Aus. Vorbei. Was nun? - Barbara Friehs - E-Book

Aus. Vorbei. Was nun? E-Book

Barbara Friehs

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Beschreibung

Wenn Ehen oder Lebensgemeinschaften zerbrechen, trifft dies Frauen oftmals wesentlich härter als Männer. Viele fallen in ein tiefes emotionales Loch und müssen das Geschehen in einem oft schmerzhaften Prozess aufarbeiten. Auch wenn es keine allgemein gültigen Rezepte zur Bewältigung von Trennungen gibt, da kein Fall dem anderen gleicht, so lassen sich doch häufig ähnliche Muster und Abläufe feststellen. Deren Verständnis hilft bereits, mögliche Ursachen der Trennung zu verstehen, und es bieten sich damit auch Möglichkeiten, um eigene Emotionen und Gefühle besser verorten zu können. In diesem Ratgeber finden Betroffene viele Anleitungen, wie sie sich selbst aus der Trennungskrise heraushelfen können. Checklisten und praktische Übungsteile unterstützen dabei, das Leben neu auszurichten, Selbstvertrauen zurückzugewinnen, die inneren Kräfte zu mobilisieren und so die Trennung positiv zu bewältigen.

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Inhaltsverzeichnis

Aus. Vorbei. Was nun?

Impressum

Einleitung

Warum scheitern Beziehungen?

Häufige Gründe für Trennungen

Wie laufen Trennungen ab?

Warum Trennungen so schwerfallen

Symptome bei Liebeskummer

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Wie lange braucht man für die Bewältigung einer Trennung?

Die verschiedenen Verlusterlebnisse

Das Stigma der Trennung

Wie Sie festhalten und sich selbst im Heilungsprozess blockieren

So wird vieles leichter

Phasen der Trennung

Phase 1: Bevor es endgültig vorbei ist

Phase 2: Einsamkeit, Traurigkeit, Zorn, Hass und Wut

Phase 3: Verhandlung – vielleicht gibt es doch noch eine Chance …

Phase 4: Akzeptanz, dass es vorbei ist

Phase 5: Aufbruch

Gefühle und Emotionen rund um die Trennung

Gängige Irrtümer über Trennungen

Schock

Wut, Zorn und Rachegefühle

Neid und Eifersucht

Trauer

Schuld

Negative Gedankenspiralen

Einsamkeit

Angst

Minderwertigkeitskomplexe und Verlust des Selbstwertgefühls

Depressive Verstimmungen und Depressionen

Ambivalenz

So bekommen Sie Ihre Emotionen Schritt für Schritt in den Griff

Bewältigungsstrategien

Kein Kontakt zum Ex-Partner

Und wenn man sich zufällig trifft ...

Er hat die große Liebe gefunden. Und Sie sind noch immer allein

Never, ever und absolute No-Gos

Achten Sie auf Ihren Körper und flüchten Sie sich nicht in Süchte!

Üben Sie Rache – aber nur in Ihrer Fantasie. Denn Rache ist bitter!

Weihnachten, Silvester, Jahrestage …

Familie und Freunde

Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch

Selbsthilfegruppen und Online-Foren

Raus aus der Opferrolle

Aktivitätslisten erstellen

Wohlfühlprogramm

Weg mit seinen Sachen

Gehen Sie unter Leute

Treiben Sie Sport

Helfen Sie anderen

Entwickeln Sie wieder Zukunftsvisionen

Aktivieren Sie Ihre inneren und äußeren Ressourcen

Lernen Sie auch alleine glücklich zu sein – zumindest eine Zeit lang

Vergeben Sie Ihrem Ex-Partner

Sex mit dem Ex?

Und eine Affäre?

Aktivitäten und Rituale gegen Liebeskummer

Beziehungsinventar

Plus-Minus-Liste

Tagebuch

Verfassen Sie Geschichten

Schreiben Sie Gedichte

Lesen Sie – auch die kitschigsten Liebesromane

Malen und zeichnen Sie

Lassen Sie los!

Lachen Sie spontan und oft

Empfinden Sie Dankbarkeit

Trennungsrituale

Affirmationen und Visualisierungen

Ein neues Leben

Ein Leben als glücklicher Single

Suche wahre Liebe – biete nichts als Probleme

So kann es diesmal gelingen

Haben Sie realistische Erwartungen an Ihre neue Beziehung

Der Umgang mit Konflikten

Gute Zeiten für neue Männer

Gehen Sie es langsam an

Neue Intimitäten

Treffen Sie richtige Entscheidungen

Wo lernt man interessante Menschen kennen?

Zweite Chancen

Ein Neuanfang mit dem Ex?

Schlussbemerkungen

Literatur

Univ.-Doz. DDr. Barbara Friehs

Aus. Vorbei. Was nun?

