Baedeker Reiseführer E-Book Namibia - Fabian von Poser - E-Book

Baedeker Reiseführer E-Book Namibia E-Book

Fabian von Poser

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Beschreibung

Mit den Baedeker E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen!

- Einfaches Navigieren im Text durch Links
- Offline-Karten (ohne Roaming)
- Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern
- Weblinks führen direkt zu den Websites der Tipps

Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche!

E-Book basiert auf: 9. Auflage 2018

Der Südwesten Afrikas beeindruckt mit der ältesten Wüste, den höchsten Sanddünen und dem zweitgrößten Canyon der Welt. Dort, wo sich Gepard und Elefant „Gute Nacht“ sagen, kann man faszinierende und artenreiche Nationalparks erleben. Erleben Sie die gefährdeten Wüstenpferde hautnah von der Klein-Aus Vista Lodge aus und entdecken sie auf einer Bootssafari Elefantenherden, Löwen und Rappenantilopen. Auch von oben mit dem Ballon über den Namib Nationalpark beeindrucken Tiere und Landschaften.
Und ein Traum wird war, wenn man sich in seine Decke kuschelt und zum Sternenhimmel aufblickt, denn hier leuchten die Sterne besonders klar – magischer geht es kaum.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 409

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Inhalt

Ihr digitaler Baedeker

So nutzen Sie Ihr E-Book optimal

Praktische Volltextsuche

Sie möchten direkt alle Informationen zu einem bestimmten Ort erhalten oder gezielt nach einem Ort oder einer Einrichtung suchen? Nutzen Sie die interne Volltextsuche des E-Books, um schnell alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet zu bekommen.

Individuelle Routenplanung

Der Baedeker listet im Kapitel „Touren“ schon einige der schönsten Reiserouten auf. Sie können jedoch auch Ihre ganz persönliche Route planen, indem Sie die Lesezeichenfunktion Ihres E-Books verwenden. Setzen Sie dazu einfach an allen Stellen im E-Book, die Sie für Ihre individuelle Route berücksichtigen wollen ein Lesezeichen.

Offline Kartennutzung

Laden Sie sich die Karten des Baedeker auf Ihr Endgerät herunter und und nutzen Sie sie überall, ob daheim oder unterwegs, online oder offline.

Übersichtskarte Namibia

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Preiskategorien & Legende

Restaurants

Preiskategorien für ein Hauptgericht

€€€€über 300 NHS€€€180 – 300 NHS€€120 – 180 NHS€bis 120 NHS

Hotels

Preiskategorien für ein Doppelzimmer

€€€€über 1600 NHS€€€800 – 1600 NHS€€500 – 800 NHS€unter 500 NHS

Baedeker Wissen

Textspecial, Infografik & 3D

Baedeker-Sterneziele

Top-Reiseziele

      Herausragende Reiseziele

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Namibia möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Einmal unter einem un glaublichen Sternenhimmel schlafen, gewärmt von einer Wolldecke! Im traumhaften Dune Star Camp im Gondwana Namib Park können sie ihre Betten auf die Terrasse schieben. Schöner kann Sternegucken nicht sein. ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen die ich mitnehme …

1.

Das wunderbare Gefühl, mit dem Sonnenaufgang aufzuwachen und die Sonne langsam über die Dünen klettern zu sehen

2.

Eine der schönen Holzschnitzereien von Giraffe, Flusspferd oder Elefant, wie sie auf dem Markt von Okahandja angeboten werden

3.

Den Geschmack eines saftigen Oryx-Steaks – garniert am besten mit frischem Swakopmunder Spargel

4.

Die Tiererlebnisse aus dem Etosha-Nationalpark – allen voran die Begegnung mit einem Geparden

5.

Ein paar Gramm roten Sand aus der Namib-Wüste, persönlich abgefüllt bei den höchsten Dünen der Welt

6.

Die Eindrücke des saftigen Caprivi-Streifens mit seiner immergrünen, subtropischen Vegetation und dem Tierreichtum

7.

Die bei den Buschleuten gelernten Weisheiten eines der ältesten Völker der Erde

8.

Eine Kola-Nuss mit meinem eingeschnitzen Namen – so wie sie die Verkäufer vielerorts an der Straße im Handumdrehen herstellen

9.

Ein Schmuckstück aus dem »Namibia Craft Centre« in Windhoek

10.

Die Vorfreude auf den nächsten Besuch in einem Land, dessen endlos weite Landschaften so faszinieren

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Von biblischer Größe  

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Ein Meer von Farben  

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Wildnis luxuriös  

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Geparden hautnah  

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Am Himmel über der Wüste  

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Sundowner im Tiger Reef  

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Die kleinen Fünf  

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Flugmanöver  

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Ausflug in die Vergangenheit  

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Ein Bett unter den Sternen  

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Überraschendes

6 x Einfach unbezahlbar

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Durchatmen

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Typisch

Dafür fährt man nach Namibia. > > >

6 x Erstaunliches

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Unterschätzt

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Da bleibt man einfach sprachlos ..

D

Das ist...

Namibia

Die fünf großen Themen rund um Afrikas Südwesten. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Nicht ganz die Viktoriafälle, aber stattliche 40 m hoch: die Epupafälle des Kumene River

Absolut galaktisch !

Namibia gilt wegen seiner klaren Luft und der geringen Lichtverschmutzung als eines der Traumziele für Sternengucker. Hier ist die Nacht der Star. Bei klarem Himmel zeigen sich auch ohne Fernglas bis zu 3000 Sterne.

© fotolia

IN einer Septembernacht vor gut 20 Jahren stand ich mit meinem Zelt in der Namib-Wüste. Über mir funkelte der südliche Sternenhimmel: Mit bloßem Auge konnte ich Sternbilder wie Orion, Skorpion und natürlich das Kreuz des Südens erkennen. Die Milchstraße war zum Greifen nah. Dies war eine der Nächte, die meine Faszination für Namibia begründeten. Seitdem hat sie mich fast 30 Mal an diesen magischen Ort zurückgebracht.

Sterne mit Bestnote

Ein Blick in den Sternenhimmel erfüllt mit Ehrfurcht. In Namibia sieht man Sterne in nie gesehener Zahl und Klarheit. Der Grund: An vielen Orten gibt es an mehr als 300 Tagen im Jahr einen wolkenlosen Himmel, die Luftfeuchtigkeit liegt bei weniger als 40 Prozent, und es gibt so gut wie keine Lichtverschmutzung. In einer klaren Nacht kann man in Namibia ohne optische Hilfsmittel bis zu 3000 Sterne sehen.

Einer der besten Spots für die Sternbeobachtung ist das Namib-Rand-Reservat. Weltweit ist das Naturschutzgebiet eines von nur elf Dark-Sky-Lichtschutzgebieten, also eines der Paradiese für Sternengucker. Die International Dark Sky Association (www.darksky.org) hat das Namib-Rand-Reservat mit Goldstatus ausgezeichnet. Das bedeutet: Es gehört zu nur vier Regionen auf der Erde – die anderen liegen in Neuseeland, Kanada und Großbritannien –, die auf einer Skala von eins bis neun die Note eins erhielten.

Der schönste Nachthimmel zeigt sich in den namibischen Wintermonaten zwischen Mai und September. Die besten Nächte sind um Neumond, denn dann sind die Sterne am deutlichsten zu sehen. Manche Nächte sind so klar, dass die Gegenstände auf dem Boden Schatten werfen: Bäume, Büsche, Steine, Zelt.

