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Martin Schmidt (1892-1964) und in der Folge sein Sohn Georg Wilhelm Schmidt (1921-2005) haben im vergangenen Jahrhundert Konzepte zur Regeneration und Entwicklung von Saatgut für Getreide und Bäume erarbeitet. Sie taten dies auf der Grundlage des von Rudolf Steiner entworfenen und gelehrten anthroposophischen Weltbildes. In dem Buch werden die für die Schmidt´schen Forschungsarbeiten wichtigsten Kenntnisse des Steiner´schen Modells der Wirksamkeit von Ätherkräften zusammengestellt und aufgezeigt, wie dieses Wissen für die Regeneration von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen sowie von Obst- und Waldbäumen verwendet werden kann.
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Seitenzahl: 252
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In dankbarer Erinnerung an Georg Wilhelm Schmidt für seine lebensnahe Einführung in die Anthroposophie
Martin Schmidt (1892-1964) und in der Folge sein Sohn Georg Wilhelm Schmidt (19212005) haben im vergangenen Jahrhundert Konzepte zur Regeneration und Entwicklung von Saatgut für Getreide und Bäume erarbeitet (vgl. Zukunfts-Institut 2003). Sie taten dies auf der Grundlage des von Rudolf Steiner entworfenen und gelehrten anthroposophischen Weltbildes.
Steiner beschrieb Lebensprozesse von Pflanzen in erster Linie als kompliziert miteinander verwobene Wirkungen von so genannten ätherischen und astralen Kräften.
Die Forschungsaktivitäten von Martin und Georg Wilhelm Schmidt haben zum Teil recht erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht, wie z. B. Martin Schmidts Konzept des Ätherbeetes und den von ihm gezüchteten Schmidt-Roggen oder Georg Wilhelm Schmidts spezifische Vorgehensweise zum Waldwiederaufbau (vgl. Zukunfts-Institut 2003).
Vater und Sohn Schmidt waren - wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten - vor allem an empirisch-praktischen Erkenntnissen interessierte Forscher sowie Praxis-Berater für Land- und Forstwirte. Sie verfügten über umfangreiche Kenntnisse der geisteswissenschaftlichen Natursicht Rudolf Steiners, insbesondere der Ätherkunde und dem Wissen über astralische Wirkprozesse, die sie in ihren Arbeiten kreativ und produktiv zu nutzen wussten.
Sie haben ihr ätherkundliches Wissen jedoch nicht in eigenständigen Arbeiten publiziert, obwohl dies für das Verständnis ihrer praktischen Tätigkeit sehr hilfreich gewesen wäre.
Jörgen Beckmann hat es anhand seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Georg Wilhelm Schmidt (der so zum Co-Autor wird) und anhand von zusätzlichen ausführlichen Gesprächen mit ihm unternommen, diese Lücke zu schließen.
Der vorliegende Text stellt die für die Schmidt´schen Forschungsarbeiten wichtigsten Kenntnisse des Steiner´schen Modells der Wirksamkeit von Äther- und Astralkräften zusammen und er zeigt auf, wie dieses Wissen für die Regeneration von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen sowie von Obst- und Waldbäumen verwendet werden kann.
Jörgen Beckmann bedient sich dabei - ganz im Sinne von Martin und Georg Wilhelm Schmidt - durchgängig der anthroposophischen Terminologie und Argumentationsweise. Er greift zudem auf die wichtigsten „Klassiker“ der anthroposophischen Ätherkunde zurück. Es gelingt ihm so - wenn auch nicht immer ganz ohne unvermeidlich erscheinende Wiederholungen - einen gut gegliederten, sehr informativen Überblick über die Bereiche der Ätherkunde zu geben, die für die Land- und Forstwirtschaft von besonderer Bedeutung sind. Da der hier publizierte Text noch zu Lebzeiten von Georg Wilhelm Schmidt entstand und nach seinem Tod nicht verändert werden sollte, konnten neuere Arbeiten (vgl. z.B. Suchantke 2012) in ihm nicht mehr berücksichtigt werden.
Das Steiner´sche Konzept der Äther- und Astralkräfte hat sich für die praktische Arbeit in der Landwirtschaft, in der Medizin und in der Pädagogik als überaus hilfreich und leistungsfähig erwiesen. Es ist zudem geeignet, einige empirisch gut belegte Phänomene, denen die herrschende materialistische Naturwissenschaft verständnislos gegenüber steht, zu erklären (vgl. Beckmann 2013). Dennoch ist es in der vorliegenden Form (noch) nicht anschlussfähig an das allgemein praktizierte naturwissenschaftliche Denken. Die notwendige und möglich erscheinende Brücke (vgl. Kraft 1994) zwischen dem anthroposophischem Ätherkonzept und der etablierten Naturwissenschaft gilt es, von beiden Seiten her zu schlagen. Von anthroposophischer Seite könnten dabei vor allem die Annäherung - wie auch immer sie vollzogen werden mag - an zeitgemäße Standards empirischer Forschung und ein produktives Umgehen mit der konstruktivistischen Methodologie hilfreich sein, während die etablierte Naturwissenschaft den Mut zu einer auch von anderer Seite geforderten Erweiterung ihres paradigmatischen und ihres methodologischen Konzeptes aufzubringen hätte.