 

 

© Verlagshaus der Ärzte GmbH, Nibelungengasse 13, A-1010 Wien

www.aerzteverlagshaus.at

1. Auflage 2015

 

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten.

 

ISBN 978-3-99052-110-6

 

Umschlag: Grafikbüro Lisa Hahsler, 2232 Deutsch-Wagram

Satz: Helmut Lenhart, 8401 Kalsdorf

Umschlagfoto: www.fotolia.com (Gina Sanders)

Projektbetreuung: Hagen Schaub

Druck & Bindung: Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn

Printed in Austria

Sämtliche Angaben in diesem Buch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewähr und müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Eine Haftung der Autorin oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen.

Einleitung

 

Wenn es vorbei ist …

Er ist weg. Alles ist aus. Einfach so. Zwei, fünf, 20 oder sogar mehr als 30 Jahre haben Sie mit Ihrem Ex-Partner verbracht. Sie waren ein Paar, hatten so viele gemeinsame Pläne, Träume und Ziele. Vielleicht haben Sie auch Kinder miteinander. Und nun stehen Sie vor den Trümmern Ihres Beziehungsglücks. Der Mann an Ihrer Seite hat Sie verlassen. Möglicherweise hatten Sie schon längere Zeit Vorahnungen und das unbestimmte Gefühl, dass nicht mehr alles wirklich passte zwischen Ihnen. Vielleicht gab es aber kaum Anzeichen und Ihrer Meinung nach auch keinen Anlass für eine Trennung.

Er hatte doch keinen Grund zu gehen. Oder doch? Will er tatsächlich ein neues Leben anfangen – ohne Sie? Höchstwahrscheinlich. Mit einer anderen? Ziemlich sicher, wenn vielleicht auch nicht gleich nach der Trennung. Was denkt er sich dabei? Vermutlich nicht allzu viel. Er hat seine Entscheidung längst getroffen und jetzt nur noch den Schlussstrich unter die gemeinsame Zeit mit Ihnen gezogen. Vielleicht quälen ihn sogar hin und wieder Schuldgefühle, und unter Umständen vermisst er Sie manchmal sogar. Nur eines ist eher unwahrscheinlich, und zwar, dass er seine Entscheidung bereut und jemals wieder zu Ihnen zurückkommen wird.

Solange Ihnen Ihr Ex-Partner das Gefühl gab, geliebt zu werden, empfanden Sie tiefstes Glück und Vollkommenheit. Sie schienen zu schweben, alles ging Ihnen leicht von der Hand, kaum etwas regte Sie auf und Sie fühlten sich fantastisch. Und plötzlich ist alles anders. Ihr Selbstbewusstsein ist dahin, vieles gelingt nun auch in anderen Bereichen des Lebens nicht mehr und Sie fühlen sich richtig schlecht. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um das „Warum“ des Endes Ihrer Beziehung. Die Nächte scheinen unerträglich zu sein. Wochenenden gleichen Horrortrips. Feiertage und spezielle Anlässe, besonders Geburtstage und Valentinstage, erinnern an einen Super-Gau. Mit dem einst geliebten Mann sind auch die Gefühle der Liebe, des Vertrauens, der Wärme und des Lebensglücks gegangen. Sie fühlen sich in Ihrer einst innigen Liebe und Ihrem grenzenlosen Vertrauen missbraucht. Sie hatten Ihr Leben auf diesen Menschen ausgerichtet und planten, mit ihm alt zu werden. Sie haben so viel in Ihre Beziehung investiert, und doch haben alle Bemühungen nicht ausgereicht, um diese zu retten. Zusätzlich zum Verlust des Partners kommen auch die Angst um die Zukunft und häufig die Sorge um die Kinder. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, dass Sie die besten Jahre Ihres Lebens der Beziehung mit Ihrem Ex-Mann geopfert haben und diese nun für immer verloren sind.

Jetzt, wo Ihre große Liebe zu Ende ist, haben Sie vermutlich vorübergehend aufgehört, wie ein normales menschliches Wesen zu funktionieren. Daran ändert nichts, dass Sie in Ihrem tiefsten Inneren vielleicht sogar wissen, dass Ihnen mit dem Mann, der Sie gerade verlassen hat, ohnehin keine glückliche Zukunft beschieden war. Es nutzt auch nichts, sich vor Augen zu führen, dass er längst eine andere liebt und Sie selbst nur mehr Teil seiner Vergangenheit sind. Es fällt Ihnen einfach unendlich schwer, das Ende der Beziehung zu akzeptieren. Sie fühlen sich nicht mehr geliebt, nicht mehr wichtig, sondern weggeworfen und jeder Selbstachtung und Würde beraubt.

