Der Prosaroman Fortunatus - Ein Spiegel der Frühen Neuzeit - Annette Schießl - E-Book

Der Prosaroman Fortunatus - Ein Spiegel der Frühen Neuzeit E-Book

Annette Schießl

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Regensburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Proseminar II: Fortunatus, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Die frühe Neuzeit - historischer Hintergrund für die Gattung des Prosaromans Die Genese jeder literarischen Gattung muss im Kontext der jeweiligen historischen und sozialen Begebenheiten gesehen werden. Die Denkweise der Menschen und deren Reaktion auf die Vorgänge in ihrer Umwelt sind ausschlaggebend für die Entwicklung der Literatur. Aus diesem Grund scheint es interessant die Gattung des Prosaromans genauer zu betrachten, da diese vor dem Hintergrund eines bedeutsamen Einschnitts in der Geschichte ent-stand: dem Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit. Einen zentralen Repräsentanten für die Gattung des Prosaromans stellt der 1509 erstmals erschienene, von einem anonymen Autor verfasste „Fortunatus“ dar. An diesem Werk soll exemplarisch untersucht werden, inwieweit die gewaltigen Veränderungen, die diese Zeit mit sich gebracht hat, für die zeitgenössische Literatur eine Rolle spielt. Die vorliegende Arbeit richtet sich in ihrer Konzeption danach, dass sich zunächst sowohl den historischen als auch den allgemeinen literarischen Tendenzen der angesprochenen Umbruchszeit gewidmet werden wird, um auf dieser Basis die Gestaltung des Prosaromans „Fortunatus“ im Speziellen zu untersuchen. 2. Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Entwicklungen in der frühen Neuzeit Der Prosaroman gilt als die „Zielform eines Prozesses“. Um diese Gattung richtig erfassen zu können, ist es notwendig, die Entwicklungstendenzen dieses Prozesses, die mannigfaltigen Veränderungen infolge des Übergangs vom Mittelalter zur frühen Neuzeit, kurz anzusprechen. An der Schwelle zur Neuzeit standen vielfältige Neuerungen, die insbesondere auf dem Gebiet der Wirtschaft einen enormen Wandlungsprozess in Kraft setzten. Neben dem verstärkten technischen Fortschritt und dem Ausbau des Verkehrswesens trug vor allem die Ausweitung des Handels im 15. Jahrhundert zu einem erstaunlichen wirtschaftlichen Aufschwung bei. Auch das Geld- und Bankenwesen gewann immer mehr an Bedeutung. Notwendiger Bestandteil für diese ökonomische Entwicklung waren natürlich die Kaufmänner, die sich unter anderem durch eben diesen wirtschaftlichen Erfolg immer mehr in der Gesellschaft etablierten . Aus diesem Grund veränderte sich nicht nur die wirtschaftliche Lage in der frühen Neuzeit grundlegend, sondern auch die soziale Struktur: Das schon zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entstandene Bürgertum ist seit der frühen Neuzeit endgültig eine feste Größe in der Gesellschaft geworden. [..]

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