Bad Earth 3 - Science-Fiction-Serie - Michael Marcus Thurner - E-Book

Bad Earth 3 - Science-Fiction-Serie E-Book

Michael Marcus-Thurner

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Beschreibung

Sie leben am Abgrund - Der Suprio bestimmt ihr Dasein


Wer ist Darnok? Welche Ziele verfolgt er? Hat er John Cloud und den GenTecs tatsächlich geholfen - oder handelt er aus purem Eigennutz?
Als die Menschen von der Erde aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachen, befinden sie sich allein auf einem fremden Planeten, ohne Kontakt zu Darnok. Alles spricht dafür, dass ihr geheimnisvoller "Retter" sie ausgesetzt hat.

Aber warum? Und vor allem: Wo?

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Die letzte Enklave

In der nächsten Folge

Über diese Folge

FOLGE 03: DIE LETZTE ENKLAVE

Sie leben am Abgrund – Der Suprio bestimmt ihr Dasein

Wer ist Darnok? Welche Ziele verfolgt er? Hat er John Cloud und den GenTecs tatsächlich geholfen – oder handelt er aus purem Eigennutz?

Als die Menschen von der Erde aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachen, befinden sie sich allein auf einem fremden Planeten, ohne Kontakt zu Darnok. Alles spricht dafür, dass ihr geheimnisvoller »Retter« sie ausgesetzt hat.

Aber warum? Und vor allem: Wo?

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

2041, gut zwei Jahrzehnte nach dem Scheitern der ersten Marsmission, sucht ein rätselhaftes Phänomen das Sonnensystem heim. Auf der Erde kommt es zu apokalyptischen Szenen, und der Jupiter verwandelt sich in ein Schwarzes Loch, aus dem heraus eine fremde Invasionsflotte Kurs auf die Erde nimmt.

Durch genau dieses Black Hole verschlägt es die Besatzung der RUBIKON in unbekannte Tiefen des Alls. John Cloud sowie die GenTecs Scobee, Resnick und Jarvis werden Zeugen einer Raumschlacht, an der irdische Schiffe beteiligt sind.

Hat es sie in die Zukunft verschlagen? Die irdischen Schiffe werden auch für die RUBIKON-Crew zur tödlichen Bedrohung. Und dann ist da auch noch das »Phantom« – das sich als Außerirdischer erweist. Darnok besitzt ein eigenes Fahrzeug – und kaum haben die Menschen es betreten, katapultiert es sie auch schon aus dem gekaperten Äskulap-Raumer hinaus ins Weltall. Cloud und die GenTecs sinken besinnungslos zu Boden. Das Letzte, was sie hören, sind die Worte: »Endlich! Endlich lerne ich die Mörder meines Volkes kennen …«

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Petrovich9 | Avesun | Natalia Lukiyanova

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4836-1

Michael Marcus Thurner

Die letzte Enklave

Sie leben am Abgrund – Der Suprio bestimmt ihr Dasein

1.

Jiim packte den hölzernen Speer fester und nutzte die Aufwinde über dem Schrund, um sich spiralförmig nach oben tragen zu lassen. Die günstige Thermik fuhr in seine weit ausgebreiteten Flügel. Ein paar kurze, instinktive Bewegungen sorgten für die notwendigen Korrekturen, um im warmen Luftstrom zu bleiben.

Er genoss den kurzen Moment des Sich-Treiben-Lassens; genoss das Hochgefühl der Kraft seiner jungen Jahre; genoss den seltenen Augenblick der absoluten Ruhe.

Jiim spähte hoch zu den glänzenden Sternen. Mit einem Mal verflog seine gute Laune, als Maron, der Vernichter, in sein Gesichtsfeld geriet. Der geborstene Mond, dessen schroffes, zerrissenes Gesicht kalt herab leuchtete.

Ein Zittern durchfuhr Jiims Gefieder, und kurzzeitig verlor er die Kontrolle über seine Flugkurve. Er schüttelte den Kopf und verwarf die trüben Gedanken. Konzentriere dich auf die Jagd!

Seine Augen legten ein Netzmuster über den Teil des Schrundes, den er überblickte. Heiß glühende Ströme bildeten Orientierungshilfen, ebenso wie erkaltete, schroffe Felsnasen, die weit in die Höhe ragten und ihm den Eindruck von ›Blau‹ vermittelten. Seine Sinne verrieten ihm binnen weniger Momente, wohin ihn die Thermik getrieben hatte. Es war eines seiner liebsten Jagdgebiete, nicht weit von der Ansiedlung entfernt, in einem der vielen versteckten Seitentäler. Die anderen seines Volkes flogen selten hierher; es gab wenig Landemöglichkeiten, und das Navigieren wurde durch unberechenbare Seitenwinde erschwert. Doch Jiim war einer der besten Flieger der Nargen, und das Jagdfieber hatte ihn gepackt.

