Bianca Exklusiv Band 193 - Laurie Paige - E-Book

Bianca Exklusiv Band 193 E-Book

Laurie Paige

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Beschreibung

SCHLÄGT MEIN HERZ FÜR DEN FALSCHEN? von LEIGH, ALLISON Ich darf mich nicht in ihn verlieben! Nachdem der gutaussehende Fremde eine Autopanne mit seinem wertvollen Oldtimer hatte und in ihrem Gasthaus wohnt, kann Hadley nur noch an ihn denken. Aber das darf nicht sein - denn bald wird sie einen anderen heiraten … ICH WILL LEBEN - ICH WILL LIEBEN von RIDGWAY, CHRISTIE Nachdem sie einen Banküberfall überlebt hat, weiß die zarte Annie eines: Man sollte das Leben und die Liebe in vollen Zügen genießen. Deshalb beginnt sie auch unverhohlen, mit ihrer Jugendliebe Griffin Chase zu flirten - auch wenn der wohlhabende Anwalt überhaupt nicht der Richtige für sie zu sein scheint. VON LIEBE SPRACH SIE NIE von PAIGE, LAURIE Isa ist so schön wie rätselhaft - und für den reichen Harrison Stone ungeheuer anziehend! Inständig bittet er sie, seine Frau zu werden. Und tappt damit in eine bittersüße Falle, die Isa ihm stellt. Ihre Rache für seine früheren Sünden will sie voll und ganz auskosten …

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Seitenzahl: 609

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Allison Leigh, Laurie Paige, Christie Ridgway

BIANCA EXKLUSIV, BAND 193

IMPRESSUM

BIANCA EXKLUSIV erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG, 20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1

Redaktion und Verlag: Brieffach 8500, 20350 Hamburg Telefon: 040/347-25852 Fax: 040/347-25991
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Cheflektorat:Ilse BröhlProduktion:Christel Borges, Bettina SchultGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)Vertrieb:asv vertriebs gmbh, Süderstraße 77, 20097 Hamburg Telefon 040/347-27013

© by Allison Lee Davidson Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2005 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

© by Olivia M. Hall Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2000 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

© by Christie Ridgway Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Deutsche Erstausgabe 2002 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

Fotos: gettyimages

© by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg, in der Reihe BIANCA EXKLUSIV, Band 193 - 2010

Veröffentlicht im ePub Format im 02/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-86295-600-5

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

ALLISON LEIGH

Schlägt mein Herz für den Falschen?

Kurz vor ihrer Hochzeit mit dem biederen Rancher Wendell Pierce steht plötzlich Wood Tolliver mit seinem defekten Oldtimer vor der Tür von Hadleys gemütlichem Hotel. Und schon ist nichts mehr wie vorher. Magisch fühlt sie sich von dem Fremden angezogen! Bis sie die Wahrheit über Wood erfährt – und damit eine Welt für sie zusammenbricht …

LAURIE PAIGE

Von Liebe sprach sie nie

Lichterloh entbrennt der charmante Unternehmer Harrison Stone für die bildschöne Isa. Doch nur Tage nach ihrer Hochzeit erklärt sie ihm eiskalt, dass sie ihn nur geheiratet hat, um das Sorgerecht für ihren Bruder zu erhalten. Nach einem Moment der tiefen Verletzung erwacht in Harrison das Kämpferherz: Er will mit dieser Frau keinen Deal, er will ihre Liebe …

CHRISTIE RIDGWAY

Ich will leben – ich will lieben

Nach Jahren kehrt der smarte Anwalt Griffin Chase – Vizepräsident seines Familienunternehmens – nach Strawberry Bay zurück, wo er die zauberhafte Annie wieder trifft. Die temperamentvolle Frau hat offensichtlich viel nachzuholen – und er lässt sich nur zu gerne darauf ein. Als schöne Affäre. Nicht mehr. Doch das scheint Annie ganz anders zu sehen …

Allison Leigh

Schlägt mein Herz für den Falschen?

1. KAPITEL

Der Pick-up scherte direkt vor ihm auf den Highway ein.

Automatisch riss Dane Rutherford das Lenkrad herum, verfehlte nur um Haaresbreite das andere Heck und schoss neben den Pick-up – so nahe, dass er deutlich erkennen konnte, wie sich die ohnehin großen Augen der Fahrerin vor Schreck weiteten.

Er fluchte heftig, als er auf der rutschigen Straße ins Schlingern geriet. Obwohl er geschickt und blitzschnell gegenlenkte, konnte er nicht vermeiden, dass die beiden Fahrzeuge mit einem quietschenden Geräusch aneinanderschabten. Das alles wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn die Fahrerin nicht in Panik geraten wäre. Doch sie riss das Lenkrad zu heftig herum und geriet ins Schleudern.

Die Landstraße war gewunden und verdammt schmal, und es gelang ihm nicht, einen weiteren Zusammenstoß zu vermeiden. Sein Magen hüpfte, als das Auto abhob und über den Seitenstreifen in den Straßengraben segelte.

