Astrologie und Liebesleben - Elsbeth Ebertin - E-Book

Astrologie und Liebesleben E-Book

Elsbeth Ebertin

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Beschreibung

In diesem Buche bringe ich eine große Anzahl alte und neue astrologische Beobachtungen und Deutungsregeln, sowie über zwanzig interessante Horoskope von männlichen und weiblichen Wesen, als da sind: Glücklich und unglücklich Liebende und Verheiratete, mehrmals Verehelichte und Geschiedene, vergeblich auf Liebe hoffende und harrende, keusche Jungfrauen und Junggesellen und auf tragische Art Verdorbene und Gestorbene ... Bemerken möchte ich noch, dass ich das Buch nicht für Wissenschaftler und Fachastrologen schreibe, die genügend eigenes Studienmaterial gesammelt haben mögen, ich bemühte mich vielmehr, aus ganz alten Werken, vom 16. Jahrhundert angefangen bis in unsere Zeit hinein, gerade das zusammenzufassen, was sich auch heute noch verwenden und durch Beispiele unserer Zeit erläutern lässt. Inhaltsverzeichnis Einleitung Sternenmächte und Liebessehnen Charakter-Vorzüge und -Nachteile sich Liebender Schicksale und Liebestragödien

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Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Widmung

Faksimile

Einleitung

Sternenmächte und Liebessehnen

Charakter-Vorzüge und -Nachteile sich Liebender

Schicksale und Liebestragödien

 

 

 

Astrologie und Liebesleben

 

 

 

Elsbeth Ebertin

 

*

 

Verlag Heliakon

 

 

2022 ©Verlag Heliakon

Umschlaggestaltung: Verlag heliakon

 

Vertrieb: BoD - Books on Demand, Norderstedt

 

ISBN: 978-3-949496-19-6

 

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über-setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

 

Widmung

 

Allen, die die Liebe kennen!

 

Faksimile

 

 

Faksimile der eigenhändigen Niederschrift Wolfgang von Goethes.

(aus Egmont).

 

Einleitung

Viele Jahre ging ich schon mit dem Gedanken um, ein Buch über Astrologie und Liebesleben zu schreiben, schon vor zehn Jahren war der Entschluss dazu in mir gereift und in mehreren meiner früheren Jahrbücher: „Ein Blick in die Zukunft“ wurde bereits auf diese Neuerscheinung hingewiesen.

Die anhaltende Überflutung von Zuschriften der Leser meiner verschiedenen Werke, allerlei Hemmungen und Schwierigkeiten, ließen mich jedoch nie dazu kommen, das geplante Werk zu vollenden, andere wichtige Aufgaben oder aktuelle Ereignisse traten in den Vordergrund, und so blieb mir zunächst nichts weiter übrig, als reiches Material zu sammeln und immer wieder zu beobachten, wie Gestirne auch auf das Liebesleben der Menschen einwirken.

Schließlich tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass das Thema über die Liebe nie veraltet, und dass es kein Unglück ist, wenn das Buch erst später erscheint, wenn genügend Zeit ist, aus der Fülle des reichen Materials das Geeignete herauszusuchen.

Die Liebe bleibt doch ewig neu!

Noch heute und für alle Zeit gilt das Wort unseres Altmeisters Goethe1, für alle, die die Liebe kennen!

Freudvoll und leidvoll

Gedankenvoll sein,

Hangen und Bangen

In schwebender Pein,

Himmelhoch jauchzend

Zum Tode betrübt,

Glücklich allein

Ist die Seele, die liebt.

Ja, „glücklich allein ist die Seele, die liebt!“ und darum wird jeder, der das Glück der Liebe schon gefunden hat, noch mehr aber der, welcher es erst zu finden hofft, etwas über die Liebe und über sein Schicksal, das in den Sternen geschrieben steht, wissen wollen.

Es mögen vielleicht in den letzten Jahren, nachdem ich auch in meinem Buche über Religion und Liebe (1919) die Anregung dazugegeben hatte, einige andere Schriften über das gleiche Thema erschienen sein, doch glaube ich, dass es sich bei diesen um eine ganz andere Art handelt.