»Krie!«, schrie er, und nochmals: »Krie!«

Der Ruf schallte durch die dünne, kalte Luft und würde den anderen Jägern in der Umgebung sagen, dass er dieses Gebiet für die heutige Jagd beanspruchte.

Chex, sein bester Freund, der mit ihm gekommen war, antwortete aus hundert Nargenlängen Entfernung und flog dann in einem weiten Bogen nach rechts davon. Sie verstanden sich gut und hatten auch keine Geheimnisse voreinander, doch bei der Jagd blieb jeder auf sich alleine gestellt. So verlangte es die Ordnung der Nargen.

Jiim entdeckte eine bewegliche Wärmequelle am Grund des Schrundes. Annähernd rund, in der Mitte blau, zu den Seiten hin violett und rötlich leuchtend. Das Hinterteil schwänzelt heftig hin und her. Massiv und langsam. Ein Cherss, vermutlich ein Einzelgänger!

Cherss waren gefährliche Gegner, selbst für einen ausgezeichneten Jäger wie Jiim. Doch die Nargen waren auf das Fleisch angewiesen, und das Fieber hatte ihn gepackt.

Das Cherss würde ihm gehören!

Bald.

***

So wie er hochgestiegen war, begann er auch den Abstieg. In sanften, weiten Kurven. Bis er durch die näher rückenden Wände des Seitentals gezwungen war, engere und abruptere Manöver zu fliegen. Jiim begann, heftig mit den Flügeln zu arbeiten. Kurze, manchmal hektische Bewegungen retteten ihn mehrmals vor den heimtückischen Seitenböen, deren Wirkung niemals vorhersehbar war. Er rang um die Stabilität in der Luft und behielt gleichzeitig die Jagdbeute im Auge.

Das reptiloide Cherss kroch gemächlich auf seinen Stummelfüßen über den scharfgratigen Boden und mied die wenigen offenen Feuerlöcher.

Schmutziggelbe Nebelschwaden trübten von Zeit zu Zeit Jiims Sehvermögen, doch sein Instinkt sagte ihm, wo das Cherss hinwollte.

Noch vielleicht zwanzig Körperlängen bis zum Erdboden. Er wich einer spitzen Felsnadel aus, umrundete einen der Feuerseen und näherte sich dem Reptil gegen den Wind, schon knapp über der Oberfläche dahinschwebend. Noch eine kurze Korrektur, dann …

Das Glück war ihm heute nicht hold. Eine forsche, seitliche Windböe fuhr durch das Schluchtenlabyrinth, erfasste Jiim, verfing sich in seinem Federkleid, und schleuderte ihn unsanft zu Boden. Dann war nur noch Dunkelheit.

***

Der Narge richtete sich mühsam auf und wischte die Benommenheit beiseite. Das Cherss, wo war es?

Er hörte das Grunzen und ließ sich rasch zur Seite fallen. Die Flügel hatte er möglichst nahe an den Körper gezogen, und doch behinderten sie ihn im Nahkampf. Ungelenk kam er wieder hoch.

Das Cherss war knapp an ihm vorbeigestürmt und benötigte einige Nargenlängen, um zu wenden. Lange genug für Jiim, um sich neu zu orientieren, und zu kurz, um in die Luft zu entfliehen.

Hastig griff Jiim nach dem dünnen, hölzernen Speer, den er beim Absturz verloren hatte. Seine einzige Waffe!

Eine nutzlose Waffe.

Das Cherss, ein Monstrum, massig wie drei Nargen, zischte und fauchte, als es auf ihn zugestürmt kam. Seine Augen glühten. Fauliger Geruch entströmte seinen breiten Nüstern. Das weit aufgerissene Maul gestattete Jiim einen Blick auf zwei Reihen kräftiger Reißzähne. Die hornigen Krallen der kurzen Beine erzeugten ein scharrendes Geräusch, als das Cherss an Geschwindigkeit gewann. Der knöcherne Schuppenkammpanzer flüsterte trocken, als die Glieder aneinander schabten.

In der Luft hätte ich eine reelle Chance gehabt. Ich hätte ihn am Schwanz gepackt, auf den Bauch gedreht und den Spieß in die empfindliche Stelle am Halsansatz gedreht. Aber so …

Das Cherss überrannte Jiim, zerfetzte den Speer und fegte ihn mit einem kräftigen Hieb seines Schwanzes weit durch die Luft.

Jiim landete hart. Viel zu hart, um rasch genug wieder hochzukommen. Und das Cherss stürmte schon wieder heran …

***

Jiim hatte sich in sein Schicksal ergeben und blickte hoch zu Maron, dem Vernichter. Er achtete nicht mehr auf das heranstürmende Cherss. Der Mond stand voll am nächtlichen Himmel. Ein schlechtes Omen. Er hätte es wissen müssen.