Solange ein derartiger Brückenschlag, der zur gegenseitigen Anschlussfähigkeit führen könnte, nicht angegangen und geleistet wird, wird das hier vorgestellte Konzept der Ätherforschung mit all seinen praktischen Anwendungsmöglichkeiten eine exotische Wissensinsel bleiben. Doch auch eine solche Insel lohnt es anzusteuern, sich an dem Erkenntnispanorama, das sie bietet, zu erfreuen und praktische Anregungen für das Handeln in der Alltagswelt gängiger Ökosystemforschung von ihr mitzunehmen.
Wenn die vorliegende Schrift demjenigen, der mit dem anthroposophischen Gedanken- und Erfahrungsgut arbeitet, eine echte Hilfe bieten würde und dem, der in der gängigen Ökosystemtheorie denkt, anregen würde, Probleme hin und wieder auch einmal unkonventionell anzugehen, so hätte sie das ihr Mögliche bewirkt. Ich wünsche mir, dass beides geschieht.
Barsinghausen, im August 2012
Arnim Bechmann
Im Jahr 2021 jährte sich der 100. Geburtstag von Georg Wilhelm Schmidt. Dieses Buch gibt Einblick in sein Lebenswerk. Der Forschungsansatz von Georg Wilhelm Schmidt (1921-2005) sowie von seinem Vater Martin Schmidt (1892-1964) begründete sich auf der Erforschung und Handhabung der ätherischen Bildekräfte und deren Gestaltungskraft auf das Pflanzenwachstum. Sie bezogen sich dabei auf Angaben von Rudolf Steiner über die dem Pflanzenwachstum zu Grunde liegenden Kräftewirksamkeiten: Gemeint ist die irdische und kosmische Polarität der vier Ätherkräfte sowie deren Wirken im Jahreslauf. Sie bildeten die Grundlage auf der sie ihre Methoden aufbauten. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit lagen auf der Entwicklung von Saatgut für den Getreideanbau, die Regeneration von Bäumen sowie der Wiederaufbau von Wäldern.
Aus dem Umfeld der HERA-Forschungsstelle für ökologischen Landbau haben sich seit Beginn der 2000er Jahre einige Personen intensiv mit diesen Methoden und Forschungsfragen auseinandergesetzt, weiterentwickelt und diese in ihre Arbeit integriert. Im Bereich der Saatgut-Entwicklung sind dies Heidi Franzke und Patrick Schmidt sowie bei der Umgestaltung von Wäldern Thomas Link und im Verstehen der Lebensprozesse in der Brotzubereitung Jürgen Zippel.
Auf Initiative des „Netzwerk Über-Leben e.V.“ - Verein zur Entwicklung der Ätherkunde - wird das vorliegende Werk zur Ätherkunde erneut aufgelegt.
Emmendingen, im November 2022
Jörgen Beckmann
Zu Pfingsten 1924 hielt Rudolf Steiner auf Bitten einiger Landwirte in Koberwitz acht Vorträge über „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihender Landwirtschaft“, den sog. „Landwirtschaftlichen Kurs“. Als Teilnehmer dieses Kurses zur Begründung zur biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise konnte Martin Schmidt zunächst auf zwei Höfen im Harz und an der Ostsee erste Erfahrungen sammeln in der Anwendung dieser neuen Landbaumethode. Auf dem Landgut Hessel mit seiner Mittelgebirgslage im rauhen Eichsfeld von Westthüringen ergab sich anschließend die Möglichkeit, diese neu begründete ökologische Landbaumethode zur Bewährung zu bringen. Auf einer Gesamtfläche von 250 ha konnten die Bereiche Acker- und Gartenbau in dem Zeitraum von 1936 bis 1945 auf diese neue Betriebsweise umgestellt werden. Auch in den dazugehörigen Waldflächen bewirkten die Maßnahmen einer naturgemäßen Waldwirtschaft den Übergang in einen widerstandsfähigen Dauerwald hinein.
Alle in diesen Hof integrierten Tier- und Pflanzenarten zeigten – bis auf einige Ausnahmen – die gesundenden Reaktionen einer biologisch-dynamischen Bewirtschaftung, die sich auch in der Qualität und den Erträgen deutlich bemerkbar machten.
Nach Verlust des Hofes durch die Kriegseinwirkungen 1945 entschloss sich Martin Schmidt, sich nur noch der Pflanze zu widmen, die so geschädigt und abgebaut war, dass sie mit keiner Maßnahme der biologischen und dynamischen Bewirtschaftung wieder ihre Leistung erreichen konnte. Es handelt sich hierbei um eine sich auf dem Hof befindliche Winterroggensorte, deren weitere Untersuchung als unbeweglich und erstarrt, sowie isoliert gegenüber dem Lebensraum des Hofes und seiner irdisch-kosmischen Umgebung erkannt wurde.
Dieser Einzelfall, einer gegen Mitte des Jahrhunderts soweit geschädigten Nahrungspflanze führte jedoch zu der Schlussfolgerung, dass durch die sich intensivierenden Zucht- und Anbaumethoden einerseits und zunehmenden Umweltbelastungen andererseits im Laufe der 20. Jahrhunderthälfte auch viele andere Nahrungspflanzen in diese gestörte Lebenssituation hineinkommen werden. Ein Einblick in die Saatgutentwicklung am Ende des 20. Jahrhunderts zeigt die aktuelle Situation für den ökologischen Landbau. Dieses kann z.B. an folgenden Faktoren abgelesen werden:
Zu den europäischen Richtlinien für die anerkannten Betriebe des ökologischen Landbaus gehört u.a. die ausschließliche Verwendung von Saatgut, das nach diesen Prinzipien gezüchtet und nur aus solchen Anbaumethoden entnommen wurde. Dieses wird verständlich, wenn man berücksichtigt, dass im ökologischen Landbau die Ertragssicherheit weitgehend ohne betriebsfremden Dünger und die zunehmende Anfälligkeit der Pflanzen gegenüber Schädlings- und Pilzdruck ohne die sog. Schutzgifte, wie z. B. Herbizide, Pestizide usw., zu bewältigen ist.
