Auge um Auge mit Dick Tossek - Volker Bitzer - E-Book

Auge um Auge mit Dick Tossek E-Book

Volker Bitzer

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Beschreibung

Der ehemalige Auftragsmörder John und dessen Freundin, die Ex-Prostituierte Rosemarie O'Dowell verstecken sich auf dem Land. Das Paar hat dem König der Unterwelt, Dick Tossek, sehr viel Geld gestohlen und ist nun auf der Flucht. Als den beiden das Geld gestohlen wird und die Polizei beginnt, unangenehme Fragen zu stellen, spitzt sich die Lage zu. "Auge um Auge mit Dick Tossek" ist ein Krimi für Freunde des schwarzen Humors. Der Auftragsmörder John erzählt seine Geschichte als Ich-Erzähler und bezieht die Leser in das Geschehen ein. So mordet und leidet man Seite an Seite mit ihm.

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Seitenzahl: 65

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Das Buch:

Der ehemalige Auftragsmörder John und dessen Freundin, die Ex-Prostituierte Rosemarie O’Dowell, verstecken sich auf dem Land. Das Paar hat dem König der Unterwelt, Dick Tossek, sehr viel Geld abgejagt und ist nun auf der Flucht. Als den beiden das Geld gestohlen wird und die Polizei beginnt, unangenehme Fragen zu stellen, spitzt sich die Lage zu.

„Auge um Auge mit Dick Tossek“ ist ein Krimi für Freunde des schwarzen Humors. Der Auftragsmörder John erzählt seine Geschichte als Ich-Erzähler und bezieht die Leser in das Geschehen ein. So mordet und leidet man Seite an Seite mit ihm.

Der Autor:

Volker Bitzer wurde 1968 in Bremen geboren. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

„Auge um Auge mit Dick Tossek“ aus dem Jahr 2016 ist der Abschluss von Bitzers Dick-Tossek-Trilogie. Die ersten Teile heißen „Sind Sie ein Freund von Dick Tossek?“ und „Dick Tosseks Rache“. Die drei Krimis wurden auch als Gesamtwerk unter dem Titel „Die Dick-Tossek-Verschwörung“ veröffentlicht. Alle Bücher und E-Books erscheinen im mainbook Verlag.

Weitere Veröffentlichungen von Bitzer sind die Kurzgeschichten „Das bunte Mädchen“ („Mordsmütter“, Anthologie) und „Der Schlaganfall“ („Die Letzte macht das Licht aus“, Anthologie).

eISBN 978-3-946413-34-9

Copyright © 2016 mainbook VerlagAlle Rechte vorbehalten

Lektorat: Gerd FischerCover-Layout und -Rechte Olaf Tischer

Weitere spannende Bücher finden Sie auf:www.mainbook.de und www.mainebook.de

mainbook Verlag Frankfurt

Volker Bitzer

Auge um Auge mit Dick Tossek

3. Band der Krimi-Trilogie „Die Dick-Tossek-Verschwörung“

Krimi

Inhalt

Vorwort

Die Wiedergeburt des Ryan Lacomey

Pflaumenkuchen und Erektionsstörungen

Sancho, der freundliche Kellner

Höret, ihr Dorfbewohner, was ich zu verkünden habe!

Freitag, 14 Uhr

Die Feder ist mächtiger als das Schwert

Mit Faltenrock im Rattenloch

Die Diashow des verwahrlosten Schlumpfes

Der Fisch verliert immer

Trennung in der Dunkelheit

KARDELJEW & CO.

Eine Stimme aus dem Jenseits

Die Gemüsefalle

Wer ist Rosemarie O'Dowell?

Der Verräter

Die Lösung des letzten Rätsels

Nachwort

Vorwort

Auftragsmörder: Ehrlich gesagt, hatte ich mir das anders vorgestellt. Ich hatte mal Spaß an meinem Beruf. Das ist wichtig. Wenn Sie jung sind und darüber nachdenken, womit Sie Ihr Geld verdienen möchten, gebe ich Ihnen den Rat: Entscheiden Sie sich für etwas, das Sie gut können und das Ihnen Spaß macht. Dies sind die besten Voraussetzungen dafür, dass Sie Ihren Beruf lange ausüben werden.

Töten kann ich gut. Und das Adrenalin, das man dabei ausschüttet: So etwas erlebt man in keinem anderen Job.

Leider ist der Beruf des Auftragsmörders trotzdem keiner, den man lange praktizieren kann. Die Sterblichkeitsrate ist sehr hoch. Das Rentenalter wird nur von wenigen erreicht. Und unbeschwert genießen können es die Kollegen, die bis dahin durchhalten, auch nicht. Meistens ist jemand hinter einem her. Oder man hat gesundheitliche Probleme – körperliche, wegen der vielen schlecht verheilten Wunden nach Arbeitsunfällen, oder psychische. Es ist ja nicht so, dass man sich abends beim Bier entspannt über den Job unterhalten und sich anschließend den schönen Dingen des Lebens zuwenden könnte. Versuchen Sie das mal: „Schatz, heute war es wirklich anstrengend, als ich diesen Paul Trakkel mit bloßen Händen erwürgen musste.“

Sie merken schon: Das funktioniert nicht.

Also suchte ich irgendwann einen Ausstieg aus dem ganzen Morden. Gemeinsam mit meiner Freundin, der Ex-Prostituierten Rosemarie O'Dowell, habe ich Dick Tossek, dem König der Unterwelt, ein kleines Vermögen gestohlen und mich abgesetzt.