Blick in funkelnde Welten

Wegen des überwältigenden Sternenhimmels verfügt Namibia mittlerweile über eine eigene Astro-Infrastruktur. Damit ist natürlich zuallererst das gigantische H.E.S.S.-Teleskop auf dem Gelände der Göllschau Farm am Gamsberg gemeint. Benannt wurde es nach dem österreichischen Physiker Victor Franz Hess. Das 23 Mio. Euro teure Teleskop seines Hauptträgers, des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg, ist weltweit das größte seiner Art. Mit dem aus vier 12 m großen und einem 24-mal 32 m großen Teleskop bestehenden Fernglas blicken die Wissenschaftler in das All außerhalb unserer Galaxie.

Die klare Luft zieht aber nicht nur Astrophysiker an, sondern auch Amateur-Astronomen. Schon mit dem Fernglas lassen sich Sternbilder wie Skorpion, Orion, Großer Hund, Großer Bär und Bärenhüter beobachten. Richtig spannend wird es mit dem Teleskop. Denn damit werden Kugelsternhaufen, Tarantelnebel, Magellan’sche Wolken und Supernova-Reste sichtbar. Viele Gästefarmen stellen professionelle Teleskope, zum Beispiel die Hakos Guest Farm (www.hakos-astrofarm.com), die Farm Kiripotib (www.kiripotib.com), die Sossusvlei Desert Lodge (www.andbeyond.com) und die Tivoli Southern Sky Guest Farm (www.tivoli-astrofarm.de; alle Adressen).

Am Himmel über der wüste

Einige der besten Teleskope für Hobby-Astronomen stehen auf der »Tivoli Southern Sky Guest Farm« 180 Kilometer südlich von Windhoek. Mehr als 20 Teleskope und ein Dutzend Sternwarten haben Besucher dort zur Verfügung. Bei den Gastgebern Kirsten und Reinhold Schreiber kann man – wie sollte es anders sein – auch stilvoll übernachten.

© fotolia

Wo hat man schon solch einen Blick auf die Milchstraße? Namibia hat für Sternengucker Goldstatus.

Gaumen-kitzel in der wüste

Noch vor wenigen Jahren galt Namibias Küche als wenig einfallsreich. Derzeit erfinden sich Namibias Köche allerdings völlig neu: In Windhoek und Swakopmund sprießen exzellente Restaurants wie Pilze aus dem Boden. Ein Streifzug durch den Hort des guten Geschmacks.

© getty images/Arctic-Images

Es ist angerichtet in der Twyfelfontein Country Lodge.

FRANZISKA weiß, was gut ist. Strahlend trägt sie zwei Gläser mit quietschrotem Milchshake heran. »Frische Milch mit Erdbeere«, sagt sie. »Alles bio.« Nur Sekunden später balancieren Franziska und ihre Kellner-Kollegen weitere Köstlichkeiten auf den Tisch: knusprigen Schweinebauch an Honig-Soja-Sauce mit Spinat-Feta-Quiche und Lammkeule in Rotwein-Rosmarinsoße mit hausgemachten Kürbis-Fritten. Das, was im »Lemon Tree« in Windhoeks Liliencron St. 18 (Tel. 061 24 0 3 46) serviert wird, ist ein Gedicht.

© Fabian von Poser

Regionale Produkte liegen im Trend

Lange stand sie still, doch seit einiger Zeit kommt Bewegung in die namibische Küche. Wer sich dieser Tage durch Windhoeks Restaurants kostet, der entdeckt, dass das karge Namibia kulinarisch eine Schatzkammer ist. Das liegt daran, dass immer mehr Köche frische einheimische Zutaten verwenden: Spargel aus Swakopmund, Austern aus Walvis Bay und Omajova-Pilze aus Otjiwarongo. Eine der begehrtesten einheimischen Ingredienzen ist aber eine andere: In der Kalahari wächst eine Knolle, die es auch in Europas Gourmet-Tempel schaffen würde. »N’abbas« oder auch »Kalahari-Trüffel« heißen die acht Zentimeter großen, unter dem Wüstensand wachsenden Pilze. In Namibias Restaurants kommen sie zwischen März und Mai zum Beispiel als Trüffel-Carpaccio mit Olivenöl und Trüffel-Ragout auf Feldsalat auf den Teller.

Neue Wege in der Gastronomie

Wer von exzellenter Küche spricht, der kommt am Nice in Windhoek (www.nice.com.na) nicht vorbei. In diesem Restaurant mit angeschlossener Kochschule werden feinste Kreationen kredenzt: Thunfisch-Carpaccio, Meeresfrüchte-Ragout und Lamm-Schenkel mit Aprikosen-Couscous. Selbst ein Klassiker der namibischen Küche, das Oryx-Steak, wird nicht etwa mit Pommes Frites serviert, sondern mit Rucola und delikatem Balsamico-Senf-Dressing als leichte Beilage. Die Salate, Kräuter und Gemüse stammen aus dem hauseigenen Garten. Bis zur Unabhängigkeit 1990 wurde die schwarze Bevölkerung von der regierenden weißen Elite kleingehalten. Ausbildungsplätze im Gastgewerbe gab es so gut wie nicht. Heute nehmen Menschen wie Nice-Gründer Stephan Brückner das Zepter in die Hand: Seit der Eröffnung der Kochschule vor zehn Jahren wurden mehr als 300 Kochschüler ausgebildet. Und wer die Ausbildung abgeschlossen hat, der braucht sich um seine Zukunft keine Sorgen zu machen. Die Top-Restaurants und exklusiven Lodges des Landes reißen sich um gut ausgebildetes Personal.

Frische Ideen auch in Swakopmund

Namibias Küche erlebt einen Boom, das gilt auch für Swakopmund. Moderne kulinarische Genüsse bietet u. a. das neu eröffnete »Strand Hotel« (www.strandhotelswakopmund.com) mit seinem Farmhouse Deli, in dessen offener Küche vor den Augen der Gäste namibische und internationale Gerichte auf höchstem Niveau zubereitet werden. Ein Klassiker im Swakopmunder Gastgewerbe, das »Jetty 1905« (www.jetty1905.com) auf dem Swakopmunder Pier, hat sich vor einiger Zeit ebenfalls einen neuen Anstrich verpasst: Während am Horizont die Abendsonne im Atlantik versinkt, zaubern die Kellner ein himmlisches Seafood-Menü auf die Teller, darunter gebackene Austern, frischer Krabbensalat und natürlich Sushi und Sashimi. Auch das ist Teil von Namibias neuen Gaumenfreuden.

Wein aus der Wüste

Nicht nur kulinarisch tut sich viel, mittlerweile gibt es auch guten Wein >>> aus Namibia. Kosten kann man ihn (auch als Tagesbesucher) auf dem »Neuras Wine and Wildlife Estate« 280 km südwestlich von Windhoek. Auf den kargen Hügeln des Weinguts am Fuß der Naukluft-Berge wachsen Trauben der Rebsorten Shiraz und Grenache. Eine Flasche ist ein tolles Mitbringsel. In der Auffangstation des Guts kann man bedrohte Tiere wie Geparden und Leoparden hautnah erleben.(N/a’an ku sê Foundation, www.neuraswines.com).

Namibias Deutsche Stimme

Einer der bekanntesten Künstler Namibias ist der Kwaito-Musiker EES – 22 Alben in 15 Jahren machten ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch er ist nur die Speerspitze einer boomenden Musikszene.

© picture alliance/Geisler-Fotopress

EES auf der Gamescom 2017 in Köln

DER Bass wummert, die Beats hämmern, eine deutsche Stimme singt: »Hier kommen wieder diese Nam Boys, eure Number One Choice. Einfach die gechilltesten Oukies auf der ganzen Welt. Ja! Das Highspeed-Internet ist da. Deswegen hört ihr jetzt erst von den Boys aus Afrika!« Im Hintergrund weht die namibische Fahne im Bild.