»Chiu!«, schrie er. Der Todesschrei der Nargen. Die anderen würden es hören, aber zu spät kommen.

Noch ein paar kurze Momente, dann würde das Reptil über ihm sein. Er hörte, spürte und roch den Tod kommen, wandte aber dennoch nicht den Blick von Maron, dem Symbol der Unvollkommenheit. Er leuchtete rot wie ein Fanal.

Rot?

Wärme?

Ein lautes Pfeifen und Zischen ertönte. Die Luft erhitzte sich noch mehr.

Das Cherss blieb irritiert aus vollem Lauf stehen, keine Nargenlänge von Jiim entfernt. Es witterte. Ein Zittern durchlief seinen mächtigen Körper – dann rannte es in entgegengesetzter Richtung davon, während sich der Narge aufrappelte und wie hypnotisiert den Feuerball anstarrte, der scheinbar aus dem Mond herausfiel.

Das unheimliche Gebilde fegte vom Himmel herab, zischte dicht an Jiim vorbei – und verschwand im Schrund.

Der Narge verlor fast das Bewusstsein vor Schreck und fühlte sich von einer unsichtbaren Klaue gepackt …

***

Rückblende – kurz zuvor:

GT-Jarvis kontrollierte seinen Körper. Puls- und Atemfrequenz, Blutdruck sowie der Kortikosteronspiegel waren durch Genmanipulationen seiner Mandelkerne oberhalb des Hirnstammes ohnehin gedämpft. Durch einen gezielten Gedanken konnte er darüber hinaus seinen Hypothalamus, das Steuerungszentrum aller vegetativen und hormonellen Prozesse beeinflussen. Die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin im Nebennierenmark war steuerbar, ebenso die Produktion von Kortisol in der Nebennierenrinde.

Jarvis empfand auch weniger Schmerz als ein Mensch, doch das, was zu ihm durchdrang, reichte aus, um ihn an die Grenzen des Erfahrbaren zu bringen. Es zerquetschte seinen Körper, als das Äskulap-Schiff transparent wurde, sich zu einem scheinbar infiniten Punkt zusammenzog und seinen Körper zu einem unbedeutenden Etwas schrumpfen ließ.

Und nach einer nicht messbaren Zeitspanne kehrte sich alles um: Jarvis wurde gedehnt und gestreckt, wandelte sich vom eindimensionalen Nichts wieder zu dem Wesen, das er glaubte, einmal gewesen zu sein.

War es so? Oder hatte er auf dieser unglaublichen inneren und äußeren Reise Substanz, individuelles Wissen und Milliarden Neutronen verloren?

Der GenTec merkte keinen Unterschied, spürte nur einen gewaltigen Muskelkater.

Sein bewusstes Sehen kehrte zurück. Er stand noch immer in seinem Raumanzug in der Steuerzentrale des Äskulaps. Mittlerweile schwamm er jedoch regelrecht in seinem eigenen, übelriechenden Sud aus Schweiß und Kondenswasser. Im Inneren des Schiffes herrschte Vakuum, und die Anzeige seiner Sauerstoffreserve wanderte unbarmherzig in Richtung des roten Bereiches.

»Scobee und Resnick, seid ihr okay?«

Kurzes Zögern, dann kam ein doppeltes, fast zeitgleiches »Ja!«, aus dem Funkempfänger.

»Wie sieht es mit euren Sauerstoffreserven aus?«

»Frag besser nicht. Wir sind beide nahe dem roten Bereich«, antwortete die tiefe Stimme von Resnick.

»Wie geht es John?«

»Er ist ohnmächtig.« Diesmal antwortete eine Frauenstimme – Scobee. »Ich schätze, dass er gleich wieder zu sich kommt. Er besitzt eine gute Konstitution – für einen Menschen.«

»Habt ihr dem Phantom folgen können?«

»Wir brechen gerade ein großes, hohes Schott auf, durch das er uns entwischt ist. Warte mal …« In der Atmosphärelosigkeit war nichts von einer Detonation zu hören, dennoch hatte Jarvis das Gefühl, dass gerade eine stattfand. Scobees nächste Worte schienen dies zu bestätigen. »Jetzt sind wir durch.«

Kurzes, heftiges Atmen.

»John wacht auf. Wir melden uns später wieder.« Es knackte im Empfänger, und die Verbindung war tot.

Jarvis sah sich in der Zentrale des Raumschiffs um. Es hatte sich nicht viel geändert. Nur die wandhohen Monitore – eigentlich waren alle Wände zusammen ein einziger großer Bildschirm – zeigten eine andere Szene.