Ich habe zunächst nur im Weltrhythmus – Kalender für 1926 einen Auszug aus dieser Broschüre veröffentlicht, in dem ich besonders die Planetenstände des siebenten Hauses einer Nativität, welches bedeutsam für Liebe und Ehe ist, beschrieb.

In diesem Buche bringe ich aber eine große Anzahl alte und neue astrologische Beobachtungen und Deutungsregeln, sowie über zwanzig interessante Horoskope von männlichen und weiblichen Wesen, als da sind: Glücklich und unglücklich Liebende und Verheiratete, mehrmals Verehelichte und Geschiedene, vergeblich auf Liebe hoffende und harrende, keusche Jungfrauen und Junggesellen und auf tragische Art Verdorbene und Gestorbene …

Bemerken möchte ich noch, dass ich das Buch nicht für Wissenschaftler und Fachastrologen schreibe, die genügend eigenes Studienmaterial gesammelt haben mögen, ich bemühte mich vielmehr, aus ganz alten Werken, vom 16. Jahrhundert angefangen bis in unsere Zeit hinein, gerade das zusammenzufassen, was sich auch heute noch verwenden und durch Beispiele unserer Zeit erläutern lässt. Wer von den gelehrten Herren aber daran Anstoß nimmt, dass ich hier und dort, statt Mathematik und komplizierten Rechenexempeln — die der Laie doch nicht verstehen würde — zwischen astrologische Erklärungen etwas Poesie und Philosophie einflechte, um auch den geschätzten Lesern und verehrten Leserinnen Anregung zu geben, denen das Eindringen in das Gebiet der Astrologie zu schwer ist, — der lege das Buch ruhig beiseite und bleibe bei seinen grauen Folianten.

Mir kommt es bei diesem Buche vor allem darauf an, auch den gebildeten Laien, wie allen Liebenden des Vo1kes, die sich keine teuren wissenschaftlichen Werke zulegen können, wenigstens etwas in die Hand zu geben, wodurch sie Einblick in ihr Schicksal und Liebesleben gewinnen und sich durch das Vergleichen von Beispielen selbst zu erkennen vermögen.

Besonders anregend wird das Buch natürlich für die Menschen sein, die bereits im Besitz ihrer Horoskop – Zeichnung sind, weil sie nun selbst nachschlagen können, was dieser und jener Gestirnstand bedeutet; zumal gute Horoskop-Interpretationen sehr schwer zu erlangen sind.

So hoffe ich, dass gerade dieses Buch, das nicht allein von den unerreichbaren Sternen handelt, sondern auch von der Liebe Freuden und Leiden erzählt, meinen aufmerksamen Lesern und verehrten Leserinnen Vieles, was sie bisher nur dunkel ahnten, zum Bewusstsein bringen und besonders allen Liebenden lehrreich und nützlich sein wird.

Anfang Februar 1926,

Eschenau bei Heilbronn a. N.

Elsbeth Ebertin

1 Siehe Faksimile der eigenhändigen Niederschrift Goethes. S. 4.

 

Sternenmächte und Liebessehnen

Die Liebe ist der Dichtung Stern,

Die Liebe ist des Lebens Kern;

Und wer die Lieb' hat ausgesunges,

Der hat die Ewigkeit errungen.

Friedrich Rückert

 

In den Worten Stern und Liebe klingt ein ewiger Ton, ein kosmischer Zusammenhang der Klänge des Weltalls, ein verwandtes Schwingen, das unbewusst die beiden Begriffe harmonisch verbindet. Wollte man dem Tone nachforschen, so käme man auf unbestimmte Ahnungen. Vielleicht könnte man sagen: Ein gleicher Schimmer, eine unerklärliche Macht, eine seltsame Anziehung in geheimnisvollem Sehnen ist ihnen eigen; aber es ist schwer, diese Empfindungen und Gefühle über die Macht der Sterne und über die Liebe in klare Worte zu fassen und die eigentümliche Verbindung beider zu entschleiern.