In seinem Video zum Song »Diese Nam Boys« zeigt Eric Sell, Künstlername EES, alles, was seine Musik ausmacht: Groove, gute Laune und fantasievolle Texte. Seine Lieder sind vor allem bei der namibischen Jugend der Renner. Seine Mischung aus deutschen und afrikanischen Texten ist das, was Namibia heute verkörpert: ein internationaler Kulturmix.

Seit 2004 lebt der Musiker den größten Teil des Jahres in Köln. In Deutschland wird seine Musik gerne einfach als Rap bezeichnet. Doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Seinen Sound beschreibt EES so: »Kwaito ist das angesagteste Musik-Genre im südlichen Afrika, eine Mischung aus House, Hip-Hop und Reggae mit frischen, tanzfreudigen Beats. Wir nennen es auch Nam Flava Music, also namibisch beeinflusste Musik.«

Namibias junge Kulturszene

EES ist derzeit der bekannteste Musiker Namibias. Doch er ist nur die Speerspitze einer jungen Kulturszene in Namibia mit Künstlern wie dem Kwaito-Sänger Gazza, der in Omaruru geborenen Sängerin Nianell, der Afrikaans singenden Schlagerkünstlerin Juanita du Plessis, dem aus Oshakati stammenden Hiphopper Sunny Boy und der namibischen Reggae-Legende Ras Sheehama. Vor allem die Hauptstadt entwickelt sich mit ihren zahlreichen Locations immer mehr zum kulturellen Schmelztiegel. Das hat einen einfachen Grund: Die meisten Namibier sind unter 30 Jahre alt. Aus dem ganzen Land strömen sie nach Windhoek.

Einer dieser angesagten Orte ist das Warehouse Theatre >>>. Doch es dreht sich längst nicht mehr nur alles um populäre Musik. Auch andere Sparten wie Theater, Tanz, Ballett und Oper gibt es zunehmend in Namibia. Einer der Kristallisationspunkte der darstellenden Künste ist das National Theatre of Namibia (www.ntn.org.na. Dort tritt auch regelmäßig das nationale Sinfonieorchester mit internationalen Solisten auf. Für klassische Konzerte und Theatervorführungen ist das Franco Namibian Cultural Center (www.fncc.org.na,) ein exzellentes Pflaster.

Tief verwurzelt

EES schätzt die neu gewachsene Kulturszene in Namibia. Auch deshalb reist er jedes Jahr mehrmals in seine Heimat. »Um Freunde zu treffen, Musik zu machen und neue Videos aufzunehmen«, wie er sagt. Sein Heimatland spielt in seinen Texten und Videos eine große Rolle: Immer wieder sieht man ihn in Windhoek, im ehemaligen Township Katutura oder in der Wüste vor der Kamera. Und wo ist er mehr zu Hause? »Das ist ganz easy«, sagt der Musiker. »In Namibia. Meine ganze Familie lebt noch dort. Wir sind bereits seit fünf Generationen im Land. Trotz meiner neuen Heimat bleibe ich also immer ein Afrikaner.«

Bühne für kreative

Wer wissen will, wie Namibia klingt, bekommt im Warehouse Theatre in Windhoeks Tal Street den besten Einblick. In dem Kulturzentrum in den Räumen einer ehemaligen Brauerei mit Bars, Clubs und Theater bebt abends die Bühne, die Luft kocht. Geboten ist ein bunter Mix aus Musik, Theater und Comedy

© getty images/NurPhoto

Selber singen leicht gemacht: Karaoke-Abend in einer Bar in Windhoek

Bett Beim Buschmann

In Namibia leben mehr als ein Dutzend Ethnien, darunter Himba, Herero, San, Ovambo, Damara und Nama. In den »Lebenden Museen« präsentieren sie Besuchern mit Stolz ihre Kultur.

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Buschleute führen auf Ausflügen in die Wildnis ihre Jagdtechniken vor.

AN einem namenlosen Ort in der Kalahari kauern drei Männer im Sand. Sie tragen nichts an außer ihrem Lendenschurz aus Steinbock-Leder. Einer presst den Zeigefinger auf die Lippen und mahnt zur Ruhe. Der Zweite nimmt eine Hand voll Sand vom Boden, hebt die Faust, öffnet sie und lässt den Sand rieseln. »Der Wind steht schlecht«, sagt er. Dann schleichen die drei auf leisen Sohlen weiter, um eines der fünf Kudus, denen sie seit mehr als einer Stunde auf der Spur sind, habhaft zu werden.

Das Dorf als Museum

Die drei Männer heißen Kxao, N!ani (»!« ist einer der Klicklaute in der Sprache der San) und Daqm. Sie stammen aus der winzigen Ansiedlung //Xa/oba bei Tsumkwe im Nordosten Namibias. Es sind harte Zeiten, denn die Ju/’hoansi-San gehören zu den ethnischen Gruppen, die noch bis vor wenigen Jahren als reine Jäger und Sammler lebten. Sesshaftmachung, illegale Jagd auf ihr Wild und Verletzung ihrer Rechte haben sie ihrer traditionellen Lebensweise beraubt. Entfremdung ist die Folge. Immer häufiger beobachtet man in Tsumkwe und Umgebung Buschleute mit einem Bier in der Hand. Doch //Xa/oba, die kleine Gemeinde von 50 San am Rande der Kalahari, hat sich ein eigenes Auskommen geschaffen. Wer die Kultur der Buschleute kennenlernen möchte, kann im Dorf auf zwei spartanischen Camping-Plätzen übernachten. Das Dorf gehört zu insgesamt sechs Living Museums der Living-Culture-Stiftung (www.lcfn.info). Dort zeigen die San und andere Ethnien Besuchern ihre Kultur. Die Ziele der Stiftung: die traditionelle Kultur bewahren, Armut abbauen, interkulturellen Austausch schaffen.

Mit den San auf der Jagd

Höhepunkt eines solchen Besuchs ist die Jagd. Die Einwohner von //Xa/oba gehören zu den wenigen Gruppen, die noch mit traditionellen Methoden jagen dürfen. Und das ist kein bloßes Touristenspektakel. Zwar haben sich Kxao, N!ani und Daqm für die Besucher in ihre Lederklamotten geworfen, doch ihre Pfeile sind mit dem Gift von Diamphidia nigroornata, dem Gefleckten Pfeilgiftkäfer, getränkt. Die althergebrachte Bogenjagd mit vergifteten Pfeilen praktiziert die Gruppe bis heute. Auch Praktiken wie das Ausgraben von Springhasen und Stachelschweinen und das Fallenstellen für Perlhühner und Trappen gehören zum Nahrungserwerb.

Kxao, N!ani und Daqm sind Meister im Fährtenlesen. Sie zeigen den Touristen, wie sie die Spuren von Springbock, Oryx, Kudu, Steinbock, Ducker und Warzenschwein unterscheiden; auch auf die Fußabdrücke von Gepard und Afrikanischem Wildhund machen sie aufmerksam. Doch mit ihrer Jagd haben sie kein Glück. Ein paarmal kreuzen sie die Spur der Kudus, doch am Ende verlieren sich die Abdrücke im Sand.

Was bringt die Zukunft?

Es ist ein entbehrungsreiches Leben, das die San seit Jahrtausenden in der Kalahari führen, doch zumindest die Menschen in //Xa/oba leben noch weitgehend nach alten Traditionen – der Tourismus hilft ihnen dabei. Wie lange ihre Kultur noch überleben wird? »Ich weiß es nicht«, sagt Kxao, der als einziger etwas Englisch spricht. »In unserem Dorf trinkt so gut wie niemand Alkohol. Wir jagen und ernähren uns weitgehend autark. Aber es wird immer schwerer, Wild zu jagen, denn Trophäenjagd und Wilderei dezimieren die Tiere und machen sie scheu«. Wie so oft sorgt der Mensch für die Probleme.