Und dann dachte Dane nicht mehr daran, ob die Frau wohl unversehrt blieb oder was sein Freund Wood, dem das kostbare Auto gehörte, zu diesem Malheur sagen würde. Er dachte nur noch daran, sich gegen den bevorstehenden Aufprall zu wappnen.

Das Auto war alt. Der Baum, den es traf, war älter und sehr solide. Und es gab keinerlei Hoffnung auf ein Entrinnen.

Fassungslos beobachtete Hadley, wie die Front des kirschroten Autos gegen den massiven Stamm der Pappel prallte. Sie war so auf das andere Fahrzeug fokussiert, dass sie beinahe ihre eigenen Probleme vergaß. Erschrocken riss sie wiederum das Lenkrad herum, um nicht in den anderen Straßengraben zu rasen. Dafür prallte sie frontal gegen einen Vorfahrtweiser und mähte ihn schlichtweg nieder.

Als der Pick-up zum Stillstand kam, blieb sie einen Moment lang reglos sitzen. Fassungslos.

Der Motor stotterte und spuckte. Die traurigen Geräusche rissen sie aus ihrer Erstarrung, und sie schaltete ihn hastig aus, bevor er abstarb.

Noch mehr Arbeit für Stu.

Benommen schüttelte sie den Kopf und schaute sich nach dem anderen Fahrzeug um. Doch der Straßengraben war tief, und sie konnte nichts von dem Auto sehen.

„Bitte sei unverletzt“, flüsterte sie inständig, während sie hinaus in den Schnee stieg und über die Straße rannte. Die Füße rutschten ihr weg, als sie den Seitenstreifen erreichte, und sie landete mit dem Po auf dem steinhart gefrorenen Boden des steilen Anhangs. Doch sie spürte nur vage einen Ruck durch ihren Körper jagen. Schon rappelte sie sich wieder auf und rutschte hinunter zu dem zerknitterten Wagen.

„Bitte sei am Leben“, betete sie, während sie das Heck umrundete, das in die Luft ragte. Ein Hinterrad drehte sich noch ein wenig. Sie beugte sich hinab und spähte durch das spinnennetzartig zersprungene Seitenfenster.

Der Kopf des Fahrers war zurück an die Kopfstütze geschleudert worden. Blut klebte an der Windschutzscheibe und lief ihm von der Stirn über das Gesicht. Das Auto hatte keinen Airbag.

Der Anblick des vielen Blutes erschreckte Hadley. Hektisch versuchte sie, die zerknautschte Tür zu öffnen. Aber es war vergebens. Der Motor lief noch, und der Fahrer rührte sich nicht. Irgendwie musste sie seine Aufmerksamkeit erregen. An das zersplitterte Fenster zu klopfen, kam nicht infrage, und das Dach bestand aus weißem Stoff. Also hämmerte sie auf die zerbeulte Haube, aber der Fahrer rührte sich immer noch nicht und hielt die Augen geschlossen. „Großer Gott“, flüsterte sie, „bitte lass ihn zu sich kommen.“ Erneut hämmerte sie auf die Haube – so hart, dass ihre Hand schmerzte.

Angestrengt spähte sie durch die Scheibe. Gott sei Dank. Seine Brust hob und senkte sich.

Er lebte.

Sie kletterte aus dem Graben und lief über die Straße. Ihre Finger waren so starr vor Kälte, dass sie kaum die Autotür öffnen konnte. Schließlich schaffte sie es und schnappte sich die Handtasche, die zu Boden gefallen war. Sie leerte den Inhalt auf dem Sitz aus und griff nach ihrem Handy. Es brauchte zwei Versuche, um die Nummer einzugeben. Mit dem Apparat am Ohr überquerte sie die Straße erneut und rutschte auf dem Po in den Graben hinab. Eine dünne Schneeschicht bedeckte inzwischen das zerbeulte Auto.

„Shane, geh endlich an das verdammte Telefon!“ Sie lief zur Seite des Wracks und klopfte an die Tür. „He, Mister, kommen Sie, wachen Sie auf. Oh, Shane!“ Sie presste sich das Handy fester ans Ohr, als sie die Stimme ihres Bruders hörte. „Gott sei Dank. Ich hatte einen Unfall … Nein, ich bin nicht verletzt.“

Der Mann im Auto rührte sich. „Hallo.“ Sie wedelte mit den Armen, obwohl seine Augen geschlossen waren. „Entriegeln Sie die Tür.“ Sie hämmerte auf die Haube und trat gegen die Tür.

Er hob den Kopf. Unglaublich lange Wimpern hoben sich, enthüllten einen schmalen Schlitz heller Augen.

„So ist es gut.“ Sie tätschelte den Wagen wie einen braven Hund. „Wachen Sie auf.“

Ihr wurde bewusst, dass ihr Bruder ihren Namen durch das Handy schrie. „Entschuldige, Shane. Eine Viertelmeile hinter Stus Abfahrt. Schick lieber eine Ambulanz.“ Sie drückte die Off-Taste und steckte das Handy in die Tasche. Als es zu vibrieren begann, ignorierte sie es zugunsten des Mannes im Fahrzeug. Er hatte sich an die Stirn gefasst und starrte nun auf das Blut an seinen Fingern.

