Bernsteinzauber 06 - Golden das Glück - Susanne Gerdom - E-Book

Bernsteinzauber 06 - Golden das Glück E-Book

Susanne Gerdom

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Beschreibung

Juli ist von der ersten Sekunde an von Ronan fasziniert. Ihre Ferien auf einer Insel mitten im Meer werden ihr durch Schwimmausflüge mit dem attraktiven Jungen deutlich versüßt. Doch als die beiden sich näher kommen, merkt Julie, dass etwas nicht stimmt. Wieso stößt er sie immer wieder von sich, nur um dann zu ihr zurückzukehren? Als Juli schließlich herausfindet, was Ronan wirklich ist, ist es fast zu spät. Muss er ins Meer zu seinem Volk zurückkehren, oder finden sie gemeinsam einen Weg, die Zukunft an Land zu verbringen? Wird die Liebe siegen? Eine fantastische Liebesgeschichte in sechs Teilen.

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Seitenzahl: 68

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DIE AUTORIN

Foto: © Susanne Gerdom

Susanne Gerdom lebt und arbeitet als freie Autorin und Schreibcoach mit ihrer Familie und fünf Katzen am Niederrhein. Sie schreibt seit mehr als einem Jahrzehnt Fantasy und Romane für Jugendliche und Erwachsene.

Alle Teile von »Bernsteinzauber« auf einen Blick:

Grün die Erwartung, Teil 1 (19400)

Rot die Liebe, Teil 2 (19401)

Gelb die Eifersucht, Teil 3 (19402)

Blau die Tiefe, Teil 4 (19403)

Lila die Verzweiflung, Teil 5 (19404)

Golden das Glück, Teil 6 (19405)

Susanne Gerdom

Bernsteinzauber

Golden das Glück

Teil 6

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Copyright © 2016 cbt Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Carolin Liepins, unter Verwendung eines Fotos von © Shutterstock (Aleshyn_Andrei, voronas)

mg · Herstellung: TG

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN 978-3-641-19405-5V001

www.cbt-buecher.de

You’re my end and my beginning

Vierundzwanzig

Der Rosenduft, betäubend süß und voller Verheißung, leitete mich die letzten Meter durch die Dunkelheit zwischen den Hügeln. Ich stolperte mehr als einmal über einen Stein oder ein Stück Treibholz auf dem Weg, fluchte unterdrückt und wünschte mir, ich wäre so schlau gewesen, eine Taschenlampe mitzunehmen.

Die Rosen leuchteten wie blasse Gespenster in der Nacht.

Ich stand eine Weile nur da, atmete den Duft der Blüten und lauschte. Insekten, das ferne Rauschen der Wellen, raschelndes Laub. Keine Spur von einer lebenden Seele. Von Ronan.

Ich ging langsam auf die Hütte zu und verharrte vor der Tür, weil mir ein gruseliges Gefühl über den Rücken kroch, als würde mich jemand beobachten. Ich schimpfte kurz mit mir wegen meiner Ängstlichkeit und trat ein.

Dunkel, still, kalt, leer. Die Luft roch abgestanden, hier war schon länger niemand mehr gewesen.

Die Enttäuschung traf mich mit einem Schlag, ich schnappte regelrecht nach Luft. Vor der Tür blinzelte ich ein paar Tränen weg, dann machte ich mich tastend auf den Weg zum Strand.

Zwischen den hohen Schilfstauden stand die Luft schwer und schwül. Mücken summten um meinen Kopf. Ich tastete mich voran, heilfroh, dass ich nicht in Sandaletten unterwegs war, und prallte unsanft gegen ein Hindernis, das unvermutet vor mir aus dem Boden zu wachsen schien. Der Mann presste mir eine Hand auf den Mund und hielt mich im eisenharten Griff. Ich zappelte, trat nach ihm, stieß dumpf erstickte Schreie aus und wehrte mich nach Leibeskräften. Ronans Brüder hatten mich erwischt, aber ich wollte mich nicht kampflos ergeben.

Deshalb dauerte es einen Moment erbitterten, stummen Ringens, bis mir bewusst wurde, dass der Angreifer süße, beruhigende Dinge in mein Ohr flüsterte. Ich hörte auf, mich zu wehren, und sein Klammergriff lockerte sich. »Bist du still?«, flüsterte er und ich nickte. Er nahm die Hand von meinem Mund und drehte mich zu sich um. »Zornkrabbe«, hauchte er.

Ich warf mich in seine Arme und barg das Gesicht an seiner Brust. Er trug ein enges Shirt, das nach Seife und Ronan roch – Minze, Zitrone, Salzwasser.

»Ich hatte solche Angst«, flüsterte ich. »Du warst nicht da.«

Er hielt mich wortlos fest und ich beruhigte mich.

Nach einer Weile ließ er mich los und nahm meine Hand. »Komm«, flüsterte er.

