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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Regensburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar zum Thema "Erinnerungskulturen des Krieges im Vergleich", Sprache: Deutsch, Abstract: Indem W. G. Sebald 1999 im Rahmen seiner Züricher Poetikvorlesungen die „Unfähigkeit einer ganzen Generation deutscher Autoren, das, was sie gesehen hatte, aufzuzeichnen und einzubringen in unser Gedächtnis“ öffentlich angeprangert hat, wurde eine bundesweite Diskussion über das Verhältnis der deutschen Literatur zu den alliierten Bombardements auf deutsche Großstädte im Zweiten Weltkrieg losgetreten, die bis heute anhält. Zu den Werken, die innerhalb dieser Debatte zum Teil großes Lob erfahren haben, zählen unter anderem Gert Ledigs 1999 wieder veröffentlichter Roman „Vergeltung“ und Hans Erich Nossacks „Der Untergang“. Beide Texte zeigen mehr oder minder ausgeprägt Ansätze dessen, was im Rahmen einer Darstellung des alliierten Bombenkrieges unter anderem von W. G. Sebald gefordert wurde: eine dokumentarisch-prosaische, sachlich-präzise Wiedergabe der historischen Wahrheit. Nossack wird größtenteils für seine ihm eigene Art des Schreibens gewürdigt, nämlich „das, was er tatsächlich gesehen hatte, in möglichst unverbrämter Form niederzuschreiben“. Auch Ledig wurde dadurch, dass „Vergeltung“ als sachliches „Protokoll eines Angriffs“ gelesen wurde, in die Riege der Anerkennung verdienenden Autoren, die über den Bombenkrieg schrieben, aufgenommen, wenn auch Sebald selbst Ledig nur zögerlich Lob zuspricht und zum Teil sogar kritisiert. Doch können die beiden Texte diesen strengen Anforderungen, die an sie gestellt werden, wirklich genügen? Oder weichen sie vielleicht von dem Postulat nach dokumentarischer Präzision ab? Eine Untersuchung der literarischen Darstellung beider Texte soll Aufschluss über diese Fragen geben. In diesem Zusammenhang scheint besonders wichtig, wie die beiden Werke mit Affekten umgehen, da in diesem Bereich wohl am ehesten zu erkennen sein wird, ob die Texte wirklich in einem sachlich-nüchternen Stil verfasst sind.
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