„Entriegeln Sie die Tür!“, rief sie erneut.

Er blickte sie an, beugte sich etwas vor und verzog das Gesicht. Mühelos konnte sie von seinen Lippen lesen. Er fluchte. Sie hielt es für ein gutes Zeichen. Langsam bewegte er den Arm. Ein leises Klicken ertönte. Er hatte das Schloss entriegelt. Heftig zerrte sie an der Tür, bis sie nachgab. Warme Luft strömte ihr entgegen, als sie sich in den Wagen beugte und die Zündung ausschaltete.

Der schwer keuchende Motor verstummte.

Der Mann rührte sich und stöhnte.

Sanft legte sie ihm die Hände auf die Schultern. „Sie sollten sich nicht bewegen. Der Krankenwagen ist schon unterwegs.“

„Ich brauche keinen verdammten Krankenwagen.“

„Aber Sie bluten.“ Während sie sprach, hörte sie eine Sirene aufheulen. „Mein Bruder Shane ist auch unterwegs. Er ist der Sheriff.“ Eine Moment lang wirkte der Fahrer irritiert. Aber er sagte nichts, sondern löste nur den Sicherheitsgurt und spähte durch die Windschutzscheibe zu der zerknitterten Motorhaube. „Wer zum Teufel hat Ihnen das Autofahren beigebracht?“, murmelte er schließlich mit tiefer Stimme.

„Mein Vater. Beau Golightly.“ Sie runzelte die Stirn. „Und ich fahre sehr gut. Sie sind derjenige, der Rennfahrer gespielt hat.“

Es zuckte ein wenig um seine Lippen. „Schon lange nicht mehr“, glaubte sie ihn murren zu hören. Aber sie war sich nicht sicher, denn die Sirene heulte ohrenbetäubend, bevor der Krankenwagen anhielt.

Hadley kroch aus dem Auto und sah Palmer Frame und Noah Hanlan aus der Ambulanz steigen und hinunter in den Graben rutschen.

Palmer musterte sie besorgt. „Bist du verletzt?“

Sie schüttelte den Kopf und deutete zu dem Cabriofahrer. „Er aber. Er blutet stark.“ Sie ging beiseite, um Palmer Zutritt zu verschaffen. Der braune Geländewagen ihres Bruders hielt mit quietschenden Reifen am Straßenrand an. Während sie seufzend hinaufkletterte, blickte sie über die Schulter zurück zu dem Unfallwagen.

Die Sanitäter hatten die Fahrertür mit einer Brechstange weit genug geöffnet, sodass der Mann aussteigen konnte. Stehend überragte er sogar Palmer, und das hieß einiges. Dass er überhaupt aus eigener Kraft stand, hieß vor allem, dass er nicht sehr schwer verletzt sein konnte.

Zumindest hoffte sie das.

Während Shane ungeduldig ihren Namen rief, beobachtete sie, wie der Cabriofahrer Palmers Hilfe abwehrte und breitbeinig dastand, die Hände in die Hüften gestemmt, und sein Auto begutachtete.

„Hadley!“

Sie schloss die Augen, betete um Geduld – mindestens das zehnte Mal an diesem Tag – und reichte ihrem Bruder die Hand. Die Böschung wurde immer glatter, je mehr die Nachmittagstemperatur sank. „Hilf mir rauf.“

Shanes Stimme mochte verärgert klingen, aber sein Blick war besorgt, als er sie hinauf auf den Seitenstreifen zog. Mit den Händen auf ihren Schultern musterte er ihr Gesicht.

Obwohl sich seine gestrenge Miene nicht entspannte, zeigte sich Erleichterung in seinen Augen. Sobald er sich überzeugt hatte, dass sie unverletzt war, ließ er sie los und eilte in den Graben, während er einen Notizblock aus der Tasche seiner Felljacke zog.

Durch und durch der Sheriff im Einsatz.

Hadley erzitterte und wünschte, ihre Jacke wäre auch so warm wie Shanes. Aber sie hatte das Kleidungsstück gekauft, weil es so schön pink war, nicht weil es Schutz vor Kälte bot. Es gehörte zu ihren wenigen unvernünftigen Käufen.

Die vier Männer im Graben starrten nun gemeinsam zu dem Auto, so als trauerten sie um etwas. Nun, das Gefährt sah tatsächlich traurig aus. Es war alt, obwohl der Lack – zumindest am Heck – tadellos aussah. Hadley sorgte sich jedoch mehr um den Fahrer und seine Verletzungen als darum, dass die Stoßstange nun mit den Scheibenwischern vereint war. Herrje, es war nur ein Auto. Und der Mann blutete immer noch.

Sie stapfte zurück in den Graben und zupfte Palmer und Noah am Ärmel. „He, ihr seid Sanitäter und keine Mechaniker. Wollt ihr euch nicht um ihn kümmern?“ Sie deutete zu dem verletzten Fahrer.