Und doch bestehen viel tiefere Zusammenhänge zwischen Gestirnwirkungen und dem Empfindungsleben der Menschen, als die meisten ahnen. Ja, viele Menschen sträuben sich dagegen, an fluidale Kräfte des Weltalls oder an astrale Strömungen, an ein Hinüber- und Herüberweben zwischen Himmel und Erde zu glauben und nun gar noch anzunehmen, dass auch das Liebesleben von den Sternen oder höheren Mächten beeinflusst sein soll.

Es klingt ihnen so unwahrscheinlich und doch ist es das Natürlichste in der Welt.

Aber wie, wie soll man es denen, die das geheimnisvolle Fluidum zwischen Sternenmächten und Liebesempfinden nicht an sich selbst verspüren, erklären? — Genügt denen das so oft zitierte Wort Goethes: „Wenn Ihr's nicht fühlt, Ihr werdet's nie erjagen?!“ —

Können grob-materialistisch veranlagte Menschen überhaupt an etwas glauben, was sie nicht sehen oder greifen können? — Nein, da muss man schon mit anderen Vergleichen und Worten kommen. So sagt zum Beispiel Robert Fuchs-Liska in seinem Büchlein Laien-Astrologie über die Strahlungen der Gestirne: „Vielleicht ist es Trieb, Kraft elektrischer Art, durch außerordentlich feine Strömungen hervorgebracht. Sinnlich wahrnehmen können wir diese Ausströmungen gewiss nicht — ich meine: nicht durch Auge, Ohr, Tastgefühl, Geschmack, Geruch. Das aber, was man Nerven nennt, hat Fühlvermögen für die Sternschwingungen, widersetzt sich oder geht darauf ein. Unser äußerer Mensch gibt das in der körperlichen Erscheinung wieder, der Leib auch in Erkrankungen sicherlich. Unser innerer Mensch — die Seele, der Geist aber nimmt Eindrücke der planetaren Ausströmungen auf, die wir durchaus nicht bemerken. So kann sich der Charakter ändern von gut zu böse, wie auch umgekehrt. Dem entsprechen unsere Handlungen, und so bereiten wir uns Glück oder rufen Unheil hervor. Es tönen nun die Missklänge oder der Einklang in uns fort oftmals für lange Zeit, manchmal nur für einen Tag; doch niemals ohne Vorbereitendes — die Saiten klingen ganz leise und verhalten auf, geraten in immer stärkere Schwingungen, bis sie das höchste Ausmaß ihrer Schwingungsmöglichkeiten erreicht haben. Was wir dann tun, empfangen oder geben, das ist der Widerklang des Harmonischen oder Unharmonischen in uns. Bei dem Harmonischen schaffen wir uns fortdauerndes Glück oder Glück nur für einen besonderen Tag; beim Missklänge schmieden wir eine Kette verhängnisvoller — oder wenigstens als verhängnisvoll erscheinender Ereignisse, deren eines sich an das andere reiht mit kurzen Unterbrechungen.“

Ich glaube, dies zu verstehen ist in unserer Zeit der Radio-Technik, bei der die Übertragung von Schall- und Tonwellen etwas Selbstverständliches ist, — nicht mehr allzu schwer.

Und warum sollten nicht auch von den Sternen unsichtbare Kräfte herniederstrahlen und unser Liebesleben durchfluten, unser Herz erregen und bewegen, uns in frohe oder glückliche Stimmung versetzen, wenn sich Gleiches zu Gleichem gesellt oder wenn ein Mensch durch Schicksalsfügung sein zweites Ich verkörpert und die Schwesterseele fand? —

Hier gilt dann das Wort Friedrich Schillers:

Das ist der Liebe heil'ger Götterstrahl,

Der in die Seele schlägt und trifft und zündet,

Wenn sich Verwandtes zu Verwandtem findet,

Da ist kein Widerstand und keine Wahl,

Es löst der Mensch nicht, was der Himmel bindet.

