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Der Tag der Revolte - fällt die Macht der Herren?
Noch immer im Getto geht die Jagd auf Cronenberg, Hays, Palmer und Scobee, die noch immer unter dem Einfluss der genetischen Programmierung steht, weiter.
Doch hat Scobee damit endgültig die Fronten gewechselt? - Eine folgenschwere Entscheidung steht bevor.
Gleichzeitig erfährt John Cloud immer mehr Einzelheiten über das Himmelfahrtskommando, das Shen Sadakos geheime Armee vorbereitet.
Sie planen den ultimativen Schlag gegen die "Master"...
Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.
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Operation Omikron
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Folge 21: Operation Omikron
Der Tag der Revolte – fällt die Macht der Herren?
Noch immer im Getto geht die Jagd auf Cronenberg, Hays, Palmer und Scobee, die noch immer unter dem Einfluss der genetischen Programmierung steht, weiter.
Doch hat Scobee damit endgültig die Fronten gewechselt? – Eine folgenschwere Entscheidung steht bevor.
Gleichzeitig erfährt John Cloud immer mehr Einzelheiten über das Himmelfahrtskommando, das Shen Sadakos geheime Armee vorbereitet.
Sie planen den ultimativen Schlag gegen die »Master« …
Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.
Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.
Die irdischen Astronauten John Cloud, Scobee, Resnick und Jarvis verschlägt es in eine düstere Zukunft, in der die Menschen Erinjij genannt werden.
Im sagenumwobenen Aqua-Kubus finden sie ein Artefakt, das auf die ominösen Sieben Hirten zurückgeht: ein gewaltiges, rochenförmiges Raumschiff. Ihnen gelingt die Inbesitznahme, sie taufen es RUBIKON II. Mit diesem Schiff gelingt ihnen die Flucht aus dem Herrschaftsgebiet der Vaaren, und sie erreichen das heimatliche Sonnensystem, wo sie die Künstliche Intelligenz der RUBIKON überraschend des Schiffes verweist. Mittels einer Transportkapsel, wie sie schon den GenTecs Resnick und Jarvis zum Verhängnis wurde, gelangen sie zur Erde, in eine Tiefseestation der Hirten. Dort werden sie von einem amorphen Kunstwesen attackiert, das sich später als Retter in der Not erweist. Durch ein unterirdisches Gangsystem gelangen sie ins so genannte Getto – ein bizarres Konstrukt, das einmal die Millionenstadt Peking gewesen war. Nun ist sie ein Schmelztiegel der Outsider, der Entrechteten. Und während sich Cloud mit dem Nachfahren von Kaiser Sadako auseinander setzt und dabei endlich mehr über die Verhältnisse auf der Erde der Zukunft erfährt, trifft Scobee einen folgenschweren Entschluss …
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt
Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln
Projektmanagement: Stefan Dagge
Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Trifonov_Evgeniy | Stocktrek Images | Chad Baker | Avesun | Sylphe_7 | 3000ad
eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-7325-4854-5
www.bastei-entertainment.de
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Alfred Bekker
Der Tag der Revolte – fällt die Macht der Herren?
Mein freier Wille war eine Illusion!, durchzuckte es Scobee, während sie dem ehemaligen NCIA-Chef Reuben Cronenberg durch die enge Gasse folgte. Hays und Palmer flankierten die junge Frau. Ich bin weniger als eine Sklavin.
Während des Flugs der RUBIKON hatte sie John Cloud immer davon zu überzeugen versucht, dass seine Vorbehalte die GenTecs betreffend ungerechtfertigt waren. Jetzt musste sie ihm beinahe Recht geben …
Wut beherrschte Scobee, gepaart mit Hass. Aber diese Emotionen waren in ihr eingeschlossen wie ein Insekt in einer Bernsteinträne. Das genetische Programm in ihr zwang die Klon-Matrix dazu, Reuben Cronenberg zu gehorchen – ganz gleich, was er befahl. Ihr Bewusstsein mochte noch so sehr dagegen rebellieren. Sie hatte nicht den Hauch einer Chance, sich gegen Cronenbergs Herrschaft zu wehren.
Das Übel liegt in jedem einzelnen Zellkern meines Körpers!, erkannte sie.
Einst hatte sie geglaubt, Cronenberg zu lieben. Aber das war in einem anderen Jahrhundert gewesen.
