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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Regensburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar zur Mittelalterlichen Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Es soll Aufgabe dieser Arbeit sein, das Vorgehen Heinrichs I. und Ottos I. gegenüber den bayerischen Herzögen näher zu beleuchten, die Entwicklungstendenzen des Verhältnisses zwischen dem König und dem bayerischen Herzog herauszuarbeiten und die Absichten der Herrscher, die hinter deren Politik standen, zu ergründen. Um das Thema angemessen behandeln zu können, wird es zum Teil nötig sein, auf die Beziehung zwischen dem König und anderen Herzögen einzugehen. Nur im Vergleich zu anderen Herzogtümern kann die Stellung Bayerns innerhalb des Reiches adäquat erfasst und die Politik des Königs gegenüber Bayern vor dem Hintergrund seiner Reichspolitik richtig eingeordnet werden. Auch eine Betrachtung der Ausgangslage des jeweiligen Königs zum Zeitpunkt seines Amtsantritts wird Erklärungen für das Vorgehen der Herrscher liefern können. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, soll auf die Untersuchung der Königserhebungen des Jahres 919 bzw. 936 und der damit verbundenen Probleme verzichtet werden, auch wenn dies für eine umfassende Analyse des Verhältnisses zwischen Bayern und dem Reich notwendig wäre.
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Universität Regensburg Wintersemester 2005/2006
Philosophische Fakultät III: Geschichte, Gesellschaft und Geographie Institut für Geschichte Lehrstuhl für Bayerische Geschichte Hauptseminar zur Mittelalterlichen Geschichte Seminarthema: Bayern im 10. Jahrhundert. Das Herzogtum der Luitpoldinger und Ottonen
Bayerns Einbindung ins Reich der Ottonen
-die Politik König Heinrichs I. und Kaiser Ottos I.
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1. Einleitung
Lange standen König Heinrich I. und Kaiser Otto I. symbolisch für die „nationale Größe Deutschlands und für seine Hegemonie in Europa“1. In diesem Licht werden sie auch heute noch zum Teil dargestellt. Neben dem Mythos von Heinrich I. als Gründer des Deutschen Reiches2und einer imposanten Darstellung Ottos I. als eindrucksvoller Nachfolger Karls des Großen auf dem Kaiserthron hat das politische Leben der beiden Herrscher allerdings noch mehr zu bieten, das es wert ist, näher betrachtet zu werden. Der Weg, den die beiden gehen mussten, um ihre politischen Ziele zu erreichen, erfährt in der Forschung zum Teil nur eine sehr stiefmütterliche Behandlung. So wird zum Beispiel in umfangreichen Abhandlungen über Heinrich I. und Otto I. der Politik der Könige gegenüber den Herzögen oftmals nur wenig Platz eingeräumt. Dies erscheint insofern ungerechtfertigt, wenn man bedenkt, welch große Rolle vor allem das Herzogtum Bayern für das Königtum spielte. Die Stabilität des Königtums Heinrichs I. und Ottos I. war stets in hohem Maße von einer angemessenen Politik gegenüber dem bayerischen Herzog abhängig.
Aus diesem Grund soll es Aufgabe dieser Arbeit sein, das Vorgehen Heinrichs I. und Ottos I. gegenüber den bayerischen Herzögen näher zu beleuchten, die Entwicklungstendenzen des Verhältnisses zwischen dem König und dem bayerischen Herzog herauszuarbeiten und die Absichten der Herrscher, die hinter deren Politik standen, zu ergründen. Um das Thema angemessen behandeln zu können, wird es zum Teil nötig sein, auf die Beziehung zwischen dem König und anderen Herzögen einzugehen. Nur im Vergleich zu anderen Herzogtümern kann die Stellung Bayerns innerhalb des Reiches adäquat erfasst und die Politik des Königs gegenüber Bayern vor dem Hintergrund seiner Reichspolitik richtig eingeordnet werden. Auch eine Betrachtung der Ausgangslage des jeweiligen Königs zum Zeitpunkt seines Amtsantritts wird Erklärungen für das Vorgehen der Herrscher liefern können.
1Althoff/Keller, Heinrich, Bd. 122/123, S. 7.
2Vgl. Schulze, Kaisertum, S. 168-171.