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Auch die BewohnerInnen des Lizauli Traditional Village im Caprivi-Zipfel haben sich auf Touristen eingestellt ...

Besuch bei den jägern

Die uralte Jäger- und Sammlerkultur kennenlernen – das geht im »Little Hunter’s Museum« der Ju/’hoansi 24 Kilometer nördlich von Tsumkwe. Die zwei Stellplätze des »Elephant Song Campsite« sind einfach, aber sauber. Auf dem Programm stehen Tanzvorführungen, Buschwanderungen sowie ein- bis dreitägige Jagdausflüge mit erfahrenen Jägern (www.lcfn.info/hunters;. Auch Lodges wie die nahe gelegene Tsumkwe Lodge bieten Ausflüge zu den Buschleuten an.

Am Rande der existenz

Die Wüstenpferde bei Aus sind eine der größten Touristenattraktionen Namibias. Doch wie lange noch? Durch jahrelange Dürre und die Zunahme von Raubtieren ist ihr Überleben in Gefahr. Nun gibt es Hoffnung: Eine Stiftung setzt sich für die Pferde ein.

© getty images/Martin Harvey

Eine zähe und bedrohte Spezies: die Pferde von Aus

ALS die Sonne untergeht, kriecht eine Hyäne aus ihrem Bau in der Namib-Wüste. Auf einer Anhöhe sucht sie sich einen Ansitz und wartet geduldig auf die Nacht. Die Beute, auf die sie lauert, ist keine Antilope, kein Zebra, kein Strauß. Es ist ein Pferd. Geduldig folgt die Hyäne einer Stute mit ihrem Fohlen. Es mag vielleicht drei Wochen alt sein und kann kaum noch laufen, so dürr ist es. Als das Jungtier zusammenbricht, die Mutter es nach Stunden alleine in der Wüste zurücklässt, hat die Raubkatze leichtes Spiel. Am nächsten Morgen sind nur noch Haut, Hufe und Knochen von ihm übrig.

Die Gefahren der Wüste

Dass die Natur Leben schenkt und Leben nimmt, ist weder neu noch ungewöhnlich. Und dennoch ist dies ein besonderer Moment. Denn wieder hat kein einziges Fohlen von Namibias Wüstenpferden, die weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt sind, überlebt. 100 Jahre haben die Tiere in der Namib ein entbehrungsreiches Dasein geführt – an einem Ort, an dem im Sommer das Thermometer oft mehr als 45 Grad anzeigt und an dem in manchen Jahren kein einziger Tropfen Regen fällt. Doch jetzt scheint die Existenz der widerstandsfähigen Pferde bedroht. Die Herde, die sich aus Nachkommen der versprengten Pferde der deutschen Schutztruppe und der Südafrikanischen Union zusammensetzt, ist in Gefahr. Seit vier Jahren herrscht in der Namib extreme Dürre. Seit 2014 sind in der Ebene von Garub nicht mehr als fünf Millimeter Niederschlag gefallen. Und es lauert eine neue Gefahr:Hyänen. In den 1980er-Jahren gab es am Rande der Namib kaum Hyänen, weil die Farmer sie jagten. Seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 und dem wachsenden »Schutz der natürlichen Ressourcen unseres Landes«, der sogar in der namibischen Verfassung verankert ist, nimmt ihre Zahl kontinuierlich zu. Mit einer gravierenden Folge: Seit 2013 hat kein einziges Fohlen in der Namib überlebt. Derzeit sind nur noch 40 Stuten und 70 Hengste von der einst fast 300 Tiere zählenden Herde übrig.

Hilfe für die Pferde

Jetzt hat die »Namibia Wild Horses Foundation« die Reißleine gezogen. Die Wissenschaftlerin Telané Greyling und Piet Swiegers, Betreiber der nahen Klein-Aus Vista Lodge, sammeln Spenden und legen an verschiedenen Orten in der Namib Luzerne, Mineralien-Lecke und Proteinpulver aus, um die Pferde mit dem zu versorgen, was sie vom kargen Gras der Namib nicht mehr bekommen. Trotz aller Hilfe geht Greyling aber davon aus, dass es schon bald nicht mehr genug fortpflanzungsfähige Stuten geben könnte, um die Herde in die nächste Generation hinüber zu retten.

Deshalb soll für die wilden Pferde nun ein Schutzgebiet geschaffen werden, das ihnen ein Überleben in Freiheit ermöglicht. »Ein Grundstück in der Nähe von Garub, wo die Pferde in den vergangenen 100 Jahren gelebt haben, wäre ideal, sodass sie für die Touristen zugänglich bleiben«, sagt Greyling. Das ist teuer. Hierfür, vor allem aber für weiteres Pferdefutter sammeln Greyling und Swiegers weiter Spenden (www.wild-horses-namibia.com) – und das wenigstens, bis in Garub, diesem trockenen Ort im Süden Namibias, wieder etwas Regen fällt.

Auf TuchfüHlung Mit Den Pferden

Die ideale Unterkunft für den Besuch der Pferde ist die 20 Kilo-meter von Garub entfernte Klein-Aus Vista Lodge. Dort gibt es Unterkünfte für unterschiedliche Budgets, zum Beispiel das »Desert Horse Inn« mit 30 Zimmern, die »Eagles Nest Chalets«, die »Geisterschlucht Cabin« und den preiswerten »Desert Horse Campsite«.

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Namibias beste Seiten kennen.

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Touren in der Namib können zur Herausforderung geraten.

Unterwegs in Namibia

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Ein ideales Reiseland

Spezielle Reiseerfahrung, ausgeprägter Abenteuergeist oder besondere Kenntnisse – nichts davon ist Voraussetzung, um Namibia auf eigene Faust zu bereisen. Das Straßennetz ist eines der besten auf dem Kontinent, die Menschen sind gastfreundlich und hilfsbereit, überall spricht man Englisch, mancherorts sogar Deutsch, und im ganzen Land gibt es schöne Quartiere. Die Auswahl an Hotels, Gästefarmen, Lodges, Backpackerunterkünften und Campingplätzen ist fast überall gut, für jeden Stil und Geldbeutel ist etwas dabei. Ausfahrten, Wanderungen und Safaris stehen bei Lodges wie Gästefarmen auf dem Tagesprogramm, auch Jagdgesellschaften, naturkundliche Exkursionen und sportliche Herausforderungen gehören dazu. Und abends dann kann man sich bei einem Sundowner auf der eigenen Terrasse erholen.

Reise-planung

Namibia ist ein Land für Autofahrer. Die Entfernungen sind groß und viele der »Sehenswürdigkeiten« befinden sich fernab der Städte, sodass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zurechtkäme. Es sei denn, man bucht eine Zugfahrt im Desert Express >>>. Beim Mietwagen muss man entscheiden: normaler Straßenwagen oder offroad-taugliches Fahrzeug mit Allradantrieb? Ein Wohnmobil oder doch der Geländewagen mit Dachzelt und kompletter Campingausstattung? Einige lokale Anbieter haben sich ganz auf die Bedürfnisse von Selbstfahrern – und Selbstversorgern – ausgerichtet, sie bieten Allradfahrzeuge mit Ausrüstung und einer umfassenden Beratung. Achten Sie bei allen Buchungen von Mietwagen, Safari-Touren, Jagdveranstaltungen oder Unterkünften auf das Logo »Registered with NTB (Namibia Tourism Board)«. Diese Firmen sind amtlich registriert und arbeiten nach den gültigen Richtlinien. Ein unentbehrlicher Helfer für dieeigene Recherche ist die deutsch- und englischsprachige Website »Namibia Travel Online«, www.natron.net.