Die Frage ist, ob Liebe je das richtige Wort für das war, was an Emotionen zwischen uns stand, überlegte die junge Frau. In Anbetracht eines derart rigiden Autoritätsverhältnisses war das mehr als fraglich. Setzt Liebe nicht zumindest so etwas wie eine freie Wahl voraus? Die Entscheidung für einen ganz bestimmten Menschen? Aber welche Entscheidungsfreiheit hatte ich? Keine!
Cronenbergs bloße Anwesenheit reichte aus, um sie zum Gehorsam zu zwingen.
Mit Schaudern erinnerte sie sich an den Moment, in dem sie Cronenberg in einem der Stasetanks im Hauptquartier der Getto-Rebellen bemerkt hatte.
Bis dahin hatte sie geglaubt, Cronenberg wäre längst tot – so wie alle anderen Menschen des Jahres 2041. Wer hätte schon ahnen können, dass der ehemalige Geheimdienstchef zusammen mit ein paar anderen Personen den Abgrund der Jahrhunderte im Tiefschlaf überlebt hatte?
Scobee konnte es sich nicht verzeihen, dass sie es gewesen war, die diesem Gespenst aus der Vergangenheit zu neuem Leben verholfen hatte. Sie hatte die Aufwach-Funktion seines Stasetanks aktiviert und war anschließend zusammen mit ihm und zwei seiner ebenfalls aus dem Staseschlaf geweckten Getreuen in den Stadtdschungel des Gettos geflohen.
John wird mich für eine Verräterin halten, war ihr klar. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Er wird glauben, dass ich es von Anfang an nur darauf abgesehen hatte, sein Vertrauen zu gewinnen, in Wahrheit aber immer nur Cronenbergs geheimen Plänen gefolgt bin.
Die von Shen Sadako, einem Nachfahren des letzten chinesischen Kaisers, geführten Rebellen würden sie erbarmungslos jagen.
Scobee machte sich darüber keine Illusionen.
Und auch für die Angehörigen von Sadakos Organisation war sie jetzt eine Verräterin. Sie konnte nicht damit rechnen, dass man besonders rücksichtsvoll mit ihr verfuhr, wenn die Rebellen sie in die Hände bekamen.
Scobee dachte einen Moment lang an John Cloud.
Das Schlimmste ist, dass sie auch ihn für einen Verräter halten werden, nachdem er behutsam versucht hat, eine Vertrauensbasis zu schaffen!, durchzuckte es sie. Das habe ich niemals gewollt …
Aber ihr Wille zählte in diesem Spiel nicht.
Für Cronenberg war sie nichts weiter als ein willfähriges Werkzeug. Eine Waffe in Menschengestalt, die in dieser strahlenverseuchten Umgebung wirksamer sein konnte, als der Strahler, den Cronenberg einem der von Scobee überwältigten Rebellen abgenommen hatte.
Scobee ließ ihren Blick umherschweifen.
Ciudad Latina glich einem Ameisenhaufen. Zahllose Menschen drängten sich in den engen Gassen. Kaum eine dieser Straßen war tatsächlich irgendwann einmal geplant worden. Die meisten Straßen stellten einfach Lücken zwischen den Gebäuden dar, die die Gettobewohner hier errichtet hatten. Eine wild wuchernde Siedlung, die Scobee in vieler Hinsicht an die ausufernden Slums der irdischen Metropolen des Jahres 2041 erinnerte. In der geordneten und renaturierten Welt des Jahres 2252 n.Chr. oder 211 nach der Ankunft waren derartige Erscheinungen normalerweise nicht mehr zu finden. Zumindest wenn man nach dem ging, was Scobee bislang über die Verhältnisse auf der Erde bekannt war. Eine Menschheit mit stark reduzierter Bevölkerungszahl lebte in hoch technisierten Metrops, während der Rest des Planeten eine Art gewaltige Forstlandschaft darstellte.
Nur die Gettozone stellte eine Ausnahme dar.
In die strahlenverseuchte Zone rund um das ehemalige Peking wurden die Abtrünnigen und Außenseiter gebracht, die sich außerhalb der geltenden Ordnung stellten. Ein Grüngürtel aus äußerst aggressiven Pflanzen außerirdischer Herkunft umgab diese Zone der Ausgestoßenen. Es gab kein Entkommen.
Im Laufe der Zeit hatten sich verschiedene Viertel gebildet, die zumeist nach ethnischer Herkunft geordnet waren. Ein Chinesenviertel existierte ebenso wie das so genannte Ameritown, Little Africa oder Dar-al-Arabya.