Zur Gestaltung des Hoforganismus der bio.-dyn. Betriebe gehört ein Saatgut, das nach einigen Jahren der Eingewöhnung sich zu einem dauerhaften Organ dieses Organismus entwickeln kann. Diese Anforderung kann verständlicherweise ein konventionell gezüchtetes Saatgut nur selten oder nur nach mehrjähriger Umstellung erfüllen, da bekannterweise über 90% des heute im Handel befindlichen Saatgutes normalerweise nach ein bis zwei Jahren erneuert werden muss, wenn man eine ausreichende Ernte erzielen will.
Angesichts einer solchen Entwicklung stellte sich Martin Schmidt nach Verlust seines Hofes die Aufgabe, mit einer so geschädigten Winterroggensorte eine Methode zu entwickeln, die nicht nur Nahrungspflanze, sondern als Beispiel auch für viele andere geschädigte Pflanzen eine Lehr- und anwendbare Pflanzenverwandlung darstellt.
Für den Aufbau der Regenerationsmethode dienten Martin Schmidt vor allem folgende Äußerungen von Rudolf Steiner und Johann Wolfgang Goethe:
Am Ende des zweiten Vortrages „Landwirtschaftlicher Kurs“ nennt Rudolf Steiner ein neu verstandenes ABC für den biologisch-dynamischen Landwirt:
Er möge immer anerkennen, was an einer Pflanze kosmisch und terrestrisch in Erscheinung tritt. In diesem Zusammenhang wird vom kosmischen Pol im feingestalteten Blütenbereich und vom irdisch-terrestrischen Pol in der Wurzel gesprochen, wo sich die Erneuerungsprozesse der Pflanzen vollziehen. Eine weitere Richtung ergab sich aus dem Hinweis Goethes im Zusammenhang mit der Metamorphosenlehre, aus dem zu entnehmen ist, dass in einem Teil der Pflanze sich die ganze Pflanze als Organismus widerspiegelt. Hieraus konnte Martin Schmidt ablesen, dass auch in dem kleinen Abbild der Ähre im unteren Bereich der Wurzelpol und im oberen Bereich der Blütenpol wiederzufinden ist.
Im Studium der beiden ersten Vorträge des „Landwirtschaftliches Kurses“ wurde ein Einstieg in die Wirkungsbereiche des Ätherischen möglich, die mit dieser irdisch-kosmischen Polarität gekennzeichnet wurden. So bestand die Aufgabe, im jährlichen Aufwuchs der Einzelpflanzen des Ährenbeetes die Erscheinungsformen dieser Wirksamkeiten in Gestalt und Farbe zu untersuchen. Zunächst zeigte sich eine Dreigliederung der Pflanzenstruktur in zwei einseitig gedrungenen Formen an den Ährenpolen und eine breitere ausgeglichenere Zone im Mittelbereich der Ähre. Als weiteres machte sich eine Streckung und Lockerung der zunächst kurzen und gedrungenen Pflanzenform in Halm und Ähre bemerkbar. Hieran konnte abgelesen werden, dass die zunächst erstarrte innere Kräftestruktur der Pflanze in Bewegung gekommen war und auch sich in diesen Änderungen ein beginnender Kontakt zur Ätherstruktur der Umgebung äußerte.
Zur Einleitung der Lockerungsphase des anfangs beschriebenen erstarrten und isolierten Ätherleibs der geschädigten Pflanze wurden im jährlichen Wechsel von Generation zu Generation extreme Ätherwirksamkeiten aus dem näheren und weiteren Umkreis an die Pflanze herangeführt: Der Lichtstandort mit Hochgebirgscharakter in der Nähe vom Bodensee erhielt eine Ergänzung auf dem Griesheimer Land bei Darmstadt oder in der Lüneburger Heide mit stärkerem Einfluss eines westlich orientierten Tieflandklimas.
Aus den Ätherrhythmen des kosmischen Umkreises wurden fast ausschließlich die Tage vor Vollmond berücksichtigt, die eine einseitige Betonung der Vitalisierung und Stärkung der Reproduktionskräfte zum Ziel hat. Die zusätzlichen Einflüsse des Tierkreishintergrundes und der Planeten wurden hierbei nicht berücksichtigt. Als weiteren Einfluss aus dem Lebensumkreis auf das sich ätherisch öffnende Samenkorn im Augenblick des Saatzeitpunktes wurden extrem sommernahe und im Wechsel dazu winternahe Zeitpunkte gewählt. Hier kann von einem Äthereinfluss des Erdorganismus im Jahreszeitenrhythmus durch das spezielle Verhältnis zur Sonne gesprochen werden. Auch dieser Wechsel trug wesentlich zur Sensibilisierung der zunächst starren Pflanzenverfassung bei, wurde jedoch noch nicht gezielt z.B. für die Steigerung verstärkter Fortpflanzungsfunktionen oder die Ausbildung einer verbesserten Nährhaftigkeit eingesetzt.