Reise-veranstalter

Wer nicht gern alleine reist oder sich die Mühen der eigenen Planung ersparen will, lässt sich seine Reise planen. Erholsame Touren von Lodge zu Lodge, aufregende 4 x 4-Touren oder Fly-in-Safaris für Eilige sind nur ein Bruchteil der angebotenen Möglichkeiten. Die Vorteile einer Reiseorganisation von Fachleuten, zusammen mit denen der Unabhängigkeit und eigenen Zeiteinteilung, verbinden sogenannte Selbstfahrertouren. Der Veranstalter liefert Mietwagen, Routenbeschreibung und Gutscheine für die Übernachtung – alles andere kann der Kunde selbst gestalten. Einer der größten und erfahrensten Anbieter ist die Gondwana Collection (www.gondwana-collection.com).

Große Namibia-Rundreise

Start und Ziel: Windhoek | Dauer: mindestens 3–4 Wochen

Länge der Tour: ca. 4500 km | Beste Reisezeit: Mai–Juni

Tour 1

Sie haben drei Wochen Zeit, besser noch vier? Perfekt! Auf dieser Rundreise lernen Sie alle Hauptsehenswürdigkeiten Namibias kennen. Bis auf wenige Teilstrecken lässt sich die Tour mit einem normalen Pkw bewältigen; Probleme könnte es allenfalls nach heftigen Niederschlägen geben. Los geht’s – Namibia wartet!

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Von Windhoek bis Keetmanshoop

Nach der Ankunft auf dem Hosea Kutako International Airport von Windhoek sollte man einen ein- bis zweitägigen Aufenthalt in Namibias Hauptstadt einplanen. Danach ist ein sehr früher Start notwendig, um bis zum Nachmittag das erste Etappenziel, Keetmanshoop, zu erreichen. Man verlässt Windhoek in südlicher Richtung auf der B 1. Auf der gut ausgebauten Straße kommt man zügig voran. Nach 90 km tauchen die ersten Häuser von Rehoboth auf; sehenswert ist das kleine Museum, das besonders über die Geschichte der Baster informiert. Zu den Erholungseinrichtungen des Reho Spa gehört auch ein Restaurant (zzt. wegen Renovierung geschl.). An der B 1 verweist 13 km hinter Rehoboth ein Schild darauf, dass man nun den »Tropic of Capricorn«, den Wendekreis des Steinbocks, überfährt. Die schnurgerade verlaufende Straße säumen Farmzäune; im trockenen Süden Namibias sind die Farmareale relativ groß.

Für einen Stopp am Mittag bietet sich Hardap Dam an (170 km südlich von Rehoboth). Den Stausee umschließt ein Wildschutzgebiet, das man auf Wanderungen oder Pirschfahrten erkunden kann. Das Hardap Resort mit seinem Restaurant hat Ende 2015 nach langer Renovierung frisch eröffnet. Falls man nur eine kurze Kaffeepause machen möchte, kann man im einfachen, aber gepflegten Hotel von Mariental (Mariental Hotel, Tel. 063 24 24 66, www.marientalhotel.com) einkehren. Knapp 100 km hinter Mariental zweigt bei Asab die D 3919 in östlicher Richtung ab, sie führt zur Einsturzstelle des Mukorob (Finger Gottes), einer einst bizarren Felsnadel. Da es außer Trümmern dort nicht mehr allzu viel zu sehen gibt, folgt man besser gleich der B 1 weiter in südlicher Richtung. Bald darauf erhebt sich rechts der Straße der markante Brukkaros-Krater, dessen gewaltigen Kessel man allerdings nur zu Fuß erreichen kann.

Nach insgesamt 516 km von Windhoek (ohne Abstecher) erreicht man Keetmanshoop. Die Ortschaft kann mit einigen hübschen historischen Bauten im Zentrum aufwarten. Von hier sollte man unbedingt zum berühmten Köcherbaumwald fahren, der 13 km nordöstlich auf dem Gelände der Farm Gariganus liegt. Wer nicht zu spät ankommt, wird belohnt: Am schönsten präsentieren sich die bizarren Köcherbäume im Licht der untergehenden Sonne! Will man wieder das beste Licht zum Fotografieren haben, muss man auch am nächsten Morgen früh aufbrechen.

Im Fish River Canyon

Die Anfahrt zum Fish River Canyon erfolgt von Keetmanshoop auf der B 4 bis zur Kreuzung bei Seeheim, dort biegt man nach links auf die C 12 ab. Auf ihr passiert man schon bald die Zufahrt zum Erholungsgebiet Nautedam und erreicht 77 km hinter Seeheim die Abzweigung der C 37, sie führt in westlicher Richtung zum Fish River Canyon. Vom Main View Point und von zahlreichen weiteren Aussichtspunkten bietet sich eine grandiose Sicht auf den Canyon. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im weiter südlich gelegenen staatlichen Camp Ai-Ais sowie im privaten Gondwana Park mit der spektakulär gelegenen Canyon Lodge und dem preisgünstigeren Canyon Roadhouse. Hat man ausreichend Zeit zur Verfügung, lohnt sich ein mindestens zweitägiger Abstecher zum privaten Canyon Nature Park am Westrand des Canyons (Übernachtung in der Fish River Lodge >>>) von der aus auch Wanderungen hinab in den Canyon organisiert werden. Die Anfahrt erfolgt auf der 28 km westlich von Seeheim von der B 4 nach Süden abzweigenden D 463; die letzten Kilometer der Strecke stellen einen Pkw auf eine harte Probe!

Zu den Wildpferden bei Aus

Die Hauptstrecke verläuft von Seeheim weiter in westlicher Richtung auf der B 4. Ein kurzer Abstecher (asphaltiert) führt von Goageb in das 26 km entfernte Bethanien, wo man das Haus des Missionars Heinrich Schmelen besichtigen kann. Nachdem man Goageb wieder erreicht hat, müssen noch ca. 105 km bis nach Aus zurückgelegt werden. Kurz vor Ortsanfang zweigt links die Zufahrt zu einem ehemaligen Deutschen Kriegsgefangenenlager ab. Bei der Weiterfahrt von Aus nach Lüderitz lohnt es sich, nach einer Wildpferdeherde Ausschau zu halten, die an der künstlichen Wasserstelle häufig gesehen wird. 1993 wurde nur 100 m vom Bohrloch entfernt ein Aussichtspunkt eingerichtet. Seit mehr als 100 Jahren überleben die Pferde unter der glühenden Wüstensonne. Lange Zeit war ihre Herkunft nicht ganz geklärt. Inzwischen wollen Wissenschaftler herausgefunden haben, dass sich die Herde aus Nachfahren der versprengten Tiere der deutschen Schutztruppe und der südafrikanischen Armee zusammensetzt. Menschen dürfen das Gelände rechts und links der Straße ansonsten nicht betreten: Rechts erstreckt sich der in diesem Teil für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Namib Naukluft Park, links das Diamantensperrgebiet, dessen Betreten Schilder nachdrücklich verbieten.

Von Aus nach Lüderitz

Fast 130 km geht es von Aus bis nach Lüderitz durch eine Wüstenlandschaft, mit Sandverwehungen auf der Straße ist immer zu rechnen. Dann passiert man 13 km vor Lüderitz die ehemalige Diamantenstadt Kolmannskuppe und gelangt schließlich in das auf Felsen gebaute Lüderitz, das sich seinen kolonialen Charme bis heute erhalten hat. Zwei Tage sollte man einplanen, um das Städtchen und das Umland zu erkunden.