Ja die unsichtbaren geheimnisvollen Kräfte im Weltall, die Liebende zusammenführen, die nimmer voneinander lassen können, sind mächtiger als jedes weltliche Gesetz.

Über die Liebe leben tausend Worte, sie ist besungen in allen Variationen von Dichtern der alten und neuen Zeit, von Walther von der Vogelweide angefangen im Minnesang bis in unsere Zeit hinein in schlichten Volksliedern, wie in hochdramatischen Werken.

Und schon von alters her sprach man von den schicksalsbestimmenden Sternen und erforschte ihren Einfluss auf uns Erdenkinder und auf alles Weltgeschehen.

Wem aber ist das Glück der Liebe beschieden, wer ist vollkommen glücklich? — Von vielen Tausenden sind nur wenige zufrieden und selbst in anscheinend glücklichen Ehen stellt sich nach einiger Zeit oft eine Disharmonie oder innere Entfremdung ein, die man anfangs kaum für möglich gehalten hätte.

Es besteht nun freilich ein Unterschied in allem, ob in einer Ehe die glücklichen Stunden vorherrschend sind oder ob die Dornen und Disteln des Unfriedens alles einstige Glück zerstören. Die meisten Menschen ahnen nicht, woher nach anfangs friedlichen Wochen oder Jahren ein so plötzlicher Gefühlsumschwung oder düstere Stimmungen kommen. Sie wissen nicht, dass unsichtbare Kräfte am Werke sind, den einstigen Frieden und ihr Glücksempfinden zu zerstören oder dass kosmische Schwingungen einen unheilvollen Einfluss ausüben.

Und doch hängt so unsagbar viel davon ab, wie sich die Gestirne in den Horoskopen Liebender gegenseitig bestrahlen und was sonst noch für Aspekte vorherrschen, ob die gegenseitig aufeinander wirkenden Einflüsse bindend oder zerstörend wirken.

Wenn man rechtzeitig Gelegenheit hat, die Horoskope sich Liebender zu vergleichen, so lässt sich nach Kenntnis der astrologischen Gesetze leicht ergründen, ob nach den gegenseitigen Gestirnwirkungen die Möglichkeit zu dauerndem Glück und zu harmonischer Ehe besteht oder ob mit baldigen Störungen zu rechnen ist.

Leider werden erotische Empfindungen sehr häufig irrtümlich für Liebe gehalten und der ursprüngliche Sinnenrausch verfliegt dann ebenso rasch, wie er gekommen ist.

Allerdings besteht auch wieder ein feiner Unterschied zwischen erotischen Empfindungen in Verbindung mit geistig-seelischem Verstehen und dem sinnlichen Begehren, das nur darin besteht, das niedere Triebleben zu befriedigen oder glühende Leidenschaften zur Auslösung zu bringen.

Im ersteren Falle, wenn geistiges Verstehen, Gleichheit der Interessen und seelische Übereinstimmungen vorherrschen, ist vielmehr auf dauernde Harmonie im Liebes- und Eheleben zu rechnen, als wenn nur Sinnlichkeit und äußere Dinge zwei Menschen zueinander führen. Im letzteren Falle tritt nach dem ersten Sinnenrausch sehr bald Gefühlskälte und eine graue Ernüchterung ein.

Solche Menschen haben dann nach Befriedigung der sexuellen Triebe einander nichts mehr zu geben, werden einander leicht überdrüssig und ihre ursprüngliche Sinnlichkeit verwandelt sich nun in Abscheu, Ekel, Verachtung, wenn nicht gar in — Hass. Mithilfe der Astrologie lässt sich nun feststellen, ob zwei Menschen nicht nur sinnlich, sondern auch geistig-seelisch miteinander harmonieren, was durch Vergleichen von Horoskopen geschehen kann, worüber ich im nächsten Kapitel Anleitung gebe.

