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Dauerten wir unendlich so wandelte sich alles. Da wir aber endlich sind bleibt vieles beim alten. Der skeptische und nachdenkliche Lyriker Bert Brecht ist Gegenstand dieses Buches, das aus öffentlichen Vorträgen an der Universität Augsburg hervorgegangen ist. Es geht also vor allem um den Dichter, der wesentlich erst durch seinen Nachlass bekannt wurde und sich seit dem Exil immer wieder fragte: Warum soll mein Name genannt werden? Aber Skepsis bedeutete für Brecht auch kreativen Möglichkeitssinn, bedeutete vor allem ein Bekenntnis zur immer erneuerten Freiheit der Ästhetik, unlösbar verbunden mit unbedingtem sozialem und politischem Engagement. Obwohl wir endlich sind, können wir einiges verändern, auch als Dichter, auch und gerade in Schwierigen Zeiten.Außenansichten bedeutet hier, dass aus bewusst verschiedenen und durchaus auch fremden methodischen Perspektiven ausgewählte Stationen in Bert Brechts Lyrik betrachtet werden: das Lesebuch für Städtebewohner im Kontext verschiedener Medien, die Lyrik seit dem Exil im Hinblick auf die Logik ihrer Wenn-Sätze, die Sprache der Chiffren in Brechts Lyrik, der Ort dieser Lyrik in der Tradition der europäischen Moderne: von Baudelaire und Rimbaud zu Ungaretti oder Celan, die spezifische Kreativität der Dialektik in Brechts Gedichten, oder etwa die Kontinuität der Argumentation im späten Gedicht-Zyklus der Buckower Elegien.
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