch die Lösungen am Ende des Buches.
In diesem ersten Teil werfen Sie einen Blick auf den menschlichen Körper als gesamten Organismus. Kapitel 1 wird Ihnen zeigen, dass Organismen von Organsystemen aus einzelnen Organen gebildet werden, die sich wiederum aus bestimmten Gewebetypen mit verschiedenen Zellarten zusammensetzen. Bevor Sie aber beginnen, sich mit den verschiedenen Strukturen und ihrer Lage im Körper zu beschäftigen, brauchen Sie einige anatomische Grundbegriffe, die Sie durch den Rest des Buches leiten werden. Und die finden Sie hier!
In Kapitel 2 geht es um die organische Chemie, auf der alle Prozesse des Körpers basieren. Hier beleuchten wir den zellulären Stoffwechsel, aus dem auch Sie Energie gewinnen für alles, was in Ihrem Körper abläuft.
In Kapitel 3 sehen wir uns genauer an, wie Ihre Zellen aussehen und was Sie und uns von Bakterien unterscheidet. Außerdem kümmern wir uns hier um die Zellvermehrung (Mitose) – also darum, wie Sie heranwachsen und im Laufe des Lebens immer wieder alte Zellen ersetzen können.
Der einführende anatomische Teil ist wie der menschliche Körper gegliedert: Von innen nach außen werden Knochen (Kapitel 4), Muskeln (Kapitel 5) und die Sie ringsum bedeckende Haut (Kapitel 6) als Ihr größtes Organ vorgestellt. Außerdem finden Sie in diesen Kapiteln erstmals am Ende einen Abschnitt zu verbreiteten Krankheiten und Störungen des normalen Gefüges. Die Pathophysiologie ist ein Zweig der Physiologie, der sich mit der Krankheitsentwicklung durch Untersuchung von Funktionsveränderungen in den Körperteilen und -systemen beschäftigt, wenn doch einmal etwas schiefläuft.
Nun wird es ernst, wir sehen uns jedes System Ihres Körpers im Detail an. Dieser Teil des Buches ist lang, aber lediglich aus dem Grund, weil Ihr Organismus aus sehr vielen einzelnen Systemen besteht, die sehr spezielle Aufgaben erfüllen und doch alle interagieren, damit Sie gesund bleiben. In Kapitel 7 sehen Sie, wie Ihre Nerven arbeiten, Kapitel 8 erklärt, was Hormone mit dem Gleichgewicht des Körpers (der Homöostase) zu tun haben, in Kapitel 9 wird das Kreislaufsystem des Blutes beschrieben, danach folgen der Atmungsapparat in Kapitel 10, der Verdauungsapparat in Kapitel 11 und das System, das alle anderen Reste des Stoffwechsels beseitigt – der Harnapparat in Kapitel 12. In Kapitel 13 können Sie sich das Immunsystems genauer ansehen, ohne das Sie definitiv nicht lange überleben würden.
Ja, nun geht es um die Fortpflanzung, die Geburt und Entwicklung bis hin zum Tod, also um den Kreis des Lebens. Wir stellen in Kapitel 14 die Fortpflanzungssysteme von Frauen und Männern vor und erklären, wie die Gameten (Eizelle und Spermium) durch Meiose entstehen. Weiter geht es mit Kapitel 15 und dem Wachstum einer befruchteten Eizelle, der Geburt und allem, was danach noch so folgt über Säugling, Kleinkind, Teenager und Erwachsener bis zu den körperlichen Veränderungen im Alter.
Dieser Spaßteil beinhaltet drei dennoch auch hilfreiche Kapitel. Das eine zeigt Ihnen zehn großartige Wege, Ihren Körper gesund zu erhalten. Das zweite Kapitel versorgt Sie mit zehn Internetadressen, unter denen Sie weiterführende Informationen zur Anatomie und Physiologie finden können, und das dritte Kapitel hilft Ihnen hoffentlich, eine perfekte individuelle Lernstrategie zu entwickeln. Viel Freude beim Lesen!
