Bad Earth 36 - Science-Fiction-Serie - Michael Marcus Thurner - E-Book

Bad Earth 36 - Science-Fiction-Serie E-Book

Michael Marcus-Thurner

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Beschreibung

Das Vermächtnis der Virgh


In was für ein Gebilde, was für ein Raumschiff - wenn es denn eines ist - wurde Scobee verschleppt? Ist sie überhaupt noch am Leben?

Binnen kürzester Zeit hat sich die Große Magellansche Wolke in einen Albtraum verwandelt. John Cloud, der neue Herr über die RUBIKON, setzt alle Hebel in Bewegung, Gewissheit über Scobees Verbleib zu erlangen.

Doch dann erwacht etwas in dem fremden Sonnensystem. Etwas von schrecklicher Tragweite ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Die Brut

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 36: Die Brut

Das Vermächtnis der Virgh

In was für ein Gebilde, was für ein Raumschiff – wenn es denn eines ist – wurde Scobee verschleppt? Ist sie überhaupt noch am Leben?

Binnen kürzester Zeit hat sich die Große Magellansche Wolke in einen Albtraum verwandelt. John Cloud, der neue Herr über die RUBIKON, setzt alle Hebel in Bewegung, Gewissheit über Scobees Verbleib zu erlangen.

Doch dann erwacht etwas in dem fremden Sonnensystem. Etwas von schrecklicher Tragweite …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die RUBIKON hat die Große Magellansche Wolke erreicht. Von dort flohen die Foronen vor Jahrzehntausenden an Bord der Arche vor den übermächtigen Virgh.

Im der GMW vorgelagerten »Sonnenhof« werden bis auf Sobek und Siroona sämtliche Foronen an Bord getötet. John Cloud, der mit seinen Gefährten von den Foronen gezwungen worden war, sich der Expedition zur Nachbargalaxis anzuschließen, nutzt die Chance und übernimmt das Kommando der RUBIKON. Ein historischer Moment. Sobek und Siroona finden sich in der Rolle von Gefangenen wieder.

Dennoch ist eine Rückkehr zur Milchstraße vorerst ausgeschlossen. Die RUBIKON ist beschädigt. Und so bleibt nur der weitere Vorstoß in die sehr viel näher gelegene alte Heimat der Foronen.

Auf dem von den Virgh zerstörten Planeten Galvaur wird Scobee von einem Unbekannten entführt. Und so kommt es zur Begegnung mit den Satoga – und einer folgenschweren Entdeckung …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: forplayday | rajeshbac | 3000ad | Zoonar RF | Sylphe_7 | Algol | michalz86

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4869-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Michael Marcus Thurner

Die Brut

1.

Etwas war in Scobees Kopf explodiert, hatte ihre Sinnesnerven schlagartig gelähmt. Schwärze legte sich um sie. Sie konnte sich nicht bewegen, sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.

Scobee wusste nur: Sie war von einem Wesen, das sie niemals zuvor gesehen hatte, niedergeschossen worden.

Ein unregelmäßiges Knattern wie von einem schlecht justierten Geigerzähler hielt sie gefangen. In diesem zeitlosen Kontinuum, in dem sie sich befand, war dies der einzige Anhaltspunkt dafür, dass sie noch lebte.

Möglicherweise …

Denn wer wusste schon, was nach dem Tod wartete?

Ein seltsamer Gedanke, überlegte sie, und wunderte sich im selben Moment darüber, dass sie erstmals seit langem wieder etwas verstehen konnte.

Die Zerrüttung, die ihren Geist erfasst hatte, schien ganz allmählich nachzulassen.

Ein Punkt, stechend weiß, bohrte sich zwischen ihre Augen. Feine Risse faserten lautlos von diesem Punkt nach außen weg wie bei einer zerbrechenden Glasscheibe nach einem Steinschlag. Die hell leuchtenden Risse fraßen sich in die Schwärze, die Scobee umgab; brachen die Flecken der Dunkelheit richtiggehend weg, rasch und immer rascher.

Dann war Helligkeit.

Scobee konnte wieder sehen!

***

Das grelle Licht war zweifellos künstlichen Ursprungs. Es kam von der glatten Decke.

Es gelang ihr nicht, Kopf, Arme oder Beine zu bewegen. Ihre Augen schmerzten, als sie den Blick hin und her huschen ließ. Jedes Blinzeln, jedes Zucken tat weh.

