Bedeutungen des edlen Koran - Ibrahim Aslandur - E-Book

Bedeutungen des edlen Koran E-Book

Ibrahim Aslandur

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Beschreibung

Den Koran und seine Bedeutungsebenen erkunden In diesem kompakten Werk erforscht der promovierte Koranwissenschaftler Ibrahim Aslandur die linguistischen und inhaltlichen Aspekte der Sura al-Fātiḥa und Sura al-Baqara. Der Autor liefert zunächst eine prägnante Einführung in die jeweilige Sura und überträgt die Passagen ins Deutsche. Im weiteren Verlauf konzentriert sich die Analyse auf die Schlüsselbegriffe der jeweiligen Passagen, die im ganzheitlichen und semantischen Kontext des Korans erläutert werden. Der Lesende erhält tiefe Einblicke in die Auslegung der klassischen Koranexegese sowie in zeitgenössische Ansätze im sprachlichen und theologischen Umgang mit koranischen Aussagen.

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BEDEUTUNGEN

DES EDLEN

KORAN

Koranexegetische Notizen zur

Sura al-Fātiḥa und Sura al-Baqara (1-5)

 

 

Ibrahim Aslandur

 

 

Impressum:

Titel: Bedeutungen Des Edlen Koran

 

Erst Auflage im September 2016

Zweite überarbeitete Auflage im Oktober 2023

 

Copyright © Ibrahim Aslandur

 

ISBN: 978-3-948139-97-1

 

Buchsatz: bookindesign.com

 

Alle Rechte sind dem Autor vorbehalten. Übernahme und Kopie des Buches ist ohne Absprache und einvernehmlicher Genehmigung des Verlags nicht gestattet. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) verbreitet oder vervielfältigt werden.

 

Astrolab Verlag

Vertrieb: Ersin Süngü, Kölner Str.371, 40227 Düsseldorf

 

 

 

BEDEUTUNGEN

DES EDLEN

KORAN

Koranexegetische Notizen zur

Sura al-Fātiḥa und Sura al-Baqara (1-5)

 

 

Ibrahim Aslandur

 

 

 

 

Zum Autor:

 

Ibrahim Aslandur, geboren 1992 in Karlsruhe. Nach dem Abitur im Jahre 2011 verbrachte er im Rahmen seines Koran- und Arabischstudiums ein Jahr in Kairo und studierte anschließend für fünf Jahre an der theologischen Fakultät der Marmara Universität in Istanbul. Bis zum Jahre 2020 vertieft er sich im Rahmen des Masterstudiengangs im Bereich Koranstudien und Koranexegese an der Hamad bin Khalifa Universität in Doha, Katar. Gegenwärtig promoviert Ibrahim Aslandur an der Karls-Eberhard-Universität Tübingen, im Fachbereich Koranwissenschaften. Parallel dazu studiert er Politikwissenschaften und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

 

اللهمارحمنا بالقران واجعله

لنا إماماونوراوهدىورحمة

O Allah, erweise uns Barmherzigkeit durch den Koran und mache ihn zu unserem Imām, zu unserem Licht, zu unserer Richtschnur und zu einer Quelle der Barmherzigkeit.

 

 

 

 

 

 

 

Vorwort

 

Bi-smi llāhi r-raḥmāni r-raḥīm

Mit dem Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen

 

Liebe Leser,

der Koran wurde „in einer deutlichen Sprache“1 vom Schöpfer des Universums an seinen Gesandten Muhammad (s) offenbart. Zu „jedem Volk entsandte Allah einen Gesandten“2, der „in dessen Sprache zu seinem Volk sprach“3. Der Koran erwartet vom Mensch-en, dass er über seine Verse und Botschaften „genau und bedächtig nachdenkt“4.

Diese Verse aus dem edlen Koran stellten für die deutschsprachigen Studenten der islamischen Theologie der Marmara Universität in Istanbul im Jahre 2013 die Grundlage für die Gründung der „Plattform deutsch-sprachiger Theologen“ (PdT) dar. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht der Versuch, einen weiteren Zugang zum Koran zu finden und dessen Lehren aus dem arabischen Original in die deutsche Sprache zu über-tragen. Die vorliegende Schrift wurde im Jahre 2016 unter dem Titel „Bedeutungen des edlen Koran“ erstmals veröffentlicht. Sie ist Zusammenstellung der wöchentlichen Unterrichtslektionen der PdT. In diesen wöchentlichen Unterrichtseinheiten waren Theologie-student:innen der Marmara Universität Istanbul und der 29 Mayıs Universität Istanbul bemüht, durch verschiedene Exegesen und Übersetzungen aus dem Türkischen und Arabischen eine geeignete Bedeutungsübertragung und Erklärung in die deutsche Sprache zu erarbeiten.