Im Buch finden Sie am Rand immer wieder Symbole, die Abschnitte mit besonderen Informationen markieren. Diese Symbole bedeuten Folgendes:
Dieses Symbol weist auf einen Tipp hin, wie Sie sich einen Zusammenhang mit einer Eselsbrücke leichter merken können. Außerdem finden Sie hier Lernstrategien, die Ihnen das Erfassen des Stoffes erleichtern.
Hier finden Sie wichtige Schlüsselinformationen knackig-knapp verpackt. Das sollten Sie sich merken, damit Sie sich nicht im Dschungel der Anatomie und Physiologie verlaufen.
Das Warnsymbol weist Sie auf Stellen hin, an denen Sie leicht in die Irre geführt werden könnten.
Durch Ausmalen kann man sich die anatomischen Strukturen besser merken, also ran an die Stifte. Oft sind die Abbildungen zum Ausmalen ein kleines bisschen anders als die Abbildung im Text, und das hat seinen Grund. Das ist mit Absicht geschehen, denn so setzen Sie sich genauer mit den Strukturen auseinander und sind eher in der Lage, das eigene Wissen auf unbekannte Abbildungen zu übertragen.
Dieses Symbol zeigt Ihnen an, wo wir wissenschaftliche oder technische Fachbegriffe erklären.
Die Information neben diesem Zeichen versorgt Sie mit interessantem Wissen über den Körper, aber Sie brauchen diese Informationen nicht unbedingt, um die übrigen Aussagen des Kapitels zu verstehen.
In den meisten … für Dummies-Büchern können Sie mit einem beliebigen Teil beginnen und hier und da ein paar Passagen lesen, wenn Sie sich schon etwas besser mit dem Thema auskennen. Für alle »Newcomer« empfehlen wir allerdings, die Reihenfolge der Kapitel in diesem Buch einzuhalten, denn die haben wir uns schon gut überlegt.
Der Körper ist nach einem bestimmten Schema aufgebaut, das von einfach zu kompliziert führt: Einzelne Zellen formen Gewebe, die sich zu Organen, dann Organsystemen und ganzen Organismen verbinden. Auch das Wissen über die Anatomie und Physiologie baut auf grundlegenderen Informationen auf. Es ist zum Beispiel schwer zu verstehen, wie das Immunsystem funktioniert, wenn Sie sich nicht zuvor mit den Zellen vertraut gemacht haben. Natürlich können Sie aber den Lernprozess handhaben, wie Sie wollen.
Ein anderer Vorschlag ist, das Buch mehr als nur einmal zu lesen; eventuell lesen Sie es beim ersten Mal von vorne bis hinten durch und blättern dann von Zeit zu Zeit zurück, um gewisse Inhalte nach dem Zufallsverfahren zu wiederholen. Je mehr Sie über anatomische Sachverhalte lesen, desto leichter verständlich wird Ihnen die Physiologie insgesamt erscheinen. Nach einer Weile wird Ihnen dann der ganze Körper immer weniger kompliziert erscheinen. Jedenfalls hoffen wir, dass Ihnen diese Reise durch den Körper Spaß macht und Sie viele spannende Dinge entdecken, die Sie noch nicht wussten!
Teil I
IN DIESEM TEIL …
sehen wir uns einige der grundlegenden Prozesse genauer an: Wie wird aus einer Zelle ein Gewebe, ein Organ und dann ein ganzes Organsystem?lernen Sie auch ein paar Anatomievokabeln, die Sie einfach kennen müssen, wenn Sie die Lage einer Struktur im Körper korrekt beschreiben oder sich mit einem Anatomen unterhalten wollen.werden Sie von etwas Chemie nicht verschont: Welche biochemischen Prozesse laufen ab, wenn unser Organismus eine Portion Pommes frites mit Salat in die Bausteine und Energie umwandelt, die er für seinen Erhalt braucht?erklären wir kurz die Grundlagen der Zellvermehrung und Reproduktion: Mitose, Meiose, Transkription, Translation und die Entstehung von Mutationen.Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Untrennbar verbunden: Anatomie und PhysiologieVon der Zelle zum OrgansystemVokabeln: Abschnitte und Höhlen des KörpersDer griechische Philosoph Aristoteles fasste um 350 v. Chr. sehr treffend in einem Satz zusammen, worum es in diesem Buch geht: »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«. Denn das gilt auch für die Anatomie. Wenn Sie einen Körper in alle Einzelteile zerlegen und diese untersuchen, erfahren Sie trotzdem bei Weitem nicht alles über deren kompliziertes Zusammenspiel in einem lebenden, atmenden Organismus. Trotzdem hilft es nichts, liebe Leser – wir müssen klein anfangen und uns die Einzelteile ansehen, bevor wir das große Ganze verstehen können.
