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Dietmar, ein junger Mann liebte das Fischen auf hoher See. Als Junge hatte er es in einem Baggerloch von einem älteren Mann erlernt und war seit dieser Zeit süchtig danach. Als sein bester Freund Alfred auch noch einen Angelkahn von seinem Vater geerbt hatte, war er überglücklich. Jetzt konnte er seinem Hobby nachgehen. Nur der Motor des Bootes, dieser machte immer wieder Schwierigkeiten. Als Dietmar wieder einmal mit seinem Freund auf See war, um zu angeln, versagte wiederum der Motor und sein Freund versuchte, tief unten im Rumpf des Angelkahns, den Motor zu reparieren. Es war ein herrliches Wetter, und die von dem jungen Mann ausgeworfenen Angelschnüre dümpelten so vor sich hin und kein Fisch wollte anbeißen, bis Dietmar bemerkte, dass er doch einen Fang an einer der Leinen hatte. Hocherfreut rollte er die Angelschnur nach nur einem kurzen Kampf ein und entdeckte ein ungewöhnliches Wesen an seiner Angel. Als er es ins Boot geholt hatte, war er so erfreut über den seltsamen Fisch, dass er ihn vor lauter Freude küsste. Dies war der auslösende Moment, dass sich der eigenartige Fisch, in ein junges hübsches Mädchen verwandelte und ihn mit ihrer Liebe überhäufte. Sie machte ihm allerlei Angebote und war bereit, ihn sogar zu heiraten. Dieses Angebot war aber an eine bestimmte Bedingung geknüpft, er sollte mit dem Angeln sofort aufhören und er sollte keine Fische mehr essen. Für Dietmar waren das keine annehmbaren Bedingungen, und so warf er das unbekannte Wesen wieder ins Wasser zurück, noch bevor sein Freund Artur es sehen konnte. Dietmar wollte nicht als verrückt gelten und somit sprach er noch nicht einmal mit seinem besten Freund über diese seltsame Begegnung. Einige Zeit später holte ihn aber das Schicksal wieder ein, und er erlebte Unwahrscheinliches.
Was er erlebte, warum er nicht mit seinem Kumpel darüber sprach und was Dietmar noch alles so mitmachte, das können sie hier in dieser fantasievollen Geschichte selbst erlesen.
Viel Spaß beim Lesen
Sandra Olsen
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Dietmar liebte es, zu fischen, jede Art von Angeln wollte er ausprobieren, oder es wenigstens es mit ihnen einmal versuchen.
Auch aß er am liebsten den selbstgefangenen Fisch.
„Aus dem Wasser kommt der Fisch bei mir nur immer frisch auf den Tisch“, das war sein Wahlspruch, den er immer wiederholte, wenn ihn jemand danach fragte, warum er so gerne Angeln ging.
Das Grobfischen auf Flüssen und Seen nahm einen großen Teil seiner Freizeit in Anspruch, und er hatte im Laufe der Jahre einige Ferien in Schottland verbracht und mit einer Fliege an einer hauchdünnen Schnur, wilde Lachse und Forellen gejagt, aber seine wahre Liebe, das war, das Seefischen.
Sein "Onkel" Johann machte ihn als Kind mit diesem Zeitvertreib bekannt, und seit dieser Zeit liebte er es.
Dietmar verlor seinen Vater durch eine Silikose, was Staublunge bedeutet.
Die Staublunge entsteht durch die Einlagerung von Staub in die Lunge und die Reaktion des Gewebes auf seine Anwesenheit.
Dies ist eine typische Berufskrankheit von Bergleuten, insbesondere bei Hauern, die vorwiegend im Streckenvortrieb tätig waren und den meisten Staub abbekamen.
Ihnen fällt das Atmen immer schwerer, bis sie qualvoll ersticken.
Seit dieser Zeit war Dietmar Halbwaise und wuchs ohne Vater auf.
Er lebt mit seiner Mutter alleine, sie hatte nie mehr geheiratet, hatte aber viele Verehrer.
Als er noch sehr jung war, erlebte er eine Reihe vorübergehender "Onkels", von denen sich nur wenige die Mühe machten, einem kleinen Rotznasen-Dietmar, die Tageszeit zu verschönern oder sich mit ihm zu beschäftigen.
Wenn seine Mutter da war, hatten sie alle eine andere Beschäftigung, als sich mit ihm abzugeben.
Sie kamen ja auch nicht zu seiner Mutter, weil sie heile Familie spielen wollten, der Grund war ein ganz anderer.
"Onkel" Johann war auch nicht so lange da, aber er nahm den kleinen Dietmar ein paar Mal mit, wie er in einem überfluteten Steinbruch, nach Karpfen fischte, und in diesem alten Klischee war Dietmar damals süchtig danach geworden und wollte nur noch angeln gehen.
Der Verlust seines Vaters, aufgrund seiner Berufskrankheit, hat Dietmar vom Kohlebergbau abgehalten.
Er bekam mit, wie sein Vater regelrecht erstickte, und dieses wollte er nicht auch selbst erleben.
Als er sich für eine Karriere entschied, beschloss er, Versicherungen zu verkaufen, hauptsächlich Lebens-, Kranken-, Unfall und Investitionspläne.
Dietmar hat keine Branchenrekorde in der Versicherungsbranche gebrochen, aber es ging ihm finanziell schon immer gut.
Er bekam ein monatliches Grundgehalt plus seiner Verkaufsprovision, und die war nicht schlecht.