Man wird dabei die widerstreitendsten Aspekte finden, oder in manchen Horoskopen sich Liebender, Einflüsse, die ebenso wohl anziehend als abstoßend wirken.

Schon Friedrich Schiller sagte:

Nicht Rosen bloß, auch Dornen hat der Himmel.

Wohl Dir, wenn sie den Kranz Dir nicht verletzen!

Was Venus band, die Bringerin des Glücks,

Kann Mars, der Stern des Unglücks, schnell zerreißen.

Es liegt oft wie eine Ahnung kommenden Unglücks über der jungen Liebe, als ob schlimme Tage schon ihre Schatten voraus würfen. Meist empfindet nur eines der Liebenden das drohende Unheil und seine unerklärliche Wehmut ist der Vorbote einer plötzlichen Trennung.

Auch ein Lyriker unserer Zeit, Heinrich Schmidt-Hoffmann, fühlt, wie oft ein Damoklesschwert über zwei Liebenden schwebt und sagt in seinen Gedichten der Sternennacht:

Zwei Liebende

Hielten sich innig umschlungen

Und küssten sich, Süß und lange

In zauberspinnender Mitternacht;

Ach, sie ahnten nicht,

Dass ein feindlicher Stern

Über ihnen hing

Und aus seinem Leidenskelch

Tropfen auf Tropfen

Leise, ganz leise

Auf sie niederträufelte.

Hier ist in poetischer Weise gesagt, wie Gestirne auf liebende Herzen wirken, wie sie Freude in Leid verwandeln. Aber gleich sagt der Dichter tröstend:

Menschlein, Menschlein,

Was ringst Du die Hände,

Weil ein Planet Dich verwundete?

Sei fröhlich der Narben!

Wer die meisten und schlimmsten hat,

Das sagt ich schon lange,

Ist der gottwohlgefälligste Kämpfer,

Ist ein Held,

Ein siegreicher Held,

Des ewigen Herrn!

Darum sollte auch keiner der geschätzten Leser und keine der verehrten Leserinnen, die nach dem Studium und Vergleichen der in diesem Buche beschriebenen Lebensschicksale auf Grund der Gestirnstände ersehen werden, dass auch in ihrem eigenen Horoskop kein besonderes Glück in ihrem Liebesleben angezeigt ist, den Mut verlieren oder sich gar vor den Kämpfen des Lebens fürchten.

Manches sieht sich vorher viel schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist oder es wird, wenn man in einer kritischen Zeit steht, doch leichter ertragen, wenn man schon darauf gefasst ist. Schließlich sollte auch niemand vergessen, dass wir ja hier sind, um zu kämpfen und dass große Enttäuschungen und Schicksalsschläge im irdischen Sein notwendig sind zur Höherentwickelung und Läuterung der Seele.

Mancher Mensch, in dessen Horoskop einschränkend wirkende oder unheildrohende Aspekte (Abb. 3) vorherrschend sind, könnte vielleicht manche Katastrophe oder manchen Schicksalsschlag nicht mehr ertragen, wenn er nicht schon vorher durch eine große Leidensschule gegangen wäre und einen herben Schmerz nach dem anderen kennengelernt hätte.

Doch bevor ich weiter von Aspekten, das heißt von gegenseitigen Anblickungen der Gestirne rede, muss ich für Laien, die noch keine astrologischen Werke gelesen haben, so kurz als möglich einflechten, was man unter einem Horoskop oder Lebensspiegel zu verstehen hat und wie man ein Horoskop, das von einem Mathematiker oder Astrologen schon fertig berechnet und aufgezeichnet vorliegt — wie die Abbildungen dieses Buches, — selbst zu einer Ausdeutung nach den auffallenden Gestirnen übergehen, kann.

Das Horoskop, das heißt Stundenschau, oder die Konstellation der Gestirne im Augenblick einer Geburt, gleicht einer Himmelsuhr, die das menschliche Schicksal in großer Umrahmung widerspiegelt, während die Einzelheiten des menschlichen Lebens erst durch Berechnung wichtiger Direktionen und Projektionen der Gestirne festgestellt werden können.