In den ersten sieben Jahren der Roggenregeneration zeigten sich einige Phänomene, die zunächst im Gegensatz zu den bekannten Vererbungsgesetzen standen. Hierzu gehören folgende Einzelheiten:
Martin Schmidt legte einen besonderen Wert darauf, dass seine Zuchtbeete innerhalb eines umgebenen Roggenfeldes angelegt wurden. Hierbei handelt es sich in den ersten Jahren um jeweils fremde Roggensorten des betreffenden Bauern oder Landwirtes, da er selbst noch nicht über ein größeres Vermehrungssaatgut verfügte. Damit war eine Situation geschaffen, in der die relativ kleine Menge der Roggen-Ährenbeete während der Blütezeit des Roggens als Fremdbestäuber von der weit größeren Menge Blütenstaub des umgebenden Feldes mit abgedeckt wurde. Hierdurch musste von Anfang an die Frage entstehen, ob sich die speziellen Herkünfte aus verschiedenen Landschaften oder auch die besonders ausgesuchten Saattermine im Verlauf der weiteren Entwicklung durchsetzen können. Der Aufbau spezieller Zuchtlinien mit genauen Einzelbonitierungen von Generation zu Generation bestätigte jedoch, dass sich diese speziellen Einflüsse so stark im Erbstrom manifestieren konnten, ohne dass der Einfluss einer überwiegenden Fremdbestäubung hierbei eine Nivellierung der individuellen Entwicklung bewirkte.
Auch die Entwicklung unterschiedlicher Zuchtlinien aus den verschiedenen Lagen der Ährenbeete zeigten solche Dominanzen gleicher Erbherkunft, so fiel schon nach wenigen Jahren auf, dass einige Lagenherkünfte von Jahr zu Jahr Mängel zeigten, wie geringe Bestockung, mangelnde Standfestigkeit oder erhöhter Pilzbefall, während andere Lagenherkünfte in den gleichen Beeten hohe Zuchtwertigkeiten zeigten. So wurde in einer Übersicht nach sieben Jahren in eine Aufnahme aller Ährenbeete und der in ihnen wachsenden Einzelpflanzen Folgendes festgestellt:
Gesamtzahl der ausgelegten Körner und Einzelpflanzen 250.000.
Aus ihnen wurden 3.200 Einzelähren der bestentwickelten Pflanzen ausgewählt, die gleichzeitig die Gesamtzahl der bearbeiteten Ährenbeete in diesem Zeitraum darstellten.
70% dieser Auswahl wurde aus der 6. Lage der genannten Beete entnommen. In den folgenden Jahren wurden noch weitere fünf bis sechs Lagen hinzugenommen, die sich ebenfalls als die immer wieder in Erscheinung tretenden besten Vererber zeigten.
Die zunächst ausgelegten Roggenähren der Anfangsjahre 1947/48 boten maximal 18 Körnerlagen. Dieses steigerte sich in der folgenden Zeit auf über 25 und erreichte in Einzelfällen 30 bis sogar 36 Lagen. Aus diesem Umfang der Körnerlagen ist auch abzuschätzen, dass sich während der ganzen Jahre nur knapp zehn Lagen mit zuchtwertigen Pflanzen entwickelten, während alle übrigen immer weit unter dem Durchschnitt der betreffenden Jahre lagen. Dieses außergewöhnliche Phänomen veranlasste Martin Schmidt, sich generell mit den Zahlenverhältnissen zu beschäftigen und fand in diesem Zusammenhang die Hinweise von Peter Roberts auf den qualitativen Wert der Zahlen, die wesentliche Einflüsse, wie z.B. für die dominierende Sechs, aber auch andere hervortretende Lagenzahlen verständlich machten.
Als drittes außergewöhnliches Phänomen in dieser Pflanzenregeneration war die Entwicklung unterschiedlicher Pflanzen- und Ährentyen aus bisher einheitlich kurzen und gedrungenen Erscheinungsformen innerhalb eines Roggenfeldes. Aus einer Abbildung von Martin Schmidt ist zu entnehmen, dass hier eine Gliederung in eine typisch kosmisch-gestreckte grasartige und schwere, gedrungene konische Stoffähren in Erscheinung traten. Gerade in einer solchen Typenreihe konnte im Speziellen untersucht werden, welche Ätherarten hier im Zusammenspiel die betreffenden Einseitigkeiten an den beiden Polen und welches Zusammenspiel in der harmonischen Mitte eine solche Gestaltenvielfalt bewirken kann.
Als Martin Schmidt kurz vor seinem Tod seine Aufgabe der Pflanzenregeneration an die nachfolgende Generation übergab, wurden die bisherigen Ergebnisse zusammengefasst und auf dieser Grundlage weitere Schritte der Forschung und Züchtung eingeleitet. Da Martin Schmidt außer einem niedergeschriebenen Vortrag vor der Bäuerlichen Gesellschaft Norddeutschland auf Gut Wörme vor allem eine Fülle von Notizen und Fragestellungen hinterlassen hat, bestand zunächst die Aufgabe, aus den Ergebnissen dieser Roggenregeneration folgende Fragestellungen in Bezug auf die sich verändernden Ätherstrukturen und die hiermit verbundenen Einflüsse aus dem Lebensumkreis der Pflanze zu untersuchen.
