Bahnwärter Thiel: In Einfacher Sprache - Gerhart Hauptmann - E-Book

Bahnwärter Thiel: In Einfacher Sprache E-Book

Gerhart Hauptmann

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Beschreibung

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. "Bahnwärter Thiel" ist eine Novelle des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann. Dieses Werk gehört zu den bedeutenden Beispielen des Naturalismus in der deutschen Literatur. Die Geschichte handelt von Thiel, einem Bahnwärter, der als ruhiger und zurückhaltender Mann beschrieben wird. Er lebt ein einfaches Leben, das größtenteils von seiner Arbeit an der Eisenbahn bestimmt wird. Thiel hat aus seiner ersten Ehe einen Sohn, Tobias, den er sehr liebt. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet er jedoch eine zweite Frau namens Lene, die sich als brutal und herrisch erweist und eine schlechte Beziehung zu Tobias hat. Die Spannung in der Familie erreicht einen Höhepunkt, als Tobias durch einen tragischen Unfall ums Leben kommt. Thiel, der bereits mental instabil ist, verliert den letzten Halt. "Bahnwärter Thiel" ist eine tiefgehende Studie über die menschliche Psyche. Hauptmann verwendet detaillierte Beschreibungen, um ein packendes Porträt eines Mannes zu zeichnen, der von inneren und äußeren Kräften in den Abgrund getrieben wird.

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Gerhart Hauptmann

Bahnwärter Thiel: In Einfacher Sprache

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen.

Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

Impressum

1. Kapitel

Der Bahnwärter Thiel sitzt jeden Sonntag in der Kirche in Neu-Zittau. Nur wenn er Dienst hat oder krank ist, fehlt er. In zehn Jahren ist er zweimal krank gewesen. Einmal hat ihn ein Kohlestück verletzt und ein anderes Mal eine Flasche. Sonst ist er immer da gewesen.

Fünf Jahre ist er alleine von Schön-Schornstein nach Neu-Zittau in die Kirche gegangen. Eines Tages ist er mit einer kränklichen Frau gekommen. Die Leute haben gefunden, dass sie nicht zu ihm passt. Dann hat er sie geheiratet. Zwei Jahre ist sie neben ihm in der Kirche gesessen. Plötzlich ist sie weg gewesen. Die Sterbeglocke hat geläutet.

Thiel hat sich kaum verändert. Seine Uniform ist sauber, seine Haare sind wie immer. Er senkt nur den Kopf und hört der Predigt noch aufmerksamer zu. Die Leute denken, dass ihn der Tod seiner Frau nicht sehr getroffen hat.

Ein Jahr später heiratet er wieder, diesmal eine starke Frau aus Alte-Grund.

Auch der Pastor hat Zweifel: "Sie wollen schon wieder heiraten?"

"Mit der Toten kann ich nicht leben, Herr Prediger!"

"Aber Sie beeilen sich sehr."

"Mein Junge braucht eine Mutter, Herr Prediger."

Thiels Frau ist im Wochenbett gestorben und der Junge lebt. Er heißt Tobias.

Der Geistliche erinnert sich an den Jungen und fragt, wo er während Thiels Dienst ist. Thiel erzählt, dass Tobias bei einer alten Frau lebt. Einmal hat sie ihn fast verbrannt und einmal hat sie ihn vom Schoß fallen lassen. Das kann so nicht weitergehen, da der Junge besondere Pflege braucht. Außerdem hat Thiel seiner verstorbenen Frau versprochen, sich gut um den Jungen zu kümmern. Deshalb hat er neu geheiratet.

Die Leute haben nichts gegen das neue Paar. Die frühere Kuhmagd passt gut zu Thiel. Sie ist stark und kräftig wie er. Ihr Gesicht ist grob, aber ohne Seele. Thiel wünscht sich eine fleißige Frau und bekommt sie auch. Doch sie ist auch herrschsüchtig, zänkisch und brutal. Bald wissen alle, wer im Haus das Sagen hat. Man bedauert Thiel.

Die Männer im Ort sagen, dass Thiel zu gut für seine Frau ist. Andere Männer würden sie verprügeln. Doch Thiel denkt anders. Er nimmt die Schimpftiraden seiner Frau wortlos hin. Wenn er antwortet, spricht er leise und kühl. Was die anderen denken, stört ihn nicht. Es scheint etwas in sich zu haben, das ihm hilft, alles Böse mit Gutem auszugleichen.

Trotz seiner ruhigen Art gibt es Momente, in denen Thiel ernst wird. Das passiert, wenn es um Tobias geht. Dann zeigt er eine Festigkeit, die selbst seine herrische Frau Lene respektiert.

Doch diese Momente werden mit der Zeit immer seltener. Thiel widersetzt sich Lene kaum noch. Wenn sie streiten, versucht er sie zu beruhigen. Sein einsamer Posten im Kiefernwald ist nicht mehr sein Lieblingsort. Er denkt jetzt oft an seine lebende Frau und will schnell nach Hause.

Thiel, der seine erste Frau innig geliebt hat, ist nun abhängig von seiner zweiten Frau. Manchmal hat er deswegen ein schlechtes Gewissen. Um sich zu beruhigen, erklärt er sein Wärterhäuschen und die Bahnstrecke zu heiligem Land, das seiner verstorbenen Frau gewidmet ist.

---ENDE DER LESEPROBE---