Nr. 2

 

Die in diesem Buche abgebildeten Horoskope mit den eigenartigen Gestirnstellungen zeigen gewissermaßen nur an, was in Bezug auf Charakter, Liebes- und Eheglück im Laufe des Lebens entweder bereits eingetroffen oder — noch zu erwarten ist. Wann bestimmte Ereignisse eintreten, bedarf natürlich in jedem einzelnen Fall erst genauer Berechnungen, die nur ein geübter Fach-Astrologe auszuführen vermag.

Die kreisförmige Einteilung eines Himmelsbildes mit dem in Betracht kommenden Gestirnstand umfasst 360 Grade des die Erde umschließenden Zodiakus oder Tierkreises.

Die Namen der 12 Tierkreiszeichen, die sich — je 30 Grade umfassend — aneinanderschließen, sind:

vom 0 - 30 Grad

Widder a

regiert vom Mars E

vom 30 - 60 Grad

Stier b

regiert vom Venus D

vom 60 - 90 Grad

Zwilling c

regiert vom Merkur C

vom 90 - 120 Grad

Krebs d

regiert vom Mond B

vom 120 - 150 Grad

Löwe e

regiert vom Sonne A

vom 150 - 180 Grad

Jungfrau f

regiert vom Merkur C

vom 180 - 210 Grad

Waage g

regiert vom Venus D

vom 210 - 240 Grad

Skorpion h

regiert vom Mars E

vom 240 - 270 Grad

Schütze i

regiert vom Jupiter F

vom 270 - 300 Grad

Steinbock j

regiert vom Saturn G

vom 300 - 330 Grad

Wassermann k

regiert vom Saturn G

vom 330 - 360 Grad

Fisch l

regiert vom Jupiter F

Die Ausdehnung oder die Größe der einzelnen Himmelshäuser oder der 12 Abschnitte eines mathematisch genau berechneten Horoskops stimmt — wie die verschiedenen Horoskop-Abbildungen von Nr. 3—22 zeigen —, nicht mit den Graden der Tierkreiszeichen überein, sondern richtet sich nach der geografischen Lage des Geburtsortes. So kann sich zum Beispiel ein Abschnitt eines Horoskops, wie aus den verschiedenen Abbildungen ersichtlich ist, über mehrere Tierkreiszeichen, die in der äußeren Umrandung vermerkt sind, erstrecken.

(Siehe Abb. Nr. 3 vom 11. April 1877). Hier erstreckt sich das erste Haus über die Zeichen Wassermann, Fische und über die ersten Grade des Zeichens Widder.

Bei einem anderen Horoskop (siehe Abb. Nr. 9 vom 13. Mai 1893) umfasst das 1. Haus nur 15 Grade, die zweite Hälfte vom Zeichen Krebs.

Nur selten deckt sich der Beginn einer Häuserspitze genau mit dem Anfang eines Tierkreiszeichens, wie in dem Horoskop Nr. 11 vom 14. Juni 1888, das auf der Grenze zwischen dem letzten Grad Jungfrau liegt und den größten Teil des Zeichens Waage umfasst, noch genauer deckt sich aber der Aszendent 0 Grad Steinbock mit der ersten Häuserspitze in dem Horoskop Nr. 10 vom 1. August 1893.

Jedes Himmelsfeld oder jedes Haus des Horoskops hat eine besondere Bedeutung, die ich hier auch noch angeben muss, damit jeder Leser versuchen kann, wenigstens die Grundzüge seines Wesens, wie die, der ihm Nahestehenden, zu erkennen.

Das 1. Haus gibt Aufschluss über den Charakter, über persönliche Neigungen, Leidenschaften, wie über die Grundlagen des Geschicks. Wenn sich das erste Haus eines Horoskops über mehrere Zeichen erstreckt, also auch von mehreren Planeten regiert wird (wie in Nr. 3), kann man annehmen, dass eine vielseitige Veranlagung und Begabung vorliegt.