1. Wie ist eine Pflanze zu beurteilen, die äußerlich auffallend klein, gedrungen, grob und ungeordnet im Reifestadium, glanz- und farblos und innerlich ohne Reaktionsvermögen auf Maßnahmen der Düngung und Pflege.
Um ein ausreichendes Verständnis für eine solche Pflanze zu entwickeln, reichen hierfür die üblichen Begriffe, wie degeneriert und abgebaut nicht aus, die normalerweise einen Saatgutwechsel zur Folge haben müssen. Eine tiefergehende Beurteilung, die sich am Leitbild und an dem Maßstab der Ätherischen Bildekräfte orientiert, kommt hier zu einer ergänzenden Einsicht. Das geschilderte Erscheinungsbild zeigt zunächst eine allgemeine Schwächung der Ätherstruktur, ohne dass hierbei Einseitigkeiten der Ätherverhältnisse festzustellen sind. Da eine gesunde Pflanze ihre Kräfteverhältnisse aus der Beziehung zum Lebensumkreis regelt, und ihre Beweglichkeit aus den Lebensrhythmen ihres irdisch-kosmischen Umkreises aktiviert, muss daraus geschlossen werden, dass die allgemeine Schwäche und innere Erstarrung auch mit einer Isolierung gegenüber dem Lebensumkreis in Verbindung steht.
2. Warum erreicht die sich regenerierende Pflanze im Lauf der Jahre die doppelte bzw. dreifache Halmlänge, bei einem Anbau während der 17 Jahre ohne jegliche Düngung, jedoch unter konsequenter Anwendung der bio-dynamischen Spritzpräparate „Horn-Mist“ und „Horn-Kiesel“?
Wenn man erfährt, dass der Winterroggen zu Beginn dieses Jahrhunderts noch eine übliche Halmlänge von 2 m und darüber hinaus hatte, so wirkt das später gezüchtete Kurzstrohgetreide wie ein Zerrbild, aus dem sich auch andere Getreidesorten, soweit sie in dem bio.-dyn. oder auch ökologischen Landbau übernommen werden, im Laufe der Jahre befreien. Zu dieser Wiederherstellung eines echten Abbildes ihres eigentlichen Urbildes gehört dann auch, dass dieses Pflanzenwesen im Reifeprozess wieder ihren vollen Glanz und die typische Farbgebung hervorbringt.
3. Welche Bedeutung haben die im Regenerationsverlauf auftretenden Ährentypen?
Auch diese Frage hat ihren unmittelbaren Bezug zu der inzwischen weiterentwickelten Weizenregeneration, da solche Typen inzwischen auch bei Sommer- und Winterweizen, Sommer- und Winterdinkel, sowie verschiedenen Gemüsearten in Erscheinung getreten sind. Die hier gestellte Frage gliedert sich ferner in eine solche nach der Herkunft, nach dem bei ihr in Erscheinung tretenden Ätherwirksamkeiten, nach der Dauerhaftigkeit und Verwendbarkeit im späteren betrieblichen Anbau.
Beim Roggen wird die Frage nach der Herkunft verständlicher, da durch die jährliche Fremdbestäubung in jeder Pflanze eine genetische Vielfalt verankert ist. Es bleibt jedoch die Frage nach den jeweiligen Anstößen zur Typenbildung, da dieser Vorgang nur in wenigen Betrieben und auch nur nach mehrjährigem Nachbau festgestellt wurde. Da die gleiche Typenbildung beim Selbstbestäuber Weizen auftauchte, lag zunächst die Schlussfolgerung nah, dass es sich hierbei um eine vorangegangene Spontankreuzung handelt. Bei näherer Untersuchung zeigte es sich jedoch, dass nicht alle Abläufe der sehr unterschiedlichen Typenbildung und auch nicht alle Typen selbst hierauf zurückzuführen sind.
Um nachvollziehen zu können, auf welchen ätherkundlichen Grundlagen diese Methode der Pflanzenregeneration sowie die von mir entwickelte Form des Waldwiederaufbaus basiert, dafür dient der vorliegende Text, der von Dr. Jörgen Beckmann ausgearbeitet wurde.
