Bad Earth 37 - Science-Fiction-Serie - Alfred Bekker - E-Book

Bad Earth 37 - Science-Fiction-Serie E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Cy und Algorian in der Gewalt der Jay‘nac


In der heimatlichen Milchstraße nimmt die Unterwanderung der Allianz CLARON durch die anorganischen Jay’nac immer dramatischere Züge an - mit schwerwiegenden Folgen für die Erinjij.
Zur gleichen Zeit befinden sich Cy und Algorian in der Gewalt der Jay’nac-Klone - die sie mit einem unerwarteten Angebot überraschen ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Das Geheimnis der Spore Auri

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 37: Das Geheimnis der Spore Auri

Cy und Algorian in der Gewalt der Jay’nac

In der heimatlichen Milchstraße nimmt die Unterwanderung der Allianz CLARON durch die anorganischen Jay’nac immer dramatischere Züge an – mit schwerwiegenden Folgen für die Erinjij.

Zur gleichen Zeit befinden sich Cy und Algorian in der Gewalt der Jay’nac-Klone – die sie mit einem unerwarteten Angebot überraschen …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die RUBIKON hat die Große Magellansche Wolke erreicht. Von dort flohen die Foronen vor Jahrzehntausenden an Bord der SESHA-Arche vor den übermächtigen Virgh.

Doch endlich gelingt John Cloud, der mit seinen Gefährten von den beiden Foronen-Führern Sobek und Siroona gezwungen wurde, sich der Expedition zur Nachbargalaxis anzuschließen, die Machtübernahme an Bord des Foronenschiffes. Sobek und Siroona geraten in den Status von Gefangenen.

Dennoch ist eine Rückkehr zur Milchstraße vorerst ausgeschlossen. Die RUBIKON ist beschädigt. Und so bleibt nur der weitere Vorstoß in die sehr viel näher gelegene alte Heimat der Foronen.

Indes geschieht in der heimatlichen Milchstraße Folgenschweres. Der von den Jay’nac unterwanderten Allianz CLARON sind die Koordinaten des Erinjij-Systems bekannt geworden. Und auch die beiden Freunde Cy und Algorian werden tiefer in den Strudel der Ereignisse gerissen …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: forplayday | rajeshbac | 3000ad | Zoonar RF | Sylphe_7 | Algol | michalz86

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4870-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Alfred Bekker

Das Geheimnis der Spore Auri

»Hey, du Erinjij-Gesicht!«

Der über zwei Meter große Ovoaner verzog das Gesicht. Zumindest den Teil des Gesichts, der sich verziehen ließ und nicht durch Knochenpanzer einerseits geschützt und andererseits ziemlich starr gehalten wurde.

Er schlug dem um zwei Köpfe kleineren Ceyniden jovial auf die Schulter.

»Lass das!«, knurrte dieses, als er in die Knie ging.

»Stell dich nicht so an, Dresgos.«

Der Ceynide machte eine wegwerfende Handbewegung. »Du bist ein alter Rassist, Bontulén!«, warf er dem Ovoaner vor.

»War doch nur Spaß!«

»Oder um die Formulierung des Allianz-Gesetzes zu zitieren: Ein Spezies-Diskriminierer!«

»Jetzt mach aber mal halblang, Dresgos! Wie gesagt, es war nur ein Witz!« Bontulén hob die breiten Schultern. »Ovoaner-Humor eben!«

»Diese Art von Spaß mag ich nicht«, erwiderte der Ceynide kühl.

Sein Volk unterschied sich äußerlich nur durch das schockgrüne Augeninnere von den verhassten Erinjij. Außerdem hatten sie in ihrer Vergangenheit einen ähnlichen Expansionsdrang gehabt wie die Erinjij, deren Raumflotten zurzeit ein System nach dem anderen besetzten und inzwischen bereits die Randzone der Allianz CLARON erreicht hatten.

Ausgehend von ihrer Zentralwelt Ceynor hatten die Ceyniden ungefähr tausend Sonnensysteme kolonialisiert. Viele waren jedoch nicht besonders dicht besiedelt. Ceynidische Handelskolonien existierten allerdings auch auf den meisten Allianzwelten anderer Völker. Was den interstellaren Handel anging, hatten ceynidische Unternehmen eine teilweise beherrschende Stellung inne.

Als die außenpolitische Expansion der Erinjij die Einflusssphäre CLARONs zu bedrohen begann, war es auf Dutzenden von Allianz-Welten zu rassistischen Ausschreitungen gegen Ceyniden gekommen. Schließlich glichen sie doch in frappierender Weise den verhassten Eroberern, die sich scheinbar unaufhaltsam über die Galaxis ausbreiteten.