In Ciudad Latina lebten vor allem Menschen aus Lateinamerika und der iberischen Halbinsel. Auf Grund der Strahlenverseuchung funktionierten High-Tech-Geräte nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht. So konnte man in den Straßen ein groteskes Nebeneinander unterschiedlichster Transportmittel bewundern. Vom Handwagen bis zum mühevoll restaurierten Hovercar. Besonders empfindlich waren elektronische Bauteile. Je einfacher die Technik, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass das entsprechende Teil auch tatsächlich funktionierte.
Die Gettobewohner lebten daher auf einem technischen Niveau, das weit unter dem anzusiedeln war, was ansonsten inzwischen auf der Erde der Erinjij üblich war. Zudem war die Strahlungsintensität in der verseuchten Zone ganz offensichtlich nicht immer gleichmäßig. Es gab Gebiete mit höherer und solche mit niedrigerem Verstrahlungsniveau.
Cronenberg und sein Gefolge erreichten einen Platz, der wie ein primitiver Markt wirkte. Händler boten lauthals Waren feil. Meistens handelte es sich um Ersatzteile und technische Geräte, die angeblich an jedem Punkt der Zone funktionierten. Nahrungsmittel und primitive Hieb- und Stichwaffen waren auch darunter. Hin und wieder auch einfache Strahler oder Nadelpistolen, die auf Luftdruckbasis arbeiteten.
Scobee spürte immer wieder die Blicke der Gettobewohner.
Offenbar entspricht unser Verhalten hier nicht der Norm, ging es ihr durch den Kopf. Aber alles andere wäre auch äußerst verwunderlich.
»Wie mächtig ist diese Rebellenorganisation eigentlich?«, fragte Cronenberg an die GenTec-Matrix gewandt.
Sie zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
Cronenberg grinste. »Bei jedem anderen an deiner Stelle würde ich jetzt annehmen, dass du nur meiner Frage auszuweichen versuchst.«
»Aber bei mir nicht …«
»So ist es.« Er lachte heiser. »Bei dir weiß ich, dass du ehrlich bist, Scobee.«
»Weil ich keine andere Wahl habe.«
»Warum auch immer …« Cronenberg kicherte.
Der Strahler, den er einem der von Scobee niedergeschlagenen Rebellen abgenommen hatte, verbarg er unter der Kleidung. Hays und Palmer – die beiden anderen wiedererweckten Schläfer – waren unbewaffnet. In der Eile der überstürzten Flucht hatten sie nicht daran gedacht, den bewusstlosen Rebellen die Strahler abzunehmen.
Cronenberg wiederum war es ganz recht, in der Vierergruppe der einzige Bewaffnete zu sein. Er traute letztlich keinem von ihnen. Weder Dr. Xander Hays, dem ehemaligen Leiter des US-Telepathenprojekts noch Sid Palmer, dem ehemaligen persönlichen Berater von US-Präsidentin Sarah Cuthbert.
»Mir knurrt der Magen«, stellte Hays angesichts der Gerüche fest, die vom Markt herüberwehten.
»Und wir haben keinerlei Möglichkeit, hier auf dem Markt etwas zu kaufen«, ergänzte Palmer.
»Du könntest den Strahler gegen etwas anderes eintauschen«, schlug Scobee an Cronenberg gewandt vor.
Auf dessen Stirn erschien eine tiefe Furche. Dann grinste er breit und bleckte dabei auf eine Art und Weise die Zähne, die Scobee nicht gefiel.
»Das hättest du wohl gerne!«
»Du würdest dich mit diesem Strahler doch eher selbst verletzen, als einen Feind töten«, stellte Scobee fest. »Außerdem weißt du nie, ob du dich vielleicht gerade in einer Zone befindest, in der das Ding überhaupt nicht funktioniert.«
»Ich wusste gar nicht, dass dein genetisches Programm auch die Sorge um mich beinhaltet!« Er lachte überheblich.
»Eine besondere Form des Gehorsams, findest du nicht?«
»Kann man so sehen, Scobee.« Er fasste nach dem Strahler, legte die Finger um den Griff.
Scobee schluckte.
Jeden anderen könnte ich jetzt mit einem gezielten Schlag ausschalten, durchfuhr es sie. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gegner schnell genug die Waffe herausreißen und abfeuern konnte, um ihrem Angriff zuvorzukommen, war mehr als gering. Zumindest wenn die Distanz nicht zu groß war.