Eine Art Betäubungsstrahl hat mich erwischt, dachte sie nüchtern. Er muss meine Nerven vollends lahmgelegt und mich in eine Art Stase versetzt haben.

Scobee stöhnte auf, als das Kribbeln in Finger- und Zehenspitzen begann. Als würden tausend kleine Blitze in ihren Körper fahren, sich unter ihre Nägel bohren und diese langsam hochbiegen.

Nun wurden ihre Lippen warm; immer heißer, so heiß, dass sie am liebsten geschrien hätte. Doch die Muskeln waren zu schwach, ließen nur ein undefinierbares Grunzen zu, das aus ihrer Kehle nach oben drang.

Eine kühles Etwas legte sich auf Scobees Stirn, tastete vorsichtig über ihre von Blitzen durchsetzte Haut, fuhr fast zärtlich die Wangenknochen hinab.

Eine Hand!

Sie konnte sie vorerst nur sehen, aber nicht spüren. Das elektrische Prickeln, das sich allmählich von Fingern, Zehen und Mund weg ausbreitete, übertünchte alles. Es fühlte sich an, als würde endlich wieder Gefühl in ihre eingeschlafenen Glieder zurückkehren – nur ungleich schmerzhafter.

Eine rollende Stimme sagte ein paar Wörter oder Sätze, die scheinbar nur aus dunklen Kehllauten und verschluckten Vokalen bestanden.

Es hörte sich an wie: »Rrochartk« und konnte alles heißen, von »Ich liebe dich, heirate mich!«, über »Deine Haut lässt sich sicherlich gut auf dem Magellanschen Großmarkt verkaufen« bis »Öffne bitte den Mund, damit ich dich für mein Mittagessen spicken kann«.

Wenn er mir etwas hätte antun wollen, hätte er das einfacher haben können, dachte sie und nahm ihre hechelnde Atmung bewusst zurück. Er sucht also eine Art Verständigung – so hoffe ich zumindest.

Für Minuten überdeckte das Blitzen in ihrem Körper jede andere Sinnesempfindung. Es erfasste Scobee vollends. Ihr Körper begann, unkontrolliert zu zucken und gleich danach zu verkrampfen.

Dann spürte sie einen Stich an ihrer Hüfte, fein und kaum merkbar.

Das Fremdwesen, von dem sie nach wie vor nur die fünffingrige, etwas grünlich schimmernde Hand und einen muskulösen Arm sah, hatte ihr eine Spritze gesetzt.

Dieser Wahnsinnige! Woher konnte er wissen, was für ihren Metabolismus zuträglich war und was nicht! Möglicherweise hatte er sie soeben dem Tod ausgesetzt, indem er ihr Wirkstoffe verabreichte, die auf den menschlichen Körper letal wirkten.

»Ncht … nicht!«, murmelte sie schwach, und drehte den Kopf leicht hin und her. Die Betäubung ließ nun immer rascher nach.

Erneut erklang die Stimme des anderen. Tief und scheinbar aus einer breiten Brust kommend.

Lachte er?

Endlich schob sich sein Oberkörper in ihr nach wie vor eingeschränktes Gesichtsfeld.

Die Erinnerung an das Wesen, das sie auf Galvaur niedergeschossen hatte, kam zurück.

Nochmals durchlebte sie jenen Moment, als er seine klobige Waffe auf sie anlegte, mit einem süffisanten Grinsen einen Finger krümmte und sie in die Schwärze schickte.

Das war derselbe Mann.

Das war das Wesen, korrigierte sie sich im selben Moment. Es trug einen Bart und zeigte Züge, die sie als maskulin deutete. Doch die Wunder der letzten Tage, Wochen und Monate hatten sie gelehrt, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

Die Haare waren das markanteste Merkmal am Kopf des Wesens. Zwanzig bis dreißig rote Haarborsten, von kleinen Knoten durchsetzt, durchstachen die Kopfhaut und standen steil nach oben und hinten weg.

An der Stirn, zwischen den wulstigen Augenbrauen, befand sich ein kleiner rosafarbener Höcker und bildete einen merkwürdigen Kontrast zum Lindgrün seiner Haut.

Die Iris der tief liegenden Augen war schwarz, die Hornhaut glänzte ebenso wie die schmalen Lippen safrangelb. Kopfform und Nase waren menschenähnlich – die Ohren vielleicht ein wenig zu klein und zu eng anliegend, die Backenknochen zu ausgeprägt. Aber mit etwas gutem Willen hätte man es durchaus als Menschen durchgehen lassen.