Die Allianz-Führung hatte ihren ganzen Einfluss in die Waagschale werfen müssen, um den latenten Hass gegen die Ceyniden unter Kontrolle zu halten. Schließlich war die Toleranz unter den Mitgliedsvölkern CLARONs das oberste Prinzip der Allianz.

DNA-Untersuchungen hatten inzwischen längst bewiesen, dass es zwischen beiden Spezies keine auch nur annähernde genetische Übereinstimmung gab. Offenbar war die Ähnlichkeit zwischen Erinjij und Ceyniden einfach durch Anpassung an ähnliche Umweltbedingungen entstanden.

»Mein Bruder war ebenfalls Raumlotse wie ich«, sagte Dresgos. »Er hieß Nedram und lehrte an der Raumakademie von Ovoan III Angehörige deines Volkes darin, wie man die vergleichsweise primitive Raumüberwachung des Ovoan-Systems effektiver einrichten könnte. Ein paar von euch Panzerschädeln haben es ihm dadurch gedankt, dass sie so lange auf ihn einprügelten, bis er selbst durch die fortschrittlichste Neeg-Medizin nicht mehr zu reanimieren war.«

Bontulén schwieg.

Er verschränkte die mächtigen, sehr muskulösen Arme vor der breiten Brust.

»Das wusste ich nicht«, bekannte er. »Der sportliche Kampf untereinander ist bei uns Ovoanern Gewohnheit. Dazu zählt auch die verbale Provokation. Selbst unter Freunden. Vermutlich bin ich in deinem Fall aber zu weit gegangen. Es täte mir Leid, wenn ich deine zart besaitete ceynidische Seele verletzt hätte!«

»Nein«, sagte Dresgos. »Es liegt nicht an dir. Ich bin sonst nicht so empfindlich. Schließlich kenne ich dich ja nicht erst seit gestern …«

Retan Dresgos Ko Nomsol – so der vollständige Name des Ceyniden – war der Chef der Raumlotsen auf Crysral, der CLARON-Zentralwelt. Bontulén hingegen war Offizier bei den Inneren Sicherheitskräften. Kennen gelernt hatten sie sich während einer offiziellen Ermittlung, die Bontulén geleitet hatte. Ein laschkanisches Syndikat hatte illegale Stimulanzien nach Crysral importiert und dabei nicht nur auf überlegene laschkanische Tarntechnik vertraut, sondern ebenso auf die Mithilfe von Komplizen unter den Raumlotsen gesetzt.

Seit damals war ihre Verbindung nie abgebrochen.

Dass es Ovoaner gewesen waren, die Dresgos’ Bruder getötet hatten, tat dieser Freundschaft dabei keinen Abbruch. Dresgos war aufgeklärt genug, um jegliche Form von Rassenhass zu verabscheuen. Er hatte Bontulén als einen Mann kennen gelernt, der kaum den Stereotypen entsprach, die unter Ceyniden über Ovoaner im Umlauf waren.

Die meisten dieser Denkschablonen bezogen sich auf die kriegerische Vergangenheit der oft als »Panzerschädel« verunglimpften Ovoaner. Tatsächlich taten viele von ihnen in den Wachmannschaften und den Sicherheitskräften ihren Dienst. Aber Dresgos hatte erfahren, dass Bontulén nicht nur Mittelgewichtsmeister der crysralischen Ovoaner-Kaverne in der Disziplin »Kampf ohne Regeln und Waffen« war, sondern sich auch sehr ernsthafte Gedanken über die Zukunft der Allianz machte.

CLARON stand an einem Wendepunkt seiner Geschichte. Das war auch Dresgos klar, auch wenn er nur wenige in seiner Umgebung kannte, die das offen auszusprechen wagten. Die meisten CLARON-Bürger – gleich welcher Spezies – blickten wie gelähmt auf die Bedrohungen, denen die Allianz gegenüberstand.

Dresgos atmete tief durch.

Er hatte Bontulén in dessen Wohnresidenz im Malén-Gebäude aufgesucht. Das Malén-Gebäude lag in der ovoanischen Hauptkaverne von Crysral. In dieser gigantischen, künstlich angelegten Höhle herrschten Lebensbedingungen, wie sie von den Ovoanern bevorzugt wurden. Der am meisten spürbare Unterschied zu den Umweltparametern des ceynidischen Bereichs war die erhöhte Gravitation, die dafür sorgte, dass jeder Nicht-Ovoaner in diesem Bereich schnell müde wurde.