Alle Wege enden in Lüderitz, so fährt man bis kurz hinter Aus zurück auf der schon für die Hinfahrt benutzten B 4. Dann zweigt man jedoch nach links auf die C 13 ab. Nach 55 km ist die Entscheidung über den Weiterweg zu treffen. Die links abbiegende D 707 verläuft am Rande des Namib Naukluft Park; immer wieder ergeben sich eindrucksvolle Ausblicke. Die D 707 zählt zu den landschaftlich schönsten Straßen Namibias. Begegnen wird man auf dieser Strecke jedoch möglicherweise auf einigen Hundert Kilometern niemandem. Wem das zu unsicher ist, der bleibt besser auf der C 13 und fährt weiter nach Helmeringhausen (Hotel, Tankstelle, Freilichtmuseum). Dort wechselt man auf die nordwärts führende C 14. Von ihr zweigt nach 68 km die Zufahrt (zunächst D 831, dann D 826) zum sehenswerten Schloss Duwisib ab (Campingplatz, Kiosk). Danach bleibt man auf der D 826 und erreicht bei Betta die C 27, die sich nun nach Nordwesten wendet. Als Übernachtungsmöglichkeit bietet sich in dieser einsamen Gegend das Wolwedans Dune Camp im Namib Rand Nature Reserve an (Zufahrt von der D 826 beschildert, nicht gerade günstig, Reservierung erforderlich).

Im Namib Naukluft Park

Der C 27 in nördlicher Richtung folgend, kommt man nach Sesriem, Ausgangspunkt für die Fahrt in den Sesriem Canyon und zur grandiosen Dünenlandschaft rund um das Sossusvlei im Namib Naukluft Park. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es direkt in Sesriem bzw. in mehreren nahe gelegenen Lodges und Gästefarmen. Für die Erkundung des Sossusvlei sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen. Bis auf die letzten 5 km kann man die Anfahrt auch mit einem normalen Pkw bewältigen. Wer nicht selbst durch den tiefen Sand fahren will, kann hier Transfers mit Allradfahrzeugen buchen.

Wenige Kilometer hinter Sesriem stößt die C 27 auf die C 19, der man nun in nördlicher Richtung folgt. Sie durchquert die Naukluft-Berge und erreicht Solitaire. Hier sollte man unbedingt volltanken, denn nun geht es mitten durch die Wüste. Nachdem man auf der C 14 den Kuiseb-Pass erklommen hat, gelangt man erneut in den Namib Naukluft Park. Die schönste Route durch den Nordteil des Parks mit Besichtigung des Kuiseb Canyons, des Welwitschia Drive und der Mondlandschaft ist bei den Reisezielen von A bis Z beschrieben. Nach vielen grandiosen Landschaftserlebnissen erreicht man schließlich Swakopmund. Das »südlichste deutsche Seebad« lockt mit einem hübschen Stadtbild, vielen Läden und Boutiquen sowie etlichen Ausflugsmöglichkeiten in die Umgebung. Einplanen sollte man von hier die Fahrt zum 118 km nördlich gelegenen Cape Cross, wo sich Tausende von Robben am Strand tummeln.

Spitzkoppe und Brandberg

Man verlässt Swakopmund auf der B 2 Richtung Usakos und biegt nach 115 km links auf die D 1918 ab, wechselt schließlich auf die D 3716 und gelangt zur Spitzkoppe, einem weithin sichtbaren Wahrzeichen des Landes. Die im Gebiet der Spitzkoppe gefundenen Felsbilder sind mittlerweile stark zerstört. Schönere Hinterlassenschaften der Urbevölkerung findet man in den nahen Erongo Mountains >>>. Hier bestehen auch Übernachtungsmöglichkeiten, beispielsweise im Ameib-Gästehaus.

Danach geht es auf der D 1930 weiter Richtung Norden. Über das Bergbaustädtchen Uis gelangt man auf der C 35 (und der D 2359) zum Brandberg, berühmt für die Felszeichnung der »White Lady« in der Tsisab-Schlucht. Nun geht es auf der C 35 weiter nach Norden, nach Khorixas. Der Ort selbst bietet keine Sehenswürdigkeiten, in der Umgebung gibt es aber gleich mehrere lohnende Ziele: die Felszeichnungen von Twyfelfontein, der Versteinerte Wald, der Verbrannte Berg, das Tal der Orgelpfeifen und die Fingerklippe. Zum Übernachten stehen mehrere Lodges zur Auswahl.

Im Etosha National Park

Die C 39 verbindet Khorixas mit Outjo, wo sie auf die nordwärts zum Etosha National Park führende C 38 trifft. Nach Passieren des Andersson-Tors erreicht man bald das Camp Okaukuejo – ein idealer Ort zum Übernachten! Am nächsten Tag sollte man sich langsam von Wasserstelle zu Wasserstelle entlang dem Südrand der Etosha-Pfanne vorwärts bewegen. Übernachten kann man unter anderem im Fort Namutoni oder in einer der privaten Lodges am Ostrand des Parks. Man verlässt das Nationalparkgebiet durch das Von Lindequist Gate. Knapp 35 km hinter dem Fort Namutoni trifft die C 38 auf die B 1, der man Richtung Süden nach Tsumeb folgt. Nach etwa 60 km Fahrt auf der B 1 liegt rechts der Straße der Lake Otjikoto, einer der beiden natürlichen Seen Namibias. Hier gibt es einen Kiosk mit Erfrischungen. Zum Verweilen lädt auch das freundliche Städtchen Tsumeb ein, das man nach weiteren 20 km erreicht. Die 62 km von Tsumeb nach Grootfontein werden auf der C 42 zurückgelegt. In Grootfontein kann man ein altes Fort besichtigen; interessant ist aber vor allem der Hoba-Meteorit (24 km westlich der Stadt).

Zurück nach Windhoek

Wer nun zügig nach Windhoek zurückkehren möchte, folgt von Grootfontein der B 8 nach Otavi und von dort weiter der B 1 über Otjiwarongo und Okahandja nach Windhoek.

Alternativroute

Reizvoller ist jedoch die Strecke, die am Waterberg Plateau Park vorbeiführt. Von der B 8 zweigt 28 km südwestlich von Grootfontein die D 2612 ab und stößt auf die D 2512, die unterhalb des Waterberg Plateau Park verläuft. Einziger Zugang zu dem Wildschutzgebiet ist das Tor beim Waterberg Resort (Anfahrt von der D 2512 beschildert). Man kann in dem Camp angenehm übernachten und von hier aus verschiedene kürzere Spaziergänge und längere Wanderungen unternehmen. Bald nach Passieren der Zufahrt zum Camp trifft die D 2512 auf die C 22, der man nun in westlicher Richtung folgt, um dann nach links auf die B 1 abzubiegen. Auf ihr muss man ca. 150 km bis nach Okahandja zurücklegen. Die Ortschaft hat für die Herero besondere Bedeutung, ihre wichtigsten Führer sind hier begraben. Bekannt ist Okahandja daneben für seinen riesigen Kunsthandwerker-Markt. Bis Windhoek sind es danach nur noch 72 km.

Natur pur im Norden

Start und Ziel: Windhoek | Dauer: 2–3 Wochen

Länge der Tour: ca. 2000 km | Beste Reisezeit: Mai – September

Tour 2

Die Spitzkoppe, Twyfelfontein und der Etosha-Nationalpark sind nur drei der Stopps auf unserer Fahrt durch den Norden. Die Tour bietet sich an, wenn nicht mehr als zwei bis drei Wochen zur Verfügung stehen. Wer mehr Zeit hat, kann natürlich auch länger bleiben – im Norden locken die berühmten Victoria Falls, im Süden das Dünenmeer von Sossusvlei.