Im Zuge Ihrer Trennung haben Sie vielleicht auch noch das Gefühl, dass es um Sie herum nur glückliche Menschen gibt. Überall sehen Sie funktionstüchtige Familien und Paare, die ganz verliebt sind. Nur Sie selbst scheinen alleine und unglücklich zu sein, weil Sie offensichtlich versagt haben.

 

Trennung und Scheidung als gesellschaftliche Normalität

Trennung und Scheidung sind allgegenwertige Themen. Noch nie zuvor in der Geschichte kam es so häufig vor, dass sich Menschen, die sich entschieden hatten, eine Liebesbeziehung einzugehen, diese auch wieder beendeten. In vielen modernen Industrieländern liegt die Trennungsrate heute bei fast 50 %, in städtischen Ballungszentren noch weit darüber.

Das Trennungsrisiko bei eheähnlichen Lebensgemeinschaften ist noch höher als bei Ehen, da bestimmte Abhängigkeiten nicht vorhanden sind. So sind beide Partner im Allgemeinen finanziell unabhängig und die Hürde einer gerichtlichen Scheidung muss auch nicht genommen werden. Statistisch sind die vielen Lebenspartnerschaften kaum erfasst. Man geht aber davon aus, dass in Ballungszentren 60% solcher Beziehungen scheitern. Aber auch Menschen, die nicht miteinander verheiratet waren, haben sich einst dafür entschieden, einen Teil ihres Lebens gemeinsam zu beschreiten. Sie wurden im Familien- und Bekanntenkreis ebenso als Paar gesehen, wie verheiratete Personen und haben ihr Leben ganz auf die Partnerschaft ausgerichtet. Sie investierten genauso viel Energien und Vertrauen in die Zukunft ihrer Beziehung, weshalb für sie die Trennung mit derselben Härte zuschlägt, wie für Menschen, die durch einen Trauschein verbunden waren. Auch nicht verheiratete Paare müssen nach Ende der Beziehung gemeinsames Eigentum aufteilen und Abschied nehmen von ihrem Leben in einer Paarbeziehung. Demnach ist es heute nebensächlich, ob eine Ehe oder eine nichteheliche Partnerschaft scheitert. Dieser Ratgeber trägt dem Rechnung, weshalb im Buch mit Ausnahme einer kurzen Bezugnahme auf die rechtlichen Konsequenzen einer Scheidung auch nicht zwischen Ehe und Lebenspartnerschaft unterschieden wird.

Im Allgemeinen ist man davon überzeugt, dass die eigene Beziehung nicht scheitern wird, wenn man sich zur Eheschließung oder einer Lebenspartnerschaft entscheidet. Vergessen wird dabei aber, dass man sich weiterentwickelt und es nicht garantiert ist, dass man das im selben Maße wie der Partner tut. Außerdem können sich die Erwartungen und Einstellungen dem Partner gegenüber verändern, und auch das Schicksal vermag Pläne zerstören. Ein anfänglich glückliches gemeinsames Leben kann auf eine harte Probe gestellt werden. Nachdem es immer häufiger zu Trennungen kommt, leben mehr und mehr Menschen in einer seriellen Monogamie, wobei man dann dem Partner treu ist, mit dem man einen Lebensabschnitt teilt.

 

Die Trennung als Krise und Chance

Auch wenn Trennungen vom Partner oder von der Partnerin auf die Betroffenen ganz unterschiedliche Auswirkungen haben, bedeuten sie immer einschneidende Veränderungen für die jeweilige Lebenssituation. Es ist stets erforderlich, sein Leben neu auszurichten und sich an die veränderte Situation anzupassen. Somit ist eine Trennung immer ein kritisches Lebensereignis. Sie trägt aber nicht nur die Gefahr des Scheiterns in sich, sondern zugleich auch die Chance auf persönliches Wachstum und Reifeentwicklung.

Akzeptieren Sie Ihre Trennung als Krise, vielleicht sogar als eine der größten Krisen, die Sie in Ihrem Leben bewältigen müssen. Das chinesische Wort für Krise setzt sich aus den Zeichen für Gefahr und Chance zusammen. Was Sie nun für sich in dieser Phase Ihres Lebens betonen, bleibt Ihnen überlassen. Entscheiden Sie sich allerdings dafür, die Chance zu ergreifen, die Ihnen das Leben trotz allem bietet, kann das für Sie ein erfüllteres, glücklicheres Dasein nach der Trennung bedeuten. Dann werden Sie sich auch wieder verlieben. Nicht unbedingt in einen neuen Mann, aber sicher in Ihr neues Leben.