Bontulén bewohnte hier eine relativ weiträumige Residenz, die seinem Rang bei den Inneren Sicherheitskräften entsprach.

»Hör zu, Bontulén, ich bin nicht einfach nur hier, um Erinnerungen aufzufrischen«, erklärte Dresgos.

»Worum geht es dann?«

»Ich bin überzeugt davon, dass eine Verschwörung im Gang ist.«

Die schockgrünen Augen des Ceyniden musterten Bontulén aufmerksam und registrierten jede Regung in dem durch dicke Knochenschilde weitgehend unbeweglichen Gesicht. Aber Dresgos kannte den Ovoaner gut genug, um aus dieser sehr bescheidenen Mimik seine Schlüsse ziehen zu können.

»Was soll das für eine Verschwörung sein?«, fragte Bontulén gedehnt.

Er blickte zur Seite. Ein Teil der Wand war transparent, sodass man einen Blick in die ovoanische Kaverne hatte. Auch rein optisch hatte man keineswegs das Gefühl, sich in einer künstlichen Höhle auf einem ansonsten vollkommen unbewohnten Planeten zu befinden.

Die erkaltete Sonne, um die Crysral seine Bahn zog, gab nicht genug Licht und Wärme, um Leben auf der Oberfläche zu ermöglichen. Das Leben auf dem Verwaltungszentrum der Allianz fand unterirdisch statt. Es gab sechs Hauptkavernen, die jeweils den Lebensbedingungen einer der sechs CLARON-Völker angepasst waren. Daneben existierten aber auch unzählige kleinere Wohnhöhlen und unterirdische Habitate. Angehörige verschiedenster Spezies aus der gesamten Galaxis hatten sich hier angesiedelt.

Crysral war ein Schmelztiegel der galaktischen Völker. Hier war bereits das Zusammenleben verschiedener intelligenter Spezies auf eine Weise verwirklicht, wie sie für die gesamte Allianz erst noch angestrebt wurde. Dass es neben aller Harmonie und Toleranz hin und wieder auch Probleme gab, stand in einem anderen Datenspeicher.

Bontulén blickte auf eine Landschaft mit bizarren Felsformationen hinaus. Teilweise waren die Gipfel schneebedeckt.

Eine Landschaft, die der Zentralregion des Mittelkontinents auf Ovoan III nachgebildet war.

Eigenartig, ging es Dresgos durch den Kopf, während er den Ovoaner musterte. Er hakt überhaupt nicht nach! Ganz gegen seine sonstige Gewohnheit.

Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass Bontulén keine Lust dazu hatte, sich mit Dresgos über dieses Thema zu unterhalten.

Irgendetwas verunsichert ihn, überlegte Dresgos. Die Frage ist nur, was …

»Von was für einer Verschwörung sprichst du?«, fragte der Ovoaner schließlich.

Seine Stimme hatte plötzlich einen abweisenden und gereizten Klang. Eine tonliche Nuance, die Dresgos sich nicht so recht zu erklären vermochte.

Bei den Göttern von Ceynor!, durchzuckte es ihn. Was ist nur los mit ihm?

Einen Augenblick lang zögerte Dresgos noch, dann erklärte er: »Vor Kurzem waren Algorian und Cy bei mir.«

Spätestens seit ihrer Mission zu den Jay’nac waren der Aorii-Zweitling und das Pflanzenwesen auf Crysral und darüber hinaus sehr bekannt.

In den Augen des Ovoaners war ein leichtes Flackern erkennbar.

»Du hast mich wirklich nicht nur aufgesucht, um mit mir zwanglos zu plaudern«, stellte Bontulén in sachlichem Tonfall fest.

»Ich habe zusammen mit Algorian eine Befragung unter den Lotsen durchgeführt. Es ging um den Flug jenes Raumschiffs, mit dem der Regent der Rogh von Farsal nach Crysral reiste.«

»Ich weiß nichts von einer derartigen Untersuchung.«

»Sie war streng geheim. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Kräfte von ganz oben versuchen, die bei dieser Befragung gewonnenen Erkenntnisse zu unterdrücken.«

»Hör zu: Jetzt rede nicht um den Kern der Sache herum wie ein ceynidischer Händler, der einem ein Modul mit gelöschtem Hauptspeicher anzudrehen versucht!«

Erinjij-Gesichter und betrügerische Händler, die für ein paar CLARON-Kredite ihre nächsten Verwandten verkauft hätten – das waren die Stereotypen, die bei nicht wenigen Ovoanern über die Ceyniden im Umlauf waren.

Dresgos ging diesmal jedoch nicht darauf ein.