Uess, im April 2002
Georg W. Schmidt
Vorworte
Eine Einführung von Georg W. Schmidt
Ausgangssituation der Pflanzenregeneration
Erste Erkenntnisgrundlagen
Das Ährenbeet als Forschungsgrundlage
Ätherkräfte aus dem Umkreis des Pflanzenorganismus
Entwicklungsphänomene und Vererbungsgesetze
Weiterentwicklung der Pflanzenregeneration ab 1965
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungen
1 Einleitung
2 Grundlagen des Ätherischen
2.1 Einführung in die Ätherkunde
2.1.1 Das Ätherische
2.1.2 Die Wesensglieder der vier Naturreiche
2.1.3 Ätherleib und Astralleib - zur Charakterisierung des Überganges vom Pflanzen- zum Tierreich
2.1.3.1 Einführung
2.1.3.2 Die Gesetzmäßigkeiten der Polarität und Steigerung in den Naturreichen
2.1.4 Der Einfluss des kosmischen Umkreises auf die Pflanze - Das Zusammentreffen von ätherischen und astralen Wirkkräften
2.1.5 Die vier Ätherarten
2.1.6 Gestaltungen und Farbgebungen als Ausdruck des Ätherischen
2.1.6.1 Einführung
2.1.6.2 Typische Formgebungen der vier Ätherarten:
2.1.6.3 Typische Farben der vier Ätherarten
2.1.6.4 Geistige Beziehungen zwischen den Elementen, Ätherarten, Formen und Farben
2.1.7 Pflanzengestalten als Erscheinungsformen der Ätherischen Bildekräfte
2.1.7.1 Vorbemerkung
2.1.7.2 Pflanzenbilder unter dem Einfluss einseitiger Ätherkräftewirkungen
2.1.7.3 Die Einwirkung der vier Ätherkräfte auf die Pflanzenentwicklung
2.1.7.4 Der Einfluss der Ätherlandschaft auf die Pflanzengestalt
2.1.7.5 Der Einfluss des Saatzeitpunktes auf die Pflanzenentwicklung
2.1.8 Von den Wirkungsgesetzen der Ätherischen Bildekräfte
2.2 Das Verhältnis des Ätherischen zur Unternatur, Natur und Übernatur
2.2.1 Über die Welt der Unternatur und die der Übernatur
2.2.2 Physische, ätherische und astralische Wirkungsbereiche und ihre Berührungszonen
2.2.3 Die Welt der Elementarwesenheiten
2.2.3.1 Einführung
2.2.3.2 Wirksamkeit der Elementarwesen im Jahreslauf
2.2.3.3 Wirkungsbereich der Elementarwesen in den Grenzzonen der Landschaft
2.2.3.4 Der Einfluss des Menschen auf das Wirken der Elementarwesen
3 Ätherische Bildekräfte und Lebensfunktionen der Pflanze
3.1 Die vier Pflanzenfunktionen in ihrer Verbindung zu den vier Ätherkräften
3.2 Die Wege, auf denen die Ätherischen Bildekräfte auf die Pflanze wirken
3.3 Der Kiesel- und Kalk-Prozess in der Natur
3.4 Stoffbildungsprozesse in der Pflanze
3.4.1 Gesunde Pflanzenentwicklung
3.4.2 Verschobene Pflanzenprozesse
3.5 Regenerierende Pflanzenverwandlung
3.5.1 Einführung
3.5.2 Typische Schadensphänomene an Nahrungs- und Heilpflanzen, Obst- und Waldgehölzen
3.5.3 Maßnahmen zur Regeneration der Pflanzen
3.5.4 Umwandlung von der irdischen zur kosmischen Ernährung
3.6 Die Methode der Pflanzenregeneration - aus der Praxis der Ätherforschung
3.6.1 Einführung
3.6.2 Stufen der Pflanzen-Regeneration
4 Der Erdorganismus mit seiner Äthergeographie und seinen Äthersphären
4.1 Äthergeographie
4.1.1 Zum Begriff des Erdorganismus
4.1.2 Grundlagen der Äthergeographie und der Ätherklimakunde
4.1.2.1 Einführung
4.1.2.2 Ätherklima – Karte von Mitteleuropa
4.1.3 Äthergeographie als Grundlage für den Wiederaufbau von Landschaften
4.1.4 Die Methode des Waldwiederaufbaus - aus der Praxis der Ätherforschung
4.1.4.1 Die Wahl eines neuen Leitbildes: Der Wald als Organismus
4.1.4.2 Stufen des Waldwiederaufbaus
4.2 Die Äthersphären des Erdorganismus
4.2.1 Die Ätherkräfteverteilung im Erdorganismus
4.2.2 Der Atmungsrhythmus des Erdorganismus im Jahresverlauf
4.2.3 Über das Zusammenwirken der vier Äthersphären
4.2.3.1 Vorbemerkung
4.2.3.2 Die Jahresatmung der vier Äthersphären
4.2.3.3 Die Tagesatmung der vier Äthersphären
4.2.4 Pflanzenzüchterische Aspekte im Zusammenhang mit den Atmungsrhythmen der Äthersphären
5 Der Planetenraum als Quellort der ätherischen Bildekräfte
5.1 Die geozentrische Betrachtung unseres Planetensystems
5.2 Planeten–Ordnung und Pflanzenfunktionen
5.3 Der Einfluss der Ätherkräfte aus dem kosmischen Umkreis auf die Pflanzen
5.4 Planeten- und Tierkreis-Konstellationen und deren Rolle in der Pflanzenregeneration
5.4.1 Der Mond als Vermittler der Planetenkräfte
5.4.2 Opposition - Konjunktion - Trigon - Quadratur
5.4.3 Die Bedeutung des Tierkreises
5.5 Individuelle Planetenbeziehungen der Bäume
5.5.1 Einführung
5.5.2 Neue Untersuchungsmethoden zur Ermittlung der Baum – Planetenbeziehungen
5.5.3 Eigene Untersuchungen der Planetenbeziehungen von Bäumen