Es gibt eine Fülle an wissenschaftlichen Studien zur Scheidung und Trennung. Auch wenn jeder Fall einzigartig ist, kann man doch gewisse Trends und Tendenzen bei Trennungsprozessen und deren Bewältigung feststellen. Faktum ist etwa, dass getrennt lebende und geschiedene Menschen im Vergleich mit verheirateten oder in festen Lebenspartnerschaften lebenden unglücklicher sind, häufiger an psychischen Belastungen leiden, von einem schlechteren Selbstkonzept berichten und öfter gesundheitliche Probleme aufweisen. All dies muss nicht unmittelbare Ursache einer Trennung sein, steht aber dennoch in deren Zusammenhang, da durch sie bereits vorhandene emotionale Probleme weiter verschärft und die Einsamkeit verstärkt werden kann.

Nach einer Trennung wird Ihr Leben nie mehr dasselbe sein, aber Sie werden beginnen, dieses aus ganz neuen Perspektiven zu betrachten. Die Gefühle der Verzweiflung und der Verwirrung werden ziemlich sicher neuen Kräften und selbstbewussten Energien weichen. Bis Sie dort angelangt sind, werden Sie zwar noch viele emotionale Berg- und Talfahrten überstehen müssen, aber Sie können sicher sein, dass der Tag kommt, an dem Ihr ganzes Leid und all Ihr Kummer bewältigt und überwunden sein werden. Vielleicht werden Sie sogar zu der Erkenntnis gelangen, dass die Trennung das Beste war, was Ihnen passieren konnte. Denn eines ist sicher: Es gibt ein Leben nach dem Liebeskummer. Doch Sie müssen bereit sein, den Schmerz zu bewältigen und den Heilungsprozess Ihres gebrochenen Herzens zuzulassen.

Liebeskummer kann in jedem Alter, in jeder Bevölkerungsgruppe und zu jeder Zeit auftreten. Während körperliche Erkrankungen von der Gesellschaft mit Mitleid und Anteilnahme betrachtet werden, ist das Verständnis bei psychischer Beeinträchtigung weitaus geringer. Leiden Menschen gar an Liebeskummer, wird dies nach wie vor selten ernst genommen. Stattdessen werden die Betroffenen aufgefordert, ihre seelischen Wunden möglichst zügig zu heilen und in den Zustand der Normalität zurückzukehren. Unsere Zeit ist schnelllebig und Altes wird rasch durch Neues ersetzt. Wenn eine Beziehung beendet wurde, wird erwartet, dass man nach nur kurzer Zeit wieder auf der Suche nach einem neuen Partner ist. Dass es sich bei einer Trennung bei den Betroffenen nicht selten um eine Lebenskatastrophe handelt, die kaum als vorübergehende Indisponiertheit abgetan werden kann, wollen nur die wenigsten verstehen. In rund drei Monaten heilt kein gebrochenes Herz. Wohlmeinende Aufforderungen, sich doch endlich wieder zusammenzureißen, sind daher vollkommen kontraproduktiv. Liebeskummer muss bearbeitet und bewältigt werden. Diese Gefühle einfach zu unterdrücken und zu verleugnen, kann schlimme und nachhaltige Konsequenzen haben. Psychosomatische Krankheiten, die im direkten Zusammenhang mit Partnerschaften oder Trennungen stehen, nehmen zu. Wird der Leidensdruck zu groß und stellt sich das Gefühl ein, dass man ihn nicht mehr alleine bewältigen kann, kann es sogar erforderlich sein, die Hilfe eines Psychotherapeuten, eines Psychologen oder eines Psychiaters in Anspruch zu nehmen.

Dieses Buch möchte Sie nun bei Ihrer Trennung begleiten und helfen, Ihre veränderte Lebenssituation besser bewältigen zu lernen. Es soll Sie dabei unterstützen, Ihren Kummer über die verlorene Liebe zu verarbeiten und zu überwinden. Auch wenn es keine allgemein gültigen Rezepte zur Bewältigung gibt, da kein Fall dem anderen gleicht, gibt es doch ähnliche Muster und Abläufe. Sie werden die im Trennungsprozess zu durchlaufenden Phasen kennenlernen, mögliche Ursachen für die Trennung verstehen lernen und Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, Ihre Emotionen und Gefühle besser verorten zu können. Checklisten und praktische Übungsteile sollen Sie dabei unterstützen, Ihr Leben neu auszurichten, Ihr Selbstvertrauen zurückzugewinnen, Ihre inneren Kräfte zu mobilisieren und letztendlich einen Weg zu finden, die Trennung positiv zu bewältigen. Fallbeispiele sollen bestimmte Situationen besser darstellen. Obwohl die hier aufgezeigten Beispiele vielleicht nicht deckungsgleich mit Ihrer eigenen Position sind, bieten sie dennoch interessante Informationen und Anschauungsmöglichkeiten.