Dieses Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die Wissenschaften Anatomie und Physiologie und erklärt, warum beide so oft zusammengefasst werden. Außerdem finden Sie hier eine kurze Anleitung zur Navigation durch den Körper und erfahren, wie der Körper Zelle für Zelle und Schicht für Schicht aufgebaut ist.
Die Anatomie beschäftigt sich mit der Form und Lokalisation der Körperteile. Sie gibt keine Antworten, was Leben eigentlich ist, wie es bewahrt wird oder wie es entsteht. Natürlich klingt das ein bisschen so, als würde man behaupten, Kunst sei einfach nur Malen mit Farben oder Autofahren bestünde lediglich darin, das Lenkrad hin- und herzudrehen. Anatomie betrachtet und beschreibt alle Körperteile, während in der Physiologie die Funktion dieser Teile hinterfragt wird. Wenn Sie beispielsweise die Anatomie des Herzens studieren, sehen Sie sich die Klappen, Kammern und Blutgefäße ganz genau an. Wenn Sie die Herzstruktur kennen, können Sie auch die Physiologie des Herzens besser begreifen, also wie das Herz Blut durch seine Klappen, Kammern und Adern pumpt. Ein Körperteil sieht so und nicht anders aus, weil er eine bestimmte Funktion erfüllen muss.
Natürlich ist da noch Luft nach oben in der Evolution des Menschen; unsere Knochen und Gelenke sind leider nicht unbedingt dafür ausgelegt, dass wir heute durchschnittlich 79 Jahre alt werden – aber das ist ein ganz anderes Thema. Während ein Körper altert, verlieren viele Lebensprozesse an Effektivität. Die Gesundheit wird beeinträchtigt, wenn die Arbeit der Organe »ins Stottern« gerät, und da kommt die Pathophysiologie mit ins Spiel.
In Wissenschaft und Medizin wird der Wortstamm patho- in vielen Begriffen gebraucht: Die Pathologie ist die Lehre struktureller Veränderungen, die durch Krankheiten hervorgerufen werden (zum Beispiel wie Tumore bei Krebs entstehen und andere Organe beeinflussen), ein Pathogen ist ein Krankheitserreger (zum Beispiel ein Virus oder Bakterium), und in diesem Abschnitt wollen wir eben einen Blick auf die Pathophysiologie werfen, die Lehre der funktionellen Abnormitäten, die sich bei einer Krankheit entwickeln. Im Griechischen bedeutet das Wort »pathos« so viel wie »Leiden«.
Anatomen konzentrieren sich bei Weitem nicht allein auf den Menschen, denn manche Vorgänge im menschlichen Körper lassen sich an anderen (kleineren und schneller wachsenden!) Säugetieren viel unkomplizierter untersuchen. Wozu das gut sein soll? Nun, die Arbeit der Anatomen trägt unter anderem zum medizinischen Fortschritt bei, so etwa der Entwicklung verbesserter Operationstechniken oder der Entwicklung biotechnischer Prothesen.