Er führte mich vom Strand weg, ein Stück durch die Dünen und schließlich einen überwucherten Weg entlang, der an einem kleinen Ferienbungalow endete. Dort hielten wir an. Der abnehmende Mond war hinter den Wolken hervorgekommen und beleuchtete die Szenerie. Ronan ließ meine Hand los und strich sich mit einer erstaunlich verlegenen Geste das Haar aus dem Gesicht. »Da sind wir«, sagte er.

Ich sah ihn nur an, als müsste ich mir für alle Zeit sein Bild einprägen, wie er jetzt vor mir stand, vom Mondlicht beschienen, in seinen ausgewaschenen Jeans und dem engen schwarzen Shirt, das seine muskulöse Brust und die breiten Schultern betonte, sein glänzendes Haar, das sich aus dem Zopfband gelöst hatte und um seine Wangen schmiegte, die vollen Lippen, um die ein nervöses Lächeln spielte, sein markantes Kinn mit dem leichten Bartschatten und die wunderschönen, schimmernden Augen. Ich konnte mich nicht an ihm sattsehen.

»Was guckst du so?«, fragte er verlegen.

Ich lächelte ihn an. »Du bist so schön.«

Er wurde tatsächlich rot. »Das ist mein Text«, gab er zurück und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Seine Hand ruhte auf meiner Wange und sein Daumen streichelte sacht über meine Unterlippe. »Du siehst so umwerfend aus, dass ich es kaum erwarten kann …« Er stockte und beugte sich vor, um mich zu küssen. Unsere Zungen berührten sich, betasteten sich wie vorsichtige kleine Fische, wurden mutiger und stießen weiter vor. Ich schloss die Augen, presste mich an ihn, umschlang ihn mit Krakenarmen, fest entschlossen, ihn nie wieder loszulassen. Seine Finger krabbelten unter meinen Pullover und sandten elektrische kleine Schauder über mein Rückgrat. Ich revanchierte mich, indem ich mit den Händen unter sein Shirt fuhr und die festen, warmen Muskeln seines Rückens knetete, bis er leise zu stöhnen begann. Unsere Küsse wurden leidenschaftlicher, unsere Berührungen hitziger.

Wir lösten die Umarmung nur widerwillig und lehnten schwer atmend aneinander. Ronan platzierte winzige Schmetterlingsküsse auf meinen Lidern, dem Wangenknochen und meinem Mundwinkel. »Gehen wir hinein«, sagte er rau. »Ich kann mich nicht sehr viel länger beherrschen, und wir wollen doch nicht hier unter freiem Himmel …« Er stockte und grinste schief.

Ich zog meinen Pullover und meine Würde zurecht und fragte: »Woher hast du den Bungalow?«

Er hob eine Braue und ging dann den schmalen, gepflasterten Weg zur Haustür hinunter. »Ich habe mich vergewissert, er ist bis zur nächsten Woche unbewohnt«, sagte er ausweichend. »Wir werden nicht gestört werden.«

Ich schnappte nach Luft und hielt ihn am Ellbogen fest. »Du bist hier eingebrochen?«

Ronan grinste wieder und öffnete die Tür. »Denk nicht drüber nach, dann brauchst du auch nicht zu lügen, wenn einer dich fragt.«

Ich hielt ihn am Ellbogen fest. »Das können wir nicht machen!«

Er wandte sich zu mir um und legte seine Hände auf meine Schultern. »Wir können nirgendwo hin«, sagte er ernst. »Wenn Ronit uns findet, wird sie dich töten und mich zurückbringen. Sie dürfte mittlerweile rasen vor Wut.«

»Ganz recht«, sagte eine rau klingende Männerstimme. »Sie kocht vor Zorn, Bruder.«

Ich schrie auf und wurde zur Seite geschleudert, als ein riesiger Typ sich an mir vorbeidrängte und auf Ronan stürzte, gefolgt von einem zweiten, etwas schmaler gebauten Mann. Ich legte eine schmerzhafte Landung hin, bei der ich mir übel das Handgelenk verdrehte, und konnte nur hilflos zusehen, wie sich Ronan gegen den wilden Angriff seiner beiden Brüder zur Wehr setzte. Während sie ihn attackierten, verwandelten sie sich in ihre Meergestalt, neben der Ronan erschreckend klein und zerbrechlich wirkte.

Ich kämpfte mich auf die Beine und sah mich nach etwas um, was ich als Waffe gebrauchen konnte. Der Weg war mit faustgroßen Steinen eingefasst, einige davon waren locker. Ich grub einen aus, verlor dabei einen Fingernagel und stürzte mich auf den Meermann, der mir am nächsten war. Aber ehe ich ihm den Stein gegen die Schulter schmettern konnte, bemerkte er meinen Angriff, ließ von Ronan ab und bedrohte mich mit einer dieser schreckerregenden Stacheln, die die Meerleute aus ihren Körpern ausfahren konnten. Ich erkannte einen glitzernden Tropfen an der Spitze des Dorns und wich schaudernd zurück, der Stein fiel mir aus der Hand und rollte unter einen Busch. Der Meermann drohte mir noch einmal mit einem warnenden Hieb in meine Richtung, dann ging er wieder auf seinen Bruder los.