Dieser Ratgeber richtet sich in erster Linie an Frauen, aber auch für Männer sind immer wieder wertvolle Hinweise enthalten. Viele Frauen haben vor und nach der Trennung Kinder zu betreuen, was ihnen noch zusätzliche Kräfte und Energien abringt. Im vorliegenden Buch wird die spezielle Situation von Müttern allerdings nur gestreift, weshalb auf die vielen einschlägigen Ratgeber zu diesem Themenbereich verwiesen sei.

Glückliche Trennungen gibt es nicht. Dennoch bergen sie das Potential für positive Veränderungen in sich. Lassen Sie diese zu und freuen Sie sich auf Ihr neues Leben!

Warum scheitern Beziehungen?

 

Nicht zuletzt durch die modernen Medien wurden die Erwartungshaltungen an Liebe und Partnerschaft überhöht. Es gibt kaum jemanden, der nicht von der großen Liebe träumt, die plötzlich vor einem steht. Man ist überzeugt, dass es ihn gibt, den perfekten Partner, mit dem man alles Glück der Erde erleben wird. In der allerersten Phase der höchsten Verliebtheit kann dies auch so sein. Man lernt sich kennen, blickt über die Fehler des anderen hinweg, ist verständnisvoll und idealisiert die Beziehung. Man ist davon überzeugt, dass die kleinen Macken des Partners für eine glückliche gemeinsame Zukunft keine Rolle spielen werden und misst ihnen kaum Bedeutung bei. Gleichzeitig ist man bereit, seine eigenen Bedürfnisse für eine Zeit lang hintanzustellen und nicht zu artikulieren. Auch die persönlichen Schwächen werden bestmöglich verborgen.

Die ersten Monate in einer neuen Beziehung sind meistens romantisch, aufregend und voll mit tollem Sex. Doch sobald sich Alltag und Routine einschleichen, beginnt die Beziehung oft einem kritischen Bereich entgegenzusteuern. Schnell werden erste Abnutzungserscheinungen sichtbar, wenn am einstigen Traumpartner auch Mängel erkannt werden. Wenn nämlich die Phase der schönsten Verliebtheit einmal vorbei ist, man den wahren Charakter des anderen kennenlernt und das Idealbild des Partners zu bröckeln beginnt, bietet er plötzlich Anlässe, um zu nörgeln, zu kritisieren, zu korrigieren und ihn verändern zu wollen. Oder aber man versucht, die eigenen Vorstellungen und Forderungen gegenüber dem Partner mit passiv-aggressivem Verhalten durchzusetzen, äußert keine Bedürfnisse, ist dann aber unendlich enttäuscht, wenn die Partnerschaft nicht genau nach den eigenen Vorstellungen verläuft. Erst wenn die ersten Krisen zu bewältigen sind, zeigt sich daher meist, ob man immer noch so gut zusammenpasst und miteinander das Glück auf Erden erlebt. Möglich ist es, allerdings müssen dafür beide bereit sein, ständig an der Beziehung und an sich selbst zu arbeiten.

 

Während für unsere Vorfahren die Ehe noch eine Zweckgemeinschaft war, um gemeinsam leichter durchs Leben zu kommen und Kinder zu erziehen, hat sich heute die Beziehungswelt durch unsere individuellen Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse fundamental gewandelt. Früher war man bereit, sich zu arrangieren und gute und schlechte Zeiten miteinander durchzustehen. Dies sahen nicht nur die Kirche, sondern auch das Gesetz und die Gesellschaft so vor. Enttäuschungen wurden weggesteckt und das Gesamtkonstrukt der Beziehung nicht hinterfragt. Es gab ohnehin keine Alternative. Man hatte sich gebunden, um dies ein Leben lang zu bleiben.

Die Illusion von der großen, ewigen, bedingungslosen Liebe ist ein Produkt der letzten Jahrzehnte. Heute werden Ehen und Lebensgemeinschaften aus wechselseitiger Zuneigung eingegangen, da man einem Glücksideal nachstrebt, das in der Beziehung erreicht werden soll. Man träumt von Zufriedenheit, ständigem Verlangen nacheinander und partnerschaftlicher Seelenverwandtschaft. Wenn sich Ernüchterung und Enttäuschung aufgrund von überzogenen Erwartungen an die Beziehung breitmachen, ist man schnell nicht mehr bereit, an der Partnerschaft zu arbeiten und oft gewillt, diese ganz aufzugeben. Begünstigt wird dies durch die gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte. Die traditionelle Kernfamilie hat an Wert und Status verloren, Trennungen und Scheidungen sind nicht mehr mit einem sozialen Stigma behaftet und auch wenn niemand seine Trennung oder Scheidung schon von vorneherein plant, ist den meisten Paaren bewusst, dass eine solche auch in ihrer eigenen Beziehung eine realistische Möglichkeit darstellt. Fast jede Person, die längere Zeit in einer Beziehung lebt, hat daher auch schon einmal an Trennung gedacht. Dies ist eine normale und natürliche Reaktion, da Schwierigkeiten im Zusammenleben nicht auszuschließen sind.