Dieses kleine Werk beansprucht keineswegs eine fehlerlose Bedeutungsübertragung zu sein, sondern ist lediglich der Auftakt für ein weiterführendes und tiefergehendes Studium der Offenbarung Allahs – dem Koran.

Ibrahim Aslandur

Karlsruhe, 01. Oktober 2022

 

113:37.

216:36.

314:4.

442:195.

 

Erste Lehreinheit

 

 

 

Sura al-Fātiḥa

 

سُوۡرَةُالفَاتِحَة

 

Die Eröffnende Sura

 

 

 

 

 

 

 

1. Einleitung in die Sura al-Fātiḥa

 

Die Sura al-Fātiḥa besteht aus sieben Versen und wurde in der mekkanischen Phase der Gesandtschaft offenbart. Gleichzeitig ist sie die erste Sura, die an einem Stück herabgesandt wurde. Da sie eine Art „Eingangstor“ in den Koran darstellt, ist sie unter dem Namen „al-Fātiḥa – Die Eröffnende“ bekannt. Doch wird diese Sura mit noch weiteren Namen benannt, darunter befinden sich zum Beispiel: „Fātiḥa al-Kitāb - Die Eröffnung des Buches“, „Umm al-Kitāb – Die Mutter, die Quintessenz des Buches“, „Surat al-Ḥamd – Die Sura der Lobpreisung“, „Asās al-Qurʾān – Das Fundament des Koran“, „aš-šifāʾ– Die Heilung (vor spiritueller Krankheit)“, „al-wāfīya – Das Genügende“, „al-kāfiya – Das Genügende“, „al-Kanz – Der Schatz“, „aṣ-ṣalā – Das Gebet“, „sura ad-duʿāʾ – Die Sura des Gebetes“ – „as-suʾāl – Die Bitte“ , „aš-šukr – Die Dankbarkeit“ und „as-Sabʿ al-maṯānī – Die sieben Wiederholenden“.5

Ausgehend von der Wortwurzel f-t-ḥ kann auch die Bedeutung „die Eroberung“ – al-fatḥ abgeleitet werden. Die Eroberung einer Sache ist verbunden mit dessen Resultat - dem Sieg. Daher drückt al-Fātiḥa nicht nur den Beginn einer Sache aus, sondern auch das Ende. Sie erobert die Herzen der Menschen. Die Sura al-Fātiḥa ist die Kampfansage gegen das Schlechte und die Falschheit. Der Kampf wird mit der Lobpreisung Allahs „al-Ḥamd “ begonnen und endet mit dieser. Man könnte anführen, dass sie ebenfalls die Eingangstür der Herzen ist, um ihre Läuterung vorzunehmen. Das Herz wird somit von der Anbetung der Götzen gereinigt.

Nur Allah zu dienen und nur Ihn um Hilfe und Beistand zu bitten, ist die hervorstechende Aussage der Sura al-Fātiḥa und auch gewissermaßen die Kernaussage des Korans. Der Muslim beginnt sein Leben mit der Lobpreisung Allahs und im Laufe seines Lebens dient der Muslim nur der Einzigen Gottheit.6

 

 

 

 

1.1 Arabischer Text

بِسۡمِ ٱللَّهِ ٱلرَّحۡمَٰنِ ٱلرَّحِيمِ ١

ٱلۡحَمۡدُ لِلَّهِ رَبِّ ٱلۡعَٰلَمِينَ ٢ ٱلرَّحۡمَٰنِ ٱلرَّحِيمِ ٣ مَٰلِكِ يَوۡمِ ٱلدِّينِ ٤ إِيَّاكَ نَعۡبُدُ وَإِيَّاكَ نَسۡتَعِينُ ٥ ٱهۡدِنَا ٱلصِّرَٰطَ ٱلۡمُسۡتَقِيمَ ٦ صِرَٰطَ ٱلَّذِينَ أَنۡعَمۡتَ عَلَيۡهِمۡ غَيۡرِ ٱلۡمَغۡضُوبِ عَلَيۡهِمۡ وَلَا ٱلضَّآلِّينَ ٧

1.2 Die Übertragung ins Deutsche

(1) Mit dem Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen.

(2) Alles Lob gebührt Allah, dem alleinigen Gebieter der Welten,

(3) dem Allbarmherzigen, dem Gnädigen,

(4) der einzigen Autorität am Tage der Abrechnung.