Und in den Gen-Labors, aus denen ich stamme, ohnehin, dachte Scobee.

Der helle Bartschatten, der sie von Beginn an irritiert hatte, zog sich weit nach oben, über die Backenknochen hinweg.

Das Grinsen – es stand wie eingebrannt in seinem Gesicht. Als ob sich ihr Entführer permanent über sie lustig machen wollte.

Der Höhepunkt der Schmerzen war überschritten. Das Kribbeln ließ nach, sie spürte wieder ihre Glieder.

Und konnte sie bewegen!

Die Spritze, die ihr gesetzt worden war, schien ihr nicht geschadet zu haben, ganz im Gegenteil.

»Durst«, flüsterte sie. Ihr Rachen und die Zunge fühlten sich mit einem Mal wie Schleifpapier an. Unglaubliche Trockenheit in und auf ihrem Leib erweckte eine rasende, nicht zu unterdrückende Gier nach Flüssigkeit.

Das Wesen konnte sie mit Sicherheit nicht verstehen – aber die grünlichen Finger hielten ihr einen fasrigen, an eine Kokosnussschale erinnernden Becher vor die Nase. Bitterer, sämiger Saft tropfte ihr auf die halb geöffneten Lippen. Sie wandte alle Kraft dafür auf, die Flüssigkeit hinabzuwürgen.

Alles schmerzte.

Jede Schluckbewegung, jeder Gesichtsmuskel, jede Anspannung, jeder Flecken ihrer Haut. Es war, als hätte sie einen allumfassenden Muskelkater.

Und so war es wohl auch: Die merkwürdige Waffe hatte ihre Nerven vollends betäubt und den Muskelfasern winzigste Beschädigungen zugefügt.

Die hart gepolsterte Liege bewegte sich und zwang Scobee in eine annähernd sitzende Position. Fast fiel ihr Kopf hinab auf die Brust, so schwach fühlte sie sich, doch mit aller Willenskraft hielt sie ihn in Position.

Das Wesen stellte die halb volle Kokosnussschale neben ihr auf ein Tablett. Scobee sah dem Wesen hinterher, als es mit wuchtigen Schritten durch eine breite Tür ging. Mit einem satten Schmatzen schloss sich das Schott hinter ihm, und sie war alleine.

In einem Raum, wie er nüchterner nicht sein konnte.

Es gab die Liege, auf der sie mit einem breiten Gurt um die Hüfte festgeschnallt war, einen Tisch, eine weitere Sitzgelegenheit, alles in Weiß gehalten – und das war’s auch schon.

Nein. Nicht ganz.

Ein frei schwebender, schwarzer Tropfen, eine Handbreit hoch und von widerlich öliger Konsistenz, näherte sich ihr langsam.

Er breitete sich aus, wurde dünn wie eine Folie – und legte sich um ihr Gesicht.

Scobee wurde übergangslos jegliche Luftzufuhr abgeschnitten!

2.

»Sie ist tot! Sie ist gestorben!«, murmelte John Cloud und stürzte haltlos aus dem Sarkophagsitz der RUBIKON.

Benommen merkte er, dass ihm Jarvis’ kräftige Arme hochhalfen und auf wackelige Beine stellten.

Die Arme eines amorphen Wesen, geformt und gegossen aus Nano-Robotern – eine Vitalrüstung der Foronen, aufgepeppt durch die geistige Substanz eines Menschen, der so etwas wie ein Freund für John Cloud war.

Jarvis …

Der nun letzte ›lebende‹ Begleiter seit Beginn der Mars-Expedition.

Denn Scobee war tot.

Der Schmerz, der ihn vor wenigen Momenten durchzuckt hatte, als er eins mit der RUBIKON gewesen war, hatte mit absoluter Sicherheit die genetische Unterschrift der GenTec-Frau getragen.

Er wusste auch nicht, wie er sich den Vorgang erklären sollte, und eigentlich war es Cloud auch vollkommen egal. Tatsache war, dass er über Myriaden von Schiffsrezeptoren eine Botschaft empfangen hatte, die das Verwehen von Scobees körperlicher Substanz im Nichts zum Inhalt gehabt hatte.

Tränen schossen ihm in die Augen. Durch einen roten Schleier erkannte er, dass ihn Jarvis durch die Zentrale trug.