Aber seitdem schlafe ich schlechter. Denn Dick Tossek jagt uns.

Dann habe ich angefangen, mir alles von der Seele zu schreiben und es dem Schriftsteller Volker Bitzer zur Veröffentlichung zu schicken.

Aber das machte es nur noch schlimmer: Denn statt meinen Frieden zu finden, interessiert sich jetzt alle Welt für mich und ist hinter mir her.

Sie sind ja auch schon wieder da! Haben Sie nicht schon die ersten beiden Teile meiner Geschichte gelesen? Nein? Dann wissen Sie auch nicht, dass ich John heiße.

Und ich stecke tiefer im Dreck als je zuvor.

Die Wiedergeburt des Ryan Lacomey

Ryan Lacomey war ein durchschnittlicher Mann. Er war durchschnittlich im besten Sinne des Wortes. Er war einen Meter achtzig groß und wog einundachtzig Kilogramm. Er trug Jeans und T-Shirt in der Größe Medium und hatte Schuhgröße dreiundvierzig. Er trank gerne Bier, mochte Burger, schaute Fußball und fuhr einen Mittelklassewagen. Er verfügte über keine besondere Begabung. Er konnte weder gut kochen noch beherrschte er ein Instrument. Es gab nur eine Sache, in der Ryan Lacomey ausgezeichnet war:

im Töten von Menschen.

Aber erst seit gestern Abend.

Da kauert er vor mir auf dem Boden und winselt. Ich ziele mit meiner Pistole auf ihn. Er hat sich ganz klein zusammengerollt. So als könne meine Kugel ihn nicht treffen, wenn er nur winzig genug sei.

„Warum ich?“, fragt er und blickt unter seiner Jacke hervor, die er sich in seiner Igelstellung über den Kopf gezogen hat. Er weint. „Warum? Ich habe niemals irgendjemandem etwas getan. Ich schulde auch niemandem Geld. Bitte nehmen Sie meins und gehen Sie. Sie müssen mich nicht töten.“ Er fummelt an seiner Gesäßtasche herum, zieht seine Brieftasche heraus und wirft sie mir vor die Füße.

„Bitte, bitte töten Sie mich nicht. Ich bin kein böser Mensch. Ich bin harmlos“, fährt er fort.

„Genau das ist es“, antworte ich.

„Waaas?“ Er starrt mich an. Er versucht, meine Worte zu begreifen.

Schließlich wird ihm klar, dass seine Lage aussichtslos ist. Das hier ist kein Irrtum. Ich will ihn töten. Ich habe ihn ausgewählt. Es gibt keine Verwechslung, keine Gnade, kein Entkommen.

Diese Erkenntnis legt einen Schalter in ihm um.

Wie eine Spirale schnellt er aus seiner Kauerstellung und will sich auf mich stürzen.

Ich drücke ab.

Die Kugel trifft ihn im Bauch und wirft ihn zurück auf den Boden.

Es gibt bei einem sterbenden Menschen kurz vor dem Tod diesen besonderen Augenblick. Oft ist es nur eine Sekunde. Manchmal auch länger. In dieser Zeit begreift der Sterbende, dass es gleich vorbei sein wird.

Das ist ein spannender Moment.

Es ist interessant, dem Menschen dabei in die Augen zu sehen. Manchmal sieht man so etwas wie Empörung oder Protest. Die Augen scheinen dann zu sagen: „Das darf doch nicht wahr sein, dass jetzt alles vorbei ist!“

Manchmal sieht man auch Wut oder Trotz: „Nein, ich sterbe jetzt nicht!“

Manchmal erkennt man einen letzten Hilfeschrei in den Augen des Sterbenden.

Manchmal so etwas wie ein Erstaunen, Verblüffung.

Ryan Lacomey blickt mich vorwurfsvoll an.

Dabei hält er sich beide Hände vor die große Wunde in seinem Bauch, aus der sein Blut pulsiert. Die Kugel hat seine Schlagader durchtrennt. Lacomey versucht noch einmal aufzustehen und mit seiner rechten Hand nach mir zu greifen. Doch er rutscht auf seinem Blut aus und bricht zusammen.

Dann ist er tot.

Ich hebe seine Brieftasche auf und finde darin alles, was ich für den Beginn meines neuen Lebens brauche:

seinen Ausweis.

Und plötzlich besitzt Ryan Lacomey eine besondere Begabung.

Er ist ein erstklassiger Auftragsmörder.

Pflaumenkuchen und Erektionsstörungen

Rosemarie und mir war klar, dass wir auf unserer Flucht vor Dick Tossek ein besonderes Versteck finden mussten, um langfristig Ruhe zu haben. Also nahmen wir die Identitäten anderer Menschen an und zogen in ein Dorf.

Ich erspare Ihnen die Beschreibung von Rachel Droons Tod.

Entscheidend war, dass wir jetzt das Leben anderer Menschen leben konnten. Echte Identitäten mit echten Pässen.

Ryan Lacomey und Rachel Droon.

Aber nicht lange. Bald hießen wir Ryan und Rachel Lacomey. Ja, Sie dürfen gratulieren: Wir haben erst geheiratet – und sind dann aufs Land gezogen. Wir wohnten in einem zweistöckigen Haus mit Garten und besaßen repräsentative Autos der Marke ... (Achtung, liebe Automobilhersteller: Hier ist die Chance für Ihre Produktplatzierung. Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Angebot an den Verlag).

Es war die Hölle.

Vor allem für Rosemarie.