Nicht selten verbleiben Menschen aber trotz Enttäuschungen aufgrund von Bequemlichkeit, mangelnden Chancen auf qualitativ hochwertige Alternativbeziehungen und den bereits getätigten Investitionen – etwa materieller Art in Form von finanziellen Beiträgen zu einem gemeinsamen Haus oder ideeller Natur in Form von Lebenszeit und Emotionalität – (vorerst) in einer Beziehung. Allerdings verabschieden sich die Betroffenen dann innerlich vom gemeinsamen Leben und verlassen dieses eben dann doch, sobald sich eine gute Gelegenheit bietet.

Vielfach hat man aber auch verlernt, für eine Beziehung zu kämpfen und gemeinsam an ihr zu arbeiten. Funktioniert eine Partnerschaft nicht mehr, erscheint eine Trennung daher als die einzig logische Konsequenz. Das Paradoxe daran ist jedoch, dass auch wenn Beziehungen heute oft schneller beendet werden als in früheren Zeiten, sich Frauen und Männer gleichermaßen nach wie vor kaum etwas mehr wünschen als das Glück in einer gelingenden Paarbeziehung.

 

 

Häufige Gründe für Trennungen

Zu Beginn einer Beziehung sind äußere Merkmale wie Attraktivität oder sozialer Status von wesentlicher Bedeutung. Mit der Dauer der Partnerschaft werden allerdings übereinstimmende Ziele, Wertvorstellungen und das Ergänzen der Partnerrollen immer wichtiger. Problematisch wird es, wenn die Partner Unterschiedliches von der Beziehung erwarten. Auch wenn sie sich am Anfang ihrer Liebe darüber ausgesprochen haben, was gemeinsame Lebensziele sein könnten und auch zu einem Konsens kamen, bedeutet dies nicht, dass das immer so bleiben muss. Menschen verändern sich ständig und damit auch ihre Wünsche, Hoffnungen und Vorstellungen vom Leben. Da kann es leicht passieren, dass ein Partner an den einst vereinbarten Zielen festhält, der andere aber neue bevorzugt.

Einer der häufigsten Gründe, der zum Scheitern einer Beziehung führen kann, ist die mangelnde oder schlechte Kommunikation zwischen einem Paar. Wenn diese nicht funktioniert, haben sich Partner irgendwann nichts mehr zu sagen.

Eine Partnerschaft, die anfangs harmonisch und glücklich war, kann unter dem Einfluss bestimmter Ereignisse zerbrechen. Die Ursachen können vielfältig sein. Die schwierige Vereinbarkeit von Kindern, partnerschaftlichem Glück und Job bringt viele Frauen an den Rand ihrer Belastbarkeit. Fehlen ihnen dann zu Hause die Zuwendung und die Unterstützung ihres Partners, sind Streitereien, Konflikte und oft auch eine daraus resultierende Trennung vorprogrammiert. Auch Väter sind zunehmend unzufriedener, da sie gerade in der neuen Generation versuchen, sowohl in der Familie präsent zu sein als auch in ihrem Job das Beste zu geben. Gleichzeitig erfahren sie immer wieder das Gefühl, weder beruflich noch familiär den Erwartungen entsprechen zu können. Auch dies führt oft zu Enttäuschung und Frustration.

Wenn die Verteilung der Aufgaben im Alltag zumindest von einem der Partner als ungerecht empfunden wird, kann dies große Probleme hervorrufen.

Wenn zumindest ein Partner ein Ungleichgewicht im Geben und Nehmen empfindet oder sich vom anderen nicht unterstützt fühlt, wird dies auf lange Sicht nicht gutgehen.

Unausgesprochener Ärger, Ressentiments und Enttäuschungen, Verletzungen durch den Partner, ständige Streitereien, Machtkämpfe und Schuldzuweisungen, die dann eine aggressive Atmosphäre schaffen und kaum mehr Versöhnung zulassen, begünstigen die Trennungsbereitschaft.

In vielen Beziehungen bleiben ein regelmäßiger Austausch, emotionale Nähe und Wertschätzung, Zärtlichkeiten und auch die Sexualität auf der Strecke.

Zu unterschiedliche Vorstellungen in Hinblick auf die gemeinsame Sexualität können sehr problematisch werden. Fehlt eine gewisse Übereinstimmung beim Ausleben der sexuellen Wünsche, sind ebenso Schwierigkeiten vorprogrammiert. Werden die sexuellen Vorlieben eines Partners vollkommen ignoriert oder abgelehnt, kann dies zu vielen Spannungen in der Beziehung führen. Oft sucht dann derjenige, der innerhalb der Partnerschaft wenig sexuelle Befriedigung findet, diese außerhalb. Auch dies führt sehr häufig zum Scheitern einer Beziehung.