Schneeflocken sammelten sich in seinen dichten Haaren. Erneut fiel ihr auf, wie lang und dicht seine Wimpern waren, als er zu ihr guckte. Stahlblau. Bisher hatte sie eigentlich nicht genau gewusst, was dieser Ausdruck besagte, obwohl sie ihn selbst benutzte, wenn sie schrieb. Nun wusste sie es aus Erfahrung.

Verwirrt schluckte sie, wich einen Schritt zurück und versank mit einem Fuß im Schnee. Sie verlor das Gleichgewicht und spürte sich fallen. Doch der Mann packte sie blitzschnell am Oberarm. „Sie sind nicht besonders vorsichtig, wie?“, bemerkte er.

Anstatt schmachvoll auf den Po zu fallen, landete sie an seiner Brust. Und ihre lebhafte Fantasie beschäftigte sich sogleich mit der Frage, ob sein Körper so solide war, wie er unter der Fliegerjacke wirkte.

Entschieden richtete sie sich auf. Männer wie er schenkten einer Frau wie ihr keine Beachtung. Besonders dann nicht, wenn besagte Frau sein Auto gegen einen Baum gesandt hatte.

„Ichbin nicht zu schnell gefahren, im Gegensatz zu Ihnen“, konterte sie, obwohl sie gar nicht sicher war, ob er es getan hatte. Sie war viel zu sehr mit ihren Brüdern und deren unliebsamem Interesse an ihrem nicht vorhandenen Liebesleben beschäftigt gewesen.

Shane, Palmer und Noah beklagten immer noch das zerknitterte Auto.

2. KAPITEL

Es geschah nicht oft, dass Dane Rutherford nicht bekam, was er wollte. Doch momentan versagte er in dieser Hinsicht gleich dreifach. Wider Willen saß er wohl für eine ganze Weile in diesem Kuhdorf fest. Es sollte ihm nicht vergönnt sein, den einzigartigen Shelby zu seinem Freund Wood zu fahren. Und die Frau mochte zwar das hübscheste Wesen sein, das ihm seit langem über den Weg gelaufen war, aber sie schien schon vor Schreck aus der Haut zu fahren, wenn auch nur ein Hase sie anschaute.

Und Dane Rutherford war kein Hasenfuß. Er guckte nicht nur gern, er packte auch gern zu. Aber ihm sollte wohl keines von beiden vergönnt sein.

„Wenn Sie den Wagen beschlagnahmen wollen, kann ich Sie kaum davon abhalten“, sagte er zum Sheriff. Noch nicht. „Aber vermutlich sehen Sie ein, dass es im Interesse Ihrer Schwester liegt, wenn jeder für seinen eigenen Schaden aufkommt.“ Er zog seine Scheinklemme heraus und hörte Hadley nach Luft schnappen.

Die Miene des Sheriffs änderte sich kaum, obwohl er den Blick auf das Geld in Danes Hand heftete. „Hadley? Läuft dein Auto noch?“

Sie ließ den Blick im Dreieck wandern, von den Scheinen zum Gesicht des Sheriffs und zu Dane. „Das weiß ich nicht.“

„Versuch es. Wenn ja, dann fahr in die Stadt. Wir treffen uns in meinem Büro.“

Sie presste die Lippen zusammen. Obwohl ihre Nase rot vor Kälte war, verdiente ihr Gesicht die ausgiebige Aufmerksamkeit eines Mannes. „Shane, komm schon, du willst doch nicht wirklich …“

„Fahr.“

Zerknirscht blickte sie zu Dane. Durchaus angebracht angesichts ihrer scheußlichen Fahrweise, fand er.

„Hadley.“ Die Stimme des Sheriffs klang ungehalten.

Sie atmete tief aus, machte auf dem Absatz kehrt und stapfte über die Straße zu ihrem klapprigen Truck. Ihre schlanken Hüften schwangen unter der lächerlich kurzen, dünnen Jacke. Sie kletterte in die Fahrerkabine und fuhr einige Male vor und zurück, um das Auto von dem Vorfahrtweiser zu trennen, und tuckerte in einer Abgaswolke die Straße entlang.

„Nun?“, eröffnete der Sheriff. „Wollen Sie die Bestechung vollenden, oder wollen Sie mir erzählen, was hier wirklich vorgeht?“

Der Abschleppwagen mit dem zerknitterten Cabrio stand im Hof der Werkstatt, als Hadley von ihrem Pick-up zum Büro ihres Bruders ging. Manche mochten es für seltsam halten, dass Stu Golightly ein Rancher war und dazu die einzige Autoreparaturwerkstatt der Stadt betrieb, aber sie persönlich hielt es für äußerst praktisch.

Es war bereits Feierabend, aber Riva saß immer noch hinter dem Ladentisch und lackierte sich gerade die Fingernägel in einem scheußlichen Blau. Sie blickte erst auf, als Hadley ihren Autoschlüssel auf den Tresen warf.