Sollten Sie oder jemand, den Sie kennen, eine Arm- oder Beinprothese tragen, dann können Sie einem Anatomen dafür danken, dass er die Bewegung in dieser erkrankten oder zerstörten Gliedmaße ermöglicht hat. Ohne die Arbeit von Anatomen würde das Feld der Biotechnologie nicht existieren, die Prinzipien der Ingenieurswissenschaften mit medizinischen oder biologischen Fragen verbindet. Die Wissenschaftler mussten zuerst jede Struktur des menschlichen Körpers komplett verstehen, bevor sie sich daran machen konnten, dieses Wissen für die Herstellung künstlicher Ersatzteile einzusetzen. Heute gibt es neben Armen und Beinen noch viele weitere biotechnische Prothesen: Hüften, Kniegelenke, Herzklappen und immer kleinere Teile können inzwischen ersetzt werden. Selbst Brillengläser und Kontaktlinsen hätten nicht ohne die Vorarbeit jener Anatomen erfunden werden können, die sich mit dem Aufbau des Auges beschäftigten. Dank moderner Entwicklungen wie dem 3D-Druck lassen sich heute bereits viele Prothesen individuell fertigen – Ohrmuscheln für Hörgeräte etwa oder auch Prothesen, die passgenau fehlende Gliedmaßen ersetzen.
Ihr Körper als Ganzes stellt einen Organismus dar, und der besteht aus zahllosen Einzelteilen. Je mehr Sie ins Detail gehen, desto mehr Einzelheiten können Sie erkennen – Organsysteme, Organe und einzelne Gewebe. Und wenn Sie eines dieser Gewebe unter dem Mikroskop betrachten, werden Sie Millionen von Zellen entdecken. Noch weiter vergrößert sehen Sie, dass jede Zelle aus Molekülen besteht, die wiederum aus noch kleineren Komponenten aufgebaut sind, den Atomen.
Sie haben bestimmt nicht unbedingt damit gerechnet, etwas über Chemie in einem Anatomiebuch zu lesen, aber die Chemie ist nun einmal ein zentrales Thema für die meisten naturwissenschaftlichen Disziplinen und insbesondere die Lebenswissenschaften. Mal ganz nüchtern betrachtet sind lebende Zellen nichts anderes als wundervolle Container für Millionen von Molekülen, die Millionen von chemischen Reaktionen ausführen (ob es wirklich 42 Millionen Moleküle sind, wie im Internet zu lesen ist, sei jetzt mal dahingestellt). Mehr zur Chemie finden Sie in Kapitel 2, in dem auch die wichtigsten Stoffwechselreaktionen kurz erklärt werden.
Die ersten »Lebewesen« entstanden vermutlich vor etwa vier Milliarden Jahren aus einfachen organischen Verbindungen aus Wasserstoff und Kohlenstoff in der »Ursuppe«. Darunter dürfen Sie sich allerdings keine Zellen vorstellen, wie wir sie heute kennen: Am Anfang standen vermutlich nur einfache Reaktionsräume, die von einer Lipidschicht (ähnlich einer Membran) umhüllt waren und die Vorläufer der Enzyme enthielten, also Stoffe, die Reaktionen beschleunigen wie zum Beispiel die Replikation eines kurzen RNA-Abschnitts und später auch von DNA. Diese chemische Evolution ging der biologischen Evolution kompletter Lebewesen voraus. Über Milliarden von Jahren entwickelten sich aus den ersten Einzellern mehrzellige Organismen bis hin zum Menschen. Dabei teilten sich die Evolutionswege in drei Domänen auf: Prokaryoten sind einfache Zellen ohne echten Zellkern (Bakterien und Cyanobakterien), Eukaryoten sind beziehungsweise bestehen aus Zellen mit Zellkern (also alle mehrzelligen Organismen, Pilze, Insekten, Pflanzen und wir). Die Archaeen sind ebenfalls Prokaryoten ohne Zellkern, teilen aber gewisse Ähnlichkeiten mit den Eukaryoten. Archaeen sind oft an sehr ungewöhnliche Lebensbedingungen angepasst, verursachen aber anders als Bakterien keine Krankheiten beim Menschen.
Viren zählen übrigens (für die meisten Wissenschaftler) nicht zu den Lebewesen, denn sie haben keinen eigenen Stoffwechsel und sind für ihre Vermehrung vollständig auf eine Wirtszelle angewiesen.