Mit der Beziehungsdauer schleichen sich oft immer mehr negative Muster in die Partnerschaft ein, was zu einer Entfremdung führen kann. Da der Partner nicht mehr fasziniert und auch kaum mehr attraktiv erscheint, stellt sich oft die Frage, ob dies alles im Leben gewesen sein soll. In einer neuen Beziehung erhofft man sich die lang vermisste Bestätigung und Anerkennung und vergisst dabei oft, dass auch diese niemals den Idealvorstellungen entsprechen wird können.

Wurde einmal das Vertrauen missbraucht und kann es häufig nicht mehr hergestellt werden, da z. B. ein Partner einen Seitensprung des anderen nicht verzeihen kann oder sich einer im Rahmen seiner Midlife-Crisis wieder nach Freiheit und Ungebundenheit sehnt, wird eine Beziehung ebenfalls kaum zu retten sein. Das kann das Verhältnis zwischen beiden Partnern nämlich in einem solchen Maß zerstören, dass es auch mit therapeutischer Hilfe nicht mehr vorstellbar ist, das gegenseitige Vertrauen wieder herzustellen.

Auch wenn die grundsätzlichen Vorstellungen von einer Partnerschaft zu stark abweichen, ist ein Scheitern vorprogrammiert. Beide Partner haben viele Wünsche und Ziele, die sie mit einer Partnerschaft verbinden. Oft sind diese recht unterschiedlich, weshalb es vieler Gespräche bedarf, um zu einem gemeinsamen Nenner zu kommen. Manchmal stellen sie sich allerdings als so gegensätzlich heraus, dass ein Kompromiss kaum möglich ist. Beispiele dafür wären, wenn sich ein Partner eine gemeinsame Zukunft mit dem geliebten Menschen wünscht, während der andere nur eine lockere Beziehung mit zeitlichem Ablaufdatum möchte und nicht an einer dauerhaften, zukunftsorientierten Verbindung interessiert ist. Einer der Partner kann sich auch ein Leben in einer gemeinsamen Wohnung wünschen, während der andere getrennte Wohnsitze bevorzugt und sich ein hohes Maß an Unabhängigkeit in der Beziehung bewahren möchte. Schon aus den unterschiedlichen Bedürfnissen aus Nähe und Distanz können massive Konflikte erwachsen.

Einer oder beide haben sich die Pros und Cons eines Bleibens oder Gehens klar vor Augen geführt. Sie sehen sich als glücklichere Menschen, wenn die Beziehung beendet wird, da der Gedanke daran, den Rest des Lebens mit dem gegenwärtigen Partner zu verbringen, unerträglich erscheint. Es kann dabei unerheblich sein, ob es bereits eine neue Liebe gibt.

Einer oder beide Partner widmen sich mehr dem Beruf oder einem Hobby als dem anderen, der sich dadurch vernachlässigt fühlt.

Es erfolgen häufige negative und kontraproduktive Einmischungen einer oder beider Herkunftsfamilien in die Beziehung.

Das destruktive Verhalten eines Partners lässt dem anderen keine Wahl. Dabei muss es sich nicht unbedingt um körperliche Gewalt handeln, auch seelische Grausamkeit kann ein Trennungsgrund sein.

Wenn das Suchtverhalten (Alkohol, Drogen etc.) eines Partners die Beziehung zu stark belastet, ist eine Trennung ebenfalls kaum zu vermeiden.

Beide hatten geplant, wegen der Kinder zusammenzubleiben, aber die Beziehung hat sich in solchem Maß verschlechtert, dass bereits die Kinder in einer Trennung der Eltern das kleinere Übel sehen.

Es stimmt nichts mehr zwischen beiden und sie fühlen absolut nichts mehr für einander. Die kleineren und größeren Verletzungen haben sich im Laufe der Zeit so summiert, dass zumindest ein Partner sein Glück anderswo finden möchte.

Unterschiedliche Entwicklungen und mangelnde Synchronität der Lebensentwürfe haben zu einem Auseinanderleben der beiden Partner geführt. Im Laufe der Zeit haben sich beide Partner verändert, und weder sie selbst noch die neuen Lebensziele passen noch zueinander.

Die Lebensumstände machen eine Fernbeziehung erforderlich.

Eifersucht einer oder beider Partner belastet massiv die Beziehung.

Der Respekt für einander ist verloren gegangen.

Die Erwartungen an die Beziehung und an den Partner sind überzogen und nicht erfüllbar.

Ein Partner achtet nur auf seine eigenen Bedürfnisse und nimmt in seinem Egoismus auf den anderen keine Rücksicht.