Riva ließ eine Kaugummiblase zum Platzen bringen und zog die schmalen Augenbrauen hoch. Sie war mindestens siebzig, aber das hielt sie nicht davon ab, „modebewusst“ zu sein, wie sie es nannte. „Hab schon gehört, dass du heute ein kleines Problem hattest. Was hast du diesmal getroffen?“

Hadley berichtete ihr den Unfallhergang. „Ich fürchte, Stu wird sich zuerst um die alte Kiste da draußen kümmern müssen.“

Riva nickte nachdrücklich, sodass ihre leuchtend roten Haare tanzten. „Dein Bruder wird sich in die Hose pinkeln, wenn er an so einem himmlischen Fahrzeug arbeiten darf. Du solltest die Sache gleich deinem Versicherungsvertreter melden.“

„Jeder kommt selbst für den Schaden auf“, entgegnete Hadley und betete im Stillen, dass diese Regelung immer noch galt. Hoffentlich hatte ihr starrsinniger Bruder nicht dafür gesorgt, dass Wood sein Angebot zurücknahm.

Atwood Tolliver. Das konnte nicht der Name eines Autodiebes sein, oder? Es klang so altmodisch. So aufrichtig. Und der Mann wirkte so … so …

„Ich hab gehört, dass du dich genau vor seine Nase gesetzt hast.“

Hadley seufzte. „Der Nachrichtendienst in Lucius funktioniert tatsächlich einwandfrei.“

„Warum ist er dann bereit, selbst für die Reparatur von so einem Auto aufzukommen?“

„Von so einem? Wieso? Das Ding ist ja noch älter als mein Pick-up.“

Riva schüttelte den Kopf. „Honey, es ist mir ein Rätsel, wie du einen Bruder haben kannst, der sich so gut mit Autos auskennt, und selbst von Tuten und Blasen keine Ahnung hast.“ Sie tauchte den Pinsel in das Fläschchen und strich dann über ihre langen Nägel. „Das ist ein 68er Shelby GT500 Cabrio. Die Reparatur wird nicht billig.“

Hadley blickte durch das verstaubte Fenster zum Abschleppwagen. „Das Ding ist also teuer?“

„Da nur etwa fünfhundert davon gebaut wurden …“

Oje. Hadleys Magen verkrampfte sich. Kein Wunder, dass der Sheriff so misstrauisch gegenüber Wood war. „Shane will mich in seinem Büro sehen. Ich sollte jetzt gehen“, verkündete sie und blieb stehen.

„Es könnte helfen, wenn du die Tür öffnest, Kind, und deine Füße tatsächlich in die Richtung bewegst.“

Hadley lächelte matt und trat hinaus in den Spätnachmittag. Sie schlurfte ein wenig, während sie den Abschleppwagen passierte. Die altmodischen Straßenlaternen gingen gerade an. In etwa einer Stunde würde es dunkel werden. Sie beschleunigte den Schritt, denn sie hatte noch einiges in der Pension Tiff’s zu tun. Unter anderem musste sie den Gästen das Abendessen bereiten.

Die Türglocke läutete, als sie Shanes Büro betrat. Carla Chapman, sein „Mädchen für alles“, deutete mit dem Kopf zum Hinterzimmer. „Er wartet schon.“

Großartig. Hadley liebte ihren Bruder inniglich, aber er besaß die Fähigkeit, ihr das Gefühl zu geben, als unartiges Schulkind zum Rektor gerufen zu werden.

Es war warm im Raum, und sie zog sich die Jacke aus, während sie Shanes Büro betrat. Wood war nirgendwo zu sehen. Sie ließ Handtasche und Jacke auf den Schreibtisch fallen und sagte vorwurfsvoll: „Du hast ihn wirklich eingebuchtet.“

Er schob ihre Sachen zur Seite. „Setz dich. Du musst den Bericht noch unterschreiben.“

„Das ist keine Antwort.“

„Er ist in einer Zelle.“

„Shane! Weil er keine Papiere bei sich hat? Das ist lächerlich! Ich bin sicher, dass er welche besitzt und sie nur vergessen hat.“

„Wie wäre es dann mit Bestechung?“

„Be… Das hat er nicht getan!“

„Wahrscheinlich hatte er keinen Platz in der Tasche für die Papiere – bei all dem Bargeld, das er bei sich hat“, sagte Shane trocken. „Und du warst schon immer zu vertrauensselig.“

„Du stellst mich hin, als wäre ich sieben statt siebenundzwanzig.“ Sie nahm den Stift, den er ihr reichte, und unterschrieb den Unfallbericht. „Früher hast du nicht jeden eingelocht, der seine Papiere vergessen hat.“

Vielsagend blickte er zu ihrer Tasche. „Zum Glück hat sie heute gelernt, ihre Handtasche mitzunehmen, wenn sie das Haus verlässt.“

„Nun mach mal einen Punkt!“

„Unser Mr. Tolliver hat in dir einen beachtlichen Rechtsbeistand gefunden. Ich frage mich, warum.“

„Wenn Stu … und du … nicht so entschlossen wärt, mich mit Wendell Pierce zu verkuppeln, wäre das alles nicht passiert. Der arme Mann wäre einfach durch Lucius durchgefahren. Er war nur ein …“

„Unschuldiger Unbeteiligter?“, warf Shane belustigt ein.