Abbildung 1.1: Das Bakterium Escherichia coli (© Dr_Microbe/iStock/Thinkstock)
Ihre Zellen erledige für Sie all die wichtigen Aufgaben, ohne die Sie nicht in der Lage wären, zum Beispiel Ihrer momentanen Beschäftigung nachzugehen (lesen nämlich). Während Sie atmen, tauschen Ihre Zellen Kohlenstoffdioxid gegen Sauerstoff aus. Während Sie essen, produzieren andere Zellen Enzyme (Eiweiße oder Proteine, die eine chemische Reaktion beschleunigen), die Nahrung verdauen und die so gewonnenen Nährstoffe in eine verwertbare Energieform umwandeln. Kurz gesagt, Ihre Zellen sind wie winzige Motoren, die Sie am Laufen halten.
Jedes einzellige Lebewesen ist in der Lage, die folgenden wesentlichen Aufgaben zu erfüllen, die auch Ihr gesamter Körper ausführt:
Energie- und Stoffumwandlung
Verdauung von Nahrung
Ausscheidung von Abfallstoffen
Reproduktion
Atmung
Sinneswahrnehmung
Das bedeutet, dass jede noch so winzige Zelle uneingeschränkt lebens- und vermehrungsfähig ist – ein typisches Beispiel ist das Bakterium Escherichia coli (abgekürzt mit E. coli), das auch Sie in großen Mengen in Ihrem Darm beherbergen (siehe Abbildung 1.1). Ihr Körper besteht zwar auch aus einzelnen Zellen, jedoch haben diese Körperzellen die Fähigkeit verloren, noch alle diese wichtigen Funktionen ausführen zu können. Stattdessen haben sie sich spezialisiert. So gibt es zum Beispiel besondere Zellen für die Fortpflanzung (Eizellen und Spermien) oder Zellen im Auge, die einzig der Lichtwahrnehmung dienen. Die grundlegenden Fähigkeiten der Atmung sowie der Energie- und Stoffumwandlung sind zwar allen Zellen erhalten geblieben, dennoch sind sie im Körper alle von ihren vielen spezialisierten Verwandten abhängig, die etwa aufgenommene Nahrung an einem zentralen Ort, dem Darm, in verwertbare Bausteine und Energie zerlegen oder ihnen diese wie auch den Sauerstoff aus den Lungen über das Blut liefern. Diese Spezialisierung war der »Preis«, den die Einzeller zahlten, als sie begannen, ihre Individualität zugunsten eines Zellverbands aufzugeben und sich schließlich zu einem Organismus entwickelten, sei es nun der eines Menschen, einer Qualle oder eines Maiglöckchens.
Der Körper enthält viele verschiedene Zelltypen. Wenn mehrere Zellen derselben Art »zusammen rumhängen«, um miteinander zu kommunizieren und die gleiche Funktion auszuführen, ist ein Gewebe entstanden. Dieser Abschnitt verdeutlicht Ihnen, wie sich Gewebe aus Zellen bilden können, und welche unterschiedlichen Aufgaben Gewebe übernehmen.
Ihr Körper besteht insgesamt aus vier Klassen von Geweben, die wir uns im Folgenden genauer ansehen werden:
Das Interessante an der Haut (Epithel) ist, dass sie eine nahtlose Fläche bildet, die die gesamte Körperoberfläche überzieht und die Körperhöhlen begrenzt (siehe Kapitel 6). Epithelien schützen Sie in vielerlei Hinsicht:
Sie bewahren den Körper vor Flüssigkeitsverlust und Austrocknung.
Sie schützen vor einer Verletzung innerer Strukturen.
Sie verteidigen Sie gegen Eindringlinge wie Bakterien, Pilze oder Viren.
Das Epithel schützt auch den Magen vor seinen eigenen aggressiven Enzymen und Säuren, indem es einen Schleim absondernden Mantel bildet, der das Innere des Magens auskleidet (falls das mal nicht klappt, bekommen Sie ein Magengeschwür …). Das Epithel der Nase wiederum trägt haarähnliche Fortsätze, die Zilien, die Schmutz, Staub und andere Partikel einfangen, bevor sie den Weg hinunter in die empfindlichen Lungen finden.