Nr. 3

Das 2. Haus, das sich unter der Erde an das Erste anschließt, gibt Aufschluss über Vermögensverhältnisse, zeigt an, ob der Geborene sein Leben in Wohlstand verbringt, — z. B. wenn Jupiter wohlbestrahlt darin steht, oder ob jemand in Not und Elend darben wird, — oder nie zu eigenem Besitztum kommt, wenn ein Unglücksstern das 2. Haus übel bestrahlt, z. B. Neptun (Abb. Nr. 21).

Das 3. Haus gibt hauptsächlich Auskunft über geistige Interessen, Geschwister und Anverwandte, über kleine Reisen Ortswechsel, Briefe, Dokumente, Nachbarschaft. Sonne oder Venus im 3. Hause geben in guter Bestrahlung viel geistiges Vorwärtsstreben und gutes Einvernehmen mit Anverwandten, ungünstige Planeten dagegen deuten auf viel Verdruß und Streit in genannten Angelegenheiten.

Das 4. Haus des Horoskops gibt gewöhnlich Aufschluss über die Eltern, über das Vaterhaus, die Heimat und auch über Verhältnisse, in denen sich der Geborene am Ende seines Lebens befinden soll. Sind keine Planeten in den erwähnten Himmelshäusern anwesend, so urteilt man nach der Stellung des Planeten, der das in Betracht kommende Tierkreiszeichen regiert. (Siehe Tabelle Seite 15.)

Nr. 4

Saturn im 4. Hause — siehe Nr. 9 — um nur ein Beispiel herauszugreifen, verursacht im Laufe des Lebens gewöhnlich viel Kummer durch Grundbesitz, Gefahr von schweren Schicksalsschlägen oder Verarmung im Alter. (Der Betreffende hat z. B. unüberlegt kurz vor der Inflation das Erbe seines Vaters, eine Getreide-Mühle, verkauft und seither schwer zu kämpfen.)

Das 5. Haus des Horoskops ist bedeutsam für Freuden und glückliche Ereignisse des Lebens, gibt Hinweise auf Vergnügen, auf Glück oder Unglück im Spiel — je nachdem, ob gute oder ungünstige Planeten im 5. Hause stehen, und lässt auch Schlüsse auf Kinder und Nachkommenschaft zu. Venus im 5. Hause gibt Veranlagung, oft etwas voreilig im Liebesleben zu handeln, gibt aber auch viel Sinn für alles Schöne, für Genüsse und Freuden des Lebens, für Theater, Kunst, Musik und Gesang, für alles, was das Leben angenehm macht. Jupiter im 5. Hause verheißt zeitweise, wenn gut bestrahlt, Glück im Spiel oder plötzlichen Geldzufluss durch Protektion oder Einnahmen durch ein Lehrfach, durch künstlerische oder literarische Erfolge. (Siehe Abb. Nr. 5.)

Nr. 5

Das 6. Haus lässt auf die Körperbeschaffenheit, auf die Gesundheitsverhältnisse, auf die Arbeit und auf den Umgang mit Untergebenen und Dienern schließen. Ein von Planeten reich besetztes 6. Haus lässt auf ein arbeitsreiches Leben oder auf einen großen Wirkungskreis schließen. (Siehe Abb. Nr. 5 und 16.)

Saturn an der Spitze des 6. Hauses macht sehr ernst, gibt zeitweise schwere Kämpfe und Krankheiten zu überwinden. — Venus und Merkur deuten gewöhnlich auf ein gutes Einvernehmen mit Menschen des Umkreises, mit denen man zu tun hat. Der Mars im 6. Hause (Abb. Nr. 13) ist weniger günstig, wirkt oft gesundheitsstörend; auch die Sonne im 6. Hause, besonders im Gegenschein zum Uranus bewirkt oft große Angstzustände oder plötzliche Katastrophen, die die Todesursache werden können. (Siehe Abb. Nr. 16: Horoskop einer bei einem großen Brandunglück ums Leben gekommenen Arbeiterin.)