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Durch das Khomas-Hochland

Die Tour kann man auf drei bis vier Wochen verlängern, wenn man vom Etosha-Nationalpark nordwärts nach Rundu und von dort weiter zum Caprivi-Streifen und gegebenenfalls bis zu den Victoria-Fällen im Grenzgebiet Sambia/Simbabwe fährt. Mehrere landschaftlich schöne Strecken führen durch das Khomas-Hochland westlich von Windhoek. Als besonders abwechslungsreich gilt die Fahrt auf der C 26 über den Gamsberg-Pass. Kurz vor Einfahrt in den Namib Naukluft Park trifft die C 26 auf die C 14.

Abstecher zum Sossusvlei

Kann man in seine Reiseroute zwei Zusatztage einplanen, empfiehlt sich unbedingt der Abstecher nach Süden, zur Dünenlandschaft rund um das Sossusvlei im Namib Naukluft Park. Von der zuvor erwähnten Kreuzung müssen bis Sesriem, der Zufahrt zum Sossusvlei auf C 14 und C 19, gut 150 km zurückgelegt werden.

Vom Namib Naukluft Park zum Etosha National Park

Den Namib Naukluft Park durchfährt man auf der bei den Reisezielen von A bis Z empfohlenen Route (mit Besichtigung von Kuiseb Canyon,Welwitschia Drive und Mondlandschaft). Sie endet in dem hübschen Seebad Swakopmund. Weiter geht es in nördlicher Richtung entlang der Küste. Einen Stopp lohnt nach 118 km die Robbenkolonie am Cape Cross. Mit einem Pkw fährt man von hier zurück bis zur Abzweigung der C 35, kurz vor Henties Bay. Nach 116 km auf der C 35 erreicht man Uis. Oder man fährt zurück nach Swakopmund und von dort über die Spitzkoppe nach Uis. Die Straße ist teilweise geteert, man sieht die Spitzkoppe, legt aber rund 200 km mehr zurück als über die C 35. Von hier aus erfolgt die Weiterfahrt über Khorixas (Abstecher zum Versteinerten Wald und nach Twyfelfontein) und Outjo in den Etosha National Park, man verlässt ihn wieder über das östliche Tor beim Fort Namutoni und fährt über Tsumeb nach Grootfontein.

Im Caprivi-Streifen

Die einfache Strecke von Grootfontein bis Katima Mulilo am Ostende des Caprivi-Streifens beträgt ohne Abstecher gut 750 km. Im Stadtzentrum von Katima Mulilo gibt es Mashi Crafts, ein Kunstzentrum, das von der Nationalgalerie Windhoek unterstützt wird. Man kann in der Umgebung gefertigte traditionelle Korbflechtereien, Schnitzereien, Matten, Hüte und vieles mehr kaufen und sich im angeschlossenen Café erfrischen.

Mittlerweile kann man im Caprivi-Streifen durchgehend auf Asphalt fahren, nur für Abstecher in die Nationalparks benötigt man ein geländegängiges Fahrzeug (bzw. organisiert das über die im Caprivi ansässigen Lodges). Unter dem Stichwort Caprivi-Streifen >>> ist die Strecke ab ausführlich beschrieben. Will man noch den sehr empfehlenswerten Ausflug zu den Victoria Falls an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe einplanen, braucht man für den Abstecher in den Caprivi-Streifen mindestens eine Woche Zeit. Die Fahrt in den tropischen Norden des Landes lohnt sich jedoch allemal. Von Victoria Falls kann man zurück nach Windhoek fliegen.

Zurück nach Windhoek

Wer dagegen von Grootfontein direkt nach Windhoek zurückkehren möchte, fährt wie bei der Großen Rundfahrt empfohlen über Otavi (ggf. mit einem Umweg über den Waterberg Plateau Park), Otjiwarongo und Okahandja in die Hauptstadt Windhoek.

Unterwegs zur Felsenkunst

Start: Swakopmund | Ziel: Twyfelfontein | Dauer: 5 Tage

Länge der Tour: ca. 500 km | Beste Reisezeit: ganzjährig

Tour 3

Namibia ist bekannt für seine Felsmalereien und -gravuren, von denen mehrere tausende Jahre alt sind. Einige der schönsten Zeugnisse der Buschmann-Kultur kann man auf einer fünftägigen Felsenkunst-Safari bestaunen. Sie führt von Swakopmund über die Spitzkoppe, das Erongo-Gebirge und den Brandberg bis ins Damaraland nach Twyfelfontein.

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»Matterhorn Namibias«

Startpunkt ist Swakopmund. Von dort führt die Route entlang der B 2 etwa 150 km ins Landesinnere zur Spitzkoppe. Sie liegt auf zwei Drittel des Weges nach Karibib und überragt die Umgebung um 800 m. Wegen ihrer dreieckigen Form wird sie auch das »Matterhorn Namibias« genannt. Der 1728 m hohe Berg mit seinem Doppelgipfel ist eines der beliebtesten Fotomotive des Landes. Die bekannteste Fundstelle von Felsmalereien ist das sogenannte Buschman’s Paradise. Am Fuße des Berges bieten einige Damara einfache Unterkünfte und Zeltplätze an.

Der grüne Ort

Von der Spitzkoppe geht es zurück auf die B 2 und weiter in Richtung Osten bis Usakos. Dort zweigt die D 1935 in Richtung Norden ab. Nach einigen Kilometern erreicht man das Gelände des Ameib-Gästehauses am Fuß des Erongo-Gebirges. Der Begriff »Ameib« bedeutet in der Sprache der Nama »der grüne Ort« oder »wo die Pflanzen wachsen«. Die Phillipshöhle mit der berühmten Felszeichnung des »Weißen Elefanten« ist ein Musterexemplar der Höhlenkunst. Die Höhle steht unter Denkmalschutz und wurde nach dem ehemaligen Besitzer der Ameib-Farm, Emil Phillip, benannt. Weitere Felsmalereien können auf geführten Wanderungen besichtigt werden. Weitere Höhepunkte auf dem Farmgelände sind die Felsformationen der »Bull’s Party« und der »Elephant’s Head« aus Granit. Unterkunft direkt auf der Farm (Ameib-Gästehaus, Tel. 081 8 57 46 39, AAA, www.ameib.com). Im Januar 2018 war das Gästehaus allerdings wegen Renovierung geschlossen.

Zum höchsten Berg

Vom Erongo-Gebirge führt die Fahrt weiter entlang der D 2306 über Okombahe in Richtung Norden auf die C 36. Dort biegt man links nach Uis ab. Die Ortschaft ist der Ausgangspunkt für Touren zum Brandbergmassiv mit dem Berg Königstein. Der höchste Berg Namibias (2574 m) überragt die umliegende Namib um fast zwei Kilometer. Der Berg birgt zudem einen unermesslichen Kulturschatz: zehntausende Felsmalereien. Mehr als 45 000 Figuren hat man hier oben entdeckt, die meisten von ihnen sind mehr als 2500 Jahre alt. Mit etwa 1000 Fundstellen ist der Berg eines der reichsten Felskunstgebiete weltweit. Bekanntheit erlangte vor allem die 1918 vom deutschen Landvermesser Reinhard Maack entdeckte »Weiße Dame« (»White Lady«) in der Tsisab-Schlucht, die man über die D 2359 erreicht. Zur Malerei gelangt man vom Parkplatz aus in einer etwa einstündigen Fußwanderung. Als Unterkunft bietet sich das Brandberg Restcamp in Uis an mit netten kleinen Zimmern und eigenem Schwimmbad (Tel. 064 50 40 38, AA, www.brandbergrestcamp.com).