»Es ging um eine Stunde, die in den Logbuchaufzeichnungen des Rogh-Schiffes fehlte. Eine Stunde, in der vermutlich Kerrgh, der Regent der Rogh gegen eine Klon-Kopie der Jay’nac ausgetauscht wurde!«

»Das sind doch reine Vermutungen!«, widersprach Bontulén.

»Ich habe versucht, Algorian zu erreichen, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt.«

Bontuléns mächtiger Brustkorb hob und senkte sich, während er die Luft tief einsog. Dresgos fröstelte leicht. Ovoaner bevorzugten Temperaturen, die um ein paar Grad unter dem Niveau lagen, das ein Ceynide in seinem Wohnbereich als angenehm empfunden hätte.

»Was ist mit Cy?«, fragte Bontulén.

»Er wird nach wie vor vollkommen abgeschirmt. Aus Sicherheitsgründen, wie es heißt. Aber ich traue dem Braten nicht.«

»Und was ist dein Verdacht?«

»Ich denke, dass die größte Gefahr für Cy gegenwärtig von denen ausgeht, die vorgeben, für seine Sicherheit sorgen zu wollen.« Dresgos trat einen Schritt näher. »Ich hatte gehofft, dass du mir vielleicht weiterhelfen könntest. Schließlich bist du bei den Inneren Sicherheitskräften und hast bestimmt Zugang zu näheren Informationen darüber, ob Cy wirklich nur aus Sicherheitsgründen abgeschirmt wird oder …«

»Oder was?«, hakte Bontulén nach.

»Ich denke, er wurde verhaftet. Algorian und Cy wussten inzwischen einfach zu viel über die Hintergründe der Verschwörung, die die Allianz CLARON derzeit aus ihrem Inneren heraus zu zerfressen droht.«

»Klonkopien!« Der Ovoaner vollführte eine ruckartige Bewegung mit dem Kopf. Die ovoanische Geste der entschiedensten Verneinung. »Das sind doch nichts als Spekulationen!«

»Nach Algorians Ansicht lagen sehr konkrete Anhaltspunkte für diese Annahme vor. Und die Tatsache, dass er wenig später verschwand, spricht in meinen Augen für sich.«

»Ich dachte eigentlich, dass die Jay’nac sich auf ihre bevorstehende Auseinandersetzung mit den Erinjij konzentrieren.«

»Ja«, stimmte Dresgos zu. »Und da wäre es ihnen zweifellos am liebsten, wenn sie die Allianz CLARON gewissermaßen als vasallenhafte Bundesgenossen vorschicken könnten, um ihre eigenen Kräfte zu schonen.«

»…und hinterher die Allianz anzugreifen!«

»Richtig.«

Der Krieg gegen die Erinjij war für die anorganischen Jay’nac vermutlich nur eine Etappe in ihrem allgemeinen Kampf gegen alles organische Leben.

Bontulén wirkte nachdenklich.

Dresgos kannte ihn gut genug, um das beurteilen zu können. Beispielsweise bemerkte der Ceynide, wie aus den klauenartigen Händen des Ovoaners Krallen glitten. Ein äußerliches Anzeichen dafür, dass der Ovoaner tatsächlich in Sorge war.

»Wahrscheinlich bin ich nicht der einzige Allianz-Bürger, der sich darüber wundert, wie sich im hohen Rat der Wind zugunsten einer offensiven Vorgehensweise gegen die Erinjij gedreht hat!«, stieß Bontulén grimmig hervor. Die Krallen zogen sich – jetzt offenbar unter willentlicher Kontrolle – wieder zurück. »Nicht, dass ich dagegen etwas einzuwenden hätte, aber …«

»Glaub mir, es passt alles zusammen! Und jetzt, nachdem offenbar die Koordinaten der Erinjij-Heimat gefunden wurden, wird der Krieg nicht mehr aufzuhalten sein! Niemand wird noch daran zweifeln, dass es richtig ist, die Erinjij anzugreifen!«

Bontulén drehte ruckartig den Kopf in Dresgos’ Richtung.

»Wusstest du, dass ich derzeit beurlaubt bin?«, fragte er. »Jetzt erscheint mir das in einem neuen Licht. Angeblich waren dienstliche Gründe dafür ausschlaggebend, dass ich meinen Urlaub jetzt nehme.«

»Aber vielleicht wollte man nur diejenigen Offiziere kaltstellen, die nicht an der Verschwörung beteiligt beziehungsweise vielleicht sogar selbst schon durch Klon-Kopien der Jay’nac ausgetauscht sind!«

»Ich werde sehen, was ich für dich tun kann, Dresgos!«