5.5.4 Typische Planetenwirksamkeiten
5.6 Urteilssicherheit in der Konstellationsforschung
5.7 Über die Entstehung der Erde in ihrer Beziehung zum Sonnensystem
6 Literaturverzeichnis
6.1 Literatur zu dem Thema Ätherkunde
6.2 Literatur zu den Themen Pflanzen- und Waldregeneration
Abb. 2-1: Gesetze der Polarität und Steigerung in den Naturreichen
Abb. 2-2: Gruppenseelen bzw. Gruppen-Iche von Pflanzen und die Astralsubstanz über den Pflanzen
Abb. 2-3: Polares Kräftewirken an der Pflanze
Abb. 2-4: Vollständige Laubblattfolge eines behaarten Schaumkrautes vom Keim bis zur Blüte
Abb. 2-5: Schematische Gliederung der vier Ätherkräfte - im Zentrum der vier Kräfte entwickelt sich die größte Lebenskraft
Abb. 2-6: Entwicklungssystem der organischen Welt
Abb. 2-7: Wirkensbereich der Elementarwesen an der Pflanze
Abb. 3-1: Wirken der Ätherischen Kräfte auf die wachsende Pflanze
Abb. 4-1: Ätherklima - Spektrum der Erdoberfläche nach Steiner
Abb. 4-2: Ätherklima - Wirkungen in Europa nach Wachsmuth
Abb. 4-3: Ätherklimabereiche in Mitteleuropa nach Hagemann
Abb. 4-4: Der Atmungsprozess des Erdorganismus im Tageslauf „geo-phasischer Tagesrhythmus“
Abb. 4-5: Die Stellungen der „Atmungssphären“ im Jahreslauf
Abb. 4-6: Die Jahresatmung der vier Äthersphären - Gesamtübersicht
Abb. 4-7: Die Rhythmen der vier Äthersphären im Jahreslauf
Abb. 4-8: Die Rhythmen der Äthersphären von Licht- und Chemischer Äther in der Jahresatmung
Abb. 4-9: Die Rhythmen der Äthersphären von Lebens- und Chemischer Äther in der Jahresatmung
Abb. 4-10: Die Jahresatmung der Ätherhüllen in Horizontaldarstellung
Abb. 4-11: Stand der Atmungsprozesse am Tag der Sommersonnenwende (Johanni)
Abb. 4-12: Stand der Atmungsprozesse am Tag der Wintersonnenwende
Abb. 4-13: Die Atmungsrhythmen im Jahres- und Tageslauf
Abb. 5-1: Die Planeten auf ihren elliptischen Bahnen – heliozentrische (schematische) Darstellung
Abb. 5-2: Geozentrische Planetenkarte
Abb. 5-3: Die Bewegung des Merkur im Zusammenhang mit dem Jahresgang der Sonne durch vier obere Konjunktionen (I-II-III-IV) und die dazwischen liegenden unteren Konjunktionen (1-2-3)
Abb. 5-4: Die Bewegung der Venus von einer oberen Konjunktion (1) über die untere Konjunktion (2) bis zur nächsten oberen Konjunktion (3) im Laufe von 13/5 Jahren (synodischer Umlauf)
Abb. 5-5: Die Bewegung des Mars von einer Konjunktion mit der Sonne (1) zur Opposition in Erdnähe (2) und zur nächsten Konjunktion (3) in etwa 780 Tagen
Abb. 5-6: Die Bewegung des Jupiter von einer Opposition mit der Sonne (1) zur Konjunktion (2) und zur nächsten Opposition (3) in ein Jahr und Tagen
Abb. 5-7: Schematische Darstellung der Wirksamkeit der Planetensphären
Abb. 5-8: Planetenbahn der Venus und die Formgestaltung der Wildrosenblüte
Abb. 5-9: Der Gang des Mondes von der Konjunktion mit der Sonne (Neumond) (1) über das erste Viertel zur Opposition (Vollmond) (2) und über das letzte Viertel zur nächsten Konjunktion (3) in 29 ½ Tagen
Tab. 2-1: Die geistigen Leiber der vier Naturreiche
Tab. 2-2: Ätherarten und ihre typischen Raum- und Formbildungstendenzen
Tab. 2-3: Ätherkräfte, Elemente und deren Naturzustände, Farben u. Gestalten
Tab. 2-4: Die Gliederung des Erdorganismus in die drei Welten der Übernatur, Natur und Unternatur
Tab. 2-5: Elemente, Ätherische Bildekräfte und Elementarwesen
Tab. 3-1: Zuordnung der Ätherkräfte zu den vier Pflanzenfunktionen
Tab. 3-2: Allgemeine irdische und kosmische Wuchstendenzen von Pflanzen
Tab. 3-3: Stufen der Pflanzenregeneration
Tab. 4-1: Die vier Wesensglieder des Erdorganismus
Tab. 4-2: Leitpflanzen zur Bestimmung des Ätherklimas
Tab. 4-3: Ätherklimabereiche in Mitteleuropa
Tab. 4-4: Stufen der Waldregeneration
Tab. 4-5: Atmungsrhythmus der Äthersphären im Jahreslauf und Tageslauf
Tab. 5-1: Übersicht der Planeten
Tab. 5-2: Phasen des Mondes
Tab. 5-3: Typische Planetenwirksamkeiten
Tab. 5-4: Bildung der Elemente und der Ätherkräfte während der frühen Zustände des Erdplaneten
Abb.
Abbildung
allg.
allgemein
Aufl.
Auflage
Bd.
Band
bes.
besonders
bspw.
beispielsweise
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
dar.
darin
d. h.
das heißt
ebd.
ebenda
et. al.
und Andere
etc.
et cetera
f
folgend
ff
folgende
Forts.
Fortsetzung
ggf.
gegebenenfalls
Hrsg.
Herausgeber
i.d.F.
in der Fassung
i.d.R.
in der Regel
inkl.
inklusive
i. V.
in Vorbereitung
Jh.