»Komm schon, Mann!«, sagte Jarvis. Er gab ihm einen Schluck Wasser zu trinken. »Reißen Sie sich zusammen, Kommandant!« Jarvis, der Amorphe, hörte sich beinahe so an wie Jarvis, der GenTec.

Unwillkürlich straffte Cloud seine Haltung, drängte den Schock beiseite. Jahrelang antrainierte Reflexe griffen mit einem Mal. Er wusste nicht, ob er seinen Ausbildern und Schleifern für die wirksam werdenden Automatismen danken oder sie verfluchen sollte.

Einerlei, sie waren ohnehin alle tot.

»Es … es geht wieder«, flüsterte er und riss sich müde von seinem Träger los.

Er ging vor zur Panoramawand, die ein virtuelles Standbild des großen Mutterschiffes zeigte, in dem Scobees Entführer verschwunden waren. Ständig fügte die RUBIKON neue Datenreihen hinzu. Sie standen in einem Planetensystem, dessen Sonne laut Auskunft des Schiffes Pint hieß. Ein einzelner Planet stand im Hintergrund des gegnerischen Schiffes.

Zentalo war sein Name.

Er war verglast wie schon Galvaur.

Die RUBIKON maß und extrapolierte unablässig, kombinierte Ergebnisse mit Mutmaßungen. Aus Vermutungen wurden prozentuelle Erwägungen, aus Hochrechnungen Tatsachen. Die KI dachte und handelte auch ohne ihn – doch sie übertrat nicht, so wie bereits früher mehrmals, eine gewisse Grenze.

Die Grenze von Reaktion zu Aktion.

Die gemischte Besatzung des Schiffes war von seinem, von Clouds, Geisteszustand abhängig. War die Schiffs-KI einmal der Meinung, dass er nicht mehr in der Lage wäre, sie zu führen, würde sie mit Sicherheit Schritte einleiten, die niemandem an Bord zur Freude gereichen würden.

So, wie es das Schiff vor wenigen Tagen mit den beiden letzten Foronen an Bord, Sobek und Siroona, getan hatte.

Die RUBIKON hatte sie kurzerhand für nicht einsatzfähig erklärt und Cloud das Kommando als einzig Entscheidungsbefugtem übergeben. Er hatte die verdammte Pflicht, dass es dabei blieb, um das Leben der anderen Wesen an Bord nicht zu gefährden. Scobees Tod und die damit verbundene Trauer hatte hintan zu stehen.

»RUBIKON, einen Stuhl!«, befahl Cloud.

Binnen weniger Momente entstand eine bequem gepolsterte Sitzgelegenheit, die sich nicht nur wie Leder anfühlte, sondern sogar danach roch.

Und dennoch handelte es sich um Nano-Roboter, die im Übermaß in Böden, Decken und Wänden verborgen waren, um ihm, dem Kommandanten, für alle seine Bedürfnisse zur Verfügung zu stehen.

Jarvis trat näher heran, während sich Cloud angespannt niedersetzte.

»Scobee ist … tot?«, fragte er hohl, während sich sein Aussehen veränderte. Der Schock musste sein menschliches Bewusstsein nunmehr vollends erfasst haben. Er verlor jegliche Kontrolle über den künstlichen Körper.

»So ist es«, erwiderte Cloud betont nüchtern. »Es tut mir Leid.« Erneut schob er jeglichen Gedanken an das Schicksal der GenTec beiseite.

Er musste sich um das mysteriöse Schiff vor ihm kümmern. Er trug Verantwortung für sieben weitere Wesen, einschließlich ihm. Und möglicherweise war er auch die letzte Hoffnung für eine entmenschlichte Erde.

Nur das zählte. Geflissentlich übersah er die weinende Aylea und den völlig schockiert vor sich hinstarrenden Florenhüter Jelto.

Trauern konnte er später …

***

Scobee griff zitternd und kraftlos an ihr Gesicht, wollte den Ölfilm abreißen. Doch es gab keine Naht, nichts, an dem sie unterhaken konnte. Das merkwürdige, stinkende Gewebe klebte an ihr wie eine zweite Haut.

Die Luft wurde knapp, das Gefühl unerträglich. Fahrig tastete sie umher, um irgendetwas zu finden, mit dem sie den dünnen und dennoch so zähen Film von der Gesichtshaut lösen konnte.

Ihr Herz schlug unnatürlich rasch, der Kreislauf drohte erneut zu kollabieren. Scobees nach wie vor geschwächter Metabolismus vertrug keine weiteren Belastungen.