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Stellvertretend für viele Frauen anderer Nationalitäten ist das Schicksal von Aysha erzählt. Ein Blick hinter die Kulissen migrierter Familien in Deutschland.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Ein Schicksal stellvertretend für viele!
„Sie ist wie eine Rose“, so sagen die Alten, damals, als Aysha in einem kleinen Dorf, irgendwo in Anatolien geboren wurde. In ihrer Erinnerung ist nichts geblieben von dem Dorf, von dem Leben dort, nicht einmal der Name ihrer Geburtsstätte verblieb in ihrem Gedächtnis.
Dass Rosen bluten können, sagten die Alten nicht, aber die Rose Aysha blutete. Als kleines unschuldiges Mädchen zog sie ganz unverhofft mit ihren Eltern und drei älteren Brüdern in ein Land von Ungläubigen, weit entfernt der moslemischen Heimat, die wie ein Schatten über der Familie lag. Alles was die türkische Familie mitnahm war ihr Glaube und die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Murat, das Familienoberhaupt herrschte streng nach alten Riten und erzog seine Kinder nach den Vorstellungen des Islams. Allah und der Koran waren allgegenwärtig, jedoch waren die Lehren des Propheten in den Köpfen der herrschsüchtigen Männer falsch verankert.
In dem verheißungsvollen Land, dass Murat wählte, lebten die Menschen ohne strenge religiöse Riten, Frauen trugen ihr Haar offen und unverhüllt, das Gesicht für jeden Mann frei erkennbar und auch die Beine waren nicht nur im Sommer unbedeckt. Hohe Schuhe, lackierte Fingernägel und Kosmetik in allen Varianten gehörten zum Alltag und die Freiheit schien grenzenlos. Eine Schande für einen streng gläubigen Moslem, wie Murat es war. Und dennoch war es das gelobte Land, in das moslemische Menschen migrierten, aufgenommen und versorgt wurden.