Die drei Arten epithelialer Zellen sind in Tabelle 1.1 aufgeführt.
Typ
Beschreibung
Lokalisation im Körper
Zylinderepithel
Säulen- oder zylinderförmig; der Zellkern befindet sich immer am Grund der Zelle
im Verdauungstrakt
kubisches Epithel
Zellen sind würfelförmig
in den Nieren
Plattenepithel
Zellen sind flach
in Lungen und Blutgefäßen
Tabelle 1.1: Epitheliale Zelltypen
Der Spaß hört mit diesen drei Zelltypen aber noch lange nicht auf. Verbinden Sie diese mit einigen Adjektiven, entstehen zur großen Begeisterung der meisten Anatomiestudenten noch ganz andere Varianten, die mitunter nur sehr schwer zu unterscheiden sind. Epitheliale Gewebe können noch wie folgt beschrieben werden:
Einschichtige Gewebe
bestehen nur aus einer einzigen Zellschicht.
Mehrschichtige Gewebe
setzen sich aus mehreren Zellschichten zusammen, die aufeinandergestapelt sind.
Mehrreihige Gewebe
erscheinen zwar gestreift, sind aber nicht aus echten Schichten aufgebaut.
Zusammengesetzt ergeben sich dann Begriffe wie »einschichtiges Plattenepithel«, »mehrschichtiges kubisches Epithel« oder »mehrreihiges Zylinderepithel«. Einschichtiges Plattenepithel bildet die Auskleidung vieler Hohlorgane wie der Alveolen in den Lungen (Abbildung 1.2). Das eher seltene mehrschichtige kubische Epithel findet sich an einigen Drüsenausführgängen. Das mehrreihige Zylinderepithel bedeckt die oberen Abschnitte der Lungen. Addieren wir nun noch das Wörtchen »ziliar«, was so viel bedeutet wie »Zilien besitzend«, bekommen wir den Ausdruck »mehrreihiges ziliares Zylinderepithel«. Dieser letzte Gewebetyp bildet die Nasen- und Luftröhrenauskleidung und stellt Schleimstoffe her. Es gibt noch viele weitere Kombinationen, aber das reicht wohl schon auch so, um Ihnen eine Vorstellung der verwirrenden Vielfalt zu vermitteln.
Bindegewebe ist schwierig zu definieren, da es so viele verschiedene Funktionen besitzt und dadurch so unterschiedlich beschaffen sein kann. In einigen Körperteilen wie den Knochen erfüllt es stützende und schützende Aufgaben. An anderen Orten füllt Bindegewebe Räume aus und speichert Fett, um den Körper an diesen Stellen stoßdämpfend auszupolstern.
Abbildung 1.2: Verschiedene Epithelien (© ClusterX /iStock/Thinkstock)
Generell besteht Bindegewebe aus einem weitmaschigen Zellnetz, dessen Zwischenräume von einer flüssigen bis gelartigen Matrix (einer Art Grundsubstanz) ausgefüllt werden. Zudem enthalten zahlreiche Bindegewebe auch Blutzellen, die dann aus dem Knochenmark stammen.
Die Bindegewebsmatrix kann drei Faserarten enthalten:
Weiße Fasern
enthalten das feste und dehnfähige Protein Kollagen.
Gelbe Fasern
bestehen aus dem noch elastischeren, dafür aber weniger festen Protein Elastin.
Retikuläre (Netz-)Fasern
sind sehr dünne, stark verzweigte Fäden, die stützend wirken.
Die beiden Hauptarten des Bindegewebes sind lockeres und fibröses (faseriges) Bindegewebe.
Ganz im Gegensatz zu dem Eindruck, den der Name vermittelt, ist lockeres Bindegewebe durchaus in der Lage, Strukturen fest zusammenzuhalten. In den meisten Fällen ist lockeres Gewebe dazu da, Epithel am Körper zu fixieren. So verbindet lockeres Bindegewebe die äußeren Hautschichten mit der darunter liegenden Muskulatur. Wenn Sie die Haut von einer Hühnchenbrust abziehen, reißen Sie gleichzeitig das lockere Bindegewebe mit ab, das die Haut an der Brustmuskulatur befestigt. Außerdem ist diese Art des Bindegewebes Teil der inneren Hautschichten, welche die Organe in Ihrem Unterleib umhüllen.