Aber Cronenberg konnte sie nicht ausschalten. Sie würde es niemals können, fürchtete sie. Ein Gedanke beherrschte sie plötzlich. Stell dir vor, John Cloud hat Shen Sadako gegenüber plausibel machen können, dass er mit deiner Handlungsweise nichts zu tun hatte … Stell dir weiter vor, dass er dich zusammen mit den Rebellen jagt … Wenn John dir gegenüber stünde und Cronenberg gäbe den Befehl, ihn zu töten, dann würdest du es tun. Ohne zu zögern …
***
»Hey, die kleine Kampfmaschine hat Recht«, stellte Palmer an Cronenberg gewandt fest. »Diesen verdammten Strahler brauchen wir nicht. Scobee kann doch jeden k.o. schlagen, der uns in die Quere kommt.«
»Ich werde die Waffe nicht als Tauschobjekt hergeben«, sagte Cronenberg mit Bestimmtheit. Für ihn war die Sache damit erledigt.
Für Palmer aber keineswegs.
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Der ehemalige Präsidentenberater wirkte nervös und gehetzt. Auf diesem Marktplatz in Ciudad Latina schien er sich äußerst unwohl zu fühlen. »Mann, merken Sie gar nicht, dass wir beobachtet werden?«
»Das bilden Sie sich ein, Palmer!«, war Cronenbergs kalte Erwiderung.
»Wir sollten irgendwo eine Weile komplett abtauchen, bis wir etwas mehr über die Lage hier Bescheid wissen. Die Klon-Matrix in allen Ehren, aber sonderlich detailliert sind ihre Kenntnisse über diese Zeitepoche offensichtlich auch nicht!«
»Halten Sie die Klappe, Sid!«
»Sie wissen, dass ich Recht habe!«
Cronenberg blieb stehen und musterte Palmer abschätzig. Der sechzigjährige Ex-Berater verfügte normalerweise über eine geradezu erstaunliche Auffassungsgabe und ein außerordentliches Talent zu strategischem Denken. Im Augenblick schien davon nicht viel übrig geblieben zu sein. »Ich hoffe, Sie behalten jetzt die Nerven.«
»Da machen Sie sich mal keine Sorgen!«
»Ich sage Ihnen eins: Ich werde meinen Weg gehen – mit Ihnen oder ohne Sie! Es liegt ganz bei Ihnen!«
»Schön zu hören, woran ich bin!«
»Verdammt, wir sind aufeinander angewiesen, Sid! Als Berater waren Sie immer schön raus, brauchten nie wirklich die Verantwortung zu tragen. In der Schusslinie standen andere. So war es doch, oder?«
»Was soll das jetzt?«
»Die neue Lage, in der wir uns befinden, überfordert Sie vielleicht, Sid. Aber ich benötige Leute, auf die ich mich verlassen kann, wenn es hart auf hart geht. Keine Weicheier!«
Palmers Gesicht wurde dunkelrot. »Biotechnisch gezüchtete Sklaven – so wie die da!« Er deutete auf Scobee. »Die sind Ihnen wohl am liebsten. Sorry, dass Sie es mit einem Menschen zu tun haben …«
Sie gingen weiter. Drängten sich zwischen den Menschen auf dem Marktplatz entlang.
Scobee hatte schon seit einer ganzen Weile bemerkt, dass ihre drei Begleiter sich gegenseitig nicht wirklich vertrauten. Natürlich setzte die ungewohnte und für die drei ehemaligen Schläfer vollkommen überraschende Situation sowohl Cronenberg als auch seine Begleiter unter extremen Stress.
Aber das war es nicht allein.
Die Differenzen schienen grundsätzlicherer Art zu sein und Jahrhunderte zurückzureichen.
Ich frage mich, weshalb ausgerechnet diese Schläfergruppe in den Stasetanks gelandet ist, ging es Scobee durch den Kopf. Außer Cronenberg, Hays und Palmer hatten sich auch noch die Körper von US-Präsidentin Sara Cuthbert und eines Klon-Zwillings von Scobee in weiteren Tanks befunden.
Eine Erweckung der zweiten Scobee war nicht mehr möglich. Von ihr war nur ein mumifizierter Leichnam geblieben. Die Versetzung in Staseschlaf mit der dazugehörigen Konservierung schien nicht gelungen zu sein – aus welchen Gründen auch immer.
Und eine Erweckung von Präsidentin Cuthbert hat Cronenberg offenbar niemals in Betracht gezogen, wurde es Scobee klar.
Dafür musste es Gründe geben. Eine ganz andere Frage war, wie es überhaupt zur Zusammenstellung der Schläfergruppe gekommen war. Sympathie schien nicht unbedingt ausschlaggebend gewesen zu sein.
Schließlich sprühten zwischen Cronenberg und Palmer in schöner Regelmäßigkeit die Funken.