Jahrhundert
Kap.
Kapitel
mdl.
mündlich
mind.
mindestens
Nr.
Nummer
o. Ä.
oder Ähnliche(s)
o. A.
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ohne Jahr
o. O.
ohne Ort
o. S.
ohne Seite
o. V.
ohne Verlag
s. o.
siehe oben
s. u.
siehe unten
S.
Seite
Tab.
Tabelle
tlw.
teilweise
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unter anderem
u. Ä.
und Ähnliche(s)
u.
und
usw.
und so weiter
v. a.
vor allem
vgl.
vergleiche
z. B.
zum Beispiel
z. T.
zum Teil
zit. in
zitiert in
zit. n.
zitiert nach
Auf Bitten und Drängen einiger Landwirte hielt Rudolf Steiner zu Pfingsten 1924 in Koberwitz acht Vorträge über „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“, den sogenannten „Landwirtschaftlichen Kurs“. Diese Landwirte waren besorgt über die Entwicklung der Landwirtschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die materialistische Ausrichtung der Naturwissenschaften sowie die durch die Forschungen Justus von Liebig`s sich entwickelnde Pflanzenernährungslehre, welche die mineralische Düngung mit einbezog, blieben nicht ohne Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Außerdem setzte in dieser Zeit die industrielle Herstellung von Mineraldüngern ein, die rasch zu einem verstärkten Einsatz dieser Mittel in der Landwirtschaft führten.
Die Initiatoren und Teilnehmer des Kurses wussten natürlich um Rudolf Steiners geisteswissenschaftlichen Hintergrund und um seine Art der Naturbetrachtung. Steiner verfügte über Erkenntnismöglichkeiten, die über die normale Sinnes- und Verstandeserkenntnis weit hinausgingen, und in die Welt des Geistigen vordrangen. Es ging Rudolf Steiner um konkrete übersinnliche Erfahrungen, d.h. um die Erweiterung der Betrachtung der Wirklichkeit zu der geistigen Welt hin und den sich daraus ergebenden Folgen für die Praxis. Steiners Anliegen für den „Landwirtschaftlichen Kurs“ hatte er selbst wie folgt formuliert: „Das Ziel dieser Auseinandersetzungen war, zu solchen praktischen Gesichtspunkten für die Landwirtschaft zu kommen, die zu dem heute durch praktische Einsicht und wissenschaftliche Untersuchung Gewonnenen das hinzufügen, was von einer geistgemäßen Betrachtung der einschlägigen Fragen gegeben werden kann.“ (STEINER 1985).
So wurden die Landwirte im „Landwirtschaftlichen Kurs“ auf den Ursprung alles Lebendigen im Geistigen hingewiesen, auf das Hereinwirken dieser geistigen Kräfte aus dem Welten-umkreis. Nach den Vorstellungen von Rudolf Steiner spielen die kosmischen Kräfte, die von den Planeten und den Fixsternen auf die Erde strömen, eine wesentliche Rolle für das Leben auf unserem Planeten. Die Vorstellung, dass aus den unendlichen Fernen des räumlichen Universums etwas auf die Erde einwirken könnte, dass es Einflüsse geben könnte, die aus der Himmelsperipherie heraus auf ein jedes Lebewesen zuströmen könnten, ist in den heutigen Naturwissenschaften nicht denkbar. Doch das Vorhandensein solcher Kräfte aus den Raumesweiten des Universums ist dem menschlichen Gefühl nicht völlig fremd. Jeder, der unter den von Sternen erleuchteten Himmel hinaustritt und seine Aufmerksamkeit diesen Sternen widmet, hat ein intuitives Gefühl zu den Kräften aus diesem Raum. Doch während der letzten 500 Jahre hat sich die Aufmerksamkeit der westlichen Zivilisation zu der anderen Seite, zur Erde hin gerichtet.
Martin Schmidt (1892-1964) hatte am „Landwirtschaftlichen Kurs“ von Rudolf Steiner teilnehmen können. Danach führte er jahrelang ein intensives Studium über alles, was Rudolf Steiner über die dem Pflanzenwachstum zugrunde liegenden Kräftewirksamkeiten ausgeführt hat. Speziell interessierten ihn die Aussagen über das Wirken der kosmischen und terrestrischen Kräfte und deren Einfluss auf das Pflanzenwachstum. Martin Schmidt konzentrierte sich vor allem auf die vier Pflanzenfunktionen in ihrer zweifachen irdisch-kosmischen Polarität:
kosmische Gestaltung und irdische Stoffbildung,
Nährhaftigkeit und Reproduktionskraft.
Martin Schmidt wurde durch die geringen Erträge beim Roggen auf seinem Hof (Gut Hessel in Thüringen), bedingt durch einen sehr schweren Boden, dazu veranlasst, über neue Wege für die Züchtung von Kulturpflanzen nachzudenken. Die von M. Schmidt 1947 systematisch begonnenen Pflanzenzuchtarbeiten wurden nach dessen Tod (1964) von seinem Sohn Georg Wilhelm Schmidt (1921-2005) weitergeführt. Sowohl Martin wie Georg W. Schmidt wurden in ihrem Denken stark von dem anthroposophischen Weltbild geprägt und setzten dies auch in aller Konsequenz bei der Entwicklung der Pflanzenregenerationsmethode um - dabei spielten die Wirkungen der ätherischen Bildekräfte eine ganz entscheidende Rolle.