Lockeres Bindegewebe besteht aus Zellen, die Fibroblasten genannt werden und aussehen wie große, lang gestreckte Sterne. Die Fibroblasten liegen relativ weit auseinander, und die Matrix dazwischen enthält Kollagen- und Elastinfasern. Es gibt zwei Hauptarten:
Fettgewebe
besteht aus Fibroblasten-ähnlichen
Fettzellen
, die umso mehr wachsen, je mehr Lipide (Fette) sie einlagern (
Abbildung 1.3
). Die Fähigkeit zur Fettspeicherung bietet viele Vorteile, denn Fett isoliert den Körper, schützt die inneren Organe und stellt eine Energiequelle für Notzeiten dar. Wenn sich Fettzellen jedoch extrem ausdehnen, bekommen Sie möglicherweise gesundheitliche Probleme. Fettgewebe zwischen der Haut und den Organen des Unterleibs bildet unbeliebte Röllchen an den Hüften (Winterspeck!).
Abbildung 1.3: Weißes Fettgewebe mit gut gefüllten Fettzellen (© Dr_Microbe/iStock/Thinkstock)
Lymphatisches Gewebe
findet sich in Lymphknoten, Milz, Thymusdrüse und rotem Knochenmark – allesamt Orte, die an den Immunfunktionen beteiligt sind (siehe
Kapitel 13
). Auch dieses Gewebe besitzt Zellen, die wie Fibroblasten aussehen, nur werden sie hier als
retikuläre
Zellen bezeichnet. Die Matrix des lymphatischen Gewebes ist mit retikulären Fasern ausgefüllt, die so dünn und verzweigt sind, dass sie filigrane Netzwerke bilden.
Faseriges Bindegewebe hält auch Körperstrukturen zusammen, es ist jedoch etwas fester als loses Bindegewebe. Die Fibroblasten dieses Gewebetyps sind dichter gepackt, und die Matrix enthält zueinander parallel liegende Kollagenfasern. Faseriges Bindegewebe findet man in Ligamenten (Bändern), die zwei Knochen zu einem Gelenk verbinden, und in Sehnen, die Muskeln an den Knochen befestigen.
Knorpel ist auch aus faserigem Bindegewebe aufgebaut, er ist jedoch noch stärker als Ligamente und Sehnen, da seine Matrix noch mehr festigende Fasern enthält. Knorpel ist jedoch nicht so fest wie Knochengewebe, da die Matrix sich leichter verformen lässt. Der Nachteil von Knorpelgewebe ist seine geringe Durchblutung: Bricht es trotz seiner relativ hohen Flexibilität doch einmal, verläuft die sich anschließende Heilung nur sehr langsam.
Es gibt drei Arten Knorpelgewebe, je nach Fasertyp der Matrix:
Elastischer Knorpel
besitzt viele Kollagen- und Elastinfasern. Er ist sehr biegsam und findet sich zum Beispiel in der Ohrmuschel.
Fibröser Knorpel
enthält hauptsächlich Kollagenfasern. Er ist stark, reduziert die Reibung in den Gelenken und absorbiert Stöße, sodass er (sehr sinnvoll!) zwischen den Wirbeln des Rückgrats und im Kniegelenk zu finden ist.
Hyaliner Knorpel
besteht ausschließlich aus Kollagenfasern. Er ist fest und der häufigste Knorpeltyp im Körper.
Hyaliner Knorpel
sieht glatt, weiß und durchscheinend aus (denken Sie an die Verbindung zwischen einer Hühnerbrust und dem Rippenfleisch). Beim Menschen findet man hyalinen Knorpel in der Nase, in den Ringen, die die Luftröhre (Trachea) umspannen und stützen, sowie an den Enden der langen Knochen (an Armen und Beinen) und der Rippen. Das Skelett eines Fötus besteht nur aus hyalinem Knorpel, der im Laufe der Entwicklung immer mehr durch Knochengewebe ersetzt wird.