Das angreifende irdische Schiff war verschwunden. Ab und zu rückten Planeten, die Sonne des fremden Systems oder das düstere Wurmloch ins Bild – von einer unbegreiflichen Automatik herangezoomt – und unverständliche Zeichenkolonnen surrten in rascher Abfolge über die Schirme.

Wie weit mögen wir von der Erde und unserer Sonne entfernt sein?, dachte Jarvis. Es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt. Theoretisch konnten sie sich in einer anderen Galaxis befinden, nicht nur in einem fremden Sektor der Milchstraße …

Dabei hatte bis vor wenigen Stunden noch die Reise zum Mars als das größte Abenteuer der Menschheit gegolten. Nun saßen sie im Raumschiff einer fremden Rasse fest, waren zum Spielball geworden und hatten eine Technik kennen gelernt, die alles überstieg, was selbst der GenTec mit seinen erweiterten Fähigkeiten zu erfassen vermochte.

»Jarvis?«

»Ja, Scobee?«

»Hinter dem zerstörten Schott liegt ein Hangar, und darin befindet sich etwas, was ich als Unterschlupf des Phantoms bezeichnen würde, dem wir gefolgt sind.«

»Wie sieht dieser Unterschlupf aus?«

»Er ähnelt einem Schildkrötenpanzer, der mit einer Eisschicht überzogen ist. Kommt ziemlich abweisend rüber. Ich denke, es handelt sich um ein kleines Raumschiff, das aber einer anderen Technologie entsprungen zu sein scheint als der Äskulap.«

»Also kein Beiboot? Bist du sicher?«

»Was heißt in unserer Situation schon sicher? Jedenfalls gibt es keinen erkennbaren Zugang … Moment mal.«

In der folgenden Pause hörte Jarvis nur die Atemzüge der GenTec.

»Eine Art Luke hat sich plötzlich geöffnet. John und ich gehen da jetzt rein – Resnick bleibt zur Sicherheit im Hangar.«

Zur Sicherheit … Jarvis wollte etwas sagen, seine Bedenken äußern, entschied sich dann aber dagegen. Scobee konnte das Risiko vor Ort besser abschätzen als er. »Viel Glück!«, murmelte er, doch es kam keine Antwort mehr.

Seine Sauerstoffanzeige war nun im roten Bereich.

Noch etwa siebzig Minuten, verinnerlichte er sich.

Eine möglichst unaufgeregte Atmung vorausgesetzt.

Aber im Folgenden überschlugen sich die Ereignisse. Jarvis entdeckte Anzeichen für eine angelaufene Selbstvernichtungssequenz.

Er verließ seinen Posten und eilte so schnell er konnte ebenfalls zu dem Hangar, den die anderen entdeckt hatten.

Dort gelang es ihm gerade noch mit Resnick in das eigentümliche, schildkrötenartige Fahrzeug zu flüchten – ehe dieses sich auch schon schloss und in den offenen Weltraum hinauskatapultierte.

Durch das geschlossene Hangartor hindurch?

Im Inneren warteten Scobee und Cloud – und ein »Ding« in einer kreisrunden Wanne, dessen Aussehen an einen riesigen Herzmuskel erinnerte. Und das sie mit den Worten empfing: »Endlich! Endlich lerne ich die Mörder meines Volkes kennen!«

Aber bei allem Schrecken gab es auch Grund zur Hoffnung: Während hinter ihnen der Äskulap in einer kleinen Sonne verging, entdeckten sie, dass es an Bord der »Schildkröte« offenbar atembare Luft gab.

Cloud wagte als Erster, den Helm abzunehmen. Die anderen folgten seinem Beispiel, als der Versuch folgenlos blieb.

Scheinbar folgenlos.

Denn schon kurz darauf wurde ihr Mut zum Risiko bestraft. Etwas in der Luft bekam ihnen überhaupt nicht. Jarvis fiel und verlor das Bewusstsein. Sah nur noch, dass auch die anderen in dem fremden, kleinen Schiff zu Boden sanken …

2.

Die mächtige Druckwelle war über Jiim hinweggefahren und hatte ihn einige Meter weit in Richtung eines Feuersees gewirbelt. Das Federkleid des Nargen war zerrupft und voller Staub und bedurfte einer sorgfältigen Reinigung. Der Rücken und sein linkes Bein schmerzten, doch sonst schien er keine Blessuren davongetragen zu haben.

Warum lebe ich noch? Was war das? Wo ist der Feuerball niedergegangen?

Wirre Fragen und Gedanken schossen ihm durch den Sinn. Panik und abergläubische Furcht vermischten sich und erzeugten den instinktiven Impuls, sofort fliehen zu wollen. Jiim flatterte aufgeregt mit den schmerzenden Flügeln.