„Genau.“

Er wurde ernst. „So geht das nicht, Rübchen. Solange ich nicht weiß, dass das Auto nicht gestohlen ist, geht er nirgendwohin.“

„Dad sagt, dass Starrsinn kein Segen ist.“

„Dad sagt viele Dinge.“

Frustriert schnappte sie sich ihre Sachen und machte auf dem Absatz kehrt.

„Wo willst du hin?“

„Deinen armen Gefangenen besuchen!“ Und damit schritt sie den gekachelten Gang entlang. Das Sheriffbüro beherbergte insgesamt fünf Zellen, von denen selten auch nur eine belegt war. Wahrscheinlich langweilte Shane sich nur oder wollte die Stärke der Gitter testen.

Sie bog um die Ecke und blieb abrupt stehen. Wood saß auf dem Feldbett, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, einen Fuß auf die dünne Matratze gestützt und den anderen ausgestreckt.

„Wenn Sie gekommen sind, um mich zu befreien, dann sparen Sie sich die Mühe lieber. Mit Ihrer Hilfe würde ich vermutlich im Staatsgefängnis landen.“

Sie trat einen Schritt näher. Aus dem Büro hörte sie Carla mit fröhlicher Stimme telefonieren.

Ein gewöhnlicher Tag in Lucius neigte sich dem Ende zu.

„Es tut mir leid. Das ist alles meine Schuld.“

„Allerdings.“

„Tja, es ist nicht meine Schuld, dass Sie Ihre Papiere nicht bei sich haben“, konterte sie. Es zuckte ein wenig um seine Lippen. Er hatte nette Lippen, selbst wenn Shane ihn für einen Autodieb hielt. „Sind Sie es?“

„Was?“, hakte er verwirrt nach.

„Ein Autodieb.“

Seine Augen funkelten. Dann stand er von dem Feldbett auf, so gelassen und entspannt, als würde er zu Hause aus seinem eigenen Bett steigen.

Als ob sie je einen fremden Mann aus seinem eigenen Bett hätte steigen sehen! Sie hatte lediglich mit Betten zu tun, die für ihre seltenen Gäste neu bezogen werden mussten.

Wood trat an das Gitter und legte die Hände um die Stäbe. „Sehe ich Ihrer Meinung nach wie ein Autodieb aus?“

Sie zog eine Schulter hoch. „Eigentlich weiß ich nicht, wie ein Autodieb wirklich aussieht. Ich denke nicht, dass alle unattraktiv und verschlagen sind.“

„Ein hohes Lob“, murmelte er.

Er hatte ein Grübchen in einer Wange, das ein Gegengewicht zu seinem markanten Kinn bildete. Die Nase war ein wenig zu lang, aber alles in allem sah er verdammt gut aus.

„Sie starren mich an.“

Sie befeuchtete sich die Lippen. „Es tut mir leid.“

Er griff zwischen den Gitterstäben hindurch zu ihrer Jacke. „Mir auch.“

Sie sah eine winzige Narbe in seinem Augenwinkel. „Was?“

Er zupfte an der pinkfarbenen Wolle.

Sie senkte den Blick und sah die Blutflecken. „Die Reinigung dürfte wesentlich einfacher sein als die Reparatur Ihres Autos.“

„Aha. Zumindest Sie haben beschlossen, dass der Shelby mir gehört.“

Woher stammte die Narbe? Würde eine weitere auf der Stirn zurückbleiben? „Gibt es einen Grund, daran zu zweifeln?“

„Sie sind sehr vertrauensvoll.“

Seltsamerweise konnte sie über die Bemerkung lächeln, wenn sie aus seinem Munde kam. „Überraschenderweise sind Sie nicht der Erste, der mir das vorwirft.“

Seine Augenwinkel kräuselten sich, und die Narbe verschwand. „Darauf wette ich.“

Er lächelte nicht wirklich, aber es ging ihr dennoch unter die Haut, und einen Moment lang schienen die Gitterstäbe, Carlas Stimme und alles andere zu verschwinden.

„Es ist schon spät. Musst du nicht das Abendessen machen?“

Sie zuckte heftig zusammen beim Klang von Shanes Stimme. Die Gitterstäbe waren wieder da.

Wood zog die Hand langsam zurück, und Hadley blickte über die Schulter. Fast hätte sie Shane widersprochen, aber er hatte recht. Sie musste das Abendessen zubereiten und danach den Teig für die Brötchen anrühren, die sie frühmorgens buk, und sie musste das Turmzimmer für einen neuen Gast am nächsten Tag herrichten.

Wood trat zurück, setzte sich wieder auf das Feldbett und lehnte sich an die Wand.