Eine Krankheit des Partners oder naher Angehöriger belastet die Partnerschaft oft zu stark. Auch der Tod eines Kindes, Arbeitslosigkeit oder berufliche Probleme können bedrohliche Wirkungen auf den Bestand einer Beziehung ausüben.

Die Qualität der Beziehung wird auch durch den Umgang mit schwierigen Situationen und Lebensproblemen beeinflusst. Versucht ein Partner etwa der Verlust des Arbeitsplatzes durch eine verstärkte Neigung zu Alkohol zu bewältigen und wählt kein aktiv-konstruktives Agieren, kann dies die Partnerschaft massiv belasten.

Es gibt zu große kulturelle Unterschiede.

Wenn sich Partner bei wichtigen individuellen Zielen und Entwicklungsschritten nicht unterstützen und helfen, wirkt sich das höchst negativ auf die Qualität einer Beziehung aus.

Bindungsängste oder die fehlende Ablösung von der Herkunftsfamilie tragen oft zum Scheitern einer Beziehung bei.

Auch wenn keine Balance hergestellt wird zwischen der Aufmerksamkeit, die Kinder erfordern, und jener, die dem Partner zusteht, ist ein Scheitern vorprogrammiert.

Wenn es häufig Streit ums Geld gibt, kann dies sehr belastend für eine Beziehung sein. Geldprobleme wirken sich häufig negativ auf die Beziehungsdynamik aus, da sie alles dominieren. Ist ausreichend Geld vorhanden, kann es häufig zu Streitigkeiten kommen, wofür dieses ausgegeben wird. Vor allem dann, wenn ein Partner sparsamer ist als der andere, sind Konflikte unvermeidlich.

Unterschiedliche Meinungen in Erziehungsfragen schaffen häufig Probleme in einer Beziehung. Jeder der Partner ist beeinflusst von seiner Herkunftsfamilie und deren Erziehungswerten. Es ist erforderlich, einen Konsens darüber zu finden und gemeinsam bei der Erziehung der Kinder mitzutragen. Misslingt dies, kann dies auch schnell das Aus der Beziehung bedeuten.

Problematisch wird es meist auch, wenn ein Partner oder auch beide versuchen, mit der neuen Beziehung eine alte, gescheiterte zu kompensieren oder aus dem Elternhaus zu fliehen.

Auch wenn einer für die Kinder aus vorangegangen Ehen oder Partnerschaften eine Ersatzmutter oder einen Ersatzvater sucht, während der andere zwar an der Beziehung mit der geliebten Person, nicht aber an der Übernahme der gesamten Verantwortung für eine Patchwork-Familie interessiert ist, drohen fast unüberwindbare Probleme.

Eine Beziehung kann niemals aus Depressionen retten und hilft auch nicht dabei, einen negativ gestimmten Menschen längerfristig zu einem glücklicheren zu machen.

Gelingt es in einer Beziehung nicht, sich zumindest nach einiger Zeit über Gemeinsames zu definieren, also fehlt ein Wir-Gefühl, wird es auch kaum eine Zukunft als Paar geben. Es müssen nicht immer das gemeinsame Haus oder die gemeinsamen Schulden sein, dennoch ist es wichtig, dass es ein klares „Wir“ und ein „Uns“ gibt, das beide mittragen können. Für beide muss klar sein, was ihre Partnerschaft definiert, wie sie zueinander stehen und was sie voneinander und von der Beziehung für die Zukunft erwarten. Nur wenn dies kompatibel ist, wird auch die Beziehung erfolgreich sein.

Zu guter Letzt hat auch die Beziehung unserer Eltern maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir unsere Partnerschaft führen. Die Vorbildwirkung ist eine große, weshalb es notwendig ist, sich von Beziehungsmustern, die negativ im Elternhaus wahrgenommen wurden, zu befreien. Einerseits hat jede Beziehung die Chance, negative Erfahrungen und Verletzungen aus der Kindheit überwinden zu helfen, andererseits ist sie aber auch der ideale Nährboden dafür, übernommene Konfliktmuster und Beziehungsstrukturen in der eigenen Partnerschaft wiederzubeleben.

 

Selten scheitern Ehen oder Partnerschaften, ohne dass es zuvor warnende Hinweise gegeben hätte. Im Allgemeinen zerbröckelt das gemeinsame Leben nämlich über einen längeren Zeitraum hinweg. Paare leben sich auseinander, verlieren das Interesse aneinander, sie betrachten den anderen als Selbstverständlichkeit und hören auf, an der Beziehung zu arbeiten. Ressentiments und Frustrationen nehmen zu. Manchmal steigt auch der Grad der Isolation innerhalb einer Beziehung. Das Phänomen „gemeinsam einsam zu sein“ tritt immer stärker auf. Zurück bleiben zwei Menschen, die schlussendlich das Ende ihrer Liebe zu bewältigen haben.