Sicherlich ist Ihnen aus eigener Erfahrung bestens bekannt, dass Knochen sehr stabil sind – doch wissen Sie auch, warum? Knochen bestehen aus dem stärksten fibrösen Bindegewebe des Körpers. Die Knochenmatrix ist extrem hart, da sie Mineralsalze und Proteinfasern enthält. Calcium ist das wichtigste Mineral, daher müssen Sie täglich für eine ausreichende Calciumaufnahme sorgen, um Ihre Knochen gesund und stark zu erhalten. Wenn Sie wissen möchten, was bei einer mangelnden Calciumversorgung mit Ihren Knochen geschieht, blättern Sie gern weiter zu Kapitel 4.
Sie haben drei Arten von Muskelgewebe im Körper: Herz-, glatte und quergestreifte Muskulatur (Abbildung 1.4). Alle drei Typen bestehen aus Muskelfasern. Eine Muskelfaser setzt sich aus vielen Myofibrillen zusammen. Die perfekte Ausrichtung der Myofibrillen in der Muskelfaser lässt den Muskel gestreift erscheinen. Die hellen und dunklen Abschnitte dieser Streifung wiederholen sich entlang der ganzen Faser und bilden erkennbare Einheiten, die Sarkomere. Sehen wir uns das einmal etwas genauer an:
Herzmuskelgewebe
finden Sie – unschwer zu erraten – im Herzen. Herzmuskelfasern sind gestreift, zylindrisch und verzweigt wie ein Baum in kleine und immer kleiner werdende Fasern. Eine Kontraktion (Zusammenziehung) muss das gesamte Herz rasch erfassen, daher sind die Herzfasern miteinander eng verbunden. Zwischen den einzelnen Kontraktionen entspannen sich die Fasern vollständig, sodass es zu keiner Ermüdung des Herzmuskels kommt. Schließlich muss Ihr Herz ständig schlagen, auch wenn Sie selbst noch so müde oder gar eingeschlafen sind. Die Kontraktion des Herzmuskels läuft unwillkürlich ab und unterliegt nicht Ihrer bewussten Kontrolle. (Eine Sache weniger, auf die sich Ihr Gehirn konzentrieren muss.)
Glattes Muskelgewebe
ist Bestandteil der Wände innerer Hohlorgane wie beispielsweise des Magens, der Blase, der Därme und der Lungen. Die Fasern dieses Muskelgewebes sind in parallelen Reihen angeordnet und bilden streifenlose Muskelblätter. Die Kontraktion der glatten Muskulatur erfolgt wie beim Herzmuskel unbewusst, sie verläuft langsam und bleibt länger erhalten als bei der quergestreiften (Skelett-)Muskulatur. Glatte Muskulatur ermüdet nur in Ausnahmefällen.
Quergestreifte (Skelett-)Muskulatur
ist die Muskulatur, die Ihre Arme, Beine und den Torso bewegt. Die quergestreiften Muskelfasern verlaufen entlang des gesamten Muskels, daher können sie sehr lang sein – etwa so lang wie Muskeln auf der Rückseite Ihrer Oberschenkel. Anders als bei Herz- oder glatter Muskulatur kontrolliert jedoch das Gehirn die Kontraktion der quergestreiften Skelettmuskeln, die damit Ihrem Willen unterworfen sind (daher heißt es auch
willkürliche Muskulatur
). Obwohl einige Bewegungen sehr schnell und scheinbar unbewusst ausgeführt werden können wie das Zurückziehen der Hand von einer heißen Flamme oder die Abwehrbewegung, die Sie ausführen, wenn Ihnen jemand unerwartet etwas zuwirft, ist immer das Nervensystem für die Bewegung dieser Muskeln verantwortlich (siehe
Kapitel 5
für nähere Details).
Abbildung 1.4: Verschiedene Arten von Muskelgewebe (© blueringmedia/iStock/Thinkstock)
Das muss nicht sein. Schauen Sie nur einmal auf Abbildung 1.5 oder auch auf die Abbildungen in Kapitel 7