Sie fragte sich, was er denken mochte, und sie hätte ihn sogar danach gefragt, hätte ihr Bruder nicht wie ein Höhlenmensch dagestanden. „Du solltest ihm lieber was zu essen geben“, zischte sie Shane im Vorübergehen zu, „und eine Kopfschmerztablette. Besser noch, ruf einen Arzt. Er könnte eine Gehirnerschütterung haben.“

„Mr. Tolliver wird alles bekommen, was er verdient“, versicherte Shane, doch angesichts der Umstände wirkte dieses Versprechen nicht unbedingt tröstend.

Nachdem Hadley am nächsten Morgen Zimtbrötchen und Preiselbeerpfannkuchen gebacken hatte, füllte sie einen kleinen Picknickkorb und spazierte in die Innenstadt zum Sheriffbüro.

Die Tür war unverschlossen. Carla saß noch nicht an ihrem Schreibtisch, aber Shanes Stimme drang aus dem Hinterzimmer. Also marschierte sie geradewegs hinein.

Seine Augen leuchteten auf beim Anblick des Korbes, und er winkte sie eifrig zu sich. Ein gutes Zeichen. Er hatte schon immer eine Schwäche für ihr Gebäck gezeigt.

Sie stellte den Korb auf den Schreibtisch, setzte sich und legte Handschuhe und Schal ab, während er sein Telefonat beendete.

„Du redest also doch noch mit mir“, verkündete er schließlich und versuchte, nach dem Korb zu greifen.

Flink zog sie den Korb außerhalb seiner Reichweite. „Bist du zur Vernunft gekommen und hast den armen Mann gehen lassen?“

„Und wenn nicht? Glaubst du, du kannst mich durch deine Bestechungsversuche umstimmen?“

„Ich bin sicher, dass er dich nicht wirklich bestechen wollte.“

Er verschränkte die Arme auf dem Schreibtisch. „Ach, bist du das?“

Unwillkürlich dachte sie an Woods leuchtend blaue Augen, von denen sie die ganze Nacht geträumt hatte. „Ja, ich bin sicher.“

Shane musterte sie kopfschüttelnd. „Nun gut. Zufälligerweise habe ich …“

„Guten Morgen.“

Hadley zuckte zusammen und drehte den Kopf. Wood stand hinter ihr. Sein Haar war feucht, so als hätte er gerade geduscht, und es fiel ihm in die Stirn und verdeckte zum Teil den frischen Verband. Er hatte das blutverschmierte Hemd gegen ein dunkelblaues getauscht, das sie Shane vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. „Guten … Morgen.“ Es fiel ihr schwer zu sprechen, da ihr der Atem stockte.

Shane reichte ihm einen großen Umschlag. „Prüfen Sie den Inhalt und unterschreiben Sie den Bericht. Der Bus nach Billings geht in dreißig Minuten. Ich fahre Sie zur Haltestelle.“

„Sie wollen weg? Aber was ist mit Ihrem Auto?“, hakte Hadley überrascht nach – und keineswegs erfreut. Und das war lächerlich. Er war ein Fremder auf der Durchreise. Ein Opfer ihrer unkonzentrierten Fahrweise. Natürlich wollte er schleunigst aus Lucius verschwinden.

Tonlos entgegnete Shane: „Sein Auto wird repariert, ob er in der Stadt ist oder nicht.“

Wood hatte den Umschlag auf den Schreibtisch ausgeleert. Er steckte sich das Bündel Geldscheine, gehalten von einer silbernen Klemme mit eingraviertem Rennwagen, in eine Vordertasche seiner schwarzen Jeans. Dann schaute er in die schmale lederne Brieftasche und steckte sie ebenfalls ein, bevor er das Formular unterzeichnete, das Shane ihm vorgelegt hatte.

Das Telefon begann zu klingeln, während Wood in seine Lederjacke schlüpfte.

„Ich fahre ihn zum Busbahnhof“, bot Hadley an. „Nimm du lieber den Anruf an. Carla ist noch nicht da.“

„Sie hat sich krankgemeldet.“

„Ein Grund mehr, dass ich Mr. Tolliver fahre. Das ist das Mindeste, das ich tun kann“, fügte sie hinzu, als Shane den Kopf schüttelte.

„Danke.“ Wood reichte ihr den Schal, so als wäre die Entscheidung gefallen.