So waren es von der Krankenversicherung immerhin fünf Monatsbeiträge, die ihm gehörten.
Auch bei der Lebensversicherung und bei den Unfallversicherungen bekam er eine hohe Provision.
Bei der Lebensversicherung waren es immerhin fünf Prozent der Versicherungssumme.
Bei zwanzigtausend Euro waren es immerhin eintausend Euro Provision, die er Versicherungsnehmer zuerst einmal bezahlen musste.
Wie man hier erkennen kann, ging es dem Versicherungsverkäufer immer ums Geld und nicht um die Sicherheit seiner Kunden.
Natürlich durfte ein Versicherungsnehmer nicht wissen, dass er die ersten zwei Jahre nur für Provision und Kosten einzahlte und erst dann ein kleiner Gewinn für ihn übrig blieb, aber das war halt die Überredungskunst, die ein guter Versicherungsverkäufer ausmachte, da wurde auch schon einmal nicht die ganze Wahrheit gesagt oder bewusst Fragen nicht richtig und ausgiebig beantwortet.
Schließlich war in jedem großen Versicherungsbüro ein interner Wettbewerb ausgeschrieben, das anspornte, Verträge abzuschließen, um zu den Bestverdienern zu gehören.
So hatte sich ein Versicherungsverkäufer, ein Segelflugzeug zugelegt und potenzielle Kunden zu einem kostenlosen Rundflug eingeladen.
Als die Zielperson dann in Flugzeug saß und auf den Start wartete, sprach er ihn wie „zufällig“ auf eine nicht bestehende Lebensversicherung oder Unfallversicherung an.
Und welch Zufall, den Antrag hatte er bereits ausgefüllt dabei, die Person brauchte nur noch zu unterschreiben, bevor das Flugzeug startete und er ab jetzt versichert war.
Ansonsten hätte er auf den Flug verzichten, und wieder aussteigen müssen, denn nicht versicherte Personen durften nicht mitfliegen.
Jetzt fragen sie sich vielleicht, was wäre gewesen, wenn die Person bei einer anderen Gesellschaft bereits versichert gewesen wäre, ganz einfach, sie wäre zu einem kostenlosen Rundflug nicht eingeladen worden oder hätte einen weiteren Vertrag unterschrieben.
Das waren fast immer die unlauteren Tricks, wie manche Versicherungsvertreter an ihre Abschlüsse kamen.
Andere hatten wieder andere Tricks auf Lager.
Das Versicherungsgeschäft hatte sich seit seiner Gründung stark verändert.
Das meiste wurde heutzutage telefonisch und über Internet erledigt, aber auch da gab es Tricks, um an Verträge zu kommen.
Zu Beginn seiner Ausbildung und Tätigkeit, hatte Dietmar noch viel von Tür zu Tür gearbeitet, was er jetzt nicht mehr tat, er nutzte die modernen Medien.
Er war auch kein schlecht aussehender junger Mann und kümmerte sich auch viel um sich selbst und um sein Aussehen, was ihm die Arbeit leichter machte, ganz besonders bei den Frauen.
Er war immer elegant gekleidet für den Job, also bekam er viele Angebote von gelangweilten Hausfrauen, die am Stadtrand als "Grüne Witwen" lebten.
Wenn es gut für sein Geschäft war, so nahm er hier und da immer wieder einmal ein solches Angebot an, aber die meisten lehnte er ab.
Er hielt sich nicht für prüde, ja er war sogar scharf auf Frauen, so wie kein Zweiter, aber diese verzweifelten Hausfrauen erinnerten ihn zu sehr an seine Mutter.
Seine Mutter war damals einsam gewesen, verzweifelt auf der Suche nach Liebe und Sex.
Sie hatte sich für zu jung und hübsch gehalten, um eine trauernde Witwe zu sein, die von zwei kleinen Kindern behindert wurde, wieder einen Mann, dauerhaft fürs Leben zu finden.
Daher kamen die vielen "Onkels", die aber nie lange blieben.
Dietmars Schwester Alice ist zwei Jahre älter als er selbst.
Seine Mutter musste sich mit kurzen wechselnden Beziehungen, zu viel alkoholischem Getränk, und, wie er vermutete, gelegentlichen Freizeitdrogen und Orgien, zufriedengeben.
Infolge der Verzweiflung seiner Mutter nach Zuneigung und der Suche nach Aufmerksamkeit an anderer Stelle, blieb für die Kinder nicht viel Zeit oder Liebe übrig.
So erzogen fiel es später auch den beiden Geschwistern schwer, selbst eine dauerhafte Beziehung aufzubauen.
Dietmar machte seine Mutter nicht für seine beschissene Kindheit verantwortlich, es waren nur ihre Hände, die ihnen gegeben wurden, einen anderen Halt fanden er und seine Schwester nicht bei ihrer Mutter.
Sowohl Dietmar als auch seine Schwester Alice, sie waren beide noch Single und jetzt schon weit über die dreißig, und beide waren kalte Fische und gefrorene Eisblöcke, wenn es um dauerhafte Romantik oder Liebe ging.
Dietmar schien auch nur kalten Fisch zu lieben, und zwar die, die aus dem Wasser gezogen wurden.
Deshalb pflegte er seine Freundschaft mit Alfred, einem befreundeten Jungen aus der Zeit, als sie gerade einmal fünfzehn Jahre alt waren.