(5) Nur Dir allein dienen wir und nur Dich allein bitten wir um Hilfe.

(6) Zeige uns den geraden Weg auf;

(7) den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, nicht (den Weg derer) über die Du erzürnt bist und nicht (den Weg) der Irregegangenen.

1.3 Erläuterung der Verse

بِسۡمِٱللَّهِٱلرَّحۡمَٰنِٱلرَّحِيمِ١

(1) Mit dem Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen

1.3.1 Tasmīya, basmala, ar-Raḥmān und ar-Raḥīm

Der Beginn der Sura al-Fātiḥa wird tasmiya oder basmala genannt. Die vollständige Form der tasmīya kommt 114-mal im Koran vor. Außer der Sura at-Tawba beginnt jeder Abschnitt des Korans mit dieser Formel. Zudem wird die tasmīya in der Geschichte des Gesandten Salomon (Sulaymān) erwähnt. Sein Brief an Belakis beginnt mit den Worten: „Bi-smi llāhi r-raḥmāni r-raḥīm“.

 

إِنَّهُ ۥمِنسُلَيۡمَـٰنَوَإِنَّهُ ۥبِسۡمِٱللَّهِٱلرَّحۡمَـٰنِٱلرَّحِيمِ

(Der Brief) ist von Salomon, und er lautet: „Mit dem Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen“!7

 

Die Tasmīya in der kurzen Version (bi-smi llāh) findet in der Geschichte des Gesandten Noah (Nūḥ) Erwähnung. So wird die Arche mit den Worten „Bi-smi llāh“ zu Wasser gelassen.

 

وَقَالَٱرۡكَبُواْفِيهَابِسۡمِٱللَّهِمَجۡرٜىٰهَاوَمُرۡسَىٰهَآۚإِنَّرَبِّيلَغَفُورٞرَّحِيمٞ

Und er sprach: „Steigt hinein! Mit dem Namen Allahs erfolgt die Ausfahrt und die Landung. Mein Herr ist wahrlich allverzeihend, barmherzig.“8

Nach der Lesart von Medina, Baṣra und Šām ist die tasmīya keine eigenständige āya. Nach der mekkanischen und kufischen Lesart ist die tasmīya eine eigenständige āya.9

Die Präposition bi (بِ) ins Deutsche nicht mit „Im (Namen Allahs)“, sondern mit „Mit (dem Namen Allahs)“, zu übersetzen, hat im Wesentlichen folgenden Grund: In der Sura al-Isrāʾverdeutlicht Allah der Erhabene, dass Er keinen wakīl (Stellvertreter)besitzt.10

 

وَءَاتَيۡنَامُوسَىٱلۡكِتَٰبَوَجَعَلۡنَٰهُهُدٗىلِّبَنِيٓإِسۡرَٰٓءِيلَأَلَّاتَتَّخِذُواْمِندُونِيوَكِيلٗا

Und Wir gaben Moses die Schrift und machten sie zu einer Führung für die Kinder Israels (und sprachen): „Nehmt keinen zum wakīl außer Mir!“11

 

Auch der Prophet Muhammad (s) ist weder der wakīl der Menschen noch der Wakīl Allahs. Dies wird aus den nachfolgenden Versen deutlich.

 

وَلَوۡشَآءَٱللَّهُمَآأَشۡرَكُواْۗوَمَاجَعَلۡنَٰكَعَلَيۡهِمۡحَفِيظٗاۖوَمَآأَنتَعَلَيۡهِمبِوَكِيلٖ

Und hätte Allah es gewollt, hätten sie (Ihm) keine Götter zur Seite gesetzt. Wir haben dich weder zu ihrem Hüter gemacht, noch bist du ihr wakīl.12

 

فَلَعَلَّكَتَارِكُۢبَعۡضَمَايُوحَىٰٓإِلَيۡكَوَضَآئِقُۢبِهِۦصَدۡرُكَأَنيَقُولُواْلَوۡلَآأُنزِلَعَلَيۡهِكَنزٌأَوۡجَآءَمَعَهُۥمَلَكٌۚإِنَّمَآأَنتَنَذِيرٞۚوَٱللَّهُعَلَىٰكُلِّشَيۡءٖوَكِيلٌ

Vielleicht wirst du nun einen Teil von dem aufgeben, was dir offenbart wurde; und deine Brust wird davon so bedrückt sein, dass sie sagen: „Warum ist nicht ein Schatz zu ihm niedergesandt worden oder ein Engel mit ihm gekommen?

---ENDE DER LESEPROBE---