Ohne einen Blick zu ihrem Bruder zog sie sich die Handschuhe an und verließ das Büro. Hinter sich hörte sie Shane eine Begrüßung ins Telefon knurren. „Normalerweise ist er morgens nicht so mürrisch.“

Wood öffnete ihr die Tür zur Straße. Die Glocke läutete leise. „Er will Sie beschützen.“

Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ihn gar nicht zum Busbahnhof fahren konnte, weil ihr Pick-up in der Werkstatt stand. Verlegen verkündete sie: „Darin hat er viel Praxis, fürchte ich. Mich zu beschützen, meine ich. Leider habe ich eine Kleinigkeit vergessen.“ Die Fransen ihres Schals wehten im Wind. „Mein Schlüsselbund ist drüben in der Werkstatt, und Riva – sie ist mehr oder weniger die Geschäftsführerin – kommt frühestens in einer Stunde.“ Sie fühlte sich wie ein ausgemachter Dummkopf – woran sie sich inzwischen hätte gewöhnen sollen, da es ihr bereits so erging, seit sie Wood von der Straße gedrängt hatte. „Ich sage Shane Bescheid, dass er Sie doch fahren soll.“ Sie griff zur Türklinke. „Ich mache inzwischen Telefondienst für ihn.“

Wood legte eine Hand auf ihre, und sie zuckte zusammen. Forschend musterte er sie und ließ sie wieder los. „Haben Sie Angst vor mir?“

„Nein! Natürlich nicht. Ich habe vor niemandem Angst.“ Was nicht ganz der Wahrheit entsprach, wenn sie es sich recht überlegte. „Lucius ist zwar nicht sehr groß, aber zum Busbahnhof zu laufen, würde zu lange dauern, und …“

„Ich will nicht zum Busbahnhof. Ist hier in der Nähe ein Café oder so?“

„Ja, sicher. Aber Shane …“

„Mag keine Fremden in seiner Stadt. Das hat er deutlich genug klargestellt.“ Er spielte mit den Fransen ihres Schals, der über seinen Ärmel geweht war. „Der Hamburger, den Ihr Sheriff mir gestern Abend serviert hat, war zwar ganz okay, aber ich habe seit gestern Morgen keine anständige Mahlzeit zu mir genommen. Ich bin am Verhungern.“

„Im Luscious Lucius gibt es die besten Waffeln in der Gegend.“

„Interessanter Name“, murmelte er. „Gibt es noch andere Restaurants?“

„Na klar. Aber das Luscious ist das beste für Frühstück und Mittagessen.“

„Und Dinner?“

„Der Silver Dollar. Ich kenne den Besitzer.“

„Ich wette, Sie kennen jeden in der Stadt.“

„Na ja, fast jeden.“ Sie wusste nicht, wie es kam, dass sie sich so nahe standen. Sie konnte seinen frischen Geruch nach Seife riechen, und es beeinträchtigte ihr Denkvermögen. „Das hängt wohl damit zusammen, dass mein Dad Pfarrer in der größten Kirche in der Stadt und mein Bruder der Sheriff ist.“ Sie deutete die Straße hinunter. „Das Luscious ist gleich da drüben. Sehen Sie das Schild?“

Er hob die Enden ihres Schals und verknotete sie miteinander. „Es ist ziemlich kalt hier draußen.“

Sie nickte, obwohl ihr von innen her heiß war. „Der nächste Bus fährt am späten Nachmittag, falls Sie den heute Morgen verpassen. Morgen ist Samstag, und da fährt bis Montag nur noch der eine am Nachmittag.“

„Der Busfahrplan interessiert mich nicht im Geringsten.“

„Ich dachte, Sie wollten abfahren.“

„Ihr Bruder will, dass ich abfahre.“ Seine Hand streifte ihre Wange, als er ihr den weichen Schal eng um den Hals legte. „Ich will Frühstück.“

Sie schluckte. „Haben Sie das Auto gestohlen?“

Er schüttelte den Kopf. „Ich habe sogar vor, für die Waffeln zu bezahlen.“

Sie lächelte. „Und Sie haben nicht versucht, Shane zu bestechen.“

„Ihr Bruder erscheint mir aber nicht wie ein Mann, der käuflich ist.“

„Das ist er auch nicht.“

„Schön, dass wir das geklärt haben.“ Er ging einen Schritt in die Richtung des Cafés, blieb dann stehen und drehte sich zu Hadley um. Seine Augen funkelten belustigt. „Nun? Kommen Sie oder nicht?“

3. KAPITEL

Die Waffeln im Luscious Lucius waren tatsächlich besser als durchschnittlich. Oder vielleicht lag es nur an der Gesellschaft, dass Dane das Gebäck so ausgezeichnet mundete.

Trotz ihres sehr fragwürdigen Geschicks am Lenkrad war Hadley Golightly hübsch anzusehen, humorvoll und gewinnend, wenn sie nicht gerade gehemmt war.

Kein einziger Gast betrat das Café, ohne einige freundliche Worte mit ihr zu wechseln. In der vergangenen Stunde war Dane – besser gesagt Wood Tolliver – unzähligen Leuten vorgestellt worden.

Und es war gewiss nur eine Frage der Zeit, bis der Sheriff auftauchte und „Wood“ der Stadt verwies.

Das war eine völlig neue Erfahrung. Die meisten Menschen nahmen Dane Rutherford – als Generaldirektor von Rutherford Industries – mit offenen Armen in ihrer Mitte auf. Aber Dane war nicht geschäftlich in Montana.

Diese Reise hatte rein privaten Charakter. Und deshalb hatte er Woods Namen geborgt. Tolliver war relativ unbekannt. Rutherford hingegen war so geläufig wie Rockefeller.

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