»Louvre der Wüste«

Vom Brandberg gelangt man in etwa drei Stunden über die C 35 und die D 2612 nach Twyfelfontein. Schon 1952 wurde das Tal zum Nationalen Denkmal erklärt. Seit 2007 zählt der Ort 80 km westlich von Khorixas zum Weltkulturerbe der Unesco. Völlig zu Recht, denn in der Umgebung der kleinen Ansammlung von Hütten wurden mehr als 2500 Felsgravuren und einige Felsmalereien entdeckt. Deshalb wird Twyfelfontein auch »Louvre der Wüste« genannt. Die Gravuren stellen meist Jagdszenen dar. Abgebildet sind Giraffen, Antilopen, Zebras, Löwen, Elefanten und Nashörner. Besonders sehenswert sind der Löwe mit abgeknicktem Schwanz, der tanzende Kudu und die Platte mit einer Robbe – fast 100 km vom Meer entfernt eine Kuriosität. Die ältesten Gravuren werden auf das dritte Jahrhundert vor Christus geschätzt. Der Eintritt kostet 100 N$ (etwa 6,50 Euro) pro Person. Eine tolle Unterkunft ist neben der viel frequentierten Twyfelfontein Country Lodge das traumhaft gelegene Mowani Mountain Camp an der D 2612, eine der am spektakulärsten gelegenen Unterkünfte weit und breit. Von den zwölf Luxuszelten auf Holzplattformen, die zwischen riesigen Granitblöcken liegen, bietet sich ein fantastischer Ausblick auf das Aba-Huab-Tal.

Twyfelfontein Country Lodge: Tel. +27 2 18 55 03 95 (in Südafrika) www.Twyfelfonteinlodge.com

Mowani Mountain Camp: Tel. 061 23 20 09, www.mowani.com

Neue Routen für Selbstfahrer

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Selbst unterwegs heißt auch selbst versorgen.

Die Organisation Open Africa – spezialisiert auf nachhaltigen Tourismus – hat in Zusammenarbeit mit dem Namibia Tourism Board drei neue Routen für Selbstfahrer aufgelegt. Die Strecken sind insbesondere für Reisende interessant, die mit den klassischen Sehenswürdigkeiten bereits vertraut sind. Die »Omulunga Palm Route« verläuft entlang der Grenze zu Angola von Ruacana im Westen bis nach Nkurenkuru im Osten. Wildtierbeobachtungen, mehrere Städte und abwechslungsreiche Landschaften liegen auf dem Weg. Auf der »Four Rivers Route« entdecken Reisende die grüne Zambezi-Region im Caprivi-Streifen mit ihren über 430 Vogelarten und der besonderen Kultur der Bewohner dieses Landesteils. Die »Arid Eden Route« verläuft vom Küstenstädtchen Swakopmund bis an die Grenze zu Angola. Sie schließt den westlichen Teil des Etosha-Parks ein, außerdem die Spitzkoppe, den Brandberg, Twyfelfontein und die Epupa Falls. Ausführliche Informationen zu allen drei Routen findet man unter

www.namibiatourism.com.na/tourismroute.

Z

Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

Alle Reiseziele sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung.

© DuMont Bildarchiv/C. Emmler

Namibische Farben: stahlblaues Meer und gelber Wüstenssand

Aus

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Region: Karas | Höhe: 1446 m ü. d. M. | Einwohnerzahl: 30

In der Sprache der Nama bedeutet der Ortsname »Schlangenquelle«. Nur hier gab es vor oder nach der Durchquerung der lebensfeindlichen Wüste Wasser. Mit seinen Weiden, Wiesen und Gärten wirkt der Ort am Rande der Huibberge auch heute noch wie eine kleine Oase.

Reiches Farbenspiel

Das Kapklima beschert der Gegend entlang der Namib bis zu dem Gebiet um Rosh Pinah am Oranje mit winterlichen Regenfällen eine zweite Regenzeit. Alljährlich bietet sich dann ein Schauspiel, das seinesgleichen sucht: Nach dem Regen verwandelt sich das Grau, Beige und Braun von Geröll und Sand der »Sukkulenten-Karoo« für kurze Zeit in ein wogendes Blütenmeer aus Zartgelb, Rosa und Violett.

Die Sukkulenten-Karoo ist das artenreichste Wüstensystem der Welt. Zur Vielfalt tragen vor allem die ca. 1700 Arten der Blattsukkulenten bei, ergänzt durch etwa 130 Arten von Stammsukkulenten. Dazu ist sie Heimat von 80 Wirbeltierarten, darunter Oryx, Springbock, Strauß, Schakal und Hyäne.

Rund um Aus

Deutsches Kriegsgefangenenlager

Ort der Erinnerung

An das einstige deutsche Kriegsgefangenenlager, 3 km östlich von Aus (von der B 4 auf die Schotterstraße Richtung Rosh Pinah abbiegen), erinnern nur wenige Mauerreste und eine Gedenktafel. Nach der Kapitulation der deutschen Truppen vor den südafrikanischen Einheiten wurde hier im Juli 1915 ein Gefangenenlager angelegt, in dem ca. 1500 deutsche Unteroffiziere und Soldaten interniert wurden. Vier Jahre später endete ihre Gefangenschaft mit dem Versailler Vertrag. Trotz unerträglicher Bedingungen waren nur 65 Soldaten gestorben. Die Gefangenen hatten mit selbst gebrannten Ziegelsteinen und flach geklopften Konservendosen als Dachziegel Häuser gebaut, um sich vor der unbarmherzigen Sonne zu schützen. Mit einer selbst konstruierten Wasserleitung konnten sie sogar kleine Gemüsegärten bewässern.

Wüstenpferde von Garub

Wo die wilden Pferde wohnen

Bei der Weiterfahrt von Aus nach Westen kann man mit etwas Glück Namibias weltbekannte Wüstenpferde sehen. Seit mehr als einem Jahrhundert leben die verwilderten Nachkommen von Pferden der deutschen Schutztruppe und der südafrikanischen Armee hier. Die ans Überleben in der Wüste angepassten Tiere traben zwischen den spärlichen Weidegründen und der Wasserstelle Garub hin und her und kommen angeblich bis zu zwei Tage ohne Wasser aus. Allerdings sind die Tiere durch Dürren und die Zunahme an Raubtieren so stark gefährdet, dass Wissenschaftler sie nun umsiedeln wollen (Das ist Namibia >>>).

Tirasberge Conservancy Area

Unerforschte Welten

Mit dem Zusammenbruch des Marktes für Persianer-Felle in den 1970er-Jahren endete wie in anderen Gebieten des Namib-Rand auch auf den Farmen der Tirasberge-Region die ausschließliche Nutzung der Landschaft für die Karakul-Schafzucht. Zurück blieb stark überweidetes Land, das in einem privaten Schutzgebiet zusammengefasst wurde und sich langsam rekultiviert. Die Landschaften, die sich dem Besucher hier bieten, sind in ihren bizarren Strukturen einmalig und großteils unerforscht. Die Sukkulenten-Vegetation ist ungewöhnlich reich, Köcherbäume stehen wie Soldaten aufgereiht entlang der Felsklippen, und auf den Hochtälern spiegelt sich silbrig das Sonnenlicht. Schon stark verwittert, aber noch sichtbar ist eine Novität unter den tausendfachen Buschmann-Zeichnungen des Landes: Ein Segelschiff, das der offenbar weit gewanderte Maler vom Stamm der San vor gut fünfhundert Jahren gezeichnet hat.

Klein-Aus Vista

Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen

Die Farm Klein-Aus Vista liegt an der Grenze des Sperrgebiets im Gondwana Sperrgebiet Rand Park. Sie ist Mitglied der Gondwana Collection (www.gondwana-collection.com) und ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Wildpferden, zur Diamanten-Geisterstadt Kolmannskuppe, nach Lüderitz, in die artenreichste Wüste der Welt und zum Koichab-Dünengürtel im Sandmeer der Namib.

© mauritius images/Reiner Harscher