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In 'Ausgewählte Kirchenlieder von Martin Luther' präsentiert der Autor eine Sammlung von Liedtexten, die die Grundlage für den protestantischen Gesang bildeten. Die Texte reflektieren Luthers tiefe theologische Überzeugungen und seine Leidenschaft für die Reformation. Luther zeigt sich als Meister der Sprache, der es verstand, komplexe theologische Konzepte in poetische Ausdrücke zu verpacken. Dieses Buch ist ein wichtiges literarisches Werk, das die Verbindung von Glauben und Kunst auf faszinierende Weise zeigt. Es bietet einen Einblick in Luthers poetische Fähigkeiten und seine bedeutende Rolle in der deutschen Literaturgeschichte. Martin Luther, einer der einflussreichsten Figuren der Reformation, war nicht nur als Theologe bekannt, sondern auch als begabter Musiker und Dichter. Seine Kirchenlieder trugen dazu bei, die Gläubigen zu ermutigen und die liturgische Praxis zu reformieren. Durch sein persönliches Engagement für die Verbreitung des Glaubens durch Musik und Literatur hinterließ Luther ein bleibendes Erbe. Seine Texte zeugen von seinem Glauben, seiner Bildung und seiner künstlerischen Sensibilität, die in diesem Buch deutlich werden. 'Ausgewählte Kirchenlieder von Martin Luther' ist ein Muss für jeden Leser, der sich für die Bedeutung der Reformation, die Verbindung von Glauben und Kunst sowie die Entwicklung des protestantischen Gesangs interessiert. Dieses Buch bietet eine seltene Gelegenheit, die poetische Seite von Martin Luther zu entdecken und sein literarisches Schaffen in einem neuen Licht zu betrachten.
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Seitenzahl: 37
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Gott der Vater wohn uns bei Und laß uns nicht verderben, Mach uns aller Sünden frei Und helf uns selig sterben. Vor dem Teufel uns bewahr, Halt uns bei festem Glauben Und auf dich laß uns bauen, Aus Herzensgrund vertrauen, Dir uns lassen ganz und gar, Mit allen rechten Christen Entfliehen Teufels Listen, Mit Waffen Gottes uns fristen. Amen, Amen, das sei wahr, So singen wir Alleluja.
Jesus Christus wohn uns bei
Ein neues Lied wir heben an, Des wallt Gott, unser Herre, Zu singen, was Gott hat getan Zu seinem Lob und Ehre. Zu Brüssel in dem Niederland Wohl durch zween junge Knaben Hat er sein Wundermacht bekannt, Die er mit seinen Gaben So reichlich hat gezieret.
Der Erst recht wohl Johannes heißt So reich an Gottes Hulden, Sei Bruder Heinrich nach dem Geist, Ein rechter Christ ohn Schulden. Von dieser Welt geschieden sind, Sie han die Kron erworben, Recht wie die frummen Gotteskind Für sein Wort sind gestorben, Sein Marter sind sie worden.
Der alte Feind sie fangen ließ, Erschreckt sie lang mit Dräuen, Das Wort Gotts er sie leugne hieß, Mit List auch wollt sie täuben. Von Löwen der Sophisten viel, Mit ihrer Kunst verloren, Versammlet er zu diesem Spiel. Der Geist macht sie zu Toren, Sie kunnten nichts gewinnen.
Sie sungen süß, sie sungen saur, Versuchten manche Listen, Die Knaben standen wie ein Maur, Verachten die Sophisten. Den alten Feind das sehr verdroß, Daß er war überwunden Von solchen Jungen, er so groß; Er ward voll Zorn von Stunden, Gedacht sie zu verbrennen.
Sie raubten ihn das Klosterkleid, Die Weib sie ihn auch nahmen. Die Knaben waren des bereit, Sie sprachen fröhlich Amen. Sie dankten ihrem Vater Gott, Daß sie los sollten werden Des Teufels Larvenspiel und Spott, Darin durch falsche Bärden Die Welt er gar betreuget.
Da schickt Gott durch sein Gnad also, Daß sie recht Priester werden, Sie selbst ihm mußten opfern do Und gehn im Christusorden, Der Welt ganz abgestorben sein, Die Heuchelei ablegen, Zum Himmel kommen frei und rein, Die Möncherei aussegen Und Menschentand hie lassen.
Man schrieb ihn vor ein Brieflein klein, Das hieß man sie selbst lesen. Die Stück sie zeichten alle drein, Was ihr Glaub war gewesen. Der höchste Irrtum dieser war: Man muß allein Gott glauben, Der Mensch leugt und treugt immerdar, Dem soll man nichts vertrauen. Des mußten sie verbrennen.
Zwei große Feur sie zundten an, Die Knaben sie her brachten. Es nahm groß Wunder jedermann, Daß sie solch Pein verachten. Mit Freuden sie sich gaben drein, Mit Gottes Lob und Singen.